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ausreiche;ft>cr Mittel in die Lage versetzt werden, ihre Wirt, skt-aftsbetriebe, womöglich in dem früheren Umfange, wie- der aufzunehmen. — Zum Geschäftsträger der bayrischen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle wurde der Legationsrat a. D., Landtagsabgeordneter Freiherr Eduard von Niederer, be rufen. Derselbe wird die Geschäfte der Gesandtschaft bw zur definitiven Ernennung eines Gesandten leiten. Seil dem Tode des Gesandten Freiherrn von Ectto hatte der preußisch Gesandte Baron Notenhan die Gesckstifte geführt. Als Nackstolger Eettos ist, wie man hört, ein bayrischer Ge- sandter bei einem ausrvärtigen Staate bestimnrt, dessen Er nennung erfolgen wird, sobald der Heilige Stuhl sein Agre- ment ausgesprochen l)at. — lieber Paschalaunen im Zentrum jammert die ge samte liberale Presse, weil das Zentrum die Ablehnung des ReichSkolontalamtS herbeigeslrhrt hat. Da liest man: «So wäre den Paschagelüsten der regierenden Partei Ge nüge getan, und es sind (unter Verzicht auf jedes sach liche Argument) eine ganze Anzahl Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Rache am Erbprinzen für das Jesuitengesetz ist gekühlt; dem Kaiser hat man gezeigt, oah nicht er. sondern das Zentrum die höchsten Reichs- beamten zu bestimmen hat; und der Kolonialverwaltung ist wieder dasjenige nicht bewilligt worden, was für ihre gründliche Reorganisation die Voraussetzung bildet." — Soviel Sätze, soviel Unwahrheiten. Der Reichstag hat selbstverständlich das Recht, mitznbestimmen, welche Stellen im Reiche errichtet werden. Kein Mensch kann ihm das streitig machen, und wenn der Kaiser und der Reichs kanzler bereits über eine nicht vorhandene Neichsstelle ver fügt haben, so müssen sie sich ganz ruhig gefallen lassen, wenn der Reichstag aus rein sachlichen Gründen die Stelle nicht genehmigt. Aber hinter dem Lärm der liberalen Presse steht mehr; es handelt sich um rein politische Treibereien, deren Endzweck noch geheim ist. Wegen einer Behördcnorganisation ist noch nie soviel Staub auf- gewirbelt worden. Gewichtige Politische Gesichtspunkte müssen bei den Freunden des Reichskolonialamts dahinter stecken. Vielleicht ist es auch nur das blinde Draufgänger tum für den Erbprinzen, von dem übrigens das „Bert. Tagebl." schreibt: „Wir müssen sagen, das; uns das Ver- fahren des Fürsten Bülow in Sachen der Ernennung deö Prinzen Hohenlohe nicht gerade gefällt. Wenn er ihn lediglich deshalb empfahl, weil er von höherer Stelle ge wünscht wurde, so wäre das ebensowenig entschuldbar, wie wenn er ihn ans den Posten hätte gelangen lassen, obwohl er den Prinzen als ungeeignet für diesen Posten ansah. Ein deutscher Reichskanzler ist dazu da. die Interessen des Volkes wahrzunehmen; er darf den Wünscyen deö Hofes nicht nachgeben, zumal dann nicht, wenn sie sich ans Leute erstrecken, die nicht in der Lage sind, das Neichsinteresse zu fördern. Der Erbprinz von Hohenlohe hat in der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit als Kolonialdirektor, un- bekleidet durch die staatsmännische Klugheit Hentigs, so sehr gezeigt, daß er politisch eine Null ist. das; wir den Reichskanzler nicht verstehen könnten, wenn er diesen Mann noch weiter poussieren und ihm womöglich die Bahn zu höheren Aemtern ebnen wollte, wo der Erbprinz nur noch mehr Schaden anrichtcn könnte. Solche Leute brauchten wir uns wahrhaftig nicht groß zu ziehen, ob sie nun Hohen lohe Heiken oder anders." — Es wird immer schöner! Das Berliner Polenblatc „Dziennik Berlinski" droht, die Namen aller Polen zu ver- öffentliclvn, welche deutschen katholischen Arbeiter-, Jüng ling-, Marthavereinen usw. in Berlin beitrcteu. — Ans dem Kohlcnsyndikat. Herr Kirdorf ist ans die Zentnunspresse seit dem letzten Bergarbeiterstreik sehr schlecht zu sprechen. Wer damals die gerecksten Forderungen der Arbeiter verteidigte, wcrr in den Augen des Herrn Kir dorf ein Hetzer, und die Vernxiltnng der Gelsenkirchencr Gesellschaft scheint dahin instruiert tvorden zu sein, allen jenen Blättern keine Mitteilung betreffend den Gcschifts- gang usw. der Gelsenkirchener zu machen, die sich tvährend des Streiks ans die Seite der Schivächrci; stellten. Als das „Bert. Tagebl." Ende vorigen Jahres eine Anfrage an den Generaldirektor Herrn Kirdorf ricküete. erhielt er folgen den, für die Auffassungen dieses Herrn bezeichnenden Briefe „Antwortlich Ihrer gefälligen Anfrage vom 15. d. M. bin ich der Ansicht, daß die Beteiligten der Industrie freiwillig keine Beziehungen zu derjenigen Presse unterhalten sollen, welche systematisch die Hetzarbeit gegen sie betreibt. Neben der sozialdemokratischen und ultramontanen Presse zähle ich dazu auch das „Berliner Tageblatt". Hochachtungsvoll gez. Kirdorf." Wie sich Herr Erdorf gegenüber Anfragen ver- hält, die ihn persönlich betreffen, ist seine Sache, bezüglich seiner antokratischen Herrschaft über Gelsenkirchen sollten ihm aber die Grenzen gezogen sein. Die Aktionäre und die Allgemeinheit lxrben ein Recht darauf, durch die Presse über Aktiengesellschaften, deren Aktien an der Börse notiert wer den und die, wie Gelsenkirchn, über Riesenkapital verfügen, informiert zu werden. -Oder will Herr Kirdorf seinen Akti onären vorschreiben, welche Blätter sie lesen sollen, und da mit ihnen die politische Richtung diktieren? Im übrigen lässt es ziemlich kalt, ob Herr Kirdorf die Zentrumspresse begünstigt oder nickst: wir dienen vor wie nach dem Volkei — Tie Kinder nach sozialdemokratischen Prinzipien zu erziehen, schlägt ein Genosse Flücksting in dem wissensck>ast- lichn Organe der Sozialdemokratie, der „Neuen Zeit", vor. Er hat sehr viel zu tadeln an der heutigen Art der Er ziehung der Genossenknrder uird meint: „Da ist es Weih nachten, die Kinder müssen ettvas geschenkt bekommen. Ja was denn? Vater erinnert sich, daß er als kleiner Junge an einer Trommel, einen; Säbel riesige Freude gehabt hat. Na, und Nxrnmr soll er denn dem Jungen diese Freude versagen? Ter Sohn des sozialdemokratischen Arbeiters wird also zu Weihnachten mit all den primitiven Mordwerk zeugen ausstaffiert, die Mutter näht ihm noch ein paar bunte Lappen auf, und der Husar oder Leutnant ist fertig! Wenn auch die Kinder nur in bedingtem Maße Kämpfer für die Sozialdemokratie sein könnten, so müsse man doch auch schon vom kleinsten Kinde alles fernl-alteii, das geeignet ist, Geist und Seele zu verrohen. Mit dein hölzernen Gewehr, dem Säbel hat der Vater in das Gemüt seines Kindes Rohst und Verachtung des Menschenlebens gesät; er sorgt so mit Fleiß dafür, das; sein Junge vielleicht einmal später mit Zielsicherheit auf die eigeiren Familienangehörigen schiefst. Würde nun derselbe Vater seinem jkinde auch bunt bemalte Dietriche, Einbrecherwerkzcuge und anstatt Bleisol daten bei der Arbeit tätige Verbrecher zum Spielzeug kau- l fen? Das wäre ungeheuerlich, ein solcher Vater wäre ein Rabenvater, die Kinder würden ihm abgenommen und in Fürsorgeerziehung gegeben werden. Aber ein Vater, der seinem Jungen durch Geschenke die ersten Begriffe des Massenmordes beibringt, — ein solcher Vater ist auch in der organisierten Arbeiterschaft noch eine alltägliche Erschei nung." Köstlich! Nun soll es ja besser werden, da am 1. April eine neue Zeitschrift erscheint: „Die junge Garde". Wir raten den Genossen, ihre Kinder vollends zu versozia- len, indem sie ihnen das Marrsche „Kapital" statt eines Er- ziehungsbucheS geben! Aber inan sieht, wie hier System in der Arbeit liegt. Oefterreiäi-Unqarn. Der Bonisatinsvercin in Böhmen beschliesst jetzt das zweite Jahr seiner Tätigkeit, und die Ziffern des Berichtes kennzeichnen eine in Oesterreich noch nie erhörte machtvoll aufstrebende Entwickelung. Das Bonifatiusblatt mit einer Auslage von 800 000 Exemplaren wird nur von Zeitungen in Frankreich, England' und Amerika an Verbreitung an nähernd erreickst. Tie Gesamteinnahmen des Geschäfts jahres beziffern sich auf rund 210 000 Mark, wovon nur zirka 26 000 Mark vom Paderborner Zentralvorstand bei- gesteuert sind — eine verschwindend geringe Summe gegen über jenen, die siir die „Los von Rom"-Be»vegung aus Deutschland nach Oesterreich geschickt werden. Die Aus- gaben verteilen sich auf die Kosten des Dereinsorgans, ans Kleider zur Verbreitung guter Bück>er, und endlich auf 21 Kirchenbauten. Der beste Betveis für die Erfolge des Ver- eins ist der Rückgang der Abfallzisfern. Der monatliche T-urckstchnitt betrug: 1890 200, 1900 145. 1901 215, 1902 12-1, 1909 109. 190-1 104, 1905 74 (bei Abrechnung der Kinder nur 60). — Man kann nur wünschen, daß der so geschickt und energisch geleitete Verein in Oesterreich auch fernerhin blühe und gedeihe, wie seither. Spanien. — Zur Marokkokoufcrenz. In der Montags-Sitzuug. worin der von der Kommission hergestellte Entwurf der Polizeiordnung zur Beratung stand, ließ Graf Welsers- heimb den bisherigen Plan betreffend die Doppelstellung des Polizeiinspektors, sowie die Zuweisung der Polizei in Casablanca an eine dritte Macht fallen und brachte ein Amendement ein, das bezweckt, die Ausübung der Polizei sowie die Tätigkeit des Inspektors unter die Kontrolle des diplomatischen Korps in Tanger zu stellcn. Diesem Vorschlag widersetzte sich der englische Delegierte, welchem sich der französische und der spanische anschlossen, worauf v. Radowitz erklärte, daß von einer wirksamen Ueber- wachung nicht abgesrhen werden könne. Graf Cassini schlug die Ueberweisung der Frage an eine Kommission vor; ebenso wurde der Punkt betreffend die Verteilung der Polizei und Instrukteure einer Kommission überwiesen, welche beauftragt wurde, in kürzester Frist, wenn möglich bis Dienstag, die neuesten Vorschläge im Rahmen eines Entwurfes zu bearbeiten. Falls möglich, findet Dienstag eine weitere Sitzung statt. — Die Dinge in Algeciras bleiben also nack wie vor unerquicklich. Die pessimistische und eine sog. opti mistische Stimmung katzbalgen sich fortwährend in Prophe zeiungen. Wenn man ein Telegramm aufnimmt, in dem verzeichnet steht, daß nun wirklich alle Hauptschwierrg- keiten überwunden seien, so kann inan ziemlich sicher sein, in drei Stunden ein weiteres zu erhalten, in dem ver zeichnet steht, soweit sei man noch lange nicht! Das er streckt sich selbst auf offiziöse Angaben wie die Abhaltung von Plenarsitzungen usw. Zu diesen Treibereien kommen andere. Der italienischen Politik in Algcciras hat jetzt ein so angesehenes Blatt wie die „Türmer Gazetta del Popolo" selbst das Zeugnis ausgestellt, „daß Italien in AlgeciraS seine Vermittlerrolle mit übertriebener Furcht samkeit gespielt und sich einer Macchiavcllischeu Politik bedient hat. um nur ja niemanden vor den Kopf zn stohen." Weiter heißt cs u. a.: „Unsere unfruchtbare und kindische Schaukelpolitik hat die deutschen politischen Kreise einigermaßen gereizt." Eine nicht minder zweideutige Rolle spielt Rußland um des lieben Geldsacks willen. Noch immer ist nicht aufgeklärt, wie die vielzitierte offi- ziöse Depesche dem „TempS" zugängig gemacht wurde, noch weniger, warum sie überhaupt abgesandt wurde, wenn nicht, um aus Furcht vor den französischen Geld säcken Deutschland einen Hieb zu versetzen und die Lage neu zu verwirren. Man kann der deutschen Presse das Zeugnis nicht versagen, daß sie bislang im Interesse des Ganzen sich einer großen Zurückhaltung befleißigt hat. Ebenso begreiflich ist es aber auch, daß nunmehr, ins- besondere nach dem russischen Zwischenfall und den An- maßungen des „Tcmps". der Geduldsfaden einer Be lastungsprobe unterzogen wird, die unmöglich noch lange anhalten kann. Es gibt eine Grenze für die nationale Würde. Möge ein gütiges Geschick noch im letzten Augen blick es fügen, daß sie nicht von dem nOomite cko dlaroa" und seinen dienstbeflissenen Schleppenträgern aus den Reihen des offiziellen Frankreichs und der ihm befreun deten Mächte freventlich überschritten werde. England. — Der Zwischenfall bei Tebah an der türkisch- ägyptischen Grenze hat jetzt nach Berliner Blättern das diplomatische Studium überschritten und wird an Ort und Stelle durch Gewaltmaßregeln erledigt werden. Man erwartet, daß dem Offizier, der das Kommando der tür- kischen Truppen in Akabah hat, ein Ultimatum gesandt werden würde, den Ort binnen 24 Stunden zu räumen, widrigenfalls die Position von britischen Kriegsschiffen bombardiert werden würde. Es ist jedoch nicht unwahr- fcheinlich, daß die Truppen von der Pforte noch im letzten Augenblick zurückgezogen würden. Rußland. — Gestützt auf ihre große numerische Ueberlcgenheit im Kongreß der Städte, bemühen sich die jüdischen Wähler nur ihre jüdischen Kandidaten durchzubringen. Die christ liche Bevölkerung ist darüber so erregt, daß man in Aameuec und anderen Städten Judenhetzen befürchtet. In Kamenec ist man noch besonders gegen die Juden erbittert, weil diese am 25. d. M. abends auf dem Wege, den der Gouverneur nahm, eine Petarde zum Platzen gebracht haben sollen. — Eine Anzahl mit Revolvern bcwaffnele Personen drang in Birlostock in ein Geschäftshaus ein. be- Aufklärer konnten sich nicht genug tun im Kampfe gegen „Mißbräuche" und „Aberglauben" jeder Art. Unter diesem Titel wurde damals neben wirklich Mißbräuchlichem gar vielen; Schönen und Tüchtigen im Volksleben ein vorzeitiges Ende bereitet. Oberammergan ist auch beute noch eine Ausnahme und seltene Mcnstwürdigkeit. welch die Austlärnngszeit glücklich überdauerte. Mit Ludwig I. bestieg der Geist der Romantik den bayrischen Thron. Das kan; den; alten Passions- spiele zn gute. Seitdem entwickelt sich die Oberammerganer Bühne friedlich und stetig. Tie Anziehungskraft der Vor stellungen wuchs besonders seit 1850 ohne Anfhören. Und he;rte ist das nvltabgesclnedene Dorf eine Weltberühmtheil. O * Kann; weniger wechselreich als die äußeren Schicksale -es Spieles von Oberammergan ist sein innerer Enttvicke- lungsgang, nämlich die literarisch;; Wandlungen der Pas- sionsdickstnng und ihrer Darstellung auf der Bühne. Die älteste Texthandschrift stammt ans den; Jahre 1662. Der Text ist aber nickst eine einheitliche Originaldichtnng. Es sind vielmehr darin, wie A. Hartinanns Untersuchung ergab, zwei ältere Terte verschiedener Herkunft vereinigt. Der eine Bestandteil ist ein alter Passionsspieltert des 15. Jahr hunderts von Augsburg. Ter zweite Bestandteil ist die Dickstnng eines A;u»sbnrgcr Schulmeisters und Meistersän gers Sebastian Wild mit Namen, der im Jahre 1566 er schien. Die biderben, dichtenden Handwerksnreister, die in ihren freien Stunden Verse »nachten und an Sonn- und Feiertage;; ihre selbstgedichteten lyrischen, epischen und dra matisch; Erzeugnisse vor ihren Mitbürgern zu Gehör brach ten oder auch ältere überlieferte Schauspiele aufführten, diese Meistersänger waren während des 16. Jahrhrmderts a;«h in bayrischen und schwäbischen Städten eifrige Freunde des Theaters. Don den weiteren literarischen Schicksalen unserer alten Passionsdichtung erfahren wir zunächst nur, daß 1680 einige Zusätze aus einen; Passionsdrama herübergenommen wur den, welches Johann Aelbl, Pfarrer in Weilhcim, verfaßte und aufführen ließ. Während man im weltfernen Alpendorfe Jahrzehnt um Jahrzehnt in der alten Weise des Mittelalters weiter spielte. tvar draußen in der großen Welt eine neue Zeit an gebrochen und in Literatur und Kunst ein anderer Geschmack zu Geltung und Ansehen gekommen. Von Italien her ging in breiten Wellen jene mächtige geistige Strömung durch das kultivierte Europa, die wir Renaissance nennen. Haupt sächlich die späte Phase derselben, das Barock, wurde im 17. und 18. Jahrhundert eine herrschende Macht in deutschen Landen. Ter nämliche Geist beherrschte damals auch eine Zeitlang Literatur und Theater. Die wandernden Bildschnitzer von Oberammergau, welch halb Errropa durchzogen, hatten natürlich längst be merkt. daß man draußen in großen und kleinen Städten anders baue, male und Theater spiele, als bei ihnen zn .Hause. Man tvandte sich an den „bernhnsten Komikus" I'. Ferdinand Rosner in Ettal mit der Bitte, das alte Pas sionsspiel nach neuen; Gesclnnack und Stil nmznformen. Rosner Nxrr dazu bereit und der richtige Mann. Er dichtete das alte Paffionsspiel gründlich um. Eine Besonderheft in NosnerS Bearbeittmg sind die Vorbilder aus dem alten Testament, die zn den einzelnen Momenten des Leidens Christi in Beziehung gesetzt werden und als „lebende Bil der" den einzelnen Akten folgten. Nach jeden; der sechs ersten Akte wurden drei solche Tableaux gestellt und von den; „Genius der Schaubühne", der von sechs anderen Ge nien begleitet war, erklärt. 1810 wurde durch IV Ottmar Weiß eine Bearbeitung des Rosncrschen Textes vorgenonrmen. Die prunkvollen Allegorien, die seit Lessing in Mißkredit gekommen, wurden beseitigt und Hölle und Teufel mußten de;;; nüchternen Geiste der Ausklärung »veichen. Ter Dialog »vurde in Prosa aufgelöst. Werfen wir noch einen Blick auf die Bühne von Ober- ammergau, die Wohl jeden; unserer Leser ans eigener An schauung oder aus Abbildungen bekannt ist. Noch heute herrscht aus der Passionsbühne bis zu einem gewissen Grade das Nebeneinander der Schauplätze gegenüber dem Nach einander unseren gewöhnlichen Bühnen. Der „Tempel",, das „Haus des Pilatus", das „Haus des Annas", die „Straßen von Jerusalem" u;rd endlich der große Vorder- raum, auf dem sich verschiedenes abspielt, sind feststehende Schauplätze nebeneinander, und der Gedanke an eine Nach Wirkung der ältesten Bühneneinrickstnng liegt hier offen bar näher als jener an die Herübernahme des „Teatro Olynrpico. In Sachen des Kostünrs und anderer Einzel- beiten gibt es naturgemäß in Oberammergan so gut wie auf anderen Bühnen beständigen Wechsel. In unseren Tagen, wo alles nach historischer Genauigkeit ruft, ging man curch daran, die Kostüme für die Passion mit großer histo rischer Trecrc einzurichtcn. Die Auffassung des Spieles als Erfüllung eines alten Gelübdes, die Darstellung durch die Bewohner des Ortes, all dies spricht uns noch inmrer an, als Dernrächtnis ferner, vergangener Zeiten. Wenn es auch gerade nicht mehr „so altdeutsch" ist, so ist es doch auch gesund und jugendfrisch. Neben dem Erhobenen und Ergreifenden, das dem unend lichen Gegenstände innewohn't, ist uns das Altertümliche lieb und anheimelnd, wenn es seinen romantischen Zauber über die schlichte Kunst des Volkes breitet. Eine Schilderung der heutigen Aufführui^z zu geben, könuen wir füglich unterlassen. Wer sie noch nicht gesehen hat. der versäume es nicht, der Aufführungen im Vereinshause bcizuwohnen. Es er lebt Herz und Gemüt und ist für die herannahende Pas- sions- und Osterzeit die beste Vorbereitung. r. INWWWWWMMWMffWI raubte die Kaffe und ent! Arbeiter in der Provinz Mi Die Arbeiter bedrohten eine geboten hatte. Einige Ar einen Polizisten und verlies dann der Wahlakt ungestör Sächfisö Zweite Kammer, die Zweite Ständekcumner Am Regierungsttsche die und Dr. Rüger. Zur B trag der Regierung wegen an die Stadtgemeinde Drc kalischn Areals in Drcsd des tz 18 des Gesetzes über 1904 für Veräußerungen i Verwaltung. Abg. Kunc die vorbezeichneten Bauten und Umgestaltung des TI empfiehlt die Annahme d spricht die Ansicht ans, dc die Schiffahrt Rücksicht z; Wunsch, daß die Kammer ein derartiger Beschuß ;; sondern auch des ganzen Vogel sagt, daß der Ste trägen alle finanziellen D den dann größere Entwick Angustnsbrücke seien alle ernstesten Bedenken vor, o lerische Bild auch erhltei Stadt gewinne dadurch t sich nur um Straßen- ur schüft, das der Staat an das er an die Stadt ver! währe;ft> es für die Sta! seien der Stadt auch ge vor allen;, daß sie ihr r- könne. Er hofft, daß d nähme finden werden, l ster zn dem so ausgezei, Abg. Günther findet, sei zn den; Umbau der I durch die Schiffahrt grc gnoßen Nutzen aus den; fiskus das abzutretende! er einen vier- bis fünf» weshalb er erklärt, daß minister gezollt wurde, spricht seine Freude dar; trotz der kurzen Zeit mö Dekrete zu befassen. D daß das Projekt nicht in Uebelstände behoben we; Verträgen Mischen der ausgefallen, daß letztere; hat. Cs sei ihm nnerf Ertrag der Straßenbahi für die Vorlage mit E; vertritt ebenfalls die 3 lung von Referenten u tung der Vorlage die ^ einstimmig angenomme sagt, er wolle die Mein den etn-as Unbilliges brücke sei nickst von; St und Beseitigung falle seitigung sei, da die D allen Teilen baufällig Staat habe nienmls c eine Verpflichtung zu nickst. Der Stadt sei o des Brückenzolles gcw Zuschüsse für das Pros der Staat crlstilt, gehe nottvendigen Bauten < Wohl die einzige auf diesem Geschäfte keine den. Redner empfiehl haushaltsgcsetzes den Die Kammer kann de daß sic innerhalb de des Landes wahren ! konnnen, »verden auf c Verhältnisse eintreten niernals so fröhlich »vi sind polemischer Natt Aeußernngen der Vo; sagt Redner, er frenc die Dresdner Verlstilt und noch ein bißchen Aus Tageskaleude bekannter Romanschrift hervorragender vreutz. konkerenz zu Brüstet. - Wahl Friedrich Wilheb lano. — 1846. * Heim Einverleibung Kurlant Eikenstadt. Opernkompc Akademie d-r Wistensch berühmter italienischer —* Wetterprc logischen Jnstitu Witterung: regnerisch ratur: unternormal. » —* Heute mftt der Erzherzog Fr re ich-Este in Tr österreichischer Unis Johann Georg wa; wesend. Eine Komi Ehren. Im große; kompagnie des Lc