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«Mer bloßen Fenseitsrelkglon unv Dem Sozialismus als «inem rein wirtschaftlichen Glaubensbekenntnis zu scheiden, verlieren an Wert gegenüber der Feststellung Albert Thomas', daß Papst Leo Xlll, und mit ihm die ganze Kirche eine katholische Soziallehre formuliert habe, die auf den Konzilen der Kirchenprovinzen, in Hirtenbriefen, in Katechismen sich miederfinden und klare Ansichten über angemessenen Lohn, über berechtigten und unberechtigten Streik, über das Schlichtungswesen, über die Pflichten der Arbeitnehmer wie Arbeitgeber ausdrücken. Darin ist Leo XIII. heute besonders aktuell, daß er die Verpflichtung des Staates zu einer Arbeiterschutzpolitik bejahte, ohne sich dabei der Ansicht hinzugeben, daß So zialpolitik schon Lösung der sozialen Frage sei. Vielmehr betonte Leo Xlll, mit Entschiedenheit, wie wichtig die .Frage der Heimstätte, der Bodenständigkeit, die Frage der Entproletarisierung, die Frage des Lohninhaltes und der Lohnhöhe sei; er prägte die Formel vom „gerechten Loh n". Heute erkämpfen sich diese Fragen erneut wieder die ihnen zukommende Beachtung, Auch erkannte der große Papst, das internationale Friedens werk müsse sozial fundamentiert werden, wenn es Bestand haben soll. Zu der Berliner Konferenz zu Beginn der Regierung Wilhelms II., in der über die Möglichkeit einer internationalen Sozialpolitik beraten werden sollte, wurde darum auch ein Vertreter des Papst tums eingeladen. Es war dies ein erster Versuch zur Völkergemeinschaft. An uns Katholiken ist es, dafür zu forgen, daß die Autorität Leos XIII. der Welt gegenüber immer mehr zunimmt. Verrrlen un«l Umgebung Die Derfafsungsfeler in Sachsen Die Sächsische Siaatszeitung veröffentlicht folgende An ordnung des G e s a,n t m i n i st e r i u m s: Zur würdigen Begehung des Verfassungstagcs am 11 Au gust ordnet aas Gesamtministerium folgendes an: 1, Die staailichen Dienstgebäude, die staatlichen Schulen und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungs- gedäude haben am 11, August in den Reichs- und Landessarben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, auf «ine entsprechende Beslaggung der übrigen öffentlichen und pri vaten Gebäude hinzuivirkcn, 2. Tie staatlichen Schulen haben außerdem an dem Tag« nach den Sommerfcrien zu flaggen an dem die vom Ministerium für Volksbildung anaeordnete Schulfeier stattsindet. Für die übrigen Schulen haben die Gemeinden und die Schulbezirke die Beslaggung in gleicher Weise anzuordnen, 3. Die Staats- und Gemeindebehörden im Land« werden aufgefordert, am 11, August B e r sa s s u n g s? e i e r n zu ver anstalten. An allen Orlen, die Titz mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich gegen seitig ins Benehmen zu setzen, um möglichst gemeinsame Vor kehrungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen, Zn den Feiern sind, soweit möglich, Vertreter aller Be völkerungsschichten, insbesondere die Organisationen der Arbeit geber und Arbeitnehmer, die Handels- und Gcwerbekammern, die Kreisabteilungen der Landwirtschastskammer, die Innungen, sowie die Beamten- und Angestelltenverbände einzuladen. 4, Bei allen staatlichen Dienststellen der öffentlichen Ver waltung ist der 11, August vorbehäitlich der Teilnahme an der Verfassungsfcier dienstfrei. Der Dienst wird wie an Sonntagen geregelt, Minifkerreisen durch Sachsen Dresden, 20 Juli. Die Reichsregierung, vertreten durch Ministerialdirektor Dr, Beyer-Fehling vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft sntcht Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius, wie von anderer Seite gemeldet worden war!) und Staatssekre tär Dr. Geib vom Reichsarbeitsministerium, besichtigte am 16, Juli unter Führung von Vertretern des sächsischen Wirt- schostsministeriums die dem Weinbau dienenden Anlagen in Ober lös, nitz sowie Weinberge der Stadt Meißen. Nach einem Besuch der staatlichen Porzellanmanufaktur wurde die »Fahrt fortgesetzt, die nunmehr nach Bautzen und Pommritz ging, Tort wurde die Versuchsanstalt für Landarbeitslehre iii Augenschein genommen, wobei deren Direktor Professor Dr, Derlihki einen sehr instruktiven Dortrag über das Arbeits gebiet der Versuchsanstalt hielt. ^zehnten begleiten darf: Klarheit über das Ziel, Einigkeit tm Weg, Optimismus. Der letzte Tna bringt noch sehr bedeutsame wissenschaftliche Vorträge. Professor Andreas Posch, der Schriftführer der Grazer Leogesellschast und verdienstvoller Initiator dieser Ta gung, spricht über den viel umstrittenen merkwürdigen Kaiser Ferdinand II,, der vordem der steirische Erzherzog der Gegen reformation war. Professor Zach, Ehrendoktor der Universität Graz, der Schöpfer des auch in ganz Deutschland längst in vielen Auflagen verbreiteten Werkes über die christlich-germanische Kultur spricht über den geistigen Gehalt der österreichischen Barocke. Die allgemeinen Leitsätze der Vortage werden nun greifbar variiert: die kühn und allgemein vorgetragenen Be hauptungen der katholischen Leistung mit sachlicher Zurückhal tung im einzelnen „belegt". Es gibt dann noch einen Ausflug in das Kloster Neun, eine Wallfahrt nach Mariazell. Kleine Gruppen bilden, frucht bare Einzelaesprächc entzünden sich. Der Zauber steirischer Sommerlandschaft wirkt an zwei Abenden nach Debatte und Theorie mit glücklich entspannendem Kontrast. Mancher findet, da ihm die Gelegenheit gegeben ist, gleich einem Dutzend Führer des katholischen Lebens, die er nur aus Buch oder Zei tung kannte, Aug' in Auge gegenüber zu sitzen, die denkbar nachdrücklichste Vermenschlichung des ihm bisher theoretischen Begriffes allgemeiner katholischer Aktion. Als Generalversammlung hat die Zusammenkunfi begonnen, sie schließt als persönliches Erlebnis, Ein echt österreichischer Weg zu geistiger Einsicht: er ist einer, der auch sonst bei allen Tagungen und an allen Orten der Welt am sichersten zum Ziele fuhrt. Die Menschen kommen nun einmal an ein großes Ziel nicht rascher und gründlicher heran, als wenn sie sich nicht nur zu ihm näher denken und näher disputieren, sondern etwas können, was beides zugleich ist: wieder ein Stück mehr in seiner Nähe hin — leben, Lclu-. Kaust bei unseren Inserenten! Eine vom Wirtschaftsminister Dr. Krug v. Nidda und v, Falkenstein am 17, und 18. Juli unternommene Besichtigungs reise galt dem Vogllande. Teilnehmer waren außer dem Minister Ministerialdirektor Dr. Klien und Oberregierungsrat Tr. Opitz, sowie zeitweise Kreishauptmann Dr, Iani-Zwickau, der Stellvertreter des Kreishauptmanns Oberregierungsrat Zimmer, sowie die Amtshauptleute Bake-Auerbach, Dr. Böhme- Oelsnitz i, V, und Regierungsrat Dr. Fraustadt als stellvertre tender Amtsljauptmann von Plauen i. B. Nach einem Besuche der Landwirtschaftlichen Schule in Auerbach wurden eine Reihe von bäuerlichen Betrieben und Anlagen in Wernesgrün, Grün. Pfafsengrün, Meckelgrün, Saalig und Marieney besich tigt und dann die Fahrt nach Bad Elster fortgesetzt, wo über nachtet wurde. Der folgende Tag war ausgefllllt durch weitere Besichtigungen und Besprechungen mit Vertretern der Land wirtschaft in Roßbach. Posseck, Untertriebel, Mißlareuth usw,. sowie einen Besuch der noch im Bau befindlichen Anlagen des Milchhofs Plauen i. V, Bon dort wurde die Rückfahrt nach Dresden angetreten. Aus den Sammelmappen für -ie Frauen-Frie-enskirche I» unserm kleinen, bescheidenen Büro der Frauen-Frie- denskirch« im Frauenbundhaus in Berlin, Königsweg 17/19, liegt ein köstlicher Sck-atz, der niemals in seiner ganzen Größe der Welt bekannt werden wird: die Sammelmappen für die Fraueii-Friedenskirche, Um so größer ist die Versuchung, in einer stillen Stunde diese Blätter, die unter dem Altar der Krypta niedergelegt werden, zu öffnen, zu studieren, um wenig stens in einigen kleinen Zügen zu zeigen, wie viel Mut und Opfergeist trotz allem noch ln unserer Zeit lebt. Zuerst sieht man mit Staunen die kleinen Gaben. Zehn Pfennig, zwanzig Pfennig! Fünfzig Pfennig sind schon seltener, 1 Mark kommt höchstens ein- zweimal auf der Liste vor. Wenn man sich ober die Zeit nimmt, die Namen, die Einzeichmiiigen etwas genauer anzusehen da greift es einem tief in die Seele. Da ist die arbeitsharte Hand der Hausfrau, die gewandtere Fe der der Angestellten, für die 50 Pf. ein Opfer bedeutet, und da neben die zitternde Hand der Greisin, die mühselig ihre 10 Pf. hingemolt hat. Eine Blinde 2 Pf, lautet eine Eintragung. Und auf diesen Opfern ruht ein Segen, der immer wieder als Wun der erscheint. Fast 350 000 Mark sind auf diese Weife gesammelt worden. Ganz besonders tief ergreift mich immer wieder der Opfer geist der Diaspora, Gerade die Gegenden, die selbst am schwer sten le d n, gehe» allen voran in der Bereitschaft zu helfen, A»s Meseritz in der Grenzmark kommt eine Liste mit 305 Mark! Unsere Schwestern an der Saar sind unermüdlich tätig, immer wieder koinmt eine Ueberweisnng, fast immer in vier stelligen Zahlen Bei der Tagung des Mittcldeutscl)«» Ausschusses des K.D.F, sThüniigen, Sachsen usw.) wurde einstimmig beschlossen, 1 Mark pro Kopf zu erheben. Ist es zu verwundern, daß der Wunsch dabei laut wurde, die Schwestern in katholisären Gegenden, die da nichts wissen von Kirchennot, von stundenlangen Weaen, »m eine einzige heilige Messe, sie sollten wenigstens das doppelte Opfer bringen?! Wenn nur dasselbe durchgeführt würde, wenn in echtem Schwesterugeist die Bessergestellten das Fehlende er- oän'en wlivden. da wo es nicht gegeben werden kann, dann — ja dann wäre unsere herrliche Frauen-Friedenskirche vollendet! Wer hilft dazu? Wer möchte dabei fehlen? M, H, Priesterexerzitien in Hoheneichen müssen iiinständehalber schon Montag, den 2 3. Juli abends be ginnen. : Technische Hochschule. Der Privatdozent in der Mathe matisch naturwisienschaftlichen Mteilung der Technischen Hoch schule Dresden. Dr. Bernhard Schilling, ist zum nichtplan- mäßigen außerordentlichen Professor in dieser Fakultät ernannt wordce, : Aus Leichtsinn in den Tod. Obwohl noch am gleichen Tage in der Zeitungda vor gewarnt worden war, die Elbe zu durchwaten, versuchten Mittwoch abend drei des Schwimmens unkundige junge Zimmerleuie, die an dem Speicherbau in Nie derwartha beschäftigt sind, im Vertrauen auf den niedrigen Wasserstand, die Elbe bei Gohlis zu überschreiten. Ungefähr in der Mitte des Stromes gerieten sie in die Fahrrinne und wurden von der Strömung abgetrieben. Zwei von ihnen konn ten von Padlern gerettet werden, der -ritte ertrank. Seine Leiche wurde abgetrieben. : Dresdner Verkehrsverein, Ein in Sitzungen und Versamm lungen des Dresdner Verkehrsvereins wiederholt beklagter Mange!, das Fekftn statistischer Unterlagen darüber, aus welchen Ländern die Dresden besuchenden Ausländer stammen, ist seht beseitigt wor den, Seit 15, dieses Monats werden die Angaben der Uebernoch- tungssrcmden über ihren Heimalstaat, die sie in den Meldescheinen zu machen haben, von der zuständige» Sielte statistisch bearbeitet. Es ist also in Zukunft möglich, die Ergebnisse dieser Zusammenstellung bei der Vcrkebrswcrbung sü rDrcsocn zu verwerten. Die Wirksam keit der Perkebr?'werbimg wird dadurch sicherlich seb erhöbt weben Sporlkunde Die rasche Entwicklung der Sportbewegung in Deutsch. la»d hat in den letzten zehn Jahren eine Sportliteratur ent stehe» lassen, wie wir sie früher in diesem Umfange nicht kann ten. Neben de» Praktikern und Theoretikern der einzelnen Sportarten melden sich die Acrzte zum Wort, Wie wertvoll und fruchtbar eine Zusammenarbeit beider Gruppen ist, zeigt die von Prof. Hermann Altrock herausgcgebene „Kleine Sportkunde ", in der Mediziner und Sportsleute ein Kom pendium sportlichen Wissens geschaffen haben, dem nicht so jeicht ein anderes Buch aus der breiten Fülle der Sportliteratur zur Seile gestellt werden kann. Von der Leichtathletik bis zum Flugwesen werden alle heute in Deutschland gepflegten Spor!- arten behandelt. Jeder einzelnen Sportart sind zwei Kapitel gewidmet, das eine ist von einem Sportsmann — mehrere Olym- pia-Meister und viele Sportlehrer findet man unter diesen Au toren — das andere von einem Sportarzt geschrieben, Auch die Acrzte sind ausnahmslos Männer, die sich seit Jahren mit de, Hygiene und Pathologie der behandelten Sportart befaßt haben Wertvoll sind die jedem Kapitel angefügteii Literatur-Nachweise, die ein Weiterstudium jeder liesonders interessierenden Frage ermöglichen. Der Verlag G, Thiemc, Leipzig, hat dem Buch eine zweckcnrsprechende Ausstattung gegeben, auch der Preis sgeb 9,50 M.) ist !m Vergleich zu der Fülle des Inhaltes niedrig. Das vielbewunderte und vielzitierte Vorbild des moder- neu Sports ist die Antike. Wie aber dieses berühmte Vorbild in Wirklichkeit ausgesehen hat: welche Sporlarten im Altertum gepflegt wurden, auf welche Weise, mit welche» Regeln und mit welchen Hilfsmitteln, davon besitzen wohl nur die wenigsten wirkliche Kenntnis, Bisher mußte man sich auch das Einzelwis sen über dieses Gebiet mühsam aus einer ausgedehnten Litera tur zusammeiisuchen. Die Ergebnisse der kulturhistorischen Forschung, die sich aiif den antiken Sport beziehen, hat nunmehr der Direktor der Skulpturensammlung im Dresdner Alberti num, Professor Dr. Bruno Schröder, zusammengefaßk. Sein Werk „Der Sport inrAltertu m" ist in -er Reihe „Kunst und Kultur" des Berlages Hans Schoetz u. Co., Berlin, erschie- nen /Preis gcb, 15 M). Das Werk, das musterlmft klar gedrucki und mit einer schier überreichen Fülle von Bildern und Tafeln Die siichsische SPD. klag. Gegen die Bestimmungen -es sächsischen van-eswahlgesehes Dresden. 20, Juli. Die Landesinstanzen der Sozialdemokratischen Partei und die sozialdemokratische Fraktion des Sächsische» Landtages haben nach einer Meldung des Berliner Vorwärts beschlossen, beim Staatsgerichtshos Klage auf Ungültigkeitser klärung der versassungswidrigen Bestimmungen des Land- tagswahlgesehes zu erheben. Nach der Haltung der sozialistiscl)«» Presse zur Abweisung der USP.-Klage in der gleichen Sache, war dieser Schritt ohne weiteres zu erwarten. Man wird eben nun nach den üblichen Erklärungsfristen -er Parteien mit einer Bestätigung der Vec- fassungswidrigkeit der Kaulionsbestimmungen des sächsischen Wahlgesetzes zu rechnen haben, deren Abänderung durch die Re« gierung an sich schon so gut wie sicher ist. Zu bedenken bleib! freilich, daß die SPD, in Sachsen durch den fraglichen Para graphen des Wahlgesetzes überhaupt nicht beirofsen morden ist — sie hatte als alteingesessene Partei eine Kaution überhaupt nicht du zahlen und es bleibt aüzuwarten, ob dieser Umstand die SPD,, die doch u. W. die jetzige Form des Wahlgesetzes !m Land- tage mit gebilligt hat, zur Klageerhebuna berechtigt. Aufgaben einer kommunalen Derwallungsreform Der R e i ch s stüd t e b u n d, die Spitzenorganisation der Klein- und Mittelstädte, führt in einer soeben erschienenen Denk schrift zur kommunalen V e r wo l t u n g s r e f o r m in der Einleitung grundsätzlich folgendes aus: Die Reform der öffentlichen Verwaltung ist eine dringende Forderung des Tages, lieber ihre Ziele gehen die Ansicbtcn weit auseinander. Nur über ein Ziel herrscht allgemeine Ucberciustim- inuiig: Die Neu beleb ung der kommunalen Selbstver waltung. Sie ist nur erreichbar durch Befreiung der in der NachkneoS- zeit stark gefesselten Kräfte der Selbstverwallung und durch An passung ihrer Organisation an ihr Wesen »nd ihre Aufgaben, Aus dem Boden freiheitlicher örtlicher Selbstverwal- l u n g erwuchs die bohe Blüte der deutschen Slädte im Mittelallcr Ini Zeitalter des Absolutismus ging die Freiheit der örtlichen Selbstverwaltung und damit die Kraft der deutschen Städte verloren. Erst die Zeit der größten staailichen Noi erweckte 1808 die städtische Selbstverwaltung zu »euer Blüte, Daß sie trotz aller Abüstwächuiig der Steirischen Rcformgedankoi durch seine Epigonen !m letzten Jahr hundert glänzende Erfolge verzeichnet hat, bezeugt die ihr inne wohnende Kraft, Kommunale Selbstverwallung ist das Recht der ört lichen Volksgemeinschaft (Gebielskörpcrschafl) ans iclb. ständige Regelung grundsätzlich aller orlsgcbundcncn Berwalluug-s- ausgaben im Nahmen des übergeordneten Staaiswcseus, Sic hat dezentralistischen Charakter, im begrifflichen Gegensatz zur staatlichen Zeiitralverwaltiing, Die Pläne, die neuerdings zur kommunalen Perivaltungs- resorm erörtert werden und teilweise in regionalen Resormmaß- nahmen bereits Gestalt gewinnen, werden diesem dc.zciitralistiiche» Charakter der Selbstverwallung nicht gerecht Sie erstreben im wesenllichen eine Aufsaugung der kleinere» örtlichen Selbstverwal lung durch große Selbstverwaftiingsgebildc (Großgemeinden), svmu- eine zunehmende Zentralisation der Aufgaben dcr ört lichen Selbstverwaltung in übergeordneten Verbünden (Kreisen) und damit eine sachliche und finanzielle Beschränkung der kleineren Verwaltungskörper, So erscheinen manche Reformpläne als die ge radlinige Fortsetzung einer in den letzten Jahren bereits augebahnleii verhängnisvollen Entwicklung, die schon zu einer weitgehenden finanziellen und sachlichen Aushöhlung der örtlichen Selbstverival- tuiig geführt hat." : Aus dem Konsutatsdienft. Der zum argentinischen Honorar- konsul in Dresden ernannte Paul Richarz wird vom Ministerium der Äuswärligen Angelegenheiten, sowie vom Wirtschastsministcrium in dieser Eigenschaft vorläufig zugelassen und anerkannt. Dem argentinischen Honorar-Vizekonsul in Leipzig, Ernesto Endre, wurde seitens des Reiches das Ereguaiur erteilt, : Personenschiffahrl. Die Wasserverhältnisse aus der Strecke oberhalb Aussig lassen eine Aufrechlerhaltung der Personenschiffahrt zwischen Aussig und L'eitmeritz nicht mehr zu, Der Verkehr der Sächsisch-Böhmischen Dampfschisfahrt A.-G, mußte aus diesem Grunde auf dieser Teilstrecke eingestellt wer- den, dagegen bleibt der Verkehr auf der Strecke Mühlberg- Aussig bestehen, ausgestattet ist, würdigt den Sport der Griechen als Gesaml- erschcinung. Der erste Teil des Buches zeigt die Zusammenhänge zwischen antiker Gymnastik und Religion, ihre Beziehungen zum Staat, zur Bildung und zur Kunst, Diese Schilderung der kulturellen Gebundenheit des klassischen Sports wird gerade denen wertvoll sein, die die kulturfeindlichen Züge, die aus der modernen Sportbewegung noch nicht verschwunden sind, ablch- neii. Den Sportsmann von heut« wird besonders die Schilde rung der Technik der antiken Ilebungen interessieren, die der zweite Teil mit umfassender Kenntnis der Quellen in Literatur und Kunst schildert. Beide Werke, die weit über dem Durchschnitt der modernen Sportliteratur stehen, verdienen aufrichtige Empfehlung. Das Heimwehs. Eine Erzählung von R e i m m i ch l. Ge schmackvoller Geschenkband in Halbleinen. Neuauflage. 16, bis 20, Tausend, 268 Seiten, 4 Schilling, 2,50 RM, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck-Wien-München. — Einein Reimmichl-Buch braucht mau nicht viele empfehlende Worte mitzugeben. Auch die vorliegende Erzählung, die bereits im 16.—20. Tausend erscheint, enllMt alle Vorzüge des bekannten Volksschriftstel lers: eine ungemein fesselnde Handlung, daß man sich kaum los- reißen kann, bevor man nicht de» wackeren Tiroler Kriegs gefangenen aus dem Jahre 1859 von Italien über Frankreich und Amerika nach Hause begleitet, eine überaus anschauliche Tarstellungsweise mit treffenden Vergleichen und Bildern, eine schlichte, anspruchslose Kunst, die sich bewußt frei hält von ge suchten Kunstmitteln, Eine passendere Unterhaltungslektüre Kann man sich kaum denken: spannend, veredelnd und künstlerisch, „Elternhaus, Schule und K'rche". Verlag der Kath, Schul- organlsation Deutschlands, Düsseldorf. Reichsstraße 20. Erscheint monatlich, 32 Seiten. 40 Pf, Die im katholischen Volk wohl- bekannte Eltcrnzeftschrift hat in ihrer Iulinummer die Auslage von 100 000 erreicht. Anläßlich dieses Erfolges nach Jahren ern sten und zielstrebige» Scliaffcns hat die vorliegende Nummer auch eine ganz besondere Ausgestaltung und Aufmachung erfah ren. Sie verarbeitet in vielseitiger und umfassender Form den Gedanken: „Die echte, katholisch« Erziehung". Kardinal Bertram und Reichskanzler Dr, Marx haben der Jubiläums- nummer ihr anerkennendes und ermundcrndes Geleitwort auf den Weg gegeben,