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Süchfische Dolkszettung 1>. Februar «S».. Kreislag in Marienlhai Der Kreisverband Südlausitz hielt am Sonn tag in der „Klosterschänke" Marienthal bei Ostritz seinen Par teitag ab. Er war seitens der Ortsgruppen sehr gut beschickt und nahm einen erhebenden Verlaus. Nach der Begrüßung der Vertreter durch den Kreisvorsitzenden Günther, Leutersdorf, gab dieser den Tätigkeitsbericht und bot ein längeres Referat über die gegenwärtige politische Lage. In der Außenpolitik konnte er zwar von einer Besserung im gegenseitigen Ver. stehen der Länder berichten, doch fehlt noch immer ein Ent gegenkommen in der Besatzungsfrage. Angesichts der vielen deutschen Opfer seit 1918 hätte man hier in großzügiger Weise unendlich viel zur Befriedung der Welt beitragen können. Innenpolitisch habe- die Besoldungsresorm viel Staub auf. gewirbelt. Einig seien sich auch die Kritiker über die Not wendigkeit der Vorlage, nur herrschten Meinungsverschieden heiten über die Wahl des Zeitpunktes ihrer Durchführung und über die damit zu verknüpfende Verwaltungsreform. Die Gegner der Sozialpolitik der jetzigen Reichsregierung seien zivar schnell zur Hand mit allerhand Vorwürfen, doch könnte man nicht abstreiten, daß viel getan worden sei. Die Zentrums partei könne ehrlich sagen, daß sie ihrer großen Vergangen heit auf diesem Gebiete treu geblieben ist. Man habe zum Reichsarbeitsminister das Vertrauen, daß er wie schon olt drohend« Krisen meistern werde. In der Lösung der vor nehmsten kulturellen Aufgabe der jetzigen Regierungsparteien müsse man leider «in Versagen feststellen. Schuld hieran trage die Deutsche Volkspartei, die scheinbar die bei der Regierungs bildung übernommenen Richtlinien anders, auslege als die beiden anderen großen Parteien. Damit sei der Nachweis erbracht, daß auch eine Rechtskoalition ein Reichsschulgesetz nicht zustande bringen könne. Es fehle heute das gegenseitige Verständnis und Entgegenkommen, wie es sich vorbildlich bei der Schaffung des Weimarer Schulkompromisses gezeigt habe. Die Zentrumsr'artei müsse zwar in der Koalition Rücksicht nehmen auf ihre Partner, nichts aber habe das Vertrauen zu ihr erschüttern können. Trotz gegenteiliger Auffassungen werde man sich in christlicher Liebe immer wieder zusammenfinüen. Der Nachweis sei noch nicht erbracht, daß unsere Wünsche von einer anderen Partei bester erfüllt würden. Deshalli gelte auch in Zukunft das Wort: „Hie gut Zentrum allerwege". — Der Vortrag fand allseitige Zustimmung. Infolge der reichen Tagesordnung sah man von einer Aus sprache ab. Schriftführer Schubert, Altstadt-Ostritz erstattete hierauf seinen Jahresbericht, und der Kreiskassierer Kaiser, Zittau, gab den Kassenbericht. Hierauf gaben die Vorsitzenden der Ortsgruppen ihre Berichte. Zwar machen sich mancherorts gewisse Schwierig keiten bemerkbar, aber trotzdem herrscht in allen Ortsgruppen ein hoffnungsfreuüiger Geist. Die Müdigkeit in politisclieu Dingen scheint zu iveichen und überall konnte man statt dessen prächtige Stimmung und Eifer feststellen. An der Aussprache beteiligten sich Erzpriester Kielmann, Grunau, Syndikus Hocke, Marienthal, Tischlermeister Schubert, Altstadt, In genieur Ernst, Zittau, Herr Leber, Bernstadt, Bürger meister Heinrich. Altstadt, Babnschaffner Hübner, Sei tendorf, Lehrer Grütze, Schönfeld, der neue Vorsitzende der dortigen Ortsgruppe, Herr Vosselt, Königshain u. a. Die Aussprach« bot das Äild all der Sorgen und Befürchtungen, die in letzter Zeit laut wurden. Erörtert wurden Beamten- und Arbeiterfragen, die Nöte des selbständigen Mittelstandes, die Werbetätigkeit der Christlich-Sozialen Reichspartei, die Schmie- rigkeiten mit denen die Landwirtschaft zu rechnen hat, der heute wieder erörterte Charakter der Partei, kommuualpolitischer Fragen u. a. Der Vorsitzende betonte mit allem Nachdruck, daß man auch weiterhin für den Ausgleich unter den Ständen und Berufen eintreten müsse. Er wurde beauftragt, einzelne Fragen den zuständigen Instanzen mitzutcilen. Allgemein wurde es als notwendig empfunden, das Vertrauens männersystem mit aller Emsigkeit zu fördern. Sehr nütz lich haben sich die Vertrauensmänner-Konferenzen gezeigt. Einig war man sich auch in dem Gedanken, der Parteipresse neue Abonnenten zuzusühren. Zum Parteitage am 11. März in Dresden werden alle Ortsgruppen ihre Vertreter entsenden. Zur Vertretung ab wesendest: Gruppen wurde der Kreisvorsitzende bestimmt. In der zweiten Hälfte des April soll in Könlgshain eine große Versammlung stattfinden. Auch für Zittau wurde eine große Versammlung angeregt. Mit großer Freude begrüßte man Herrn Schulleiter Büttner, Zittau, der über das unerhörte Vorgehen des dor tigen Bezirkslehrervereius berichtete. Er betonte das enge Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer- und Elternschaft und gab der Versammlung bekannt, welche Schritte der Katholische Vezirkslehrerverein Südlausitz zu unternehmen beabsichtigt. Für die Elternorgauisat tonen sprachen Mitglieder der Elternräte Zittau, Ostritz und Altstadt, sowie auch Syndikus Hocke und Bürgermeister Heinrich. Auch von dieser Seite wurden geeignete Schritte zur Abwehr angekündigt. Der Kreisvorstand wurde beauftragt, in den Zittauer Zeitungen Stellung zu nehmen gegen die unerhörten Angriffe auf di« Zentrumspartei. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden der Kreisvor sitzende Günther, Leutersdorf, dessen Stellvertreter Lehrer Klaus, Seitendorf, und der Schriftführer Tischlermeister Schubert. Altstadt, einstimmig wiedergewählt. Die Wahl- hanslung leitete Ingenieur Ernst, Zittau, der dem Vorstand und insbesondere dem Kreisvorsitzenden den wärmsten Dank des Kreises übermittelte, wie ihn vorher schon H. H. Erzpriester Kielmann, Grunau, mit ehrenden Worten aussprach. Für den langjährigen Kassierer, Kaufmann Kaiser, Zittau, der wegen Ueberlastung durch andere Vereine dieses Amt aufgab, wurde einstimmig Herr Ingenieur Ernst. Zittau, gewählt. Der Kreisvorsitzende sprach dem Scheidenden in anerkennenden Wor ten den Dank der Partei aus. Damit jede Ortsgruppe im Vor stand« vertreten ist, wurden als Beisitzer die Herren Posselt. Königshain und Theurich, Reichenau, zugewählt. Den Orts gruppen, Großschönau und Grunau-Schönfeld überläßt man die Wohl. H. H. Kaplan Böhm, Ostritz, gab seiner Freude Aus druck über die gelungene Versammlung, womit er den Dank an den Vorstand in herzlichen Worten verband. Mit einem zündenden Schlußwort schloß der Kreisvor sitzende Günther, Leutersdorf, die Versammlung. Die Teil nehmer schieden in dem Bewußtsein von der altbekannten Ar beitsstätte. daß die Versammlung für die kommende Zeit wert volle Vorarbeit geleistet habe. kuseiicu,. Ein BünkelsiingerUed auf die traurige Verderbnis der JeMSufle Liebe Leute, früher war es besser mit der Jugend als wie heut bestellt, denn die Jungens kriegten kaum ein Messer und erheblich weniger Taschengeld. Heute ist man Klcinkalibcrschühe naiio- oder international, daß man dann die Kunst im Leben »üh« , dafür sorgt die Liebe wohl einmal. Denn man liebt heut schon mit 16 Jahren, wie es jüngst in Steglitz noch geschah, wo am Anfang olle glücklich waren, schließlich lagen zwei als Tote da. Hand an der Pistole, immer schußbereit, das ist di« Parole der modernen Zeit! Doch wie soll die Jugend anders werden, wo Erwachsne auch nicht klüger sind! Täglich hat die Polizei Beschwerden, denn di« ältsten Leute schießen blind, wenn sie Wut und Alkohol erfüllen, auf das ahnungslose Publikum, und mit Lust und obligaiem Brüllen bringt man täglich seinen Nächsten um. Allgemein beliebt ist heut das Morden, und zum Heros wird auf die Art ein Lump, so ist es kürzlich erst geworden der jedmänniglich bekannte Hein. Hand au der Pistole, immer schußbereit, das ist di« Parole der modernen Zeit! lnd wie sollen wir auch anders Handel», wo die ganze Welt das gleiche übt! In Locarno sah nian friedlich ivandeln di« Minister, die beim Volk beliebt, und sie sprachen viel vom ew'gcn Frieden von Gerechtigkeit und Sicherheit, künftig werde alles nur entschiede». Aber was geschah seit dieser Zeit? Friede! ruft mail — und man dreht Granaten — Menschlichkeit! — durch Giftgas garantiert. Schöne Worte, aber was für Tate»! Daß nur nicht der Friede explodiert! Hand au der Pistole, immer schußbereit, das ist di« Parole der modernen Zeit! M arab ». Gefährdung der sächsischen Koalition? Dresden, 14. Februar. Bei der allgemein gespannten iuncrpolitischen Lage im Reiche wnn cs nicht besonders wundernehmen, wenn man auch in Sach- s e n in letzter Zeit immer deutlicher von Krisengcrüchteii reden hört. Zu einer Belastungsprobe der sächsischen Rcgierungskoalition droht in letzter Zeit immer mehr die Wohnungspolttik zu werden. Zivar war es gelungen, vor kurzem den sozialistischen Ansturm gegen die Lockerungsvcrordiiung für gewerbliche Räume im Landtag abzu schlagen und in dieser Frage die Einigkeit der Koalition wenigstens äußerlich aufrechtzuerhaltcn. Das; freilich innerhalb der vcrschicden- arlige» Regierungsparteien große Meinungsverschiedenheiten vor handen n>arcn, leuchiete schon hierbei deutlich genug durch. Ernster droht ein neuer Schritt in der Wohnungspolitik zu werden. Wie die ser Tage bekannt wurde, soll der Hausbesitzeranteil der gesetzlichen Miete vom 1. April 1923 ab eine weitere Erhöhung um Pro zent erfahren. Die Miete an sich soll nicht erhöht werden — denn da für wäre nur das Reich zuständig —, vielmehr soll der A n t e il d e s Sioates an der Mletzinsstcucr um diese 4>L Prozent vermindert werden. Dieses Vorbaben wird damit begründet, daß für die am 1. Januar eingekretene Steigerung des Zinsfußes für oufigewertete Hy- poiheken von 3 auf 6 Prozent ein Ausgleich fü» den Hausbesitzer geschossen werden müsse. Eine Verminderung des Staatsanteiles a» der Mietzinssteuer würde aber, so argumen'iert man, nur auf Kosten der Summen mög lich sein, die bisher zu Bauzwecken zur Verfügung gestellt wur. den. Denn die allgemeine Finanzlage des Staates ist nach wie vor so gespannt, daß trotz Verwendung eines bedeutenden Teiles der Met- zinSstcuer für allgemeine Saatszwccke ein erhebliches Defizit zu er warten ist. Außerdem rechnet man damit, daß das Mielzinssteuer- aufkommen für das Nechnungssahr 1927/28 (das bekanntlich am 31. März abläuft) um nahezu 5 Millionen Mark hinter dem Vor anschläge zurückbleibcu wird. Diese Schwierigkeiten deuten darauf hin, daß es um diese Er höhung des Hausbesltzerauteiles zu schwerwiegenden politischen Auseinandersetzungen kommen kann, die möglicherweise auch auf die jetzige Koalition in Sachsen rückwirkeu. Dir sozialdemo kratische Fraktion hat bereits eine Anfrage im Landtag ein- gebracht, in der sie darauf hiuweist, daß der wirtschastsparteiliche ?lb. geordnete Enterlein in einer Versammlung in Plauen, an der auch der Finanzminister Dr. Weber teilgenommen hat, davon Mittei lung gemacht habe, daß die sächsi'chen Hausbesitzer vom 1, April an einen iveiteren Anteil an der Miete von 4^ Prozent erbalten sol len, Auch der Neiebstagsabgeordnete Lucke- Chemnitz (Wirtschafts partei) habe im Wohnungsausschuß des Reichstages erklärt, daß la u t schriftlicher Vereinbarung der Regierungsparteien mit der sächsischen Regierung die sächsischen Hausbesitzer vom 1. April Theater und Musik Komödie. Wenn man's nicht täglich erleben könnte, man wüske es nicht für möglich halten, wie rasch unsere Zeit über alles Aufwühlende, Revolutionäre hinweggleitet, wie sie den Begriff des Relativismus selbst täglich wandelt. Vor 3 Jahren war Einst Tollers „HinKeman n" Gegenstand eines Theater- skandals in Dresden, wie wir ihn nie zuvor erlebten. Zu gegeben, die Sache war damals politisch aufgezogen. Immerhin enthielt „Hinkemann" ein Weltansä-aungsbekeuntnis, das in eine Form gebracht war, die auch den ohne Radau-Absichten erschienenen Zuschauer mit gegenteiliger Ueberzeugung tief empören mußte. Und heute: man bleibt innerlich weit teil nahmsloser. Mau hat zuviel Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, daß der Kampf des jungen Dichters entfacht wurde in einer Zeit, die unheilvoll und drohend di« Kühle Vernunft ous- zusciMen begann und alles, was wir als Kultur-Errungenschaft hochhielten, beschimpfte in dem Wahne, eben diese Kultur sei die Wurzel alles Uebcls. Inzwischen haben sich die Dinge ge wendet. Moskau, damals noch di« Sphinx, von der entweder alles Heil oder alles Unglück erwartet wurde, entpuppt sich immer mehr als etwas Unlzaltbores und spukt nur noch in den Kopien einiger von beredten Führern in der Irre niedergehal tener Kommunisten. Was soll uns in solcher Zeit noch der überwundene „Hinkemann"? Nun, Renata Mordo wollte beweisen, daß nicht alles darin ostfüdlsche Zersetzungswut — so meinte man doch damals — sei. daß neben Spreu auch Weizen liege. Er strich das Empörendste und betonte sehr stark den Symbolismus dieser Tragödie. Nicht mehr erscheint das ehr los und schwach geworden« Deutschland, sondern der Kampf der Menschheit vor unserem geistigen Auge. Trotzdem: eine Weltanschauung kehrt sich nicht über Nacht ins Gegenteil und des Widerlichen ist noch genug in dem Stück. Ich glaube nickt einmal, daß man dem jetzigen Toller, der In „Hoppla, wir leben!" schon gewisse Uebergänge zeigt, einen besonderen Gefal len erweist, wenn man seinen arg konstruierten Symbolismus neu belebt. Die Ausführungen sind nicht öffentlich. Davor hatte man also doch Angst. Ich glaube, sie wäre diesmal kaum vonnöten geivesen, wo schon das Lächeln über diese Kampf- nethode wiedergefunden wurde . . . Die Aufsichrung kann»« sich sehen lassen. Erich Fiedler als Hinkemann, Trude Wessely als Grete und Haas« als Großhahn schufen best- umrissene Gestalten. In Episoden sielen Costa, Earlmayr und Koch aus. Zck. Konzerte. Im kleinen Saale der Kaufmannschaft inter essierte ein Liederabend von Felicitas Eisold-Kaule durch den Liedcrzyklus „Das Kind der Berge" von Edvard Grieg. Ich habe diese Liederfolge In der Gesamtheit in Dresden noch nicht gehört. Sie fesselt aber durch die eigenartige Griegsche Melodik ebenso stark wie durch die aparte Harmonik und Füh rung der Begleitung. Wenn sie im Zusammeni-ange doch gleich förmig wird, so liegt das letzten Endes an dem Charakterbilde der norwegischen Heimat des Tondichters. Die Interpretin der Lieder wußte aber durch starke Ausdrucksmöglichkeiten eine abwechslungsreiche Färbung in den Zyklus zu bringen. Auch gesanglich erfüllt sie die Forderungen, die diese Lieder au eine Gesangskraft stellen, wenn auch die Ausbildung der Stimme noch nicht restlos zu Ense gebracht ist. So stört noch eine merk liche Befangenheit, die die Atemlechnik, die Reinheit der Into nation und die Gleichmäßigkeit der Tongebung gefährdet. Hatte aber die Künstlerin diese Mängel überwunden, dann bereitete namentlich die satte Wärme ihres Mezzosoprans viel Freud«. Ferner verstand die Sängerin durch Lieder von Reger, Brahms und Trunk für sich zu gewinnen. Einen den Stimmungs gebolt der Gesänge gut erfühlenden Begleiter, der nur in der Sicherheit Trübungen erkennen ließ, hatte sich die symphatische Sängerin in H. N i k o l o w s k i gesichert. Man dankt« für die interessanten Gaben mit warmem Beifall. —ei— In der Produktenbörse konzertierten Schüler von Lehrkräften des Relchsverbandes Deutscher Ton künstler und Musiklehrer und hinterließen mit den Darbietungen erneut einen außerordentlich starken Eindruck. Sigried W i n k l« r - P u r f ü r st hat sich bereits in einem eigenen Abend künstlerische Lorbeeren verdient und erwarb sich, aus der Schule Karl Fehlings hervorgegongen, auch diesmal durch ihre glitzernde Virtuosität reichen Beifall. Von den weiteren Mitwirkenden seien nur noch Han» Litzkendors, der sich ebenfalls in Konzerten schon gut elnaeführt hat und (ein Schüler von H. Nüssl«) diesmak, H. Woks und Rich. Strauß interpretierend, wieder recht erfolgreich abschnitt. und Grete Schurig herausgegrifsen, die für ein« hochzubewertend« Wie- dergabe der „Sinfonischen Etüden" von Schumann Sorge trug. Sie ist Schülerin von Hel. Zimmer mann.. Auch den übrigen Mitwirkenden muß man reiche Anerkennung zollen, wenn in diesen Füllen jedoch noch allerhand Wertendes ein Heranreifen begriffen ist. Für die erfolgreiche Heranbildung dieser Kräfte haben sich in ivohlverdienter Lehrarbeit Melanie Dietcl, Theo Bauer, .Lydia Burger-Scmmler, Emil Kling er und Prof. Iffert eingesetzt. Auch Hedwig Wulffius muß als sichere und stilkundige Begleiterin ge nannt sein. Der für derartige Slnlässe sehr geeignete, durch seine freundliche Helle und akustische Wirkung besonders vor teilhaft ausgezeichnete Saal nmr gut besetzt, und die Besucher würdigten die trefflichen Leistungen »nd das Bestreben der Lehrkräfte, den Musikstudierenden nur vollwertige Ausbildung zu geben, durch reiä>«n, warmen Beifall, —n. Im Palmengarten setzten sich die Herren des Dresdner Streichquartettes (Gust. Frihsche, Fritz Schneider, H. Riphahn, A. Kropholler) für den Neuitaliener Nespighi ein und verhalfen seinem Quartetto- Dorico zu einer sehr beifälligen Aufnahme, Das Werk, das durch die Harmonien der dorischen Tonart einen stark fesseln den Reiz bekommt, ist einsätzlg gearbeitet. Man erhält aber beim Hören durchaus den Eindruck der viersützigeu Gliederung. Diealtkirchliche Tonart verhilft dem hochinteressanten Werke zu einer farbigen Eigenart. Man wird mit ganz frappieren- den Klangzusammenstellungen bekannt gemacht. Eine reiche ryythniisch« Belebung, kontrapunktische Erfahrung und Aus- nützung, temperamentvoll herauswachsende Höhepunkte und packende Steigerungen halten das Interesse bis zum Schluss« wach. Dem Werke dürften zur Einbürgerung in den deutscl>en Konzertsülen keine Schwierigkeiten im Weg« stehen. Des wei teren hörte man das A-Moll-Quartett von Schumann und da» F-Dur-Quort«tt von Dworak. Bei den prachtvollen kammer musikalischen Qualitäten, di« diese Quartettvereinigung in den Konrertsaol trägt, war der lebhafte Beifall nach sämtlichen Werken leicht verständlich. —ei— Harmoniesaal. Die erste Prüfungsaufführung des Dresdner Konservatoriums war imstande, selbst höhergestellt« Ansprüche voll zu befriedigen. Die Hundertjahr feier von Schubert» Todestage machte sich im Programm schon bemerkdar: denn man gedachte seiner mit vier Werken: Forel« lenquintrtt — L3. Psalm für Frauenchor — die Allmacht für