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ch indige Dresdner Verlangen dcr itlet morden ist, Air abends vor- en Auslrog der : zur Anordnung >t geführt haben, stimmte Aus- men an Stelle dnet worden ist. richterliche Cu!- ländige Berliner erung hat daher einzugreise», sür dessen Auswil- ein nur bedauert nur zu stimm c u. rer Gericht mehr chen gesehen hat. i märe ganz vcr- in einer Rechts- ein gewöhnlicher Konzert in Dice- Konzerts Flucht- Senn das Gericht igens nach einer er Warnungslisic zen ihm — da; tlich diirchbürkii umstrittenen An- rt der Kunststadt leidtragende wird ,'cn Nus nicht da- messe als Echn:- den wird. !. aus dem slaal- Nach einer M:t- trotz des in der rrwaltungsgerichl »eitere ordnungs, igsgeschäite. :r Serrestrage m l ein vcrdächliezr Iler Arbeiter a'» aus dein Gelami- ichen Beide n»:« lersdors Cm. mplize ist noch Der Reichslned nichttechiiischcn- !m „Keglechao;' ab. Reichstage« ird den Vort.aff uer auf dein Ge. ihnbeaintenieckitj«. ^ der sächsischen cichsbahiiselnrch'r ium. 2S>e wir mann, bisher früher in Mau worden. Cr soll und Realschulen An der Nliltivaell« Goldkrcdllbricl« reditanstalt LHäi» innig, Für diele bec 1927 Ann-c!.- amtlich iiolicrteu en. gibt die Ger das Parkett n.d us. Die Knlschein- l 12 Vorstellungen , bieten also bei der eine ErmnP- ie Benntznng der tnahine des Gut- l 50 Prozent >; e Oliernhansliasie ademie lC. P> er Freunde in d',e te sie bis ans den oiert sich haltenden ch wieder ein er- nt — frohes Feil der geladene Gast e. — Und es war wurde — und — sts Verdammung/ lctor Berlioz > Abend mit einer ls achtzig Fahren itteressante Musik r Berlioz liegt ein lud diesen Trieb« iwoisellos begabte, mds. Otto Di- iiberzengtcn Hois- ldet sich hier esem interessanten m Erfolg bestrebt, isllos gelang. Mit r etwa 350 Kern- cht anspruchsvolle, ä>e Belebtheit, die de Straffheit des !M Mann der n»i« r Kühne durch die scheiden sich geben» e l. durch den ans« lodert Brüll eingksimgen halte,. Anfrage zum Fall Peljchek Die sozialdemokratische Fraktion hat eine An frage im Sächsischen Landtag Angebracht, in oer ans Picssemiltcilungen über Umtriebe des Kohlenmagnaten Ignaz Petschek, Slussig. die sich u. a. auch gegen den Bestand der A.-G. Sächsische Werke gerichtet haben sollen, hingewiesen wird. Tic Regierung wird gefragt, ob diese Pressemeldungen den Tat sachen entsprechen, ob die A.-G. Sächliche Werke irgendwelche i,iil>cre Verbindungen zur Petschek-Gruppe habe, was man zu tun gedenke, um Klarheit über die Machenschaften des Petschek zu schassen und endlich, was die Regierring getan habe, um die iibcrl)aus hohen Handelsgiwinnc der Petschek-Gruppe im Brikett- ha»del>zu senken. Für Abschaffung -er Seilengewehre Der Verband Sächsischer Polizeibeamter fordert, w:e wir erfahren, in einer Eingabe an den Minister des Inner» die Abschaffung des Schulterriemens und des Sei» trüge weh res. Der Verband weist in .zahlreichen Bcispie» len nach, das; die schweren Verletzungen, die Polizeibeamle in letzter Zeit erlitten haben, daraus zurückzusllhren sind, das; die Beamten von ihren Gegnern sofort «»— Leib» oder Schulter riemen gefaßt, umgerissen, dadurch wehrlos gemacht und miß handelt worden sind. Bei den Osterunruhen in Leipzig wurden die Beamten durch ihr eigenes Seitengewehr erstochen und schwer verletzt. Die Menge griff zunächst nach dem Seitengewehr, wodurch die Beamten auss schiverste ge hemmt wurden. Die Beamten wollen in letzter Zeit, ivenn sie zum Einschreiten gezwungen waren, die Pistole nicht in der Pistolen-, sondern in der Rocktasche getragen haben, weil das Freimachen der Pistole in schwieriger Lage unmöglich sei» soll. Die Polizeibeamten vertreten die Auslassung, daß Aus rüstungen mit einer kleinen Pistole, die sic i» der Rock- oder Gesäßlasche tragen können, völlig genügt außer dem Gummi- Iinüppel, der am Nock befestigt und leicht sreigemacht werden bann. Der Schulterriemen mag beim Einsetzen einer geschlos senen Bereitschaft nützlich sein, ist aber nach den Erfahrungen der Beamten gefährlich im E i n ze l d! e n st. besonders auch den Verkehrsbeamten. Sachfenlagung -er Fugen-verbän-e Frciberg. 8. Mai. Der Landesausschuß Sachsen der Iugeiiü- verbände E. V. als Gesamtvertrelung der sächsischen Iugendoer- banüc hielt hier sein diesjähriges Landesführertrefsen ab. Nach einer Sitzung der Orts- und Bezirksausschüsse fand die Hanpt- lagung statt, die sich vor allen mit den Fragen der Lebens erneuerung beschäftigt«, wozu mehrere Redner von den ver schiedensten Gesichtspunkten aus sprachen. Im Hinblick auf die erwerbstätige Jugend seien durchgreifende Jugend-Schutzmaß nahmen unerläßlich, um ihr überhaupt praktisch die Möglichkeit zu geben, ihr Leben sinnvoll zu gestalten. Diesen Schutz forderte die Iugcnösührerschast in mehreren einstimmig angenommenen EiUichlicßnngen zur Freizeitsrage und zur Erwerbslosigkeit Iu- ,unsicher. Eine weitere Entschließung betonte die Notwendigkeit, d.e Jugend vor den Gefahren des Alkohols und Nikotins zu schülzen. In der nachfolgenden Jahreshauptversammlung erstattete Ar bisherige Vorsitzende Georgi-Dresdcn den Geschäftsbericht, ans dem hervorgcht, daß der Landcsausschuß gegenwärtig 74 Ingendverbände und etwa 40 Orts- und Bezirksausschüsse um faßt. Ter Landcsausschuß ist bestrebt, die Arbeit der Iugend- rcrbnnde auch weiterhin zu fördern und an der Heranbildung einer gesunden, lebens- und schassenssrohen Jugend mitzuarbciten. Die grötzke Schmach -er Menschheit In der Wochenschrift „Das Neue Reich" (Tyrolia, Wien) lesen wir folgende Informationen. Darnach gibt es zwei Haupt- ..Handelsströme", der eine von OsteuroM über Mittel- und West europa mit Einschifsungshüscn in der Nordsee, im Atlantischen O.ean und Mittelländischen Meer, der andere von Polen über Rumänien, Konstantinopel, Griechenland nach Aegypten und Rcndasrika. Ein regelmäßiger ...Handelsstrom" geht von Europa ans nach Süd- und Mittelamcrika mit Buenos 'Aires und Rio te Janeiro als wichtigsten Märkten. Das unweit der amerika nischen Grenze gelegene Tiau Iuana in Mexiko ist ein blühen der „Einsuhrmarkt" von 'Amerikanerinnen. Eon Franzisko und Seattle von jungen Chinesinnen und Japanerinnen. Kuba, einst ein Hanptabsatzgebiet, ist jetzt auf Grund energischer Regic- unigsmahnahmen gegen die Unternehmer gesäubert. Es wurde nachgewiesen, daß alljährlich viele Hunderte Frauen, meist junge Mädchen, von einem Land ins andere zum Zwecke niedrigster Prostitution transportiert werden. Eine genau organisierte ..Genossenschast" übt dieses Schondgewerbe aus. Da gibt cs erster den großen Händlern reich gewordene Zuhälter. Handels- > u.anisatoren, sie mit der gesamten Welt in brieflichem Verkehr Drei Monate Berenguer-Kurs Die spanische Derfassungssrage un- -ie Neubil-ung -er Parteien Wann sind die Wahlen? Bon unserem Mitarbeiter., j. Madrid, Ende April. Voraussagen wollen, würde in Spanien ein besonders großer Fehler sein. Der Spanier ist ein temperamentvoller Herr und läßt sich leicht von augenblicklichen Gesühlsstimmun- gen leiten, auch in der Politik, so daß Voraussetzungen einer politischen Situation von heute auf morgen keine Gültigkeit mehr haben können. Es kommt Hinz», daß der Spanier eine siebenjährige Periode der Bevormundung in jüngster Ver gangenheit hinter sich hat, die seiner Eigenschaft, in politischen Dingen ander« für sich denken und handeln zu lassen, in weitem Umfange entgegengekommen war und die Jndijserenz des spanischen Bürgers nur genährt hatte. Das Erwachen des po litischen Gewissens und modernen Denkens ist zwar allenthalben zu beobachten, es ist aber noch eine junge Pflamze und deren Wachstum noch wenig gesichert, wie di« verflossenen drei Mo nate nach der Diktatur zeigen. Fahrende Männer des alten Regimes, die beim Volke heute noch großes Ansehen genießen, und während der Diktatur ob ihrer streng konstitutionellen Gesinnung verfolgt wurden, sind beute ins politische Leben zuriickgekchrt und haben sich sehr vor sichtig oder unklar zu der Frage: Republik oder Monarchie ver lauten lassen. Sanchcz Euerra, der alte konservative Kämpe, Santiago Alba, der liberale letzte Finanzminister vor der Diktatur, Mclquiades Alvarez, der Führer der Reformisten, Combo, der bekannte Finanzmann und Führer des so wichtigen katalanischen, weil tüchtigste» Volkstcils Spaniens — mit ihnen allen, ausgesprochenen Monarchisten früher, glauben vor allem die sogenannte» konservativen Repu blikaner im Enscheidungssalle rechnen zu können. Die „konser vative Republik" ist ein Novum in der Ideologie der Nachdiktaturzeit und erstrebt den Zuspruch aller derjenigen, die sich in jedem Falle vor gefährlichen Experimenten schützen wollen, aber in einer die heutige Gesellschaftsordnung und Tradition respektierenden Republik eine bessere Gewähr für eine gesunde und vorsichtige Mordcrnisierung des Landes sehen als in der Monarchie. Sie verkündet vor allem den Schutz und die Erhaltung des katholischen Charakters des spanischen Staates und wirbt damit um Kirche und Klerus. Im all gemeinen muß man heute noch sagen, daß die Republikaner in die Phraseologie der 1873er Republik, die sich durch Ziellosig keit ausgezeichnet halte, zu verfallen Gefahr lause». Immer- hin ist die republikanische Bewegung heute stärker, als sie jemals in Spanien war, und da vor allem die Jugend ihr Träger ist. wird auch der Kenner des unpolitischen Charakters der spanischen Volksmusik dieser eine verstärkte Bedeutung beimesse», Die Nachdiktaturzeit zeigt ein Aus und Ab der Stimmuni des spanischen Volkes. Das Ende der Dektntur war vom ge samten Volke begrüßt worden, und mit Bä-renguers Re gierungsantritt glaubte man, die Freiheiten, in erster Linie die des geschriebenen und gesprochenen Wortes, wieder- zncrlangen. Heute ist allgemein eine gewisse Enttäuschung zu beobachten. Die Zwitterstellung der Lörenguer-Regierung, die einerseits die verfassungsmäßigen, demokratischen Gesetze zur Grundlage ihres Handelns nimmt, andererseits mangels einer Volksvertretung durch königliche Dekrete bzw. dik- tatorielle Maßnahmen herrscht, hat in keinem Lager Zu friedenheit geschaffen. Die Zensur besteht heute noch, und die Ciellungnahme der Regierung zur Rede- und Pressefreiheit hat in diesen Monaten wechselnden Charakter gehabt. Der anfäng lichen Lockerung der Propaganda folgte nach der Rede Eanchez Guerras am 27. Februar, die im Wortlaut schon vorher der Regierung im großen und ganzen bekannt war, ihre völlige Unterbindung und die Nervosität offizieller Stellen kündigte sogar Hinausschiebung der Wahlen auf un bestimmte Zeit an. Am nächsten Tage wurde letzteres wegen des schlechten Eindruckes im Lande widerrufen, und die Wahlen bestimmt zu September-Oktober versprochen. Heute sind wieder öffentliche Reden gestattet und. an der Tagesordnung, die Zeitungen sind aber nicht in der Lage, diese vor Tausenden gehaltenen Reden restlos abzudrucken. Wenn man auch der Regierung zugute halten muß, daß bei vielen Politikern Freiheit mit Zügel losigkeit gleichgesetzt wird, so ist doch das Abschlagen auf der einen und das Bewilligen auf der anderen Seite ein untaugliches Mittel, die Beruhigung der Geister zu erreichen, was als vornehmste Aufgabe der Regierung bezeichnet worden war. Auch Blätter wie das monarchische „ADE" fordern klare Wege und halten die strenge Anwendung bestehender Gesetze als genügenden Schutz gegen Ucbergrisfe. Bor einer Woche ist bekannt geworden, daß die Wahlen neuerdings wegen Aus stellung neuer Wahllisten hinausgcschoben werden müssen, was bei vielen Anlaß zu Kommentaren über die Ehrlichkeit der Re gierung, ihre Versprechen zu halten, gegeben hat. Es ist somit kaum damit zu rechnen, daß die Wahlen in diesem Jahre statt- sinden, was schließlich in Kauf genommen werden könnte, fall» tatsächlich die neuen Listen und Maßnahmen saubere Wahlen garantieren würden. Die Zweifel wollen aber nicht ver stummen, obwohl heute besonders viel von Wahlmoral die Rede ist, da es immer noch die Drahtzieher, hinter denen keineswegs Regierungsstellen zu stehen brauchen, verstanden haben, die Wahlen „genial" in ihrem Sinne in einem Lande der Analphabeten zu gestalten. Die Versuchung dürfte um f» größer sein, sollte sich der Eindruck des Fehlens einer starke» Negierung verstärken. sichen und Unsummen verdienen; ferner die kleinen Händler und Zuhälter, die eigentlichen Agenten des Gewerbes, weiche die jungen Mädchen mit Hilfe von Erpressern austreiben. Tann gibt cs Vermittler, Makler, Fälscher, die alle gewünschten Pässe verschaffen, Aufpasser, welche die Polizei überwachen usw. Die Aufklärungen fließen zentralen Schlupfwinkeln zu, wo von den Eingeweihten die „Handelsinteresscn" beraten wurden; sie geben ein Geheimblatt heraus, das über die „Geschäftsbewegungen" orientiert. An Hand dieser Aufklärungen werden die Opfer von den Zuhältern etappenweise und mit falschem Paß bis zum Ein- schisfungshascn gebracht und als Reiseziel ein anderes alz der eigentliche Bestimmungsort angegeben. Ein Kra.-üenhaus, das seine Beiträge ermäßigt. Wie in der Generalversammlung des Gcmeindevcrbandcs Bezirkskran-, kenhaus König-Albert-Stiflung in Mügeln mitgetcilt wurde, hat der Verband ein Vermögen von 138 917 Mark und keinerlei Schulden. Daher konnte der Verbandsbeitrag der Gemeinden wiederum um 1090 Mark herabgesetzt werden/ Er beträgt im neuen Rechnungsjahre mir noch 2000 M. gegen 3000 M. 1929. 4000 Ni. 1928. 8000 M. 1927, 12 000 M. 1920 und 20 000 'Mark 1925. I»ripr'ig unrl Umgebung Ergebnislose Fleitzner-Debalke Leipzig, 8. Mai. Die im Stadtparlamcnt am vergangenen Mittwoch vertagt« Debatte über die Rolle, die der Stadtverordnete Polizeipräsident Fleiß» er als verantwortlicher Leiter der Leipziger Polizei während der Osterseiertage in Leipzig gespielt hatte, ist am gestrigen 'Mittwoch iveitergeführt worden. Redner aller im Saal vertretenen Parteien ecgrisscn noch einmal das Wort. 'Als aber schließlich über die dem Hause vorliegenden 'Anträge abgcstimmt wurde, die daraus hinzieltcn, den Rat zu ersuchen, er möge beim Ministerium des Innern aus die alsbaldige 'Ab berufung des für die Ostccvorgänge verantwortlichen Beamten hinwirken und weiter darauf, daß der Polizeipräsident Fleiß- ncr alsbald seines Amtes enthoben werde, wurden mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Ta allerdings die Entschei- düng über das Verbleiben Flcißncrs im 'Amte nicht bei den Sladlvecordnctcn liegt, hat die ganze M'rhandlung vor diesem Gremium nur platonische Bedeutung. Weiter wurde die von den Kommunisten beantragie Ein setzung eines Untersuchungsausschusses sür die Ostervorgänge i crrnschtc er durch dramatische Ausdruckskraft seines leistungs in!,igcn Organes. Mit prächtiger Slimmresonanz machte der »eiche, leuchtende Bariton von Max Spilcker (Mcphisto- I,elec>) seine Rolle gut glaubhaft. Es war eine Freude, diesem Z isammenspiel der Stimmen (wozu auch Hans Müller als „Brandes" das Seinige beitrug) zuzuhören. Das sverstärkte) Leipziger Sinfonie-Orchester ward in allen Stücken seiner nicht nnmcr leichten Aufgabe gerecht. Eine Sonderleistung war cs von ßoen der mitwirkendcn Chordamcn, daß sie, ohne Ausnahme, < fertig brachten, volle zweiunddreioiertel Stunden hindurch zu jo Heu in drangvoll sürchterlicl)er Enge. Darunter manche Sün- inrin in einem Alter, wo das Stehen-müssen besonders aiistrengt. Hu! ab vor solchem Opfergeist, rein aus Liebe zur Musik. — Noch rin Wort über das Werk selbst. Vor de» Osterseiertagen kam iieses im rheinisch-westfälischen Industrie-Bezirk cbcnsalls zur Ausführung. Die Kritik fand es dort etwas stark veraltet. Wir I->mnen dem nicht ganz zustimmen. Berlioz ist der Mann des 'A lüens zur Musik wie kaum ein zweiter wieder. Er schuf Musik eis Ausdruck von Energie. Diese in seiner Musik ruhende gebundene Kraft ist gerade das. was der heutigen jüngeren Gc- leration besonders liegt. Ablehnung des Träumerischen, des Weichen, des Schwärmerischen. Bei Berlioz ist man klar im Bilde, was er im einzelnen Fall will. Der jeweilige Text sagt es uns. Seine Musik ist Text-Illustration. Und dieser Zug ist zum Merkmal der modernen Musik geworden. Akerdings liegt darin die Gefahr, sich in einer gewissen Nüch ternheit zu verlieren. Dicht daneben aber wohnt die musi kalische Plattheit (mancher moderne Musikant liefert dafür überzeugende Belege). Tiber auch das Unvermutete tritt in Er- säieiiiilng: die Vertonung sensit irrer Verszeilen zu zugkräftigen Schlagern — was ist sie anders als die Umlileidung dieser künst le rischen Huiigergestoltev mit dem ausgetrockneiiten Rhythmus- peklappcr. Und auf dem Umweg Uber die moderne Schlager- ii nsik kommt der Schmachtlappen des ausgeprägtesten Musik- kitsches wieder ^ns Land. Wie sagt« doch Nietzsche? Alles Erden- gesci>«hen vollzieht sich im Kreislauf der Dinge. — Dieser. Di - da in-Abend der Singakademie weckt das Verlangen nach Fort- sitznng dieser musikalisch wertvollen Bildungsarbeit. Karg-Elert-Musikfest. Das demnächst in London stattfindende Karg -E Ie r t-Musikesest wirft seine Scl>otten voraus. Eine »der angesehensten Zeitungen Englands, der „Daily Expreß", suhlt folgendes aus: „Der Genius, den niemand kennt, kommt nach London. Seine Name Ist Karg-Elert, iiiid er wird i» ganz England, Amerika, Kanada und Australien als der größte lebende Orgelliomponist anerkannt . . Karg-Elert Hai den Orgeln Europas Melodien gegeben; aber Deutschland kennt ihn nur als einen bescheidenen Lehrer der Komposition am Leipziger Konservatorium. „Es gibt in Europa kaum eine Kirche, Kathedrale oder ein Kiizo, die nicht ein Werk Karg- Eieris in jeder Woche spielen", sagte gestern ein Musiksachver- ständiger, „und er komponiert seit zwanzig Jahren. 'Aber in Deutschland hat er trotzdem keine persönliche Anerkennung ge funden. Offen gesagt — das ist verdammens- wert!" — Karg-Elerts drei Impressionen „Mondlicht", „Nacht" und „Harmonien des Abends", die zu der täglicl-en Nahrung der Kinvorgeln in ganz Europa gehöre», sind im Jahre 1909 komponiert worden. Aber einer seiner Kollegen an dem Leip ziger Konsecvatorium hat kürzlich zu ihm gesagt: „Meister. Sie müssen wirklich etwas sür die Orgel komponieren". (??) Glück licherweise amüsiert Karg-Elert seine Lage . . . Liebhaber der Oigelmusik schreiben die Unbekanntheit des Komponisten in seinem eigenen Land „dem augcnblieblich in Deutschland herr schenden Kult für brutale und grobe Musik" (!!) zu, die seine romantische und leicht dahinschwebende Persönlichkeit verdun kelt. Dos erste Karg-Elert Musiksest bedeutet einen Schlag gegen die 'Anonymität, die die Namen des Orgelkomponisten umgibt. Er kam mit sechs Jahren »och Leipzig. Leipzig hat das noch zu entdecken". (!!) Dieser immerhin schwe ren 'Anklage ist aber doch einiges entgegcnzuhaltcn: Organist Hoyec (Nikolaikirche) bringt des öfteren in seinen Orgel- Motetten Werke von Karg-Elert. Professor Hofmann (Uni- versitätskirche) bietet den Freunden der Karg-Elertschen Musik Gelegenheit, sich über seine Gesangswcrke (für Soli und sür Ehor) zu freuen. 'Aber sonst begegnet man seinem Namen ge rade dort, wo der Musikfreund Elerts Werke z unäch st sucht, nur in seltenen Fällen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß man anläßlich seines 50. Geburtstages au drei Abende» Kompositionen seiner Feder aussührte. — Karg-Elert ist ein sehr befähigter und darum gesuchter Lehrer, der zudem ein Herz für seine Schüler lmt. Er gehört zu den sicher nicht zahl reichen Lehrern, di« seltsamerweise auch einmal Zeit haben, — bekanntlich ein rarer Artikel —. um sich oufgesührt« Kompo sitionen dieses und jenes seiner Schüler anzuhöcen. Uebrigenk: n»er von denen, die schon zu Lebzeiten um Haupteslänge über die anderen hinansragten, hat nicht erfahren, daß noch kein Prophet in seinem Laiide angesehen ward als das, was er der Außenwelt gilt? — Hat — um nur ein besonders ergreifendes Beispiel zu nennen —ein Hugo Nie mann, dessen Namen in der ganzen Musilnvclt der Kullurslaalcn der Erde bekannt und gefeiert ist. wie kaum einer wieder, von seiten der zuständigen Landesregierung auch nur ein Wart der Anerkennung gefiin- den? Er hat cs in dein Lande, das von scher als eines der musikalischsten gepriesen wurde, »och nicht einmal zu n ..Ordent lichen Professor" gebracht. Glücklicherweise hatte dieser Riese an Fleiß und Arbeilskrast. dieser „Magister Enrapac". keine Zeit, um über die Größe dieses Undankes sich Gedanken zu machen. — Und schließlich — ist cs denn einem Max Reger etwa viel anders ergangen? Man lese in seinen Briefen sBreitkopf u. Härtel) nach. Das übrige kann sich der „freund liche" Leser dazndenken. — Wir hatten gute Gelegenheit, das Freundliche und Hilfsbereite «dieser echten Miisikantenscele Karg-Elerts kennen zu lerne». Wir freuen uns aufricktig seines so überaus großen Erfolges, besonders in England. Sein Ruhm strahlt auf die Stätte seiner Erzieherwirksamkeit in Leipzig zurück, wo eine weit größere Zahl aufrichtiger Freunde zu chm stehen als dies nach diesem 'Anstoß aus dem Ausland vermutet werden könnte. Sie wünschen ihm. dem Biclverdicnlcn, glück liche Fahrt. Vor allem aber eine sröhliä>e Heimkehr. Dr. Hugo Löbmann. Um das Leipziger Sinfonieorchester. Das Leipziger Sinso- nicorchester. das nominell durch die Leipziger OrchestergeielUcha't getragen wivd, hat die Forderung ausgestellt, vcrstadtlicht zu werden, damit seine Mitglieder den Beanttcncharnkter bekämen und versorgnngsbercchtigt würden. Der Rai der Stadt Leipzig hat diese Frage nun in einem ganz aiissiihrlick)en Gutachten be handelt, das er den Stadtverordneten zugcleilet hat. In diesem Gutachten, das im wesentlichen die Forderungen des Orchesters als nicht erfüllbar bezeichnet, wird an vielen Stellen ans die außerordentliche Bedeutung hingewiesen. die der Rundfunk ge rade sür das Leipziger Musikleben gewonnen hat. Es wird dar gelegt, daß die Mirag heute schon das Sinfonieorchester zu min. destens 50 Prozent beschäftigt und daß ohne Tterhandlnngen mit der Mirag es ganz unmöglich sein würde, dem Sinfonieorchester nach irgend einer Richtung Entgegenkommen zu zeigen. Die Mirag macht die Weiterbeschäftigung des Sinfonieorchesters da von abhängig, daß dieses Orck-ester nicht in städtisä-e Dienste ge nommen werde, weil die dadurch bedingten Bindungen die Aus gestaltung des musikalischen Programms des Rundfunks hem men müßten. Sollte das Sinfonieorchester aus seiner Forderung bestehen, so ivrrde die Mirag alsbald ein eigenes Orchester be rufen, wozu sie finanziell in der Lage und künstlerisch verpflich tet sei.