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zurückgebliebenen Papiere im Vordergründe, wie z. B. Montan- werte, Oberschlesisch« Anleihen. Wenn auch sür den heutigen Wochenschluß möglicherweise die üblichen Gewinnrealisationen zu erwarten sein dürsten, so ist doch nach den vorliegenden An zeichen trotzdem kaum mir einer wesentlichen Verschiebung der Lage zu rechnen. We MlUllg res 8eiMls Whnsiss Tic I batte in der frunzSiischen Kammer Berlin, 28. November. General von Nathu'ius bat Ken K.ftüur .<> nrespondenten des LokilanG-oars. «nisdüickttch »Lst- »nüelle» ^aß er nichtdie Begnadigung angenommen h >1 b e. Er habe einen schriftlichen Protest gegen die Besnadiauno mit seiner Unterschrift verleben keinen, Recktcbeistand eingehm,. digt und gebeten, dis Eckriskstück Hrrriot »v unterdre t«n. Er habe darz'legt, daß er niemals d e'e Penoadianno annePnieM könne di er kein Schuldbekenntnis oblegen tön,«. Er beLSi Ks daraus .bis, man ihm keine Elfte wiedergebe, und uvar da. durch, d'ß man das völlig ungerechte Urteil a„ f- h e b e. Er habe noch ein zweites Schriftstück unterlchr eiben, ui den: er festste!!», dah er sofort d « Re v i s i o n vor dein Obersten Gei htsh.'f beantragt habe. Er sei jederzeit bei eit, tick, Hoch muts vor die Schrank.'» eines lrauzölischrn «e.ichts zu begehe«, weil er als aufrechter deutscher Mann „nd a ter Offizier >eoen Tag dafür eintrete, daß er nichts gegen das Ge'latz getan habe. Kassel. 28. November. General von Nathusius ist gelier» abend in Kassel eingetroffen und wurde vom ObeDprZsibo-iten ?r. Schivander bewillllommt. Eine mach Tausenden zäh!r.i>ds Menichenuienge brachte dem General begeisterte Kundgebungen. Paris. 28. November In der Kammer wurde gestern ganz n»c»wartet von dem Abgeordneten de Iaurdius der Fall Na tt,»'ins z„r Sprache gebracht. Er ankerte sich zu dem Haushalt der Aiederaiißba,«gebiete »nd sprach tgagc! die Aufgabe des Nnhrgebietcs. Er behauptete, das; die Ruhrbe'etzung Frankreich 28l1 Millionen eingebracht habe. ES sei bedauerlich, to s:,br er fort, dah die während des Krieges entwcl'idoten Gegenstände nicht alte ziirückgeslordert worden seien. Di« grossem demichcn Diebe werden nickt genügend zur Reck-michaft gezogen, »nd wenn man einen General verurteilt, so wird er w'oder begnadigt, wie da-b erst gestern geschehen ist. Der Minister der Webers ukba»- gebiete: Das Begnadigungsrecht stecht dem Prä^dsrten der Re publik zu. lNnruhe ans der Rechten, lebhaft« Bewegung, Stim- men auf der äußersten Link-'n: Tomnergue hat gut daran getan von sein--,,. Rechte Gebrauch zu machen. Lebhafter Widerspruch der Rechten.) Der Abg. B.'nrgois von der Opposition r„ft: Wenn es sich um «inen französischen General gehandelt hätte, dann würden Sie nicht feine Begnadigung verlangt lsabeii. lLebhafte Unruhe.) Der Präsident der Kammer fordert de Iaur- dins ans, seine Ansprache sortznsetzen, woraus dieser erklärt, er habe das Recht, sein Urteil über di« Begnadigung des Generals von Nathusius abzngeben. Der Präsident stellt fest, daß Dou- mcrgue das Recht habe, bie^e Begnadigung vorzunechmeu. Ter Redner fragt, ob General von Nathusius nicht auf jeden Fall zur Rückgabe der gestohlenen Gegenstände verurteilt worden sei. Letzten Endes müßten die französischen Stc-uevzahler die Be- wvhiiec der verwüsteten Gebiet« Entschädigen. Wenn ein Fran zose ein Brot entwendet balle, so fuhr der Redner fort, würde er verurteilt worden sein. Warum mißt die Regiorung mit zwei«- l«i Maß? > Aus -er gestrigen Reichsraissttzung Berlin. 28. November. In der gestrigen Reichsralssitzung wurde eine Vorlage der Rcichsregierung über die den Gemein te» zur Wahrung der Interessen der Reichstagsivahlen zu über weisenden Beträge angenommen. Die vom Ernöhrungsminister ciugebrachle Vorlage eines Gesetzentwurfes über die Errichtung der R e n t e nban k k red i t a n sta l t wurde von der Tages ordnung abgesetzt. Damit wurde einem Wunsche der preußischen Negierung stattgegcben. Eingegangen ist beim Neichsrat der Ent wurf eines allgemeinen deutschen Strafgesetzbuches, der den zu ständige» Ausschüssen überwiesen wurde. Mllii« MW« Reickskan.-kcr und Außenminister über d'r politische Laar Mbrrf.'lb. 28. N.'vcmber. In einer Wahlversammlung der Znilruiiisparl.-i in Elberfeld sprach gestern NeühölaNnier D r. »l a rx im großen überfüllte» Saale der Stadthall«. Ec sühne mitrr anderem aus: Die Lroße Zersplitterung des deutschen Bal les, die sich auch bei diesen Wahlen wieder zeige, sei zu bedauern. Nicht iveniger als 25 verschiedene Listen seien sür das Reich und 23 sür Preußen eingereicht worden. Ans dies« Weise brächten sich rieft Millionen von Wähler» selbst um jeden politischen Einfluß Politische Parteien könnten nicht nach wirtschaftlichen Gesichts punkten gebildet werden, sonst sei der Kampf aller gegen alle die unausbleibliche Folge. Königsberg, 28. November. Im überfüllten Festiaale der Stadthatle sprach gestern abeno der Reichsaußenniinisier Tr. S t r e s e in a n n über die politische Lag«. Ausgehend von der Entwickln»!) des letzten Jahres, die stzließlich dazugeführt habe,, das: das deutsche Volk eine stabile Währung nicht nur erhie:», sonder» daß diese Währung auch stabil blieb, behandelte der Redner eingehend die außenpolitische Entwicklung, die mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Mittet einen Schritt vorwärtsge- führt ivordcn sei. Der Minister schloß: Lerne» wir national den ke» und fühlen, nicht in Ucberhebung, aber j„ dem Geldanken, daß wir zwar m'eht allein, aber mit ebenso gutem Recht auf der Welt sind, wie irgend ein anderes Volk auf dieser Erde. WM «O MM London, 28. November. Die „Times" meldet aus Kon stanlinope!, daß das Blatt „Tewhid i Eskiav' schreibt, die bri- lisch« Aktion I» Aegypten bedeut« einen Angriff aus den Islam, und sagt voraus, daß der Kangis für die Unabhängig keit ebenso wie in S p a n i s ch - M a r a lr k o weltcrgehen werde. Tic gleiche Feindseligkeit zeige das Blatt „Aksho.n", das erklärte, daß die Bestrafung einer ganzen Ration sür bas Verbrechen eines Einzelnen ein Rückfall In bl« Barbarei sei, und d«ß die Türken, die eine britisch« Besetzung erlebt hätte«, volles Mitgefühl mit den Aegyptern hätten. Madrid. 28. November. Zn dem englisch-ägyptischen Kon flikt schreibt A. B. C. !u ihrem Leitartikel, daß Spanien, welches sich die Zivilisicrung Nordmarokkos zum Ziele gesetzt I)abc, den Vorgängen in Aegypten nicht unbeteiligt Zusehen könne. Denn eine Schwächung Englands am Nil iverde am Rif ihren Widerhall finden. Zur Rettung der Vorherrschaft der weißen Nasscsei deshalb eine enge Solidarität der europäische» Mächte von Nöten. Pari», 28. November. Havas meidet aus Kairo, daß die letzten ägyptischen Trupswii um 30. November aus dem Sudan odrücken. Pari», 28. November. Nach einer Meldung des „Journal* lprt sich gestern in Marokko unmittelbar vor den Toren Te- tnans ein erbitterter Kampf abgespielt. Den Aufständischen war es gelungen, sich bis auf einen Kilometer an die Stadt heran- zuarbrätrn. Ein« eingeboren« Truppenabteilnng wurde geson-. gen genommen und sortgeschleppt. Die r»ststche» Antworten ln London Load»«. 28. November. Dir Sowjelrrgicrung hat aus die zwei Noten Lhamberlains in zivei Note» geantwortet. Tie erste spricht nur da» Bedauern über den Entschluß Englands aus, die Abmachungen nicht z» ratifiziere«. Die zweite schlägt Sachsens Industrie sür Ausbaupolikik Dresden, 28. November. Zu den am 7. Dezember statt findenden Reichstags,vahien hat der Gisamtvorstand des Ver bandes Sächsischer Industrieller in einer am W. November abge- haltenea Sitzung die Veröffentlichung nachstehender Kundgebung beschlossen: „Die Auslosung des erst am 4. Mai d. I. gewählten Reichs tage» Hai die Erledigung der dringendsten gesetzgeberische« Auf- paben auf dem Gebiete der allgemeinen Wirtschasts-, Steuer-, Handels- und Sozialpolitik, an deren baldiger Lösung das im Kamps« um sein Dasein ringende Wirtschaftsleben ein großes Interesse hat, iviederum hinausgeschoben. Mit Sorge fragen sich die wirtschaftlichen Kreise, ob der neu« Reichstag diejenige Grundlage schaffen wird, die für die sachgemäße Behandlung be deutsamer wirtschaftlicher Ausgaben und damit für das ganze Ball, unbedingtes Erfordernis ist. Seit Jahren befindet sich das pnlittscke Lebe« Deutschlands in schwerer Krisis, weil die Pacteizerklüstung in Volk und Reickwtaq traqfähiqe Mehrheiten, welch« alle zum Wiederaufbau wirklich bereiten Kräfte des Vol kes umfasse», nicht hat Zustandekommen lassen. Millionenver luste sind sür die Volkswirtschaft dadurch entstanden, daß durch politische Wirren, Parleige-.änk und dem Vorwiegen von Par- teiinlrressen kein Raum für zielbewuhte sachliche Arbeit blieb. Es kann dem deutschen Volke gar nicht nachdrücklich genug vor- gehaiten werden, daß unter dem starken Druck der gegenwärtigen Verhältnisse wirtschaftlicher Aufbau nur dann möglich ist, wenn unter Zurückstellung von parteipolitischem Egoismus und eng herziger Souderintereffen di« großen Ziele der äuße ren und inneren Politik in de» Boröergrund gerückt werden und die Arbeit des Parlaments in erster Linie auf die Lösung der wirtschaftlichen Ausgaben abgestellt wird. Diese Lösung wirlschaftlickwr Fragen erfordert aber eine Einstellung der leitenden Stellen auf lang« Sicht. Roch immer fehlen aber die einfachen und klaren, gesunden und sicheren Grundlagen aus dem Gebiete der Wirtschasts- und Sozial-, der Handels- und Steuerpolitik, ohne di« die Wirtsck-aft nicht arbeiten kann. Ge hemmt van zahlreichen bürokratischen Fesseln, unter dem Druck einer übermäßigen Steuer- und Abgabeniast, die den Aufschwung der Produktion hemmt, und wirksamen Preisabbau verhindert, ahne ein klares, fertiges Programm der gesetzgebenden Faktoren sür die Steigerung der Leistungssühigkeit und sür die zielbe- wutzte Förderung des für uns so notwendigen Exportes schleppt sich die Wirtschaft heute nur mühsam fort, ist der Unternehmungs geist durch die Unsicherheit der Zukunst, durch die Unklarheit über Ziele und Absichten der Regierung in wirtschaftlicher Hin sicht gehemmt. Der Gcsamtvorstand des Perbandes Sächsischer Industriel ler hält es aus genauer Kenntnis der Schwierigkeiten der Lage und der großen Hindernisse, die dem Wiederaufbau entgegen- stehe», für seine Pflicht, in der Oesfentlichkeit mit allem Nach druck auszusprechen, eine wie tiefgehende Bedeutung den gegen wärtigen Rrich-tag-esshle« da::« zukoxs-ztt, dgH anp ihre- gm, Reichstag hervorgeht, der di« wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Gegenivart klar erkennt und danach handelt. Der fort gesetzte Fieberzustand, wie er sich aus der dauernden poli tischen Kris« entwickelt, ist der Todfeind jeden wirt- schaftIichen Wiederaufbaues. Darum muß die Parole bei den bevorstehenden Wahlen sein: Keine Wahlmüdigkeit, keine unsinnige Wahlzersplitterung, und ein Reichstag, der wirk liche wirtschastlicl>e Aufbauarbeit leisten will." » Mit dieser Kundgebung bekennt sich die iächiische Industrie zur Wahlparole der Reichsregierung: Eine sichere Mehrheit bilden die eine ausbauende Politik ermöglicht! Wer die Träger einer solchen Politik des Aufbaues sind, ist scdem Teutsche», der wir! schaftlich denken kann, nach den Vorgänge» des letzte» Jahres klar. Gerade der Reichsverband der deutschen In dustrie ist es gewesen, der sich energisch sür die Annahme des Sachverständigen-Gutachtens eingesetzt hat. Die Quertreiberei'., von Außenseiter», die damals ans dem Verbände aussch «den, haben gerade in Sachsen so gut wie gar kerne,, Bode» gesunde». Die Kundgebung der Industrie ist eine runde Absage au die Parteien, die das Gutachten bekämpft haben „nd hftft noch die Londoner Gesetze ablehne». Für die Parteien der Mitte die verantwortlich kür die politische Arbeit de> letzten Monate gezeichnet haben, bedeutet diese Aeußcrung ui ij- gebender Wirtschaftsweise Sachsens eine starke moralische Unterstützung. Besonders erfreulich ist, daß die lächsiitzc Industrie sich klar zur Notwendigkeit der S o z i a l v o! i t i k bekennt die von der bürgerlichen Mitte, zumal von der Kern Partei dieser Mitte, dem Zentrum, stets als integriarender Be. staichteil der Wirtschaftspolitik angesehen worden ist. „Mag die Partei zugrunde gehen, lvenn nur das Vaterland gerettet wird!" Dieser Ausspruch des alten Gröber ist crifti. Grundsatz der Politik des Zentrums gerade in den l-tzie . schweren Jahren wirtsckaftlrcher Not gewesen. Das Zentrum ist vorbildlich gewesen in Erfüllung der Forderung: „Zurücksielttiaa des parteipolitischen Egoismus und der Sonderinteiresseu! Ti: staatspolitifchc Einstellung des Zentrums bestt.mut heute die Politik der Mitte, die im besten Sinne dcS Wortes ein: Politik des Aufbaues sowohl für unsere äußere» Bezishnach-u wie für unsere inneren Verhältnisse ist. Ti« Kundgebulig oft sächsischen Industrie ist daher nur ein neues, ganz sachliches, de. kalb aber »in so wertvolleres Bekenntnis zu unserer Parole: Für Morr nnd die Mitte! vor, den Sowjctbrief zur Entscheidung über Echtheit oder Fäl schung einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Die Konferenz -er FinanzmknMer Frankfurt, 28. November. Di« Frankfurter Zeitung meldet aus Paris: Der Beginn der Konferenz der alliierten Fi- uanzminister ist endgültig aus di« zweite Dezemberwoche fest gesetzt. Rücktritt Bra-b«rys Por! s. 28. November. Die Blätter melden, daß der eng lische Delegierte in der Reparationskommisfion Sire John Brad- bury am 3. Dezember von feinem Posten zurücktritt. Mussolini decki seinen Rücken Rom. 28. November. Der Kommandierende der italienischen Nationalmiliz Bälde l>at seine Demission eingereicht, die von Mussolini angenommen wurde. Der Zurückgetretene war einer der eifrigsten Parteianhänger Mussolinis. Seine wohl nicht ganz freiwillige Verabschiedung nimmt der Opposition, di« eine Unge schicklichkeit Balbes ausnutzte, um die Auflösungder Mi liz durchzudrücken, den Wind aus den Segeln. Wahrscheinlich wird der Rücktritt auch die Ernennung einer Persönlichkeit zum Führer der Miliz beschleunigen, deren moralische Qualität außer Zweifel steht und der es gelingen müßte, durch die Reinigung der einzelnen Legionen von unsauberen Elementen das Mißtrauen in weiten Kreisen der Bevölkerung zu überwinden. Vertraulich wird der Name des Generals Ära genannt, der die Miliz in Nom sür den König vereidigt hat. Aus der Zenkrumsvarlei Löbau. Ueber die Aufgaben des nächsten Reichstages sprach am Donnerstag, den 27. in einer üsseiitlichen Wählerversamm lung ctzeueralsekretär Dr. DeseLyl, Dresden, In sachlicher Weise legte er die großen Fragen der Steuer- und Wirtschaftspoli tik, die in den nächsten Mouale» zu lösen sein werden, dar und wie» nach, wie alle diese Dinge der innere» Gestaltung der deut schen Politik abhängig sind voy außenpolitischen Momenten. — Eine kurze Aussprache die sich im Anschluß an das Re ferat entwickelte, beschäftigte sich lbehmd-rrs mit Fragen der Handels- und Steuervolitft. — kitt« Versammlung hat auss neue bewiesen, daß die Zentenm-ssache in Löbau vorangeht, und daß die dortige Ortsgruppe bei der TchzambErwahl genau wie bei der Maiwahl einen starben Stimmenzuwachs erwarten darf. Weinböhla. Auf Einladung des Bürgervereins Weinböhla, der auch in diesem Wahlkamps die Vermitlung zwischen den poli tischen Parteien und der Wählerschaft übernommen hat, sprach am Mittwoch Generalsekretär Dr. Desczyk, Dresden, über die Bedeutung der Tczembcrwahlen sür das deutsche Bürgertum. Der Referent stellte seinen Zuhörern die Entwicklung des deut schen Bürgertums in großen Zügen vor Augen. Bürgerliche Kul tur hat sich i» Deutschland zuerst in dem heute vom Feinde be setzten Westen, im Rheinland, entwickelt: vom Rheinland aus hat sich diese Kultur ganz Deutschland erobert. Die Eigenart dieser bürgerlichen Weltanschauung ist die Vereinigung von Christen tum »nd Deutschtum. Mit aller Entschiedenheit haben die mittel alterlichen Städte sich für die Einheit des Kaiserreiches eingesetzt, heldenmütig haben sich gerade die Städte des Westens gegen den frechen Zugriss der französischen Großmacht verteidigt. Die poli tische Tradition dieses westdeutschen Bürgertums lebt in der Zen- Irumspariei fort: die Zentrumspartci hat es bei allen schweren Entscheidungen vor und nach dem Kriege verstanden, die Grund sätze des Christentums in der Politik zur Anwendung zu bringen und gerade dadurch die Interessen des deutschen Reiches aufs beste zu wahren. Der Referent zeigte das im einzelnen an dem Ver halten der Zentrumspartci Bismarcks gegenüber, den das Zen trum bekämpfte, als er die Religion angriff, dann aber stützte, als in der Krise von 1890 er dieser Stütze im Interesse der Fort führung seiner Rrichszwlitik bedurft«. Heute sind sür das Zen- lrum ganz ähnliche Erwägungen maßgebend. Nur die Sorge um das Wohl des Reiches hat zur Auslösung des Parlcunentes gefühlt. Zun, Schluß erörterte der Deferent die Frage», die der kommende Reichstag zu löset, haben wird. — Dieses erste öffentliche Auftreten der Zentrumspartei in Weinböhla bildet zweifellos einen verheißungsvolle« Anfang, von dem aus in den nächsten Monaten nnd Jahren in aussichtsreicher «eise wird weiter gearbeitet werden können. Küaigshai». Die hiesige Ze»trv»sortsgn,pve hielt am Dienstag, de« 25. November «ine öffentliche Wählerversmmnlung ab Gkneraisekretär Dr. Desczyk. Dresden, zeigte in kurzer und klarer Rede, daß es unmöglich war. mit dem alten Reichs tag eine aideitsHhige Regierungsmehrheit zu bilden, und daß die schwierigen Dirtfchaftsfragrn. die heule zu lösen sind, eine sicher« Regiertmgsbasis fordern. — In der An s sp r ache ver suchte ein Vertreter der Kommunistischen Partei den Anschluß an Sowjet-Rußland als den besseren Weg hinzustellen, der uns aus der Wirtschaftskrise herausfuhren kan». Dr. Deszyk komtte in seinem Schlußwort überzeugend darlegc», daß der von den Komunisten vorgeschlagene Weg zu Bürgerkrieg und wirt schaftlichem Ruin führen muß: eine Anzahl von Behauptungen des Diskussionsredners konnte er als sachlich unrichtig Nach weisen. Schirgiswalde. Generalsekretär Dr Desczyk. Dresden, sprach am Montag, den 24. November in einer geschlossenen Mit gliederversammlung über die bevorstehende Reichstagswahl. — Erzpriefter Mott, der an der Versammlung teilnahm, erklärte unter lebhaftem Beifall, daß er als Rheinländer Zentrumsmanu sei und bleiben werde. Wenn man die Zentrumspartei ablehuen wolle, müsse man erst einmal eine andere Partei zeigen, die dv Jahre hindurch die Freiheit der Konfession, zumal die oft schwerbedrängtc Freiheit der katholischen Kirche so erfolgreich verteidigt hat. Dies sei seine Meinung als Staatsbürger, als Pfarrer werde er selbstverständlich sich in der Haltung gegen über den Mitgliedern seiner Gemeinde in keiner Weise davon be einflussen lassen, welcher politischen Richtung der einzelne ange- höre — falls es nicht eine politische Reichtung sei die den be wußten Gegensatz zur Kirche und eine unckristliche Weltanschau ung vertrete. — Eine öffentliche W üh l c r v e r s a in ui- lung findet in Schirgiswalde am 6. Dezember statt: Redner: Rcgierungsrat a. D. Dr. FI ü g l e r. Dresden. Der Werbunq sür die deutsch« Lustfahrt galt gestern die starktbesuchte Bölcke-Gcdächtnisfeier des Hamburoer Vereins für Luftfahrt. Gedenkreden hielten Bürgermeister Dr. Schröder und Kampfflieger Leutnant a. D. Loerzer. Ueber den gegenwärtigen Stand der deutschen Luftfahrt sprach Dr. Eiauien aus Berlin. An die Reichsregierung erging eine Enlschließung, die für die Erhaltung der Friedrichshafener Werst ciiftritt und die Beseitigung der hemmenden Bestimmungen sür den Flugzcug- und Luftschiffbau fordert. Berliner Börse Mliqelel» von „„lerem Berliner NLrleiivertreter lDralilberlchl Nkllcnkurle i» RMloneii Berliner AnsangSkurse Dt. kMntsentrGe ?«.>>. 7. II. I Vroi.NelchkanIeU'e ' Pru,. leibe Ny- Pro,. NelMmU. z Pro-.R»ick>«a„IeIbe I0Zll ess >«s k3l> >o o S80 I«7S Verkcbrswerie ßiettr. ibochbahn. . Echonixno . . . - Di. «inbNroNen . . Pnkecknbrt . . . - Sanchnrg-Ekd . - «ü,db,'»»cher glotzt» Rohlaod-Lliile . - 7k b er- 2k 37- 3« g.37i I 78 2« 23p 3K.I2, SS 3,7 Bankaktien 3>or>.Smibeie<>eieI>. Komme«-n.Vrlbatb. DannII. ».Patlonalb DeiMcke Bai» . Diskonto . . . Dresdner Bank . Mitleid. Kredil . BerawerksaM«» Bochinner . . . VndernS. . . > ibr Lnr Ssicncr Steinkohlen »ellkotirchen . . Hagener. . . . Hoetch .... vohenloh« . . . Ilse «ni« Mamiekmann. . Man»leider. . . Odeycht. ryended. Oberjchl. »yentnd. «jönst . . . . Schein. Bräunt. . Rh,instah> . . . «ombacher. . . >23 e II.« 12 IK.7K 0 I.» ,L> v II« >2 IKZ 8 ,8.87 78 7K.2K 7o >03 «07b 2SSL il »N, 7«r iS « 70.2k Id^ 7t.b 7V 80 nu.s tS.o 2L« 20.» 1 bS 3H3K «u> i>«F «K.K 23,8 «7 34 e>.7° 23,7k '»aNattlen 'OonUyier Na» . vali Sllcher«!ebex VKem. sirtten sovOlnUinIabrU. «yia'o aixano . . . o>ab. «c-.i!Iii . . - ^n„a»i" . . . - <r>b?rt!-iber o-ackUo. ma'b'-Snyb' Db.. o-k^Nor Karbon . aki>,-«ot>we». . evmrlchl. Kokswerle P>ede> MiaerSw «»'e'trttltiits.R»». "M»mx>a!oren . - o» <r. Beramann . . . Sich' ». KraN. . sr-eUen n. iUuweaninl' Me'.!. IklcNr. Nnt. . Echinkert . . Siemen« n. Snlsle LInse-Sokynann . - MaliSInen-Btktten BerI.A»K.Ma>chv>ex Bert. NarI«r.Indnstr. Daimler.... Denlsche Maschine» Deutsche B'erke Sanln vlovd . . . Hartmann Ma'chin. üoewe Oreiiyeln ». Kovpet Schuber! u. Salzer . ginmierinmm , . . Fndustrte-Akti«» Pinotverte . . . . Deimche Kabctwerlc Hirich Knpler . . . «Hein. Metall . . Stettin Vnlka» . Hamtnerlen . . Kammgarn Eiöhr , Lhariolt. Viasier-Eöt. Echnith^Patzenh. . Vlavi DeuNcheS Petroleum >> Z«.K >31 it.7- '4 It.I2> 2>.7b >«.?- 21 I > 47 4 3.4 40.7 b.'- >7.» '.3 2N.7- I k tk-> ,4 87 I-.2» S4.K o 7.K ö,«b 1.4 >^7 ,b.« I« 48.3 3,2, 2« 243 IK.7K 7 ». >3.?k I4.I2K -V.KZS l> K2K 3 3>k IOK -0 4 IKK 14 >1.4 4-.37K 3.4 IKK S.2 >7 7L 23 >v.k k .Sli e; >1.71 32 3 7.K 3121 S.37S ',0.8 ,7.7« 3.« >.2i tv.» 'KZ HZ 4» 33« :« » »Z MeNer-erichl -er Dre»-«er Werierrveri» WUterungsansfietzte« für den 28. November abends bis 29. Novnnber abends: Wogstg bis bedeckt, ohne erhebliche Nieder schläge, Temperaturen nicht wesentlich geändert, abjlouende süd östliche bi» südliche Winde — innerhalb der nächsten Tag« Ri» drrschlägr, bei mchtngs milden, später wieder tieferen Temper» tnrcn.