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Schwere Skurmscyäden Dresden, 9. Januar. Ter Wifterungsumschlag der letzten Tage war auch in Leipzig durch hesl > ge Stürme gekennzeichnet. Ein ver heerender Orkan tobte i» der Nacht zum Sonnabend. In der Karl-Heine-Siraße wurde ein Baum entwurzelt und quer über die Strotze gelegt. In der Kleinen Fleischergasse wurde eine Lchicserplallc von einem Dache losgcrissen. Dadurch wurde eine gerade vorübergehende Kassiererin aus den linken Futz ge- trossen, so datz sie eine stark blutende Verletzung daoontrug. In der Nikolaistratze wurde eine städtische S'tratzenwasch- maschine cbensalls durch hcrabsallende Dachziegel beschädigt. In Halle wurde das Dach einer Moslrichsadrik abgedeckt und aus die Slratze geschleudert! zur Beseitigung der Trümmer mutzte alarmiert werden. In der inneren Siadt Chemnitz hat der Sturm der etzten Tage monnigsachcn Schaden verursacht. In einem Ge schäftshaus« an der Postslratze wurde ein großes Schaufenster eingedrückt. In der Amalienstratze stürzte ein Schornstein um. Besonders heftig lobte der Drkan in Dittersdorf wo das Dach einer Strumpffabrik vollständig abgehoben wurde, so datz ein Teil der Wohn- und Arbeitsräume blotzliegt. — In Penig ritz der Sturm die 58 Meter hohe Esse der Mul- denialer Emaille- und Stanzwerke ein und durchschlug das Fabrikgebäude bis ouss Erdgeschoß. Tie Trümmer fielen zum Teil auch aus das Eisenbahngleis Penig—Narsdors. Menschen sind inch! z» Schaden gekommen. Wie aus Herrnskretschen gemeldet wird, ist das Tauwet- tcr bisher nicht imstande gewesen, das Eis bei Schon« in Be wegung zu bringen. Bon Herrnskretschen bis Niedergrund habe» sich die Eisinossen zu wahren Eisbergen zusammen- gsschobcn. die durch das sich immer mehr sammelnde Stauwasser Hochwassergefahr für die Anwohner mit sich bringen. In Schöna bereitet man eine Sprengung des Eises mit Hilfe von Militär vor. Der Schneesturm führte verschiedentlich so bei Zinnwald und Altenburg zu starken Schneeverwehungen aus den Straßen. Die Staatlichen Kraftomnibusse hatten mit großen Schwierigkeiten zu Kämpfen und erlitten zum Teil erhebliche Verftiätungen. Am Sonntag trat wieder heiteres Frostwettcr ein. das namentlich den zahlreichen Wintersportgästen hoch will kommen war. Dresden und Umgebung Um die Grundsteuer Dresden, 9. Januar. Die sozialdemokratische Londtagssrantion hatte bereits vor Weihnachten einen Antrag eingcbracht, wonach durch eine Aen- derung des Gesetzes über die Steuer- und Gedührenfreiheit von Wohnungsbauteii die seit Januar 1924 bezugsfertig gewordenen Wohnungsbautcn auf fünf Jahre von der Grundsteuer befreit werden sollen. Ter Allgemeine sächsische Siedlerverband hat nunmehr denn Finanzministerium beantragt daß bis zur Er ledigung dieses Antrages die Grundsteuer zinslos gestun det werde. Das Ministerium lieft jedoch diesen Antrag abge lehnt. Wintersport-Veranstaltungen in Sachsen Dresden, 9. Januar. Die Neichszentrale für Teubsche Ver- kchrswerbung teil! iiachsolgend die Wiiitersporlvcranslaliuiigcn in Sachsen, die m m 8. bis 22. Januar slaltiinden. mit: 14.—15. Januar ftm Gebiet der Lausche) Kreiswettlaus. Hochschul- nieisierschasl Dresden! 15. Januar Altcnberg Kreismintersport- scst des A,bester Turn- und Cportbundes: Oberwiesenthal Ski- jöi ingreiincii! 22 3a»uar Obcrwie^nthal Pokalspringen. t Eslenbrand in der Thomaslilrche. Sonntag vormittag ent stand, in der Thomaskirchc während des Gottesdienstes in der Bod> nbaciier Straße ei» Estcnbrand. der aber durch die herdei- geruscne Feuerwehr schnell unterdrückt werden konnte. Die Entstehung des Brandes ist aus Ueberheizung eines Ofens zu- rückznführen. Der entstandene Sachschaden ist gering. : Wiederausnahmeantrag Im Faste Höft? Wie den Bläitern aus Berlin gemeldet nsird. hat zwischen Max Hölz und seinen Nechtsbeiständen im Zuchthaus Sonnenburg eine Besprechung stotlgefunden. Es wurde beschlossen, den Wiederaiisnahme- anirag noch im Lause dieses Monats beim Reichsgericht in Leip zig einznreichen. : Die Gemeinnützig« W»hnlMg«bau.«»n,ng«l«Usch«fr wurde m„ 4. Januar 1928 umgegründrt. Da» Aktienkapital beträgt nunmehr 1 199 900 RM. Vorstandsmitglieder sind Kaufmann Reiche und Banrat Rein. Der Aufsichtsrat besteht aus Rechts anwalt und Notar Dr. Portius. Vorsitzender, Direktor Troischt, stellvertretender Vorsitzender, Bankdirektor Stadtrat Dr. Krü ger, Etadlverordnelcr Rösch, Gewerkschostsbeamter Freitag. Bankier Reichest, Stadtrat Regierungsrat Friedrichs. Das not- ivendige Baukapital von 16.5 Millionen ist beschafft, so daß im Frühjahr mit einer Bebauung einiger Blocks in der Nähe des Großen Gartens, nämlich an der Zwingli- und Heyneftsstratze, in Pieschen und an der Rennbahn begonnen werden kann. : Dresden steht im Zeichen SarrasaniS. Ter Lichtkegel des Scheinwerfers von der Kuppel des gigantischen Zirknsbaucs wirst seine kreisenden Flammen bis weil in di« sächsischen Lande. Sar- rasani >ni! seinem Bölkcrkongrctz internalionaler Attraftionen ist das Ziel vieler lausend Menschen, die von »ah und fern herbcieilen, um Zeuge einer zirzensischen Darbietung zu sei», die in Europa und Amerika mit Rcchl als absolut einmalig bezeichne! wird. Die Tage der Spielzeit Sareasanis nähern sich ihrem Ende, ein Hinweis für alle, die den heutigen Sarrasani noch nicht gesehen lieben. Karten zu jeder Vorstellung sind noch in genügender Anzahl und in jeder Preis lage beim Vorverkauf im Residenz-Kaufhaus (Reka) und an den Zirkuskasse», die ununterbrochen von 10 Uhr morgens geöffnet sind, zu haben. : Die Zahl der Arbeitsuchenden in Dresden ist in der letz ten Woche vor Neujahr um 2492 auf 30 620 >28 218) gestiegen. Aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung wurden 16 382 s18 469> und aus denen der Krisensürsorge 4287 l3736) Vollerwerbslose unterstützt. Kurzarbeiter-Unterstützung erhielten 459 <217) Per sonen. Bei Nolstandsarbeiten waren 79 s86) Mann beschäftigt. : Die Fundverwaltung der Strahenbahn im Stadthaus Thcaterstratze 13 >Hof links) ist bis auf weiteres an Werktagen durchgehend von 8—18 Uhr geöffnet. Sie ist fernmündlich zu erreichen von 8—16 Uhr durch Fernsprecher 25901, »ach 16 Uhr durch 21817. : Die katholische Garnisongemeinde ladet nochmals alle Katho liken Dresdens zu ihrer Weihnachtsfeier am Dienstag, den 10. Januar im So'datcnhe'm, Königsbrücker Straße, ei». Musik, The ater und Tanz sollen unsere Gäste trefslichst unterhalten. Eine gut ausgcstaiiete Warenverlosnng bietet günstige Gewinnmöglichkciien. Der Reinertrag ist zur Finanzierung des zu gründenden Kirchcn- chores bestimmt. Anfang Punkt 7 30 Uhr, Eintritt frei. Der Kir chenchor hält am 16 d. M. 7.30 Ubr seinen ersten Uebungsabend im Soldalenheim ab. Slimmbegabie Dame» und Herren sind herzlichst willkommen. „Praktikum" des Verbandes für Jugendstils«. Im Nah men des „Praktikums" des Verbandes für Iugenühilfe, Zir kusstrahe 8, 1., sinket am Dienstag, den 10. Januar 1928, nach mittags 5 Uhr im alten Gtadtoerordneten-Soal. Lanohaus- slratze 7, 2.. der eiste Vortragsabend statt. Frau Oberkirchenral Cordes sTeutsch-Evangeltscher Frauenbund) spricht über: „Sitt- lickkeitsvergehen im neuen Strafgesetzentwurf in bezug aus Kinder und Jugendliche", Fräulein v. Blücher über „Grund legendes 'ur Iugendhilfe". : A»s dem 3. Stockwerk gesprungen. Am Sonnabend sprang ein LOjähriger Mann aus dem 3. Geschoß eines Grundstücks in der Echössergasse auf die Straße hinab und wurde schwerverletzt in das Friedrichstädter Krankenhaus ein- geliesert. Ter Grund zur Tat soll Liebeskummer sein. : Schwerer Unfall aus dem Schlachlstos. Von einem wild ocwordenen Bullen wurde Sonntag vormittag dem Viehtreiber Dressier aus dem Schlachthoi der Leib vollständig aufgeschlitzi. Ein anderer Treiber erlitt eine schwere Brustguetschung. Die beiden Verletzten wurden dem Friedrichstädter Krankenhaus zu- gcführt. Der Zustand Dressicrs ist bedenklich. : Neue Miftterberatungsstellen des Jugendamtes. Zur Er leichterung der ärztlichen Untersuchung der unter Aufsicht des Jugendamtes stehenden Kinder sowie der ehelichen Äiuglinge und vorschulpflichligen Kleinkinder sind folgende neue Bera tungsstellen eingerichtet worden: in Reick, Gasthos Aftreick. Nr 1. für dft Stadtteile Reick. Prohlis und Torna, geöffnet 14'ägig Dienstags von 19— 11 Uhr. erstmalig am 10. Januar 1928: in S t r i e se n - G r u n a, Schandauer Str. 73. Volks- Hans Ost. für den Bezirk der Fürsorgeamtskreisstelle Gruna. geüssn»! 1 lläqig Diensmgs ftftO—11 Uhr, erstmalig am 17. Ja nuar 192«: in Neustadt. Gr. Klostergasse 2 1. Stock. Saal, sür den Ve'irk der Kreisstelle Nmistadt, geöffnet jeden Don nerstag 10—11 Ubr erstmalig am 19. Januar 1928. Sämtliche Bsroft'iwsstellen des Jugendamtes stehen ollen Krisisen der Bcw'stkerung mft unentgeltlichem ärztl'chen Rat zur Verfügung. Rädere Auskunft erteilt die Mütterberatungs- bmiptstello. L"iGbausstroße 7. Hof, geöffnet werktags, außer Dienstags uns Donnerstags, von 9—11 Uhr. »Leipziger Sender Dienstag. 1». Januar» 10.05 Uhr: Wetterdienst, Schneeberichte und Verkehrsfunk. 10.20 Uhr: Bekanntgabe des Tagesprogramms. 10.25 Uhr: Was die Zeitung bringt. 11.45 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage (Deutsch und Espe ranto), Schneeberichte und Wasserstondsmcldungcn. 12.00 Uhr: Mittagsmusik aus der Hupfeld-Triphonola. lieber, tragung aus dem Hupfeld-Haus, Leipzig, Petersstratze 4.) 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht 1500—15.30 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. 16.30— 18.00 Uhr: Unterhaltungsmusik. (Von 17.00—18.00 Uhr. Uebertragung auf den Deutschlandsender.) Das Leipziger Rundsunk-Orchester. Dirigent: Dr. F. K. Duske. 18.05—18.30 Uhr: Frauenfunk. Frau Elisabeth Albert: „Winke sür die Housschneiderei." 18.30— 18.55 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. G. van Eyseren und C. Nt. Alsieri: Spanisch sür Anfänger. 19.00—19.30 Uhr: Univ-Prof. Dr. von Wendt, Helsingfors: „Die Bedeutung der Kartoffeln in unserer Ernährung." 19.30— 20.00 Uhr: Dr. Ernst Latzko: „Opernaussührungcn in Italien." 2000 Uhr: Wettervoraussage, Schneeberichte und Zeitangabe. 20.15 Uhr: Aus deutschen Opern. Dirigent: Alfred Szcndrel. Solistin: Kammersängerin Meta Seinemencr von der Dresd. ner Staatsoper. 22.00 U' r: Pressebericht und Sportsunk 22.15 Uhr: T-rnzlphrkursus: Charlcston und Deta. 22.30— 24.00 Uhr: Unterhaitungs- und Tanzmusik. Waldo Oltersdorf. l-riprig und Umgebung ) Keine Fallschirmabsprüngc mehr. Wie der Leipziger Verein sür Lustfahrt und Flugwesen, e. V.. mitteilt. ivird das sächsische Mi nisterium des Innern im Einvernehmen mit dem Reichsverkchrs- minisierium und dem Deutschen Luftfahrt-Verbande, e. V., Fall- schirmabsprünge bei össentlichcn Flugveranstaltungen nicht mehr zu lassen. ) Die Lohnstreittgkelten in der Rauchwarenveredelungs industrie. Zur Regelung der Lohnstreitigkeiten in der Rauck>- warenveredelungsindustrie im Freistaat Sachsen, der Provinz Sachsen, Hamburg und Berlin wird der Reichsarbeitsminister keinen besonderen Schlichter bestellen. Die Verhandlungen werden in der nächsten Woche vor dem Schlichtungsausschutz be ginnen. ) Vortragsreihe des Leipziger Verkehrsvereins. Der Ver- kehrsverein wird in den Monaten Januar bis April 6 öffent liche Vorträge mit Lichtbildern veranstalten. Dr. Raimund Köhler, Stadtverordneter, Vorstand des Leipziger Metzamtes, wird über das mitteldeutsch« Problem spreckzen. Stadlbaurat Ritter über „Städtebau und Verkehrspolitik". Regierungsrat Dr. Karl Berger über „Leipziger Kunstpolitik", und Architekt Waller Grüner im Hinblick aus den für Ende April beabsich tigten Schaufensterwettbewerb über „Das wirksame Schau fenster". Ferner ist damit zu rechnen, datz Stadtral Tr. Lciske im Mürz oder spätestens im April noch über das Ergebnis der in Vorbereitung befindlichen Denkschrift über die Verflechtung Leipzigs mit Mitteldeutschland sprechen wird. Näheres über Zeit und Ort wird noch bekanntgegeben werden. Für Mit glieder des Vereins ist der Eintritt frei. Preisausgabe der Universität Leipzig. Die Philo so- phische Fakultät der Universität Leipzig stellt sür jetzige und ehemalige Studierende der Universität Leipzig ans der Knust- Stiftung di« bis 24. Juni 1930 zu lösende Ausgabe nnt einem Preise von 1000 Mark eine eingehende Stilanalyse der Thidrekssaga zu geben, aus der deren literarische Stel- lang hervorgeht, mit Vergleichung der übrigen jütländijchen Sögur. ) Verbotenes Glücksspiel. Das Amlsgcricbt Leipzig Hai - "'r eine Reihe von Anockiagien. denen verbotenes Glücksspiel zur Last ge. legt wurde, zu Gefängnisstrafen oder zu hohen Geldstrafen vcrnr- ftift. Die Angeklagten batten in einem Lokal in Eonncwib .Meine Tanlc Deine Tante" gcsvlcft, waren dabei aber von Kriminalbca'>'ftn überwacht und fcstgcstcllt worden. Der mitangeklagt gewesene Wirk konnte wegen Duldung des Glücksspiels nickt mit vcrnr'eift werden, weil er erstens unwiderlegbar vorbrachle daß er Glücksspiele in sei. nein Lokale stets verboten habe, wenn er sie inabrnabm und weil er zweitens am sraglicken Tag seine Wirtschaft überhaupt nickt pcr'ön- lich geführt habe. Um diese letztere Behauptung scstzustellen w»-d« das Verfahren gegen den Wirt abgclrcnnt. seincharaklerisierende Bagatellen) — Debussy. Alles, von groß zügiger Musikalität ersaßt, erstand unter seiner blendenden Technik, unler seiner kerngesunden, gestciftunoswuchligen Aus und Erfassung, unler seiner trefflichen Liniensühnino und The- menbehandlnng in künstlerischer Interpretation. Wenn d'Al- bert auch nicht mehr der gigantische Pianist von ehemals ist, wenn ihm auch jo mancherlei in die Finger läuft, was an ortbogranhiscker Richtigkeit Anlaß zu Beanstandungen gibt, sein persönliches Künstlertum reißt auch über diese Klippen unbe dingt hinweg Daher war auch diesmal die Begeisterung grob und man beruhigte sich erst nach Zugaben. —n. Der ösfentliche Arbeitsnachweis Dresden ». Umg. veranstaftcte Sonn'-.iavoriniftag im Z e » t ra lt b ea t c r eine Iobanncs- Brah ms Morgenfeier, die sich sehr starken Zuspruchs er freuen konnte. Diese Veranstallunoe» ftir Erwerbslose bedeute» istcht »nr csii stark erzieherisches Moment, sondern sie gewähren allen de nen. die durch Arbeitslosigkeit manche schwere Stunde durchkosten müssen, auch einmal eine,, L'ckstblick. Dr. Handrick begrnssie die Ne'ncher. dankte den Mitwirkenden. insonderheit der Leitung de? Zentraftheeiters. die auch diesmal den Raum kostenlos zur Verfügung gestellt Kai und wünsche erbauliche Stunde». Einführende Worte sprach Gco Becker, sich kurz fassend. da kürzlich ein Einsübru»gs- abeud zu sicher Veranstaltung vorangcgangen inar. Er wies daraus bi», datz NraüiiiS z» den sogenannte» vier großen B gehöre: Bach, Veclhoven, Brahms, Bruckner. Nach kurzer Lebensbeschreibung ließ er eine ebensolche Würdigung der Werke folgen und seines Sckasiens überhaupt Auch aus die E - M o l l - S i » s o n i e Nr. 1. Wees 68. ging er »ochnialS flüchtig ein, indem er als Gnmdmotiv eine beainncidc Liebe de? TonsetzcrS hervorhob, die sich dann zu einer abeestäiten Freundschaft uipstelltc. Tic C Moll Sinfonie init der Bcelbove ischc» „Neunten" vergleichend, berührte er auch den Umstand, das: diese erste Sinfonie Brahms gewissermaßen die 10. Sinfonie Beech ov-uis sei. Unter Florenz Werners tiefschürfender und ziclsichcier Leiftmg gewann dann diese Sinfonie, von den Philharmonikern ausgezeichnet wiedcrgcgcbc», warme.; Le ben. Dirigent und Kapelle bewahrte» sieb da»» noch in dem Vio linkonzert T Dur mit Orchester, Werk 77. das Simon Gold- bcrg auch diesmal mii Bravour und Seele spiclle. Interpretin von 1 B r a b m s - L i e d c r ii, von Joses Goldstcin gewandt be gleitet, wir Eliarloftc Schräder. Man muß mit Freuden scst- stelleii, daß die klare und heile Stimme der Künstlerin siel, dauernd der Meisteftchast »äbcrl. besonders da sich Ebarftitc Scbradcr fcin- ,eistig in den lonsetzeiischen und dichlcrijchcn Ini^lt cinsübll und der kle.-Iaussprache besondere ^.'lastilt zuwendcl. Tic Mitwirkenden sa»- >cn stärksten Bestall. -Ist— Dresdner Lichtspiele Ufa Palast. „Tie große Panse" »ich! etwa zwischen zwei Ak te» eines Schauspiels, sondern zwi'chcn den beiden Ehen einer gro ßen Künstlerin. Zuerst verliebt sich ein jungcr Graf in sic, ober sie muß sich Ser Form halber nach der in London erfolgten Trauung wieder von ibm scheiden lasse», um erst das Einverständnis seiner El tern zu erlangen. Inzwischen aber erkennen beide, daß sie nicht für einander gcschasscn sind. Ter Graf heiratet seine Kusine, die Künst lerin ihren Rechtsanwalt. — Also eine belanglose Geschichte, die alz dezent und kurzwellig erzählt wird. Zudem spielt Henny Porten die große Künstlerin mit immer wieder bewunderungs würdiger Anmut. Neben ihr verdient der junge Slczak, der Sohn des bekannten Wiener Tenors, als scharmanter Graf Erwähnung. Die Fürstenhof Lichtspiele haben den Fftm Wochencndzau- bcr" niit Harrst Liedtke. Maria Pandler und Fritz Kampers Infolge des große» Andranges bis mit Donnerstag verlängern miiffen. Mittwoch, de» 1t. Januar, nachmitlags 3 Uhr, findet zu ermäßigten Preisen eine Kinder-Vorstcllung statt in welchcr außer einem großen Beiprogramm der Märchenfilm „Rübezahls Hochzeit" läuft. Dllchertifch Mein Werden, von F. I. Schalsapin, Sldlcrverbag Berlin, 277 Seite», i» Ganzleinen 4 Mark. Wir haben in den letzten Jah ren eine siaftlicke Anzahl Musikerbiographicn kennen gelernt, Schal- javin muß auch dem Zei'gciste Rechnung tragen. Er plaudert frei und »»bekümmert auch über recht peinliche Dinge, gibt damit aber beachleiiswcrie Beiträge über Land und Leute, über eigenartige Eit le» und Gewohnheiten. Vergebens sucht man Anweisungen über Oper und Gestaltung von Opcrnparlien, mit Ausnahme einiger An- deliftinncn für die russische Naiionaloper. Fesselnd ist die Schilde rung seines Lebensweges. Welches Handwerk hätte er nicht ver sucht! Aber iimncr wieder trieb es ih» zur Singerci. sei cs in ^er Kirche, sei cs bei reisenden Ensembles, sei cs bei Theatern. Oft mals wirkt er ohne Entschädigung mit, oder er nimmt schiechlbczatzlte Stellen an. denn die Leidenschaft für das Singe» verzehrt ih» schier. In Tislis machl er endlich die Bekanntschaft des Gcsangspädagogcn Il'atow, der ihn selbstlos fördert und zu dem macht, als den wir Schaljapi» kennen. Cckiadil nur, daß Schalsapin gerade an der Schicksalswende aufhör« w» er de» Leser» doch sicherlich »och man ches zu sagen Kälte. —er. Christian Morgenstern, Die Schallmnhle. Grolesken lind Parodien. Mit vier farbigen Schcrenschniftcn des Dichters. (In Ganzleinen 6 Mark.) Verlag N. Piper u. Eo., München. — Man wird auch von dieser Saimiiluiig aus dem Nachlaß des großen Humoristen und Parodisten, der doch ein köstlicher Träumer und lie- scr Denker war. freundlich Kcnnliiis »chme» Ter Band schliefst die Bcrössentlichungcn ans dem humoristischen Nachlast Morgensterns ab. Er enthält manches Beiwerk (aber auch ganz köstliche Stücke, wie das Märchen von der Schallmühle, das dein Bande den Namen ge geben hat. Alle Stücke des Bandes aber wird man schätze», weil sie LebenSäußerunnen dieses liebenswürdigen Mensche» und TichtcrL sind, der allzu früh von uns gegangen ist. Ein Mädchen reist Ins Glück. Roman von Friedrld Frekso, Sieben-St äbe-Verlag, Berlin-Zehlendors, 376 Sei. teil, gebunden 5,50 Mk. — Dieser entzückende Roman spielt ir Schwaben und macht uns mit Leuten bekannt, die mit aller Herzensglut an ihrer Heimat hängen, die aber auch hinaus streben in die weite Welt. Rechne Steinhäuser spielt die Haupt, rolle, einem allen Adolsgeschlechte entstammend, das aber teil- iveise durch eigne Schuld veramt ist und doch den alten Glanz nicht missen kann. Nach dem Tode der Mutter treibt ein Brief ihres Onkels sie aus Weildersteidt den Neckar den Rhein abivärts nach Holland. Sie ivar ausgezogen, das Glück zu suchen, um den alten Namen in neuem Glanze zu tragen, das Glück mit den Händen zu halte». Ein allerliebstes Duo heftete sich an die Fersen dieses glücksuchendcn Mädchens, Geld und Ruhm erwartend. Treu bis zuletzt bleibt ihr aber ein echter deutscher Jüngling, der zuletzt neben der Schönheit auch den Reichtum der tapferen Regine erwirbt, der ihr durch seltsame Lösungen von ihren Verwandten zusällt. Der Leser st-cht ganz im Bonne diesstr wundersamen Geschichte und freut sich, datz die Romantiker doch noch nicht ausgestochen sind. F. G Der Unbekannt« in d«r Kapelle, Kriminalroman von An nie Hruschka, Verlag Benziger u. Co.. Einsiedeln. 239 Seiten. Ganzleinen 4 Mk. — Sie Hot in den letzten Jahren eine An-ahl Kriminalromane herausgebracht, die ihr allseftige Beachtung eintrugen. Der vorliegende Roman schließt sich den Vorgängern würdig an. Ein residier Pensionär wir- von einem Unbekannte» erschossen. Merkwürdige Zufälftgkeiten führen zur Verurteilung dreier Unschuldiger, bis cs dann einem Detek tiv gelingt, den Schuldigen ausfindig zu machen. Der Roman ist natürlich und fesselnd geschrieben. Die .Hrnschka Ist eine Meisterin der Charakteristik. Ein echt christlici)«r Geist durä^ weht das Buch. Es wird viele T-reunde linden. -er