Sächsische Volkszeitung : 20.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191009207
- PURL
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- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19100920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-20
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.09.1910
- Autor
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ing des it der Aus- Hofopern- am Palm- General- Aschermitt- niekonzert- nsonutags- und das ie It. Die bten Plätze zw. Gene- nnements- d. I. an lvischen 10 1 Uhr) in abgeholte :n Kassen- s V Uhr 4. iekeli -I- rotheke) »52 -nkirriit». Ke >vun<t«> >>«! iioMe >cli rin»» n»i»>rl»» Zweite- Blatt Sächsische BolkSzeituag vom 20. September 1010 Nr. 214 Politische Rundschau. (ssortletzunq au« dem Hauptblcnt.) Sine» lichten Moment in der Fleischtturrung hat doch der soziademokratische „Vorwärts" (Nr. 217 vom 16. September 1910) indem er u. a. schreibt: „Bei den Debatten über die bestehende Fleischteuerung muh ein wichtiges Moment in Betrag gezogen werden: cS scheint in der Tat ein steigendes Mißverhältnis zwischen Produkton und Bedarf an Fleisch ganz allgemein sich geltend zu mack-en. Der Hauptgrund ist die Znsammendrängung der Menschen in den Städten. Die Städter haben von jeher mehr Fleisch konsumiert als die Landleute . . . Nun ist bekannt, daß in den letzten Jahrzehnten die Bevölkerung der Großstädte und Industriezentren in rapider Weise zu nimmt. Daher mnß der Fleischbedarf nicht im Verhältnis zu der BevölkernngSznnahnie eines Landes steigen, sondern in ungleich schnellerem Tempo. Die Produktion steigt in dessen nicht im gleichen Tempo. Die Viehhaltung paßt sich der gegebene» Wirtschaftsform der landwirtschaftliclzcn Be triebe an und die Aendernngen vollziehen sich hier nur all mählich ... So entsteht daS Mißverhältnis, das in säst allen Ländern der kaptalistisclzen Kultur sich zwiscl-en Pro duktion und Bedarf an Feisch ergibt Die Frage ist nun: Habe» wir es hier mit einem „Naturgesetz" etwa im Sinne der Malthußschen These vom „Abnehnien deS NnhrnngSspiel- rniimeS" zu tun? Ist die Deckung des Bedarfes ans „na türlichen" Gründen nicht möglich? Bei näherer Prüfung gelangt man unbedingt zur Verneinung der Frage." Sehr vernünftige Worte, deren Wahrheit wir noch näher beweisen werden. MnS schlägt nun der „Vorwärts" zur Abhilfe vor? Mehr Viehzucht im -Heimntlande. mehr Viehzucht in den Steppe». Wenn man aber zum Beispiel das letztere für die deutschen Kolonien anstrebt, dann sind die Sozialdemokraten sofort entschieden dagegen. Die'erste Forderung vertreten auch wir; aber ihre Durchführung hat zur Voraussetzung, daß sich die Viehzucht bei »ns lohnt; wenn die Preise niedrig werden, daß der Viehzüchter nicht auf sein (Held kommt, dann läßt er eben alles bleiben trotz der Leitartikel des „Vorwärts". Ein Mittel zur Rentabili- tät der deutscl-en Viehzucht ist aber der Schuh gegen Senclzen, also müßte der „Vorwärts" für das Viehseuchen gesetz eintreien, »uns er jedoch nicht Int. Mit den Zöllen ist es ähnlich. Ta zeigt sich sofort die unlogisclze.Haltung der roten Presse. Aber recht hat der „Vorwärts" init der Be hauptung, daß die Fleistlsteiiernng allgemein sei. Mau scheine nur auf Amerika. Seit 1906 sind in den Vereinigten Staaten die Selzweineschlachtunge» in ganz anßerordent licl-em Maße zurückgegangen. Im Jahre 1906/09 (Schlacht jahr ab l. März) wurden ans den 00 westlichen Hauptmärk- ten .90 760 000 SclM'ine geschlachtet, 1909/10 nur 20 960 000, das sind weniger als im Jahre 1900/00. Seitdem ist ein weiterer Rückgang eingetreten. Die Schlachtungen aus den 17 größte» dieser Plätze betrugen >. März bis 24. August 1909: 1l 440 000, 1910 nur 9 990 000 Stück. Also eine wei- tere Abnahme um 19 Prozent. Seit Mitte 1A16 bis heute, also in zwei Jahren, beträgt trotz um 9(4. Prozent gestiege- »er Bevölkerung die Abnahme der Schlachtungen nicht »reui ger als 99 Prozent. Bei uns ist der Fleischverbrauch für IX) Tage um '/« Kilogramm zurückgegange». Auch ist unser Viehanftrieb in gar keinem Verhältnisse zum amerikaniscl>en gesunken. Nach den amtlichen Zusammenstellungen über die 40 größten Schlackstviehmärkte Ware» die Auftriebe im Vergleiche mit dem Vorjahre folgende (in Tausenden): Rinder. . Kälber . . Schweine. Schafe . . Ianuar/Iunt 1909 19lO 710.4 726,9 706.0 772.9 20 l 0.6 2009.0 090.0 006.7 Iuli/August 1909 >910 204.9 207,0 791.4 247.0 209.1 229 9 670 4 200.1 Summa 4020,7 4010,0 1000.6 >019,9 Also der kleine Rückgang lediglich an Kälbern in den letzte» zwei Monaten soll das Neckst geben, von einem „un erhörten Viehmangel" zu sprechen? Diese kleine Verminde rung des Kälberauftriebes beweist doch gerade, daß die Vieh nachzucht eifrigst betrieben wird. Außerdem unterliegt es natürlich keinem Zweifel, daß der Minderaustrieb von 96 (XXI Kälbern reichlich durch den Mehranftrieb von 4000 Rindern und 64 000 Schweinen ausgewogen wird. *— Drr Kaiser über Alkohol im Manöver. Der Kaiser hat für die dteLjähltgen Kaisermauövec die Bestimmung getroffen, daß sür seinen persönlichen Gebrauch nur alkohol freie Getiänke ins Manöverseld mttgesührt werden sollen, da die Strapazen der Manövertage am besten von ihm ertragen werde», wenn er nur alkoholfreie Getränke genießt. Dcr Kaiser hat auch, wie die Magdeb. Zig ersähit, au sämtliche Truppenteil« die Aufforderung ergehen lassen, trn Manöver möglichst wenig Alkohol zu genicßeu. Eine Statistik, die über den Einfluß deS Alkohols aus die Wehr fähigkeit der Mannfchastcn ausgenommen wurde, hat er gebe», daß sich mit dem zunehmenden Verbrauch alkohol- artiger Getränke im Heere in den letzten 10 Jahren die Zahl der wegen Herzleidens entlassener Soldaten nngesähr verzehnfacht bat. — Der Hniisabund rühmt sich in seiner Korrespondenz, daß es ihm gelungen sei, den rechtsstehenden Kandidaten Stimmen zu entziehe». Das mag sein, aber er sagt nicht, wohin er diese geführt hat. Er kann selbst keine Ersvlge anfweisen, da seine gesamte Tätigkeit bisher nur der So- zialenwkratie zugute kam. Darüber sagt er nie etwas in seiner Korrespondenz. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Dresden. (Zentrums-Mahlverein.) Am Montag den >9. S'ptcinber, abends '/z!t Uhr, findet i.n Gcsellen- hciuse. Käusf.rltraße 4. eine Versammlung statt. Der Vortrag behandrlt daS Thema „Pflichten eines Zentr»»,«- anhängers". Daran schließt sich eine Besprechung über die nächsten ReichSiagSrvahl?» und verschiedene andere An- gelegenheiten. Alle Zentrumsanhänger sind herzltchst will kommen. 8 Bautzen. Tie „Freie Bereinigung katho lischer Lehrer der wendischen Lausitz" feierte an, vergangenen Mittwoch das 20jährige Fest ihres Be stehens. Zn diesem Zwecke fand nack,mittags Aula der neue» Domschnle eine Festsitz » ng statt, in der Herr Domschnidirektor Noack in Anwesenheit zahlreick-er Mitglieder und Gäste (Damen) eine» Vortrag über christ- liche K i n d e r e r z i e h n n g hielt, aktuell insofern, da die moderne pädagogische Strömung allzusehr die mate rielle Seite der Erziehung, die Erziehung zur soge nannten „Menschlichkeit", betont, unter bedenklicher Hintansetzung des religiösen Momentes. Tie Vernachlässi gung der religiösen Erziehung führt zur Gleiclnstiltigkeit gegen Glauben, Kirck>e, Gott, überhaupt alles Ueberirdische. »nd zeitigt Früchte, wie sie die französisckx' Revolution und die revolutionären Bewegungen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts hervorbrachien. Wo nickst mehr daS göttliche Jesuskind Richtschnur und Leben ist, wo nickst mehr (9 lanbe, Hoffnung und Liebe die Leit sterne chrichlicher Erziehung sind, dort erkaltet der Mensch zum krasse» Materialisten, zum »»duldsamen Egoisten, nicht fähig höherer Regungen für Gott, für Himmlisches. Dem Lehrer soll der göttliche Lehrmeister als leuchtendes Beispiel vor Auge» stehe». Dann erblüht Segen »nd Freude am Erzieherwerke. Ter sehr zeitgemäße Vortrag wurde mit großem Beifall anfgenoninien. Hierauf erstattete der derzeitige Vorsitzende Herr Kantor Simank - Storcha Be richt über den Werdegang der Vereinigung und seine Tätig keit im vergangenen Vierteljahrhnndert. Aus kleinen An fängen hervorgegangen, war zunächst eine interkon- t e s s i o n e l l e Vereinigung wendisclx'r Lehrer geplant. Doch die Ausführung des Planes scheiterte an der ableh nenden Haltung Nieter e P a n g;e l i s ch e r Lehrer. Die schon damals zutage tretende Indolenz gegen ihre Nation hat hentigentageS eher eine Zn- als Abnahme erfahren. So »mßte der Verein ans rein konfessioneller Grund lage gegründet werden. Getreulich und unentwegt hat er seinen Zweck verfolgt und ein reiches Pensum bewältigt. Auch wies der Vorsitzende nach, daß nach 2.0jähriger getaner Arbeit die Vereinigung nicht zwecklos geworden ist. Zehn treue Mitglieder hat der Tod entrissen (die Lehrer Hasche, Kral, Kliniank, Wenke, Ieatsch. Sck>olze, die Kapläne Scholze und Aadritzki und Pfarrer Schewtschick »nd Neutsch). Zi, ihrem Andenken erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. Glückwunschschreiben sandten die Herren Pfarrer L iel> s ch in Storcha und S ch ewts ch i ck in Ehe nnitz, der Vorort des katholische» Lehrerverbnndes im Königreich Sachsen, Kaplan Räde in Seitendorf, einige Mitglieder entschuldigte» ihr Fei »bleiben. Nach Schluß der Sitzung durch Gesang erfolgte die Besichtigung der Räume der neuen Domschnle. Um 7 Uhr begann die Festtafel im Saale des wendische» Vereinöhauses. Durch verschiedene Toaste und Tnfellieder gewürzt, fand die Tafel gegen >/i10 Uhr ihr Ende. An der Schwelle deS zweiten Vierteljahr- Hunderts rufen wir der Freien Vereinigung nochmals ein Vivat, EreScat, Floreat zu. 8 Frcnireiith bei Werdau. Trotz deS trüben Wetters bot das am II. September vom karhol. Männer verein Fraureuth im Restaurant Bahnhof, NeK- mark, veranstaltete Stiftungsfest »nd Sommerfest ein Bild schönster Harmonie. Vereinsvorsihender Herr Wartin- ger gab in seiner Begrüßungsansprache seine Freude über 2^' — 6 — Dabei sah ich ihn zn„, Rade springen und selbst in die Speick»'» fasse». Doch es war zu spat. Im nächsten Augenblicke scl>on erfolgte ein so furchtbarer Stoß, als ob das Schiff ans seinen Fuge» gehen wollte! Mark und Bein er schütterndes Geschrei und Kreisck»'» drang vom Wasser z» »ns herauf, ich hörte das sckiarfe Splittern »nd Kracl-en von Holzwerk. Eine Weile stand ich wie erstarrt vor Schreck; dann sprang ich nach der Weiterreling Dort sah ich in dem fahlen Lichte des eben aus den Wolke» blickenden Mondes ein ent- masteteü Schiss in unserem Kielwasser treiben. Es schien voller Menscl»eii. AuS dein verzweislnngsvollen Angstgeschrei konnte man Männer- und Frauen stimmen nntkrsckieiden. Doch nnser vorderhand noch in voller Fahrt weiter- schießendes Schiss brachte »ns die Unglücklichen bald außer Sicht »nd Gehör. Die Verwirrung, die der Znsamnienstoß bei uns hervorgernsen halte, spottete jeder Beschreibung. Der Lärm und die Aufregung waren snrcksthar. Alles lief und schrie dnrckieinaiider. Icde Ordnung schien gelöst. Keiner hörte mehr. Die Befehle des eiligst ans Deck gestürzien Kapitäns verhallte» in dein allgemeinen WirMxirr. Endlich jedoch bescliwickstigle seine Ruhe »nd fest' Haltung den Tuinnlt. Die SchiffSmannsckxist kam wieder zur Besinnung; sie sammelte sich »in ihre Maats und jeder bemühte sich jetzt doppelt, die Be fehle des Kapitäns und Herrn Prances schnell aiiÄznführen. , Im N» flogen die Ranen längüschissS; daS Schiss, dem Steuer gehor chend. schwenkte herum in den Wind, und der Gegendruck der backgelegten Segel b«achte es zum Stehen. Ter jetzt mehr von vorn kommende Wind pfui durch das Takelwerk und straffte es znin Zerspringen. Die Spiere» knarr ten. und die dem Winde abgekehrte» Segel floppte» donnernd hin und l>er. Gnßähnlich schlug das Zpritzwasser über den Bng. DaS Schiss stampste fürch terlich, doch entspreckx'iid ausgeführte Anordnungen wirkten aus sein Arbeiten wie das beruhigende Streicheln des Reiters auf ein erschrecktes Vollblutpferd. Zur Belenlötiing deS Schisses, und de» Verunglückte» znin Zeick-en wurden Teerpfannen angesteckt, Laternen über Bord gehalten und van Zeit zu Zei> Blaulichter »»gezündet und Raketen und Leuchtkugeln abgeschossen. Die beim Scheine dic'er Lichter angestellten Untersuchungen ergaben, caß das Schiss keinen nennenswerten Schaden genommen hatte. Und als der zweite Maat, Herr Eocker, dem Kapitän meldete, daß auch die Pumpen sondiert wären und kein Wasser im Schisse gezeigt hätten, sagte der Kapi- tän Keeling: Gut, gut. Wir wollen hier nun ruhig warten. Boote will ich nicht aussetzen; dem Unglück ist nickst mehr abzuhclfen. Ich will es nickst noch ver- größer», indem ich bei dem Seegänge dag Leben unserer Leute aufs Spiel setze. Mehr als hier liegen bleiben und den armen Menschen den Weg zu uns zeige,», können wir nicht tun. Ich hoffe, daß eS ihnen gelungen ist, ihre Boote auszusetzen. da sie uns kein Zeichen geben, nach welchen« wir unS an sie beUui lavieren könnten. Während das alles vor sich ging, standen die voller Entsetzen auf Deck gestürzten Passagiere ängstlich zusammengedrängt in, Schutze der Kampanje — die Damen meist bis zur Nasenspitze in Tückx'r gehüllt und in einer Toi lette. der man die .Hast ansah. mit der sie übergeworfen worden war. Furcht und Schrecken lag auf allen Gesichtern. Jeder sprach; Fragen und Antworten sckiwirrten durcheinander. DaS Wort aber führte wieder Oberst Bannister, den ich mit seiner kimrrenden Stimme schelten hörte: 1- -- Sind Sie der Steward? schnanlstc er mich an. Rein, lachte ich, aber schreien Sie nur weiter, vielleicht kommt er dann. Wird nickst jemand dieses Weib erwürgen! fuhr er fort zn loben. Und >»er weiß, was er sonst noch für Untalen gewünscht t-aben würde, hätte daS Schiss nickst plötzlich wieder nach der andere» Seite übergeholt und ihn mit 1er znschlageiidc» Tür in seine Kabine ziiriickgeworfen. Im nächsten Augen blicke vernahm ich von drinnen eine» To», der mir verriet, daß das Elend ihn gepackt hatte. In meiner Kabine fand ich die Lampe nngezündet und meinen Schlaf- kanieraden ans dein Rande seiner Bettstelle sitzend, die über der meinen an- gebrachl war. Er ließ seine Beine hrrcibbaiimeln und blickte unruhig zn Boden. So kurz unsere Beka»ntsck>ast war, Hallen wir uns doch schon ganz gut ineinander gesunde». Bei der gegenseitigen Vorstellung erfuhr ich, daß er Stephan Eolledge hieß, ei» Sohn von Lord Sandown war und nach Indien ging, nni dort zn jage». Noch jung, mit blondem Schnurrliart, weis-en Zäh ne» freiindlickx'ni Gesicht »nd einnehmende»! geinütlickM Wesen hatte er etwas sehr Anspreckiendeö. Verteufelt stürmisch, nickst Nxchr, Freund Dugdale, redete er mich an. Und wie der Regen gegen das kohlschwarze Fenster prasseltI - Sckzeiißlichl Es regnet gar nickst, erwiderte ich, indem ich an meinen Koffer trat und aiisziip.nten begann. Was Sie für Regen halten, ist der ai>schlag<-nde Gischt. Widerwärtiges Wasser, nuirmelte er. Warum, zum Kuckuck, kann sich der Ozean nie ruhig verbalten? Wenn ich gewußt hätte, daß das Schiss der- artig scliankelt, würde i!h ruhigeres Wetter abgewartet haben. Er seufzte tief. Tann bat er: Ach, wollen Sie die Freundlichkeit haben, einmal den Teckel meines Koffers aufzuklappen. Sie werden da eine Flasche Brand» sehen. Um keinen Preis »ivckste ich mich vom Flecke rühren; bereue, daß ich mir keine Hängeinatle initgebraclst habe, so unbequem die Dinger auch beim Rein- und Rauüsteigen sind. Ich fand die Flasckie und gab sie ihm. Sr lat einen kräftige» Zug »nd ich merkte dabei an seinen scl>o» etwas glasierten Augen, daß eü innerhalb der letzten Stunden gewiß nicht der erste war. ,, Fühlen Sie sich denn nicht auch elend? fragte er. I ivo. Ah. richtig, Sie sind ja lvohl mal Seemann gewesen. War'ü nickst so. Ja, ein paar Jahre. Wollte, ich wäre auch einmat Seemann gewesen, stöhnte er. Natürlich gewesen, denn cininer auf See z» sein barmherzige Gütei - Stellen Sie sich vor — vier oder vielleicht fünf Monate so wie jetzt! O. lassen Sie'ü gut sein, suchte ich ihn zn ermutigen, niorgcn oder über morgen werden Sie so seefest sein wie ich oder sonst ein alter Seebär. Kann'S mir nickst recht vorstellen. Eine Weile träumte er vor sich hin. dann fing er wieder an: Sagten Sie nicht. Sie gingen nach Indien, um zn malen? Nein, lächle ich. daS niiiß Ihnen ei» anderer erzählt haben. Ich will eine alte Tante bestick-cn; ich reise zu meinem Vergnügen. So? Zum Vergnügen? wiederholte er fast ungläubig. Aber warum denn auch nicht? Hätt's bald vergessen, daß ja auch ich zum Vergnügen reise. Ist das nicht verrückt. DngdateX - RardonI — daS cntsckstupfte mir so; aber 1 . «Die Goldinsel." 2
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