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Sächsische Dolkszettung r«. «prtl l»r» M -M-öilMlM MM Von Sehelmrat Univ.-Pros. Dr. Ott» v. Imledtnerk-Sü-enhorst» München Rückblick und Ausblick Der Wiener Wochrnschrist „Da» Neue Reich' ent nehmen wir einen Vorschlag, der angesichts der HandelS- vcrtcagSverhandlungen zwischen Deutschland und Oester reich von aktueller Wichtigkeit ist. Die Schristlritnnq. Die Geschichte der wirtschaftlichen Vereinigung der Ssterrei. chischcn Länder mit dem Deutschen Reich ist vorläufig immer noch im wesentlichen nur eine Geschichte de» Wollen» un- d«r verpaß ten Gelegenheiten. Als 1806 das Ende de» „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation' eintrat, standen dt« einzelnen Teile die se» Reiche» sich wirtschaftlich noch zu wenig nahe, al» daß man sagen könnte, daß mit der Reichsauslösung wirtschaftlich etioaz zer stört wovvcn sei. Aber «l» dann 1815 die Deutschen Bundesakt« geschaffen wurden, wäre es wohl an der Zeit gewesen, wenn man stch nicht mit dem Artikel 19 begnügt hätte, der eine Bundeszustän- digkcit in den Angelegenheiten der Wirtschaftspolitik nur in Aus- stchl stellte, sondern wenn zum mindesten der Wille zur Wirtschaft- lichen Vcreintheit in den Bundesakten unzweideutig ausgesprochen worden wäre. Weil dies nicht geschehen ist, war es möglich, daß Preußen unter dem Druck seiner erschreckend vielen Grenzen und der Hungersnot von 1817 in seinen, Zollgesetz von 1818 das Prinzip de» Freihandels verwirklichte und damit geradezu den Protest gegen bl« Idee der Wirtschaftseinheit des Bundesgebiete», jedenfalls gegen die .Kompetenz des Bunde» erklärte. Das Zustandekommen 5-s Deutschen Zollvereins mit dem 1. Januar 1834 ivax ein Au st -uß der Mittclstaaten. insbesondere der süddeutschen, an diesen Protest. Und nun war die Gefahr des Dcaußenbleibens Oester reichs aus der Zollgeineinschaft schon viel gefährlicher geworden, denn nun setzte di« Vervollkommnung des Transportwesen», der Bau der Eisenbahnen ein, und damit begann unvermeidlich ein« Verschärfung des Wettbewerbes, die die bisherigen Standorte des Gewerbestnßes bedrohte und zur Ausrichtung jener Zollmauern zwischen Oesterreich und Deutschland führte, an denen eigentlich die Handelspolitik der ganzen zweiten Hälfte de» 19. Jahrhunderts ge- «rbcilet hat. Damals in den dreißiger Jahren, hätte Metternich ohne Be denken für die österreichische Wirtscl>oft den Eintritt in den Zoll verein erreichen können und müssen. Warum das versäumt wurde? Mangel an Verständnis für die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglich- keiien und ihre Tragweite >var wohl ebensosehr mit schuld wie die Ueberschätzung der Politischen Probleine. Und als dann in Oester- reich in dem Freiherr» von Bruck der Mann mit wirtschaftlichen Gedanken auf den Plan trat, war cs zu spät, zumal mit Rudolf v. Delbrück der personifizierte schrossste Partikularismus in der preu ßischen Politik — einschließlich der Wirtschaftspolitik — Ober wasser gewonnen hatte. Bei aller Verehrung wird man auch Bis- »mrck von der Mitschuld nicht sreisprechcn können, im Sinne der Delbrückschc» Politik, der jedes Empfinden für das Reich fremd war (Spahn), den Eintritt Oesterreichs in den Zollverein verhin dert zu haben, als er 1852 in „Mission extraordinaire' nach Wien ging, denn damit mar wieder eine Gelegenheit versäumt. Nun be gann wirklich maßgebend -ie Verselbständigung der deutschen und der österreichischen Volkswirtschaft mit der Wirkung, daß die Schwie rigkeiten bei jeder später zu vollziehenden Vereinigung immer grö ßer werden mußten. Das Z u sa m m e n sch lu ß v r o bl em hat freilich auch heute noch, ganz abgesehen von der völkerrechtlichen Frage, ein Doppel- gesichl, eine politische und eine wirtschaftliche Seite. Das historisch-politische Problem der Vereinigung leidet auch heute noch darunter, daß die Deutschösterrcichcr seit Metternich, also über «in Jahrhundert hindurch, gründlich dazu erzogen wor den sind, allez ivas jenseits der schwarzgelben Grenzpsähle liegt, al» Ausland anzusehe». Bismarck hat die Dinge schon richtig gesehen, als er von, Deutschösterrctcher schrieb, er sei fügsamer nach oben und politisch ungeschickter als die anderen Nationalitäten und r» ist gerade deshalb nicht verständlich, daß er anderseits den Deut schen in Oesterreich den Vorwurf machte, tbr Hauptfehler habe in dem konstitutionellen Kampf gegen die Dynastie, ihren natürlichsten und stärksten Bundesgenossen, bestanden. Den Sieg haben bekannt lich jene Nationen davongetragen, di« die verschlagenste und rücksichts loseste habsburgseindlich« Politik getrieben l>aben, deren Ziel die Zerschlagung der Monarchie sein mußte. E» wäre inanches ander» gekommen, wenn man in Deutsch land erkannt und beachtet hätte, um welche Interessen es in dem Kampf, den die Deutschösterreicher um da» tschechische StaalSrecht in den achtziger und neunziger Jahren auSzusechien hatte», gegan gen ist, wen» man ein Otcsühl dafür auch in Deutschland gehabt hätte, daß die Anerkennung dieses böhmischen Slaatsrechtes, wie das Frei herr v. Dumreicher, einer der besten politischen Köpfe der Deutschen, damals richtig erkannt Halle, den wirtschaftliche» Ruin von Grosi- Wien unausbleiblich tm Gefolge lmben müsse. Wer dainalz etiva als Oesterreicher mit Deutschland» akademischer Jugend Fühlung hotte, mußte den schlimmste» Enivruck von der Gleichgültigkeit ge winnen, mit der man in Deutschland den nationalen wie den wirt schaftliche» Frage» in Oesterreich, mit der man schlechthin dem Schicksal des Deutschtums in Oesterreich gegenüberstand. Alan übersah die Peripetie in den politischen Machiverhältnissen, als der Antrag des Grasen Wurmbrand aus Festlegung des Deutschen als Staatssprache (l885> i„> Parlament fiel. Man übersah, daß die wirlschaftliche Tüchtigkeit uvd Kraft der Deutschen durch eine Reihe tschechischer und polnischer Finanzminister zugunsten der böhmischen und galizischen Siaatsteile ansoenützt wurde. Man hatte aber auch zu wenig Einblick und kein Gefühl dafür, daß das Beste der Met- tccnichschen Politik: die Schaffung eines gesicherten mitteleuropäi schen Raumes zwischen dem Zarismus des Ostens und den, Impe rialismus des Westens die Völker und Staaten dieses Raume» ver pflichtete. Ein Mitteleuropa galt es, nach dem es politisch gesichert war, nun auch wirtschaftlich zu verwirklichen, ein Mitteleuropa, innerhalb besten die böhmische», westpolnischeu und ungarischen Ge biete als natürliche Ackerbaugebiete zusammen mit der deutschen Landwirtschaft und unter ihrer fortschrittlichen Führung da» wich tige Fundament für eine vielseitige volkswirtschaftliche Entfaltung und ein gewisses Maß von Selbstgenügsamkeit zu bilden geeignet waren. Man darf es wohl sagen, es waren znmeist sehr irrationale Energien, die dafür bestimmend geworden sind, daß es anders kam, daß di« Vorkriegs-Generalion namontlich diese Möglichkeiten zu wenig erkannt und Prestigepolitik auch in wirtsttmftlittien Dingen getrieben hat. Nattirlich nicht cttva mir die deutsche Wirtschafts politik ist damit gemeint, es gilt ebenso von der der Donaumonarchie und ganz besonders von der ungarischen Hülste, die im Habsburger reich so freilich entscheidend tvar. Aber das dcnlsttn: Volk sollte nun doch wenigstens erkennen und erfassen, wonach es freilich so gar nicht auSsicht. Wieder steht das deutsch« Volk im Reich mit ganz gefährlicher Teilnahmslosigkeit dem Schicksale der österreichi schen Wirtschaft und damit Deutschösterreichs gegenüber, mit einer Gleichgültigkeit, wie sie nur aus historischer Unkenntnis und Schwäche des politischen Instinkts heran» zu begreifen ist. ES ist geradezu beklemmend, mit welcher Sicherheit auf die Frage, wie man über den Zusanimcnichluß denke, die Antwort ge geben wird: Aber bedenken Sie doch die vielen Noten! oder die vielen Schwarzen! — Als ob sie nicht alle Deutsche nmren und vor allem Deutsche bleiben sollen, bleiben können sollen! Uns als ob wir im Reich übcrl>aup> so erfreuliche Parleiverhältnisse hätten, als ob unser politi'chcr Ausbau durch die österreichische Par- teiglicderung wesenllicb bestimmt werden müßte, ja als ob das. was zunächst in Frage steht: der Zollverein, mit diese» Partcisragen überhaupt zusammenhinge! Gewiß auch die Zollvereinssrage Ist ein ökonomisches „ »ü ein politisches Problem. Aber in einem anderen Sinne. Es läßt sich das eine vom andere» meist trenne». Scho» das Kritische au der wirtschaftlichen Lage des Oesterreichcrs von heule ist nur im Zusam menhänge mit politischen Verhältnissen, politischen Beweggründen und Ziclstrebnngen zu verstehen. Und ebenso gewiß ist: das wirt- sclmftliche Schicksal Deutschösterreichs wird sein politisches bestim men. Entschließt nian sich endlich in Deutschland mit dem ganzen Ernst des BeraittworlungsgesMes eines Geschlechtes für das Schick sal der Ration, diese Zusammenhänge zu bedenken, dann wird ni.ni gar bald erkennen, daß es um anderes geht. «fts das bißchen, was dem und jenem an den Parteiverliällnissen nicht recht sein mag. l ES wird Zeit, daß die Deutschen im Reich, die sich des glückliche» Wo sterbe» Schreibmaschinen 7 Jährlich werden eine undefinierbare Zahl von Schreib maschinen angeserttgt. die auch durchweg ihre Besitzer finden. Ls ist nicht möglich, bestimmte Zahlen über die Produktions höhe zu nennen, da irgendwelche Statistiken darüber nicht be stehen, auch nicht geführt werden, und man bei ihrer Fest setzung auf Mutmaßungen angewiesen wäre, die ebenso falsch wie richtig sein könnten. Alle Versuche werden gemacht, diese Maschinen zu verbilligen und sie dadurch den weitesten Volks schichten zuzuführen. Eine Steigerung der Schreibmaschinen herstellung und des Verkauf» ist zweifellos vorhanden. Doch wie groß sie ist und werden wird, läßt sich indessen noch nicht sagen; die Steigerung hält auch nicht gleichmäßig an. denn im letzten Jahre ist zweifellos ein Rückgang der deutschen Produk tion eingetreten, welcher aber wahrscheinlich nur von vorüber gehender Dauer sein wird. In letzter Zeit probiert man immer mehr, sie auch als Lehr mittel zum leichteren Erlernen der Schreibkunst zu verwenden Zn Amerika erhalten die Kinder in der Schule Schreibunter richt mit Hilfe der Schreibmaschine, der sehr gute Fortschritte bewirkt«. Ganze Stenotypistenheere, in letzter Zeit auch vielfach eine große Anzahl von Stenotypisten, pilgern am Morgen in die Büros, zu den Arbeitsstätten an ihre Maschinen. Ueberall wer den heute schon Schreibmaschinen benutzt. Jeder kleine Büro und auch viele Privatleute nennen ein solches modernes Schrcib- lnstriiinent ihr eigen. Oft wird dann bei technischen Feh ler» über Tüte und Mängel der Maschinen debattiert, nur über rin« Sache wurde nie gesprochen, wie lange lebt solch eine Schreibmaschine, und wo stirbt die Maschine endgültig. War wird au» den Maschinen, die ihr« Schuldigkeit getan haben. Wo der Wagrn nicht mrhr richtig fährt, die Zwischen- »aumtast« fehlerhaft, die Zeilenstellung unbrauchbar ist. Wo dt« lypen nicht mehr richtig anschlagen, die Zahnräder und Mechanismen abgenutzt sind, und die ganze Maschine störrisch ist und keinen Wert mehr auf: „In Veanlwortung Ihres Ge ehrten vom . .oder „Bei Durchsicht unserer Bücher stellten wir fest . . ." legt. Werden sie sortgeworsen? Werden fl« ver schrottet, oder was wird mit ihnen angesangen? Ja. das Finanzamt scheint es uns sagen zu wollen. Auf Schreibmaschinen läßt es eine Abschreibung von 20 Prozent zu. Danach müßte also, wie die Steuerbehörde glaubt, eine Schreib maschine nach fünf Jahren zum alten Eisen geworfen werden. Beinah hat sie auch damit das Richtige getroffen. Denn eine Maschine, die täglich ihre 8 Stunden ununterbrochen in Betrieb ist, hat nach zirka sechs bis sieben Jahren ihr« Aufgabe erfüllt. Unter Umständen kann eine Maschine, die von ihrer Be dienung mit Liebe und Sorgfalt behandelt, also täglich ge säubert, die Typen mit Bürste und Pinsel gereinigt, des öfteren in bestimmten Zeitabstünden geoll wird, ihre Lebenszeit nicht unwesentlich verlängern. Besonders wenn die Maschine nicht zu oft von einer Hand in die andere wandert, ist dies der Fall mit Sicherheit ist zwar nicht damit zu rechnen, denn es kommt selbstverständlich hierbei immer aus die Qualität der Maschine an. Wie denkt nun der Amerikaner über den Tod der Schreib Maschine? Er ist ganz anderer Ansicht. Man glaubt dort baß eine Schreibmaschine nicht länger als drei Jahre tätig zu sein braucht. Die größeren Verbraucher von Schreibmaschinen kaufen aus diesem Grunde alle drei Jahre neue Maschinen und verkaufen dann die gebrauchten Maschinen zu einem billigen Preis. Hierdurch haben ste den Vorteil, daß sie immer gutes und neues Schreibmaschinenmaterial zur Hand haben und überlasten anderen, stch mit abgeklapperten und alten Kästen abzuquälen, wie diese allen Maschinen im Schreibmaschlnen- fachjargon bezeichnet werden. E» gibt nun gewiss« Geschäftsleute sowohl in Amerika als auch bei uns. dl« systematisch gebraucht« Schreibmaschinen Spitzenkandidal A. Müller ln Plauen Plaue,, t. V, 23. April. Vor ettva 500 Zuhörern sprach am Sonnabend der Spitzen kandidat der Sächsischen Zcnlrumsparlei. Berwattungsamimann Müller, im Zenlraiirallensaal »der die Bedeutung der sächsischen Landlagswahlcn. Ausgehend von de, großen deutschen Zeniruinsparlel, die dem deutschen Volke durch ihre veranlworlungsbewuß!« Politik mehr gegeben habe als irgend eine andere Partei, wies der Redner darauf hin, welch große Hilfe sür die stetige Entwicklung des staatlichen, wirtsck)asllichen und kulturellen Lebens gegeben wäre, wenn auch in Sachsen «ine starke Zcntrnmspartei, eine ausgleicheude Mitte vorhanden wäre. Reserven für die Partei seien nach der Zahl der wahlberechtigten Katholiken i» Sachsen genügend vorlxinden. In etwa eiiistündige» Anssührnngen zeichnet« er die grundsätzliche Ein stellung der Zentrnmspartei zu Sozialismus, Liberalismus und Nationalismus unter besonderer Berücksichtigung der sächsischen Ver hältnisse. Die überzeugenden Ausführungen sanken leblmfte Zustim mung der Versammlung. Die Stimmung der Teilnehmer >»ar aus gezeichnet. Der Verlauf der Versammlung läßt erhoffen, daß immer weitere Kreise zu der Ileberzeugung kommen, daß die Stärkung der sächsischen Zentrnmspartei. daß bi« parlamentarische Vertretung de» Zentrums i„r sächsischen Lansiag eine slEspolilischc, Wirtschafts» und sozialpolitische, vor allem aber für die .Katholiken eine kultnr» politische Notwendigkeit ist. — In Planen lxtt bisher noch kein Zentrumsredner zu einem solch großen Kreis« gesproci>enl Möge der Erfolg am 12. Mai nickt ansbleibe», mögen alle Teilnehmer dafür arbeiten, saß am 12. Mai die Stimme» aller weltanschaulich zu uns gehörende» Wähler sür die Zentruinsparlei, sür die Liste 12 abgegeben werden! Besitzes der Gesicherlhcil im Gebrauch der Muttersprache gar nicht bewußt werde», weil er zu selbstverständlich ist, so wett umleruen und zu verstehen beginnen, »aß dieses köstliche Gut in Deuschöster- reich schon um dieses eigenen Besitzes willen verteidigt werde» muß und daß diese Verteidigung nur aus einer gewissen Gesicberlheit der wirtschaftlichen und kulturellen Daseinsgrundlagen möglich ist. Und darum gilt es zu ersassen. daß es um drei Dinge geht: 1. um das wirtschaftliche Dasein Deutschösterreichs, das der Zollverein sichern soll: 2. »m den Fortbestand »linieslenS der gegennxirilgen Kultur dieses Slaalcs »>d um seine Widerstandskraft gegenüber de» auf- lösenden Tendenzen in der Politik der an seine» Grenze» nagenden Nachbarstaaten, 3. »m die Belange der deutschen Nattou. den» es geht um den wichtigsten Vorposten deutscher Wirtscimft. deutschen Geistesleben», deutscher Sitte. (Fortsetzung folgt.) Dreien und Umgebung Ein neuer Konflikt zwischen Sachsen und der Reichsbahn Dresden, 23. April. Die Dr. N. N. berichten von einem neuen Konflikt zwische» Sachsen und der Reichsdahnhouplverivaltung. Es handelt si<H um die Erneuerung mehrerer lausend Eisenbrück.'n in Sachsen, die zwecks Vermeidung von Katastrophen beschleunigt durch- gesührl iverden muß Die Reichsbahnhauptvernmitung habe je doch bei Vergebung der Arbeiten keine einzige sächsisch« Firma berücksichtigt, sondern nur preußische. Das Blatt findet es höchst verwunderlich, Saß man es in Berlin überhaupt für zulässig gehalten habe, die satt:fische Industrie hier ganz aus. zuschallen, und verlangt, daß der Fall bis in alle Einzelheitei» einivandirei geklärt werde. W e d:e Dr. N. N. weiter ersah re», hat die sächsische Regie rung sofort, nachdem ihr die Angelegenheit bekannt geworden war. durch die sächsische Gesaiidlschaft in Berlin bei den zustän digen Stellen mit allem Nachdruck Vorstellungen erhoben. In- > >»"- W rausen unv dann auiarveiten. Die Maschine wirk, vurchgeseyeu und fehlerhafte Typen werden erneuert, die Gelenke neu sest- gezogen. abgenutzte Zahnräder ersetzt. Eummiwalzen ausge wechselt, alles vollständig überholt und danach wieder auf lackiert. Die Maschinen heißen dann in Amerika .Rebuild- maschincn", also solche, die beim Schreibmaschinendoktor eine gründlich« Vcrjüngungskur durchgemacht haben. Trotz alledem kann man sagen, daß bei einer Schreib maschine, die erst einmal eine Reparatur durchgemacht hat. also mehr oder weniger gewaltsam auscinandergenomme» ist an» Gründen der Altersschwäche und Abnutzung, nüchterne lleber- legung über pedantische Sparsamkeit siegen mußte. Selbst wenn die Maschine dann künstlich wieder ausgepntzt worden ist und in ihrem ne en Kleid sehr schön aussieht, so trügt doch der Schein, denn sie wird beim Gebrauch bald wieder klapperig und die wiederholten Neparaturkosten stellen sich kostspieliger als eine Abschreibung aus den Disserenzbetrag. der nach Ver äußerung der alten Maschine sür eine neue einzusetzen ist. Darum sollte man nicht allzusehr die Reparatur alter Maschi nen aus obigen Gründen, der Sparsamkeit bewerkstelligen, son dern es in dieser Hinsicht mehr mit den Amerikanern Hallen, denn dadurch würde man den richtigen Weg der Sparsamkeit erzielen. Der endgültige Tod der Schreibmanschine ist eigentlich bis jetzt amtlich und auch nicht amtlich noch nicht sestgestellt wor den. Scheinbar ist sie unsterblich. Bekanntlich gab es früher Maschinen mit nicht sichtbarer Schrift, die durch Typenanscklag von unten an die Walze „blind" schrieben. 2«> Jahre ist es her. seit diese „blinden" Maschinen verschwanden, also o »y nicht mehr fabriziert wurden. Aber auch heute noch kann man in einigen Büros jelche Veteranen der Schreibmaschinen.In» dustri« sehen und auch den Händlern werden diese Maschinen noch in Zahlung gegeben, trotzdem ste völlig wertlos sind Man kann bet den Händlern „blinde Maschinen" sehen, di« «in Menschenaltrr und noch mehr hinter stch haben. Der Tod der Schreibmaschine ist eben trocken und poestrlo».