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*>-nu> politlfthec vehSrde». «oru leider di« Jugendämter vielfach »u «chn«» find, legt unter gleichzeitiger Schwächung des Ein- sleßee »«» Elternhauses wie der Stellung des Vormundschans- ä^lchi«, and andererseits bas Verantwortungsbewußtsem der tj.U'ki» dem Kinde gegenüber steigernd mindern wird. ». Der Vertreteriag ersucht die katholischen Vertreter in Stadkrätrn und Parlamenten, nach wie vor »tl größter Entschiedenheit die Rechte der Eltern und der Kirche «uf die religiöse Erziehung des Kindes zu verteiidgen durch Ausgestaltung der Jugendämter im Sinne des Neichs-Jugend- «ohlfahrtsgesetzes. 4. Er erachtet als dringend notwendig eine bessere Schu lung der katholischen Vertreter sowohl der öffentlichen wie freien Wohlfahrtspflege in den Jugendämtern und ähnlichen Stellen. Die Versammlung weist auf die große Verantwortung bei Uebernahme dieser Stellen hin. Dasselbe gilt auch für die Uebernahme von Vormundschaften und Schutzaussichten. Mögen recht viele geeignete Katholiken sich zur Uebernahme dieser Liebesdienste bereit erklären. 5. Der Vertretertag betont die groß« Bedeutung des Dien stes weltanschaulich befestigter katholischer Sozialbeamten sowohl in der öffentlichen wie der freien Wohlfahrtspflege. Cie begrüßt es, daß nach oer bereits seit längerer Zeit erfolgten Gründung des Vereins katholischer Sozialbeamtinnen nun auch die männlichen katholischen Sozialbeamten sich im Verband katholischer Spezialbeamten zusammengeschlosfen haben. Er empfiehlt allen katholischen Sozialbeamten den Anschluß an die neue Vereinigung. Ebenso empfiehlt er neben den bereits erfolgreich wirken den katholischen sozialen Frauenschulen die Förderung der neu- aeschasfenen katholischen Berufsschulen für männliche Kräfte der Wohlfahrtspflege. Weihbischof Mönch schloß seine Ausführungen mit folgen den Worten: Sie sehen, es ist ein reiches, fast überreiches Pro gramm, was die V. Gruppe der Vertretertagung ausgestellt bat. Es ist ein Programm, das nunmehr fortgesetzt werden muß, das durchgeführt werden mutz, das alle deutschen Katholiken zu be folgen und zu verwirklichen haben. Ich habe das Vertrauen, daß es geschieht. Wenn wir es nicht leicht haben, so wollen wir gerade dafür Gott danken, daß er uns in unsere Zeit hineingestellt hat. in der wir an der Lösung einer hohen Schicksalsfrage unseres Volkes arbeiten dürfen. Nock) einmal möchte ich sagen: Euritas omnia vincit, die Caritas erreicht alles. Sechste Gruppe: Staalsbiirgerliche Ausgaben Bericht erstattet vom Leiter der Gruppe Abg. Joscif Joos, M. d. N. Die Gruppe 6 hatte die Bestimmung, Fragen und Aus gaben der unmittelbaren Gesetzgebung, soweit Che und Familie davon betroffen werden, zu studieren Fragen, mit denen sich die Parlamente und ihre Ausschüsse bcsclstistigen. Ich verstehe darunter Ehe- und Familienrecht, Strafrecht, Jugendschutz. Dementsprechend war die Zusammensetzung der Gruppe. Parla mentarier, Minister, Staatsmänner, Frauen und Männer des öffentlichen Lebens. Das Interesse war rege, die Mitarbeit aus gezeichnet. Ich fühle mich verpflichtet, allen Beteiligten auch von dieser Stelle aus herzlichst zu danken. Wir traten an unsere Aufgabe heran von der katholischen Welt- und Lebcnsbctrach- tung, unter dem Gesichtspunkt des Wohles von Staat und Volk und der Verantwortung, die auch uns, dem katholischen Volks teil, für das Volksganze zufällt. Wir sind uns dessen beivußt, daß gesetzgeberische Normen gerade auf diesem Gebiete nicht ein und alles sind. Ihre Wirkung ist beschränkt. Die Wirksamkeit des Gesetzes ist abhängig von einem gesunden Volksgeist, von der Ordnung des äußeren Lebens in Staat und Gesellschaft, vom Stand der Volkspflege. Unter diesen Voraussetzungen erfolgte die Aussprache und Stellungnahme zur ersten gesetzgeberischen Frage, den Bestrebun gen auf Erleichterung der Ehescheidung. Bei aller Würdigung zeitbedingter Mißstände und Notstände konnte eine gewissenhafte Ueberlegung verbunden mit den Er fahrungen des In- und Auslandes, uns nur die eine Entschei dung nahelegen, daß jede Erleichterung der Ehescheidung nicht der Reinheit und Tiefe des Familienlebens, sondern der Zer störung von Ehe und Familie dienen wird. Die bisherigen Ziffern der geschiedenen Ehen sind bedrohlich genug. Besondere Ctörungserscheinungen der Zeit dürfen nicht Anlaß zur Gestal tung der Gesetzgebung sein, die für Dauerwirkung bestimmt ist. Auch wo tragische Verknüpfungen und Konflikte vorliegen, geht es nicht um den Willen des einen oder des anderen der Ehe gatten, um den Willen zweier, es geht um ein höheres, um «ine durch die lleberlicferung geheiligte Institution, um die Familie, um das Volk, um die menschliche Gesellschaft. Wir anerkennen, daß unter den Wandlungen im Wirt schaftsleben, namentlich durch die ausgedehnte Frauenerwcrbs- arbeit, die heute geltenden Bestimmungen des ehe lichen Eüterrcchts einer zeitgemäßen Aendcrung be dürfen. Die anzustrebende Reform hat nicht etwa bloß den Rechten des einen oder anderen Teiles zu dienen, sondern der Familie als ganzem. In eingehenden Darlegungen hat sich der Ausschuß Rechenschaft gegeben über Tendenzen und Entwicklungen im Strafrecht. Wir anerkennen die gesunden Reform-Gedanken, die katho lischen Abgeordneten werden in der Mitarbeit nicht versagen. Wir sind uns dessen bewußt, daß die Strafgesetzgebung zwar niemals gegen die sittliche Ordnung verstoßen darf, daß sie aber bei dem engeren Staatszweck, dem sie zu dienen hat, nur einen Teil des Inhaltes des christlichen Sittengesetzes in sich schließen kann. Für den gläubigen Katholiken ergibt sich dar aus die Schlußfolgerung, daß keineswegs alles, was nicht unter strafrechtliche Normen gestellt ist, auch sittlich erlaubt wäre. Das gilt namentlich bei Betrachtung der Bestimmungen über die Vernichtung des keimenden Lebens. Die Ueberzeugung des Ausschusses ging dahin, daß die ge wollte - Vernichtung des ungeborenen Lebens eine schwere Schädigung der Familie, der staatlichen wie der menschlichen Gesellschaft darstellt. Wir sehen darin einen Eingriff, der der Würde, dein Wesen und dem natürlichen Empfinden der Mutter widerspricht, gegen den inneren Zweck der Natur und gegen den Willen des Schöpfers ist. Aus diesen Erwägungen heraus halten wir für erforderlich, daß dem ungeborenen Leben neben dem ausnahmslosen Schutz durch das Sittengcsetz ein wirksamer Schutz auch durch das staatliche Strafrecht zuteil werde und un geschmälert erhalten bleibt. Auch für den Fall der „medizini schen Indikation" halten wir einen wirksamen strafrechtlichen Schutz wenigstens gegen Irrtum, llcbercilung und Mißbrauch für notwendig. Dies um so mehr, da über das Vorhandensein einer wirklich zwingenden medizinischen Indikation unter der Aerztcschast keineswegs llebereinstimmung herrscht. Eine solche Sicherung ist im K 254 des Entwurfs (1927) wie er im Straf recht sausschuß zur Annahme gekommen ist, nicht gegeben. Wir müssen darum im Interesse des Volkswohlcs eine Aenderung dieser Bestimmung fordern. Indem wir hier unerbittlich die sittliche» Normen betonen, erwächst uns die doppelte Pflicht, alles zu tun zur wirksamen Hilfe für die Mutter, der das reifende Leben anvertrant ist, damit ihr die Pflicht erleichtert und selbst im Falle der medizinischen Indikation nach bestem Könne» ermöglicht wird. Da die Gestaltung des Strafrechts von größter Bedeutung für die Erhaltung und Festigung der sittlichen Grundanschauung des Volkes mutz die öffentliche Meinung auch im katholischen Volksteil in viel stärkerem Maße Die Kundgebung der kath. Arbeiterschaft Die großen Arbeiterkundgebungen auf den deutschen Katho likentagen zählten mit zu den wuchtigsten Veranstaltungen, die dort zu verzeichnen waren. Auch die Freiburger Kundgebung der katholischen Arbeiterschaft, die am Sonntag, den 1. Septem- ber, stattsand, darf sich würdig den vergangenen Tagungen an- schließen. Aus allen Teilen Deutschlands waren katholische Ar beiter zahlreich herbeigeeilt mit dem einmütigen Willen, dabei zu sein, wenn es gilt, öffentlich Zeugnis abzulegen für die katholische Weltanschauung, und neue Kräfte zu schöpfen für den Kamps um die geistige Freiheit und Rettung der christlichen Ideale. Verwaltungsdirektor Z i e ge l m a i e r, der die Ver sammlung leitete, konnte eine große Zahl von Gästen begrüßen. U. a. Abg. Ersing, der als dritter Präsident des Katholiken tages anwesend war, Reichsminister Wirth, Verbandspräses Msgr. Walterbach und die Abgeordneten Joos und Trem mel. In seinem Referat schilderte der Versammlungsleiter die Bedeutung der Sozialpolitik für die christliche Familie. Wer die christliche Familie wolle, der dürfe sich nicht in die Reihen gegen die Sozialpolitik stellen. Die Erfolge, die in der Sozialpolitik erzielt worden sind, seien den Männern zu verdanken, die jahr zehntelang im christlichen Geiste für diese Idee gerungen habe», die aber auch unterstützt wurden durch eine starke christlich-gesinnte Arbeiterschaft und mit ihrer Hilfe ihr Ziel erreichen konnten. Mit der Aufforderung, dieser christlichen Sozialidee die Treue zu wahren, schloß der Redner seine Ausführungen, die mit stür mischem Beifall entgegengenommen wurden. Während der Reserate betrat Bischof Dr. Hugo-Mainz den Saal. Ihm folgte nach wenigen Minuten Nuntius Dr. Pacelli. Ein Sturm echter Begeisterung erhob sich, als die beiden Kirchenfürsten einzogen. Nuntius Pacelli erteilte, nachdem er begrüßt worden war, der katholischen Arbeiterschaft, ihren Familien und besonders ihren Kindern, den Segen. Präsi dent Ersing übermittelte die Grüße des Präsidiums des Katho likentages und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Freiburgei Katholikentag die Arbeiterschaft weiter zusammensühren unt einigen werde. Nachdem auch noch Dr. Wirth zu der Bersamm- lung gesprochen hatte, wurde sie nach etwa zweistündiger Dauer geschlossen. Ariedensbund deutscher Katholiken Rückblick aus die Reichslagung II. Frankfurt, Ende August. Die Reichstagung des Friedensbundes Deutscher Katholiken in Frankfurt a. Main (25.-27. August) wurde durch einen Friedenssonntag in fast allen katholischen Kirchen Frankfurts eingeleitct. Bei den Vormittagsgottesdiensten wurde in den Predigten die Friedeusfragc vom religiösen Standpunkt aus erörtert. So gab die Tagung in ihrem Auftakt zu erkennen, daß der Bund >m Tiefsten sich nicht an politischen Lehrmeinun gen und Dogmen orientiert, sondern an Religion und Kirche. Die wichtigste Stunde dieser Tagung, so sprach es k. Strat- mann O. ?. in seiner Predigt am Dienstagmorgen in der Frauensriedenskirche vor mehr als tausend Zuhörern aus, sei die religiöse Stunde, die Stunde der Opferseier vor dem Altäre Gottes. So gibt dem Bund auch bei den tagespolitischcn Auseinandersetzungen, bei Stellungnahme zu einzelnen Pro blemen immer wieder Religion und Kirche letzte Orientierung. Auch bei den Beratungen des Friedensbundes Deutscher Katho liken in Frankfurt war dies der Fall. In Anlehnung an die traditionelle Lehre der Kirche über Krieg und Frieden sprach p. Stratmann am Dienstag vorige;.. Woche auf einer öffentlichen Versammlung im Volksbildungs heim vor einem zahlreichen Auditorium über das Wchr- problem. Stratmann behandelte zunächst einige grundsätz liche Fragen des Rechtes auf Gewaltanwendung und zog dabei klare Grenzen gegen jeden Radikalis mus von links und rechts, gegen absolute Gcwalt- verneinung und absolute Gcwaltbejahung. Verneinung der Gewalt bedeute Verneinung des Staates. Nicht einmal Christus habe jede Gewaltanwendung verworfen. Er sei nicht mit dem Kreuz, sondern mit der Peitsche in den Tempel gegangen, um die Geldwechsler zu ver treiben. Die Frage, ob man sich wehren dürfe und müsse, sei kein Problem, sondern nur die Frage, w i e man sich wehren solle. Das Recht zur Gewaltanwendung, zur Abwehr offen kundigen Unrechts, werde nur von einer kleinen Gruppe von Christen, insbesondere von den Anhängern Tolstois und von Anarchisten bestritten. Für uns komme es nur darauf an, die Gewalt in die Hand des Rechts zu bringen. Die Durchführung des Rechts bedarf bei der Unzulänglichkeit vieler Menschen auch der Gewalt. Doch könne man heute die Lehre von der Ge waltanwendung als Notwehr gegen den Rechtsbrechern nicht mehr ohne weiteres auf die Völker in ihren Beziehungen zu einander anwenden. An und für sich gäbe es theoretisch Ver teidigungskriege. die im Sinne von Notwehr und berechtigter Selbsthilfe möglich wären. Das Wehrproblem entstünde daher, daß sich stets die Kriegführenden als angegriffen bezeichnet hätten, daß die Kriege der letzten Jahre keine Selbstfchutzkriege gewesen seien und auch der Kelloggpakt zwar den Krieg als solchen ächte, aber nicht die Rüstungen zum Kriege, auch nicht die allgemeine Wehrpflicht. Unter Nachweis, daß die in vielen Ländern bestehende allgemeine Wehrpflicht keine Stütze in der katholischen Tradition habe, sondern gerade von katholischer Seite bei ihrem ersten Aufkommen bekämpft wurde und auch offene Mißbilligung der letzten Päpste erfuhr, for derte darum der Referent die Schaffung einer internationalen katholischen Einheitsfront gegen die allgemeine Wehrpflicht. Das Wehrproblem laute im neuen Sinne: wie wehren sich die Völker am besten gegen kriegslustige Regierungen? Wie vor allem gegen das international verflochtene Nüstungs- kapital und die Rüstungsindustrie? Da die kommenden Kriege nicht mehr dem Selbstschutz, sondern der Selbstvernichtung dienen müßten, erscheine dem Referenten der Krieg heute nicht mehr als brauchbares Mittel der Verteidigung der Lebens interessen und Rechtsansprüche eines Volkes. Heute sei der Verteidigungskrieg mindestens ebenso ein Wagnis wie der von Anhängern der Friedensbewegung propagierte passige Wider stand. Die Durchführung des passiven Widerstandes setze eine hohe Disziplin, eine lang andauernde Erziehung des Einzel menschen voraus, ein Höheres Heldentum als das im Kriege. Darum sei es erfolgreicher, in allen Ländern den Friedens willen des Volkes zu verstärken und zu vertiefen durch starke Friedcnsorganisationcn. Generalstreik und Kriegsdienstver weigerung seien ein Wagnis für ein Volk, aber der Krieg sei ein noch größeres Wagnis für die Existenz des Staates angesichts der Zerstörungen und Schrecken eines kommenden Krieges. Die Nichtbeteiligung an dem Zerstörungswerk sei das kleinere zu wählende Ucbel. Als Correferent sprach Abg. Dr. Krone und stellt« fest, daß er in vielem mit Stratmann einig gehe, daß er auch gleich ihm keine absolute Lösung des Wehrproblems geben wolle und könne und letzten Endes die Entscheidung über das kleinere oder größere liebel der persönlichen Gewissensentscheidung über lasten müsse. Aber wir können daran arbeiten, das Wehr problem immer mehr illusorisch zu machen, nicht dadurch, daß wir eine kleinliche Haltung und Kritik gegenüber der Reichs wehr einnehmen, sondern mit aller Kraft uns dafür cinsetzen, daß dieselbe in der richtigen Hand und zu dem richtigen Zweck lediglich im Dienste des Staates als Sicherheilsorgan, als Organ der Deutschen Republik gebraucht werde, daß'darüber hinaus wir aber offen und ebenso entschieden uns in die inter nationale Front der Friedensarbeit stellen. Neben den von Stratmann schon aufgezeigten Wegen forderte Krone energische Bekämpfung der Militärbündnisse, einer agressiven Außen politik, des zentralistisckten Staatsgedankens und wies auf die Bedeutung der Westfrngen hin, die nicht zum Schaden der O st fragen von der Friedensbewegung überschätzt werden dürften. Konsequente Minder heitenpolitik, Politik des Vertrauens aus der Erkenntnis der Schicksalsvcrbundenheit der Völker Europas unter Ab lehnung von Gcdankengängen aus dem Jahre 19l-t, Blick aus Europa hin — das sei die beste Lösung des Wehrproblems. Die beiden Referaten folgende Aussprache bekannte sich im allgemeinen zu den Ausführungen Stratmanns. Auch Dr. Krones Betonung der Ostjrage fand ungeteilte Zustimmung. Abg. Joos mar sich mit den Referenten einig darin, daß alle Friedensarbeit ihr Augenmerk darauf richten müsse, die Kriegs mystik zu zerstören und auf Abbau der schrankenlosen Autorität der Fachleute hinzuarbeiten. Dr. Scharp ließ die Reichswehr nur gelten als «ine europäische Polizei und sah in der Auf lockerung des Souveränitätsbegrisses einen Weg zur lleber- brückung vorhandener Gegensätze und Spannungen. Baron von Soden wandte sich gegen die Kriegsideologien, die auf gelöst werden müßten, betonte den untergeordneten Wert der Wehrhaftigkeit, wehrte sich gegen eine isolierende Behandlung der West- und Ostfragen. Mancherlei Anregungen gab der Verlauf der Diskussion auch für die Fricdcnsbnndarbeit selbst. Von mehreren führenden Persönlichkeiten des Bundes wurde klar wegweisend betont der durch die Orientierung an der katholischen Theologie sich er gebende Eigenwert des Bundes, die aus der christlichen G e s i n n u n g d e r G e r e ch t i g k c i t und Liebe flie ßende Verpflichtung zur Anerkennung der boiiakicles gegenüber anders politisch'Den- lenden. Anläßlich der Tagung in Frankfurt hatten Grüße und Segenswünsche übersandt: Nuntius Pacelli, die Bischöfe von Freiburg, Fulda, Mainz, Limburg, Trier, Meißen, Rottenburg, der Erzabt von Veuron, Kardinal Hlond (Posen), Prälat Dr. Pfeiffer (Kaschan), Prälat Kaas, Kreisrat Dr. Baur (Kon stanz), Dr. Pfeiffer (Bayr. Volkspartei), Prof, de Vries de Hey- kelingen (Lausanne), Marc Sangnier (Paris), ?. Rostworomski 8 9. (Krakau), ?. Deiatter 8. ö., Prof. Platz (Bonn). Von Verbänden waren vertreten oder halten Grüße übersandt: Jka, Internationales Friedcnsbüro (Genf), Christlickier Volksbund für Frieden (Frankreich), Internationale der Kriegsdienst gegner, Römisch-kath. Friedcnsbund, Augustinus-Verein, Kath Jungmänncrverband (Düsseldorf), Kath. Frauenbund Deutich- lands, Zentralverband der kath. Jungsraucnvercinigungen Deutschlands ufm. Der Friedensbund Deutscher Katholiken zählt 88 Orts gruppen mit 8196 ordentlichen Mitgliedern, außerdem 58 korpo- rativ angcschlossene Bunde und Gruppen mit etwa 88 WO außer ordentlichen Mitgliedern. Die Vorstandswahl auf der Bundes versammlung in Frankfurt ergab Wiederwahl. Anstelle des aus Gesundheitsrücksichten ausschcidcnden bisherigen Vorsitzende« Schulrat Dr. Miller wurde Bürgermeister Dr. Gunot (West falen) gewählt. als bisher, ein aktives Interesse an dem Gesetzgebungs-Werk der Strafrechtsreform nehmen und auch auf solche Weise die Arbeit der katholischen Abgoerdneten unterstützen. Wer Ehe und Familie zu gesundem Wachstum verhelfen will, kann nicht Vorbeigehen an der Tatsache, daß ein gewissen loser Handel und eine gewissenlose Produktion verfälschte Lebensmittel der Kultur auf den Markt des öffentlichen Lebens bringt und dadurch Jugend gefährdet und verdirbt. Sic zu schützen ist Sinn und Zweck des Gesetzes zur Bekämpfung von Schmutz und Schund. Das Gesetz war umstritten: heute können wir sagen, daß es nach dem Urteil aller vorurteilsfreien Sachverständigen sich bewährt hat. Es hat reinigend und vorbeugend gewirkt. In unseren Verhandlungen ist nacl>gewiesen worden, daß das Ge setz wirksamer und nachdrücklicher angewandt werden müsse. Die Prüfstellen müssen schärfer zusehen, die Zuleitung von An trägen und Beschwerden muß erleichtert werden. Auch hier bedürfen wir einer stärkeren Mitwirkung der katholischen Oessentlichkeit. Es war nicht Sache unserer Eruppenarbeit, im einzelnen darzulcgen, daß neben diese möglichst wirkungs voll zu gestaltenden Schutzgesctzgebung eine positive Arbeit der Schaffung und Verbreitung guter Jugendliteratur und einer lebensvollen Jugendpflege durch eine ausreichende Anzahl ver antwortungsbewußter Helfer gesetzt werden muß. Ich begnüge mich mit dem Hinweis. Beobachtungen und Erfahrungen legen uns nahe, stärkeres Interesse zu nehmen an den Aussührungsbcstimmungen zur Gesetzgebung, an den Maßnahmen der Verwallungspraxis. auch bei sclbstverwnlteten Körperschaften- wir denken an Sozial versicherung. an Krankenkassen. Landcsversichcrungsanstalten, Versicherungsämter. Von hier aus können Maßnahmen kom men. die samilienfördernd oder auch schädigend sein können. Nicht alle Möglichkeiten zur pfleglichen Förderung de? Familienlebens sind von uns ausqenutzt worden. Unsere Arbeitsgruppe Hai sich zum Schluß die Frage vor gelegt: „Was können wir tun, um der lautlos, fast unbemerkt sich bildenden religionslosen Kultur front eine christliche und, soweit Katholiken i» Frage kommen, eine katholische Kultursront cntgcgcnzusctzen. Es war die Frage aus die Einheit der dcutschcn Katholiken, die Frage aus die Zusammenfassung ihrer Willensrcgungcn und Aktionskrast. Wir haben das in Magdeburg begonnene Werk der Aus sprach« zwischen den Katholiken, die sich in den letzten Jahren nur mehr schwer verstehen konnten, ausgenommen und weiier- gcfiihrr. Ich kann mit Genugtuung feststellen, daß der Wille zum Zusammenwirken lebhaft und eindringlich vor, das Ge fühl der kulturellen Verantwortung ist lebendig, die Not wendigkeit einer kulturpolitischen Front wurde allseits zu gegeben. Wenn auch noch keine Brücken über die letzten Tren nungsklüfte zwischen Katholiken gesunden sind und noch keine sichere Hoffnung gegeben ist auf die Gewinnung einer politischen Einheit, so ist doch in uns allen, die wir atemlos und in ge spanntester Aufmerksamkeit der Aussprache am heutigen Tag gesorgt sind, die Zuversicht gewachsen, daß wir bei Geduld, gegenseitiger Achtung und wahrhaft brüderlicher Gesinnung weiterkommcn werden. Es ist die Anregung gegeben worden, alljährlich zusammenzukommcn und einen besonderen kleinen Kreis zu schassen zu einer ständigen Ausspracl>e. Die Arbeit wird unverzüglich ausgenommen. Dieser Vertretertag in Frei» bürg und die Arbeiten der Gruppe 6 sollen nicht Worte bleibe«^ es soll eine herzhafte, in die Zukunft weisende Tat folge».