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-u« Beispiel dir entscheidenden Vorarbeilen für die Schaffung deS Suezkanals zum „ulen Teil in Sachse» geleistet worden sind, ist natürlich unseren sLchflschen Landsleuten von heute nicht bekannt. Der 1866 vernichtete Deutsche Bund ist reichlich ge schmäht worden, aber das, was Bismarck und seine nationallibcrale Gefolgschaft an die Stelle dieses Bundes gesetzt haben, war von noch geringerem Dauerwert: trotzdem wurde es als „wiederbergestell tes Deutschland" gepriesen. Die ganze Meute der klcindeutschen Klefscr, die Dienstläufer der Berliner Preßbureaus, die Nutznießer des Wclscnfonds, die nationalliberale Geschichtsschreibung und die Vertreter des politischen Gründertums bejubelten di« durch 1836 und 1870-71 vollführtc „Lösung der deutschen Frage". Ich nannte die kleindeutsche Geschichtsauffassung un deutsch und will das begründen: Es gibt und hat immer gegeben eine rcindeulsche Geschichtsauffassung; das ist die Auffassung, die sich lediglich vom deutschen Gedanken leiten läßt und die immer nur das Wobl des deutschen Gesamtvolkes im Auge hat, also das, was man deutschen Partikularismus nennt, unbedingt ablchnt Hiermit ist zugleich der Gegensatz zwischen rein deut schem und partikular! st ischem Denken und Handeln ge zeichnet. In das deutsche politische Schrifttum der letzten sechzig Jahre hat man nun aber für Pa rt i k u la r i st i sch das Wort kleindeutsch eingeschmuggelt und das Partikularistisch an Stelle von bündisch lsöderalistisch) gesetzt. Und der Betrug ist so glänzend gelungen, daß man heute in der breiten Oesfentlichkeit gar keine Ahnung »lehr davon hat, daß es in Deutschland nur einen Staat gegeben hat, der im wahrenSinne des Wortes partikularistisch ist, nämlich Preußen, daß also das, was man die kleindeutsche Politik Preußens nennt, nichts ist als der Ausfluß des preußischen Partikularis- m u s. Daß trotz der lediglich aus Preußen und preußischen Nutzen eingestell.en deutschen öffentlichen Meinung der alte deutsche Geist »och lortbestand, war lediglich das Verdienst einer kleinen Anzahl von Männern, die fast alte in Sachsen lebten, weshalb dieses noch lange noch dem Versinken seiner regierenden Kreise in dem preu- siscb „portikularistischen Sumps" alz eine Hochburg »»deutschen Son- derslrebens verschrieen war. Erinnern wir uns zunächst daran, daß schon e n Friedrich List die Mittelstellung Sachsens für eine deutsche Weltpolitik erkannt lxitte und dieses Land, wie es bereits auf den Gebieten des Handels und der Gewerbe führend war, zum Mit!e!pnntl eines europäischen Verkehrsnetzes machen ivollie, und wie auch die Durchführung dieser großartigen Pläne durch die Gcgcnarbeit des oben schon gekennzeichneten liberalen Klüngels verhindert wurde. Es ist eine Tatsache, für die sich Gründe kaum au'sinden lassen, daß diese liberale Gesellschaft in Sachsen immer gegen eine sächsische große Politik und für die Vcrpreußung gearbeitet lat. trotzdem ibr diese Vcrpreußung, wie in Leipzig, zum größten Nachteil gereicht hat. Die Pläne Lists mir Bezug auf eine wirtschaftliche und politt. sche Zusammenfassung Mitteleuropas wurden wieder ausgenommen und auch nach der Zertrümmerung des alten historischen Deutsch- lands weiter vertrete» durch den von 1871 an in Vlafewitz lebenden Staatsphilosophen Konstantin Frantz, der in sich auch seiner Herkunft nach ler wurde geboren am 12. September 1817 zu Äocr- nccke bei Halberstadt) obersächsischcs und niedcrsächsisches StammeS- tum vereinigte. — Neben Frantz standen der Leipziger Geschichtspro- fessor Heinrich Wuttke und der an sächlichem Wissen und deutschem lauteren Streben diesen beiden ebenbürtige Theodor Petermann, -er spätere geistige Begründer der Gehestiftung in Dresden. Von dem Standpunkt ausgehend, daß die beste Verteidigung der Hieb ist, haben die „Gelehrten des Kladderadatsch" heute einen wissenschaftlichen Feldzug eröffnet, der sich nicht mehr darauf be schränkt, das zusammengerasfte Kleindeutschland von heut« zu ver teidigen, sondern ans ein zusammengeballtes Groß- Preußen hingearbeitet, in dem die letzten Neste hündischer Gestaltung, die letzten deutschen Gliedstaaten und auch Rumpföste». reich untergehen sollen. In dieser Beziehung hat man nun in den letzten Monaten an einer Stelle eingesetzt, von der aus sich die Wirkungen am allerstärksten bei uns in Sachsen geltend machen müßten. Ich meine den Versuch der Angliederung der thüringischen Staaten, Anhalts und Braunschweigs an Preußen unter dem Vor geben, daß diese durch Preußen verschluckten Staaten, denen sich notgedrungen das früher« Königreich Sachsen einsügen müßte, dann mit der Provinz Sachsen zusammen ein unabhängiges Mittel, drutsch land geben würden. Daß di« Selbständigkeit, die Sachsen sich gerettet hatte, im Nahmen des NordbunLeS und des Reiches mehr und mehr zu einer leeren Form geworden, wissen wir, und das gerade ist uns der Grund, jenen Ratschlägen, die nur den Vorteil Preußens im Auge hoben, mit Nachdruck cntgegenzutreten und an ihre Stell« schöpfe rische Pläne zu sehe» mit dem Ziele einer Wiedervereini gung der alten sächsischen Länder, nämlich des ehe maligen Königreichs Sachsen, der thüringischen Staaten, des 1815 geraubten Kursachsens, der Lausihen und Anhalts und damit der Bildung eines Staatengesüyes, das ein in sich geschlossenes Mittel deutschland darstcllcn und gleichzeitig die deutsche und mitteleuropä ische Entwicklung ans einen Boden rücken würde, von dem aus eine ganze Reihe wichtiger Fragen sich in schöpferischer Weise lösen ließen. — Es wäre der erste Schritt zum bündischcn Ausbau (Neu gliederung) Deutschlands und zu einer wirklichen lebendigen Vcr- waltungsneugcstaltung; der Ausgleich mit Süddeutschland würde angcbahnt, und Nnmptöstcrreich würde in einem in dieser Weise sich neubildcnden Reiche allerdings Heimatland erkennen. vttomar Lcirucksrät Die sächsischen Slaakskheaker Vor dem Landlagsausschuh Dresden, 22. Juni. Der Haushaltausschuß A des Landtags erörterte in seiner gestrigen Sitzung das Etatkapitel „S ta a t s t hea t e r". Der Berichterstatter Abg. Weckcl (Soz.) kündigte an, daß seine Partei den Etat ablehnen werde, zollte dem Schauspielhaus für die geleistete künstlerische Arbeit vollste Anerkennung und begrüßte die Ernennung des Obcrspiellciters Kiesau zum Schauspicldirektor an Stelle Wicckes. Abg. Böttcher (Komm.) nnmdte sich scharf gegen die reaktionäre Kunstpolitik, zu der die proletarischen Massen keine Be ziehung hätten. Volksbilbungöminiftcr D r. Kaiser wies darauf hin. daß die Erhöhung des Fehlbetrags großenteils auf die Besoldungsresorm zurückzuführen sei. In der letzten Spielzeit habe man sich absichtlich mit Ur- und Neuaufführungcn stark zurück gehalten. Man wollte hauptsächlich die bisherigen Einstudierungen wie bei den jetzigen Festspiele» wieder herausbringcn. Dresden kon kurriere mit Wien und Berlin. Ob es erfreulich war, daß Richard Strauß nicht erlaubt habe, die „Helena" mit eigenen Dresdner Kräften herauszubringcn, könne man bezweifeln. Wicckes Verabschie dung sei nur aus Ersparnisrücksichten erfolgt. Kiesau sei einer der erfahrensten Spielleiter Deutschlands. Der Generalintendant Dr. Reuckcr erklärte die Gastspiele Prominenter an der Oper für nötig und nützlich. Die Aufführung der „Helena" habe den Ruf Dresdens in der Welt sehr gehoben. Die Elagenkonvention, welche die Gagen der Prominenten einschränke, sei eine dringende Not wendigkeit. Der Prozeß mit den Chorsängern sei durchaus zugun sten der Intendanz verlausen. Durch die im Etat angesetzten Be träge werde das Niveau des Theaters gefährdet. Abg Dr. Kästner (Dem.) erklärte die Zustimmung seiner Fraktion zu dem Etatkapitel und ging des näheren auf die Denk schrift der Regierung ein. Sehr bedauerlich sei der Abgang des hoch verdienten Direktors Wiecke, wenngleich Kiesau als der geeignetste Nachfolger bezeichnet werden müsse. Die Einrichtung der Aktuellen Bühne Hobe sich bewährt. Die Morgenfeiern sollten weitergeführt werden. Die lange Amerikareise des Generaldirektors Busch habe Nachteile für die Oper mit sich gebracht. Der Redner kritisierte Im einzelnen die Oper und die Generalintendanz. Abg. Dr. Siegert (Dnat.) bedauerte die geringe Berück sichtigung der Wünsche und Kritik des Landtages und verlangte stär kere Pflege des klassischen Dramas im Schauspielhaus, wo völlig geschlossene Vorführungen für einzelne Vereine unterbleiben möchten. Im weiteren Verlaufe der Aussprache erwiderte Obcr- regierungsrat Dr. Reuter auf eine Anfrage, die Stammsitzcinrich- tung habe sich überlebt, das Abonnement erscheine erfreulicher. Die Abstimmung über das Kapitel Staatsthealer wurde auf eine späteri Sitzung vertagt. Verstaatlichung von Talsperren Dresden, 22. Juni. Dem Landtag ist die angekündigte Regierungsvorlage über den Erwerb der der Wcißeritz-Talspcrrengenossenschast gehörenden Tal sperren Klingcnbcrg und Malter durch den Staat zugegangen. In der Vorlage heißt es unter anderem: Die beiden Talsperren, die sich im Besitze der Weißerih-Talsperrengcnossenschaft befinden, sind von ausschlaggebendem Einfluß und werden in Zukunft, insbesondere nach der Vollendung der im Bau begriffenen staatlichen Talsperre bei der Lehnmühle, eine erhöbte Bedeutung für die Sicherstel lung des Trink- und Brauchwasserbedarfes des Landesteilez Mittel sachsen gewinnen. Um die hierbei sicher zu erwartenden Gegensätze ausgleichen zu können und einen Betrieb zum Nutzen der Allgemein heit nach den Gesetzen einer rationellen Wasserwirtschaft zu ge. währleiften, ist es erforderlich, Verwaltung und Betrieb sämtliche, Talsperren des Weißerihgcbietes in der Hand des Staates zu ver einigen. Als Erwerbspreis sind 3151700 Reichsmark eingestellt An jährlichen Einnahmen sind angesetzt 120 000 Reichsmark aus dem Wasserverkauf, 36 500 Reichsmark aus Pachterträgnisscn und 38 500 Reichsmark aus Beiträgen der Gemeinden und TriebwerkS- besitzcr, zusammen 195000 Reichsmark, von denen 20.000 Reichs mark Ausgaben für Unterhaltung, Verwaltung und Betrieb der An. lagen abzusetzen sind, so daß sich eine Einnahme von 175 000 Reichs mark oder eine Verzinsung des ErwcrbspreiseS zu 5,5 Prozent' ergibt. Kilfsmahnahmen für die sächsische Landwirtschask Dresden, 22. Juni. Dem Landtag ist eine Vorlage über besondere Hilfsmaßnahmen für die sächsische Landwirtschaft zugegangen. Es heißt darin: Wenn auch mit Sicherheit zu erwarten ist, daß die Reichsmaßnahmen auch der sächsischen Landwirtschaft zugute kommen werden, so hat ander seits eine eingehende Prüfung ergeben, daß mit den vom Reiche ein geleiteten Maßnahmen allein der Notlage der sächsischen Landwirt, schaft nicht so nachhaltig wird entgegengcwirkt werden können, wie es die besonderen hiesigen Verhältnisse verlangen. Es wird daher notwendig, daß in Sachsen noch weitere Landesmittel bercitgcstcllt werden. Vor allem müssen Maßnahmen ergriffe» werden, die dem Landwirte die Wege zur Selbsthilfe zeigen und ebnen. Als solche kommen in Betracht: Förderung des Absatzes landwirtschaft licher Erzeugnisse und Beratung der Landwirte über Markt- und Ab. sahverhältnisse, durch Beschaffung von Rundfunkgeräten für die land wirtschaftlichen Schulen und die Geschäftsstellen der Landwirtschafls. kammcr zur Aufnahme des täglichen Wirtschaslsrundfunks, weiter Förderung der auf eine Produktionsverbilligung hinzielenden Maß. nahmen durch Gewährung von Beihilfen für Bodenuntersnchnngen usw., und endlich Verbreitung kaufmännischer Betriebsweise zu rationeller Bewirtschaftung in den weitesten Kreisen, insbesondere durch Versuchsringe: Hierfür werden 100 000 Reichsmark erbeten. Für die Anlegung von Dauerweidcn und Bescliasfung von maschinel len Melkvorrichtungen werden weiter 100 000 Reichsmark zur Ge. Währung verbilligter Kredite gefordert. Ferner soll die Tätigkeit, die die landwirtschaftliche» Schulen auf dem Gebiete der Wirtschasts- beratung schon jetzt auswirken, durch Bewilligung eines Betrages von 200 000 Reichsmark an die Landwirtschaftskammer unterstützt werden. Es werden also für die besonderen Hilfsmaßnahmen für die sächsische Landwirtschaft zusammen 100000 Reichsmark ange- sordert. brrsrien un«i Umgebung Ein Glück, wer keinen LZausichlirftel trat Ein Massenprozeß wegen Ueberschreitung der Polizeistunde. Dresden, 22. Juni. Am 29. Januar d. I. fand in einem größeren Lokale der Umgebung Dresdens ein Militärvereinsvergniigen statt, wozu bis 3 Uhr morgens Polizeistunde genehmigt war. Als der Orls- schutzmann, Polizciwachtmeister Damme, um 3.15 Uhr morgens zur Räumung des Saales aufsorderte, wurde dem zwar statt- gegeben, doch zechten in der Gaststube eine Anzahl Personen angeblich weiter. Dies kam zur Anzeige und 15 Personen, darunter 7 Ehefrauen, erhielten Strafmandate. So sollten der Aereinsvorsitzende 15 Mk., dessen Ehefrau und 5 weitere Per« onen je 5 Mark, und die übrigen 8 Nachzecher je 3 Mark Geld» träfe entrichten. Da hiergegen Einspruch erhoben worden war, c- kam die Angelegenheit vor dem Amtsgericht Dresden zur Verhandlung. Gegen die betreffenden Ehefrauen mußte das Verfahren eingestellt iverden, weil selbige ohne Hausschlüs sel zu besitzen, auf die Männer gewartet hatien, eine Uebertretung der Polizeistunde bestritten wurde uud nicht nach- weisbar war. Bezüglich der acht männlichen Beschuldigten kam dos Gericht zu deren Bestrafung. Es erhielten der Vereins vorsitzende 10 Mk., der Vorsitzende des Bergnügungsansschnsses 5 Mark und die sechs anderen Vereinsmiiglieder je 3 Mark Geldstrafe auserlegt. : Von der Technischen Hochschule- Dem Aisistcnlen am Bota nischen Institut Dr. Hans SöSing ist die Lehrbercchttgung sür daS Fach Botanik in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden erteilt worden. : Enthüllung des Grabdenkmals für Max Jmnielmonn. Am Sonntag, den 24. Juni, vormiliaos 11.30 Mr, finde» im Urnen hain des Krematoriums Dresden-Tolkewitz di- Enthüllung deS Grabdenkmals für de» vor 12 Jahren für sein Vaterland geiallcnen Oberleutnant Max Jmmelmann statt. Katholische Kaussrauenkagung in München (Schluß) 7yn ver NächmMagssttzung sprach Frl. Dr. Maria Ma- resch, Sektionsrat im österreichischen Kultusministerium in Wien, über „Lebensoereinfachung, eine Kernfrage der Haus wirtschaft". Deutschland befindet sich durch die Reparationen, Oesterreich durch die Industrie in schwerer Krisis. Folge dieses Zustandes Arbeitslosigkeit der Fugend. Ueberall, wo man hin steht. droht das Gespenst der Not. An die Hausfrauen ergeht dte Forderung, in ihrem Wirkungskreise dieser schrecklichen Not des deutschen Volkes zu steuern durch vernünftige, zweckmäßige Hauswirtschaft. Groß find die Ersparnisse, welche durch ratio nelle Hauswirtschaft auf dem Eebrete der Volkswirtschaft ge macht werden können. Noch werden durch unrationelle Wärme- wtrtkchast Werte vergeudet, viele Nährstoff« durch unzweck mäßig« Behandlung verschwendet, es handelt sich um Werte, «tt denen Millionen Menschen ernährt werden könnten. 12 Millionen deutsche Frauen stehen im Erwerbsleben. 4 Mil lionen Hausfrauen und Mütter müssen erwerben. Auf dielen lastet ein zwiefacher Berus. Sie begrüßen jede Hilfe, welche ihr die Technik gibt, als ein Geschenk und eine Helferin in schwerer Bedrängnis. Die großen wirtschaftlichen Fragen, welche in unserem Vaterlande zu lösen find, können ohne tätige Mithilfe der Hauswirtschaft nicht gelüst werden. Als Glanzpunkt der Tagung, die große Festversammlung tm Hotel Union, zu der der päpstliche Nuntius. Exz. Va sall« di Taregrossa, die Prinzessinnen Arnulf und Klara und Etaatsminister Dr. Stützet erschienen waren. Nach herz lichen Begrüßungsworten durch Frau Hosrat Ammann überbrachte eine Vertreterin der katholischen Frauen Tirols, ferner Gräfin Blome, Salzburg, Vertreterin der österreichischen Frauenorganisationen, die besten Wünsche. Namens der Baye rischen Staatsregierung begrüßte Herr Ctaatsminister Dr. Stützet die Festoersammlung, insbesondere die Vertreterin nen Oesterreichs, der besetzten Gebiete, der Pfalz, Oberschle- fiens und des Saargebietes. Es folgte Frau Dr Gert» Krabb l-Aachen mit ihrem Festvortrag „Die Knlturcmfgabe der deutschen Frau im Zeitalter der Technik". Die Ausstellung „eyl ,n nnrer «qonyeir vor uns. so viel Trotzes >n vor nnier Auge gestellt, aus echter deutscher Kraft erwachsen. Dieser Arbeitswille, der unser Herz froh macht, ist unser einziger Reich tum. Die Technik, welche die Frau auf Schritt und Tritt ver spürt, hilft ihr die unsagbare Arbeitsmllhe verringern. Der Technik gehört die Welt, sie überwindet Zeit und Raum. Die schwere Frage steigt auf, wird die so kühne Technik tatsächlich Helferin der Menschen sein oder aber ihn beherrschen? Es ist von unsagbarer Bedeutung, ob es gelingt, im Haushalt der Technik die Aufgabe der Helferin zu geben, um sie zur dienen den Kraft zu gestalten. Eine alte edle Kultur stirbt ab und eine neue zieht herauf. Die katholische Frau bejaht diese Zeit mit ihrem Fortschritt und gibt ihr den Platz, der ihr gebührt. Der Glaube verleiht uns schöpferische Kraft zur Gestaltung jeder Zeit, vor allem jeder großen und schweren. Es gilt, trotz all der Wandlungen das Ürmenschliche, Güte. Treue, Liebe, zu er halten, damit aus Frauenkraft und Frauenliebe das wahre Heim erstehe. Frau Dr. S i lbe r ku hl -Sch u l te«Berlin sprach im letzten Morgenvortrag über „Technik im Haushalt", gab einen kurzen Ueberblick über die Entwickelung von der Urfrau mit ihren primitiven Geräten an bis zum großen Gebäude unserer modernen Technik. Wesentlich ist es sür die Hausfrau von heute, Kenntnisse der Haushaltmaschinen zu erlangen und zu lernen mit den Kräften, welche die Technik zur Verfügung stellt, wirtschaftlich umzuaehcn. Es fanden fernerhin statt Sitzungen der Arbeitsgemeinschaften mit einem interessanten Vortrag ^Hauswirtschaft ein Lebensunterricht" (Dr. Maresch« Wien). Zum Schlüsse der Versammlungen der Hausftauen- taaung spricht Anna Heidermann, Dezernentin des K.F.B.- Kdln, in ihrem Vortrag „Hauswirtschaft und Volkswirtschaft" über den Ilmwandlungsprozeß, welchen Volkswirtschaft und Hauswirtschaft, die eng miteinander verbunden sind, unterlie gen. Sie wies darauf hin, daß die Hausfrau, welche 70 Proz der Kaufkraft des deutschen Volkes darstellt, Warenkenntnis be sitzen muß. um dem suggestiven Einfluß gegenüber der Reklame kritisch zu bleiben. Frau Staatssekretär Brugger schließt die Tagung mit einem Dank an alle Bundesschwestern. Folgende Entschließung wurde von der Versammlung ein stimmig angenommen: „Die Hausfrauenvereinigung des Katholischen deutschen Frauenbundes, zu ihrer großen Reichstagung in München ver sammelt. bat mit Freuden den Fortschritt der Technik auf dem weviete ver Elektrizität in ver viueircnniiq . Helm nnv Technik" gesehen. Sie erblickt darin eine der großen Möglichkeiten, die Arbeit der Hausfrau zu erleichtern, ist sich aber b mußt, daß diese Möglichkeit solange nicht wirksam wird, als die hohen Strompreise die Betriebskosten der elektrischen Einrichtun gen auf einer unerschwinglichen Höhe erhalten. Die Hausfrauen find der Anschauung, daß eine merkliche Verbilli gung der Strompreise eine gesteigerte Stromabnahme und keine Beeinträchtigung der Rentabilität der Werke zur Folge baben wird. Die Hausfrauen empfinden die übermäßigen Preisun terschiede zwischen dem Indnstriestrompreisc und den gewöhn lichen Lichttarifen als eine Sonder be Steuerung, die der notwendigen Einführung der Elektrizität im Haushalt als un überwindliches Hindernis entgegensteht. Bei den vielfachen Versuchen, in der Tariffrage zu einer besseren Lösung zu kom men, bringt die Haussrauenvereinigung des K. D. F. den Wunsch zum Ausdruck, daß gerade der kleine Haushalt der die Arbeitserleichterung am notwendigsten hat, in besonderer Weise berücksichtigt wird. M. U. Johannes Mayrhofer, der bekannte und erfolgreiche Schrift steller, weilt etwa drei Wochen in Sachsen. Er ist bereit, Por. lräge zu übernehmen. Folgende Themen stehen zur Aus wahl, teilweise mit Lichtbildern: 1- Im Glanze der Mitternachts- sonn«, 2. Spanien, 3. Koiistantinopcl, 4. Romsahrl, 5. Ernstes und Heiteres aus eigenen Werken, 6. Buch, Bühne, Bildung, 7. Henrik Ibsen, 8. Das Problem von Konnersrcuih. Mayrhofer sprich! auch vor Schulkindern. Er ist zu erreichen unter der Adresse: Johannes Mayrhofer, Dresden, Hauptpost lagernd. LescksMicke« Togal-Tablctten wurden laut einer Abhandlung in der medi zinischen Fachzeitschrift „Fortschritte der Medizin" in einem Mililär- Lazarelt in Berlin einer eingehenden Prüfung unterworfen. Die umfangreiche Arbeit weist in zahlreichen Fällen nach, daß sich dieses Präparat in hervorragender Weise bei Rheumatismus, Gicht uud Erkältungskrankheiten bcwährle. Die Wirkung des Togal war sicls prompt und anhaltend. Nebenwirkungen wurden nicht bcobachlcl.