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Zer einsame Ver§. Roman von Joses Autzerhofer. (23. Fortsetzung.) Der Pfannenschmied ist niedergeschlagen, wie er nach Hause kommt. D-r Regina erzählt er nichts von der Ge richtsverhandlung. damit ihr nicht noch schwerer wird. Sie must ohnedies viel ausstehen, die Arme. Er sagt ihr grad, dast er jetzt auch gerichtlich von seiner Frau geschieden ist. Der Pfannenschmied ist traurig, traurig trotz der Früh lingstage, die voll der warmen, strahlenden Sonne sind. Er geht unruhvoll durchs Haus, hat keine Arbeit, da keine Gäste kommen wollen und lästt sich von schwermütigen Ge danken treiben. — Ist nicht mein ganzes Leben ein einziger großer Irrtum? So fragt er sich oft des Tages und kann zwischen Hoffen und Verzweifeln keine Antwort finden. Es dünkt ihn, dast sein Weg nun erst recht unklar wird und dast seine Widerstandskraft Nachlassen will. Wofür ringt und leidet er eigentlich? Für die altkatholische Sache? Er muh sich sagen, daß ihm die nur Mittel zum Zweck ist, ein Ding, dem er anhängt, weil es seinem innersten Drange so sehr zusagt. Weil er gehofft, dadur chreifer, größer und freier zu werden. Allein, kommt er auch seinem Ziele näher? Die Zweifel werden unerträglich. Die engen Mauern des Hauses wollen ihn erdrücken. Geld hat er auch aufnehmen müssen, um die erste Rate an den Pollinger zu zahlen. Ta macht er sich an einem frischen, lichten Morgen auf. Heber dem grünen Wald leuchten schneeschimmernde Höhen. Die locken den Einsamen mit ihrem Licht, mit ihrer Klar heit. Tief drinnen im Vompertal, wo es im „Zwerchloch" beistt, weist er einen Berg. Der ist sein Ziel. Aus rauher Wildnis des Tales steigt er schön und einsam in die Lüfte. Wie ein Symbol des eigenen Lebens dünkt den Pfannen- schmied dieser Berg. Das steigt auch aus dunklem Wirrsal auf und will in den lichten» sonnenhellen Himmel. Und einsam ist es rings ... Redet der Pfannenschmied zu sich selbst, wie er talein wandert: „Bist selbst so ein einsamer Berg, hast es selbst gewollt und mutzt es einsam tragen." Kalt ist der Morgen und still. Es hebt sich aus wallen den Nebeln die Sonne. — Ist Einsamkeit Schuld? Mag sein! Aber alles ist aus der Kraft geboren. Und das Glück? Siegen zu dürfen in Stunden des Lebens, wenn auch das ganz Glotze, Ueberwältigende niemals Wahrheit wer den kann! Wo der Fels beginnt, wird das Aufwärtsklimmen schwieriger. Der Frühling hat hier viel Schnee liegen ge lassen. und der Futz mutz sich fest einsetzen, datz es nicht in sausender Fahrt in die Tiefe geht. Die steigende Gefahr macht den Pfannenfchmied froh. Er hat sich den Gipfel der „Huderbank" als Ziel gesetzt und will ihn um jeden Preis erreichen. Allein der Schnee ist tückisch. Mo er weich ist, fällt der Simon in tiefe Gru ben, und wo er hart und eisig, dort mutz er sich mit den Schuhen mühsam Stufe für Stufe schlagen. Doch je schwie riger das Klettern, desto mehr wachsen seine Kräfte. Und er nimmt dies als gutes Zeichen für seinen Lebensweg. Da die Sonne im Mittag steht, hat der Pfannenschmied den Berg bezwungen. Der Gipfel hat ein schneefreies Plätzchen, dort setzt sich der Einsame zur Rast. Seine Speise ist ein Stück Brot, sein Trank der körnige Schnee. Dabei wandert sein Blick durch das Bergreich, grüht die weißen Majestäten der Zillertaler Gletscher und die Trutzgesellen des Karwendels. Schließlich bleibt er im Tal haften. Dort ist ein Plätzchen, von Wäldern umstanden, vom Bach durch rauscht und von treuen Felsen behütet: das Vomperloch. Und da mutz der Pfannenschmied an die Regina denken. Wie hätte er es ihr bester machen wollen, als sie es jetzt hat! Allein, kann er dafür, datz der Hast über ihn zusam menschlägt und sie zu vernichten droht? Ist es seine Schuld, datz es mit dem Geschäft abwärts geht und dast sie bald nicht mehr misten werden, wovon sie den nächsten Tag leben sollen? Seine Schuld? Verloren in tiefes Sinnen starrt der Pfannenschmied In die Ferne. Im großen Schweigen der Alpen ist auch Uber ihn eine beschauliche Stunde gekommen. Weil der Einsame niemanden hat, dem er sich vertrauen könnte, hält er mit seinem Innern Zwiesprache. Es kommt die Ant wort aus die Fragen, die er getan: Ja, es ist deine Schuldst Hättest du dein Weib nicht verstoßen, wäre alles noch beim alten. Hättest nicht die Regina ins Haus genommen, könnte der Pfarrer nicht gegen dich wettern. Und wenn du dich nicht mit den Altkatholischen eingelasten hättest... Bitterer Spott brennt in seiner Seele, der über das eigene Ich herfällt und es peinigt in grimmiger Selbst- qual. Aber der Pfannenschmied weist, datz dies für ihn notwendig ist. Er hat niemand, der ihn aufmuntert und anspornt. So mutz er sich selbst quälen wie man ein Rotz peitscht mit dem Strick, damit die lässigen Glieder sich auf« machen zu frischem, kräftigem Trabe. Da er sattsam Uber sich gespottet hat, mutz er plötzlich lachen. Lacht — und befreiende, erlösende Worte kom men ihm in den Sinn: Ist es deine Schuld, daß dein Sehnen nach Freiheit übermächtig ist? Meinen Weg gehe ich unbeirrt von Geschrei und Hatz der Menge. Wer sei nen Weg nicht geht, der wird wirklich schuldig. Denn all« Schuld fängt.dort an, wo man gegen seine innerste Ueber» zeugung handelt. Klar und freudig wird es wieder in seinem Innern. Nun weist er, datz er von dem eingeschlagenen Weg keinen Zoll abweichen darf. Auch nicht, wenn er schwer darunter leidet, selbst wenn er darob zugrunde gehen sollte. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Das wäre Verrat und schuld bare Feigheit Auf dem Gipfel ist es angenehm warm. Es ist wind still und die Sonne steht frei am strahlenden Himmel. So bleibt der Pfannenschmied noch lange, sinnt und träumt in die sonnige Welt hinein, dankt den Bergen, dast sie ihm wieder Klarheit und Mut gegeben und entwirft neu« Pläne für die Zukunft. Müde und hungrig kommt er heim. Die Regina kocht ihm gleich etwas Warmes und stellt auch ein Viertel Rot wein auf den Tisch. „Wo bist denn gewesen?" fragt sie. „Auf der Huderbankspitze." Sie setzt sich an seine Seite. „Ist schade, datz ich nln mer mit dir gehen kann," sagt sie. „Weiht, jetzt bin ich froh, wenn ich nach Nomp und wieder zurückkomm'." (Fortsetzung folgt.) Ststt Usetont kur die vobltuenden Leveise liebe voller IHInakme beim Heimgänge un seres lieben unvorgeLIicben Loknes lisistn Lklll ^iölikiek sagen vir bieräurck unseren kerr- licbsten Dank. Julius krieärioll unä IHau Dresden, den 7. Oktober 1927 .MMeMimiiSrMii Sonntao, den 2. Oktober 1927 Letzter Radausslug nach der Keide. Treffpunkt vormittags '/.9 Uhr Schlossplatz. Der Fahrwart« KO. Welleimreiil MsSeil-3Ml» (Klub -er Süddeutschen) sss Sonntag, den 9. Oktober 1927, in sämtlichen Räumen des Kolpinghauses, Käusstrstratzc -1: MW MWll Original bayr. Etimmunaskapelle „d'Stoariegler" (3 Kapellen). — E" Tanz. "We Original Schuhplotllertiinze ausgefiihrt von der Trachtengruppc „Almrausch". Theater und sonstige Ueberraschunaen. Zum Ausschank ge langt „Doppelbock"Paulaner Brüu,München, vom Fast (ein halbes u. I-Litcr-Matz). Schweine- schlachten, «umor - Gaudi — Stimmung. Einlass 16 Uhr. Anfang 17 Uhr. Eintritt 30 Pf. WiMMerbmi im Aiski!» Meiheii Dienstag, IS. Oktober 1927. 14 Uhr: Generalversammlung im geistlichen Sause, Dresden, Schlotzstratzc 32, I. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht über 1926. 2. Allgemeines. Die Mitglieder werden hiermit ringelnden. Der Vorstand: Werner, Pfarrer, Pors. Mühr, Pfarrer, Schriftf. Danach Generalversammlung -er Prlefterkranken- kasse und Versammlung -es Prieslervereias. Der Vorstand. I. A.: MUhr, Pfarrer. ILsU,. -«Snnvrgvssngvsrsln vrsrclsn Sonntag. Lll.Okt,. Im Kolpingsaal, Käufserstr.4 42. Ltiktunsrstort bestehend aus Konzert, Gesangs- und humoristischen Vorträgen, Tanz Eintitt Mk. —.50 Einlatz S (17) Uhr. Beginn 6 (18) Uhr »Intettl-tarten tn der Ftrmn Deck L Lrümper und an der »bEia««. — «Lite »erziich wlttkommenl Ssnns- Kstsnctsr 1S2S l»t in, Vortage et. Ssrmanls -,«»»rosdsn srsrkisnsn enibäli neben boebinlenessenlen Vsvetellungen aus ciev Lesebiebie lies öisiums b/Ie'illen einen veiebbsltigen Unievbaltungsteil mit ernsten unci bei- teren Lsscbicbtsn unci einem ^nbang mit eien wicbiigeten statistischen An gaben aus ciem lliöresan- unci Vereinsleben Preis 1 I4sri« 2km dS-iislisri ctmrOb» clls KstliOllsObism SmOl-,b>smcUunssii, ctcircrlr sSrr.lliObrs P»lsrr8rnisrunct dslrrrVsrlsg: Qsrrrisnls, tUr Vsrlsg umct IDrmcrKsrsI, Orssclsm-^.. P>ollsrs1r.l7 Hrssüsn « km MM »ml PWstr Inbabe,: ttolenonn's Lrben. tcinbackcrel und Konditorei v«-e!li rn - 71. OHO vornbrrgftr.r; fernsprechrr zozrr »nwllkhll leine bekannt vorrüglichen und Kondiwrciwaren icder Art NktskßsKeNer onM» «sslrsisbkttiirt«'. 28 bietet allen seinen verten Oästen von KUcke und Keller das Leste ru niedrigen Preisen. 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