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Nummer 34 — 2S. Jahrgang kricheu» Kma> wSltzentl. mlt den illuslr. GcaiiSdettagen .Die Wett' »nd der Ktnderbetlage.Frohmut'. >on»e den rerlbetlaiien ,El. Benno-Blau'. .Unlerdattung »nd Willen'. .Die Wett der 8«ru'. .»ierziiicher Siaigeber' »Da« gute Buch' .Fitmnnid. schau'. Moiiniltchel Bezugspreis 3 Ml. einichi. Belieltgeld. ktniettmnlmer 1<» Sonnabend- u. Sonnlagnumme, 8U HauvilchrillleUerr De. <S. DeSeziik, Dresden. Sonntag» den 9. Februar 193S BerlagSori, Dresden rliizrigenprcNr i Tie igewnttene PrttlzrNc IN» Familte»» anje>^e» ». Stclle»«e>uche !tvz. Die l-etllrellaiiiezeite. 39mm drei!, I Flir rinzeigen a>nerhalb des BrrbrenungSgebter«! inePettirettamk,eile >.:«»-«. Brieigeb.^ JmFatt^ höherer Siewatt erlttchl irdc Bervilichrung aus Uieterung lowt, Srikttnna v. einzeigin-ttuuritgen n. Leiitimg v. Schaoenerl^ «elchLttttcher T«U Fra», VmigarN Dresden. weichafeSftea», Denn ».Verlag: «ermaina. Illr Berta« und Druckerei. Filiale Dresden, DreSden-itt. l. Potterllrage N. FernniittllilL Bolttcheckioiuo Dresden H»3. Baiikkonio Siadlbani Dresden Br. vtlln Für christliche Politik uni» Kultur Stedaklion Ser Sächsischen VolII,»itr»ig DrcSden-Mliiadl l. Polierslrage li. Ferneu, alUd und,wl2. Freispruch und Amnestie Berlin, 8. Februar. sDrahtdericht.) Iin Tscherivonzen-Pcozcft verkündete am Sonnabendvor. «nittag der Vorsitzende Amtsgerlchtsrat Wartcnberger solqcndeü Urteil: Die Angeklagten Dr. Beciier. Bell und Schmitt werden freigesprochen. Das Verfahren wird aus Grund der Am nestie gegen die übrige,, Angeklagten eingestellt. De, Hast-- besebl gegen den Angeklagte,, Sadathieraschwili wird ausgeho ben. Das Falschgeld und alles dazu Gehörende wird eingezoge,,. Die Kosten des Verfahrens trägt die Staatskasse. Ter Prozetz gegen die Tschermanzen-Fölscher, der die Dessciiil chkeil in Dentschlanü wie in anderen Ländern sa lange seschäsligl ha!, endet also wie das sprichivörtlich ^gewordene Hornberger Schietzon. Plan hal zwar einlvandsrei seslgesielll. vatz Fälschungen russischer Lkniknoten i» grotze», Uliisaugc vor- genoimnen ivardeu sind. man hat auch srslgeslelll. das; die an- aekiagleu Deutschen de» georgischen Fälscher» öedenkliche Hel serdieuste geleistei habe». Aber inan hat diesen Deulschen patriotische Zivecke zugnle gehallen, und die beiden Georgier mit dem grösst, Mantel der Amnestie zugcdeckl. Wir zwei feln nicht, datz dieses Urteil juristisch emivaudsrei ist. Weiili aber das Vergehen der Georgier unter die Amnesttc siel, dann hätte es Hoch schon in der Voruntersuchung möglich sein sollen, das scstzustcllen und die Hauptversammlung zu ver- meiden. Es wäre uns dann die Feststellung vor der Welt öffentlichkeit erspart geblieben, das; in Deutschland die Bank- Noten eines fremden Staates im protzen gefälscht worden sind. Jetzt besteht die Gefahr, das; nicht nur in Russland, sondern auch in anderen Ländern der Einürnch entsteht, in Deutschland wurden derartige Fälschungen als politische Verbrechen beur teilt und die Verchrecher geschoul. Der Tscherivonzen-Prozes; l>at einen Blick hinter die Kulissen der internationalen Politik ge staltet. Cs wurden die Umrisse eines Spiels mit hohem Einsatz und ohne Skrupel hinsichtlich der verwendeten Mittel deutlich, das von führenden Industriellen des Westens im Bunde mit georgischen Patrioten und deutschen Nationalisten gespielt worden ist. Ein Spiel, das Nutzland seinerseits mit gleichen Mitteln beantworte! Hai. Ern nachdenkliches Beispiel siir den sittlichen „HochstanS" der grotzen Politik im 20. Jahrhundert! Gefängnisstrafe für Dilus Keller Die unsachlich« Polemik des „Neuen Volks". München, 18. Februar. Das Amtsgericht München ver handelte über den Beleiolgniigsprozes; des Miniiterpiäsidenten Dr. Held gegen den Herausgeber des cheisUichsozialen „Neuen Bolus". V >! usHetIer ! in Würzburg. Heller halte aus der Puriscr Korrespondenz des früheren Sepmaiislensichreis Mal thes einen Artikel abgedrnekl. in dem Matches be hauptete. er habe nrknndlieims Material in den Händen, «ns dein hcrvorgehe, das; Tr. Held iin Fahre I02N siir die Ab- tretung der Pfalz eingelrelen sei. Ais Zeuge wurde Legatmns rat Dr. Knoche oom Reiche-Kommissariat Wiesbaden vernom men. Er bestätigte, das; Held und die bäuerische Negierung sich jederzeit ans das entschiedenste gegen jede Veränderung der staatsrechtlichen Verhältnisse der Pialz ansgesviochen bänen. Das Urteil lautete mit der Begründung, das; die gegen Held erhobenen Vorwürfe durchaus unwahr seien, aus drei Monate Gefängnis. „Vernunft wird Unsinn .. Lebenslängliche Gesängnlsstrase wegen Diebstahls. Neuyork, 6. Februar. Eine 28jährige Frau namens Ruth SI. Clair wurde gestern wegen eines Ladeudiebstahis zu lebens länglichem Gefängnis verurieilk. Sie halte sich dieses Ver gehens zum vierten Maie schuldig gemacht und »ach dein vor kurzer Zeit angenommenen nur snr Sen Staut Nenmwk gül tigen sog. Banmergesetz steht ans das vierte Eigentums delikt einer Person Gesüngius für Lebenszeit. Dies ist der erste Fall. >vo das Gesetz gegenüber einer Frau zur Anwendung ge langt. Die gestohlenen Waren bestanden ans einer Flasche Par füm und Schlafanzügen im Gesamtwerte non noch nicht lüg Dollar. England und Amerika einig Die Gruppenbitdung auf -er Londoner Ftottenkonferenz Aufregung in Paris London, 8. Februar. Die Iinlialioe der amerikanischen Delegation ist gestern durch die britische Regierung »nterslützl worden, die eine umsangreiche Denkschrift veröijentlicht hat, i» der die amerikanischen Vorschläge ,,» allgemeinen unterstützt werden. ^ In der Teukschl'ist lieitzi es: . ^ Die Regierung ist der Meinung, datz, wenn die Flotten nicht eine Bedrohung sein sollen, ein Gleiä>gewichl unter ihnen ^ ^ mittels internationaler Vereinbarungen ansrecht erhalle» werde» mutz. Sie ist antzerdcin der Ansicht, das; dieses Gleich- gewicht nicht erzielt werden wird allein durch numerische Gleichheit in Schissen und Tonnage, sondern nur durch die An nahme vereinbarter Programme, die auf Erivägungen der Er fordernisse mit Bezug aus Verteilung usw. gegründet sind. Die Frage mutz ans Konferenzen wie der augenblickliche» behandelt und mus; durch Uebercinkünfte geregelt werden, die für gewisse Zeiträume abgeschlossen und sodann neu geprüft werden müssen. Es wird daher vorgeschlagen, das, die allgemeine Ver einbarung. die aus dieser Konferenz hervorgeht, bis IMi laufen soll, und datz im Jahr litttü eine weitere Konferenz «inberusen wird, um die Lage ,„Ir Bezug aus die Weltbczlehungen neu zu erwägen. Ans diesen Erwägungen regl die britische Regierung die folgenden Vorschläge für die Begrenzung an: Ein Uebereinkommen sollte erzielt werden nicht mir über Pauschal- tonnage, sondern über die Grütze der einzelnen Schisse in de» verschiedenen Kategorien und über die Tonnage, die von jeder Nation siir jede dieser Kategorien verimindi wird. Die Kale- gorien sollten sei»: Grotzkampfschisse, Fliigzeun»»itlerschisse, Kreuzer, Zerstörer »nd Unterseeboote. Ein Ueberei » kom - men »ach Kategorien ist notwendig, um die Beseitigung des Rüstungswettbewerbs und die Ausrechterhaltung des Gleich gewichts von Flotte zu Flotte zu erziele». (In diese,i Punkie» ist Frankreich bekanntlich enlgegengesetzler Meinung. D. Red.) Die britische Regierung ist nicht für einen allgemeinen Trans fer. Sie ividersel;, sich dem Transfer mit Bezug aus Gros; kampsschiffe, Flligzengiiintierschisse und Unterseeboote. Tie Regierung schlügt vor. datz die Zahl der Grotz- k a in p s s ch i f s e. die für jede Signalarmachl durch den Washingtoner Vertrag festgesetzt worden ist. innerhalb 18 Mona te» nach der Nnlisigcrnng des Vertrags, der ans dieser Kon ferenz hervorgeht. erreicht iverden soll, stall bis Ü1V. Sie schlogi vor. datz keine Ersetzung bestehender Schijie vor der nächste» Konferenz mi Jahre Ulli.', statlsindeii soll. Ihre Sack- verständige,, sind für eine Be»Minderung der Tonnage von Zf, 000 Tonnen ans 22 000 Tonne» und der Geschütze von l«! Zoll ans 12 Zoll: sie sind auch snr eine Verlängerung der Lebens dauer von 20 auf 26 Jahre. Sie schlägi eine 'Verminderung der Gesamttonnagc der FIngze n g in utters ch isse für die britische und die amerikanische Flott,' von OiüOOO lonnen nach dem Washingtoner Vertrag ans beispielsweise- 100 000 Tonnen und eine Neuregelung der änderen Nationen »ach dem Washing toner Schlüssel vor. Sie schlägt weiter vor. gas; die Höchstoee- drängung von Flugzengmnit'.'ischijsen ans 22 000 Tonnen ver mindert wird. Die britische Negierung schlägt vor. datz die Tonnage- grcnze von Kreuzer» »nt achtzölligen Geschützen 10 000 Tonnen bleibt, wie dies n» Wojhingtoner Vertrag vorgesehen ist, und das; eine Tonuagegrenze siir kleinere Schine mil eliva 6000 oder 7000 Tonnen festgesetzt wird. Sie ichlägl vor. das: »nr nach einer sesigcsetzte» Proportion in der letzteren Klasse bis zu dieser Grenze gebaut wird, und das; die Lebensdauer von Kreuzen, 20 Jahre betragen soll. '.Nit Bezug ans Zerstörer wird vorgeschlagc». das; die zngewiesene Grenze snr Führer schisse 1820 Tonne» sei» soll, für Zerstörer 1000 Tonnen. — Di« Regierung schlägt die Abschaffung d«c- Unterseebootes vor. Wen» die Abschaffung des U»tersee>"'0is nicht vereinbart iveraen kan», wird die britische Neg ern»,, Borschiäge unter breiten, die die Unterseeboote streng ans Berteidignngsersorder »isse beschränke». Paris, S Februar. Die Mvraenprcssc trögt angesnlüs der amenlauiseten und britischen Denlsetirinen cm ziemlich auigercglcs PerNülen zur Scham Für ablclmendes Verbalten gegen das ongeligebsmOc Vdr geben wäre sicher noch schärfer bervorgelrele». wen» die Nachricht über die anicrilan.sche und englische Einigung inüier in P.nis cim getroffen wäre. Nach dem Sondeibenchieisialler des .Ala t in" wäre die beste Antwort, me»» srg»;ösiiel:eiie>Is die Sicherrestsirgge „>n,g worse» und am die Herabieionig der französischen Lttiidttreiikrüste hingenncse» werden min ie. Das Blatt oi per Ansicht, die srnnzö- sische Stellung habe sich tntwrch vench echtert, das: a»s der Landauer Konserenz Ziffern genannt wurden, die man »ach Ansicht des Biat tcs de, attgeiucinrn Adriijlungslanserenz >„ Gen, hätte varbelinNen müssen. Don oben her sparen! „Wenn »inn bei uns von öffentlichen Angelegenhei ten spricht, dann sind es Schulden" -- Vas hat schau im 16. Jahrhundert der ivurltembergische Schriiisteller Chr. Dämel Lchnbart sestgeslellt. Sein Landesherr, der noch nicht der Ansicht war. das; der Deutsche ui Wort und Schrift seine Meinung frei Nutzern durse, hat ihn damals wegen dieser und ähnlicher Feststellungen aus dm Festung Hohenasperg gesperrt, wo er dann zehn Jahre Zeit halte, über den Jammer der deutschen Politik nachzudenken. Heule wird man nicht gleich eliigesperrt, wenn inan über die osseinUche Fmatizgebarung den Kops schüttelt. Aber das betrübte Urteil Schubarls über das Wesen der öjleut- liche» Angelegenheiten in Deutschland ist bis heule rich tig geblieben. Die Vorschläge, die in diesen Tagen der sorgenbe- drückle Finanzmuusler Dr. Moldmichmmr seinen Mun- slerkoliegeii gemacht hat, mutz inan mit Humor betrach teil, wenn man nicht ui leichten Trübsinn verfallen will, (sieivitz. Herr Mvldenhauer ist ein ehrenwerter Mann, er tsl an der Bescherung nicht schuld, die ihm Herr Hilserding hinienassen hat. Wvhm sind die schönen Maienlnge, da Herr Neinhvlü, uinjtlbelt von der Fndustrtellen-Tagnng. das Evangelium der Steuersenkung predigte! Davon ist bis auf weiteres nicht mehr die Rede. Wohl aber von S t e u e r e r b ö h u n g e n. Herr Molöenhauer gebt der angenehmen Beschöstignng nach, die schon vor dem Krieg den Herrn Finanzntiilister zu einer Wilzbiati Figur ge macht hat: Er sucht neue Steuerguellem Zu Weihnach ten hat man den Raucher beglückt — warum soll es also der Biertrinker besser habenV Und biiiter der Erbobung der Tabak- nnd Biersieuer kommt ü:e Erhöhung des Kaffeezolls angeschrilten — Kafseerrinken ist ja auch eine Art von Losler. Aber der Herr F-iiianznunisler will nicht etwa ols moderner Eato Eensorins durch Stenern das Laster bekönipsen. er will vielmehr, datz recht viel Tabak, Bier und Kaffee verbraucht wird, damii das Loch nu Hausholl sur 1!VÜ — rund 700 Millionen — sich mög lichst rasch slille. Aber wird diese edle Absichl ans diesem Wege erreicht werden? Wird nicht Ser Verbrauch der be steuerten Genutzinittel znrückgehen? Wir inochlen dem Herrn F-inailzininister bei seiner löblichen Stiche nach nctien Stenern die schöne Mahnung ln Erinnerung brin gen. die eln deutsches Witzblatt bei der Erbebung des 2üehrbeitrages vor dem Kriege in die sinnigen Verse kleidete: „Hackt dem Kater den Schwanz ab — hackt ihn aber nicht ganz ab! Latzl noch eitlen Slmnniel dran. datz man weiter hacken kamt!" ch Senkung derAusg a b e » — das in der zwene Weg, ans dem das (Gleichgewicht im Haushalt inr >0!0 miederhergestellt werden kann. Fn einem Lande, dessen Wirlsehafl so mit Stenern bepackt ist. ist dieser Weg sicher der bessere. Datz gespart werden soll, darüber sind sieb alle einig. Aber wo gespart werden so!!, dal über gibt cs linier drei Deutschen vier verschiedene Meinungen. Wir braucheil nur an d:e Tatsache zu erinnern, die man den Zirknlaiivnsprvzetz der Velwaitungsresorm nenneil könnte: Tag für Tag verlangt die enlrüslete Wöhlerichasl von den Regierenden sparsamere Verwaltung Wenn aber schlietzlich die Regierenden sieh zögernd entschlietzem liier ein Amtsgericht, dort eine Voslanslalt oder da eine Garnison zu streichen — dann rückt die gleiche Wähler schaft mil Bittschriften und Drohungen den Regierenden zu Leibe: diese Einsparung dürfe selbstverständlich nicht gemacht werden! -- Jeder in Deutschland ist der Ansicht, dntz der andere ansangen müsse zu sparen Wir machen einen praktische» Vorschlag. Alan nehme dach einmal den Reichshaushalt van 1021 sde» ersten Haushalt noch der Stabilisierung) und vergleiche ibn mi! dem Hansholt für 10K0. Mmi wird finden, datz talstremhe Positionen um 100 Prozent und mehr gestiegen sind Mail frage in jedem einzelne» Fall: F st d a s n ö k i g ? Selbst verständlich ist im Rabmen des Ressorts betrachtet, jede Ausgabe nötig. Alan »intz also fragen: Fst das nötig in einem Lande, dessen Wirtschaft unter den Steu ern erliegt, dessen Laildwirtschait dem völligen Ruin zu verfalle,, drob!, dessen Milielstond ins Piolelarial her- Keule: Die Welt iFIlnst! ierte Wachend Unterhaltung und Wissen Das gute Buch Iurnen. Sport und Spiel Ftlmrundschau ilage)