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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193002099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-09
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.02.1930
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Die Papageienkrankheit Der Derlaas in Sachie« sN.) Teil Ende Dezember vorigen Jahres sind in Sachsen 83 meist schivere Fälle von Papageienkrankheit bei Menschn mil Sickerlzeit sestgestcllt ivordeu, von Venen 5 löblich verlaufen sind. Wahrscheinlich ist die Zahl der Erkrankungen wesentlich größer. Der Erreger der Parmgeienkrankheit ist von der Lan- dcssiclle sür össenlliche Gesundheitspslcge ln der Leiche und iin Mut von erkrankten Personen ebenso wie bei kranken Papa geien naä)gewicscn ivorDen. Tie Uebertragung der Krankheit vcm tf!a»'ag->i auf den Menschen ist sicher erwiesen, auch eine Uebertragung von Mensch zu Mensch ist beobachtet worden. Diese Tatsache» stehen in schroffem Widerspruch mit den An schauungen, die zum Teil in den Kreisen der Vogelhündler und diesen nahestehenden Personen herrschen und von diesen in der Oessentlichkeit verbreitet werden. Fm Gegensatz zu diesen meist jede Gefahr in Abrede stellenden Erklärungen ist, solange die Papageienkrankheit i» Deutschland nicht erloschen ist, vor dem Ankauf von istapageien und Sittichen aufs ernsteste zu warnen und größte Vorsicht beim Umgang mit Papageien und Sittichen dringend anzuraten. vr«5<Ien un6 Umgebung Abschiedsfeier sür Bischof vr. Schreiber Die Katholiken Dresdens versammeln sich am Sonntag, I 6. Februar, abendö 8 Uhr im große» Saale des Städtischen Ausstellungspalastes zu einer AbschiedSfeier zu Ehren des Bischofs von Meißen, De. Christian Schreiber. Tie Festrede wird Professor Tr. He id uschka halten. Umrahmt wird die Feier von Darbietungen sämtlicher Cäcilicuchöre der Dresdner Gemeinden und dcö Mannergesangvereins. Der Ortsverband der katholischen Vereine Dresdens, der Veranstalter der Feier, weist noch besonders darauf km, daß reservierte Plätze in beschränkter Anzahl in den Buchl)aiidlungen Beck iNenmarkt 12) und H Trümper (Sporer- gass«) zu haben sind. Es ist empseblenswert, sich schon jetzt mit Eintrittskarten zu verleben. Kirchensteuer 1929 Dresden. 8. Februar. Der 4. Termin der römisch-katho- iischen Kirchustcuer ist am 15. Februar 1030 lästig. Die aus den Steuerbescheiden ersichtlichen Terminsbeträge sind inner halb eine.r Woche nach Fälligkeit an die zuständigen Kasseii- stellen abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist beginnt das Mahn verfahren. Der unqünstine Arbeiksmarkt Dresden. 8. Februar. Fn der vergangenen Woche ist die Arbcilsmarkliage >>n Bezirke des Arbeitsamtes Dresden nach dessen Mitteilungen unverändert ungünstig geblieben. Die Fahl der Arbeitsuchenden stieg um 638, so daß der Arbeits- warkl gegenmärng mit 62 80!) Arbeitskräften belastet ist. Trotz des günstigen Wellers für A u ß e n a rbe i t e n ist im Van- und Malergewerbe eilte erneute und erhebliche Verschlechterung eingelrelcn. Ter Eingang an sreigewordenen Stellen ist gleich der Vor woche äußerst gering geblieben: nur 1506 Arbeitsplätze konnten besetzt werden. Dagegen mar der Zugang an Arbeitsuchenden mit über 3600 arbeitslos gewordenen Kräften wieder hoch. Bei Nolstandsarbeilen wun-. - 230 langfristige Arbeitsuchende be schäftigt. Aus Mitteln der .''Aieftslosciwersichruiig und denen der Krisenfürsorgc wurden ruu< 45 000 Vollarbeitslose unter- slützt. Die Zahl der unterstützten O'>rzarbcfter ist erneut gestiegen und beträgt zurzeit 4548. Ein bemerkenswerker Fre.^ruch Das Stratzenbahnungliirti an der Bienerim». > vor der Berufungsinstanz Dresden, 8. Februar. Am 14. Dezember v. I. vcrurieille bas Gemeinsame Sctzössciicierictzt Dresden den §traßc»bak»sührcr Ernst Mbin Lehn ert aus Dresden wcqeii sabrlässiacr Körperverletzung und DranSportgesäbrdung zu 6 Wochen Gefängnis, Der Anklage zugrunde lag jenes solgeulchivere Slraßeubahinmglück vom !>. Juni v'. I, aus der Staatsstraße am Eiugaua des Plaucnschcu Grundes in unmiftelbarcr Näbe der bekanntet! Bieuertmühle, >vo a» einer dori befindliche» einglcisicien AuStvcicbesicllc zwei vollbesetzte Stra ßenbahn',nac der Linie 22 auseiiiandcrsnbren ntid 18 Fahrgäste, dar- uiiler einige scbivcr, verletzt wurden. Das Gericht sab den Anncklag- leu, der de» Unfall aus ein Vcrsaac» der Bremscu des va» ihm ge- sübrtcu Tricbtvagcus zurücksübrcu tvolfte. aus Griittd einiger Sach- verstäiidigciigulachlcu für schuldig an und verurteilte ihn zu der vbcn ermähnten Frcihcitsstrasc. vilbcrsüchse, Fische geben — Numa will Blut. Numa will Menschen." Und er ging aus der Hütte, Es war Mitternacht, als das rote Sonnenlicht dicht über dem Wasser kreiste und rot auf den Steinen und dem Himmel lag, und die Siedlung war verzaubert im Schweigen. IV. Der Maler ging schon morgens in die Berge oder ans User und verbrachte dort Tage und Nächte im Zeichnen, Er glaubte, daß er nirgends auf der Welt solches Lichtspiel findet wie hier. Kohlschwarze steinerne Berge und daneben Schnee. Weißliches Meer im Sturm und der grelle malestülisch« Himmel, Lila Berge in der Ferne und pcrlmutterfarbencs Wasser, In seine Arbeit vertieft, merkte er gar nicht, wie die Samojeden sich auf etwas vorbereiteten. Eines Abends kam Fedor zu ihm, „Du bist ein guter Mensch. Ich liebe dich. Gib mir zu trinken." Der Maler gab ihm die Flasche, und Fedor begannen die Augen zu glänzen. „Lhatasan hat nicht besohlen, es den Russen zu sagen, aber ich liebe dich. Es wird ein großes Fest sein. Numa wiro kommen." „Welcher Numa, wo lebt er?" „Numa ist unser Gott, Er lebt im Himmel. Der russische Gott ist tot Aber Numa lebt im Himmel." Der Maler sagte entschlossen: „Fedor ich werde mit dir zum Fest gehen." V. Die Samojeden verließen in Gruppen Vas Lager und fuhren zu dem See. in der Mitte der Insel hinter den Bergen. Fedor kam um die Mitternachtsstunde. als die Sonne in rosa Ringen und in silbernem, nebligem Leuchten stand und die Vögel schliefen. Fedor sagte: „Komm!" Der Maler machte sich schweigend und eilig bereit: er nahm etwas zu ejsen mit, zwei Flaschen mit Kognak, einen Zeichenblock und einen Schlassack aus Renntierfellen: „Ich bin serlig, komm." Verlegen und entschieden bat Fedor: „Gib zu trinken." Mieterschutz sür gewerbliche Räume Klagen -es Kan-werlrs und Kleinhandels Ter Landesverband sächsischer Friseurinnuiigen hat im Auftrag« noch anderer Organisationen eine Eingabe an die Negierung gerichtet, in der er sich dagegen wendet, daß bisher die Mietzinssteuererträgnisse aus gewerblichen Räumen lediglich zum Bau von Wohnraum verwendet worden sind. Während dadurch an Wohnraum mehr und mehr ein Ausgleich geschaffen worden ist. hat sich nach dieser Eingabe die Gewerberaum- n o I im Gegenteil verschärft. Es besteht besonders in den neu er b a u t e n Wohnviertel» ei» dringendes Bedürfnis nach gewerblichen Räumen. Dorthin ziehen die bisher dichtgedrängt wohnenden Privakmieter. während ihnen der Gewerbetreibende nicht folgen kann, weil man nur unbezuschußte Geiverberüume bauen darf, die in der Miete nicht tragbar sind. Weiler sind die Unterzeichner der Eingabe besorgt über die am 31. März 1030 ablausend« Mieterschutzgesetz gebung. Die ontragstellenden Organisationen behaupten, daß der Mieterschutz für gewerbliche Räume gar nicht ausgeho- bcn werden kann, wenn nicht zahllose Geiverbetreibende durch ungeheuerliche Mietsteigerunge» um ihre selbständigen Existen zen gebracht werden sollen. Schon jetzt suchen sich nach der Denkschrift sehr viele Gewerberaumvermieter eine erhöhte Miete zu ertrotzen mit dem Drohmiltel, den Mieter sofort hinauszuwerfen, wenn die Zwangswirtschaft aufgehoben wird, falls er nicht bereits jetzt eine erhöhte Miete zahle. — Wie soll dies erst werden, wenn die Hauswirte für ihre Gciverberäume fordern können, was sie wollen? Nach Ansicht der Eingabe-Unterzeichner wird sich die Wohn- raumzwangsbewirischastling bestimmt erübrigen, sobald sich die Nachfrage nach Wohnraum mit dem Angebot ausgeglichen hat. Bant mm, aber bis dahin keine Gcwetbernnme mit aus Miet zinssteuermitteln verbilligten Mieten, so treibt man die kleinen und mittleren Gewerberanmmieter in eine Katastrophe. Da es Aufgabe des Staates sei. die Staatsbürger gleich mäßig z» schützen »nd auch die Reichsverfassnng den selbstän digen Gewerbetreibenden Schutz und Förderung zusagt, erheben die Unterzeichner der Eingabe die Forderung an di« Landesregierung: a) den Schutz für Gewerberaummieler in der Gesetzgebung erst dann aufzuizeben, ivenn die bestehend« Gewcrberaumnot durch Bau von bezuschußten Gewerberäumen beseitigt ist und b) da'ür zu sorgen, daß die Richtlinien über die Veriven- düng der Mietzinssteuermittel dahingehend abgcändert werden, daß ein bestimmter Prozentsatz dieser Steuern zum Bau von verbilligten Gewerberäumen verwendet werden dars. Die Eingabe ist auch den Stadtverordneten zur Unter stützung zugesandt worden. Observer. Die wirtschaftliche Not -er Angestellten Im Spiegel der Gerichtsbarkeit. Dresden, 8. Februar. Die außerordentliche Not weiter Angc- stclltcnkrcise wird erhellt a»S der Inanspruchnahme der Gerichte im Jahre 1020. Diele Inansprucbiialmie weist seit dem Jahre 1924, dem ersten Jahre nach der Stabilisierung unserer Währung, eine ständige Steigerung aus Von deu Mitglieder» des Ge- werkschastsbuudes der Angestellte» z. B. mußten im Jahre 1029 12 551 die Gerichte anrusen. Die Zahl der vom GDA. angestrengten Prozesse betrug 13 620. Wie groß die wirtichaftliclx Bedeutung die ser Prozesse und der Ncchtsschutzaewäkruiig für Angestellte ist. ergibt sich daraus, daß in deu erfolgreiche» Prozesse» i,n Jahre 1020 nicht weniger als 3 041 235 M. erstritte» oder durch Vergleich erwirkt wurde». Dazu komme» noch 14l4 .Zeugnisse. Unter den geführte» Ncchlsslrestigkcitcn stehen die Gclxiltssorderuiigc» au erster Stelle, dancl>«„ sind alle Enllassuugssraneu i» de» Vordergrund der arbests- rcchllichcu Rechtsprechung getreten. Zahlreich sind insbesondere die Forderungen, d!c sich ergeben infolge von Fusionen, Stillegungen, Liciiüdalioiien, Konkursen und Vergleichsverfahren. Tie genannten Zahlen verdienen crnsthastc Beachtung, denn sie zeigen die Not in Arbeilnchincrfrcisen und beleuchten >i, a. die erichivcrte» Einkoni- »lenSvcrhäitnlsse. DaS ergangene Urteil fochten sowohl der Angeklagte, als auch die Staatsaiiwaliichast mit dem Rechtsmittel der Berusuug au. so daß sich am Frcilaa die 3, Strafkammer des Landge richtes Dresden unter Vorsitz des Laiidgcrichlsdircktors Dr, Schuster erneut mit der Angelegenheit beschäftige» mußte. Die An klage vertrat wiederum Staatsanwalt Dr. Kuh». Weiter waren eine größere Anzahl Zeuge» und einige Sachverständig« geladen. In später Abeudstundc wurde» die PlädotzcrS gelzalle», wobei der Staatsainvalt eine E r l> ö h u u g der Strafe auf 2 Monate Ge- sünguiz beautragle, der Verteidiger die Freisprechung seines .Olicifte,, forderte Nach über 12stn»diger Verhandlung wurde gegen 16 Uhr abends schließlich folgendes Urteil vcrlündct: 'Ans die Be rufung des Angeklagten wird das erstinstaiizttche Urteil aufge hoben und der Angeklagte kostenlos s re > g e s p r o ch e u. Tie Be rufung der Slaatsamvaftschast wird vcrwarscn. — Das Gericht konnte sich nicht voll von der Schuld des Angctlagtcn üdeizeugen, zumal auch die Gniachteu der Sachverständige» auSeinandergingeu. : Straßenretnigungsgebilhr. Am 15. Februar 1030 ist die zweite Hälfte der für das Rechnungsjahr 1020 zu zahlende» Straßeiireiiligungsgebühr sättig. Der zu zahlende Betrag ist aus dem zugesteiltcn Gebührenbescheid ersichtlich und bei der für das Grundstück zuständigen Kasscnstelle des Stcneranftes einznzahlen. : Abschaltung bv» Kabel» betreffend. Arbeiten im Kabcluctz erfordern Sonntag. 9. Februar, folgende Abschaltungen: Von 5 bis etwa 8 Uhr Annenstraße 14 biz 28, Flemnnngstraße 1 und 2 bis 14. Fischhosptatz 1 bis 14 und Mühlgäßchcn 5: von 8 bis etwa 0 Uhr Eanaleitostraßc 5 bis 13. Wtntcrgartcnstraße 13 bis 2t und 24, Dinglingerstraße 1 bis 8, Etise»stras>c 1 bis 11 und 2 bis 16. Marsch- ncistras,e 2 bis 11. Auskunft durch Fernsprecher 25 67t »ud 25 661. Zimmer 16t. : Versteigerung versallener Pfänder. Vom 17. bis mit 21, und am 24, Febiuar 1030 Kommen van 10 Uhr an verfallene V,""der zur Versteigerung, die im Mai 1020 verpfändet wurden sind, u. ^ zwar an, 17. und 18. Februar, Schmueksachen, goldene und silberig Gegenstände, au den anderen Tagen Stoffe, Klei dungsstücke, Pei,„. 'Kc„, Schuhe, Bette», Wäsche usw. Die Pfän der liege» von 8 Uhr ».. ft» Versteigerungsraum, Hauptstr. 3. 1., Eingang Rathausgäßchen, - Ansicht aus. : Verkehrsunsälle. Am "ag trug sich im Stadtteil Dresden-Blasewitz ans der Emser "ft, Unfall zu. Dort fuhr ein im Anfänge der zwnnziger Jahre -"der Arbeiter mit seinem Fahrrad ans einen plötzlich anhaltenoe.. T''"'-- Kraftwagen ans, kam dadurch z»»i Sturz und zog sich außer , einem Beckenbruch auch den Bruch des Nasenbeines und andere I Verletzungen zu, weshalb sich dessen Unterbringung im Johann- ' An Fedors Hütte standen schon zwei Schlitten. Auf dem einen sah man Pfähle und Bündel, auf denen Fedors Frau saß. Die Hunde lagen, zwölf an jedem Schlitten, eingespannt. Der Maler und Fedor setzten sich aus den anderen Schlitten, und es ging los. Die Hunde hculien, bellten, sie unterschieden nicht Steine Eis. Locker. Als die Steigung besann wurden sie ruhiger. Vom Paß sah man In der Ferne den See, Rechts erhob sich über ihm eine steile Wand aus vier Felsen. Einzelne Steine aus den Felsen glichen den Hörnern eines Ungeheuers. Die Risse in dem schwarzen Felsen waren voll von blauem Eis und glichen Schlangen, die von dem Felsen in den See hinunterkriechen. Das linke User war flach, und man sah rings um einen Hügel etwa ein Dutzend Zelle, über denen sich langsam der Ranch erhob. Die Samojeden gruben etwas mit eisernen Spaten und übersahen den Maler, als wäre er gar nicht da. Aber als er sich dem Hügel nähern wollte, an dessen Fuß sechs Holzgötzen und auf dessen Eipsel der größte siebente stand, vertrat ein Samojede ihm den Weg: „Geh nicht, Chatasan hat es verboten. Numa wird böse sein. Du bist Russe." Der Maler holte die Flasche heraus und gab Nikolai einen Becher. Die schiefen Augen Nikolais blitzten auf. „Du bist ein guter Mensch, gib mehr," sagte er. „komm näher." Sie traten an den Hügel. Unten standen sonderbare Schlitten, wie Doporkow sie nie gesehen hatte: statt zweier Kufen hatten sie drei. Auf einem lag etwas Langes in Renn tierfelle Gewickeltes, das einem Menschen glich. Das waren die Schlitten der Götzen. Aber der Samojede drängte: „Komm, komm! Lhntasan wird böse." Mitten in der Nacht wachte der Maler von einem sonder baren Geheul aus Er kroch eilig aus dem Schlassack und verließ das Zelt, Die Samojeden umkreisten, dicht gedrängt, heulend de» Hügel, Aus einem ausgebreiteten Rcnntiersell schleppten sic etwas Graues hinter sich. Der Maler trat näher und sah, daß es eine Menschenjigur aus Teig war, Chatasan stand auf dem Hügel neben dem größten Götzen und trommelte aus aller Kraft mit einem eisernen Löffel aus einen eisernen Kessel. Die Samojedinncn standen vor dem Hügel, neben ihnen lag ein getötetes Remitier. . Als die Samoiedcn den ,,Mensche»" bis zu dem ersten studier Krankenhaus notwendig machte. — Auf ähnliche Weise kam kurz darauf in Dresden-Neustadl aus der Hauptstraße ei» radsahrendcr Bäckerlehrling zu Fall, der leichtere Verletzungen zu verzeichnen hatte An der Ecke der Liiidenan- und Slcrg. straße stießen zwei Kraflsahrzeuge zusammen, wobei nur Sach schaden entstand — In den Abendstunden des Freitag wurde ans der Hauptstraße ein Händler von einem Auto ungefähren und dadurch verletzt, : 7500 Reichsmark Geldstrafe wegen vorsätzlicher Steuer- Hinterziehung. Hinterziehung der Umsatz- mnd Einkommen steuer bildeten den Gegenstand einer Verhandlung vor dem Ge. meinsamen Schöstengericht Dresden, in der sich ein aus der Schweiz gebürtiger, in Dresden Leubeu wohnhafter R. zu ver antworte» hatte. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, in den letzten Jahren sowohl die Umsatz- wie auch die Einkommen steuer viel zu niedrig deklariert zu haben. Wegen vorsätzlicher Hinterziehung der Umsatz- und Einkommensteuer wurde N. zu 4500 resp. 3000 RM. Geldstrafe, hilfsweise zu 45 bcziv. 30 Tagen Gesängnis Ersatzstrase verurteilt. : Taschendiebe auf der Straßenbahn. Vor ciuigcn Tagen wurde einem Ingenieur aui der Strasteubaku im Staotinucru ein Baukbuch mit e t u e in T a u i e » d m a r k s ch e i n aus der Tasckc "«stöhlen. Er balle das Geld kurz vorher in der Stadlbank abgehoben. Das Bankbuch, das in einen Briefkasten geworfen wor den war, wurve ihm am andern Tage vom Hauptpostami wieder ztigcstellt, doch ohne de» Tauieudmarkstkein. Als Täter kommen drei Unbekannt« in Frage, die mit aui der kiuieren Plattform der Stra ßenbahn sichren und dort «in Gedränge »ernriachten. Vermutlich halten sic ihr Opfer bereits auf der Bank beobachtet und waren ihm gefolgt. : Abgebrochene Theatervorstellung, Die gestrige Abendvorstel lung iw Alberttbeoler mußte nach dem erstell Akt wegen plötzlicher Erkrankung des Schauspielers Georg Ottawa» abgebrochen werden. Der Künstler war von so schweren Darmkutikcn und Krawpserschei- mmgc» bemllc» worden, daß er ans Anordnung des Arzte? i»? Friedricbstädler Krankenhaus g-chracht werden mußte. Das Publi kum verließ schweigend da? Dbcater d. Die Abrechnung über die Meißner Iährtauscndfcicr. In der gm Donnerstag abgebaltcnen Skadtvcraidnetcnsitznug wurde u a. die Abrechnung über die Meißner Igbrlauicudseier vor gelegt. Diese schließt tu den Eiungtunen mit l.3l 370 M, in de» Ausgaben mit 153 466 M. Es verbleibt alio et» Dcuzit von 10 087 Mark, — Eine von Stadlarcbivar Tr. Gröocr verfaßte E bro » ik der Stadt Meißen verursachte der Stadt eine Ausgabe > 'v 24 606 M. Das Kollegium stimniie. mit Ausnabme der Koiiimuiiiuen, zu — Anschließend wurden Bür"er- meistcr Dr, Kind und Stadlrai F. ick . 6 Iabre micdcrnewählt. Götzen brachten, blieben sie stehen, Chatasan warf ven Kessel hin, ergriff ein Messer, ging zu dem „Menschen" und schnitt ihm de» Hals durch. Die Samojeden heulten auf, zwei Worte wiederholend: „dlumr ringiriprct I8um» ringiriprcl (Gott, erbarme dich!) Der Maler zog schnell das Zeichenbuch und begann mit dem Bleistift zu arbeiten. Seine Hände zitterten vor Eile, um diesen interessanten Augenblick nicht zu verlieren. Während der Arbeit sah er, wie Lhatasan heulend zweimal mit der Hand auf ihn wies. Dann holten die Camojedinnen das Nenntier aus; all« aßen, tanzten, aßen auch den „Menschen" aus Teig auf. Plötzlich gab es eine kleine Verwirrung, eine gelbe Flasch« wanderte über den Köpfen. „Ist es nicht mein Kognak?" dacht« der Maler. VI, Nächste Nacht begann man fortzufahren. Die Flasche war wirklich dem Maler genommen worden, aber er war trotzdem mit der Fahrt sehr zufrieden. Vor der Anfahrt trank er mit Fedor den Rest aus. der in der zweiten Flasch« geblieben war. Fedor wurde betrunken und umarmte den Maler: „Du bist ein guter Mensch. Doporkow. Chatasan sagte uns: Ihr habt Numa betrogen. Ihr habt ihm statt einen lebenden Menschen einen aus Teig gegeben. Man könnte chm den Maler zum Opfer bringen." Der Maler blickte erschrocken Fedor in das betrunken« Gesicht, „Welchen Maler?" „Dich." „Mich? Numa zum Opfer?" „Ja. dich, du wärst heilig gcivorden, Numa hätte dir Nenntiere, junge Frauen, Hunde und viel Schnaps gegeben .. „Warum habt ihr es denn nicht getan?" „Das Volk hat nicht besohle». Die Russe» werden dich suchen. Man dars nicht. Du bist rin guter Mensch, ich lieb« dich . . X. ckalcnarl«». ktlrb»»«»«»« ,»« Ub4>»«I )
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