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viele» grmemzvm ycwen. zu «rnanver neyen. ganz ve,viM,Lv »er Gttzsnwart, wo christlicher Glaube rrikd christliche Sitte oon vielen Seilen so heftig bekämpft werben. Besondere Glück wunsch« sprach der Redner zur Vollendung der Kirche au», di«. wie er wünscht«, stets eine Stätte der Erbauung für die Ge meinde, der Gerechtigkeit und des Friedens sein möge. Tann kam der Gipfelpunkt der Festvcrsammlung: Die Festrede d«S Kölner Dompredigers>, P. Dionysius Orlsiefer, O. F. M. Ein Sol,» des heiligen Franziskus am Rednerpult, der Diaspora stadt Rcichcnbach, ein seltenes Ereignis, aus dem man den Hauch zeschichtlicher Bedeutsamkeit vernehmen zu können meinte. Wir in Lachsen kannten ja zum Teil bereits den bereitwilligen, großen Diaiporahclser vom Rhein von früheren Gelegenheiten. Aber seine große Art wirkt immer neue Wunder. In allen Herzen wurde unter seinen Worten von neuem die Größe und Tiefe unseres katholischen Glaubens wach. „Siehe ich bin bei euch bis an das Ende der Tage". Das war der Grundgedanke, den der hochw. Festredner in die Tagung hineinwarf, an dem sich in der wuchtigen, feinsinnigen Gestaltungskraft seiner Worte die Glaubenssreudigkeit, das Selbst vertrauen und der Mut der zweitausendköpsigen Katholikenschar em- porrankte, in dem die Diaspora ihre Bitterkeit und Verlassenheit ver lor, weil sie wieder ganz hineingestellt wurde in das große gewaltige Credo der katholischen Weltkirche. Der Festredner sprach von der Unrast und Ruhelosigkeit unserer Gegenwart und von der unendlichen Ruhe und Größe unseres Glaubens. Herrliche Bilder ließ der Ge sandte vom billigen Köln vor den Augen der Festteilnehmer erstehen. Er verglich die moderne Welt mit einem Kompaß, den man aus sei ner Polstellung herauSgerissen, der nun vibriert und zittert und nicht mehr zur Ruhe kommen kann. So hat auch dir Schöpfer «ine Un ruhe ln uns Geschöpfe hineingelegt. Er läßt uns nicht zur Ruhe kommen, wenn wir uns nicht ganz auf unseren Pol einstellen: Jesus Christus. Dann knüpfte der Festredner an eine antike Sage an, an die Sage vom Labyrinth, in dem ein Ungeheuer baust, in das viele tapfere Männer eingcdrungen sind, um sich durch den Sieg über das Ungeheuer die Hand einer Königstochter zu verdienen. Niemand aber kam wieder aus diesem Irrgarten heraus, bis endlich einer der Waghalsigen einen Faden am Eingang befestigte, an dem er den Aus- ßang wiederfand. So hat auch Gott uns Menschen eine Kirche ge schaffen, die uns den goldenen Faden ihrer Lehre in die Hand drückt, damit wir aus dem Irrgarten menschlichen Denkens und menschlicher Leidenschaften den Ausweg wiedersindcn. Das waren nur einige Gedanken. Wir werden auf diese Festrede, die die Versammlung zu stürmischer Begeisterung hinriß, noch ausführlicher zurückkommen. Hatte P. Ortsies er die Katholikenversammlung hinaus in die geistigen Höhen der katholischen Glaubenslehre geführt, so un ternahm es im weiteren Verlaufe des Abends der hochwürdigfie Herr Bischof Dr. Ehrtsttan Schreiber unsere katholische Weltanschauung hineinzustellen in die großen Ge genwartsfragen, die uns heute im privaten und öf fentlichen Leben bewegen. Der Bischof sprach von der Zer rissenheit unseres Volkes auf wirtschaftlichem, sozialem und poli tischem Gebiet. Und wie er es so oft getan hat, stellt er den Kampf ansagen von links und rechts auf allen Gebieten des öffentlichen Le bens die Losung der christlichen Liebe gegenüber. Er weist die ent stellenden Behauptungen mit Nachdruck zurück, als ob die katholische Kirche mit einer besonderen Wirtschafts- oder Staatsform innerlich »erquickt sei, und betont, daß sich die katholische Kirche mit keiner Staatssorm, Wirtschaftsform und mit keinem politischen System iden tisch erkläre. Die katholische Kirche ist der Ansicht, daß jede Staats- sorm, jede Wirtschastsform und jedes politische System am Platze ist, Ivenn es auibaut aus Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe und wenn es !ür das Volk jeweils ein Gutes bedeutet. Der Bischof legte weiter hin die katholische Auffassung zu den weltanschaulichen und kon fessionellen Grundsätzen dar. Wir selbst seien Katholiken aus lieber- engung, nicht aus Gewohnheit und Ueberlteferung. Aber wir ha- en Respekt vor jeder anderen Ueberzeugung, soweit sic ehrlich ist. Und was der Bischof schon so oftmals zur Förderung des Inneren Friedens getan hat, er'widersprach der oft zu vernehmenden lächer lichen Darstellung „der Bischof von Meißen wolle ganz Sachsen ka tholisch machen". Wenn er es erreichen würde, daß alle lauen Ka tholiken wieder ihren Glauben bekennen würden, dann würde er seine Lebensaufgabe als gelöst betrachten. Und dann griff der Bischof noch zwei der bedeutsamsten kul turellen Fragen der Gegenwart heraus, die Schulsrage und die kkonkordatsfragc, und legte den katholischen Standpunkt da zu dar, der ohne Vergewaltigung irgend einer anderen Ueberzeugung nur die Gerechtigkeit wahren und die Freiheit der Gewissen schützen will. Oftmals wurde seine Rede gerade bei diesen Ausführungen von spontanem Beifall der Massenversammlung unterbrochen. Hier zeigte cs sich erneut, daß die Katholiken auch in diesen praktischen Fragen bis zum letzten Mann einig sind, daß in der Konkordatsfrage „Hier Vietze gegen ven evrunvjatz Ntr Ach- tnnd fremder ehrlicher UebeckeuWlget, verstößt. Mir «ecken Gelegen- heit nehmen, auch diese Ausführungen des Diözefanbrschof- noch onS- fichrkich wtedrrzugcken. » Al« die Rede des Bischofs verklungen war. brachte der 1. Vor sitzende Egtd Becher ein Hoch auf seine Heiligkeit den Papst und auf unseren Bischof aus, worauf die Versammlung stehend eine Strophe der Papsthymne sang. Wir haben bisher nur den rednerischen T-ll der Festversammlung wiederaegebm. Es ist aber anerkennend festz,«stellen, daß auch der künstlerische Nahmen dieser Fest versammlung auf einer ganz hervorragende» Höhe stand. Es ist da neben einem poetischen Vorspruch, der auf Jubelfest und Kirchc»- weihe hinwies, besonders der Leistungen der Cücilienchöre zu ge denken, an ihrer Spitze det EScilia von Reichenbach, mit Lehrer Hoffman» als Dirigent. Dann aber auch der Cäcilicnvereine von Adors, Auerbach, Greiz, Werdau und Zwickau. ES ist unmöglich, hier einzeln alle ausgeführten Werke aufzuzählen, obwohl jedes einzelne eine lobende Anerkennung verdient hätte. Zum würdigen Verlauf der Festversammlung trug auch die Mitwirkung des Stadtorchestcrs mit vortrefflichen Leistungen ganz wesentlich bei. Um die Vorbe reitung des schönen Festreigens mit der Huldigung an die Kirche hatten sich Frl. Turnlehrerin Büttner und Gemcindchelferin Dieter verdient gemacht. Die Ausschmückung des Festsaales hatte Jngcni- cur Li eil, die des Speisesaales Frau Erbe, der Ehrenpforte De korateur Schlek sen. und die der Kirche Küster GierSberg ge leitet. An der Spitze des Festausschusses stand Pfarrer Kirsch, die Leitung des Finanzausschusses hatte Fabrikant Greb, die deS Wohnungsausschusses Installateur Schmidt. Sie alle dürfen den vollen Erfolg des Festes zusammen mit der gesamten Pfarrgemcinde als besten Dank für ihre mühevolle Vorarbeit buchen. Der Bezirks- katholikentag in Neichenbach wird den katholischen Gemeinden im westlichen Teil unseres BiStumS ein Ansporn zu weiterer tatkräf tiger Arbeit sein, getreu dem Losungswort, das Pfarrer Kirsch in seinem dankerfüllten Schlußwort als das Gcheimnis seine« Erfolges preisgab: Der Optimismus bat gesiegt! Reicheubach soll darin Lehrmeister sein! Firmung tu Lengenfeld Lengenfeld. Eine Nachbargemeinde von Reichenbach. Auch Filiale des katholischen Pfarramtes Reichcnbach. Aber ohne Filialkirche! Ein schlichter Saal im Hinterhaus einer Häuser gruppe dient seit einigen Jahren den Katholiken von Lengenfeld als Gotteshaus. Einige Stufen führen zur engen Pforte hinauf. Wie bei einem großen Dom. Und drinnen? Ein traulicher Altar mit Blumen und frischem Grün geschmückt. An den Wänden ein Kreuzweg. Alles in den einfachsten Farben. Aber doch würdig und traulich. Und heute war ein besonderer Freudentag. Zum ersten Male kehrte in dieser Kapelle zu Len genfeld seit Jahrhunderten wohl ein katholischer Bischof ein. Zum ersten Male ein „Ecce sacerdos magnus^ zum Gruße. Zum ersten Male heilige Firmung. Und als der Bischof mit Mitra und Stab am Altar dieser Diasporakapell« steht, als er zu der glücklichen Gemeinde von dem Sakrament der heiligen Fir mung spricht und die Gläubigen zu Treue und Bekennermut mahnt, da weiten sich im Geiste die enge» Mauern. Die Kapelle wird zum Dom. Der Schrank zur Linken, der Kachelofen zur Rechten verschwinden und der Klang des Hamoniums verklingt. Säulen scheinen zum Himmel aufzuragen. Der kleine Mtar wächst zur Höhe und in der Seele klingt es wie feinster Orgel klang. Dieses Haus ist ein Tempel des heiligen Geistes, Got tes Wohnung, nicht geringer und nicht schlechter als andere Gotteshäuser auch. Dieselben Seelen, derselbe Heiland, die selben Sakramente! ää Firmlinge traten am Sonnabend in dieser Kapelle vor Ihren Bischof. Ihre Anteilnahme und Freude hatte di« Ge meinde durch den sestlicke" Schmuck des Kavellengrundltückes zum Ausdruck gebracht, » Am Abend fand lm Saale des Gasthofes zum Hammer ein Festakt statt, zu dem die Ortsgruppe Lengenfeld des Volks- Vereins für das katholische Deutschland eingeladen hatte. Auch hier wirkte die Eäcilia in ehrenvoller Weise mit unter ihrem Leiter Prokurist Hantschmann. Der liebe Prolog aus Mädchenmund, die herzlichen, schlichten Begrüßungsworte des Geschäftsführers mit dem anheimelnden „Glück aus" am Schluffe, olles mutete so erzgevirgisch herzlich an. Die Ge meind« ist jung und klein. Aber der Bischof konnte ihr di« wärmste Anerkennung aussprechen und sie zu weiterem Bor- wärtsstreben ermutigen. Er gedachte insbesondere der Fami lie Direktor Steinegger, der die Gemeinde zum größten Teile die jetzige Kapelle verdankt, ober auch des guten Vor bildes aller Gemeindemitglieder und nicht zuletzt ihres seelen- «efrigen und opferbereiten Psarryerrn. rnicy yier W»yr« oe» Bischof noch grundsätzliche Ausführungen über di« Ausgabe d«- Katholiken im öffentlichen und privaten Leben. Als die Papst» Hymne vecklunge« «ar, sprach Psarrer Kirsch dem Oberhirtest den Dank der Gemeinde aus, wobei er mit besonderer Freud« seststellen konnte, daß in letzter Zeit sieben Männer und Iung- Männer der Gemeinde in Hoheneiche» Exerzitien gemacht haben.' Die Gemeinde darf sich dieser schlichten, aber umso herzlichere« 4«ier, wie des ganze« Firmungstage» aufrichtig freuen. KuN«l5LllSU Sie erste katholische JeUschrifk tu 0er afrikanischen Kisrvahell - Sprache Ei« höchst wichtiges Werk für die Ausbreitung der Reli gion und Kultur unter den afrikanischen Volksstämmen ist eS, das Pater Loogmann aus der Kongregation der Väter vom hl. Geist, Missionar in Sansibar, jetzt unternommen hat. Es handelt sich um eine seit einigen Monaten erscheinende Publi kation, «ine für die Eingeborenen Ostafrikas bestimmte Monats schrift in der Kiswaheli-Sprache. Da diese Sprach« sehr ver breitet ist verspricht genannte Zeitschrift viel Gutes unter der eingeborenen Bevölkerung e» wirken. P. Loogmann, ihr Herausgeber, nennt sie" ein Werk von größter Wichtigkeit im Kampfe gegen den vordringenden Islam, da sie die einzige katholische Zeitschrift jenes Gebietes ist. Doch muß sie schort di« Konkurrenz mit zwei «ichtkatholischen Zeitschriften aufneh men, die das unheilvolle Vordringen der Grundsätze des Koran begünstigen. — Wer dieses hochwichtige Werk zur religiösen und kulturellen Hebung der Eingebornen Afrikas unterstützen will, sende seine Spende für die „Rafiki Dein" („Unser Freund", so lautet der Titel der Zeitschrift) des P. Loogmann an die St. Petrus Tlaver Sodalttät Breslau V.Hirkck» st r a ß e 3 8. Auhlands Weg zum Aiyersmus 117 orthodox« Bischöfe ln den Gowjeikrrker« Die orthodoxe Geistlichkeit Sowjctrußlandg richtet an die ge samte christliche Welt einen Ausruf, in der sie auf die Unters drückung und Verfolgung der orthodoxen Kirche seitens der sowjet- russischen Regierung htnweist. Die Bischöfe werden in die Kerker g«^ worfen, dem Volke werden die Kirchen weggenommen. Die Reales rung unterstützt alles, waS gegen die orthodoxe Kirche kämpft. Sie unterstützt vor allem die Bildung neuer Sekten. Das westliche Euro« Pa — so heißt es ln dem Aufruf — ist schlecht unterrichtet von dem' furchtbaren Kampf der orthodoxen Kirche um Leben und Tod/ Europa weiß nicht, waS in Rußland geschieht. Blättermeldungen zufolge befinden sich gegenwärtig 117 oriho- doxe Bischöfe in den Kerkern Sowjetrußlands. Außer diesen 117 gibt es noch -lO Bischöfe, von denen man nicht genau weiß, ob sie sich im Kerker oder In der Verbannung befinden. Die Bischöfe in der Verbannung dürfen keinen Gottesdienst ausüben, ja sie dür- sen nicht einmal einen bestimmten Aufenthaltsort verlassen und müssen sich zu bestimmten Zeiten bei der G. P. U. (Staatspolizei)' melden. Die Strafe der Verbannung dauert mindestens drei Jahre. Die Metropoliten Mirill, Arsenlj, Nikandr u. a. sind lebens länglich verbannt. Die Bischöfe in den Konzentrationslagern müs sen die niedrigsten Arbeiten verrichten. Bischof Gleb ist Pförtner, die Bischöfe wurden nicht auf Grund eines gerichtlichen Urteils, sondern auf administrativem Wege in die Verbannmmg geschickt. Den Bischöfen wird zur Last gelegt, daß sie die vom Staat ge gründete Sekte ablehnen und der orthodoxen Kirche treu bleiben Erpressungen an mexikanischen Katholiken Aus der mexikanischen Press«, aus dem Universal vom 18. Juli und aus anderen Quellen erfährt man seltsame Dinge. Nämlich eine Anzahl Erpresser hat b>« Kirchenverfolgung benützt, um an den mexikanischen Katholiken Erpressungen un erhörter Art zu verüben. Es genügte die Drohung einer An zeige, namentlich wenn die Erpresser erfuhren, daß In einem Hause die hl. Messe im geheimen gelesen wurde, um den Leuten hohe Summen abzunehmen. Seit über einem Jahre war diese abscheuliche Praxis im Schwung, man spricht von sehr hohen Summen, die durch nichtsnutzige Angeber und Erpresser der Be völkerung allmählich so geraubt wurden. Sogar Polizeiagenten haben sich an diesen einträglichen Geschäften beteiligt. Ein Be amter am Innenministerium, ein Oberst Meyer, hat diese Er pressungen entdeckt und ist sofort durch Verhaftung einiger der Schuldigen dagegen vorgegangen. Es ist also eine Sacke »>>-> bereits offizseil durch die Behörden versolat wird. Franz von AM. Liktorische Novelle, von M. D. «rüget. sls. Fortsetzung.) Nichts hatte ihn besänftigen können als der Gedanke, dast es nur ein Spiel der flüchtigen Laune war und daß du. zu Verstand gekommen, besser mit dem ererbten Reichtum Haushalten müdest." „Nun aber," rief Franz voll froher Hoffnung, „kommt in die flüchtige Laune ein tiefer Sinn, der ste durchdringt und erhebt. Was früher nur kindisches Vergeuden war, das nvlrd von jetzt an ein in Gottes Sinn Verwalten." Seine Mutter konnte seine Hoffnungen nicht teilen. In lange tatenlose Weibessehn« sucht brachte er den Pulsschlag des Mannes, aber ach! Auch den Kampf, den schweren Todkampf, den Hast, die Flüche! Inniger und Heister noch nicht den grenzenlosen Zorn des Da es machen wie ste. Gottes unerme die Kleinmut um ihrer Frledfert „ Und die Bettler, das fühle sie, gingen trotz der kärglich Gabe reich beschenkt von ihrer Tür. Well sie ia Ihr Best >pf. , . lehte ste Franz an. noch ers zu wecken. Er solle flicke Gnade würde ihr gkeit willen verzeihen. flicken Bestes ihnen gab. die geschwisterliche Liebe. Die schwache Kraft des Kranken erlahmte. D!e Augen schlossen sich. Da schwieg »»ch die Mutter. Nur still betete te. dast Gott ihrem Sohn den Mut zu einem Kampf mit seinem Vater versagen möge. Aber zum erstenmal in ihrem Leben fand ihr Gebet nicht den Weg zu Gott; darum »LlUlte es auck k-Ina Freudlakeit in ihrem wecken. 12. Eine wundervolle Zeit begann für Mutter und Cohn. 6s war. als ob sich die schönen Tage noch einmal wieder holten. da der Knabe Ihr einst geschenkt war und ste Ihn als die herrlichste Gabe der ewigen Liebe empfangen hatte, leder Laut, jedes Lächeln war ihr etne Offenbarung seiner nmmlilcken Herkunft gewesen. Wie batte ste gestrebt uns erungen, ihre eigene Seele zu läutern, dast kein trüber ^auch von ihr die fleckenlose Reinheit der seinen zerstörte. Wieder wie damals war ihnen alles lebendig, was sie um gab, die Blume, der Strauch; das Getier bis herab zum Würmchen, eng zu ihnen gehörig. Sie freuten sich an allem, sie bewunderte alles. Nie war die Mutter müde geworden, des Knaben Auge für die Schönheiten der Natur zu wecken. So war es auch jetzt. Ungestört von der Austen- welt — der Arzt hatte auf das strengste den Zutritt anderer, selbst jedes Freundes, verboten — blühte der Kranke unter der liebevollsten Pflege auf. Die Blumen waren seine Geschwister, die Tierlein, die ihre Heimat im Garten hatten, seine Freunde, das tiefe Himmelsblau Gottes Auge. Einstmals, als er mit der Mutter im Garten säst, an die sonnige Hauswand gelehnt, bat er: „Erzähle mir das Märchen noch einmal, das ich in Kindertagen besonders iebte." Sie sann ein Weilchen, dann begann ste mit ihrer tillen, sanften Stimme. „Gott hielt einst die Welt in einer Hand wie eine wundervolle Glaskugel. Für jedes, was darauf lebte, war ste ein Paradies. Cs gab kein Leid und keine Sünde in Ihr. Da trat der Teufel hinzu und sagte lauernd: „Wenn ich es zerbräche, fände sich dein Weltall nie wieder zusammen, wie es war." Gott sprach: „Wie elend du es auch zerbrächest, würde es den noch wieder, wie es war, well alles, was ich schuf, mir ewig zustrebt." Höhnisch sagte der Teufel: „Wenn ich es aber so zerbräche, dast viele deiner Menschenleben ln Staub zerstiebten?" Gott lächelte: „Im Staubkorn wäre noch ein Hauch von mir." Da lachte der Teufel auf: „Ha, alles wollte ich verschütten unter einem Wust von Schmach und Sünde, ersticken in verrottetem, verderbten Blut; böses Beispiel, Unwissenheit, ekelhafte Krankheit, ererbtes Laster berghoch darauf türmen." „Das möchte dir gelingen," sprach Gott ernst, „wenn den so erstickten Seelen keine Hilfe käme. Aber da sind andere, die den Eottesgeist so lebendig In sich verspüren, dast ste glühen, den im Elend Ringenden brüderlich zu helfen. Und eines Tages würde das Weltall wieder als ein seliges Ganzes in meiner Hand liegen, für ewig " Da schrie der Teufel in grenzenloser Wut: „Du lügst!" Und stiest das Weltall aus der Eotteshand in das RiLts. Klirrend zerbrach es. Damit war die kckön« Norodteszelt kür die Menschen vorbei. Der schwere Lebenskampf begann. Wie es tm ewigen Buche steht, die Tür zum Garten Eden hatte sich geschlossen. Zwar fanden einige Dorausgeeilte, ihr Leben daran setzend, ste wieder, aber ste hat sich vor keinem mehr geöffnet. Denn nicht durch diese wird das Weltall wieder ein Ganzes. Zu qualvoller Untätigkeit verdammt, müssen ste von droben das furchtbare Erdenringen sehen und be reuen bitter ihren schnellen Weg. Nicht wer zuerst kommt, auch nicht wer einige Edele führt, selbst nicht wer viele begeisternd, spornend aufwärts bringt, wird die Tür des Paradieses offen finden. Erst wer den niedrigsten, den ver« achtetsten, den allerverkommensten Menschen zurück zu Gott geleitet —" „Vor dem tut sich," fiel Franz mit helstem Atem ein, „das Tor zu Seligkeit weit auseinander. All«, die mit tausendjähriger Sehnsucht des Augenblickes harren, jauchzen ihm zu. Die Helden reichen ihm ihre Vorheer kränze. Die Könige legen ihre Kronen ihm zu Füsten und treten ehrfurchtsvoll zurück. Er zieht als Erster eint'' Mit sanftem, aber unerbittlichem Tadel sah ihn seine Mutter an. „Nicht er. mein Sohn. Bescheiden tritt er vor der Tür beiseite. Was tat er denn Trostes? Hatte nicht in seinem Herzen der Gottesfunke Heller und Heister geglüht, als es ein Mensch kür sich allein gebrauchte. Aber der, vor dem der Teufel alle Hindernisse aufgetürmt hatte, die er erdenken konnte, der beladen mit einem Schicksal, daß es unmöglich zu machen schien, zu glauben, zu lieben, es dennnch gelernt hatte: Er wird der beistumiubelte Erste sein!" Beide schwiegen, hingenommen von ven Bildern und Stimmen einer höheren Welt. Da tönten mit einem Male reine, frohe, aber höchst Irdische Klänge durch die tiefe Stille. Franz beste Freunde hatten schon lange den Arzt bestürmt, den Genesenden be suchen zu dürfen. Heute endlich hatte er ihnen die Er laubnis erteilt. War die ausschließliche Pflege der hin gebungsvollen Mutter zuerst die Vorbedingung zur Ge nesung des Schwerverwundeten gewesen, somiustte er nun allmählich gewöhnt werden, auch den Einflüssen der Welt standzuhalten. Drei Freunde durften Hin belucken. nickt mebr. (Fortletzuna sol"'