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vorzüglich erhaltene Karte zeigt oben rechts folgende Jn- fchrifr: „l?Ian do I» Lsttsälls do Ivo83o1sdorkf. Orr^uöo Io Io. Oorromsiro 1745, par 1v8 ff'roupp08 ?ra88lonno8 »OU8 Iv8 Ordro8 du krinoo d'^liiirrlt 8ur Io8 Laxans 6oinbinöv8 rrvoo da Oorp8 du Oomto do 6ruuo." Bei der Schlacht standen sich eine preußische Armee unter dem Befehle des Fürsten Leopold von Dessau. dLs alten DessanerS. und eine sächsische Armee unter dem Befehle d-s Generals RutowSky gegenüber. Tie Preußen waren 30 000 Mann stark, während die Sachseil 31000 Soldaten zählten. Die Preußen griffen das Dorf mehrfach au, doch wurden sie ebenso oft von den Sachsen zmückgeschlagen. Erst als die sächsischen Grenadiere ihre festen Stellungen verließen und den sich zurückziehenden Preußen nachdrängten, gelang es diesen, die Sachsen aus Kesselödors zu vertre.ben und dadurch die Schlacht zu gewinnen. Die Verluste der Sachsen bezifferten sich auf 3810 Mann Tote und Verwundete, diejenigen der Preußen auf 5036 Mann Tote und Ver wundete. darunter 135 Offiziere. Strehla, 15. Okiober. Gestern nachts drangen Diebe in das Gehöfre des Gutsbesitzers Bai th in Terpitz ein und erbeuteten die Butterkasse mit 350 Mark Inhalt. Leipzig, 15. -Oktober. Das Todesurteil des Karls- rulxr Schwurgerichtes gegen den Neuyorker Rechtsaulvalt Karl Hau ist heute rechtskräftig gclvorden. Der erste Strafsenat des Reichsgerichtes hat das von Hau eingelegte Rechtsmittel der Revision verworfen. Natürlich mußten die materiellen, tatsächlichen Einwäude der Verteidigung außer acht bleiben, weil das Nevisionsgericht sich nur mit der formellen Seite der Sache zu befassen trat. In der Begründung spielt wiederum wie auch in den Nerlxmdluugeu die Fragestellung eine große Nolle. Darüber heißt cs in der Begründung: „Juristisch hat die Verteidigung eingewcudet, daß die Fragestellung nicht rich tig erfolgt ist insofern, als die Frage nach überlegtem Mord in ztoei Fragen zerteilt worden ist. Dagegen hat die Ver teidigung ganz besondere Stellung genommen und ein Bei spiel ausgeführt, wodurch erwiesen werden sollte, daß eine solche Zerreißung der Frage den Angeklagten beschivert habe. Dieses Beispiel trifft aber nicht zu. Es würde zu treffen auf alle Fälle, in denen ein erWverender Umstand auf eine Nebensrage gestellt wird. Eine Fragestellung, wie sie in Karlsruhe erfolgt ist, ist ausdrücklich durch die Straf prozessordnung zugelassen. Das einzige Bedenken, das die Verteidigung gegen die getrennte Fragestellung erleben konnte, rvar der Einwand, daß nach F 211 der Mord nichr ein erWverter Totschlag sei, sondern ein vom Totschlag ge sondertes Verbrechen. Demgegenüber muß darauf hin gewiesen werden, und diesen Standpunkt hat das Reichs gericht auch bisher eingenommen, daß dieser Unterschied nur ein formaler ist und daß in Wahrheit die Ueberlegnng beim Mord ein crschwer-ender Umstand ist und daß somit de: Mord einen erschwerten Totschlag darstellt." Ebenso ver wirft der Gerichtshof den Einwand, der Gerichts präsident hätte dem Angeklagten keine Unter redung gewähren dürfen: „Der Verteidiger hat weiter gerügt, daß vor der Hauptverhandlung sich gewisse Ereig nisse abgespielt haben, die er als Gründe für eine Auf hebung des Wahrspruches der Geschworenen und des Ur- teiles anführt. Ter Senat liat inbezug auf diese Vorgänge erwogen, daß solche Vorgänge, die sich außerhalb der .Haupt verhandlung ereignen und nicht zum Verfahren selbst ge hören, im allgemeinen nichts zum Ausgangspunkt für Revisionsbeschwerden gemacht werden können, weil das Ur teil und der Spruch der Geschworenen allein auf dem Er gebnis der Hanptverhandlung beruhen. Das Gesetz enthüll auch insbesondere kein Verbot eines Verkehrs des Vor sitzenden und des Angeklagten außerhalb des Sitzungs saales. Das Gesetz hat im Gegenteil dem Richter volles Vertrauen in seine Unabhängigkeit und Unbefangenheit entgegengebracht, und deshalb ist die Rüge, sotveit sie ledig lich die Tatsache der Behauptung einer Unterredung be trifft, nicht geeignet, die Revision zu lwgründen. Tie An gemessenheit des Verfahrens des Vorsitzenden unterliegt nicht der Nachprüfung des Nevisionsrichters." — Dem An geklagten bleibt jetzt nur noch die Möglichkeit einer Wieder aufnahme des Verfahrens. Ta die Vollstreckung des Todes urteiles, sofern es nur auf einen Indizienbeweis wie in dem vorliegenden Falle aufgebaut ist, in Deutschland nicht üblich ist, dürfte die Begnadigung zu lebensläng, l ichem Zuchthaus erfolgen. Tann wird Hau die Wiederaufnahme zweifellos energisch betreiben. Chemnitz. Das geradezu glänzende Ergebnis der Zeichnung unserer Stadtanleibe in voriger Woche gibt uns berechtigten Grund, stolz zu sein. Zwar ist ein -Ipraz. Papier, zum Kurse von 08 erworben, schließlich keine schlechte Kapitalsanlage, aber in erster Linie bat sich dm- zeichnende Publikum doch wohl durch den Ras unserer Verwaltung bestimmen lassen, für die Anleihe sich in einer Weste zn interessieren, wie sie nicht allznbänfig vor kommen dürste. Das Gcsanitvern'.ögeii der Stadt E'oennntz erreicht vro Kopf der Bevölkerung die Summe von 140 Mark. Dem i st- ht unsere Gemeinde, im Vergleich z» den übrigen sächsischen Großstädten, an erster Stelle. Das schuldenfreie Neinver- mögen der Stadt Dresden beträgt 120,41 Mark p:oKops, das der Stadt Leivzig 77 Mark, und das Plnuener 130 Mark. Löbau. Der 10jährige Kanfinanrislehrling Gnstao Andersch. welcher seinerzeit aus einem Kantor mit einem ansehnlichen Geldbeträge spurlos verschwand, ist nach ver schiedenen Irrfahrten auch in Hnnbing angelangt. Von hier ans wurde vorige Woche an seine A gehörigen sein plötzlicher Tod gemeldet. Ec soll sich von »inem Boot anS ins Meer gestürzt baben. Senftenbcrg, 16. Oktober. Der seit drin 10. Sept. d. I. bestehenüe Bergarbeiieransst nid in der Niederlausitz kann als erledigt betrachtet werden Die Ausständigen sind gestern und heute von d"ir Ausstanoeweckru wieder zur Arbeit angenommen worden, sawest dies mir Rücksicht auf die inzwischen in erheblicher Anzahl eingetretencn Er- satzarbeiter möglich war. Licgnitz, 15. Oklober. Ein aufregender Anbffck bot sich am Montag den Passagieren des um 10 Uhr vormittags von hier nach Goldberg abgehendcu Zugrs unweit der Station Pahlowitz. Uugesähr 5 Minuten vor dieser Station spielten zwei Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren auf den Schienen, als der Zug heraugebraust kam. Dem Lokomotivführer gelang es. den Zug ungefähr 10 Meter vor den Kindern zum Stehen zu bringen. Als der Zug hielt, nahmen sich die Kinder an der Hand und gingen vom Bahndamm herunter. Marieubad. Die Sezierung der Leiche des Redakteurs Hugo Ritschel von der „Brüxer VolkSzeitung". dcr völlig unbekleidet im Walde bei Dürrmaul aufgefunken worden ist. hat ergeben, daß Ritschel nicht verhungert, sonder»' an Pilzvergiftung gestorben ist. Mau fand in seinem Magen Reste von rohen Giftpilzen, die der Unglückliche allerdings erst dann als Nahrung zu sich genommen hatte, als er bereits dem Hungertode nahe war. Veretrrsnachrichreit. 8 Dresden. Der katholische Frauenbund wird seine nächste Mitglieds Versammlung am 30. d. MlS. im Gesellen hause abhalten. An diesem Abend können auch bereits die neuen Mitgliedskarten eiugelöst werden. Am 27. November findet abends Punkt '/,8 Uhr die Gcucral-Versammluug im großen Saale des Tivoli. Wettinerstraße 12 statt. Im Dezember ist keine VereinSversammlung. Für 1008 sind am 8. Januar «Weihnachtsfeier). 20. Januar. 20. Februar. 25. März. 20. April VerewSveisammIungen. Jur Mai findet das übliche WohllästgkeitS-Konzert statt. — Die Sprechstunden werden nunmehr auch wieder jeden Mittwoch (außer Feiertags) nachmittags von 1 —5 Uhr in der Käuffer- straße 4.1 abgehaltru. 8 Leipzig. Katholisches Kasino. DonnnerStag den 17. Oktober abends 8 Uhr Zusammenkunft im „Thüringer Hof", Burgstraße, da n, ser VereinSziuimer im Restaurant Brückner diesen Tag anderweitig vergeben ist. Zahlreiches Erscbeinen erhofft Der Vorstand. NeneA vom Lage. Berlin, 15. Oktober. Ter 26 jährige russische Polizeispitzel Sapognikow ulüm Baron Güntzbnrg, der über die russischen Nepolntionäre in der Schweiz Berichte an die russische Polizei sendet, wurde von dein Berner Schwurge richt tragen Tiebstabls zu Isis. Jahren Zuchthaus verurteilt. Jena, 15. Oktober. Ter Verfasser der kürzlich be schlagnalnnten Broschüre: Blatt 11 der Nachlabakten aus dem Staate des Ordens der Wachsamkeit Tr. I. Werns dorf bier ist liegen Fluchtverdachtes verhaftet und in das hiesige Gefängnis eingeliesert worden. Gegen Wernsdorf sollen auch noch einige andere Strafsaclx'n schweben. Stuttgart, 15. Oktober. Heute nachmittag ist ans dein Platze der eheinaligcn Legionskaserne der innere Teil eines vierstöckigen Neubaues eingestürzt. Bis abends 6 Ubr nxircn drei Tote und fünf Schwerverletzte geborgen. ES werden noch vier Arbeiter vermißt, die »vohl noch unter den Trümmern liegen. Das Unglück ist dadurch entstanden, daß sich ein Pfeiler im vierten Stockwerk gelöst bat, wodurch die obere Eisenbetontonstrnttion beruntergebrocl^en ist und die Decken der übrigen Stockiverke durchMagen hat. Tie Außenmauern stellen noch. Stuttgart. 10. Oktober. Von den gestern durch den Einsturz eines Neubaues verunglückten Arbeitern ist einer noch gestern abend im Krankenhaus verstorben, so daß die Zahl der Toten nunmehr vier beträgt. Drei Verletzte befinden sich noch im Krankenbause. Ihr Befinden ist be friedigend. Alle sieben Arbeiter sind Italiener. London, 15. Oktober. Ter von Erewe nach Bristol fahrende Nordwest-Erpreßzng entgleiste in einer .Kurve bei der Einsabrt in die Station Shrcwsbnry zwisdx'n 2 und 3 Ubr früb. 16 Personen wurden getötet und viele verletzt. London, 15. Oktober. Nach neueren Nachrichten sind bei dem Eisenbahnunglück bei Shrewsbnry 17 Personen ge tötet und 40 verwundet worden. Unter ersteren befinden sich 3 Eisenbahn- und 3 Postbeamte. London. 10. Oktaler. Tie Zahl der bei der Ent gleisung des Erpreßznges bei Shrcwsbnrn tödlich verun glückten Personen beläuft sich nach den letzten Feststellungen ans zwanzig. A r b e n . 15. Oktober. Tie Archäologiscl>e Gesellscchcstt beschloß, dein hier verstorbenen Professor Fnrtwängler ein Denkmal zu errichten, seine Mitarbeiter bei der Fortsetzung der Ausgrabungen z» unterstützen und die Ergebnisse der Ausgrabungen ans ihre Kosten z» veröffentlichen. Ter Kronprinz, welcher Vorsitzender der Gescllsckxnt ist, stimmte dem M'schlnsse zu. N e n p o r k. 15. Oktober. Nach neueren Feststellungen sind bei der Erplosion der Pulverfabriken in Fontanet (In diana) 30 Personen nins Leben gekommen. Im ganzen erfolgten drei Explosionen, die in einem Umkreise von <85 Meilen vernommen wurden. N e il v o r k, 10. Oktober. Nach den letzten Meldungen beträgt die Zahl der infolge der Explosion der Pulver fabriken bei Fontanet »ins Leben gekommenen Personen 25 bis -10. 000 Personen sind verletzt und 1200 obdachlos geworden. Eine Schule, die eine halbe Meile von der Un- glncksstätte entfernt liegt, ist eingestürzt. Dabei sind 50 Schulkinder verletzt worden, unter diesen einige schwer. Von den Angestellten der Fabriken sind mehrere vor den Augen der Retter, die sich schließlich vor der Hitze znrückzieben mußten, verbrannt worden. Telegramme. K öln. 15. Oktober. Wie die „Köln. Ztg." ans Tanger meldet, ist die Nachricht, daß Mnletz Hasid den deutschen Konsul in Casablanca nin Vermittelung zwischen ihm und Frankreich gebeten l)abe, zutreffend. Ter Konsul erhielt das Ersuchen durch den Führer der Maliallah Muley HasidS im Gebiete der Sclxinjastäinine, ivar jedoch nicht in der Lage, dem Wunsche zn entsprechen. Wien, 10. Oktober. Tas Wiener Korrespondenz- lmreau meldet über das Befinden des Kaisers: Die katarrhalischen Ersclieinnngen sind unverändert. Während der Nacht trat kein Fieber ein, doch ivar der Schlaf durch Husten stark gestört. Auch morgens zeigte sich kein Fieber. Der Kräfteznstand ist besser als gestern. Wien, 10. Oktober. Die „Korresp. Wilhelm" meldet: Der Kaiser war den gestrigen Nachmittag und die heutige Nacht vollkommen fieberfrei. Die vormittags cingetretenc Temperaturerhöhung schnxrnd im Laufe des Tages. Die Aerzte stellten bei der Abendvisite fest, daß die Temperatur und der Kräftezustanü vollkommen befriedigend waren. Bezeichnend für die ungebeugte Arbeitskraft des Monarchen ist, daß der gestrige Vortrag des Kabinettsdirektors Schießt v. Perstorff, der die Ausgleichsvorlage besprach nal>ezu zwei Stunden gedauert haben soll. London. 16. Oktober. Einer- hiesigen Zeitungs- Meldung aus Teheran zufolge sind in Kerinan Unruhen ausgebrochen, bei denen sieben Personen getötet und sieben verwundet worden sind. Flüchtlinge haben im britischen Telegraphenamt und im russischen Konsulat Aufnahme ge funden. Santiago de Chile. 15. Oktober. Das Mini sterium ist zurückgetreten. T. Klasse 15S. K. S. Landeslotterie. 13. Zichungswg am t<>. Oktober 1607. 100 000 Mark auf Nr. 72 415 bei Herrn George Mayer in Leipzig. 10 000 Mark auf Nr. 70 220 bei Herrn Knüpfer in Leipzig. 5000 Mark auf Nr. 74 474 bei Herrn Gust. Wiedeman.r in Dresden-Altstadt. 58 592, 62 936, 38 566, 84 252. 3000 Mark auf Nr. 422, 12 019, 84 677, 87 343, 69-101, 63 393, 77 202, 00 021, 45 100, 47 742, 81 327. 88 285, 71 627, -17 676, 92 6-18, 24 285, 24 762. 2000 Mark ans Nr. 6320, 12 851, 40 314, 40 757, 01042, 48 481, 83 449, 71 026, 60 396, 41 083, 54 504, 87 178, 71 003, 48 805, 50 185, 55 577. 88 996, 47 417, 50 049. 25 498, 79 957, 74 655. .Kunst, Wissenschaft und Literatur. j Dresdener KunstauSstclluugcn. Die Wiener Ausstellung, de unter dem Protektorate des Prinzen Johann Georg von Sachsen gegenwärtig in der Galerie Ernst Arnold, Schloßstraße, slaitfindet, kann entschieden als eine der bedeutendsten von privater Seite arrangierten Kunstausstellungen bezeichnet werden. Der Inhaber der Galerie Arnold, Herr HosknnsiHändler Gntbier, hat hier tatsächlich eine Sehenswürdigkeit geschaffen, welche die höchste Anerkennung und Umernütznng der kunstverständigen Kreise verd-r»t. Die AnSslellniig nmsaf-t im ganzen 316 Nummern, darunter die besten Namen der österreichischen Kunst. Die risolgreiche Entwickelung, welche die öster reichische Ham'iüodt in i<r lctzten Zeit auf dem Gebiete der zeitgenössischen K.-.st genommen hat. wird durch dis Wiener Aurüeliuog -ui das glänzendste dargetan. Eis führt nicht nur dsi gegenwärtige künstlerische Produktion der Kaisen slaot an der Dona», sondern auch das künst lerische und geistige Lebcn der vergangenen Tage in voll kommenster Weise vor. Durch das Entgegenkommen des kaiserlich österreichischen Kultusministeriums, dcr Stadt- gcmeinde Wien und der Besitzer d>-r Sammlung Eißler ist eS möglich geworden, eine solche glänzende und umfassende Ausstellung zustande zu bringen. Gleichzeitig mit der Aus stellung eröffnet«: die Galerie Ernst Arnold auch ihre neuen Ausstellungsräume, die in den letzten Monaten unter der Leitung des Herrn Professor Kreis hergcstellt worden sind. S'e bilden eine Sehenswürdigkeit und können als ein Meiste« stück kunstgewerblicher Innendekoration be zeichnet werden. Von besonderem Interesse sind auch noch die im Saal 4 ausgestellten Gold- und Silberarberten der Wiener Werkstätten, die ebenfalls ein glänzendes Zeugnis von dem hohen Stande des KnnsigewerbeS in Wien er bringen. — Am Dienstag cröffnete auch die „Dresdener Künstlervereinigiing „Mappe" in der Hoskunsthand- lung von Emil Richter. Prager Straße, eine Sonder- ausstelnmg, die sich ebenfalls vor der Oeffenllichkeit scheu lasscn kann. Die Vereinigung tritt hier in ihrer Gesamt heit zum eisten Male vor die Oeffentlichkeit und führt ein klares Vi!d des künstlerischen Schaffens ihrer Mitglieder vor. Eine Anzahl prächtiger Oelgemälde von Edmund Körner. Franz Kunz, Oskar Popp und Karl Quark können ganz entschieden als ausgerciftc künstlerische Leistungen be zeichnet werden. Das gleiche gilt auch von einigen Aqua rellen. Zeichnungen »nd Drucken derselben Künstler. Unter den Plastiken von Theodor Eichler und Otto Petrcirz sind prächtige Stücke cntbalten. — In einein besonderen Saale hat die Dresdener Lichlbildnerei von Hugo Erfurth eine große Anzahl Photographien ausgestellt, die schon durch die dargcstellten Peijonlichkeiien großes Interesse er regen werden. Wir sehen prächtige Bildnisse Seiner Majestät des Königs im Jagdlmt, Ihrer Kvinglichcn Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Christian in Ossiziersimiforin. ferner Bilder Seiner Erzellr-nz des Herrn StaatsminisierS Dr. Grasen von Hobelst,ml und Bergen, der Herren Geh. Hofrat Professor Kühl, Geh. Hof rat Professor Dr. Gurlitt, Geh. Kommerzienrat La gner, sowie zahlreicher hiesiger Känstlcr und sonstiger bekannter Persönlichkeiten. Auch eine Anzahl Damenbildnisse ans den Kreisen der hiesigen Aristokratie und der Geisikswclt vervollständigen die sehenswerte Ausstellung. Die B-.ldcr können durchweg als Mnsierleistungen auf dem Gebiete der Lichtbildnerei bezeichnet werden. Theater und Musik. j K ö n i g l. Opernhaus. „Rwnzsi der Letzte der Tribunen", von Richard Wagner, wird im König!. Operiihause nur sehr selten cmfgefnhrt, und das ist sehr zn bedauern. Denn wohl niemand kann sich dem gewaltigen Gesamteindrucke. den das Werk macht. Verschließer'. So sind wir der Direkiion doch Dank schuldig, daß das Stück wenigstens einige Male gegeben wird. Bei der am Montag slaNgefnndenen Anffünniiig ivar die Besetzung wieder vor trefflich. Herr v Vary brachte mit seiner großartigen Stimme die Gestalt des Rienzi sehr gut zur Geltung, wo für ihm auch dura» öileieo He-ivveruftn und laute Ova tionen der verdiente Beifall dar gebracht wurde. ES war eine Glanzleistung. Tac-selbe kann man sagen von den Leistungen der Damen Abendroth (Irene), Bender- Schäfer (Adriano) und Nast lFricdcnSbote). Auch die Leistlingen der Herren Rains (Eolonna), Wächter (Rai- mondo) rind Plaschke (Orsini) waren vortrefflich Ebenso waren die kleineren Rollen gut besetzt. Einen brillanten Eindruck machte besonders die großartige wahrheitsgetreue Dekoratirn (Rom im Mittelalter). p.