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Rundfunk - Programm Leipziger Sender Sonntag. 9. Oktober: 8.30- 9.00 Uhr: Orgelkonzert aus der Leipziger Univer sitätskirche. (Pros. Ernst Müller.) ö.OÜ Uhr: Morgenfeier. 11.00 dis 11.30 Uhr: Hans Bredow-Schule. Buchsührungskursus für kleinere und mittlere Handels- und Gelverbebetriebe. Gehalten von Dipl. oec. Theo Kromsr unter Mitwirkung von Fräulein Berthold. 1. Lektion. (Die Teilnehmer können ihre Arbeiten dem Vortragenden zur Korrektur einsenden.) 11.30—12.00 Uhr: Hans Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Darwins Theorie und die Abstammungslehre im Lichte der modernen Wissenschaft." 1. Vortrag Prof. Dr. Hempelmann vom Zoologischen Institut der Universität Leipzig: „Die Entstehung der Arten." 12.00 bis 13.00 Uhr: Mittagskonzert. Das Leipziger Sinfonie- Orchester. Dirigent: Alfred Szendrei. 16.00-10.30 Uhr: Wich tiges aus den Wochenereignissen. Ein- und Anblicke. 16.30 Uhr: Kammermusik. 18.30—19.00 Uhr: Hans Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Einführung in die Grundlagen der Akkord lehre." Letzter Vortrag. Dr. Wilhelm Hitzig. 19.00—19.30 Uhr: Hans Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Die Kunst des Erzäh lens." 7. Vortrag. Anna Siemsen, Jena: „Die Erzählung im Kampfe der Weltanschauung." 19.30—20.00 Uhr: Hans Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Vom Werden des deutschen Geistes". 1. Vortr. Priv.-Doz. Dr. Werner Schingnitz: „Das wech selvolle Schicksal des deutschen Geistes und seiner Klassiker." 20.15 Uhr: Englischer Abend. 22.00 Uhr: Sportfunk. 22.30 Uhr: Tanzmusik. Uebertragung von Berlin. Montag, 10. Oktober. 16.30— 18.00 Uhr: Nachmittagskonzert der Dresdener Rundfunkhauskapelle. Dirigent: Gustav Agunte. 18.05—18.30 Uhr: Reg.-Rat Dr. I. Diel, Berlin: „Die Ueberwindung der Winzerkrisis." 18.30—18.55 Uhr: Deutsche Welle, Berlin. Stu- dienrat Friede! und Lektor Mann: Englisch für Anfänger. 19.00—19.30 Uhr: Dr. Peter Graf: „Der Weg zu Höheren Ernte erträgen." 19.30—20.00 Uhr: Polizeihauptmann W. Roennecke: „Im Dornier Wal-Grotzflugboot nach Stockholm." 20.00 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 20.15 Uhr: Streiflichter. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.15—24.00 Uhr: Tanzmusik. (iiemniti, Lvicksu. ?lsuen Schneefall im Erzgebirge Annaberg, 6. Oktober. In Len höheren Lagen des oberen Erzgebirges ist überall Sckvccsall eingctreten. Vom Fichtelberg wird eine Schneehöhe von 8 bis 10 Zentimeter bei 1 bis 3 Grad Kälte gemeldet. Auch auf dem Pöhlberg, dem Schcibenberg und Bärenstein sowie bei Jöhstadt ist Schnee gefallen. Man rechnet illgemei,, mit einem frühzeitigen Ein tritt des Winters. Die Lohnbewegung in -er TexMin-ustrie Dresden. 8. Oktober. In der westsächsischen Textilindustrie hatten bekanntlich auch die kaufmännischen und technischen Angestellten den Manteltarif gekündigt. In den stattgehäbten Verhandlungen über die beiden strittigen Fragen, Bezahlung der Mehrarbeit und Ferienzeit, ist inzwischen bei den Parteien eine Einigung erzielt worden. Die Schlichtungsverhandlungen zur Beilegung des L o h n st r e i t e s in der westsächsisckien Textilindustrie, di« gestern in Berlin im Ncichsarbeitsministerium begannen, I)abcn noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Verhand lungen sollen — vielleicht schon heute fortgesetzt werden. Während noch die Verhandlungen über die Verbindlich- keitserklnrung des für die sächsische Textilindustrie gefällten Lohnschiedsspruches schweben, ist für eine grotze Kunst-Seiden spinnerei in Elsterberg, wie die Allgemeine Zeitung erfährt, ein Vertrag zustande gekommen, der die im Schiedssprüche vorgesehenen Lohnerhöhringen sowie auch die darin vorgesehene Laufdauer enthält. h. BergwerkSunglück Im Lugau-Oelsiiihcr Revier. Am Mitt wochabend wurden auf dem Hedwig Fridens-Schacht der Häuer Kel ler aus Oelsnitz und ein Bergarbeiter aus Oberschlesien durch zu Bruch gehendes Gestein verschüttet. Der Häuer wurde tot geborgen, der Oberschlesier in das Lichtensteiner Krankenhaus übergesührt. An seinem Auskommen wird gezweifelt. Kur «lep l-surilr Ein Gaunerfrüekchen Schirgiswalde, 8. Oktober. Ein Gastspiel gemeinster Art gab vor einigen Tagen in Schir- giswaldc ein ganz abgefeimter Betrüger. In das Schirgisivaldcr evangelische Pfarramt kommt ein junger Mann und erklärt dem allein anwesenden Dienstmädchen, das er von Herrn Pfarrer mit der Reparatur des dort befindlichen Harmoniums beauftragt sei. Er zerlegt es, nimmt die darin befindlichen Messingteile an sich und er setzt diese durch Holzkeile. Nach getaner Arbeit legt er die Rechnung über die „Reparatur" in Höhe von 20 Mark vor. die ihm bezahlt wurden. — Dies mahnt von neuem zur Vorsicht fremden Personen gegenüber. Sozialpolitischer Vll-ungskrirsus des Dolksvereins in der Südlausitz Der erste Kursus dieser Art. der im Frühjahr in Schirgis- walde abgehalten wurde, halte soviel Anklang gefunden, daß ihn: jetzt eln ztveiter in Ost ritz folgen soll. Er findet in Ostrih im Gesellenhaus statt und beginnt Sonntag, den 30. Oktober, nachmittags 3 Uhr und endet Montag, den 31. Oktober. 19 Uhr. Genaue Tagesordnung wird noch bekannt gegeben. Es werden sprechen Herr Landessekretär Dr. Kcaneburg, Herr Regierungsrat Albersmann, Herr Generalsekretär Grobbel und Herr Hochschul- seclsorger Beier. Erwartet werden zu diesem Kursus die hochw. Herren Geistlichen, die Gruppenführer und Vertrauensleute des Volksvereins in der Zentrumspartei, die Vorstandsmitglieder der katholischen Vereine und alle sonst am öffentlichen Leben interessier ten Katholiken. Nützet die günstige Gelegenheit zur Weiterbildung und kommt am 30. und 31. Oktober nach Ostritzj Lrmeinele- unck Vereinsverrn Dresden-I. In der Herz-Iesu-Pfarrkirche sind im Oktober an allen Sonntagen um 6 Uhr und an allen Wochentagen um 7 Uhr die Rosenkranzandacht mit sakramentalem Segen gehal ten. Die Abendandachten in der Herz-Iesu-Kirche finden nicht wie angegeben Sonntags um 7.30 Uhr, sondern um 6 Uhr! statt. 8 Am 4. Oktober hielt der kath. Gescllenvcrein Schirgiswalde seine Hauptversammlung ab, welche sehr zahlreich besucht war. liru« vom öiicfteimsrkl Dr. K. Reiche. Auguste Lomtes Geschichtsphilosophie. (Philosophie und Geschichte 15.) 1927 (drosch. 1.50 Mk.) Die Schrift stellt Comtes geistige Gestalt in ein neues Licht: Sie betont die Einheitlichkeit des Eomtes'chen Werkes, löst aus dem Gesamtwerk die eigentlich geschichtsphilosophischen Gedan kengänge heraus und weist in der Methode des „positivistischen" Denkers wie in seiner Fortschrittshypothese, in seinen histori schen Entwicklungsgesetzen wie in der Tlworie von der Stellung des einzelnen im Geschichtsablauf einen ausgesprochen meta physischen Grundzug nach. Gin Vergleich der beiden Bilder, die Comte, im „Cours de Philosophie" einmal, zum andern im „Systeme de politigue" vom Ablauf des Menschenschicksals ent wirft, ergibt einen von den bisherigen Darstellungen des Stof fes abweichenden Einblick, in die innere Entwicklungslinie dieses eigenartigen, für die Entwicklung unseres Geisteslebens hervor ragend bedeutsamen französischen Philosophen. Schott — Metz- und Besperbuch in Großdruck für die Sonn- und Feiertage. Im Anschluß an die Bücher von An. selm Schott O. S. B. herausgegeben von Pius BihI- meyer O. S. B-, Freiburg i. Br. 1927, Herder. (In Leinwand 9 Mk.) Die Ausgabe ist alten Leuten zuliebe und für jene frommen Katholiken geschaffen worden, deren Augen sich mit der leider ungenügenden Beleuchtung so mancher Kirchen oder mit dem kleinen Druck der anderen Laienmeßbücher nicht leicht abfin. den mögen. Sie wird diesen der großen und deutlickien Buch staben wegen recht willkommen sein. Ein Meßbuch in Großdruck kann nur ein Auszug sein, oder es gäbe ein Buch von unförmlicher Größe. Dieses Buch ikt ein Auszug aus dem bewährten Meß- und Vesperbuch von Schott. Die meisten Erklärungen und Einführungen sind diesen beiden Büchern entnommen: doch wurden sie vermehrt und er. gänzt. An Messen enthält das Buch die gleichen wie das „Kleine Meßbuch", nur wurden viel mehr lateinische Text» ausgenommen, unter anderem alle Gcsangstexte. Die Vespern wurden neu bearbeitet und sind alle latei- nisch und deutsch geboten. Ausgenommen sind all« Sonntags, vespern sowie die Vespern der Höheren Feiertage: Weihnachten, Ein sensationeller Doppelrnord Der deutsch-amerikanisch« Publizist H. G. Scheffauer ersticht sein« Sekretärin und begeht Selbstmord. Ein« schwere Bluttat ereignete sich am Freitag in Berlin» Schmargendorf. Dort tötete der 50jährige Schriftsteller Her- mann George Scheffauer in seiner Wohnung seine 28jäh« rige Sekretärin v. Mayer durch Messerstiche in die Brust. Dann brachte sich Scheffauer mit dem gleichen Messer mehrere Mes serstiche in die Brust bei, durchschnitt sich die Pulsader und stürzte sich aus seiner im 4. Stock gelegenen Wohnung in den Hof. Er wurde noch lebend in das Krankenhaus ein geliefert, verschied jedoch alsbald. Bei seiner Sekretärin konnte nur noch der Tod festgestellt iverden. Die Motive der grausigen Tat sind noch völlig ungeklärt. Scheffauer. ein Deutschamerikaner, der im Kriege durch sein mutiges Eintreten für di« deutsche Sache und unlängst wieder dadurch bekannt wurde, daß er gemeinsam mit Thomas Mann die großangelegte Romansammlung „Romane der Welt" herausgab, lebte seit einem Jahre von seiner Frau getrennt. Er beschäftigte Frl. v. Mayer als Sekretärin. Freitag nach mittag kam es offenbar zwischen beiden zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf Scheffauer ein großes Küchenmesser ergriff und Fräulein v. Mayer, die am Schreibtisch saß, drei mal in die Brust stieß. Die Schwerverletzte suchte sich ver- zweifelt zu wehren, was aus den Verletzungen an ihren Hän den hervorgeht, ehe sie leblos in einer großen Blutlache zu sammenfiel. Als Scheffauer sah, was er angerichtet hatte, stieß er sich ebenfalls mit voller Wucht das Messer in die Brust, öffnete sich die Pulsader und brachte sich, aus dem Fensterrande stehend, mit dem Messer einen etwa zwei Zenti meter tiefen Schnitt in die Kehle bei. Mit einem gellenden Aufschrei sprang er dann in die Tiefe. Aus oem bisher ge sichteten Briefwechsel ist ein Motiv für diese Bluttat nicht zu finden gewesen. Die Ermittlungen der Polizei werden fortgesetzt. Veschneidung, Erscheinung, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Unbefleckte Empfängnis, Peter und Paul. Mariä Himmelfahrt, Königsfest Christi und Kirchweihe. Der Anhang enthält Gebete für besondere Anlässe; ferner eine Beicht- und Kom munionandacht. — Möge auch dieses Meßbuch die Liebe zu den ewig schönen Gebeten der Kirche fördern! Vrrmkckter Der furchtsame Pudding. Die Wiener lieben Mehlspeisen. Kommt da einmal ein Wiener nach Berlin und sagt: „Herr Ober, bitte, Mehlspeise." In Berlin gibt cs bekanntlich keine Mehlspeise, sondern nur die sogenannten Sauciennen zum Dessert, die sind überall gleich, überall derselbe schivabbelige Gelatinepudding mit einer knallrot gefärbten Sauce — das Ganz« schmeckt wie eingeschla fene Füße. — Also der Kellner bringt den Pudding, der Wiener schaut denselben von allen Seiten verwundert an und sagt dann: „Brauchst net zittern, armer Pudding, i friß di net!" Der gewissenhafte Joseph. „Joseph," sagt der Herr Leutnant, „Sie müssen recht Obacht geben und alles genau so ausrichten, wie es Ihnen aufgetragcn wird. Auf dem Wege müssen Sie es immer vor sich hersagen, damit Sie es nicht vergessen. Und jetzt gehen Sie zum Gärtner, holen die bestellten Blumen und bringen sie zu meiner Braut, wo ich zum Essen eingeladen bin." Kaum sitzt der Herr Leutnant bei seiner Braut, da kommt der Bursche hereingepol tert und meldet mit Stentorstimme: „Da sind die Nelken und da kostet das Stück drei Mark, weil es Treibhausnagerln sind, und das macht jetzt mit den anderen Rechnungen zusammen 380 Mark, und der Gärtner läßt sagen, wenn Sie die alte Kuh jetzt nicht bald hei raten, dann können Sie sich Suppengrünes auf den Tisch stellen." OesekSMIckes Dr. meL. H. Schulze's Fr «gal in führt dem Blut hoch wertige Nährsalze zu und bewirkt dadurch eine Blutreinigung und eine hervorragende Nervenstärßung. Wir verweisen auf die Beilage in dieser Nummer. Die Firma Dr. med. H. Schulze G. m. b. H., Berlin W. 62, sendet ihnen auf Wunsch und porto frei eine ausklärende Broschüre und eine Probeschachtel dieses ausgezeichneten Mittels. Wer seine Kinder lieb hat, gibt ihnen nur. was gesund und schmackhaft ist. Kommt nun noch der Vorzug der Billig keit hinzu, dann sagt sich die praktische Hausfrau und Mutter: das ist für mich das Richtige und kauft nur noch Quieta als Kaffee und Lessing-Kakao. Es gibt wirklich nichts Besseres! Weüerbeüchik -er Dresdner Wetterwarkq WitterungSausichten: Schwache Winde aus Nord bis Nordost. Im allgemeinen aber am Tage etwas stärkere Erwärmung. Vor übergehend abnehmende Bewölkung. Im Gebirge anfangs örtlich leichte Niederschläge, vielfach Nebelbildung. das russische Volk sei als Bindeglied zwischen Europa und Asien seiner Veranlagung nach Westeuropa nicht wahlverwandt. Darum würden alle Versuche Westeuropas, sich in Rußland aktiv durchzusetzen, immer auf Widerstand stoßen. Obschon von Byzanz übernommen, müsse die Orthodoxie als eine original«, selbständige Erscheinungsform des russischen Geisteslebens an gesehen werden. Die Grundelcmente der Orthodoxie seien auf das engste mit dem russischen Volkstum verbunden. Apokalyptisch gerichtet kenne der Russe keine mittlere Linie und dräng« zum religiösen Radikalismus, den man auch „kriegerischen Materialis mus" nennen könne. Auch der Hang zur mystischen Vertiefung 'und zum religiösen Primitivismus sei typisch. Die ,.Gesammelt st", die als ein Wahrzeichen des russischen Christentums gelten ^ünne, schließe eine Vielheit der Kirchen von selber aus und mache die Vereinigung zu einer Frage des Ge- Pilsens. r Was an eigenartigen F'ömlgkeitswerten aus Seite der Ostkirche als Miterb« des christlichen Altertums unter dem Ein fluß bestimmter geschichtlicher und rasseuhafter Gegebenheiten sich erhalten hat, wurde von Prof. B a u m st ar k - Bonn in einer mit lebhaftem Interesse aufgenommenen Folge von Vor trägen dargestellt: Christus ist das beherrschend« Objekt ost- kirchlicher Frömmigkeit, der verherrlichte Christus, der Panto krator byzantinischer Mosaiken. Daher keine Tabernakel-, Krippen- und Pajsionsfrömmigkeit im Osten. Wenn auch bei Fortführung dieser Gedanken In der Aussprache Meinungs verschiedenheiten über das Verhältnis der östlichen zur west lichen Liturgie zum Ausdruck kommen mußten, darf man doch der liturgiegeschichtlichen und religionsphilosophdschen Debatte das Verdienst zuschreiben, das Problem der Union mit Ruß land konkreter formuliert und der künftigen Dcharrdlung zu gänglicher gemacht zu haben. Der Beitrag von Dr. Schmitt- Kattern zur Religionsphilosophie Solowjoffs ist einer der ersten Versuche, die Verbindungspunkte der christlichen Theologie mit h«r.TpvkjglM« qpfzuzeigen. ?. Muckermann wies auf die Gefahr rationalistischer Spekulation bei Solowjosf hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sein Weg zur Kirche erst sekundär aus der Spekulation resultier«. Prof. Baumstark betonte, das russische Problem sei mit dem Problem der Orthodoxie nicht identisch, wenn es auch von den Russen als identisch empfunden werde. Als einer der Hauptgedanken mag noch registriert wer den, daß es gilt, die Mentalität für die Union reif zu machen und sie durch die Macht des gemeinsamen Gebetes heraufzusühren. Erster Kammerabend des Tonkünstler-Verelns. Umrahmt von Joses Haydns Concertante für Oboe, Violine und Viola, Violoncello und Klavier und Anton Dvvraks Trio in F-Moll, Werk 65 für Klavier. Violine und Violoncello standen zwei Erstaufführungen für Dresden. Von Theodor Blumer hörte man ein Trio für Violine. Klarinette und Violoncello als Werk 55. Der Dresdner Komponist strebt darin neuzeitlichen Bahnen entgegen. Die Behandlung und Führung der drei Instrumente ist geschickt und sauber und für die Klang farbe ckzarakteristisch getroffen. Mit dem Ideengehalt der Neu heit aber nimmt Blumer ein kompliziertes und ihm ivesens- fremdes Gesicht an. Vieles in den drei Sätzen ist zu gemacht und zu wenig empfunden. Der Witz der Burleske fließt dünn und ermangelt der urwüchsigen Kraft. Oeftere Reflexionen zerdehnen die Eindrücke und ziehen die Sätze unnötig in die Breite. Umfangreiche Striche könnten dem Werke nützen. Thcod. Bauer, sowie die Herren Schütte und Hesse nuire» dem Werke feinempfindsame, erlesene Interpreten. So fand die Neuheit eine ivarme Aufnahme. Die Herren Ioh. König und Walter Bachmann machten mit den „Varia tionen über ein eigenes Thema" für Oboe und Klavier, Werk 39 von Julius Weismann bekannt. Es erntete sehr herzlichen Beifall. Dieser Komposition ist ein tiefes Empfinden, ein Musizieren mit dem Herzen eigen. Sie geht äußerlichen Effekten aus dem Wege, dafür basiert sie auf künst lerischem Ernste und allen Grundfesten einer gediegenen hochempsindsamen Musikernatur. In gesund moderne Gewan dung gekleidet, verrät sie den geübten Tonsefser. Ioh. König und Walter Bach mann spielten die Variationen mit wunder voller Delikatesse. Um. einen genußreichen, künstlerisch wert vollen Verlauf des Abends machten sich außerdem verdient die Herren Trüber, Schwara, Rhede, Neubauer. -lst- Dresdner Konzerte Montag, 10. Oktober, 714 Uhr, im Vereinshaus. Ein. ziges Biolin-Konzert Jan Kubelik. Am Flügel: Prof. Emil Hajek. Programm: Kubelik Biolin-Konzert Nr. 4 B-Dur (zum 1. Male), Bach, Solosonate D-Moll, Paganini II Palpiti, Moto perpeiuo. Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Dienstag. 11. Oktober, 71- Uhr. im Kiinstlerhaus. Ein maliger Liederabend Elisabeth Day. Am Flügel: Arpad San- dor. Robert Franz — Brahms — Englische Balladen — De. bussy F. Nin (Spanische Volkslieder). Karten bei F. Ries, See- straße 21. Mittwoch. 12. Oktober, 714 Uhr, im Palmengarten. Kla vierabend, Käte Pfau. Sie spielt u. a.: Beethoven: Bagatellen, Chopin, Dreyschock, Ravel, Bach: Chromat. Fantasie und Fuge. Karten bei F. Nies, Seestraße 21. Mittwoch. 12. Oktober, 8 Uhr, im Albcrttheater, tanzt Palucca ein Neues Programm. Am Flügel: Herbert Trantow. Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Sonnabend, 15. Oktober. 714 Uhr. im kl. Saal der Kauf- Mannschaft, spricht Gertrud Busch: Eigene Dichtungen. Karten bei F. Ries. Seestr. 21. Sonntag. 16. Oktober, 714 Uhr. im Beremshaus. Ein ziges Biolin-Konzert: Misch« Elmann. Programm: Händel. Sonate E-Dur, Lalo Symphonie espagnole, Bach: Adagio und Fuge, Violin-Stücke. Am Flügel: Marcel van Gool. Karten bei F. Nies, Seestr. 21. Mittwoch, 19. Oktober. 71- Uhr. im Gewerbehaus. Ein ziger Liederabend Elisabeth Nothberg. Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Montag, 24. Oktober, 714 Uhr, im Palmengarten. Ein ziges Konzert Emil von Sauer. Karten bei F. Ries, Seestr. 21. Kirchenmusik r Katholische Hof- „nd Propsteikirche Dresden. Sonntag, S. Oktober, vormittags 11 Uhr. Messe E-Moll von Bruckner. Gra», duale Bencdiktus von Kretschmer. Offertorium Ave Maria v»« Bruckner.