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LSrkrlrckv Volkrrvitung S.kev,u»r ^030 »Ir.34 vss gute kuck Geschlechlscharakler uno Dolkiskirasl Die Wandlung im Verhältnisse der Geschlechter zuelnanocr, dir durch sie „Emanzlpation" ser woöerncn Fran uns unter dru Folgen des Wecttrieges e>»gelrcicn ist bictei henle einen uncrschöpi- iichcu Sioss der Erönecuiig. Während die einen inciueu. ücc emge- irclene Wechsel i<i inchi rasikat genug, erlenucu üle ausercu s>« be denklichen folgen jur Voll. Staat uns Geiellsch>>st, die sich schon jetzt als AuStvttkungc» der neuen Ledensiormcn zeigen. Unter sc» Lüarnern vor den, Perhängn-s scS inoserue,, Feminismus !>al Dr. E F. W Eberhard in den letzten Jahren durch sein Buch „FcmintsmuS und Kuiluruntergang" beiondere Beachtung ge,von- nen, Unwr jelner anregenden Führung Iwben sehr eine :>(eihe her vorragender Fachgelehrter eine Fülle von Matonal zusanunengelra- ßcn. das der Klärung dieses groiten luliurellc,, Problems dienen toll. Unter dem Titel: .. G c i ch i c ch l S ch a ra l l e r und Volkskrast". Grnndprobleme des Feminismus, ist die Samm- litiig im Verlag von Ernst Hoimann. Darmstadl und Leipzig, er schienen. Eberhard leitet das Sammelwcrk ein mit grnnüsätzliehen Be trachtungen über das Wesen des Feminismus uno über die Bestän digkeit anthropologischer Geschlcchtvunlcrschicde. Er bezeichnet als Feminismus die Vorherrschail des weiblichen Prinzips in Staat und Gesellschaft unter der Sic Weltanschauung des Lebensgenusses zu ausschlaggebender Bedeutung getätigt. Gegenüber den gegenteili gen Behauchungen der Feinliiistcn bezeichnet er die GcichlechlSlhpeu als ooit Anbeginn oorbeslimml und ini Prinzip beständig. „Männ- liche »»d ivciblichc Wejenseigeniüinlichkeiten verkörpern in ihrem gemeinsamen Zusammenwirken die menschliche Kultur. jene als ihre Schöpsen» diese als Erluilienn-ihrer natürlichen Grundlageii. Wie der Mann Sec naiurgewolltc sichrer und Schiitzer des Weibcz ist, io »ms! das männlich« Prinzip der kulturbedinnte Leiter des iveib- liehen blcibcii. Nur dann und unter dieser Voraussetzung bleibt der Besm,id der menschlichen Kultur gesichert " Das sind Sie Schliistiolgcrungcn. zu deiicn letzten Endes all die andere» Aussätze kommen, die sich den griindsätzlichen Bctrach- iungeu Eberhards aiischlicsten. — Frau Emma Witte bekämpft de» „sseiiiiiiisiiiliS unter nationaler flagge" uiid stellt die mannigfache» Irrlümer richtig, die über die Stellung der Frau in der germanischen Vorzeit verbreitet sind: allgemeine Betrachtungen von Dr O. Mau ser über die Stellung deS Weibes in oer Urzeit ergänzen ihre H-cst- slelliiiigeii. Oscar A. H. Schiiutz, der bekcnn'e Kittttiiphitosoph, piau- deri geistvoll über die Pstzchologie der Geichlechtscl>arakterc. Pro fessor Dr. L. Platz (Jena) iii»d Baronin v. Ateerheiinb (Rostock) zeichnen einige Thpcn der nwdernen FcintUistin. In cinciit iuuc- reu Ziisaiiiiilenliaiige stehen die Aiissätze von Pfarrer K. Eiigelbrecht (Magdeburg) über Fraucnemaii.zivaliou uup Moral. Prof. Dr. Wieth-Knudsen (Tronlheiui) iiber Bcvölleriingsjrage. Scxualmora! und FcuiiuisuiuS Uiid von Tr Hanna Gräfin von Pcstalozza iiber Modeenlarltingeil. Die vcrhccreiiden folgen des Fcmiiiisntus aus sittlichem Gebiete werden hier überzeugend dargelcgt. De» Abschlust bilden Betrachtungen über die Stellung der Frau in Recht, Staat und Wirtschaft: Privaldozcnt Tr. Lamnicner (Köln), Professor Dr. He»!« (Rostock) uno Professor Dr.' I. Duck (Innsbruck) tonnnen hier u a. zu Wort. Eine» Höhepunkt des Buches bildet die Untersuchung des Leipziger Projcssorz Dr. Hugo Sellheim: „Kameradschaft außer der Ehe" oder „Ehekamcradschasl". Der Direktor der Uni versitäts-Frauenklinik in Leipzig kommt hier auf Grund seiner lan gen Erfahrung und ans Grund einer iorgsältigcn Prüft«»,; der ein schlägigen Literatur zu dem Ergebnisse, das; Kameradschaft in der Ehe möglich und natürlich, allster der Ehe aber aus die Lauer un möglich ist. „Es gibt keine Mann-Frau-Kameradschaft aus die Dauer ohne erotische» Beigeschmack." Aus diesem Gruiidc bezeich net Sellheim die Ebe als etivas Natürliches, die modernen Ab irrungen davon, insbesondere die ...Kameradschaftsehe" als einen Mißbrauch der Kameravschast. „Die Ehe des Mcnschcn erscheint, wie jedes natürliche Verhältnis, insoweit eindeutig bestimmt und in seiner Entwicklung zwangsläufig, daß für den Fall, man wallte das Verhältnis der Galt«,, zueinander heute Plötzlich aller künstlichen Stütze,, — sagen wir von seiten der Wirtschaft, der Religion, der Ethik, der Gesetzgebung und des Rechtes — berauben, wahrschein lich die Ehebiciben oder — wenn auch gewaltsam sür «ine Zeit- lang zum Verschwinden gebracht — sicherlich sich bald wieder als dauernde Einehe, in einer Form. wie sie sich mit der jeweilige» Wirlsclnift verträgt, durchsetzen würde" So stimmen die letzten Schlüsse dieses Buches, das keineswegs von thcologii«l>en Erwägtingen auSgcht. überein mit den Grund- iätzcn der christlichen Sillenkchre und Familienordnung Ms aus gezeichnete Maicrialiammlunn zu einer brennenden Tagcssrage kann man das Werl alten empfehlen, di« an den Gr»nd>ragen unsrer Kultur uns Gesellschaslsordnung lebendiges .Interesse haben. —s— „Durchbruch zur M'rlschafkssreiheil" Durchbruch zur Wirtschastssreiheit. Von Dr. E. Lüb bert. Berlin. 1930. (51 S.). Im Herbst 1929 hat Dr. Lübbert vor dein Bundesvorstand des Stahlhelms einen Vortrag gehal ten. dessen ausgcarbeiteie Form die vorliegende Broschüre ivie- dcrgibt. In einer Zeit, die durch fortdauernd« Kopiialent- zichung insolge der Reparationszahlungen geheim,zeichnet ist, ist eine einsache Fortführung unserer heutigen Lehensarl nicht möglich. Da letzten Endes unsere Reparationsleistungen nur dann bezahlt werden können, wenn die deutsche Zahlungsbilanz und deshalb auch die Handelsbilanz aktiv ist. müssen Eingriffe in die Wirlschast vorgenommen werden, die dieses Ziel erreichen. Eine aktive Handelsbilanz kan» nur durch Einsuhrdrosselung erzielt werden. Milliardenbeträge gehen sür die Einfuhr von Genuszmitleln »nd Luxuskonsumgiitern ins Ausland, weitere Betrüge sür Lebensmittel, die unsere Landwirtschaft ebensalls erzeugen könnte. Deshalb müszle »ach Dr. Lübbert die Einfuhr dieser Güter durch Einsuhrverbote und hohe Schutzzölle seitens der Regierung »nlervlinden werden. Eine größere Rückwirkung aus den deutschen Export sei nicht zu erwarten, weil unser Export in notwendigen Gebrauchsgütern und Produktionsmit teln besteht. Die Schwierigkeiten, die eine solckw deutsche Hand lungsweise aus dem Weltmarkt Hervorrufen müszle, würden unsere lgcgner zu einer Revision der Tributbestimmungcn zwin gen. Unmittelbare Verwicklungen seien jedoch nicht zn envar- len. weil Deutschland erklären Könnte, das; diese Maßnahmen nur zur Sick>erstellung unserer Zahlungen dienen. Das Interessante an diesem Entivurf. den der Stahlheim- führcr Seldle mit einem Vorwort versehen hat und den er da mit sich zu eigen Macht, liegt in der wenn auch nicht ojsen m «gesprochene» Anerkenntnis der Richtigkeit einer „E r s ü l l u n g s p o 11 t i k". Ucberschälzt wird dabei die Wirkmöglichkeit des Staates. Eine freiwillige Einschrän kung des Luxilskoiisunis hält Lübbert sür ausgeschlossen. Die Schwierigkeiten, die jede deutsche Regierung durch eine solche Handelspolitik erfahren würde, werden zu gering cingeschätzl. Zweifellos richtig gesehen ist die Notwendigkeit sür unser Volk, seine Lebenshaltung der schweren Zeit stärker anzumrssen. Der Gnmdsehler liegt darin, daß der Stahlhelm hier, wie über haupt die deutsche Parleipolilik, viel zu sehr nach der Slaats- hiisc rnst. S. Was wir vom Wellkriege nicht wissen „Es gab während vier laugen KricgSjahren eine ganze Reihe von Zufälle» glücklicher uno unglücklicher Art. Ereignisse und Katastrophe» von weittragender Bedeutung uns Auswirkung, die ans manchcriei Gründe,, der deutsche» Lcssciitlichkeit n:cbl bekannt- gegeben tvurocii Jetzt, nachdem cme Verdunkelung dieser Tinge und Geschehnisse nicht mehr »ölig ist. kau,, Klarheit darüber getckiasteu werden." — So leitet Friedrich Feiger das um- iaugreicbe Wert ein. das er >m Auftrag« der Wellkriegsbüchcrei ^"'tto-.'r! beransnegebeii hat und das den anreizenoc» Titel trägt: „WaS wir vom Weltkriege nicht wisset," (Wilhelm Audcnianu Verlag. Berlin W. 15 und Leipzig). Ein stattlicher Lcrikonband ist da zusammciinclommen. und unter den Mitarbei tern sindcu wir bekannte Namen, die aui de» verschiedensten WissenS- gebiclen als Autoritäten gelte» können: io den cbcmaligcn Ebef acs Nachrichtendienstes der Obersten Heeresleitung Oberst a D. Nicolai, den Gaskrieg-Fachmann Oberstleutnant Geher ans dem Reichswehrministerium. de» NciehsiagSabgeordnelen Professor Dr. Bredt, die Dichter Gottsrieü Ben» und Walter Blocin und viele andere. Der Inhalt deS Buckes ist Io vielseitig, dgß eine ins ein zelne gehende Kritik nicht in Kürze gegeben werden kg»». Wir be gnügen unS. die einzelnen Gebiete zu kennzeichnen, die in den 44 Artikel,, des Buches von sachkundigen Männern und Frauen ge boten werden. Zunächst werden uns Einblicke in die politische Geschichte der Knegsjahre gegeben. Das politische Bild, das wir im abgcspcrrten Deutschland während des Krieges haltet!, ist ja inzwischen durch mannigfaches Material ergänzt worden Ob dieses Material für die ersten Artikel des Buches sehr glücklich ver arbeitet ist bezweifeln wir; so wird die Geschichte des päpstlichen Friedensschrittes von 1917 recht einseitig gezeichnet. — Iu'crejsan- tcr, aber auch schwerer uachzuprüscn stuo tue ioigendeu Abschmlt«, di« vo» N a «H r > ch > e n o > e u Ü uno Svwnage rede», von der Kriegsbereilichast der Mächte berichten die Methoden des Nachrich tendienstes aus deutscher »no leindltckcr Sette charakterisieren und das wette Gebiet der Sabotage nn Krcege behandeln. In dieser Reihe linden sich di« merkwürdigsten Artikel oes ganzen Werkes: Der Bericht von Fräulein Tr Sebeagmülier. oie während deS Krieges Leiterin der Leilion Frankreich der deutschen Nachrichten stelle war und als „Mademoiselle Toeleur" eine sagenhatte Persön lichkeit sür die scindtiche Presse newordcn war »no der Bericht Gotisricö Beniis über in« Erschießung der Mist Eavelt, bei der er als Militärarzt dabei war. — Ten breitesten Raum »ctmicn Bericht« und Erörterungen über die K r i e g s l e ck> n l l ein, iic werde» bei den Fachleuten gebührend« Beachtung suchen Unbekanntes von Lustschissen wird berichtet. Zahlen und Tatsachen aus dem See kriege. vor allem dem U-Boot-Kriege: die Eittw.ckluiig oes Ekis» lrieges wird gezeigt uno die des sagenhane» Gcsckuii.es. das Paris aus 120 Kilometer Eittieriunig beschoß Weiter lerne» wir allerlei Geheim»»» Lei K r > e g s w t r I > eha s l teunen, oe„ Uuu'ang der Materialnoi. die Entwicklung des Ernälirungswesens, das Pro blem des Munilionscriatzes. Dem Geiste des Hceies sind eine Reihe von Aussätzen gewidmet, die vom Landhecr »no von Her Marine, von den Santtäur,, und von o.„ Kricgsgesaiueueu rütmillcbes zu sagen wisst» Schließlich wird von oer Z c r w ü r b u » g der Zi vilbevölkerung gcwrvckeg von der Haltung der Parteien im Weltkrieg und der Kne-gszen-nr. Diese Artikel sind wiederum (wie tue am Aniauge, zum Teil recht cinsesug. übrigens auch un- gleichwertig und in Einzelhciieu nicht iiii'.ciuaicher übereinstimmend. Wertvolle Zalilcuaugabe». »>,,»> Sauitik des Wel ü e.ies in, k'r:nen, schließe,, de>> Baud ab Uebcriieltt mau das ,o lau,, inan »>ir iiiii großer An erkennung von einem Werte liuecheu, das ei» so gemalugez Mate na! i„ den Rahme» euus Baudcs eiiincivaiiul bat. Der PniS des Werkes (Leiueubaiid 38 Mark) ericheiul bei der Fülle ve> Ge« bolcneu gering. Der Wen der Artikel ist. wie «miau, »üb! gleich mäßig. Acußcrst tverkvoll ist die Mehrzahl, in de».,, Muttärs mill» läriiche Frage» behaiidcl». Zii wiluiclieit übrig i,u «ii dag...ei> di« Artikel, i» deue„ mtlugrüche Fachleute iiber polituche Fragen ipre« chcu. Diese Aiissätze hätten nunci aiis de»i B-an.'e lieratisülcibcn köiiueu. lieber die pgliluchcu Hintergrünse des Weltkrieges ist in- ziviiclieii ig rculies B.'aierigl verösteiiilicht wenden, daß einer Saiiniiliing unter de», Titel: ..Was wir vom Wclttneze nicht wissen" a»i dieic Seite der Sah« cun.ligeben wirtlich nicht no'wen- dig >var So seblt le der aiicb in dicicni Werke iii.ltt die beliebt« Gegenüberstellung der heldenmütigen Front und der -eiiiuirbten Heimat — ein Unrecht gegen die Millionen von Frauen uno Kin dern. die in Hunger Elend und Herzeleid ibr volles Teil an der Last des .Kriege? »uigclragcn haben. Zur Gelchiciile dieur Zermür» b»ng freilich bedeuiet das Buch einen einzigartigen, nachdenklich stimmende» Beitrag: Wäre >>ulu mauches anders .akvviwen wciiä uia» uns nicht über gar io viele Dinge »n Weltkrieg »uwiuend er halten Kälte'-? h Im Kerzen deutschen Landes Fritz Günther. Im Herze» deutsche» Landest« Wandelungen in deut'cheil EHcien. Mn -ihlrciche» Iliunralionc», Großscliönan, Verlag Hcr-naiin Engclbautt tlart. L.'-O Biarkj. — Wer möchte lieh nicht in die-en Wunen-ige» gern ccliineri, on di« stoben Fohlten, die er a„ schone» Tagen vergangene! ^ommer hat unternehmen dürfen? Wer müel le nicht Pläne mocken für die ton»- inende schöne Jahreszeit, nach Teste» .ver'.ei» in den Gelände, unseres schönen Vaterlandes iorsclien. die istni biSvcr verschlösse, geblieben sind'« Fun ta,,„u,ei. der de» Leiern der Tae!iß>.lien Volts» zettiliig ivohlbetanitt ist. ivitt in diesem leuns-merie,, i.eiien Bäch lein Führer sein zu Scstünlieile» luiiuer nätiereii >uid ive:eren Hei» »>at. Ricsengebirge. b>loldvöi'men Elvianbsieii>gebirge. Erzgebirge und Harz weiß er lebensvoll z» ichttdern Alii oiienen Augen nn!) empsäiiglichem Herzen bat er diele reizvollen Laiidstbailcn im Her zen des deutsche» Landes durchwanden und weiß vo» ihnen sa teiiuluisreich zu erzählen, daß er auch den enabreiic,, Wanderer» z, luanchen ganz »eucn Enideckuime» in der ivenübetaniiien Heunat» slur jülncn ivird. Zahlreiche Lichtbilder und ^Zeichnungen vvn A. Schoriscl,. Zillau. sowie Gcdiclttc von Lerlch Sckwutal u a. sind j, den Text cingestreul. Möge das Bücktest, viele Leser iiiideii und sie hinauskocken. ivenn die schönen Tage wieder kommen. z»u> 28an» der» in Wstild »nd.Flnr. tu Eiiideckiinnssabrieii im Herzen deutsche, Landes! Briese von Anton Bruckner Einer der treuesten seiner Freunde und Jünger. Max Auer ans Vöcklabruck, hat ihrer 326 gesammelt. Dazu »och 97 Briese au Bruckner. (Verlag Gustav Bosse, Negcnsburg. 55. Baud der „Deut schen Mnsikbücherei. Geb. 6 Mark.) — Briese sind die zuverlässig sten Quellen der Lebensgcschichle eines Menschen. Bruckner wußte nicht, daß man als Musiker über sein Schassen auch reden könne. Und llälte er vieles Sickxuisiprcchcn auch als Bedürfnis empfunden, «r hätte doch keinen geslinöc», der ibm vertrauensvoll zugchürt. der mit dem großen Einling, öcr er gezwungenermaßen war. die I)arte Einsamkeit geteilt Hütte, niemand, der ihn mit starker Hand aus die ser Einsamkeit hcrausgcsiihrt hätte. — Bruckner ist der Künstler ohne seelische Kousliklc. Ohne ausgcwrochcu« Probleme. Ohne Tragik im s Sinne einer fatalistische» Lebcnsaussassung. Der Mensch mit dem KindeSglauben eines Bruckner ist einfach in seine», Wese». Daher fehlt dem Leben dieses Künstlers das. was man in der Welt „Schicksal" »euut. Solche einfache Naturen Nudel der Literat „simpel", reizlos. Wem aber der Blick in die Tiefe gegeben ist, sür de» bilden diese Briese das treue Abbild eines KüustlcrlebcnS, das in seinem Ringen um Anerkennung (ohne die ei» Künstler auf die Tauer nicht zu lebe», nicht zu schassen vermag) in seine» schmerz vollen Enttäuschungen stark anS Herz greift. Man wird schwerlich einen Künstler vo„ der Größe eines Bruckner wiedersindcn. dem das Leben lo viel schuldig blieb, als diesem Iuncnmeuschcu in seiner bitter» Einsamkeit. Uno noch eines: Bruckner gehört z» den r-inste,n Seelen, die uns in der gesamte» Sprache und Musik- literau.« ^-'eg„en. Es geht von dieser reinen Seele ein eigener Zauber aus Wer Z ckner nich, mag. soll es nicht z» laut sagen. Je mcbr andere ihn mcioen. oesto teurer wird er denen, die ihn verstehe». ,Mcn» ihr von der .Well" wäret, imirde euch die „Welt" lieben." Der Mensch Bruckner und der .Künstler Bruckner lassen sich nicht voneinander trenne». Diesen durch und durch edlen Menschen kcnnenlernen heiß! ihn von ganzem Herzen lieben lernen. Bruckner ist nur als Katholik denkbar. Das will nicht heißen, daß ihn der anders eingestellte Freund nicht verstünde. Nur dies ist ge meint. daß man sich freiwillig aus diese seine iuncre Linie elnstcllc» muß, »,«1», man dieses Genie verstehen will. Wer ein« klein« Briessammliino vorzicht. den verweis«» wir aus di« vo» Franz Gräslinger herausgcgcbencn 146 Briese, denen der langjährige Freund des Meisters wertvolle biographische Er gänzungen bcigibt, die zum Bersiäuduis des jeweiligen BrieseS wcscullich beitragen. (Preis 2.50 M,w(). Uebrigeus eignen sich die genannten Bücher als Feslgescbeute. Trotz aller Zaubcrmacht, die vo» diesem seltenen von Gott und der Knust ganz ausgesüllle» Mei ster ausgehl. bleibt jedes seiner Werk« dock, noch immer der schönste, inlwllrcichstc Brief. —b— Muflk-Zellfchriflen Zeitschrift für Musik. (Verlag Gustav Bosse, RegenSburg.) Mit Heft 1 und "2 hat die lAßl von Rob. Scknmiann begründete musikalische Monatsschrift ihren 07. Jahrgang begonnen. Sehr zeit gemäße Erscheinungen und Fragen werden in fesselnden Beiträgen del>andclt, u. a. „Niedergang des Ensembles — und seine Wieder geburt" (Hans Teßmer), „Gegen die Verdunklung der Opern- ltäuscrl" (Alfred Heuß), „Probleme i>cS Spielplans" (Haus Teß- mcr). Friedrich Klos«, Hans von B-ülo>v. Hermann Zilcher sind besondere Aufsätze gewidmet. Als weiterer Stoff werden in reicher Fülle Lterlincr und Wiener Musik. Musikfcstc und Festspiele, Ur- und Erstausführungen. Konzert und Oper. Neuerscheinungen behandelt, wozu noch Nachrichten über Konservatorien und Unlerrichlswescn, Bühne, Konzcrlpodium, Kirche und Schule, Funk und Film, den schassenden Künstler, dculschc Musik >„> Andlande u. a. m treten. Bild- und Notenbcilagen, sowie Notizen über alles Wesentliche und Wissenswerte über das musikalische Leben füllen d>c «ttvaigen Lücken ergänzend aus. So geben diese Monatsltcste dem Fachmann und Laien ein vollständiges Bild über den Sland der neuzeitlichen und täglichen Musikgeschichte.— Die Mufikwelt (Homburg. Allerioall 4-1). Mit Heft 1 tritt dies« Monatsschrift in den 10. Jahrgang ei». In „Hanns von Bülow" wird in warmen und würdigenden Worten des IM. Ge« bnristages dieses bedeutende» Künstlers gedacht. Musik in Berlin und Hamburg fassen die Tageschronik des musikalischen Lebens die ser beiden Städte interessant zusammen, ,'iahireiche Mustkbriese ver weisen aus die umfangreiche musikalische Arbeit und Tätigkeit i» deutsche,, und ausländischen Städten. Ergänzende Mitteilungen bringen endlich die vermischlen Musitnachrichlen. Signale für die musilalischc Welt iBcrlin S 59. Hasenhelüe 54). Hcst 1—5. Der Herausgeber und Leiter dieser Wochcni'christ, Prof. Max Ehop. ist am 20. Dezember 192!» verstorben Das Doppel- Heft 1/2, das ihm einen ehrenden Nachnis bringt, enthält seinen letz, ten Aussatz sür die „Signale" in ..An der Wiege des »eueu IapreS". Die Leitung der „Signale" ist aus Wialker Hirschberg m Berli, übergegangen. Schon die ersten Heile des 88 Jahrganges beweisen» daß die Zeitschrift im Sinne Ebops weitergesühri nnio Sic ent halte» Erinnerungen au HauS von Bülow. Maiwnczcwsky (Wien), Graf S-cebach (Dresden), fesselnde Beiträge über Vas derzeitige musikalische Leben. Besprechungen neuer und neiieiiistlidiertcr Opern, Nachrichten aus den Berliner Kon.zerlsäicn. Musikbiinc, kleine Musikiiachrichlen und alles weitere, was die Leser stets aus den. Lau» senden im Reiche der Musik erbätt. Musica sacra (Friedrich Pustet. Regeusburg). Diese kirchen- musikalischc Monatsschrift tritt mit Hcst 1 in ihren 60. Jahrgang ei». Ein iulcressaittcs Bild des kircheuinustkalischen Lebens gebe, „Unsere Kirchcnchöre und ihre Bedeutung". „Der Seelsorger uni» sein Kirchenchor", „Die Improvisation mi liturgischen Orgclspiel des katholischen Gottesdienstes". „Um di« Orgel her,»»". „1 Pol» nisckier Kongreß sür Kirchenmusik" (Posen), „Unser kirchenmusika» lisches Jahrbuch" und „Bercinsnachrichtcu". Das 1 Badisch« Vrucknersest in Karlsruhe. Umstbau u dcrgl. in. ergänzen den reich haltigen Jichili. Der neue Weg (Berlin A3. 62. Keilhstiaße 11). Diese Halb monatsschrift sür das deutsche Theater, das amtliche Organ der Ge nossenschaft deutscher Bühncuaugchöriger, beginnt mit Heil I und 2 ibrcn 59. Jahrgang. In wechsetvolleu Bildern zielten Freich und Leid aus dem Reiche des Mimen an den Leiern vorüber Eine be sorgte Zukunft sür da« Bühnenlcbcn spricht aus „1930" pZahlreiche Beiträge bringe» interessante Einzeibeiten. u. a. Tbealcretai —- Bekenntnis zum Nattonafthcatcr — Der Gcsanqslil i« der modec» ncn Oper — EKmeinnützige oder Pachtlheatcr — Studio und Psendostiidio — Deutsche Oper in Amerika — Erwin Piscalorr Das politische Theater n. a. m. Der amtlicki« An«-»"-- frage». VerbandSangelegciihZ.ttn uno dceg.orycu nikhr ergänzend«» reichen JniM in sessel»d«r Weil«.