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Sr hat die Verbrechen schon eingestanden. Dem Weiher Hai >er anscheinend da» Geld deshalb nicht abaenommen, und ist mit dessen Fahrrad abgefahren, weil er defurchtete erkannt zu «verden, da W. ebensall» aus Falk« stammt. tz. Tödlich Unfälle. Beim Abladen des Getreides ist der drei zehn Jahre alte Sohn des Maurers Otto Lehmann in Nars- dorfso unglücklich vom Scheunenboden auf die Tenn« gestürzt, daß er dabei den Tod gefunden hat. — Auf dem Wege von der Arbeite ttütte wurde der Maurermeister Schmidt aus Hunds grün von einem Kraftwagen angcfahren und so schwer verletzt, daß er auf dem Wege zum Krankenhaus verstarb. Er hintcrläßt Frau und sieben Kinder. 5>UL ksuritr Sühne für verfuchlen Straßenraub Bautzen, 13. August. Ein versuchter Straßenraub, dessen sich her vorbcstrastc Handelsvertreter Kurt Albert Weise aus Elstra schul dig gemacht hatte, fand jetzt seine Sühne von dem gemeinsamen Schöffengericht Bautzen. Weise hatte am Vonnittag des 16. Juni Ü927 in Elstra den Handelsmann Reumann aus Dresden getroffen, „nt dem er bekannt war, und hatte von ihm erfahren, daß dieser be absichtige, sich nach Ostro auf den Handel zu begeben. Weise ver schaffte sich einen starken Knüppel, überholt« auf seinem Fahrrad den Händler und wartete am Hahneberg auf ihn. Er überfiel dann Reumann und schlug in der Absicht, ihn zu berauben, mit dem Knüp pel auf ihn ein. Reumann aber fing die Schläge mit dem linken Unterarm auf, entriß Weiße dann den Knüppel, worauf Weis« die Flucht ergriff. Weise wurde wegen versuchten Straßenraubes und gefährlicher Körperverletzung zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und k Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Dem Reumann wurde eine hon Weise zu zahlende Buße von 100 Mark zugesprochen. Im Beruf tödlich verunglückt l. Eunewalde, 13. August. Ein schwerer Unglücksfall er eignete sich gestern abend tn der 6. Stunde im Steinbruch Schönberg bei Cunewaldc. Der dort beschäftigte Stcin- vrbeiter Jakob Dretzler, der am Kran arbeitete, wurde von ider zurückschnellenden Kurbel so unglücklich getroffen, daß ihm dmrch die Kurbel eine schwere Schädel- und Unterkieserver- letzung beigebrocht wurde. Noch Anlegung eines Notverbaudes wurde D. allein <!j nach Hause geschickt. Infolge des starken Blutverlustes brach er im Walde zusammen und wurde in der v. Stunde gefunden. Noch ärztlicher Behandlung wurde er Mittels Krankenauto der Freiwilligen Sonitätskolone ins vautzener Krankenhaus überführt, wo er vormittags seinen schiveren Verletzungen erlegen ist. Die Derfafsungsfeier in Schirgiswal-e Schirgiswalde, 12. August. In Schirgiswalde wurde die offizielle Verfassungsfrier am gestrigen Vormittag in dem präch tig geschmückten Sitzungssaole des Rathauses abgchalte». Der Aufforderung des Herrn Bürgermeister Vogt zur Teilnechnw hieran hatte eine ansehnliche Zahl Herren Folge geleistet. Die Festrede hatte Herr Pfarrer Mott übernommen. Zur Grundlage seiner Ansprache hotte er den 3. Abschnitt, Artikel 1135—141 im 2. Hauptteil der Reichsvcrfassung: „Religion und Kteligionsgesellschaslen" gewählt. Ganz besonderes Interesse Kmden seine geschichtlichen Ausführungen zwischen Staat und Kirche und Kirche und Staat. Der Festredner begrützle warm idle Weimarer Verfassung, ihr Geist sei Einigkeit und Recht «>nd Freiheit. An uns liegt es nun. dem toten Buchstaben das »echte Leben zu geben. — Nach einen Aufruf zur allseitigen Mitarbeit an der Förderung des Volkswohlcs schloß der Bür germeister mit einem Hoch auf die Verfassung und Vaterland Hie würdige Feier. l. Die katholischen Krankenschwester» in Zittau wohnen jetzt in her Nordstratzc Nr. 9 und sind telephonisch zu erreichen unter Nr. K906 8p66N6 : Disken : Keulen U8W. I. VKUVLkN ^«»«ngrsdsi, H0 ksrnru» SV7S 1. Gerne iLbeoeresbnrtenfism«« ln «Usch«». Dt« Gemeinde«««" , ordneten nähmen Kenntnis von einem Schreiben de» Sächsischen Ge- I meindetages, das di« schwierige Lage auf dem Geldmarkt betont. Die < Direktton der Reichseiseubahnr» hat de« seit 188? bestehenden Ver- trag mit der Gemeinde Airschau über die Benutzung des Fußweges von der Kirfchaurr Straße nach dem Bahnhof Schirgiswalde gekün digt und die Aufstellung eines neuen Vertrages gefordert. Gleich zeitig fordert die Direktion der Reichseisenbahn für das Jahr 5 Mk. Gcstattungsgekd für die Benutzung dieser Weges. Der Beitrag wurde abgclehnt. I. Forstsest in Kamen;. Vom 22. bis 25. August wird wie olljichrlich das berühmte Forstsest der Lessingftvdt Kamenz in der Bartholomäuswoche gefeiert, dessen Entstehung bekanntlich auf die Zeit der Lausitzer Hussttenkompfe zurückgcführt wird. l. Äe Wanderungsausstellung d«s Deutschen Hygiene- Museums findet im Bezirk« der Amtshauptmannschaft Bautzen in der Zeit vom 24. August bis 33. September in den Orten Großjdubra, Schirgiswalde, Neukirch und Mschofswerda auf Veranlassung des Bezirksfürsorgeverbandes Bautzen-Land und des Stodtrates Bischofswerda statt. .l Eingebrochen wurde in der Nacht zum Montag in das Ma- terialwarcngcschäst des Herrn Josef Müller in Mariathal. Vermut lich kommen zwei Personen als Täter in Frage. Sie sind nach Er brechen der Hintertür in das Haus cingedrungen und in den Keller gestiegen. Dort sielen 30 X'-Psund-Pnkete „Rama'-Margarinc und 15 bis 18 Stück Butter in die Hände. Außerdem haben sic im Kel ler zwei Flaschen Bier getrunken. An den Flaschen sind die Finger abdrücke von der Gendarmerie gesichert worden. l. Wegen Mietwucher bestraft. Gegen das Mieterschutz. gesetz verstoßen hatte die Kaufmonnsehcfrou Johanna Gocht aus Neugersdorf. Das Amtsgericht Ebersbach hatte sie am 5. April 1927 wegen einer fahrlässigen Zuwiderhandlung zu einer Geldstrafe von 200 Mark oder 20 Togen Gefängnis ver urteilt. Die Staatsanwaltschaft hotte Berufung eingelegt und Bestrafung wegen vorsätzlichen Mietwuchers verlangt. Die Gocht hatte vom 1. April 1926 ab eine im Hinterhaus des von ihr gepachteten Grundstückes über einer Werkstatt gelegene Wohnung für eine Iahresmiete von 2400 Mark an den Fabrik direktor Steubner vermietet. Nach sachverständigen Gut achten betrug die angemessene Miete noch Friedensmiete mit Zuschlag aber nur 700 Mark pro Jahr. Dabei hotte Steubner die Wohnung auf eigeiw Kosten vorrichten lassen müssen. Heute erhielt die Koch! wegen vorsätzlichen Mielwuchers «ine Geld strafe von 500 Mark oder 50 Tage Gefängnis. — Die geringe Selbstmordziffrr in katholischen Länder». Der amerikanische Soziologe Rudolf Dominik Frcnay hat in einem jetzt veröffentlichten Werke über das „Sclbstmordproblcm in den Vereinigten Staaten' de» Nachweis dafür erbracht, daß die katho lische Kirche ein mächtiger Faktor in der Verhütung von S c l b ü v c rstümm elu »g und Selbstmord ist. Dr. Frc- nap lvuiutticrte über diese Frage mehr als 150 Werke und 400 Universitütsprofcssoren, Versicherungsagenten „nd Regierungsbure- aus und fand, daß sie Katholiken eine ganz niedrige Sclbstmordzif- fer haben. „Auch die katholischen Nationen in Europa', sagt Dr. Frcnap, „haben eine niedrige Sclbstmordzifscr. indeß die Zahl bei i>c» Protestanten hoch ist.' Frcuay bringt ferner den Selbstmord mit der Ehescheidung in Zusammenhang. Das VerbältniS der Männer z» den Frauen ist hier 3:1. während von den Mädchen unter 20 Jahren mcbr freiwillig den Tod suchen als von den Jüng lingen. Verheiratete Leute zeigen die geringste Neigung für den Selbstmord. Verwitwete, Männer und Frauen, begehen weit häu figer Selbstmord als Ledige. Die größte Neigung zum Selbstmord aber zeigen Geschiedene. Auf einen Selbstmord unter Verheirateten kommen fünf unter Geschiedenen. Cirrgesansl Tterbevorsorge und Katholiken. Seit einiger Zeit verbreitet die deutsche Lebens versicherung Gemeinnützige A k t i e n°Ge se I l- schaft Berlin-Schöneberg, Geschäftsstelle Dresden-?!.. Georgplatz 3, 3. Drucksachen, i» denen zum Beitritt für eine Slerbekaffe Reklame gemacht wird für die Katholiken im Bis tum Meitze». Diese Reklame geschieht ohne Genehmigung und gegen de» Wille» des Bischöflickien Ordinariats. Allen Katholiken die eine Sterbevorsorge abschlietzen wollen, sind daher die katholischen Begräbnisbünde als Cari- laswerke aufs wärmste zu emsffehlen, die auch zu jeder ge wünschten Auskunft gern bereit find. Die Anschrift für Dresden lautet: „Katholischer Begräb nisbund „Sankt Benno" zu Dresden, e. V., Dürerplatz 21, Telephon 30391. DiSzesan - Rachrtchken Neuregelung der Seelsorge in Baust«« Am 30. Juni d. I. hat im Dekanat des Domstists El Petri zu Bautzen ein General Kapitel stattgefunden, en dem die sämtlichen hochwürdigen Herren Domkapitulare die residierenden und nichtresidierenden, tetlgenommer haben. Anlätzlich der Inkraftsetzung der neuen Statuten des hochwürdigsten Kathedralkapitels sind auch mehrere Anordnungen getroffen worden, die für die S e e l s o r g e der Bischofs st adt Bautzen und der zu ihr gehö rigen Umgebung von Bedeutung sind und die sich bereits seit einer Reihe von Jahren als notwendig erwiesen hch den Auf einstimmigen Antrag des Generalkapitels hat der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Christian Schreiber ans gleichen Tage durch Bischöfliche Dekrete bestimmt, daß in der Bischofsstadt Bautzen in Zukunft zwei selbständige Pfarreien bestehen sollen, die Pfarrei der Domkirche St.' Petri und die Pfarrei der Kirche zu Unserer Lieben Frau. Zur Dompfarrei gehören in Zukunft alle Gläubigen, die in der inneren Stadt Bautzen, und zwar innerhalb der al ten Türme und Stadtmauern wohnen, die Gläubigen des übrigen Stadtgebietes und der Umgebung gehören zur Pfarrei der Liebfrauenkirche. Die Grenzen dieser Pfar rei gehören zu den umliegenden Nachbarpfarreien bleiben die gleiche wie bisher. Die Dompfarrei wird verwaltet werden von einem der hochwürdigen Herren Domkapi tulare, den das Kathedralkapitel dem Hochwürdigsten Herrn Bischöfe vorschlögt. Als Psarrer der neuumgrenz ten Dompfarrei ist vom Generalkapitel der bisherige ver diente Pfarrer von Bautzen, der hochwürdige Herr Scho- lastikus Georg Heduschke präsentiert worden. Der Hoch- würdigste Herr Bischof hat die Präsentation angenommen und dem hochwürdigen Herrn Scholastikus Georg He duschke das Pfarramt der Domkirche mit Wirkung vom 1. September d. I. übertragen. Als Pfarrer der Liebsrau enkirche ist dem Hochwürdigsten Herrn Bischof vom Gene- ralkapitel der hochwürdige Herr Willibrord Strentzel, bisher Pfarrer in Bärenstein (Bez. Chemnitz) vorge schlagen worden. Der Hochwürdigste Herr Bischof hat dem hochwürdigen Herrn Psarrer Spentzel das Pfarr amt der Liebfrauenkirche gleichfalls mit Wirkung vom 1. September d. I. übertragen. Die Gottesdienstordnung bleibt im Dom und in der Liebfrauenkirche unverändert dieselbe wie seither. Die Regelung des weiteren Ausbau es der Seelsorge in der Bischofsstadt Bautzen wird erfol gen nach dem Amtsantritt des neuen hochwürdigen Herrn Pfarrer. Ueber die Einführung ergehen noch nähere Mit teilungen. Angeslellt iverden am 1. September d. I. Herr Kaplan Philipp Nüchter in Seitendorf, als Pfarradministrator in Bären st ein unter Verleihung des Titels Pfarrer. Herr Neupriester Johannes Kindermann (Reiäzen- bach) als Kaplan in Seitcndorf. Herr Neupriester Georg Moeser , Neustadt O.-S., ab 12. d. M. als Kaplan an St. Laurentius in Leipzig-Reudnitz angestellt. Semrinetr- unet Vereinrvrsen ß Freital tGemeindesaal.) Montag. 15. August, abends 8 Uhr, spricht hier der Festredner vom Reichenbacher Katholiken, tag, Domprediger Pater Dion. Orthsiefer. Katho liken, erscheint in Massen. Wetterberlckr der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Wechselhafter Witlerungscharakler. Neigung zu Strichregen und Gewittern. Zeitiveise lebhafte Winde aus südlichen bis westlichen Richtungen. Mäßig warm. keraniworM» skr den poIIUschen Teil: De. Gerhard Deeczhk, Dresden. siir den tkchfllchrn Teil und da» ffcnlllcton: vr. Max Domfchle, Dresden Mr Ln,eigenr Lrtur Len,. ILmttntz tn Dresden, Umschau in Holland Von Paul «. Schmiß. Wer es eilig hat, von Süddeutschkand nach den Nieder landen zu reifen, der besteigt morgens zu guter Stunde den Wien-Holland Expreß. Er rast während eines ausgedehnten Frühstücks im Speisewagen das Rheftttal entlang. Hinter Köln, einige Stunden spätet, schließt er ein opulentes Mittagsmahl an. Er berechnet stündlich, mit Hilfe von Kursbuch «nd Uhr, deren genaue Zeitangabe bei jeder neuen Station erneut geprüft wird, dir gahrtdauer, die noch mit Geduld zu überwinden ist — und steigt knapp sieben Stunden später in Amsterdam aus dem Abteil des Zuges, schlendert in sein Hotel, ohne viel von einem Wechsel der Landschaft, der Menschen, und dessen Auswirkungen auf die eigene Seele bemerkt zu haben. Aber wer Zeit hat, viel Zeit und wenig Geld, der nistet sich im goldenen Mainz, oder im ausstellungsfr«udigen Koblenz auf einem holländischen Frachter ein und schaukelt auf dem behäbigen Rücken des Rheins, kaum schneller als die treibenden Wellen, nach Holland hinab. Zwar dauert solch« Fahrt fast drei Tage, aber man spürt mit geruhsam wandernden Sinnen, wie sich alles verwandelt . . . Erst flachen die schroffen „sieben Berge" -u den unruhigen Hügeln zwischen Bonn und Brühl ab. Dann gewinnt das Fluß- tal immer weiteren Raum, die Hügel drängen ab in die Ferne. Zwischen Köln und Duisburg stellen sich breitbeinig Fabrik schlote und Eifenkrane ans Ufer und drohen dem Reisenden arrogant mit dem glgantisthen Ausmaß ihrer Forme« . . . Und wenn sie hinter dem Schiff versunken sind, streckt di« norddeutsch« Ebene vorwitzig «in« Hand au« gegen den Rhein und zaubert «ine nüchterne, herb« Landschaft an die Ufer. Aber diäse das Auge ermüdenden, niederen Lrdwrllen Norddeutschrands weich«, He man es erwartet.einer weichen, satt« Landschaft. Bei Wesel beginnen die Niederlande. Fünfzig Kilometer weiter rheinabwärts passiert man di« holländische Grenze. Die Landschaft, mit der man sich noch anf deutschem Boden vertraut machen konnte, wird eindringlicher, überzeugender, typischer. Der Rhein, der in seinem oberen Lauf beschwingt ist durch die ewige Sehnsucht eines „Hin zum Meer", wird nüchtern, symbollos, er wird praktisch. Und schwenkt dann das kleine Frachtschiff auf einem der schnurgeraden Kanäle aus der Westrichtung des Rheins nach Norden ab, nach Amsterdam, so wirkt die Lantschast immer mehr „geschaffen" — nicht mehr naturhast gewachsen. Das Land, das tiefer liegt als der Meeresspiegel, das bei jedem Spaten stich noch das Wasser in seinem Innern preisgibt, stellt eine Fülle „Stilleben" um die Sinne. Die ganze Landschaft wird zum Gemälde. Dieser Gemiisewagen voll köstlicher Früchte, diese drollige Rotsversammlung einer üppigen Kopfsalatfelde«, diese Weide mit den schwarz-weißen Kühen, all da» gemahnt an holländische Maler. — Und man spürt, wie in dieser Landschaft die Ebene zwangsweise zur Grundperspektivr holländischer Malerei werden mußte. Di« Menschen der Berge müssen di« Dinge anders zum Bild ordnen, dort steht alle» vor Hinter gründen, — hier aber beziehungslos zur Tiefe des Raums. Nur mit der Erundcbene sind di« Erscheinungen verwurzelt. — Türme, die bei uns versinken vor dem Horizont, steigen hier an bis fast zum Zenith. — Deutlich spürt man in allem: Dies Land hat der Mensch ge schaffen. Ohne ihn wäre es Nichts. Diese brütende, dunstige Fruchtbarkeit ist restlos gebändigt. Und wo ohne Menschen- arbeit vielleicht Fieber tobten, strotzt jetzt alles in üppiger Füll«: Riesige Blumrnfelder ziehen rechts und links des Kanals. Und so wirkt diese Fruchtbarkeit nicht bäuerlich. Luxusiuterefjev dient diese» Land i« überragendem Maß ... Und des Abends ist man in Amsterdam . . . Diese Stadt, di« vinst der wichtigste Hafen de« Kontinent» war, ist heute im eigenen Land von Rotterdam überflügelt. Aber di« Altersfarbe seiner Geschichte macht sie dennoch unendlich anziehender. Di« grandiosen Epochen der Bauktmst spiegeln sich hier, nicht in Schlössern und Burgen, sondern in den Handels häusern. in Hafcuspeichern, in Herrenhäusern und in den Grachten. — Wie Venedig ist sie auf Pfähle gebaut und wirkt trotz ihrer Eigentümlichkeit nicht fremdartig . . . Vielleicht, weil man aus dem Ghetto Amsterdamer Ctraßcnlebens immer wieder einen vertrauten Klang «igeirer Muttersprache aufsangt. Denn das Volk ist lärmend und immer fröhlich. Am Hafen sah ich sie auf offener Straße nach einer Drehorgel tanzen. And di« Passanten blieben stehen und klatschten im Takt. Abends — es sind klare Sommerabend« — aber verschmilzt Amsterdam, die Stadt Spinozas, mit dem stärksten Eindruck meiner Umschau in Holland: mit Rembrandt! — Denn da ich am folgenden Tag vor den unsterblichen Bildern im Reichs- museum stand, stieg diese Stadt aus den Hintergründen empor, getaucht tn dieses gespensterhafte, seltsame Licht, das des Malers Hände auf dl« Leinwand gezaubert, das Licht der Sommcrabcnde über den Grachten. Deutsch« Festschrift für eine« ungarischen Forscher. Dos Un garische Institut an der Berliner Universität, dessen Leitung nach dem Tode Prof. Graggers in Stellvertretung Prof. Mittwoch übernommen hatte, hat auch die Herausgabe der Ungarischen Jahrbücher fortgesetzt. Das neuest« Heft erscheint als Fcst- nummer zum 70. Geburtstag des hervorragenden ungarischen Sprachforschers Josef Czinnyei. Den einleitenden Elüct- wunfchaufsatz hat anstell« Robert Graggers der finnische Ge lehrte Emil Setälä geschrieben. Unter der internationalen Mit arbeiterschaft finden sich die Berliner Professoren Wilhelm Schulz«, Jos. Markwart und Ernst Lewy, Das «teste christliche vttd in Palästina. Für das älteste bisher entdeckte Beispiel christlicher Malerei in Palästina wird ein Gemälde angesehen, das man in der dem fünfte» Jahrhun dert angehüri«» Höhle des Einsiedlers Theoctistus gefunden hat. Dem englischen Archäologen D. I. Lhitty gelang es. wie aus Jerusalem gemeldet wird, diese Felsenhöhle festzustellen, die etwa lü Kilometer östlich von Jerusalem m der Wüste in der Richtung nach Jericho liegt. Di« Höhle ist nur mit Hilfe von Seilen und Leitern zugänglich. Das Innere war in eine Kirche verwandelt worden, zeigt einen Mosaik Kode» und Fresken, auf denen die Jungfrau Maria, die Kr«u»igung und «in« Grupp« Heiliger dargestellt ist.