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ckfähigeres Mehl ligen Ausnahmen lnterschiede in der er Ska-l ltschen Landwirt, t v e r w a l t u »i, Rathauses eine» her begrüßte in Hs- und Länder. ;ungsteilnehmer»; irgermeister elxm. >g bekunden. Tr. > und führte dann sch der deutsche» den und -diesen ich nicht in allen er Landwirtschast isse es aber aus i Güter, die trotz ten. Der Redner llel-Desprechungen ; u. a. feststellen, ims gute Erfolg« den. zu versuchen, bei der Lage, in herlich nicht leicht es Zinsfußes er. r Landwirtschaft.;, n Jahre 1935 zu, stliche Ausstellung Wiedererstarkung nmit die Tatkraft ,n finde. Für di« e der Vorsitzende Websky. Ta- Die DLG. werde c das Jahr 1936 , daß die Arbeit wie des Landes die Gäste noch tduny ehren ist in seiner E-e- rcreinsachung die ntes. Da die aus ng des städlisci,'n nigsamt und die gerung des Ver- werden. die Atit> udeschätzung und ie Einhebung der >e Stcueramt er- rung des Volks« tel in Höhe non folgenden Volks- RM. bewilligt. ische Schulneukxni r 45. Volksschule AttwochvonniNug f wies in seiner Mittelpunkt bilden solle und idtrat Dr. M a l - prachen Eta dt rat hulrat Sturm lür Bezirksschulamt Zum fünften Male tischen Jahrbücher ll>en eine Chronik die für die Ko-ii- 1928 non Bede». teilen ist in Wort geivährleisiet die Wir kommen ans ichen gegeben. Es doch mögen sürS rt im Grunde die ege gefunden wer- i Sinnen aus die nden Inhalte init lszusprechen. Vo; Dr. P. Halm. almengarlcn . Brahms und von Schubert, t Stefan George) e Dichtungen sind llerton-ung heraus, statt zu geben, bc- : Feststellung, daß ur dem einzigorti- nd diese fünf Ge gen. Ihre Ersiu- er Harmonisierung , bestechend. Viel er fehlt di« Kraft, gen. Und so blieb nd dies« geistige rnstlcrtmu in der Höhen gab dein den Künstler mit e als Begleiter in -sst- Sstraß« 34) ist in iO bis 4, werktags »tritt unentgeltlich. Valzer 20 Licht« intd Gestalt in der okoko". Die Vor« !r im großen Vor« lroße 34, 2., statt, r» Sekretariat der Eine lehrreiche Abstimmung Zum Kampf um -ie Änderung -er Arbeikslosenverflcherung Aus dem Reichstage wird uns geschrieben: Das Gesetz belr. Aentderung der Arbcilslosenvcrsichcrnng ist am Donnerstag vom Reichstage mit 237 Ja-Stimmen gegen 155 Nein- Stimmen bei 40 Stimmenthaltungen angenommen worden. Non 489 Abgeordneten (die Mandate Dr. Kuhleirkampsf und Dr. Strescmann waren »och nicht wieder besetzt) nahmen also 432 an dieser ent scheidenden Abstimmung teil, eine Präsenzzisser, wie sie nur selten erreicht wird. Di« Abstimmung ergab folgendes Bild: 8M der VS Ja Nein Enchalten Abgeordneten sehUen Sozialdemokraten 153 4 149 Deutschnationale Volkspartei 78 18 59 l Zentrum ei 4 56 1 Kommunisten 53 6 47 Deutsche Volkspartei 43 8 35 Demolraten 25 V 16 Wirtschaftspartei 23 1 22 Bayerische Volkspartei 17 1 16 Na ionattonalisten 12 1 1l Christlichnationale Bau rn S 1 8 Deutsche Bauern 8 2 6 Deutschhannoveraner 4 1 3 Volksrechtspartei 2 1 1 Linkskommunist 1 1 489 57 247 155 4« Drei Momente sind in dieser Abstimmung bemerkenswert. Ein mal, daß sich a l l e nicht in der Regierung vertretenen Parteien nickt entschließen konnten, auch nur ein« einzige Stimme f ü r das Gesetz abzngeben, obwohl sie übereinstimmend in ihren Erklärungen seine unleugbaren Fortschritte anerkannten. Tie Natio nalsozialisten, die in der zweiten Lesung durch eine Fraktionserklä- rnng Stiimnenthaliung ihrer Gruppe verkündet Hallen, wechselte» über Nacht zu den Gegner» des Gesetzes hinüber. Di« zweite interessante Feststetlung ist die Abstimmung der Dcutchnalionalcn, die ein nichts weniger als einheitlich geschlosse nes Bild darstellt«. Man weiß aus Erfahrung, was bei den Deutsch- nationale» der Fraktionszwang bedeutet, llnter Hugcnbergs Truck ist er jedenfalls nicht schwächer geworden. Trotzdem fehlten bei der Endabstimmung nicht weniger als 18 Abgcordnele, also säst «in Vier» tel der Fraktion, und zwar nicht etwa, weil di« belrcffenden Abge ordneten nicht in Berlin anwesend waren. Mancher von den Fehlen den ist uns am Donnerstag in de,: Wandclgängen nuv im Lcscsaale des Reichstages begegne!. Von den sechs Vertreter,, der Arbeiter und Angestellten haben nicht weniger als fünf Herr,, Hugcnberg dir Gefolgschaft verweigert. Vier gaben keine Slimmkartc ab, und der Abgeordnete Hartwig brachte sogar den Mit ans, mit „Ich enthalt« mich" zu stimme». Wen» diese Abstimmung einen Schluß ans di« jnneren Wirren im dcutschnationale» Lager zuläßt, so sieht es damit wirklich bedenklich ans. Drittens gibt die Abstimmung der Deutschen Volksparlet z« bemerkenswerten Betrachtungen Anlaß. Ti« Fraktion Kat sich ge. maß Beschluß einhellig der Stimm« enthalten. Aber es fehlten nicht nur die beiden verstorbenen Mitglieder, die noch nicht ersetzt wer de» konnten, sondern acht weitere Abgeordnete bliebe» der Entschci, dnng fern. So brachte die Tculsche Volkspanei nur 35 „Entbalte- »>!ch"-Slimmen auf. Sie wird inzwischen auch an Hand der Ab- stiininnngslist« eingeschcn haben, daß sic in dem Endergebnis nichts hätte ändern können, mit anderen Worten, daß auch ohne sie eine Mehrlicitsbildung möglich war Denn wenn auch ihre 35 Stimmen gegen das Gesetz abgegeben worden wäre» und wenn sic die fehlen den acht Stimmen noch herbcigeschasft hätte, so wären die Gegner aus 198 gegen 236 Ja-Stimmen gewachsen. Die Deutsche Volkspariei hat also Anlaß ihrem verewigten Fütz.-cr Ttrc'cmann oankbar dafür zu sein, daß er sie wenigstens vor vielem tätlichen Ungeschick „ich Mis-gechick bewahrt und d.unit den Sinn der Kvalitionspolitik, wenigstens soweit cs ilmi noch möglich war, vorläufig gerettet hat. Unser Zwinger Wohl selten haben die DreÄmer so regen Anteil an der Vollendung eines Bauwerkes genommen, wie jetzt, wo die Er neuerung unseres Zwingers sich dem Ende zuneigt. Durch alle Schichten der Bevölkerung geht das Interesse an dem Werk, das mehr Schwierigkeiten gezeigt hat. als man erst erwartete. August der Starke, der Kunst- und prunkliebende Fürst, der nächst dem Erbauer Matthäus Daniel Poppelmann als Urheber des genialen Planes genannt wird, war wohl recht eilig, die Vollendung seines Werkes zu erleben und zu genießen und hatte auf raschen Bau gedrängt. Vielleicht aus diesem Grunde fanden die Erneuerer nicht die solide Bamveise früherer Jahr hunderte vor und mußten bis aus den Grund gehen, um die Schäden zu beseitigen. Aber schon jetzt erfreuen sich Dresdner wie Fremde an dem nenerstandenen Werk Stattlich steht es da in seinem reichen Echnwckkleide, das seltsam absticht gegen die Ziveckbautcn unserer praktisch und sparsam gewordenen Zeit. Die Front mit dem kleinen Pavillon noch dem SckMtsplelhaus zu, ist fertig geworden. Auf der Plattform kann man herumspazicren, und gewinnt dadurch einen prächtigen Ueberblick über die ganze geniale Anlage. Ter große Pavillon, die Eckbauten, alles ist neu erstanden. Der Blick in das architektonisch wie malerisch unvergleichliche Nymphenbad entzückt nun doppelt, seit die deutlich sichtbaren Spuren des Verfalls beseitigt sind. Und auf der Ostraallee sind durch die Arbeit einer großen Maschine die Vertiefungen für die Fortsetzung der Zwingerteiches entstanden, wodnrch die ganz« Anlage verändert, den ursprünglichen Plänen gerecht, gestattet wird. Ein neues Bild entsteht so für die Stadt, ein Bauwerk von seltener Schönheit, von malerischer Wirkung mitten im brausen- len Leben moderner Verkehrstechnik. Ein Prachtbau unter nüchternen Zweckbauten. Jahrelang arbeiten unsere Bild hauer an den Kopien der verwitterten, von hätzlichem Oel- anstrich verdorbenen Figuren, die nun wieder in neuem Sand stein erstanden Ind. Faune, die Flöte spielen, Putten. Nymphen sowie der reiche Schmuck an Blumengirlanden, Muscheln und den dekorativen Schwingungen des üppigen Barock. Und sonst noch vielen Arbeitsleuten hat der Neubau lohnenden Verdienst gebracht. So sehr haben die Dresdner an dem Werk teil- genonnnen. daß sogar ein Murren entstand, als die große Aus- schochtungsmaschine in Gang gebracht wurde, weil dadurch manche Menschenhand erspart und außer Brot gesetzt wurde, Ter Fortschritt in all seiner Nützlichkeit und seiner furchtbaren Tragik! Stockt der Weiterbau? Man redet dies und das, ein banges Fragen, ein Vermuten und Hoffen. Ganz Dresden nimmt Anteil auch hieran Unser Zwinger! Sie freuen sich alle auf dessen Vollendung uttd sind fl«wis; bereit, noch iveitere Gaben dafür aufzubrlngen. Auch die Jugend ist opferbereit. „Das ist meine Figur, die habe ich gewiß mit meinen drei Nisten bezahlt, „so hörte ich einen kleinen Jungen sagen. Wie schön wird es sein, wenn die starken, neu erstandenen Mauern von Master umspült sein werden, wenn die hart hervorsprin- oende Bastion an die Pläne früherer Zeit erinnert und der Hof im Sommer im gärtnerischen Kleide prangt! Wenn man rings nuf den Galerien spazieren, die schönen Freitre^en hinabsteigen kann. — Unser Zwinger! Wir waren stolz darauf als ans ein Kunstwerk längst vergangener Tage, das arg mitgenommen war vom nagenden Zahn der Zeit. Wir werden stolzer darauf sein, wenn es neu erstanden ist, aus schwieriger Zeit, ein Be weis des kunstsinnigen Vorstehens derer, die den Bau unier- twinmen und der Opferwiliigkcit der Dresdner Bevölkerung. o. Die Kaupkgewlnne -er 8. Zwingerlotkerie In der am 5, und 7. Oktober statigefnndenen Ziehung wurden folgende Hauptgewinne gezogen: Die Prämie von 30 000 RM. fiel auf die Nr. 415 901 mit 1 Gewinn von 1 NM. — 1. Haupigewinn 20 000 RM. siel ans die Nr. 36 887. — 2. Hauptgewinn 10 000 RM. fiel auf die Nr. 34 863. — 3. Haupt gewinn 5000 RM. fiel auf die Nr. 333 831. — 5 Gewinne zu sc MO RM. sielen auf die Nr. 69 060, 344 711, 196 903, 163 417, 461551. Alle Lose mit der Endnummer 4 wurden mit I NM. ge-ogen. Die Ziehungslisten erscheinen am 17. Okto ber 1 929. : General der Infanterie v. Schweinitz h. Am Mittwoch sia'b der General der Infanterie a. D. Hermann v. Schwei- n i tz. Er wurde 1851 in Dresden geboren und trat nach dem Besuche des Gymnasiums 1869 als Avantageur bei der 6. Kom panie de«» 8. Ins.-Regts. Nr. 107 ein. Er nahm an dem Feld züge von 1870 teil. 1890 wurde er Kommandeur des Kadetten korps, 1898 Oberst und Kommandeur des 107. Regiments. 1904 Kommandant von Dresden. Als Kommandeur der 32. Division erkiest er 1910 den Charakter als General der Infanterie und nakm in demselben Jahre noch seinen Abschied. Am 8. August 191-1 trat er an die Spitze des stellvertretenden Generalkom mandos des 19. Armeekorps. - : Zum Wiederbeginn des Landtages. Wie wir bereits gestern meldeten, tritt der Landtag am 22. Oktober zum ersten Male nach der Sommerpause zusammen. Aus der Tages ordnung stehen: 1. Wahl des Landtagsvorstandes (Z 4—6 der Geschäftsordnung), 2. Anzeige der Ausschüsse über die erfolgten Wahlen (Z 17 der Geschäfisordnung). — Am Dienstag, 15. Okto ber. findet eine Sitzung des Londtagsvorslondes statt mit der Tagesordnung: Aussprach« über die Geschäftsordnung. : Ausschreibung des Ticfbauamteö.' Die Herstellung eines Kanals in der Kleinen Packhosstvaß« und im neuen Speickerhos soll vergeben -werden. Preislisten sind in der Kanzlei des Tiefbauamtes im Neuen Rathaus, 3. Obergeschoß, Zimmer 362, erhältlich. Tic Preisangebote sind verschlossen mit der Aufschrift „Preisangebot über di« Herstellung ei»es Kanals in der Kleinen Packhofstraße „sw," bis Dienstag, den 15. Oktober 1929, vormittags 11 llhr, bei der vorbezeichnctcn Dienststelle wieder einzureiche». Etwaige Auskünfte werde» im Neuen Rathaus. 4. Obergeschoß, Zimmer 507, erteilt. : Verlegung von Diensträumen des städtischen Betriebs» amtes. Ter Rat zu Dresden. BetricbsamI, teilt folgendes mit: Mit Wirkung vom 10. Oktober L. I. ab werden die Dienst räume der bisher im Grundstück Am See 4 untergebrachten G a sinspektionSüd nebst der Gaswache nach dem Grund stück Große Plauensch« Straße 17b verlegt. Dom genannten Tage an sind daher alle Meldungen über Siörungcn in der Gaszufuhr und dergleichen, soweit sie das südliche Bersorgungs- gebiet des Stadtbezirks betreffen, in den neuen Diensträumen Große Plaucnsche Straße 17b anzubringen. Die bisherigen Fernsprechanschlußnummern (Gasinspektian: 25071 und 15247, Gasmoche: 15247) bleiben bestellen. Ebenso wird die seiiherige Dienstzeit unverändert beibehalten. > » - - -- — —> ^iick venn dos gsnre „A S L" von Kakleedotmen und ööimcken »ukmsrsckierl — es gibt nur: ^ine kleine Kokille „o vom Klause lOemm-Kakkee ^us ke nsten indischen und reotrslklmeriiesniscken Ksstoes rusgmmengeslelit, ist sie ein vskrer VoÜrsksllee, dsru be stimmt. weitesten Kreisen den herrlichen Kslteegenuü ru vrmSglicken und die Loktolnkurckt ru dsnnen. Vorgeschnokvner Preis in 0> ig-nslpackung bä. 0.7V h'« Pfund. Dresden dliedettogen in gsnr Ostsschsen Dresden - : Grundsteuer. Am 15. Oktober 1929 ist die Grundsteuer und die gemeindliche Zuschlaossteucr hierzu auf den 3. Termin des Rechnungsjahres 1929 fällig. Tie staatliche Grundsteuer, über die gemäß der Verordnung vom 21. Mai 1929 sSächs. Gesetzblatt S. 61) für das Rechnungsjahr 1929 kein Steuer bescheid erteilt worden ist. beträgt jährlich 3 vom Tausend der am 31. Dezember 1927 gültig g'wesenen Einheitswerte. Ei» Viertel dieses Iahresbetragcs ist für den obengenannten Tev min zu entricht». In der Regel entspricht dieser Termins betrag den bisher geleisteten Vierteljährszahlungen. Die Höh« der gemeindlichen Zuschlagssieuer ist aus den den Steuerpfiich ligen zugefcrtiglen Steuerbescheiden ersichtlich. : P. Expeditus Schmidt O. F M., der bekannte katholisch« Liierarkistoriker, hält auf Einladung der Dresdner Vereinigung kaiholischer Akademiker zur Pflege der katholischen Weltanchauimq am Sonnabend, den 12. Oktobers abends 8 llbr im kleinen Saal der Kaufmannschaft, Ostra-Allec, einen öffentlichen Vortrag über „Faust und die christliche Geda »kcnwcl t". Eintritt 1 Mark. Alle Katholiken Dresdens sich zu dem Vortrag herzlich eingcigden. Bad Schandau als Kurort Schandau, 5 Oktober. Bad Schanidau erfreut sich dank sei«» unvergleichlich schönen Lage einer immer steigenden Beliebtheit bet Kurgäste,, und Reijcnden. Nachdem sieb die Zahl, der Kurgast« im vergangenen Jahre schon um 2.5 Prozent gegenüber 1927 erhöht hatte, vermochte es. bis bcnie «ine neue Steigerung um 25 Prozent, also insgesamt 50 Prozent, aus über 6000 Kurgäste zu erzielen. Auch die Aufenthaltsdauer der Fremden in Bad S-ciiandau hat ein« be- dcuteirde Erhöhung, und zivar vo» etiva 71000 Ilcbernachlunge» iw Jahre 1928 auf 105 000 im Jakre 1929 ersahrcn. Obgleich die Hauptsaison am 30. September zu Ende ging, hat sich bei dem schö nen, milden Herbstwelter die Schar der Besucher noch nicht verlau fen. Immer neue Gäste unb Wanderer wählen Schandau alz Stand» gitartier sür Ausflüge i» die Bcrgwclt der Säcbsi'chcn Schweiz, w» in diesen Tagen die Möglichkeit, de» .Hirsch in der Brunstzeit nächt licherweile in den ausgedehnten Waldungen zu bclaujchcn, eine» be sonderen Anziehungspunkt bietet. d. Bürgerlich« Einheitsliste in Meißen. I» Meißen ist für die am 17. November erfolgende Stadtverordnete»»»«!-! eine bürgcrlidie Einheitsliste zustande gekommen, die a» stirer Spitz« die Namen der bisherigen Kandidgtc» auswcist. Die Liste wurde in einer am Mon tagabend abgchaltencn Pertrelerversammlung aller beteiligten Or ganisationen einstimmig angenommen. Gedanken über -ie 8. Reichsschulmusikwoche Wenn jemand jagt, Musik sei eine Spielerei, sei ein angenehmer Zeitvertreib, so liefert er damit den Beweis, daß er völlig n»musi- kalisch ist. Weit höher fielst jene einfach« Frau ans dem Volke, die vor langen Jahren einmal sagte, wenn ich schöne Musik hör«, ist es nur nachher, als käme ich aus der Kirel>e. — Es ist so: Musik kommt von weit, kommt von oben her. Man hat sich von jeher groß«, sehr große Mühe gegeben, Musik m erklären. Man hat auch schon viele schön« und tiefe Worte über Musik gesagt; es bleibt aber trotzdem dabei, man kann Musik nicht erkläre». Musik bleibt ein Gel>eimnis. Musik ist in der Tat ein gro ßes Geheimnis, und dieses Geheimnis wirkt sich im Mensche» aus wie ein stiller, großer Segen. Während der Zeit, wo ein Mensch Musik hört, wo er sie mit seinem Herzen hört, weicht von ihm alles llnvollkommene, steigen in ihm seine guten Geister wie aus einer goldenen Himmelsleiter von oben zu ihm hernieder und tragen seine staunende, innerlich scharrende Seele nach oben. Schöne Musik läßt die Seele des Menschen in den Himmel schauen-- Und wo es unserer Seele einmal gefallen hat, dort will sie nicht gern wieder fort, dort wist sie wieder hin. Wenn daher ein reiner, ein unverdorbener Mensch schöne Musik gehört hat. ist er nachher wie verzaubert. In ibm klingt und singt cs noch lange weiter. Mit stiller Sehnsucht denkt er zurück an jene glückliche Stund« und freut sich im stillen wieder auf di« nächste Heimsuchung der Kunst, wo er wieder in der Musik so wundersam glücklich sein darf. Das ist die geheimnisvolle Gewalt der Musik. Wenn «in Mensch, wenn ein Volk sein« Religion verliert, wird es, muß eS unglücklich werden. Dafür gibt es keinen Ersatz. Etwas AehnlicheS geschieht, wen» ser Mensch, der früher an der Musik wie an einem großen Glück gehangen hatte, nach und nach die Freude an der Musik verlöre. Und diese innere Umwandlung kommt auch wirklich vor. In solchem Menschen hat sich mich sonst noch viel verändert. Seine Seele ist gleichsam heimatlos geworden. Und ein großer Menschenkenner hat das ernste Wort geschrieben: „Weh dem, der keine Heimat hat!" — Die Jnncnwirkung der Musik ist so groß, -aß es Menschen gibt, di« alles andere an Glück und an Freud«, das sic besitzen, gern und ohne langes Besinnen hingcbcn wollten, wenn man ihnen mir die Freude an der Musik ließe. Kein Wunder daher, wenn alle die Staatsbehörden, die über die Erzie hung der Kinder, der Jugend zu wachen haben, darin sich einig sind, daß der Jugend, Laß dem Volk, daß allen Kreisen, mögen sie arm oder reich sein, daß ihnen alle» der Zugang zur Musik geöffnet wird, geöffnet bleibt. Denn sie wissen zu genau: Was de» Kindern, was der Jugend an Musik und damit an Freude und an Glück versagt bleibt, das läßt sich im späteren Leben wohl günstigenfalls etwas ausgleichcn. aber ganz gutinache» läßt sich dieser herbe Ver lust nie wieder, im gaiizen Leben nicht. Diese und ähnlich« Erwägungen snck cs, die den E^edanken in den staatlichen Erziehungsbehördcn lxcken aufkommcn lassen, daß alles getan werden muß. um der deutschen Jugend und damit dem deutschen Volke sein verbrieftes Reckt an den, Glück -nrch Musik nach Möglichkeit sicherzustellen. Aus diesem Grunde hat sich am Sitze der preußischen Negierung, in Berlin, ein Institut ausgetan, das sich nennt „Zentral-Jnstitut für Erziehung und Unterricht". Es unter steht unmittelbar dem Ministerium sür Volksbildung- In diesem In stitut hat man beschlossen, daß man — seit acht Jahren geschieht eS — alljährlich in einer der größere» Städte inncrl>alb des Deutschen Reiches zujommenkommt und dort Umschiu und Jnnenschan dar über hält, ob auch alle die gegebenen Möglichkeiten erschöpft werden, di« gegeben find, um dem deutschen Volke sein Anrecht an der Musik freude zu sichern. In gleich eingchcndcr Weise forschen Musik freunde und Musikerzieher -nach, ob und wi« eS möglich sei, daß neu« Mittel und Wege gestunden werden, der deutsche» Bildung gn den Volks- und höheren Schulen den Segen einer vertiefte» und ver innerlichten Erziehung durch Einführung in di« Musik zugänglich zu machen. Diese Angelegenheit ist sehr ernst. Denn neben und nach der Religion gibt cs keinen inneren Gcdankenbezirk, keine see lische Kraft im Menschen, Wodurelz der einzelne in seinem tiefsten Innern derartig gepackt, derartig in seiner innersten Seele ergrif fen würde, als dies durch die Musik geschieht Nun aber ist zwischen Musik und Mirsik ein großer, ein sehr großer Unterschied. Weil nm> jeder weiß, Laß es einen inneren Vor- zug bedeutet, wenn man musikalisch ist und so genannt zu werden verdient, so tragen wohl fast alle nach gehobener Bildung Strebende unablässig Sorg«, daß man sie sür „msikalisch halte, auch dann, wenn sie es gar nicht sind. Sie Pflegen in solchem Fall über Musik viele Worte zu mache». — Anderseits sind auch diejenigen Zu-börcr nicht immer di« besten Musikkcnner. die beim Anbören von Musik ans den „Oh" und „Achs" nicht herauskommcn. Die musikalischen Werke stellen ein großes, ei» schweres Stück Bildung-arbeit dar. Musik ist zur einen Hälfte Form, greifbare Form. Und diese will ersaßt sein, wenn man die Musik, das musikalisdx Kunstwerk ganz er fassen will. Was mau von einer solchen Musikwoche dc§ Reiches zu Hallen hat, kann man äußerlich daran erkennen, daß her Reiche-minister des Innern, Karl Seoering, sowie der preußische Minister für Wissen, sehast, Kunst und Volksbildung, Dr. C. H. Becker, nebst dem Ober bürgermeister von Hannover das Ehrenpräsidium übernommen hat. te». An solchen Feste» meldet sich zunächst die deutsche Musikwissen schaft zum Wort. Den daraus besonders Eingestellten seien di« Namen der Vortragenden und di« Uebcrschristcn ibrer Vorlesungen genannt: Professor Dr. Hans Frey er (Leipzig): Die geistig« Be- dentung der Musikerziehung in Schule und Volk: Professor Dr. Arnold Schering (Berlin): Der Eborgest:ng im musikalischen Stilwandcl der Zeiten: Professor Dr. Tb. Werner: Aus der Ge schickte hannoverscher Musikpflcge: Professor Fritz Jöde (Berlin): Die Schulgottungen tm Spiegel ihrer Musik; Ministerialrat Dr. Margarete Heinemann: Di« Aufgaben der künstlerischen Fächer in der Mädchenschule: Kammersänger Professor Ludw. Heß: Stimmbildung in Schule und Ehorvercin: Dr. Msr. Guttmann: Die Enlwickluirg der jugendlichen Stimme und die Anforderungen des Cliorgesangcs: Studienrat Adolf Engel: Di« Aufgaben des Schulmusikunterrichles im Dienste der Ehorgesangspflege: Karl Lütge (Berlin): Das staatliche Volksliederbuch für die Jugend; Oberstudien rat Dr. Scherwotzky (Hildcsheim): Beziehung zwi- sehen Deutschunterricht und Musik in der höheren Schalle; Pater Dominikus Johner (Bcuron): Wort und Ton im gregorianischen Choral; Ministerialrat von den Driesch (Berlin): Musik im Lehrplan der Pädagogischen Akademie; Studien-rat Dr. Münnich (Berlin): Musikunterricht in Ausbauchule»; Professor Dr. H. I. Moser (Berlin): Individuum und Glemeinschast; Professor Ben Esser (Bonn): Musik und Niusrkpslcge in den Pädagogischen Aka demien; Oberregicrungsrat R. Wicke (Weimar): Gemeiuschasts-! nmsik; Ministerialrat Kestenbcrg (Berlin), der Versammlungs leiter: Probleme der Mu-sikorganffation. Aus der reichen Fülle des Gebotenen treten zwei Themen klar heraus: Die G«m «ins«Hafts» bzw. die Chormusik und die