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grmacyr wuroe. onev er orr >e<n«r erbtrchen Bekunöung uno ver weigerte schließlich dem Untersuchungsrichter gegenüber die Aus sog«. Die Erhebungen ergaben aber, dah er verschiedene Mole mit jener Frau Berkehr hotte, was der Angeklagte wiederum be-stritt uno behauptete, daß diese Anschuldigungen lediglich auf Hysterie zurückzusühren und unwahr seien. In der gegen dieses Urteil eingereichten Revision wird geltend gemacht, daß eine Zeugin, die die Glaubwürdigkeit der Hauplzeugin sehr in Frage gestellt halte, nicht vernommen wurde. Ein Äichverslän- digengutachten batte gleichfalls Hysterie seslstellen können. Außerdem sei er als Untersuchungsgejangener zum Eid direkt gezwungen worden. Unter einem völligen seelischen Zusammen bruch sei seine freie Willenebestimmung also wesentlich beein trächtigt gewesen. Ter 1. Strafsenat des Reichsgerichtes schloß sich den Ausführungen oes Reichsanwalles an, der die Ansicht vertrat, daß das Gericht selbst darüber zu entscheiden habe, ob es sich eines Sachverständigen zu bedi-nen habe und weiterer Zeugen bedürfe und verwarsdie Revision daher. Hu den Riejendlebttähler, bei Leipziger Firmen Leipzig, 23. Januar. Das Kriminalamt nimmt Veranlassung darauf hinzuwei- len, daß durch die Niesendiebstähle an Porzellan, Kristall- und Glaswaren sowie anderen Berkaufsgegenständcn die als haupt sächliche Geschädigte genannte Firma Buhlmann nicht allein geschädigt worden sei und auch bei iveitein nicht in dem Um fang, in dem dieses behauptet worden sei. Es handle sich um eine ganze Reihe von Firmen, die bestohlen worden seien; insgesamt seien Gegenstände für etwa 160 000 Mark gestohlen, diese Summe verteile sich aber auf alle in die Sache bineingezogenen Firmen ) Immer neue Arten des Betrugs. Ein stellungsloser Hand- lunas. ehilse halte sich vor dem Leipziger Schöffengericht wegen Betrugs und Unterschlagung zu verantworten. Unter anderen Straftaten halte» er soigendes getan: Als ihm dos Geld aus- groongen war, begab er sich in die Wohnung zweier Kollegen und erklärte der Vermieterin, er müsse für die beiden Herren Kleidungsstücke holen, denn sie wollten gleich nach Büroschluß zu einem Vergnügen Die Vermieterin ließ ihn auch arglos r.i die Kieiderschränke, die er so plünderte, daß die Eigentümer r. -n nicht wieder gutgemachten Schaden von 450 Mark er bt'm. Die erbeuteten Kleider versetzte er alsbald. Unter Ein- rechnung einer früher gegen ihn erkannten Gefängnisstrafe von vier Monaten wurde er zu einer Gesamtgesüngnisstrase von zehn Monaden zwei Wochen verurteilt. ) Rilstfcst am Hochhaus Kroch. Das Hochhaus der Firma Kroch am Auoustuswlatz steht im Schmuck der Rüstbäume. Die Höhe des Neulwus ist also erreicht. ) Tödlich überfahren. In Papitz Modelwltz erfaßte des "G bis Un Kraftwagen den auf der Straße stehende» 47 Jahre alten Schn- 'er Hcn'schel au? Leipzig und schleuderte ihn zur Seite. H ' tlchcl war auf der Stelle tot, nährend der Kraftwagen In der Dun.elheit unerkannt das Weite suchte. Ckemnstr. rvlcksu, Klsurn Verhüttete Einmieke-lebin.ien Plauen, LJ. Januar. In Maueu sind die Maschinenschreiben» Renziicr aus Rcgcn- slaub in Bayern und die Kontoristin Lindert aus München nerhaftet worden. Pech? hatten sich seit etwa einem Jahre in verschiedenen Städten als Einmictedicbiunen betätigt und wurden deswegen von vtelen Polizeibehörden geiucht. Nach Blauen waren sie in einem Auto aus Lcip-ig gekommen. Sic beabsichtig'cn. dem Geschäft eines Kaufmanns, bei dem sie einen Tag lang in Stellung gewesen waren, einen Besuch abzustattcn, wurden aber von einem Freunde des Kauf manns erkannt und der Polizei übergebe». Llberlrtebene Abhärk' ng Zwickau, LJ. Januar. Anfang Dezember vorigen Jahres hackte ein älterer Mann Im Hochflutbecken a» der Hindenburgbrücke die Eisdecke auf und nahm »wer großem Zulauf vieler Paffanten ein Bad ln den eisigen Fluten. Plötzlich verschwand er unter der Eisdecke und ist wahrscheinlich einem Herzschlag erlegen. Nach fünf Woche» ist cs endlich gelungen, den Leichnam zu bergen. Es handeelt sich um einen 60 Jahre allen Schlosser. h. Blutiges Ende eines Streites. Im Verkaufe eines Sirclles, der >m Bcrgarbeiterheim zwischen zwei Bergarbeitern wegen eines Mädchens entstanden war. stieß sich einer der Streitende», -w 21- sährige Bergarbeiter Weiß, ein Taschenmesser in die Brust un- war sofort tot. Der sibirische Exyresj Ein Roman anö der Inflationszeit Von Frank Heller sLopyrixbt dy Georg Müller, Verlag München) fI8 Fortsetzung.) ^s ging ein Flüstern durch die Schar der Spieler, ein Flit ter« des Elitsetzens. Diese Art erkannten sie, diese Stimme er- lanntc» sie. Es n-ar die Art des deutschen Offiziers, das war die Stimme des deutschen Offiziers. Der Langhaarige brauchte nicht tinmal das Monokel im Augenwinkel. um sie einzuschiichtcrn: sein ffoßcs Auge war genug. Der ererbte Respekt von Generationen «uchte aus den Schlupswinkgln, In die er 1910 verwiesen worden war, empor und ergriff die Macht. In weniger als einer Mlnuie )atle der Laiwhaarige Svicler, Croupiers und Obcrcroupicr unter jocht. Die Wächter, die sich um Ihn gesammelt ha'len, ließen plötz lich die Arme sinken. Gerdt Lvman wurde so weiß wie ein Laken Im Gesicht. Halte er sich geirrt? Hatte er sich durch eine Aehnlich- keit täuschen lassen? Unmöglich! Das war sein gestohlener An zug. das war das Gesicht des Narren — das hcißi, eS war das ein fältige Gesicht des Narren gewesen, seht war es ein anderes, rin verabschcuungStviirdigcs Gesicht — „Kommen Sie mit zur Spielleitung*, brüllte der Langhaarige. „Hören Sie nicht? Sic habe» es wohl nicht so eilig, für Ihre Be schuldigungen cinzustchen, als sie hinauszuschleudern?" Seine Pupillen blitzten wie nackte Säbclspltzen. Der Obcr- rroupicr schneuzt« sich nervös: „Lok*, ries er dem Untercroupler zu. „Meine Herren, bitte da; Spiel zu machen! Mein Herr*, dies mit schlecht verbkhllem Hob« zu Gerd Lyman, „haben Sie die Güte und folgen Sie dem Herrn, den Sie beleidigt haben, in das DirektlonSziininer * Jetzt wußte Gerdt Lyman die Wahrheit.- Ec hatte sich geirrt, wehe, dreimal wehe, er halte sich durch die Aehnlichleit eines Stofs, mutter» täuschen lasten: Tod und Teufel. lebt mußte er dafür «»n^rwgimg. Der «rzgevtrgffche «öugerlnmt, hielt gestern in Chemnitz im Gesellschaftshause Thalia sein« Tagung ad. an der über 200 stimmberechtigte Vertreter teilnohmen. Der Bund zählt gegenwärtig 288 Verein« mit 87SL Sängern 51 ur r>er t.suri1r Ausruf zur Errichtung eines Lesiing-enkmals Kamenz, 28. Januar. Der Rai der vradr rramenz fordert ln einem Aufruf stir Errichtung eines L e s s i n gd e n k ma l s auf und zwar in Gestalt eines Lessinghauses, in dem u. a. ein Museum und eine Volksbibliothek, verbunden mit einem öffentlichen Leseraum, Ausnahme finden sollen. Am 22. Januar sind 200 Jahre verflossen, seitdem der große Dichter und Denker i» Kamenz das Licht der Welt er blickte. Es ergeht an olle Bewohner Sachsens die Bitte, beizu tragen zu dem Werk das zum Gedächtnis des zielbemußien Förderers deuiseher Sprache und deutscher Literatur Gott hold Ephraim Lessing errichtet werden soll. sGeldspen- den auf Girokonto Nr. 2176, Stadtbank Kamenz i. Sa — Stadtgirokasse — bez. aus Postscheckkonto Nr. 3700 Dresden des diätes zu Kamenz zu überweisen.) Bautzen. Wie oft schon in früheren Jahren führte gestern Herr Sludiciiral Carl En gl er im dichlbcschten Gesellenhaussaal« zum Vesten des hiesige» Vinzenzvcreines «Ines seiner schönen Weihnachts- spicle nus. Die Unterklassen der kalk. Oberschule boten, unterstützt non größeren Schülern und Schülerinnen vom Semlnarorchester, des Dichterkomponisten Werk „Im Reiche des Tstaldkönigs*. Wieviel Freude liat dieses kindersrohe, mclodienreiche Spiel schon in so man cher katholischen Gemeinde des Sachscnlandes hervorgcrufc»: auch die gelinge Darbictuno war ein wohlgelnngener Abschffiß der Weihnacht?, zeit — ,nan spürte dielliebevolle Vorbereitung de? Meisters. Die vom Ge'ellenhausvater prächtig gemalte Winterlandschaft war die reckte Umrahmung für das Schassen der Gnomen, für das Singen und Tan zen der lieblichen Waldelsen. Ruprecht, der Waldkönig waltet« mit Wcndclin und Fridoltn — den getreuen Helfern — würdevoll seine? Amtes: auch die Menschenkinder, die bösen und braven, feblten nickt. Orchester und Ebor lruocn z»m guten Gelingen bei. Der Vorsitzende des Vinzcnzvereins, Herr Stud.-Rat Heid rieh, dankte oll de» lieben Gästen für ihre rege Anteilnahme, sei es doch mit Hilfe des zu erhoffenden Reingewinnes nun möalich, den Kinderhort auch für das Jahr 1923 zu unterstützen, wo täglich gegen !Xi Schulkinder von den Schwestern de? hl. Earl Rorromäus mütterlich betreut würden. Der reiche Beifall zeigte dem Komponisten und seinen großen und klei nen Mitarbeitern, daß sie allen rechte Freude bereitet hatten. Um dxL Görlitzer Stadtthcater. Die Gkrlitzer Stadtverordne ten beschloss«» in ihrer letzten Sitzung, das Stadttheater in eigener Regie weitcrzubctrciben und den bisherigen Intendanten Eberhard aul ein weiteres Jabr mit der Leitung zu beauftrage». Das Orchester und ein Teil der Schauspieler werden in den Sommermonaten in Aitheide gastieren. Dresdner Lichtspiele Prinzeß-Theater. Mit der Bremer Kolomak Affäre bat der Aufklärungsilm ..VoniLeben getötet* nur den Titel des gleich namigen Buckes gemein. Es ist an sich anerkennenswert, wenn sich deutsche Filmregisseure bemühen, dem Kinopublikum des öfteren die Gefahren der „nicht ausgeklärtc» Jugend* aufzudecken. Erste Voraussetzung dafür ist daß das auch gelingt. Dieser Film zeiat den Lebensweg einer Fünfzehninbrigen. die außergewöhnlich früh reif und über die Maßen lebensliuiigria, zum Opfer ihres Leichtsinns wird. Die Eltern sind biedere arbcl'ssame Leute die in ihrer liüb scheu, lustigen Tochter ihr ganzes Glück scbc»: sie deshalb viel zu wenig kontrollieren. Z. B. merken die Ellern nichts davon, daß da? Mädchen ihren letzten Schultag schwänzt und dafür mit ihrem aus erkorene» Gymnasiasten die Einsamkeit anffucht. Noch andere der artige Unwahrscheinlichkeiten kommen in dem Film vor. Die Frei heit der Jugend bat anscheinend — wenn man dein Filme glauben wollte — den Mädchen den untrüglichste» Schutz gegen Erotik, die Scham, genommen. Und so bleibt der Eindruck, daß die Jugend, die der Film skizziert, eher zu viel weiß. ES Ist geradezu peinlich, wenn das Publikum bei ernstesten Szenen in Gelächter ausbrickt, da der Film auch in bezug aus Feiiisühlig'cit manches schuldig bleibt Tie Vorzüge dieses Filmes sind die guten Milieuschilderungen und die durchweg guten Leistungen der Darsteller. Lemeinele- unel Vereinteren 8 Z'tta». Der Pfnrr- »nd Cäcilienverein veranstaltet am ko», »icnden Sonntag, 20- Januar, nackm. 5, Nbr. zur Feier seines 40. jShrigci, Bcstetzens eine kirchliche GcsangSaufsühruug unter dem Ti tel „Ehrfftus König — Maria Königin" und ladet hierzu Gönner und Freunde geistlicher Musik, besonders die Mitglieder der Bezirks- cäcilienvereine, frcimdlichst ein. büße». DnS Großhirn erlitt an diesem Tage leine zweite Nieder läge. Er wollte nicht mitgehen, er wollte alles lieber, a's mitgchc» Er wollte verschwinde» — aber diensteifriae Hände schoben ihn durch das Zimmer zur Tür hin, wo sein Feind aus ibn wartete Er wollte »m Entschuldigung bitten, aber seine Zunge war gelähmt. Rinosberum rief man ihm hobnvolle Worte zu, die ihn ganz wirr im Kopse machten. So war das deutsche Volk, militaristftch bis i» die Kiwchen, irnt, Revolution und Ncpiib'ik. Wie sich nur ein Offizier zeigte, küßten sie Ein die Stiesel und verriete» ibre nordi schen Stammesbrüder. Sein Feind vackte ibn un'anft am Arm und zog ibn mit sich zur Tür« hinaus. EZanz weit unten aus der Trevvc sab Gerdt Lyman den kleinen, kahlköpfige» Sekrctär-Kaisicr, der sich sickernd und gluckst»!» so rasch seine kurzen Beine ihn zu trage» ver mochte», vorwärts drängte. Der O'kizier sah ihn auch und murmelte etiuas in sich hinein. Gerdt Lvina» dachte wie ein Rasender. Was !o"?e er tun? Würde er sich duelliere» müssen? Dos Duell ist eine lächerliche, eine veraltete, eine gefährliche Form der Auseinander setzung — aber Gel- konnte man einem Ofsizicr doch nicht bieten faligcsebc» davon, daß er so gut wie gar keines hatte, dank dem Narre»), und eine Entschuldigung nahm er wohl nicht entgegenI Tod und — Sie waren am Fuße der Treppe. Neugierig« Meiischen'chartn strömlen hinter ihnen drei». Der Offlfter zog Gerdt Lyman zum Sekrelaria'stisch und sagte zu dem Sekretär: „Wohin kann ich mich wende»? Dieser Herr hat mich öffent lich beschuldigt, ihm Geld gestohlen zu haben. Und nicht genug an dem. hat er mich noch bezichtigt, daß ich ihm einen Anzug gestohlen habe! Habe» Sie gehört: einen Ainugl Un- als Krone des Gan zen behauptet er, daß ich aus einem Irrenhaus entsprungen bin * „Bitte, das war ein Irrtum*, rief Gerdt Lyman verzweifelt, „eine zufällige Aehnlichleit — ich habe mich geirrt —* „Solche Jrrtümcr begeht man nicht*, sagte der Offizier eis- kalt. „Dann muß man eben die Konsequenzen tragen. Treffe ich drinnen jemand«, von der Direktion?' ,Lla. Herr — Herr Major*, stammelte der Sekretär. ,Mlt« nur einznlrctcn, Herr Major.* „Ich sage*, ries Gerdt Lvinon mit einer Stimm, lo schrill wie SrVffnunq -er 8. Van-wirtschattliche« Woche Dresden, den 23. Januar. . Heute Montag vormittag ,«,w ,-m Vcreinshaus die Erösf. nu„g der 8. Landwirtschaftlichen Woche statt In seiner Begrüßungsansprache führte der Präsident der Landwirt- schastskammer, Rittergutsbesitzer Bogelsang, einleitend aus, daß nie mals der Charakter einer solchen Tagung so sehr !m Vor dergrund gestanden habe, als es bei der diesjährigen Landwirtschaft, lichen Woche der Fall sei. Die Lag« der Landwirtscliaf! und damit der breitesten Oefsentlichkeit sei eine derartig schwierige, wie sie lange nicht zu verzeichnen gewesen sti. Präsi-cnt Vogelfang erklärte dann die ft. Landwirtschaftliche Woche sür eröffnet und begrüßte die zahlreichen Teilnehmer, vor allem die Vertreter der Staatsregie» ru»g, der Reichs- und Staatsbehörden und der befreundeten Ver bände. In seinen weiteren Ausführungen schildert« der Redner ein gehend die schwere Not der sächsische» Landwirtschaft, die besonders unter den U n w e t t e r ka ta st r o p h e n des vergangenen Sommers schwer zu leiden gehabt habe. Keine der Krisen, die die Landwirt schaft in den letzten Jahren habe durchwachen müssen, habe auch mir annähernd ein«» derartigen Verlaus genommen, wie die KrisiS. in der sich die Landwirtschaft gegenwärtig befinde. Nach der Eröffnungsansprache Vogelfangs ergriff der sächsische Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda das Wort. Er erklärte unter anderem, daß die Not der Landwirtschaft schwer sei und daß man auch in der Regierung davon überzeugt sei; ebenso sckyvierig seien jedoch di« Maßnahmen zur Abhilfe dieser Not. — Weiter sprach der Geheime Lcpationsrat Univerftiätsprofessor Dr. Wiedenfeld, Leipzig, über den llnlernehinungsanfba» in Land wirtschaft und Industrie. Der Vortragende stellte die unterschied, lichen Voraussetzungen in Landwirtschaft und Industrie gegenüber, die in der ganzen Art ihres Aufbaues und in ihren Grundlagen beständen. 5>ur eler Ien1rum5s»srtei Mindthorftbund Bautzen. Die Jliiigzeiitrumsgruppe Bautzen versammelte sich Freilag, den 13. Januar, im katholischen Gesellen. Haus zu der diesjährigen Generalv«rsammlung. Die Neu wahl des Vorstandes Halle folgendes Ergebnis: Herr H. Mi chels (1. Vorsitz). Herr R. K o r I e l2. Vors.). Herr I. Ritschrl fl. Schristf.), Frl. H. Lampcrt (2. Schnsif.). Herr E. Wcnke sl. Kassierer), Frl. K » kiock <2. Kaff.) Noch Abschluß der Wablen sprach Seminarist Schilling über das Thema „Staat und Kirche*. Er führte zunächst in die Geschichte des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche ein, erwähnte in kurzen Worten die Stellung der Religio nen des Altertums zur weltlichen Macht. Mit der Einsiihruiig de» Christentums im Abcndlande beginnend, sprach sich der Referent über die Stellung der junge» Kirche zum römische» Reiche aus und berührte die Abhängigkeit der Päpste unter den fränkischen Königen, schil derte das Erstarken der päpstlichen Macht In der Sta,«derzeit »nd das Abnehmer der päpstlichen Gewalt am Ausgange des Mittelalters. Die Reformation rasch überfliegend, kam der Redner auf den Kultur kampf zu sprechen und ging aus das gegenwärtige Verhältnis von Staat und Kirche ein. Ein unterl>allc»dcr Teil füll«? de» übrigen Teil des Abends aus. Kumvr Im Restaurant. „Nun, wie habe» Sie ans >Lch»itzeI ge- suii-cii?" — „Durch eine» glücklichen Zufall, Herr Wirt. Hab ich es unter einer Kartossel gesunden!" Die mystische Bewegung. „Ah, wie ich sehe, übst -u gerade eine» mo-ernen Tanz!" — „Ouatsch! Ich habe meinen Kau gummi ausgespuckt »n- bin mit -er Sohle dran kleben ae» bliebe»!" („Ter wahre Jacob".) « Auto. „Meine Frau suhr heute mit dem Auto gegen -en Zaun — sie hat -ie ganze Farbe abgcstoßen " — Vom Zaun oder vom Auto?" — Von sich." s„George Washington Post.") Das Bankgeschäft. „Was macht Ihr Kompagnon? Den habe ich recht lange nicht gesehen " — „Der hat ein Bankge'chäst ausgemacht." — „Nanu, womit -enn? Er war doch ein armes Luder." — „Mit -ein Brecheisen!" <„Lach. Welt".) Wetterberichl -er Dres-ner Wetterwarte WittermigSonssichten: Schumclic westliche Winde. Zeftwcist aut. klarend, nachts stärkerer Tcmperatnrrückgang Keine nennenswerte» Nstderlchläoc Im G-btroe etwas stärkere Lustbcwegung Nebel, bildung. Sonst wie Flachland. eine Okarina, „es war ein Irrtum! Ich habe mich getäuscht Hören Sic! Ich babe mich getäuscht! Hören Sie, ich luibe mich getäuscht!* Der Offizier antwortet« keine Silbe Mit eiscnbartcm Griff führte er ibn um as Pult qcrum :n der Richtung zum Sekretariat. Slber links vom Sekretariat, -wische» diesem und der ewig offenen Wechselstube liegt die Tür zu dem ewig offenen Versatzamt. Als der Offizier so weit gekommen war, blieb er stehe». Anstatt ln da? Sekretariat einzutrcien. öffnete er -ie Tür zur PsandleiWiistalt und vufste Gerdt Lvman unsanft in dieses Rariicherzigkeitsiiistitul. Gerdt Lyman hörte ein Flüstern in seinem Ohr: „Du hast mich belogen, als ick dir ver'rante. du hast dem Stu benmädchen geläutet, um meine Million stehlen zu können, »nd wenn ick dich nur mit Geldbuße» straie, hast dn die Stirn auizustehc» und mich des Diebstahls z» bezichtigen! Was ist das sür eine Weit, in die ich da hinanSgeraten bin? Was ist das sür eine Welt! Iliiehr- lichkelt! Ilnehrlichkcit! llnclirlichkc't!' „Sind — sin- Sic nickt Offizier?* stammelte Gerdt Lvman, vor Entsetzen ganz wirr un Kopfe. „Sind Sie — sind Sie der Narr?* „Hahababa!" ries der Langbaarige mit einem Anfbiitzen im Auge, das Gerdt Lvman kannte. „Bin ich der Narr? Ich bin klü ger als du! Hättest du dich dari oben aus der Affäre ziehe» kön ne»? Kannst du den Offizier spie'cn? Da? war die eiinige Art. hcrauszukommcii. — Hättest du das zustande gebracht? Dort oben tvar ich allein gegen Him-crte vo» Menschen — aber ich habe dick herausbckommc». mein Freund, hier habe ich dich allein, und setzt Gevdl Lvman schönste Atem zu einem Schrei des Entietens. Er glaubte schon die Finger der Wahnsinnigen um seinen Hais zu spüren, und diesmal wurde es ein Mord, das bcgriss er. Aber es kam ganz anders. Der Narr öffnete die Tür zu einem der Kioske der Psandleihanstalt. warf ihn achtlos hinein und vcr'chloß die Tür. Mit drei affenartigen Sätzen dräng'e er sich durch die Menschenmenge !m Vestibül und verschwand Vom SekrctariatStjlch starrte der Sekretär ihm mit Augen nach, die vor Staunen ganz rund nwren. Gerdt Lyman seinerseits sah betäubt eine» bärtige» Mann an, der ihn fragte, was er pkazleren wolle, und darauf aufmerksam machte, dak -ie Zinsen von zehn Wochen im vorhinein abgezogen würden, 'ffortsetmna tolat.)