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er wäre sehr zu wünschen, daß vor ihrer Veröffentlichung erst ihre Richtigkeit durch eine Rückfrage bei der zuständigen Eisenbahudirekuou festgesteüt wird, die bereitwilligst Alls- kunft erteilen wird. — Van den Brint. Zur Zeit lvird eine sozialdemo kratische Brosckstire verteilt, nach tvelcher der holländische (ijeistliche van den Brink, der bekanntlich sozialdemokratischen Ideen huldigt, das Vertrauen der kirchlicl-en Behörden der art besitzt, das; er nicht nur unbehelligt seine geistlicl>en Funktionen ausübt. sondern sogar durch einen Msgr. Rodolfo Giovanni zur Beförderung zum Ehrenkämmerer Seiner Heiligkeit Pius' X. vorgosckstagen worden sei. Van den Brink ist Priester der Diözese Breda, er wurde längst seines Amtes enthoben. Was von seiner beabsichtigten Er hebung zur römischen Prälatur berichtet wird, beruht aus Erfindung. Er machte iwch kürzlich von sich reden, acö ihm der belgische Minister verbot, auf belgischem Boden zu reden und ihn answies. an. Gegen Lehrlingszüchterci im Kaufulannsgewerbe richtet sich ein Rundschreiben des preußischen Handelsmini sters an die Regierungspräsidenten, dem die Halbmonats schrift „Ter Handelsstand" folgendes entnimmt: Die Ver fügung des Ministers geht davon aus, daß in mehreren Eingaben an den Bundesrat darüber geklagt wird, daß in vielen kanfninnnisckxm Gescl>äften die Zahl der Lehrling: im Mißverhältnisse zu dem Umfange und der Art des Be triebes stehe, und daß die Prinzipale deshalb außer stände seien, den ihnen nach dem Handelsgesetzbuch obliegeirden Verpflichtungen in Bezug auf die Ausbildung der Lehrlinge zu genüge». Nur in seltenen Fällen geschehe es, daß die unteren Verwaltungsbehörden einschreiten, obgleich die Ge- tverbeorduuug dazu die Handhabe bieten würde. In ein zelnen Fällen hat nun der Minister Ermittelungen anstellen lassen, die ergeben haben, daß die Klagen nicht völlig un begründet seien. Tie Regierungspräsidenten sollen deshalb die unteren Vernxiltuiigsbehörden auf die ihnen nach der Gewerbeordnung znstehenden Befugnisse Hinweisen und sie veranlassen, daß sie der Ausführung jener Bestimmungen besondere Sorgfalt znwenden. In dem Rundschreiben wird noch) besonders darauf hingewiesen, daß zur Erstattung von Gutachten und zur Aufklärung bestehender Zweifel in den Kaufmannsgerichten Paritätisch besetzte Organe zur Ver fügung stehen, die für diesen Zweck besonders geeignet er scheinen. Tie Vorschriften der (Gewerbeordnung in 8 128, die gemäß 8 130 1» auf Lehrlinge in offenen Verkaufs stellen, sowie in anderen Betrieben des Handelsgewerbes Anwendung finden müssen, weisen den unteren Verwal tungsbehörden den Weg, den sie zu beschreiten haben, wenn sich Unznträglichkeiten beim Halten von Lehrlingen in ihrem Amtsbezirke Herausstellen. Ter 8 128 lautet: Wenn der Lehrherr eine im Mißverhältnisse zu dem Umfange oder der Art seines Gewerbebetriebes stehende Zahl von Lehr lingen hält und dadurch die Ausbildung der Lehrlinge ge fährdet erscheint, so kann dem Lehrherrn von der unteren Verwaltungsbehörde die Entlassung eines entsprechenden Teiles der Lehrlinge anserlegt und die Annahme von Lehr lingen über eine bestimmte Zahl hinaus untersagt werden. — Der sozialdemokratische Streit über den Massen streik ist nun an einem Wendepunkte angelangt; am Sonntag erklärte der „Vorwärts" den Anhängern des Massenstreiks sehr bestimmt, daß man ihnen seither wie gewissen Parteiliterateu eine große Freiheit gelassen habe, man habe mit ihre''Rückständigkeit Nachsicht gehabt. Wenn sie aber jetzt nicht Ruhe halten würden, würden sie einfach aus der Partei hinausgeworfelt. Schr einfach! Wer nicht pariert, fliegt! Wie hält man es aber in: Zukunflsstaate mit solchen Leuten? Entweder läßt mall sie hungern oder setzt sie auf de» Mond. Tesierreicli-Ungoirri. In der heutigen Sitzung des ungarischen Abge ordnetenhauses erklärte der Handelsniinister Kossuth, daß er eine groß angelegte Handelspolitik anstrebe. Die Ge meinsamkeit des Zollobjektes sei für die Dauer der Handels verträge gesichert und Ungarn werde über Fiume und Galatz eine unabhängige Verbindung mit dem Anslande Herstellen und durch die Förderung der Industrie und den Ausbau der Eisenbahnen und Wasserstraßen die Unabhängigkeit des Zollgebietes jedenfalls vorbereiken. Schweiz. — Wie schon vor vier Jahren, so wurde auch am Sonntag nach heftigem Kampfe in einer Volksabstimmung des Kantons St. Gallen die Proportioualwalil zum Großen Rat mit 26 700 gegen 26 100 Stimmen verworfen. Atom. — Il Wntcrverfolgung der Reformen, welche die Vereinfachung des Päpstlichen Haushaltes und die Er zielung von Ersparnissen bezwecken, hat Pins X. ver ziehen. Für de» Protestantismus sind sie bisher fast nur I von niignnsliger Art gewesen. Er hat die Unterstützung des Staates in seiner inneren Wirksamkeit verloren und lvird iil dieser durch anßerkirchliche. staatliche Gesichtspunkte vielfach gehemmt." Wir verstehen diese Klagen; wir verstehen auch, daß sie in einer Zeit laut werden, wo in einem jeden, dem die Zukunft des Ehristentnmes und das soziale Wohl der Gesell schaft am Herzen liegt, das ernsteste Bestreben rege wird, alle sozialen Kräfte des Ehristentnmes zur Auslösung zu bringen. Demi in solchen Zeiten ist eine „Kirche", welche auf jeweiligen Wink bin von seiten des Staates die soziale Arbeit cinzustellen gezwungen lvird — man denke an die Wirkling der Depesche: „Christlicht-Sozial ist Unsinn" — einfach in ihrem öffentlicliteu Wirkeil lahmgelegt; erst recht natürlich in denjenigen Kreisen, lvelche unter der sozialen Not leiden. Und doch drängt sich dem Beobachter die Frage auf die Lippen: Was wohl ans der protestantischen „Kirche" ohne die Stütze, die ihr der Staat gibt, werden würde? Während des Kulturkampfes im Jahre 187.7 schrieb der ehemalige Konservative Lagarde: „Die Teilnahmlosigkeit für die Kirche ergibt sich aus den bettelhpst geringen Summen, welche für die ihrer Stellen beraubten Geistlicheil eingegangen sind. Keinem Zweifel unterliegt, daß wenn die sogenannte protestantische Kirche in Deutschland ans freiwilligen Beiträgen unterhalten ; ordnet, daß die Zöglinge des vatikanischen Seminar- l künftig die Vorlesungell an der Gregorianischen Universität - besuchen sollen. Ec geht darin gleich mit dem Beispiel voran bei der von ihm geplanten Verminderung der ' Semiuarten in Italien bezw. der Vereinigung mehrerer ' Diözesen zu einem gemeinsamen Seminar für die gesamte l Kirchenprovinz. Der Papst hofft auf diese Weise, em > tüchtigeres Lehrpersonal zu erhalten. Italic«. — Ein Leitartikel des Corriere della Terra über den abessiuischen Vertrag führt aus: Die Behauptung, das englisch-französisch italienische Einvernehmen rechte sich gegen deutsche Ansprüche, sei phantastisch und tendenziös. Deutschland bereitete Italien weder in Abessinien noch in Tripolis Schwierigkeiten und die Gerüchte über die deut schen Ansprüche in Tripolis seien absolut falsch. Vielmehr würde nötigenfalls Deutschland eine Aktion Italiens in Tripolis nachdrücklich unterstützten. Das englisch-französtsch- italienische Einvernehmen, Wiedel holt der Corricre della Terra zum Schluß, ist also seitens Italiens nicht gegen Deutschland gerichtet, mit dem es sich in vollständiger enger Harmonie befindet. Frankreich. — Das Zuchtpolizeigericht hat Alexander Sokoloff wegen der Bombenangelegenheit im Gehöft von Vincennes zu 5 Jahren Gefängnis und 500 Frank Geldstrafe ver- urteilt. Viktor Sokoloff und Sophie Speranski, denen man die Teilnahme an der Herstellung der Bomben nicht Nachweisen konnte, sind freigesprochen worden. Alcrandec Sokoloff. der am Freitag operiert worden ist, war bei der Gerichtssitzung nicht anwesend. Großbritannien. — Um dem englischen Parlament im künftigen Trans- vaalparlament ein Uebergewicht über die Buren zu ver schaffen, machen die Randmagnalen alle Anstrengungen, um eine Amalgamation zwischen Transvaal und Natal herbeizusühren. Es würden damit 100 000 Briten mit Proportioneller Wählerschaft Transvaal zufallen. Die Buren bekämpfen das Projekt, dessen Annahme füc sie ein nationaler Selbstmord sein würde, mit aller Energie. — Obwohl die Berhnndlnngen der interparlamentari schen sozialdemokratischen Konferenz linier Ausschluß der Oeffeistlickstest stattsandeil, sind engl. Blätter in der Lage, über die Vorgänge in Exeter Hall am 18. d. M. einige inter essante Mitteilungen zu machen. Bei Beginn der Verhand lungen erklärte der Vorsitzende Keir Hardie, baß das inter nationale sozialistische Bureau in seiner letzten Sitzung fol gende Resolution angenommen habe: Sobald eine Situation sich bietet, die die Annahme rechtfertigen kann, daß ein Kon flikt zwischen zwei oder mehreren Negierungen schwebt und daß ein .Krieg zwischen ihnen ivahr scheint ich oder möglich ist, sollen die sozialistischen Parteien gleichzeitig, auf Einladung ! des internationalen sozialistischen Bureaus, in unmittelbare Verbindung treten, zu dein Zwecke, ein einheitliches Verhal ten der Sozialisten und Arbeiter der beteiligteil Länder in der Nickstuiig herbeizusühren, daß der Krieg verhindert wird. Die Resolution, die von Vaillant (Frankreich) zur An nahme empfohlen und von Camille Hnhsniau (von: Inter nationalen Bureau) begründet wurde, fand mit ihren Ans- sührnilgsbestimnmngen den Beifall der Versammlung. So dann gab der Russe Anikin Mitteilungen über den Stand der sozialistischen Bewegung in Rußland und ihre Ziele. Nach ihm strebt die „Arbeiter"-Partei in der Duma folgende „Reformen" an: Allgemeine Amnestie, Abschaffung der Mi litärgesetze. Abschaffung der Todesstrafe, Agrarreform und Arbeitergesetzgebnilg. Weiter teilte Anikin mit, daß seine Partei Belege über Aufruhrakte und Grausamkeiten, die von der Negierung im Kaukasus, in Sibirien und in den keltischen Provinzen in antirevolutionärer Absicht verübt seien, in Händen habe und gelegentlich davon Gebrauch machen werde. Das Fazit seiner Darlegungeil zog Anikin mit der Forderung, daß die Sozialisten- und Arbeiterpar teien aller Länder in den Parlamenten Protesterklärungen gegen die Gewalttaten der russischen Negierung abgcben müßten. Ter österreichische Delegierte T-ciszynski (Pole) erklärte, der Einfluß der russischen Revolution sei von enor mer Tragweite für ganz Europa. Wenn der Absolutismus in Rußland seinen Zusammenbruch dokumentiert habe, wür- den die letzten Ueberbleibsel des absolutistischen Systems, die in anderen Teilen Europas noch vorhanden feien, gleich falls fallen. Ten russischen „Brüdern" solle mail dadurch einen wertvollen Dienst erweisen, daß das Asylrecht russischer Flüchtlinge iil den enropäisclxm Staaten von den Sozia- listenparteien der verschiedenen Länder unter allen Umstän den gewahrt werde. Vandervelte (Belgien) hofft den Sieg der Revolution in Rußland dadurch beschleunigen und för- werden sollte — die Synagoge gedeiht an dieser -Quelle äußerlich ganz gut — iil zehn Jahren keine protestantische Kirche mehr vorhanden sein würde. Ich wünsche lebhaft, daß der Versuch airgestellt würde." (Deutsche Schriften, S. 136.) Ob Lagarde Reckst hat, wird schon die nächste Zukunft iil Frankreich lehren, wo der Protestantismus jetzt nach der Trennung von Kircke und Staat zu zeigen hat, ob er innere Lebenskraft hat, nur ohne Hilfe des Staates existieren zu können. Besonders hoffnuilgsfreudlg klangen die Stimmen ans dein französischen Protestantismus seinerzeit gerade nicht. Wir verstehen das alles; nur das verstehen wir nicht, daß ail dieser Aushöhlung des Christentums, welches dom Protestantismus seine „Salzkraft" genommen, das Wesen- dos Protestantismus die „Freiheit des Forschens in der Schrift", die Proklamierung des religiösen Subjektivismus unschuldig sein soll. Wer A sagt, muß auch B sagen und sagt er's nicht selbst, io sagen's andere. Und wer da von der Zukunft eine Aendernng erhofft, nun ja, der hofft eben gegen alle Hoffnung! Wir empfehlen diese pessimistischen Ausführungen des protestantischen Theologen Grntzmacher jenen Kreisen inner- halb des Protestantismus, welche anstatt das protestantische Gelände durch Ausrichten von Dämmen argen ein weiteres Gereinbrechen des roten Meeres der Sozialdemokratie zu schützeil, daran arbeiten, das katholische Terrain zu unter graben, damit auch dieses in diesem roten Meere versinke. dern zu können, daß man die Regierung finanziell ohnmäch tig mackst. Er erklärte, inan nmsse den Kapitalisten immer und immer wieder zu verstehen geben, wie groß die Wahr scheinlichkeit einer Insolvenz Rußlands sei; nur so sei zu verhindern, daß Rußland neue Anleihen aufnehme. Darauf trat Vertagung ein. — In der Nachiiilttagssitzling der interparlamentarischen Friedenskonferenz wurde mit 40 gegen 39 Stimmen eine Resolution angenommen, welche verlangt, daß der Haager Konferenz bei ihrem Werke der Friedensstiftung dauernde Tätigkeit ermöglicht werden möge und die Mächte sich über periodischen Zusammentritt der Konferenz einigen sollten. Freiherr v. Neuer-Oesterreich warf einen Rückblick aus die Fortschritte des Schiedsgerichtsgedankens in Europa in den letzten Jahren und sagte, der im Jahre 1904 von Rußland mit Schweden und Norwegen abgeschlossene Schiedsvertrag sei das beste Neuster für den internationalen Gebrauch. Bryan-Amerika brachte einen von den dortigen Kongreß mitgliedern nyterstützten Antrag ein, der besagt, wenn zwischen zwei Staaten ein Streitfall entsteht, der irach dem zwisckM ihnen bestehenden Schiedsvertrage dein Schieds spruch nicht unterliegt, so solle, ehe zur Kriegserklärung ge schritten lvird, die Frage dem Haager Schiedsgericht oder einem anderen unparteiischen Gericht unterbreitet werden, lieber den Antrag wird morgen beraten. Spanien. — Der Finanzminister erklärte heute, daß die Ver handlungen mit Deutschland über den aus der Basis des neuen spanischen Zolltarifs abzuschlicßcnden Handklsvertrag einen normalen Verlauf nehmen. Rußland. — Durch kaiserlichen Ilkas ist auf Grund des Artikels 99 der Staatsgrundgesetze die Einstellung der Tätigkeit des Ncichsrates bis zum 5. März 1907 verfügt worden. Ein anderer Ukas verhängt den Kriegszustand über das Gebiet der donischen Kosaken. — Bis heute ist aus den Eisenbahnen alles ruhig. Der Verkehr wickelt sich regelmäßig ab. Blättermeldungen über einen Generalausstand auf den Bahnhöfen sind falsch. In Petersburg herrscht vollkommene Ruhe. Nachricksten aus allen Provinzen bezeugen, daß die Kunde von der Auflösung der Neichsduma in vollster Ruhe hingenommen wurde. Nirgends haben bisher Ruhestörungen stattgcsunden. — In dem Manifest, das die in Vyborg versammelt ge wesenen Tnmaabgeordneten beschlossen haben, heißt es, di: Duinaanftösung sei wegen des Bestrebens der Duma er folgt, den Bauern Land durch Anweisung der Kronländc- reien und des Kirchengutes und durch die Zwangsent- eigiiung der Privatgüter zu geben. Die Negierung werde sieben Monate die Volksbewegung bekämpfen und wenn ihr dies gelingt, gar keine Duma einberufeil. Das Manifest fordert die Bürger auf, die sofortige Wiedereinbernfung der Duma zu erzwingen, da die Regierung nicht berechtigt sei, ohne die Zustimmung der Duma Steuern zu erheben und Rekruten einznbernsen, Anleihen ohne die Ge nehmigung der Duma seien ungültig. Keine Mackst könne dem unbeugsamen Volkswillen widerstehen. — Bei den heute von Plünderern gemachten Versuchen, in Odessa einen Pogrom zu, veranstalten, wurde nur uner heblicher Schaden angerichtet, mehrere Läden ansgeranbt und Fenster eingeworfen. Durch die vom Militär und der Polizei ergriffenen energischen Maßnahmen wurden die Ausschreitungen rasch beendet und die Bevölkerung beruhigt. Ulster der jüdischen Bevölkerung herrscht große Panik, weil Kosaken nachmittags eine Anzahl von Läden und .Häusern in drei Vorstadtstraßen geplündert und gedroht haben, daß sie iil der Nackst die Inden in der Prokhorowskajastraße iimbriilgen würden, in welcher am Freitag ein Kosak getötet wurde. ' Türkei. — Fortgesetzte Gewalt- nnd Mordtaten sind das Kennzeichen der Feindschaft zwischen Griechen nnd Rumänen. In dern bisher ziemlich ruhigen Sandschak Drama hat die Tätigkeit der bulgarischen Banden begonnen. Donnerstag Nacht warfen drei Bulgaren im Hotel Zentral in Drama eine Bombe, wodurch ein Grieche und eine Fron getötet wurden. An demselben Tage fielen bulgarische Banden in zwei Dörfer bei Drama ein. Acht Griechen wurden getötet, ein Mohamedaner verwundet. In einem Dorfe wurde eine Bombe geworfen, wodurch ein Wachhaus und vier Häuser in Brand gerieten und eingeäschert wurden. — Im Bezirk Karaferie entführte vorgestern eine griechische Bande 9 Bulgaren. — Zwischen Pisodes, Bezirk Florina. und Konomlati, Bezirk Kastoria, wurde eine ans sieben Mann bestehende griechische Bande vernichtet. — Der ökumenische Patriarch, desten Stellung durch den rumänischen Konflikt und die offene Begünstigung der griechischen Banden unhaltbar geworden war und der des- halb von der Pforte zur Demission anfgefordert wurde, erbat die russische Intervention und Schutz für seine Person, wogegen die Gemeinde als unwürdig protestierte und seine Absetzung verlangte. Marokko. — In Marrakesch hat eine sehr wichtige Konferenz von Abgesandten der südkabylischen Stämme stattgefunden, die fast alle vertreten waren und sich verpflichteten, sich gegen den Sultan zu erheben, sobald die Ernte beendet ist. Alle einflußreichen Kabylenhäuptlinge haben sich für den Aufstand erklärt. Dieses erregt in Fez große Auf- regung. Die Truppen der Garnison von Tanger haben Befehl bekommen, sich marschfertig zu halten und können nötigenfalls nach Marrakesch beordert werden. Au- Gtadt «t»d Land. Dresden, den 24 Juli ISO«. Tageskalender für den 25. Juli. tS05. Eintreffen de» javanischen ffciedenSbevollmächtigten Komura in New-Aork-— 1866. Treffe« bei WercbShetm. — 185V. Siea der Dänen bei Jd- siedt über die Schleswig Holsteiner unter Willilen. — 1848. Sieg der Oesterrcicher unter Radetzky bei Eustozza über die Italiener unter König Karl Albert von Sardinien. — 1837. * Kardinal Kopp, Hirstbischof von BceSlau. — 1814. Sieg der Engländer über die Amerikaner bei den Niogaraiäüen. — 1798. Napoleons Einzug in Kairo. — 1780. * Th. Weintiq zu Dresden, Musik pädagoge. — 1492. f Papst Jnnocenz VIII. —* Wetterprognose des König!. SSchs. meteoro. logischen Instituts zu Dresden für den 28. Juli