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„Verhinderte" Verwalkungsresorm DrrSdrn, IS. Juni. Unter der Überschrift „Sachsens verhinderte VrrwaltungS- reform" verSssentlicht der demokratische Zeitungsdtenst die folgenden Auslassungen: ,IZie verlautet, hat der demokratische Innenminister Dr. Apelt bereits vor geraumer Zeit dem sächsischen Kabinett seine Vorschläge zur Verwaktungsreform unterbreitet, worin er namentlich die Aufhebung der Miltelbehörden, der sogenannten Kreishauptmannschasten, fordert. Trotzdem die Frage längst spruch reif ist, machen sich starke Widerstände bemerkbar, die hauptsächlich auch auf den Ministerpräsidenten Heldt zurückzuführen sind, der zu fürchten scheint, daß bei einer Verwaltungsreform auch eine Ver- ringerung der Zahl der Ministerien in Frage käme, und daß dabei die Altsozialisten, die Partei des Ministerpräsidenten, von ihren bei den Sitzen im Kabinett einen hcrausgeben müßten. Offenbar ist hierauf die passive Resistenz zurückzuführen, die die so wichtige Frage der Verwaltungsreform in Sachsen nicht vom Fleck kommen läßt." Das ist zwar nur ein« Korrespondenznotiz, und zwar aus Parteikreisen, die an der Sochscnregierung aktiv beteiligt sind. Sic bestätigt aber die Auffassung, daß das Fundament der sächsischen Regierung durch die Reichstagswahl stark erschüttert wor. den ist. Sonst würden sich die kritischen Stimmen aus den Kreisen der Regierungsparteien nicht so unverblümt ans Tageslicht wagen. Mit der Zusammensetzung der jetzigen Regierung dürfte außer den Altsozialisten bald niemand mehr einverstanden sein. Freilich scheint man die Tatsache, daß die gesamte Regierungskoalition nach dem letzten Wahlergebnis keine Mehrheit mehr hinter sich hat, bedeutend weniger ernstlich zu würdigen. » Zu dieser Meldung teilt die Nachrichtenstelle der Staats- Kanzlei mit: Die Meldung entspricht in allen ihren Teilen nicht den Tatsachen. Nicht der Innenminister Dr. Apelt Hot die Vorlage zur Verwoltungsreform unterbreitet, sondern bekannt, lich der Präsident des Staatsrechnungshofes Schieck. Minister Dr. Apelt hat dem Kabinett lediglich eine Vorlage unterbreitet, in der er die Aufhebung der Kreishauptmann. schäften fordert. Ihm ist bekannt, daß diese Vorlage zu gleich mit den Auslassungen aller Ministerien zur Schieck. schen Denkschrift im Kabinett erörtert werden soll, wofür die Voraussetzungen im vollen Umfang heute noch nicht vorliegen. In Erkenntnis dieser Tatsache hat Minister Dr. Apelt niemals den Ministerpräsidenten Heldt gedrängt, seine Vürlage wegen der Kreishauptmannschasten auf die Tagesordnung zu setzen. Da hiernach die Angelegenheit dem Kabinett noch nicht zur Be ratung gestanden hat, kann keine Rede davon sein, daß dem Minister Dr. Apelt im Kabinett Schwierigkeiten gemacht werden. Schließlich hat Minister Dr. Apelt eine Zusammen, legung von Ministerien überhaupt nicht gefordert; die daran geknüpften Kombinationen entbehren also jeder Grundlage. Wafferqenosfenfchaslen zur Verwerfung von Abwässern Dresden. 19. Juni. Dem Landtage ist der Entwurf eines Gesetzes über ein« Aenderung des Wassergesctzes zugegangen. Da es zweifelhaft ist. ob die Vorschrift in § 99 Abs. 1 des Wossergesetzes vom 12. März 1999 (Bildung von Wassergenossenschaften zur Bewässerung von Grundstücken) auch di« Erichtung derartiger Genossenschaften zur Grundstückbewässerung mit Abwasser zu. läßt, soll die Ziffer 1 durch Einfügung der Worte „einschließlich der Verwendung von Abwässern" ergänzt werden. Da die Bil- düng von privatrechtlichen Genossenschaften oder Gesellschaften zu dem angegebenen Zwecke erfahrungsgemäß auf Schwierig, ketten stößt, biete die Bildung von öffentlichen Wassergenossen« schäften gemäß des Wassergesetzes die Möglichkeit des Zusam» menschlusses zu gemeinsamer Wasserversorgung einschließlich der etwa nötigen Reinigung des Wassers. Die Ergänzung der Ziffer 1 in § 99 Abs. 1 durch den Zusatz „oder zur Versorgung von Anlagen mit Wasser zu Gebrauchszwecken" schafft für die Zukunft die gesetzlich« Grundlage zur Bildung derartiger Ge- nossenschaften. teh-rde erster und zweiter Instanz. Unberührt bleibt daneben die Befugnis der obersten Landesbehöibe. Verfügungen und Anordnun gen der Nachgeordneten Behörden außer Kraft zu setzen oder diese Behörden mit Anweisungen zu versehen <8 50 Abs. 3 LVG). ES sind hier bisher keine Fälle bekannt geworden, in denen die staat lichen Aufsichtsbehörden gegenüber Beschwerden, die sich gegen die mangelhafte Durchführung der den religiösen Schutz der Minder jährigen sichernden Bestimmungen des Reichsgesetzes für Jugend wohlfahrt richteten, unbefriedigende Entscheidungen getroffen hätten. Das Staatsministerium ist bereit, falls solche Fälle vorgebracht wür de», für die gewissenhafte Durchführung der Bestimmungen des Ge setzes Sorge zu tragen. Zu 2.: Nach dem Preußischen Gemeindeverfassungsrecht haben die Mitglieder von Deputationen und Kommissionen das Recht, in den Sitzungen der Deputation (Kommission) Auskunft über die Führung der Geschäfte zu verlangen. Dieses Recht steht auch den Mitgliedern der Jugendämter zu. In welchem Um fange dem Verlangen nach Auskunft Rechnung getragen wird, ent scheidet im Zweifelssall der Vorstand des Sclbstverwaltungskörpers (Magistrat, Bürgermeister. Kreisausschuß), ebenso auch, ob und welche Akten vorzulegen sind. Dem einzelnen Mitglied des Jugend amtes steht ein Recht zur Nachprüfung einzelner Fälle an Hand der Akten oder durch Befragung der Beamten nur zu, wenn ihm dieses Recht vom Jugendamtskollegium ausdrücklich übertragen ist und der Vorstand des Selbstverwaltungskörpers dem zugcstimmt hat. Eine Aenderung dieser Rechtslage würde nur durch eine Aenderung des preußischen Gemeindeversabrensrechts möglich sein. Eine solche Aen derung ist vom Staatsministerium nicht beabsichtigt. Au 3.: Die Unterbringung eines Minderjährigen in Familien- odcr Anstallspslege ist eine Bestimmung über seinen Aufenthalt. Diese steht nach 8 1631 Abs. 1 BGB. demjenigen zu, der das Recht der Sorge für die Person des Minderjährigen hat. Das sind in der Rege! bei ehelichen Kindern Vater oder Mutter, bei unehelichen die Mittler. Tos Jugendamt hat dieses Recht nur in den Aus- »alnnesällen, in denen ihm als Vormund auch das Personensorge- rccht zusteht. Als Organ der Pslcgekinderaufsicht ist das Jugend amt nicht berechtigt, gegen den Willen desjenigen, dem die Sorge für die Person des Kindes zusteht, die bekenntnisgleiche Unterbringung des Kindes vorzunehmc» oder die Erlaubnis zur Unterbringung eines Kindes in eine Pflegestelle deshalb zu versagen, weil die Pslegestelle nicht bekenntnisgleich ist. Ein« Aenderung dieses Rechts zustandes würde nur durch eine erhebliche Einschränkung der Eltern rechte zugunsten der Jugendämter möglich sein. Eine solche b«i der Rcichsregierung anzuregen, beabsichtigt das Staatsministerium nicht. Dagegen liegt es im Rahmen der Aufgaben der Jugendämter, demjenigen, dem die Sorge für die Person eines Kindes zusteht, eine geeignete Pflegestelle vorzuschlagen und hierbei das religiöse Be kenntnis des Mündels nach Möglichkeit zu berücksichtigen. In den mit Erlaß vom 17. 5. 1924 — III F 1150 — hcrausgcgebcnen Richtlinien über die Regelung der Pflegckinderaussicht findet sich unter Ziffer 3 Nr. 2 di« Bestimmung daß es nötig sei, darauf hin zuwirken, daß Pflegekinder soweit wie irgend möglich ihrem religiö sen Bekenntnis gemäß untergebracht werden. Sollten Fälle bekannt werden, in denen die Jugendämter nach diesen Anweisungen nicht verfahren, so ist das Staatsministerium bereit, im Auffichtswege für Abhilfe zu sorgen. Diarien un<! Umgebung Der Tabakwarenhandel nach La-enfchlutz Reichsverband der Deutschen Zigarrenladen-Inhaber. Dresden. 19. Juni. Am Montagvormittag begannen die Beratungen des Ver bandes Deutscher Zigarrenladen-Inhaber. Der Vorsitzende der Dresdner Ortsgruppe, Stadtrat Kunze, wies in seiner Eröff nungsansprache daraus hin, daß vor 28 Jahren der Verband aus der Not der Zeit heraus gegründet worden sei, daß Vieles schon erreicht sei, Vieles aber noch zu tun übrig bleibe. Der erste Vorsitzende W e d e m e y e r - Hamburg begrüßte die Delegierten und zahlreich» Ehrengäste. Oberregierungsrat Dr. von Buch überbrochte die Grüße des Ministerpräsidenten und des Wirt schaftsministeriums. Der Syndikus des Verbandes. Reichstags- al'geordnoter B ü l l - Hamburg, sprach hierauf über den TabakwarenhandeI nach Ladenschluß und an Feiertagen. Er führte dabei aus, daß ein Verbot des Handels mit Tabakwaren an Feiertagen, während der späteren Abendstunden und der frühen Morgenstunden faktisch nur für die Inhaber von Zigarrengeschästen. nicht aber für die Pächter und Inhaber von Trinkbuden und Verkaufsständen auf Bohn- hotsgelönden und für Wirt« in Betracht komme. Der Verband trete für die soziale Ladenschlutzgesetzgebung ein, müsse aber auch fordern, daß Ausnahmen vom Verkaufsverbot nur in dem Umfang« zugelassen werden, wie sie durch den Begriff „Notkäufe" zu decken sind. Von dem neuen Reichstage erwarte der Verband, das er mit größter Beschleunigung eine sinngemäße Aenderung der in Betracht kommenden Bestimmun gen in der völlig veralteten Gewerbeordnung treffe, oder im Kino eingebaut werden könne. Es ist nur eine Zusatzapparatur notwendig. Die Wiedergabe ist außerordentlich klangrein. Man erkennt selbst bei geschlossenen Augen jeden Schauspieler sofort an seiner Stimme. Nur die Aufnahme selbst kst noch außer ordentlich schwierig und dauert gewöhnlich dreimal solange wie beim stummen Film. In diesen Wochen schon bringe« einige Filmgesellschaften die ersten Sprechfilme heraus. Die „Paramount" dreht einen Film mit Emil Iannings in der Hauptrolle, „Sünden der Vä ter". Die „United Artist" — Konkurrenz! kündigt ihren, großen Sprechfilm „La Plata" an. Der Kinofreund wird also schon in nächster Zeit das Vergnügen haben, den sprechenden Film sehen und — hören zu können. Staatsoper. Man hätte für die „Elektra', die auch im Rahmen der Opernfestspiele gegeben wurde, einen Besuch erwartet, der einmal ein etwas verändertes Bild gezeigt hätte. Mer nur zu oft wird man in seiner Annahme enttäuscht. Es waren noch aller hand Lücken zu bemerken. Besonders fehlten auch gestern die Be sucher des ersten Ranges. Man kommt wirklich Immer mehr auf den Gedanken, daß cs ein versehltcr Versuch ist, in Dresden Festspiele ausznsühien. Ohne Frage ist aber die gesamte Künstlerschaft mit allen Kräften bemüht, Festspiele im »vahrsten Sinne des Wortes zu gewährleisten Auch die „Elektra" wurde zu einem besonderen Ge nüsse. Den Aegisth sang Ludwig Eybisch zum ersten Male. Er sucht gcsangtich und darstellerisch die Rolle z» erfüllen. Vorläufig blieb es noch beim Tasten und dem Versuch einer geeigneten Ein stellung in das Milieu. Eugenie Burkhart, Clairc Born, Irma Tervani und Friedrich Plaschke steigerten das Werk, gemeinsam mit der berauschenden Klangwirkung durch die von Her mann Kutzschbach großzügig geleitete Kapelle, ins Gigantische. Der erst zögernd cinsetzende Beifall am Schlüsse ging sehr bald in Begeisterung über. —Ist—^ Sächsischer Kunstverein, Brühlschc Terrasse. Die große Jubi läumsausstellung „Kunst in Sachsen vor hundert Jahren" kann nur noch bis mit Sonntag, den 24. 0. M.. geöffnet bleiben; die Ver längerung der Ausstellung ist leider nicht möglich. Die Ausstellung ist geöffnet werktags von 9 dis 6 Uhr, Sonntags von )411 bis Rahmen des geplanten Arbeitsschutzgesetzes die gerechtfertigten i^orderungen des Verbandes berücksichtige. Der Referent er läuterte im weiteren Verlaufe seiner Anführungen die Forde rungen des Verbandes und stellte fest, daß neben den Laden inhabern auch die Handlungsgehikfenverbände ausnahmslos in gleicher Richtung tätig seien. In einer Entschließung forderte der Referent, daß der Reichstag baldigst die erforder lichen Maßnahmen treffe, damit der Verbitterung, die durch die äußerst lose Handhabung der Gewerbeordnung in den betrof fenen Kreisen entstanden ist. ein Ziel gesetzt werde. Kunskflugweklbewerb in Dresden Am Sonntag, den 24. Juni, 16 Uhr findet auf dem Flugplatz Heller in Dresden ein Kunstslugweitbewerb um den „Bulgaria". Preis statt, für den die Sächsische Fliegerschule Leipzig verantwort lich zeichnet. Für diese Konkurrenz haben bisher die besten säch sischen Kunstflieger ihre Nennungen abgegeben. Dr- Gullmann und Ing. Hempel auf Flamingo mit SH.-11-Motor, Fritz Reim auf DP Ha mit SH.-11-Motor und Paul Rothe auf DS 1 mit SH-- 11-Motor. Der Wettbewerb zerfällt in zwei Teile, und zwar in ein Pflichisliegen und ein Kürfliegen. Neben dem Kunstslugweitbewerb wird auch noch ein Fallschirmwettbewerb ausgetragen. Für die Teilnahme an dieser Konkurrenz wurden verpflichtet: Frau Erna Kröhl, Dresden. Frl. Ella Tauer, Leipzig. Herr Walter Schneider. Hamburg. Diese Konkurrenten müssen bet ihrem Absprung gleich zeitig versuchen, eine Ziellandung auszusühren. Den Zielpunkt für den Absprung bildet das sich auf dem Flugplatz befindliche und deutlich sichtbare Landekreuz. Derjenige Springer, der bei seiner Landung dem Landekreuz am nächsten kommt, geht aus dem Wett bewerb als Sieger hervor. Eine VöMerbun-skommWon in -er Iahresfchau Dresden, 19. Juni. Di« ärztliche S t u d i e n k o m m i ss i o n der Hygiene. Sektion des Völkerbundes weilte auf ihrer Durchreise durch Sachsen am Sonntag in Dresden. Der Kommission ge hören 29 Herren an, und zwar beamtete Aerzte und Ingenieure aus 19 verschiedenen europäischen und überseeischen Staaten. Die Herren zeigten besonderes Interesse für den Neubau des Deut schen Hygiene-Museums und die Iahrc 8 schau Deut scher Arbeit. Hier nmr es besonders das neu cröffncte Ku- gelbaus, dos die Herren mit Vorzug besichtigten. Die Leitung der Jahrcsschau veranstaltete Sonntag vormittag eine eingehende Führung durch die Ausstellung „D i e T c ch n i sch c S ta d t", die Uhr. Eintritt 1 RM. Katalog mit 105 Abbildungen 3 RM. — Das Ministerium des Innern hat beschlossen, anläßlich der am 21. Juli beginnenden Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins „Die sächsische Kunst unserer Zeit" die Schöpfer der dort ausgestellten besten Werke üer»Malerel und Bildhauerei mit Ebrcnpreisen in Form von Urkunden auszuzeichnen. Außerdem steht dem Ministerium ein von dem Geheimen Hosrat Ilgen in Drcs- den-Blascwitz aus Anlaß der Künstlerhilfswoche gestifteter Betrag von 6000 RM. zur Gewährung von Geldpreisen zur Verfügung. Diese Geldpreise sollen nur solchen durch Ehrenpreise ausgezeich neten Künstlern zurrkannt werden, die sich nicht in besoldeter Staats anstellung befinden. Dresdner Lichtspiele N--T.-Lichtspiele. Mit einiger Skepsis sah man dem Film „Die Geliebte des Gouverneurs" entgegen; er ent täuscht jedoch auss angenehmste. Estrgeiz, Liebe und politische Jntri- guen geben der tragischen Handlung einen spannenden Rahmen. Und daß der Stofs des Filmes historischen Hintergrund hat, erhöht seinen Reiz noch in etwa. Der selbstherrliche Sohn des Gouverneurs gerät aus Liebe z» einer Kammerfrau ganz in deren Bann. Als die Opposition Im Lande den Gouverneur seiner kompromittierenden Ebe wegen stürzen will, greift die Geliebte zum Revolver, um sich und den Mann zu töten. Der Film behandelt den Stoff ernst, ge schickt und lebenswahr, so daß ein tiefer Eindruck bleibt. Aus der Reihe der Darsteller ragt Fritz Kortner als Gouverneur über alle seine Mitspieler. Er verleiht der Gestalt dieses unbeherrschten ManneS eine dämonische Eindringlichkeit. Slawische Volksmusik illustriert die Begebnisse auf der Leinwand. Dt« Zentrumslichtspiele bringen einen älteren Harry- Liedtke-Film zur Wiederaufführung und haben damit keinen schlechten Griff getan. „Ein Mädchen aus dem Volke" oder der „Herzog und die Schusterstochter", so lautet der Titel. Xenia Desni eignet sich jedoch aber nicht restlos für ein« so jugendliche Rotte; höchstens in den dramatischen Szenen wird sie wirksamer. Harry Liedtke dagegen beherrscht den ganzen Film. In den Kostümen der fridertzianischen Zeit ist er mindcstens ebenso wirksam als im Smoking. — Eine gute Leistung dringt auch Herr mann Picha, oer sich sehr fein in die Rolle des kleinbürgerlichen Schusters hineingesühlt hat. allgemeine Bewunderung und Anerkennung auslöstc. Anschließend daran fand im Ausstellungspalast ein Frühstück statt. Hierbei be- grüßte Oberbürgermeister Dr. Blüh er die ausländischen Gäste mit herzlichen Worten im Namen der Stadt, der Jahresschau und des Deutschen Hygiene-Museums. Er schloß mit dem Wunsche, dir Herren auf der Internationalen Hygiene-Aus fiel, lung im Jahre 1930 wieder hier in Dresden begrüße» zu können. Dieser Wunsch fand bei der Kommission lebhafte Zustimmung Als Vertreter der Reichsregierung sprach sodann Regierungsrat Dr. Giulini vom Neichsinnenministcrium. Er wies aus das Inter esse hin, das die Ausstellung bei olle» Beteiligte» gesunden habe »nd versicherte, daß die Herren gern bereit sei» würden, in ihrer Heimat das Interesse an der Internationalen Hygiene Ausstellung 1930 zu wecken. Im Nomen der Kommission dankte Dr. Iohan », der Direktor des Hygienischen Instituts in Budapest, mit launigen Worten und wies nochmals darauf hin, daß in den Kreisen der Völkerbundskommiffion der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930 größtes Interesse entaegengcbracht würde. Zum Schluß sprach noch der Vertreter Dänemarks. Dr. Jngbol, den Dank der Kommission für die gewährte Gastfreundschaft aus und schoß mit einem Hoch auf Sachsen. Anschließend an das Essen fuh ren die Herren nach Berlin weiter. Polizethun-evorführung auf -er Iahresschau Seit längerer Zeit hat die Polizei die Mitarbeit der Hunde für sich dienstbar gemacht. Eine besondere Vorführung am heutigen Dienstag um 18 Uhr aus dem Festplatz der Iahrcs- scl>au wird den Nachweis erbringen, in welchem Ausmaße Hunde zur Unterstützung der polizeilichen Maßnahmen hinzu» gezogen werden. Aus den Vorführungen soll man zunächst er sehen, wie groß die erforderliche Arbeit ist, um den Hund zum Schuhhund zu erziehen, so, daß er jederzeit dem Polizeibeam ten bei seinem gefahrvollen Dienst ein treuer Begleiter und Gehilfe sein kann. In der ersten Hebung veranschaulicht die Verwendung des Hundes im Sicherheitsdienst. Hierbei sott in Gehilfe sein kann. In der ersten Uebung wird eine ganze Abtei lung geschlossen vorgeführt. Die zweite Uebung veranschaulicht die Verwendung; je ein Dobermonn-Pintscher. Atredale Terrier, fünf Bildern die Arbeitsweise der einzelnen Hunderassen gezeigt werden. Bei dieser Uebung kommen folgende Hunderassen zur Verwendung; je ein Dobermann-Pintscher, Aercdale—Terrier, Rottweiler, deutscher Schäferhund und ein deutscher Boxer. Da der Diensthund auch in der Lage sein muß, jedes Hindernis zu überwinden, steht ein großer Teil der Ausbildungsarbeit unter dem Ziele, dem Polizeihund das Nehmen von Hindernissen an« — Gelungene sind auch die Zeichnungen verschiedener Höflinge am Hofe der Kaiserin Therese. So der alte Kaunitz und die intrigante Gräfin (Margarethe Lanner). — Vorher sieht man ein amerikanisches Lustspiel. Prinzeß-Theater. Romantik, Tragik, Komik, alles ist ver treten in dem amerikanischen Film „Aloma, die Blume der Südsee". Die amerikanische Geschmacksrichtung im Film, die sich in grotesker Unwirklichkeit gefällt, wird hier auss neue bewiesen. Wenn man der Fabel trotzdem gerne folgt, so geschieht das in erster Linie wegen der malerischen Bilder, die die paradiesische Schönheit der Südseeinseln ahnen lassen. Diese tropischen wundervollen Insellandschaften verwischen in etwa den peinlichen Eindruck, den der Allerweltsroman um Aloma, der rassigen Tänzerin, genannt die Blume der Südsee. HInterläß». Leipziger Sender Mittwoch. SV. Juni: 10.09 Uhr: Wirtschaftsnachrichten 10.95 Uhr; Wetterdienst und Derkehrsfunk. 15.09—16.99 Uhr: Konzert. 16.99 Uhr: Wirtschaftsnachrichten. 16.30—17.5b Uhr: Für die Jugend. 17.55 Uhr: Wirtschaftsnachrichten. 18.39— 18.55 Uhr: Deutsche Wette. Berlin. Lektor Claude Grander und G. von Eyseren: Französisch für Fortgeschrit tene. 19.99—19.39 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Hans Driesch-Leipzig Bor. tragsrelhe: Weltanschauliche Probleme in der modernen Naturwissenschaft". 2. Vortrag: „Die philosophische Bedeu- tung der Biologie". 19.39— 29.99 Uhr: Ing. R. Seelheim, Berlin. Vortragsreihe: Auslandsdemschtum. Deutsche Siedlungen in Brasilien. 29.99 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Arbeitsmarkt» bericht des Landesamtes Sachsen. 20.15—29.45 Uhr. Zum 60. Geburtstag des Schriftsteller» Walter Bloem. 29.45 Uhr: Solistenkonzert. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22 15—24.00 Uhr: Unterhaltungskonzert.