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Aus -er genlrumsparret Parteikalender. Döbeln. Mittwoch, 21, Januar, Vereinssaal. Redner: Pfarrer Kirsch (Reichenbach), Rlesa. Donnerstag, 22, Januar. Redner: Pfarrer Kirsch (Reichenbach), Reichenbach. Sonntag. 1 März, Vereinshaus Redner: Pfarrer Kirsch (Reichenbach), (krmnilr, Iviclrsu. ?!surn Auto gegen Straßenbahn bespreckien diese Vorträge des Meßvertreters ausserordentlich günstig, und es darf wohl erawitet werden, daß sie wesentlich zu einem steigenden Interesse amerikanischer Handelskreise an «rutschen Waren beitrage». ) Postdlenst ln Leipzig während der Neusahrszelt. Mitt woch, 31, Dezember, und Freitag, 2, Januar, wird in Leipzig vormittags und nachmittags nur je eine Briefzustellung aus- oeführt. Am Neujahrstag findet anßer der regelmäßigen Zu stellung am Vormittag noch eine außergewöhnliche Briefzustel lung am Nachmittag statt, Geld- und Paketzustellungen ruhen am 1, Januar Die Postschalter sind am 31, Dezember und am L Januar wie an Werktagen, am 1. Januar wie an Sonntagen steösfnet. ) Grundsteuer 1930. Am 15, Januar 1931 ist das vierte Viertel der staatlichen Grundsteuer und der städtischen Zuschlagssteuer zur Grundsteuer für das Rechnungsjahr 1930 fällig und an die städtischen Steuerbestellungen zu entrichten Die städtische Zuschlagsteuer zur Grundsteuer beträgt 150 v, H der staatlichen Grundsteuer, Der hiernach zu entrichtende Ge samtbetrag der staatlicl-en Grundsteuer und der städtischen Zu- fchlagssteuer ist im allgemeinen dem bisherigen Vierteljahrs betrag gleich und aus den Quittungsblättern zu ersehen, die Ende März 1930 zugestellt worden sind. ) Die städtischen Bücherhallen bleiben am 31, Dezember und 1, Januar geschlossen. ) Schrebers Tochter 90 Jahre alt. Am Dienstag feiert in Leipzig Frau Anna verw. Jung, die einzige noch lebende Tochter des Arztes und Erziehers Dr. Schieber, ihren 90, Geburtstag, Die hochbetagte Frau zeigt noch reges Interesse an dem Werk ihres Vaters, das sich zu einer beachtlichen Größe entfaltet hat. Allein in Leipzig bestehen zurzeit nicht weniger als 200 Schreber- Ve reine ) Das Gemeinsame Schöffengericht Leipzig verurteilte den S7 Jahre alten Arbeiter Wilhelm Grasseck zu einem Jahr drei Monate» Gefängnis, den 21jährigen Maurer Kurt Meyer zu ieinem Jahr fünf Monaten, den 28jährigen Arbeiter Arthur Daudig zu einem Jahr einem Monat und de» 19jährigen Tapc- «ierer Walter Rost zu zehn Monaten, Die Angeklagten hatten tn der Zeit vom August bis November d, I, eine Anzahl Ein drücke verübt, deren Gejamtivert sich auf rund 1500 Mark lbezifstrt, st Der Klndersäbel im Stadtparlament. In Penlgl. So, hatte vor Beginn der letzten Stadtverordneten-Sitzu-ng der kom munistische Stadtrat Geißler ans dem Platz des Bürgermeister» einen Kindersäbel deponiert und diesen trotz Aufforderung des Stadtverordneleiivorstehers nicht wieder weggenommen. Darauf hin wurde Geißler durch Polizeibeamt« aus dem Sitzungssaal gebracht Das war für die kommunistischen Tribünenbesuclier das Signal zu großen Lärmszenen, die das Zustandekommen einer ordnungsmäsiigen Sitzung verhinderten, so daß der Vor steher die Sitzung schließen mußte. st „Belagerung" einer Polizeiwache. I» Borna kam es wegen eines auf Wanderschaft befindlichen ausländischen Arbei ters, der wegen Trunkenheit ln der Polizeiwache untergebracht werden sollte und dabei einen Tobsuchtsanfall erlitt, kam es dieser Tage zu einer regelrechten Belagerung der Polizeiwache. Allerlei wilde Gerüchte verbreiteten sich, sogar Führer politischer Parteien wurden mobil gemacht und durch falsch« Berichte ver anlaßt, sich des angebsich von der Polizei schwer Mißhandelten anzunehmen. Die Belagerung der Wacl-e, die natürlich nur auf Grund falscher Gerüchte erfolgte, bauerte etwa zwei Stunden, s, Fahndungen in den sächsischen Gefängnissen. Das säch sische Justizministerium lnrt die Gefangenenanstalten und die Leiter der Gerichtsgesnngnisse angewiesen, auch das Sachs, Fahn dungsblatt unmiltellxn' nach Eingang sorgfältig durchzusehen und daraufhin zu prüfen, ob sich unter den darin gesnchien Per sonen ei» im Gefängnis einsitzender Gesangener befindet. Be jahendenfalls ist dl« ansschreibende Behörde hiervon sofort zu benachrichtigen. Zwickau. 30. Dezember, Auf der Landstraße In Bockwa ge riet am Sonntag an einer Kurve ein mit 5 Personen besetzter Mietkraftwagen infolge Glätte ins Schleudern und wurde von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Straßenbahn wagen angerannt. Der Anprall war so heftig, daß die linke Seite des Autos aufgerissen wurde und drei Insassen auf die Straße fielen, Die 19jährige Verkäuferin Elfriede Leistner und der 19jährige Handlungsgehilfe Hans Mehner erlitten schwere Schädelbrüche, denen sie im Krankenstift erlagen. Der dritte Verletzte befindet sich auf dem Wege zur Besserung. Der Wagen führer und der neben ihm sitzende 5. Insaffe sind mit geringeren Verletzungen davongekommen, Plauen, 30 Dezember Auf der Staatsstraße von Plauen nach Syrau geriet tn der Nähe dos Flugplatzes eine Limousine aus Greiz infolge vereister Straße und dadurch, daß ein ent gegenkommendes Auto nicht abgeblendet hatte, in den Straßen graben, Uberschlug sich nicht weniger als viermal und wurde völlig zertrümmert. Die Insassen, zwei Brüder aus Greiz, kamen mit leichten Verletzungen davon, Chemnitz, 30, Dezember, Gestern nacht fuhr in Ober in n g w i h infolge des plötzlich einsetzenden Glatteises ein staat licher Kraftomnibus gegen das Hans des Fleischerineisters Lasch, dessen Mauer vollkommen eingedrückt wurde. Pan den Insassen des Autobus wurden durch den heftigen Anprall etwa 15 verletzt und der Wagen selbst erheblich beschädigt, tz. Das Chemnitzer Eltwerk plant die Einführung eines Nachistrmntorises für Honcchaltungen. Es Iwdarf lediglich noch der Zustimmung der Stadtverordnete», an der »ach Lage der Dinge nicht zu zweifeln ist. Es soll damit der Einwohnerschaft die Möglichkeit gegeben werden, im Haushalt vom elektrischen Strom noch weitgehender als bisl>er Gebrauch zu maci>en. Nach dem Nachistromtaris können alle Haushaltungen von abends 10 bis früh 6 Uhr verbilligten Strom znm Preise von 8 Psg. je Kilowattstunde beziehen, ivenn sie einen Apparat anschließen und dauernd in Petrieb halten, der eine größere Bcnutzungs- dauer seines Anschlußwertes besitzt. — Ein bescheidener Anfang zur Verbilligung des Strombczngs in Chemnitz — aber immer hin ein Anfang! tz. Kreishauptmann Dr. Seqfarth in Chemnitz tritt am 1, Februar 1931 ivegen Erreichung der Altersgrenze ln den Ruhestand. h. Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschast Zivickau lehnte in einer Sitzung am Montag gegen di« Stimme des Nmtshauptniavns eine Anweisung des Kreisansschusses Zwickau ab, noch 680 000 RM, Nachnmlage ousznschreiben. Der Krcis- ausschuß vertritt den Standpunkt, daß der Bezirksverband Zivickau die Mittel als Mindestbetrag für den Rest des Etat jahres brauche. Der Bezirksausschuß beschloß, Einspruch gegen die Anweisung bei der Sächsischen Geineindekammer zu erhebe», Kur rler l.su§iir Zur Tariffrage in der Papier-Znd«tstrie des Bezirkes Bautzen Am Sonntag, den 21, Dezember trafen sich in Bautzen die Funktionäre der Papier-Industrie, um Stellung zu den Lohn- oerl)andlungen zu nehmen, Herr K i la n k-Bautzen eröffnet« die Tagung und erteilte dem Gauleller K l a ti« z l« t - D«rsd«n das Wort zu seinem Bericht über die erste Lohnverhandlnng Mit den Arbeitgebern im Freistaat Sachsen. Der Gauleiter zeichnete zunächst ein Bild über die gegen wärtige wirtsäxntliche Lage im Allgemeinen, und der Papier- Industrie im Besonderen. Die Weliwirtseli-aftskrise, die sich für Deutschland naturgemäß am stärksten ausgewirkt, habe ein« ungeheure Arbeitslosigkeit mit sich gebracht. Die gesamte deutsci>e Arbeitgebevsäiaft glaubte den Zeitpunkt für geeignet, einen Generalangriff auf das Einkommen der Arbeiterschaft zu unternehmen. Offenbar ans zentrale Anweisung wurden auch alle 15 Bezirkstarife der Papier-Industrie einheitlich und gleich zeitig gekündigt Nicht so einheitlich waren die Arbeitgeber bei der FornmilierunH der Lohnabbanfordcrungen, Begnügte man sich in einem Bezirk mit 6 Psg., in einer Reihe anderer mit 10 und 12 Pfg„ so verlangten die sächsischen Arbeitgeber eine Senkung des Ecklohnes (Gruppe 5, Ortsklasse I) ans den Stand von 1926, also um 16 Psg, oder 20 Proz, Die sächsische Papier arbeiterschaft habe nicht nur das Recht, sondern aus Gründe» der Selbsterhaltiing die sittliche Pflicht, sich gegen derartige Be streb »gen zu wehren, Voraussetzung für einen Erfolg sei, ge schlossenes Zusammenhalten Die Diskussion, die von den Anwesenden sehr sachlich ge führt wurde, fand ihren Niederschlag in einer Entschließung, in Zahlkarlen für Januar Der heutigen Nummer liegen die Zahl karten für Januar bei. Wer sie umgehend ausfüllt, ver meidet lästige Mahnungen. der gegen die vom Arbeitgebervcr'wnd beabsichtigten Loh »herab- fAmgen. Protest erhoben wird. cxinH Senkung der jetzigen Löhne dürfe erst dann, und in gleiche^ Ausmaß erfolgen, ivenn, und w'c -me Senkung der Lebensh.ifungskosten. fühlbar im Arbeiterhaushalt, voraufge^,^,, ist, l, Verdiente Auszeichnung. Am dritten Wghnochtsseiertage erhielten auf dem Forstamt Schirgiswalde z,vei schlichte Waldarbeiter, August Eisold aus Tautewalde u>d Hermann Eisold aus Wchrsdorf, für langjährige, ilnilnlerbrol,x„e treue Arbeit bet der Domstiftlichen Forstverwaltung wohw-rdiente Auszeichnungen, Bei Anwesenheit des Herrn Stadtrats W>„rick überreichte Herr Domdckan Hartman» (Bautzen) jedem das »on der Fachkammer für Forstwirtschaft verliehene tragbare Ekrei, Zeichen in Bronze unter Worten des Lobes und der Anerken nung ihrer Diensttreue, Hierzu hatte »och die Domstiftsherrschast je ein ansehnliches Geldgeschenk beigefllgt, ze. s, Dirigent Walter Prass« verabschiedete sich i» einer schlichten aber iierzlichen Feier am Sonnabend von seiner Schir- giswaldcr Sängerselxist, dem Mannergesangverein .Harmonie lmd dem ihm aiigegliederten Gemischten Chor, Schirgiswalde. Durch rastlose Arbeit an der eigene» musikalischen Vervoll kommnung und seine unermüdliche Chorschulung I)at er seinem Chor „Harmonie" im 1, Oberlausitzer Sängerkreis eine ge achtete Stellung gescixrfs«», Durch Wort, Lied und Gerbe dankte ihm der Verein, Wie vielen wohl noch bekannt sein wird, leistet« Herr Prasse vergangene» Sommer bei der großen H e n t s ch e l - E h r n n g in Schirgiswalde in selbstloser Art die Hauptackieit, Sein Wegzug noch Hessen Nassau ist für Schirgis- ivald« ein großer Verlust, M, Ianze, Schirgiswalde, * Todesfall. Am Sonntag starb in Hirschberg in Schl. Professor Otto Nase, der Vorsitzende des Hauptvorstandes, des Ricsengebirgsvcreins, Nase war am 30 April 1867 in Breslau geboren und wirkte seit 1901 am Hirschdcwer Gymnasium, Um die Entwicklung des Riesengebirgsvereins hat er sich hervor, ragende Verdienste erworben, s, VerwaltungskostenzuschUsss. Das Ministerium des Innern weist die Gemeinden darauf hin, das) die Frist für die Zuschußaiiforderunge» gegenüber fabrikmäßiger oder fabrik- ähnlichen NeichSbetricben, die nicht zu Gewerbesteuern heran- gezoaen iverden können, sowie den Monopolporwaltnngen des Reichs am 10, Januar 1931 abläuft. Die Vcrivaltiingskosten- zuschüsse der Reichsbahn und der Neichspost werden bekannt lich durch tsloiischbelrägc abaelöst, die das Ministerium de» Innern den beteiligten Gemeinden schon überwiesen hat oder noch überiocisen wird. Diese Betriebe scheiden deswegen bei der Anmeldung aus. Da ferner Hoheitsvcrwaltungen, Unterneh« nicht^größeren Umsong haben, außer Betracht bleiben, wird der Kreis der hiernach noch zuschußberechtigien Gemeinden nur klein sein Zemrinöe- unrl Verrinrveren 8 Das katholische Pfarramt Dresden-Strehlen befindet sich vom i, Januar 1930 an in der G n st a v - A d o l f - S t r 3, H Dresden-Ost. Der Katholisch Arbeiterverein hält am Sonntag, dcn -I, Januar, 7 Uhr abends im Iohannstädter Ge» »icindehaiis, Hnilenstraße 7, seine Weihnochts- und Christbaum- frier ab, die von musikalischen und gesanglichen Darbietungen umrakmt sein wird, Freunde und Gönner des Vereins sind herzlich willkommen, 8 Dresden. Der traditionelle ElisabctliTce findet ani Dienstag, den 13 Dezemi>er 1931, nachmittags -l Uhr in den Raumen des Hotel Bristol, Bismarckplntz 5—9, statt Wie in 'bem Jahr, ist auch diesmal dafür gesorgt, daß die Deranstal- -u,ig einen gediegenen künstlerischen Rahmen erhält der mit dazu beiträgt, den Elisabeth-Tee mit in den Mittelpunkt gesell schaftlicher Cicigiitsle >u stellen. Der Erlös der Veranstaltung soll für sämtliche Elisabethvereine Dresdens die Mittel sür ihre Armenpslcgc erbringen. Dresdner Lichtspiele Der grandiose Naturfilm „Sturine über dem Mont bla n c", der täglich im Prinzeß-Theater vor ausoerkanf- tem Hause gezeigt ivird, stellt in der Tat eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges dar. Nicht nur vom Standpunkt der Filmtechnik, die mit der Erschließung einsamer Höhenregionen jenseits der 4000-Meter-Grenze geradezu Unerhörtes leistet, sondern auch in bezug auf menschliche Energie und Begeisterung für ei» kühnes Unternehmen ist der Film ein unauslöschliches Dokument, Eine schlichte Liebesepisode zwischen Sepp Rist, dem Wettermart auf dem Observatorium Wollot, und der sportgewandten Assistentin an der Sternwarte Neubabelsberg, Leni Riesenstahl, schlingt sich wie ein roter Faden durch diesen ungewöhnlichen Film, mit dem sich Dr, Arnold Fanck, der Schöpfer der „Weißen Hölle vom Piz Palü", erneut Einblick gab in die Welt über den Wolken tn all ihrer Herden und gefährlichen Schönheit, Erschütternd und sensationell zugleich ist die Rettungsaktion des im Schneesturm halberstorrtcn Meteorologen gestaltet. Bei diesem Höhepunkt des Filmes fühlt man erst, wie sehr man in dein Bann des Ge schehens steht, so lebendigen Anteil nimmt man an der Suche nach dem Verschneite» durch den kühnen Flieger Udot, die un entwegten Schweizer Bergführer und die tatkräftige Leni Rie- frnstahl. Die Spannung wird noch erhöht durch einzigartige Naturaufnahmen, Wer könnte je die Bilder vergessen, wenn sich das Leichtflugzeug Udets durch die Wolkenwände eines Höhen- aewitters hindurchschraubt, unter grollendein Donner, den die Tonaufnahme in seiner ganzen Realistik wiedergibt, oder wenn der Schneesturm pfeift und alles hinwegzufegen droht, oder un geheure Lawinen die Rettungsexpedition erschweren? Atemlos verfolgt man weiter Uüet auf seiner Bahn, im Kampf init böiger» Sturm und gefährlichen Talwinden, den Weg der Expe dition durch das Eislabyrinth des Bostons Gletschers, Alle Ein drücke lassen sich gar nicht in Worten schildern, deshalb kann man nur den Rat geben, den Film selbst anzusehen und anzu- hüren, „N a m e n s h e > r a t" ist zweifellos eine moderne Sache, von der in den K a in in e r - L i ch t s p i e l e n eine Episode er zählt wird. Ein Baron geht >»it einer reichen Generaldirektors- tvchker eine solche „Namensheirat" ei», Standesamtssache natür lich, Diskretion Ehrensache, Darum wird der Formelakt im Ausland vollzogen. Sie will weiter nichts als den Titel „Frau Baronin", er ans edlen Motiven 30 000 Mark, Tiber das Flug zeug, das die Namcnsverheirateten aus England zuriickbringt, verunglückt, die daraus sich entspinnende Tragödie wird aber schließlich noch zum Guten geführt. Damit Musik und Gesang, was nun einmal zu jedem Tonfilm gehören muß, auch gerecht fertigt ist, ist der Baron Musiklehrer am Konservatorium und seine reizende Braut (Evelyn Holt), die die Namenshcirat fast in den Tod gejagt hatte, seine Schülerin, Die Regie, unterstiitzi von durchweg ausgezeichneten Darstellern, inacht aus der Fabel von'Hella Moja und Alfred Schirokauer eine kurzweilige An gelegenheit. In dem Film „Anna Christi«", der gegenwärtig in, Capitol Dresden läuft, war ganz am Scksusse in dem von W, Hasen clever gestalteten deutschen Text eine für die Handlung unnötige und sachlich unrichtige Entgleisung gegen den Kcitholizismi,» unterlaufen. Wir freuen uns feststellcn zu können, daß die Dirck tion des Capitols sofort nach dem Hinivels in unserer Kritik die fragliche Stelle aus dem Film gestrichen hat, so daß jetzt auch der katholische Besucher sich ohue Störung an diesem ersten deutsche!, Tonfilm der Greta Garbo erfreuen kann. Geivandhaussorgen. Aus Leipzig wird uns geschrieben: Das Orchester des Geivandhanses soll in seinem Personalbestände um fünf Künstler abgebaut werden. Dies bedeutete eine Vermin derung des Städtischen Zuschusses um 25 000 Mark im Jahre, — Das Orchester ist zunächst eine Einrichtung der Stadt, Für ihr Opernhaus, Das Direktorium des Gewandhauses nimmt dieses iveltberühmte Orchester in seine Dienste. Dafür leistet es eine,» entsprechenden — bedeutenden — Zuschuß zum Gehalte dieser erstklassigen Künstler, Der Rat erlaubt, daß die einzelnen Künst ler sich den Namen „Mitglied des Gewandhaus-Orchesters" offi ziell beilegen dürfen. Welche Leistungen von jedem einzelne» verlangt werde», kann man daraus ersehen, daß — beispiels weise — die Stelle eines der vier Hornisten jahrelang nicht dau ernd besetzt werden konnte, da ein zulangender KUnstier nicht zu erhalten war. Unter einem weiteren Abbau — und ein solcher ist geplant — würde da» Ansehen Leipzigs als Musikstadt empfindlich leiden. Vor allem stünde auch das Lan- dcs-Konservatorium in Gefahr, seinen alten Ruhm zu verlieren Denn gerade die Bedeutung Leipzigs als Musikstadt ist es, die bestimm»5 auf die Wabi der alten Künstlerstadt Leipzig als Ort der Musikatlsbildnng für die musikoliscke Iungivelt mit ein- wirkt. In Zeiten wirtschaftlichen Niederganges leide» die gei stigen Belange, Es kalt in der Regel schwer, de» ans die Leibes arbeit eingestellten Volksfreund zu überzeugen, daß auch liier der Mensch nicht allein vom Brot lebt. Gerade ancli in der Zeit der mechanisierten Musik der Blatte und des Rundfunks sollte alles getan werden um den Besitzstand des Geistigen - auch unter Opfern — Z» wabren Die Zuschüsse des Geivandlmuses vertragen eine weitere Steige'ung auch nicht mehr Auch hier bat die Verwaltung zu Kämpfen, Bis dahin hat die Siadt be iui.se,i, daß sie sich dessen bewusst ist was sie hinsichtlich Kunst, im besonderen der Musik, für Opfer zu bringen Hot Sie bleib' in diesem ibren hochge> ichteten Pestreben ganz a u f s ich nnge wiesen. Man wirb nick! so leicht eine auf sich gelteilte Hand'Is- s: idt wieder finde», die sich eines gleichgroßen Anlehens als Musikstadt erfreuen darf al« gerade Leipzig, Wolle» wir im Interesse des Freistaates hassen baß lick die dunklen Wolken iv eder verziehen, die sich übe- der Stad eines Bach, eines Men- dc'ssohn, eines Reger, vor allem eines Richard Wagner drohend z> sannnenballen wollen, —b — Air Grhaliuna alter Urkunden in GutSarchwen Das Iustizininisterialblalt für den Freistaat Sachsen rer- össentlicht folgende Bekanntmachung vom 9 Dezember >930 über V e n a ch r i ch t i g ii n g des H a u p t st a n t s a r ck i v s bei dem A > r h a » d e n s e i n älterer G r ii n d b e s i iz - usw 1l r» k > n d n in (9 nIsorchiven : In Gutsarchiven befinden sich nicht selten ältere Urkunden, in besondere solche, die auf den Griindbcsitz selbst, auf alte er loschene Gerechtigkeiten u, a, Bezug haben, ferner Bestandteile der alten Patrimonialgerichtsarchive oder geschichtlich wertvolle Schriftstücke bekannter Persönlichkeiten, Solche U Kunde» kom me» zuweilen im Wege der Versteigerung in Hände, die mit ihnen nichts anzufangen missen. Das Sächsische Hanptslaats- archiv (in Dresden-N, 0, Düppelslraße 11) hat den Wunsch, tun lichst von solchen Versteigerungen rechtzeitig benachrichtigt zu werde». Es wird anheiingegeben, diesem Wunscl-e in geeigneten Fällen Rechnung zu tragen. Das Hauptstaatsarchiv ist übrigens bereit, iin Bcreinbarungswcge solche alte Urkunden — sie e» auch nur depositarisch — zu übernehmen.