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M kMkWe MW «M ÄySnen auf dem Arbeiksmarkk — Immer neue Gaunertricks Erfreulicherweise hat sich die Arbeit s Marktlage in b«n letzten Wochen wesentlich gebessert. Diese Besserung kommt jedoch hauptsächlich den handarbeitende« Schichten zugute, wäh rend die geistigen Arbeiter wie Kaufleute. Techniker. Büro angestellte usw. noch immer stark unter dem Mangel an Arbeits gelegenheit leiden. In solchen Zeiten sind die Hyänen des Arbeitsmarktes ein« immer wieder auftretende Erscheinung. Sie Haben ein auffallendes Mitgefühl für die Not der Erwerbs losen, allerdings in der Richtung, wie sie ihnen den letzten Groschen aus der Tasche ziehen. Man braucht nur den Anzeigen teil der großen Tageszeitungen durchzusehen, um zu erkennen, mit welch raffinierten Mitteln auf dem Gebiet« des Stellen schwindels gearbeitet wird. Hierfür einige Beispiele: Das Sammeln und Schreiben von Adressen, das Ab- und Reinschreiben von Manuskripten oder der Vertrieb von Adressenmaterial wird als lohnend hingestellt. Für die „Anleitung" wird ein Betrag von zwei bis drei Mart gefordert. Wie sich dann herausstellt, sind die Arbeiten durch- weg so wenig nutzbringend, daß selbst der Fleißigste auf eine solche Tätigkeit verzichtet. Den Betrag für die Anleitung, deren Selbstkosten sich oft nur auf einige Pfennige belaufen, hat der Schwindler, der bald hier, bald da wohnt, entweder durch Nach nahme oder durch Voreinsendung erhalten. — Eine andere An zeige fordert zur Uebernahme einer „Versandstelle" auf. Meist handelt es sich um eine angeblich praktischeNeuheit, «inen Konsumartikel oder dergleichen. Ein Muster für drei bis fünf Mark muß geleistet werden. In den allermeisten Fällen kommt daß der Artikel entweder überhaupt unverkäuflich oder viel zu teuer i>t. Der „Unternehmer" aber ist eine Anzahl Muster los, sicherlich nicht ohne beträchtlichen Gewinn. — Ein Dritter bietet seine Dienste zur Vermittlung von Auslands ft eil ringen an. E.ne „NnUunsts-" oder „Einschreibegebühr" von einigen Marl muß geleistet werden. In den aellrmeisten Fällen kommt es dein Vermittler nur auf die Gebühr an. Auf eine Stellung im Auslande kann der Auswanderungslustige selten rechnen, weil die Stcllenlisten veraltet und darum wertlos sind. Außerdem sind die Auswanderungsschwierigkeiten meist nicht unerheblich. — Nicht unerwähnt sollen die zahlreichen Anzeigen bleiben, in denen Angestellte mit „Varkautio n" oder „Interessen- einlage" gesucht werden. Auch hier handelt es sich häufig um recht fragwürdige Unternehmungen und um den Versuch, mit dem Angestellten Geld hereinzubekommen. Mir mitgosuchtePerson und ihre Arbeitskraft spielt, wie man meist schon aus der Fassung solcher Anzeigen erkennen kann, keine Rolle. Von einer Sicher heit für das Kapital kann natürlich nicht gesprochen werden. In all den Fällen aber muß sich das eGschäft für die „Unter nehmer" recht lohnen, denn sonst könnten diese Leut« nicht so viel inserieren. Ein sehr beliebter gewinnbringender Trick ist es, in auf fallenden Inseraten die Uebernahme einer „hochlohnenden Gene ralvertretung" irgend eines geschützten Artikels auszuschreiben. Warenkenntnisse werden, um möglichst zahlreiche Bewerbungen zu erhalten, nicht zur Bedingung gemacht, wohl aber wird der Nachweis eines bestimmten Barkapitals, 560 bis 1560 Reichsmark, verlangt. Auch hier verfolgen die Arbellsmarkk- hyänen eine bestimmte Methode, die leider oft genug zum Ziele, d. h. zur Ausräubung der ins Auge gefaßten Person führt. Es wird nämlich grundsätzlich zur Bedingung gemacht, daß der „Generalvertreter" ein „Organisationslager" auf eigene Rech nung übernimmt, um, wie es heißt, die zu suchenden Unter vertreter mit Mustern auszuriisten und die Kundschaft sofort ab Lager bedienen zu können. In dem juristisch geschickt aus gearbeiteten Vertrage jst enthalten, daß die Generalvertretung fristlos aufgekllndigt werden kann, wenn nicht innerhalb einer gewissen, meist zu kurz bemessenen Zeit ein bestimmter Waren umsatz ereircht wird. Stellt sich dann heraus, daß trotz größter Mühe der Artikel nicht in dem vorausgesetzten Maße verkäuflich ist, dann wird der Generalvertreter die Vertretung los und hat einen mehr oder minder großen Warenposten auf dem Halse, mit dem er sich durch geschenkweise Abgabe bei guten Freunden und Bekannten beliebt machen kann. Der Unternehmer aber sucht von neuem „Generalvertreter", die ihm wieder ein Organi sationslager abnehmen. Auf die Weise sind schon viele Er werbslose, die hofften, sich eine Existenz aufzubauen, um ihre Ersparnisse oder um die erhaltene Abbauentschädigung aus der letzten festen Stellung usw. gekommen. Es ist natürlich nicht möglich, im Rahmen eines kurzen Auf satzes alle Tricks und Manöver zu schildern, welche die Aus beutung Arbeitsuchender zum Zweck haben. Die kurze Blutenlese dürste dem Leser schon zeig^g, welche Mittel aufgewandt werden, um aus der Notlage Erwerbsloser Nutzen zu ziehen. Den Arbeitsuchenden kann daher nicht dringend genug ge raten werden, Anzeigen und Angebote, in denen die Vorein sendung von Geld, die Hingabe von Kaution Ä>er Interessen einlage verlangt wird, oder wo es sich um die Uebernahme einer Vertretung, eines Postnachnahme-Versandgeschäftes und der gleichen mit der Verpflichtung zur käuflichen Uebernahme von Waren in größerem Maße handelt, mit dem größten Mißtrauen zu begegnen. Am besten ist es, man läßt die Hände davon. Wer aber einmal davon hört, daß ein Erwerbsloser hereingelegt wurde, oder wer selbst solch ein Mißgeschick gehabt hat, der er statte sofort Anzeige. Man scheue nicht die damit verbundene Mühe und den Spott seiner Mitmenschen. Es ist doch menschlich verständlich, daß der Erwerbslose nach jedem Strohhalm greift, in dem Glauben, sich aus dem Elend der Arbeitslosigkeit retten zu können. Da wir in Deutschland damit zu rechnen haben, daß eine rest lose Behebung der Arbeitslosigkeit in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird, so müssen die Behörden es als ihre Pflicht betrachten, hier nach dem Rechten zu sehen. Insbesondere er scheint es notwendig, daß di« Polizei alle verdächtigen Anzeigen daraufhin prüft, ob die Aufgeber es auf die Ausbeutung von Erwerbslosen abgesehen haben. Unter Umständen würde zu er wägen sein, ob nicht die Gesetzgebung durch Schaffung schärfster Maßnahmen dieser Ausbeutung einen Riegel vovschiebt. Zum Schutze der Aermsten der Armen würde eine solch« Maßnahme durchaus zu billigen sein. N. Dsver-sar. Luudschau. Da» Taunenberg-Nattonaldenkmal soll am I«. September u Gegenwart des Reichsvräsidenten «ingewciht werden. Von reu acht wuchtigen durch Ehrenhallen verbundenen Türmen werden bis dahin 3 fertig sein. Man erreicht das Denkmal von' Hohenstein aus. Von dem Umgang aus wird man einen weiten Rundblick über das ostpreußische Wald- und Seegcbiet haben. Das Denkmal wird in einem der Türme eine Erinnerungshalle für di« siegreichen Fahnen der Regimenter, die bei Tannenbcrg die Russen geschlagen haben, erhalten. Ein anderer Turm Hin- denburg gewidmet sein, ein dritter den anderen Feldherren der Tamienbergschlacht. Zwei Türme sind als Jugendherberge ge dacht. Die übrigen als Museum für Erinnerungen aus den Weltkriegkämpfen in Ostpreußen. »Ich zähle nur die heiteren Stunden". Diese Inschrift trägt eine Sonnenuhr, die vor dem alten Wirtschaftsgebäude auf dem Herrenkrug in Magdeburg steht. Sie trägt das Datum des 16. Juli 1827, zweifellos des Tages, an dem sie diesen Standort erhielt. Die Uhr selbst ist viel älter. Man hat sie aus den Ruinen von Kloster Berge vor 166 Jahren nach Magdeburg gebracht. Der Blitz aus hriterm Himmel. In Tanna (Merseburg) wollten Gutsarbeiter nach der Mittagspause ihr« Geräte zum Heuwenden wieder in die Hand nehmen. Am selben Augenblick fuhr, ohne daß man bisher Gewittererscheinungen wahrgcnom-- men hatte, ein Blitz hernieder. Di« Arbeitergruppe wurde aus einandergerissen um, Frauen wie Männer lagen mehrere Mi nuten betäubt am Boden. Eine junge Frau, die erst vor kurzem geheiratet hatte, ist vom Blitz getütet worden. Verbretterung der alten Moselbrück« in Trier. Eine fest« Brücke haben schon die Römer bei Trier über di« Mosel gebaut. Tacitus Glicht davon. Di« jetzig« Moselbrücke dürfte in ihren ältesten Teilen aus der Zeit der Erhebung Triers zur Kaiser» restdenz unter Konstantius stammen. Die Fahrbahn lag damals fast drei Meter höher als heute und di« Brücke war erheblich länger. Daß die Brücke lehr alt, beweist schon di« Bauart. — Sie ist aus Blöcken von Basalilava Hne Mörtel verlegt und mit Cisenklammern verankert. Genau wie d!« Porta Nigra. Der jetzig« Oberbau dürfte aus dem Mittelalter stammen. Er trug Aufbauten, so in der Mitte einen Torturm: diese sind aber Ende des 17. Jahrhunderts zerstört worden. Und nun soll die Brücke «ine wesentliche Umgestaltung erfahren, da sie dem Ver- kehr, so wie sie ist, nicht mehr bewältigen kann. Von 9,5 Meier soll sie auf 12 Meter verbreitert werden. Der entsprechende An trag an die Stadtverordnetenversammlung geht dahin, daß der Ueberbau der Brücke unter möglichster Wahrung des heutigen Brückrnbildes derart umgebaut und erweitert wird, daß Fahr- bahn und Fußwege dem heutigen starken Verkehr und einer zu erwarteten Verkehrszunahm« entsprechen. Der Umbau soll bis zum 1. Mai 1928 begonnen und bis zum 1. Oktober 1928 beendet werben. Wie verlautet, hat sich der Provlnzialkonser- vator mit dieser Verbreiterung der alten Moselbrllck« einver- standen erklärt. 25 Jahre bischöslicher Kammerdiener. Die Augsburger kennen ihn all«, den immer heiteren, hilfsbereiten .Onkel Albert", den jetzt 51 Jahr« alten Kammerdiener Albert Strehl«, der mit seinem Bischof zutzmmen in diesen Tagen das silbern« Jubiläum feiern konnte. Im Beruf steht er schon länger; denn er war schon einig« Jahr« bei dem Vorgänger auf dem Bischöf lichen Stuhle Kammerdiener. ,Onkel Albert" ist ein viel be gehrter Erzähler und Vortraosmeister in Jugend- und and'eMi Vereinen, er ist auch ein Künstler. Zeugnis davon gibt eine ebcns-'prächtige wie präzis gehende astronomische Uhr, die von seiner Hand verfertigt, im bischöflichen Kollegium zu sehen ist. Große Verdienste erwarb sich der Jubilar in den Zeiten der schlimmsten Ernährungsnot um zahllose Ruhrkinder, für deren Unterbringung er sorgt«. ««anttvorlttch stk den polnischen Teil: lk. «erhard D»,e,hk. DeeSden. ,»« dm sächsischen »eil und da» Feuilleton: 0r. «a; Domschlle. Dresden ISr «iqelgeili «rtur Len,, sämtlich in DreSveu. Der Schematismus für -as Bistum Meißen herausgegcben unter gütiger Mitwirkung der hochiv. katholischen Geistlichkeit und des Katholischen Lehrerverbandes ifk erschienen. Tr enthält außer der genauen Uebersichk Uber die Psarr- und Seelsorgeämker des Bistums Meißen und dem Register ber gesamten Deistllrhkett der Diözese vor allem ein genaues Verzeichnis sämtlicher katholischer Vereine der einzelnen Pfarreien. Der Schematismus enthält wertvolles Abressenmalerial, — das auf keinem anderen Wege beschafft werden kann. — BekleUungen find zu richten an den Vertag -er Germania A.-G. Filiale Dresden, Polierstraße 17 Lieferung erfolgt gegen Einsendung des Preises von M. 1.2S zuzüglich 2V Pfennige Porlo Auch zu beziehen durch: « Buchhandlung Paul Sckmick» (Inh. Paul Beck), Dresden, Schloßstraße 5d: Hoflieferant Netnrtck Irümper, Dresden, Sporer-, Ecke Schössergasse; Buchhandlung fr. pustat, Leipzig, Rudolfstraße 3: Buchhandlung k. tNollscKke, Bautzen, An der Petrikirche 9; Buchhandlung ttober» vuckei-, Ostritz i. Sa.: Buchhandlung kosepk st/eick«r, Zittau, an der katholischen Kirche: Buchhandlung tteinrlek Sckolre, Plauen t. V.. Gustav- Adolf »Straße 35: Buchhandlung E. stk. Blumenberg, Chemnitz, Friedrichstraße 1. ?su> Mell iVauriek ..... vroslion-ii. »28» Xarornonstrsöo ...» fsrnspreoder 55825 Srckvllr rtsrnkoklvn Vraunlioklvn : Wolr ur«. Ilekert billigst, nur oute käarken, lrel Haus unä krei Keller Verlangen 8>e dilte kreisllste Bestellungen: Brdilte nur KasernenstraLe kouken ksiv vortvilknkt bs! I-oronr, vl-ssäon-^,. ».iittleksuotrske 6. Strebsamer, tüchtiger 20 Jahre, strm im Wagen- bau, Geschirr und Tapezie» arbeiten such» Stellung. Offerten zu richten an MesensusvvokI unä kleinste Preise 647 immer bei Dresden. Lckelkelslr. l2. 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August geschlossen. ^chaulpielliaus Täglich Aesamtgastsplel von Mit gliedern de» Wiener Burg- thealer» Sonnaden^ 0,,- 7ok,l«r (>/, 8) Außer Anreckt Sonntao 0,5 lokal,« (>/,8) Außer Anrecht Albert-Waler Bt» Ende August geschlossen. Dir Komödie Heute und folgende Tage i.I»d, C/.8) Keßden). Water Täglich Gastspiel de» Berliner Residenz - Theater - Ensemble» Oa» kditvlgsquartlir ('/.8) Sonntag auch Vgl Uhr. 6a, kb»tslgequartj»r (Kleine Preise) Central-Water Heute und solgende Tage r,mili» Ualtk« (8) Sonntag auch '/»* Uhr- r,mill» 8»Nk« («leine Preis«) Manets Königshas Täglich abend- 8 Uhr Vit» ,«,,»»1,MI, stiHsss»»« Klein« Pr«ts«)