Volltext Seite (XML)
Freitag, den 19. September 1924 Nr. 21«, Seite 7 Dresden Matznahmen zugunsten kinderreicher Familien Dresden, 18. September. Die Stadtverordneten hatten den Rat ersucht, von der Reichsregierung zugunsten kinder reicher Familien gesetzgeberische Mahnahmen wegen besonderer ausgleichender Fürsorge zu verlangen und so vom bevölkerungs politischen Standpunkte aus die Ehe und den Kinderreichtum zu sördern. Als solche Mahnahmen wurden empfohlen: Bevor zugung kinderreicher Familien bei der Zuteilung von Wohnung und Bangeldzuschiissen, bei allen Fürsorgemahnahmen hinsicht lich der Ernährung und Gesunderhaltung usiv., bei der Steuer veranlagung und Steuereinziehung. Der Rat beschloh hierzu: a) Auf dem Gebiete des Wohnungswesens das Ersuchen der Stadtverordneten nach Lage der Gesetzgebung, die bereits allent halben bevorzugte Berücksichtigung der Kinderreichen vorsieht, als erledigt anznsehcn, b> auf dem Gebiete des Steuerwesens die Reichsregierung zu ersuchen, bei Neugestaltung der Einkom mensteuer mindestens Familien mit mehr als 3 Kindern noch mehr als nach der 2. Steuernotverordnung geschehen ist, zu be günstigen, den steuerfreien Teil des Einkommens entsprechend eintretender Lohnerhöhung immer rechtzeitig mit zuerhöhen und durch Anweisung an die Finanzämter kinderreichen Familien bei der Steuereinziehung möglichst Erleichterung zu geben, cs bei Durchführung der Fürsorge nach wie vor in besonderem Matze aus Kinderreiche Rücksicht zu nehmen und die Reichsregierung zu ersuchen, die Bestimmung in ß 1 Abs. 3 der Reichsverordnung über Erwerbslosenfürsorge aufzuheben und in den zur Verord nung über die Fürsorgepflicht vom 13. Februar 1924 zu erlassen den Richtlinien der Hilfsbedürftigkeit Kinderreicher besonders Rechnung zu tragen. : Die Bahnbauten in der B-rstadt Plauen sind soweit vorgeschritten, daß am Montag, den 82. September nach Aus fahrt des vormittags 10,47 ab Hauptbahnhof verkehrenden Schnell zuges nach Hof—München oas zweite Hochgleis in Betrieb genommen werden soll. Rach Inbetriebnahme des neuen Hoch gleises werden auch die Posten an den Uebergäugen der Bienrrt- straße und der Straße Altplanen eingezogen und die Schranken abgebrochen. Tos bedeutet für den öffentlichen Straßenverkehr eine wesentliche Verbesserung, da die häufigen Sperrungen der Nebergänge bei Zugvorbeisaorten dann wegsallen. Die wenigen Kreuzungen der brioen Straßen durch Uebergabezüge der gewerb lichen Niederlassungen werden in Zukunft durch besondere mit Glocke und Fahne ausgerüstete Posten gesichert. An der Kreuzung der Würzburger Straße soll dgs alte Bahngleis 'sofort nach der Vetriebsüberleilnng abgebrochen werben. Im unmittelbare» Anschluß an diese Arbeit wird seitens des städtischen Tiesbauamres der Absenkung des letzten Teiles der Würzburger Straße be gonnen werden, so daß zu erwarten steht, daß die Würzburger Straße nun auch bald wieder für de» öfsentlichen Durchgangs verkehr freigegeben werden kan». : Städtische Baiiprojekte wurden in einer gestern nach mittag unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Brüher statt gehabten Pressebesprechung erörtert. ES handelt sich um eine» Erweiterungsbau des Bürgerheims an der Pfotenhauerstraße und einen Neubau der Neu stSdter Markthalle. Ferner ist die Errichtung eines neuen Gemeindcfricdhoses und eines zweiten städtischen Krematoriums rechts der Elbe an oer Dresdner Heioe in Aussicht genommen. : Iahresschau Deutscher Arbeit Dresden. In den nächsten Tagen wird der Imillionste Besucher der Textilausstellung 1921 erwartet. — Am Freitag, den 19. September» findet abends wiederum eine Illumination des gesamten Ausstellungsgeländes statt, verbunden mit einer Konfettischlacht. — Am Sonnabend, den 20. September, werden ca. 2200 Arbeiter der Firma Wun sches Erben. Ebersbach/Sa., mittels Sonderzuges zum Besuche der Iahresschau in Dresden eintreffen. — Von Dienstag, den 16. September, ab werden die Hallen wegen der vorgerückten Dunkelheit bereits um )47 Uhr geschlossen. : 18. ordentliche Landessynode. In der ersten Sitzung der Landessynode am Dienstag wurde mit der Beratung des Kir chengesetzes vom 7. Juni 1923 begonnen. Es wurde beschlossen, datz das Gesetz, soweit es am 1. Oktober 1924 wirksam werden sollte, bis auf weiteres nicht in Kraft treten soll. Nach dem An träge des Ausschusses soll künftig eine gleichmäßige Besoldung der Geistlichen durchgeführt werden. Der Präsident des Landcs- konsistoriums Dr. Böhme wies auf die Notwendigkeit eines neuen Gesetzes hin. Die Vorlage erstrebe eine Mittellinie, näm lich Gemeindebesoldung und Belastung der Landeskirchenkaffe. : In der Hauptversammlung des Neuen Sächsischen Le.srer- vcrcinS am 27. oieses Monats im Künstlerhause wirv oer Uai- versitätSprofessor Tr. Rein aus Jena» einer der ersten Püoa- gogen, Deutschlands, einen Vortrag über oas Thema: Götze Kind" halten. Am Tage vorher findet die Vorbereitung der Wahlen, der Satzungen und der Zeitungsfrage des neuen Ver eins statt. : Diebstahl einer wertvollen Elsenbeinsigur. I» der Zeit vom 13.—14. September wurde aus einem hiesigen Kunst gewerbemuseum von einem Schranke weg eine wertvolle Elfen beinfigur, etwa 20 Zentimeter hoch, eine Frauengestalt dar stellend, die in den Händen eine Kette trägt, gestohlen. : Uhrendiebstahl. Am 10. September wurde einem hie sigen Geschäftsmann vormittags auf der sogenannten Insel an der Grohmarkthalle vermutlich von Taschendieben eine goldene Remontoiruhr mit drei Deckeln, die beiden äußeren genarbt, aber schon stark abgegriffen, gestohlen. : Warnung vor einer Sammlerin. Seit Mai d. I. hat eine Arbeiterin jn hiesiger Stadt und in der Umgebung an der Hand einer Liste mit blauem Umschläge für die „Zentrale für Jugendfürsorge" Gelder widerrechtlich eingesammelt. Sie hat sich als Frau He * ingvon der Jugendfürsorge ausgegeben und nebenbei Postkarten mit dem Ausdruck „Zentrale für Jugend fürsorge zu Dresden für Wohlsahrtszwecke" vertrieben. Das Publikum wird vor Personen, die ohne polizeilichen Erlaubnis schein Gelder sammeln, gewarnt und ersucht, solche Schwindler der Polizei in die Hände zu spielen. : Die Sinfoniekonzertr im Staatlichen Opernhause. Das Programm der Sinfoniekonzcrle des Opernhauses in der Spiel zeit 1924/25 wird folgende Werke enthalten: Haydn: Sinfonie B-dur, op. 84 sowie eine unbekanntere Sinfonie; Mozart: Sin fonie G-moll; Beethoven 1., 4. und 9. Sinfonie; Schumann: Sinfonie Es-dur; Brahms: 2. und 3. Sinfonie, .Haydnvariationen und Doppelkonzert für Violine und Cello; Bruckner: 8. Sin fonie; Mahler: Das Lied von der Erd«; Richard Strauß: Alsa sprach Zaratustra, Tod und Verklärung und Burleske für Kla vier mit Orchester; Reger: Violinkonzert. Von neueren Ton dichtern gelangen folgende Werke zur Erstausführung: Reger: Sinfonietta; Josef Haas: Serenade: Ricardo Pick-Mangiagalli: Notturno e Rondo Phantostique; Josef Suk: Lebensreise: Adolf Busch: Klavierkonzert (Uraufführung); Honegger: Pacific Nr. 231; Busoni: Drei Gesänge mit Orchester; Rawinski: Frühlings- feler; Jan Sibelius: 6. Sinfonie. Die Ausgabe der Anrechts karten beginnt, wie schon bekanntgegeben wurde, am heutigen Donnerstag in der Zeit vom 10 bis 4 Uhr an der Konzertkaffc des Opernhauses. : Riearda-Huch-Abend. Der Stadtbund Dresdner Frauen- vereine hielt gestern abend eine kleine Feier zu Ehren Ricarda Huchs, die In diesem Jahre das 60. Lebensjahr vollendet hat. Rach einer literar-historischcn Einleitung, di« mit Hilfe einzelner Werke einen Ueberblick über Eigenart und Leistung der Autorin zu geben versuchte, wurde eine Anzahl von Gedichten und Prosa stücken aus eben diesen Werken gesprochen. Uebrigeus zu viel und mit ungebührlicher Voreinstellung der Lyrik. Die Dortra- gende — Frl. Fr. Stritt — verstand allerdings die Tatsache gut zu Gehör zu bringen, daß die Lyrik der besten Romanschrift stellerin Deutschlands nur von umstrittenem Werte ist. — Der schlecht gelüstete Saal war fast ausschließlich mit weiblichen Be suchern besetzt, die in der Mehrzahl Brillen trugen und mit An sland bis zum Schluß aufmerksam blieben. Dyk. : Verband Deutscher Zitherverein». Der Verband Deut scher Zithervereine hält vom 20. bis 22. September in Dresden seinen 34. Kongreß ab. Außer geschäftlichen Sitzungen finden zwei große Konzerte unter Mitwirkung bekannter Solisten statt. : Sarrasanl-Kino-Bariete-Schau. Sonntag, den 21. Sep tember. nachmittags A3 Uhr, findet die erste Jugend-Vor stellung statt. Außer dem extra für die Jugend zusammen- gestellten Varleteprogramm wird jeweils ein lehrreicher Film Uder die Leinivand laufen. — Diese Vorstellungen finden von jetzt ab jeden Sonntag A3 Uhr statt, wobei Kinder auf allen Plätzen halbe Preise zahlen. Leipzig ) Tic Internationale astronomische Gesellschaft hält von, l6. bis 19. September 1924 ihre 26. Generalversammlung in Leipzig ab. Ter Vorsitzende der Gesellschaft, Professor Ström- gren - Kopenhagen begrüßte bei der Eröffnungssitzung am Diens tag, den 16. September, mit herzlichen Worten die Mitglieder uno oie Vertreter der Staats-, Kommunal« und akademischen Behörden. Als Vertreler oer sächsischen Staatsregiernnz ergriff Minister Dr. Kaiser das Wort uno drückte seine Freude dar- über aus, die astronomische Gciellschast in Sachsen in ihrer eigentlichen Heimat begrüßen zu dürfen. Ter Rektor der Universi tät, Professor Dr. Steindorsf, wünschte der astronomischen Gesellschaft ebenfalls die reichsten Erfolge ilnd betont« oie herz liche Anteilnahme seiner Hochschule an ihren "Bestrebungen. ) Wer läßt sein Haus photographieren? Ein Mann mit dem offenbar falschen Namen Stahlschmied reist seit Monaten im Lande umher und gibt sich als Vertreter der Sächsischen Lichtdruckanstalt, G. m. b. H., Leipzig, aus. Besonders Gast wirte sucht er aus und beredet sie, sich Postkarten mit Bildern ihres Anwesens anfertigen zu lassen. In jedem Falle läßt er sich eine Anzahlung oder Vorauszahlung — mitunter Betrage bis zu 50 Mark — geben. Damit verschwindet er. Später stellten die Geprellten fest, datz sie das Opfer eines Betrügers geworden sind. Tie genannte Firma besteht gar nicht und eine Person namens Stahlschmicd ist bis jetzt nicht zu ermitteln gewesen. ) Die fatale Bierreise. Ein Gasgeldeinnchmer zog nach mittags durch verschiedene Bierlokale. Als er schließlich früh heimkam, mußte er entdecken, daß ihm seine Aktentasche mit 300 Mark einkassierten Geldern, 700 Einheiten und 300 Mark Klebemarken des Gemeindcarbeiterverbandes abhanden gekommen war, wahrscheinlich ist sie ihm gestohlen worden. Aus Sachsen s) Aue, 18. Septeinber. (Kefselexplosion.) Im Kesselhaus der Papierfabrik Bernsbach in Lauter, das dicht an der Bahn steht, explodierte der Kessel. Die Stirnwand des Kessel hauses und ein an dieser angebauter Kohlenschuppen wurden vollkommen zerstört. Zum Glück waren weder im Kesselhaus noch iin Kohlenschuppen Personen aiiwesend, so daß niemand verunglückt ist. 0 Bautzen. 18. September. (Tödlicher Unfall.) Ein Un glücksfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich in der Waggon- nnd Maschinenfabrik A.-G. vorm. Busch In Ausübung seines Berufes stürzte der Kranführer Erich Kaspar vom Krane und fiel auf die Starkstromleitung. El>e Hilfe geleistet werden konnte, verstrichen immerhin einige Minuten, so daß der Be dauernswerte nur als Leiche zu bergen war. Er mar 28 Jahre alt und wollte in 14 Tagen Hochzeit machen. 0 Freiberg, 18. Söptember. (Berufung eines Freiberger Professors nach Columbien.) Dr. Otto Stutzer, Professor der Geologie an der Bergakademie in Freiberg ist von der colum- bischen RegierunHsÄerufen worden, die geologischen Forschungen de» verstorbenen Professors Scheibe fortzusetzen. s) Freiberg. 18. September. sBeleidigung des Reichs präsidenten.) Wegen Beleidigung des Reichspräsidenten hatte sich der Tischlermeister Friedrich Ernst Jost in Berthelsdorf bei Hainichen vor der großen Strafkammer des Landgerichts Frei- derg zu verantworten. Jost hatte im Juni 1921 und im Juli 1923 mit Hilfe seiner Lehrlinge eine Figur aus Holz hcrgestellt, die den Reichspräsidenten Ebert darstellte, in der einen Hand eine Schnapsflasche und in der anderen einen Geldsack. Die Figuren wurden beim Vogelschießen der Schützengcsellschaft in Berthelsdorf abgcschossen. Vom Schöffengericht Hainichen war Jost freigesprochen worden. Auf Berufung des Amtsanwaltes zu Hainichen verurteilte die Strafkammer Freiberg Jost wegen öffentlicher Beleidigung des Reichspräsidenten Ebert zu einer Geldstrafe von 200 Goldmark Hilfsweise zu 10 Tagen Gefäng nis. Dem Beleidigten wurde die Befugnis zugesprochen, nach Rechtskraft das Urteil binnen 2 Monaten auf Kosten des Ange klagten im Hainichener Anzeiger öffentlich bekannt zu machen. Georgswalde i. B., 18. September. (Kirchenraub am lich ten Mittage.) Am Montag brachen unbekannte Täter in die Stadkirche ein, erbrachen mit einer Eisenstange die Herz-Iesu- Almosenkasse und beraubten sie, drangen auch in die Toten kapelle ein und beraubten auch die hier ausgestellte Opserkasse nach Erbrechen der Eisenhaspen und enkamen, <) Plauen i. V., 18. Septdmber. sTSdllcher Unfall aus der Straße.) Von einem schweren Lastkraftwagen wurde am Dienstag mittag auf der abschüssigen Trockentalstraße eine etwa 18jährige Radlerin erfaßt, ein Stück geschleift und schließlich übersahren. Die Verunglückte war infolge Zerreißung der Lunge sofort tot. Das Mädchen, das von auswärts gekommen sein muß und dessen Name noch nicht sestgestellt werden konnte, hatte versucht, in rascher Fahrt an dem Kraftwagen vorbei zukommen. Dabei wurde es gestreift und vom Rade gerissen. <) Trebsen, 18. September. (Das eigene Kind in die Rulde geworfen.) Hier wurde festgestellt, daß die polnische Dienstmagd Tronina ihr nier Wochen altes Kind in die Mulde geworfen hat. Sie gab an, es in Pflege gegeben zu haben, konnte aber überführt und in Schleinitz bei Riesa festgenommeu werden. Die Kindesmörderin, die geständig ist, hat noch mehrere Kinder. Nach diesen wird jetzt geforscht. () Werda», 18. September. (Sächsische Waldlanfmeister- schaft und Marathonlauf.) Eine großzügige Veranstaltung, oie auch des Reizes der Neuheit nicht entbehrt, plant der größte deutsche Turnkreis Sachsen für den 12. Oktober. Au diesem Tage trägt er in Werdau seine oieSjährigeu Waldlausiiieistec- schaften aus. Diese gewinnen in oicsem Jahre durch die erst malige Austragung eines turnerischen Marathonlaufes, erhöhte Bedeutung. Sie beweisen, daß auch das Langstreckenlaufen sich mehr und mehr in der Deutschen Turncrschaft dnrchringt. Die Ausschreibung sieht im einzelnen vor: 1. Waldlauf. 10 Kilo meter: Jahrgang 1905—1892; 5 Kilometer a) Jahrgang 189l bis 1881, b) Jahrgang 1906—1907 ; 8 Kilometer: Jahrgang 1883 und früher. Die Wettbewerbe sind offen für einzelne Läufer und für Mannschaften des XIV. Turnkreises Sachsem. Sie werden in einem Lause durchgeführt. Eine Mannschaft besteht an? vier Mann, von denen drei durch Znsainmenzählen der Platzziffern gewertet werde». Sieger ist die Mannschaft mit der niedrigsten Platzziffer. 2. Marathonlauf. Die Strecke be trägt etwa 40 Kilometer. Zulassung unter folgenden Bedin gungen: Mindestalter 23 Jahre, vorherige ärztliche Untersuchung, Vereinsbescheiniguilg über längere Streckenülmng, Radfahrer als Dereinsveranstalkungen Dresden-Iohannstadt. Der Volksverein veranstaltet am 22. Sep tember, abends 8 Uhr. in Hammers Hotel, Augsdurgcr Str., einen Gemeindeabend. Näheres siehe Inserat. Dresden-Reustadt. Katholischer Iünglingsverein. 16. Siftungs- sest am Donnerstag, den 2. Oktober, im Ballhaus, Bautzncr Straße 35. Anfang 7 Uhr. Religiös-wissenschaftliche Borträge in der tzos- und Propstcl- klrche. Freitag, 19. Septbr., abends 7 Uhr. P. Bannenberg S. I. wird sprechen über „Katholische Frömmigkeit". Der nächste Vortrag ist Freitag, den 17. Oktober 1924. Dlnzenttus-Dereiri» Dresden von Freitag, den 19. September ab nimmt der Binzentius- Vereln Dresden seine wöchentlichen Sitzungen Im Bereinslokale Käusserstraße wieder auf. Zur Besprechung der Feier des 75jährigen Berelnsjubiläums ist die Anwesenheit aller Mitglieder, Insbesondere auch der Zwelgkonserenzen, erwünscht. Schrittmacher nach Wahl. (Erfrischung, Hilfeleistung, Winoschutz »iw.-. Schrittmacher dürfen mitgebracht iverden. 3. Hindernis- lauf. Ter Laus ist ein Bahnlans. Die Bahn (250 Meier) wird viermal umlaufen. 4. Bahngehen über 3 Kilometer. 5. Frei ringen. 6. Tauziehen. Meldeschluß am 3. Oktober bei Müller, Tresden-Blasewitz, Prohliser Str. 10. () Zittau. 18. September. (Skelettsund.) Aus Ueberreste menschlicher Skelette und wohlerhaltene Schädel ist man bei den Erdarbeiten gestoßen, die am Ausgang der Inneren Weberstraße in der Nähe der Weberkirche jetzt ausgeführt werden. Gleich zeitig wurden überaus starkgebaute Fundamente einer uralten Mauer bloßgelegt, die sich quer über die jetzige Straße hinzieht und teilweise aus gewaltigen Stein blöcken besteht. Die Mauer dürste in alter Zeit den Weber kirchhof abgegrenzt haben, der sich einst bis aus die Mitte des Töpferberges und der Weberstraße erstreckte, in späteren Jahr hunderten aber verkleinert wurde. Von diesem ehemaligen Teile des Friedhofes dürften auch die Skclettfunde hcrrühren, doch ist es auch nicht ausgeschlossen, daß diese zum Teil von Opfern krigerischer Ereignisse stammen, die sich in dieser Gegend, wo sich das Webertor befand, abgespielt haben, so in den Hussiten kriegen, im Dreißigjährigen Kriege und bei dem Ueberfall der Braunschiveiger im Jahre 1809. Diese Vermutung wird bestärkt durch Hufeisen, die man gleichzeitig mit bei den Skelettresten sand. Die Grabungen förderten weiter einen anscheinend be arbeiteten Feuerstein in der Form eines kleinen Schabers, braune Tonscherbenreste mit charakteristischen Schraf fierungen und neuzeitliche Reste von Marienglas zutage. An welcher Stelle der Vorderseite von Briessendungen sind die Freimarken auszukleben? Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Nach den Bestimmungen der Post ordnung, die bekanntlich für die Benutzer der Post verbindlich sind, müssen die Freimarken bei Briessendungen in die obere rechte Ecke der Vorderseite geklebt werden. Dieser Vorschrift tragen jedoch bedauerlicherweise weite Kreise der Versender nicht Rechnung. Es ergeben sich daher namentlich bei den mit Stempelmaschinen ausgerüstete» Postämtern Schwierig keiten dadurch, daß auf Geschäftsbriefen, die eine über den ganzen oberen Rand der Vorderseite des Briefumschlags himveg gedruckte Absenderangabe tragen, die Freimarken unterhalb dieser gedruckten Angaben ausgeklebt sind und daher von dem Entwertungszeichen der Stempelmaschine nicht gelrossen werden. Solche Briefsendungen — bei einem großen Dresdner Bries- verteilungspostamt ist festgestellt worden, daß es sich etwa um den fünften Teil aller Sendungen handelt — erfordern eine besondere Behandlung, verzögern dadurch die glatte Abwicklung des Stempel- und Verteilungsgeschäfts außerordentlich und sind zudem selbst Verzögerungen bei der Absendnng ansgesctzt. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Absenderangaben am oberen Rande des Briefumschlags unleserlich werden, wenn die Sendungen doch ausnahmsweise durch die Stempelmaschine laufen. Es wird daher dringend cmpsohlen, die Absender angabe möglichst nur ans der Rückseite oder allenfalls auf dem linken Drittel der Vorderseite der Briefumschläge anzubringen und die Freimarken bestimmungsgemäß in die rechte obere Ecke der Vorderseite zu kleben. — Bei Postkarten und Drucksachen in Knrtensorm mir geteilter Aufschristseite, deren linke Hälfte zu Mitteilungen verwendet wird, darf auch die Absender-Angabe nicht aus die rechte Hälfte der Vorderseite gesetzt werden. Sendungen solcher Art. wenn etwa die gedruckte Äbsenderangabe in die rechte Hälfte hinein reicht, dürfen nur noch bis 31. Dezember 1924 im inneren Ver kehr aufgebraucht werden. Gemeinde- und LereLnsWesen 8 Löbau. (Fahnenweihe des Katholische» Gesellcnuce-ins.j Nach wochenlangem Blühen konnte am letzten Sonntag der Ge sellenverein das Fest der Fahnenweihe feierlich und unter größ ter Anteilnahme begehen. Mit großem Eifer hatte der Bruder- Verein in den letzten Monaten das Geld aufgebracht, uin in St Marienthnl diö'schöne Fahne fertigen zu lassen, die aut der einen Seite eine» Gesellen zeigt, dem Vater Kolping zum Ab schied die Hand und de» Segen gibt, auf der anderen Seit: oac St. Iosessmonogramm und den Wahlspruch: „Gott segne oa-: ehrbare Handwerk." Schon am Vorabend des Festes ianden hä die auswärtigen Gäste mit dem Bruderverein zu einem ge.vüi lichen Beisammensein !m „Reichsadler" ein Sonniag srül weckten Klänge der Musik die müden Schläfer zffr Feier. Di« städtischen und viele andere Gebäude hatten Flaggenschmuc!. au gelegt. Eine Ehrenpforte am Bahnhof entbot allen ihr Will kommen. Um einhalb zehn Uhr begaben sich die Kolpingssohni zum feierlichen Hochamt, das Ordinariatsallenor Leh mann hielt. Ortspsarrer Scholze wies in seiner Predig' vor allem auf die Bedeutung des Handwerkerstandes hin. Di« Fahnenweihe fand nachmittags um 2 Uhr statt. Viele Bcuder- vereine und alle Löbauer Vereine nahmen daran teil. Auch di« Vertreter der Stadt und der Behörden waren zur Feier er- schienen. Die Festpredigt hielt der Herr Tiözcsanpräses Dr Soppa. Nach dem feierlichen Weiheakt bewegte sich ein lan ger Festzug unter den Klängen zweier Musikkapellen fast durch die ganze Stadt. Zahlreiche Zuschauer umrahmten den Weg In dem stimmungsvoll geschmückten Schützenhanssaal fand die Fe st Versammlung statt. Gesänge unter sicherer Leitung des Herrn Chorrektors Mannheim und musikalische Por trüge wurden geboten. Herr Primarius Wallenstcin über mittelte die Wünsche der evangelischen Kirchgemeinde. Die Be deutung der Kolpingssache in der Jetztzeit feierte in seiner Fest ansprache Diözesanpräses Dr. Soppa. Hierauf erfolgte du Ueberbringung von Wünschen und Gaben: dreinndzwanzig Fal, nennägel und füns kostbare Schleifen wurden überreicht. Ii einem gemütlichen Beisammensein klang die so schön verlausen Feier aus. Vorbildlich war die Feier vom Löbauer Bruder verein vorbereitet und mit vollstem Erfolge bis zum gliieklichei Ende durchgcsührt. 8 Leipzig. (Rrichsverband katholischer Kirchenbeamtcr TiS- zesangnippc Meißen.) Nnsee Kollege Franz Reiser. Kaste, i. R., ist Donnerstag, den 11. September, abends 6 Uhr durck Gott den Allmächtigen plötzlich ans unseren Reihen gerisse« worden. 31 Jahre war er als Küster der St. Trinitatiskirch« zu Leipzig tätig und hat oas hohe Alter von 71 Jahren erreicht Seit Gründung unserer Verbandsgruppe gehörte cr ihr' alj sehr reges Mitglied an. Wir bitten alle Kollegen, im Gebes seiner zu gcoenke».