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f kurz vor der Zah. Ueberiveisungen an. »rohende Unheil, daß »r. eine Andeutung nanznok oerordnetenkollegium alsozialisten, Sozial- -me einer Anleihe ächsischer Gemeinden, s Defizits im städti- die Erhöhung der sollte, und die Er. lle Strom- und Gas- ten Sparmaßnahmen tM. betragen sollen, Die Stadtverord- die Aufnahme einer 000 RM., die in der affungszwecken Ber- leister Dr. Platz mit. )t 1406 050 und das Hygiene, Ortsgrupp« n 3. Dezember 1929 . Georgplatz 6. einer . med. fromme mir» Entstehung und Hei. rat.) n Kaufhaus der inne- jwei Mädchen von 15 Die Kriminalpolizei hundert Mark ab. di« rschiedcnen Geschäfte« nbauschule m besteht an den sden eine fünf, usch ule. Sie hat scher Werstatt-Täiig. zur Ingenieur-Tätig, eben sowie in staut, befähigt, zu vcrinit« gewerblicher Unter. rechende Ausbildung e Schule zwei Abtei- inen- und Elebiro- g der Höheren Ato lle durch den Gut- wesen beim Reich-'- Damit erhalten igung zum Eintritt üenst der Beamic»- n dein Neubau der >cr uitt seinen neu und Untcrrichtsräu- Nlles Nähere ist aus bosteulos zur Der» sN.) Um irrigen r zu begegnen, wird zoersicherung darauf Tierseuci-enentschädi- iehoersicherung ooni ud am 10. Novem« zur Deckung des en. der im Ge. > noch entsteht. Es hlung für 1928 noch 9. Die zur Zahlung men Umlagebciträge tssahr 1928 erhoben Rcichsininisters für itöber 1929 und des November 1929 isi lrzunehmen. ietet auch in diesem ine Fülle wertvoller ulturhistorisch bedcut- vom Leben deS Texten dcz Buddhis ten wird. Neben der ete besieht der Haupt, er tibetanischer Tem- nims für Völkerkunde arhjgen Bilder erhält Dabei ist der Preis igenbecks Reich* fr«,, wissenschaftlicher cfang und Tierpflege , Hand reichen Bild» — Strciszügc durch meinsam mit Alfred ifad zurMotor. fesselnd und sarbeu« c technische und kul- Menschen und Fahr- cnd, ergibt alz Gön nt zugleich eine Art , politischen, kulturcl. enschheit vom Urpfad . — Derartig« wert- geeignet dem Bolks- c, Berlin-Ebarloltcn- sreun-d« zu gewinnen. geben Sie für da« ines" — ..Gemacht, das Geld liegt auf »g den Nomen einer brummt er. ,,Na, st wiederzuerkenne» l.«iprig und Umgrhung UnverSnderke Metzmieken zur Frühjahrsmesse 1930 Die beim Rat der Stadt Leipzig bestehende Schicdsstelle für Meßsachen, 'die aus Vertretern der Vermieter sowie der Aussteller Mieter) paritätisch zusammengesetzt ist, hat in ihrer Sitzung am 12. Oktober beschlossen, di« Mietpreise sür die Leipziger Früh fuhrsmesse 1930 unverändert zu lassen. Wie zu den Messen des Vor jahres kostet also 1 Quadratmeter Ausstellungsraum einschließlich Werkleistungsbcitrag in einem Hause 3. Klasse: 19,35 NM., 2. Klasse: 22.90 RM., 1 .Klasse: 26,25 NM., der Sonderklasse: 32,50 NM . I laufender Meter in einem Hanse 3. Klasse: 38,70 NM, 2. Klasse: 45.80 NM-, 1. Masse: 52,50 RM.. der Sonderklasse: 65 RM. Der Preis für 1 Quadratmeter Freifläche auf dem Ausstellungsgeläude beträgt 8,75 NM. ) Aus der Leipziger Ratssitzung. Der Rat der Stadt Leipzig beschäftigte sich in seiner Sitzung am Freitag mit den zahlreichen Angriffen, die während des Wahlkampfes gegen de» Oberbürger meister und mehrere Natsmilglieder gerichtet worden sind. Der Ge- somtrat stellte einstimmig fest, daß die ehrverletzenden Behauptungen durchweg unwahr sind. ) Pressefest 1930. Der Vezirksverein Leipzig im Landesver band der sächsischen Presse, der Berufsorganisation der sächsische» Redakteure und Journalisten, veranstaltet am Sonnabend, 25. Ja nuar 1930, in sämtliche» Räumen des Zoologischen Gartens ein Wohltätigkcitsscst zum Besten feiner Unterstützungskasscn. Den: Fest liegt di« Idee einer „P r e s s e fa l> r t im Grafen Zeppelin" Mninde. Neben einer bemerkenswerten Dekoration des Zoo-Jest- saales werden beliebte Leipziger Künstler in erstklassigen Darbietun gen zu sehen sein. ) Ehrung eines Leipziger Gelehrten. Der Professor für theo- retische Physik Dr. Heisenberg-Leipzig hat -die Ehrenmedaille der Neuyorker Gesellschaft für wissenschaftliche Forschungen erhol- ten. Außerdem hat ihm die Gesellschaft zur Förderung seiner For schungsarbeiten 2500 M. überwiesen. ) Das Geständnis der Paschold. Wie amtlich verlautet, hat die aus Gräfenthal stammend« Elara Poschold. die zur Zeit, zum Tod« verurteilt, in Leipzig in Hast ist. vor dem Oberstaatsanwalt des Landgerichts Rudolstadt ein Geständnis abgelegt, in dem sie die Beihilfe beim Doppelmord an dem lthrmocherehcpaar Rasch in Gräfenthal zugib-t. Das Geständ nis muß noch nachgeprüft werden. Insbesondere muß noch erörtert werden, tnwiciveit ihr Komplize Werner in die Mord- fache verwickelt ist. Qirmnitr, Ivicksu, plsurn Die Todesschlchk im Brückenbergschachl Zur Erinnerung an die große Zwickauer Grubenkatastroph« vor 80 Jahren am 2. Dezember 1879. Bor 50 Jahren ereignet« sich eine schwere Gruben- kaiostrophe im Zwickauer Steinkohlenrevier, die in der Nacht vom 2. zum 3. Dezember 1879 auf dem zweiten Brückenberg schacht über 80 Bergleute durch schlagende Wetter auf entsetz liche Weise ums Leben brachte. Die damals kurz nach 10 Uhr «ingefahrene Nachtschicht von 150 Mann wurde auf dem 4. Flötz des 660 Meter tiefen, dem Zwickauer Brückeuberg- Steinkohlenbauverein gehörigen zweiten Schachtes von den feurigen Schwaden eines schlagenden Wetters erreicht, die über tO Mann erstickten und verbrannten. Die Rettungsarbeitcn, dir im Laufe des folgenden Vormittags durch Bergrat Berg iiitd Schachtööersteiger Boigt mit 12 Zimmerlingen tatkräf tig in Angriff genommen wunden, ermöglichten es. daß nach mittags gegen 2 Uhr die erste Leiche zutage gefördert werden konnte. Ihr folgten dann nach und nach weitere entsetzlich nussehende und meistens verkohlte und durch die Giftgase auf-' gequollene Körper, die im Zimmerschuppcn des Schachtes auf gebahrt und von dev Angehörigen der verunglückten Bergleute iudentifiziert iverden mußten. Unter den Todesopfern dieser bisher größten Dergiverkskatastroph« im Zwickauer Revier, befand sich auch der kühne Schachtstciger Weber, der von einem anderen Schachte aus bis zu den eingeschlossenen Kameraden vorgedrungen war und von diesen noch einige in Sicherheit gebmäst hatte, aber dann selber bei erneutem Vor dringen an die Unglücksftätte mit erstickt war. Die Beisetzung von 70 Opfern jener erschütternden Kata strophe erfolgte am 6. Dezember aus dem damals noch neuen, heutigen Zwickrauer Friedhof an der Crimmiischauer Straße. Ihr ging ein ergreifender Trauergottesdienst in der Zwickauer Marienkirche voran, nach dessen Beendigung sich später ein ge waltiger Trauerzug bildete, in dem über 600 Bergleute in Paradeuniform mit Musikkorps und umflorten Fahnen mar schierten und zu dem weit über 3000 Menschen Spalier bildeten, die teilweise von weither nach Zwickau gekommen waren. Auf dem Friedhose wurden die 70 mit Blumen reich geschmückten Särge nach einer herzbewegenden kurzen Predigt feierlich bei gesetzt. Weit über Sachsens Grenzen hinaus sammelte man für jene 57 Witwen mit ihren IW Kindern, die als Ueber- tebende von jener unglücklichen Todesschicht im zweiten Brückcitbergschacht zurückgeblieben waren. tz. Zum Dienststrafoersahren gegen Amtshauptmann Schnirch. Gegen "Vas Urteil der sächsisci)«n Disziplinarkammcr vom 1. November, durch das der Amtshauptmann von StoIl« berg, Karl Schnirch. wegen grober Verletzung seiner Amtspflichten zu einem Verweis und zu einer Geldbuße in Höhe des Diensteinkommens von zwei Monaten verurteilt worden ist. lzat die Anklagebehörde Berufung eingelegt, mit der die Dienstentlassung des Amtshauptmanns erstrebt wird. Auch der Angeklagte selbst, allerdings aus entgegengesetzten Gründen hat Berufung eingelegt, so daß die Sache also noch den Disziplinarhos beschäftigen wird. tz. Massenurteil gegen rasende Kraftfahrer. Einen unan genehmen Nachklang hatte das Schleizer Dreiecksrenncn vor dem Schöffengericht in Greiz. Da auf den Zufahrtsstraßen zur Rennstrecke Gefahr für di« Fußgänger bestand, weil dt« Motorfahrzeuge häufig zu schnell fuhren, hatte die Gendar merie in Fraureuth eine Geschwindigkeitskontrolle einger-chlet. Nicht iveniger als 200 Kraslrodfahrer wurden auf diese Weise zur Anzeige gebracht, von denen ein großer Teil jedoch Protest einlcgte und gerichtliäxe Entscheidung verlangte. Das Gericht hielt vcrkehrspolizeilickie Ucberschreitungen in allen Fällen sür erwiesen und verurteilte sämtliche Motorradfahrer zu Geld strafen von 10 bis 30 RM. Kur der I-surilr Wahlnachlese in Settendorf Seltendorf. Im Laiche bat es Verwunderung auSgclöst, daß es nicht auch in Settendorf möglich war, die sozialistisch-kommuni- stischc Mehrheit zu beseitigen. Zum Verständnis dieser eigenartigen Tatsache sei mitgeteilt. daß im 2 Wahlbezirk mit den beiden Siedlungen 438 Stimmen für SPD.. 90 sür KPD. und nur 119 für Zentrum und 54 sür Landbund abgegeben wurden, so daß eben diese zugezogeuen Leute im Verein mit den 212 Ifltfeitendorfer Sozialisten und 16 Kommunisten den knappen Sieg mit 35 Stimmen erringen konnten. Die Sieger sind allerdings aiiställig erschrocken über diesen Sieg, denn nach dem unvergleichlich gehässigen, besonders gegen den Herrn Bürgermeister gerichteten Wohlkamp-f mit den lockendsten Versprechungen, wäre es ihnen wahrscheinlich lieber ge wesen. die geknechtete Minderheit zu spielen und die unerfüllbaren Versprechungen anderen zur Durchführung zu überlassen, damit ihnen der Agitationsstoff nicht so schnell ausgehe! Trotz aller Gemeinheiten — ein Flugblatt der protestantischen Sozialisten hat u. a. behauptet, frülxr hätte kaum ei» evangelisches Kind durchs Oberdorf gelten können, ohne verprügelt zu werde»!! — enthielten die sozialdemokratischen Flugblätter auch Sätze, die auch nach der Wahl überall große Heiterkeit erwecken werde». Sie seien wörtlich angeführt: „Es sei hierbei nur daran erinnert, daß der Abschluß des Konkordats mit dem Päpstlich,"» Stubl in Preußen nur durch Mithilfe der Sozialdemokratie möglich war. find sind nicht gerade in unserer Partei gute Katholiken. Evangelische und Anders denkend« in bester Harmonie vereint, mit dem festen Ziele die wirt schaftliche Lage der Minderbemittelten zu verbessernd lind Inas hat Religion mit Gemeindcpolitik zu tun? Nicht das geringste!" Also, wer mal Sozialisten sehen will, die ganz anders sind, alz alle anderen ihrer Partei, muß sich nach Scitendors bemühen! Wir werde» siclTer in den kommenden Jahren wieder öfter Gelegen heit haben, die vorbildlichen Leute kennen zu lernen, zumal fast die selben Personen ins Kollegium zmückkehren. Also warten wir ruhig ab. Schließlich wird dafür gesorgt werden, daß die sozialistisch-kom munistischen Bäume auch in Seiteudorf nicht bis in den Himmel wachsen! In der Gemeindeverordnetensitzung vom Don nerstag wurde zunächst der Wasserlettungsvcrtrao mst der ASW. ein stimmig angenommen. Dadurch wird das ganze Wasser des Fischbach» talcs der ASW. überlassen. Durch den Wassenins. erhält die Ge meinde eine wichtige Einnahme. Die Beschlüsse über Verteilung einer Weih nach isgabc, die voriges Jahr durch die einseitige Bevor zugung dcz Konsums bekanntlich zu scharfen Auseinandersetzung« führte, fanden diesmal schnellere Erledigung. Der Koimnimist wollte großzügig 1000 Mark verteilen, doch wurde der Antrag Stange an genommen. de, je 6 Mark an 113 alte Leute vorsielst. Auf dem Bie- big sollen 2 Lampen angebracht werde», über die Anbringung a« zwei andere» Stellen ü» Orte loll der Bauausschuß beraten. Auch soll er ein Ortsgesetz über AfcheoLfuhr vorbereiten. Zum Schluß wurde der Kaufvertrag mit den Besitzern der Jischbachgucllcn etm stimmig angenommen. l. Hohes Alter. Der ehemalige Landwirt Julius K um« mer in Großsck-önau feierte am 28. November seinen 90. G«. durtsiag. l. Vereinigung der Gemeinden Friedersdors und Zittel, In der letzten Sitzung des Zittauer Bezirksausschusses, berich tete Amtshauptmann Kahmann, daß die Gemeindeverord» rieten von Friedersdorf und Zittel die Vereinigung der beide» Gemeinden beschlossen haben. Der Bezirksausschuß stimmtt, der Vereinigung zu. Leipziger Sender Sonntag. 1. Dezember: 8.00 Uhr: Laudwirtschastsfunk. 8.30 Uhr: Orgelkonzert. 9.00 Uhr: Morgenfeier. 11.00 Uhr: Johannes Kretzen, Leipzig: „Ein Riit durch detz Urwald". ° 11.30 Uhr: Konzert. 12.30 Uhr: Heitere Lieder und Arien. Anschließend: Weitervoraussage und Zeitangabe. 13.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 14.00 Uhr: Aktuelle Stunde. 14 45 Uhr: Bühnenvorschau. 15 15 Uhr: Alt-Holländische Weisen und Tänze. 16.00 IM: Szenen aus „Danions Tod". 1630 Uhr: Kammermusik. 17.00 Uhr: Auf Schallplatte»: Zar und Zimmermann. Anschl.: Unterhaltungsmusik. 18 00 Uhr: Dr. Cornelius Bergmann, Jena: „Dichtung, Meile sehen. Landschaft". 18 30 Uhr: Hermann Unger mit eigenen Werken. 19.30 Uhr: Orchesterkonzert. 21.00 Uhr: Lothar Sachs liest aus seinen heiteren Kurz« geschickten. 21.30 Uhr: Iren« Ambrus mit eigenem Programm. 22.15 Uhr: Zeitangabe, Pressebericht ,md Sportfunk. Anschließend bis 00.30 Uhr: Tanzmusik. Montag. 2. Dezember: 1315 Uhr: Schollplattenbonzert. * 1400 Uhr: Mitteilungen des Deutschen Landwirtfchastsrates. 15.00 Uhr: Stunde der Frau. Kate Kruse, Bad Kosen: „Witz meine Puvven entstanden". > 1540 Uhr: Wirtschastsnachrichlen. 16.00 Uhr: Der Werdegang einer Schallplatte Hl.: „De* Sprechapporat". 16.45 Ukr: Sinfonische Märsche. 17.55 Uhr: Wirischoltsnachrickten: Letzte Notierungen. 18.06 Uhr: 15 Minuten für olle. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30 Uhr: Literarische Umschau: Dr. Arno Schirokauer. Leip», zig: „Auch Romane in neuer Bauart". 18.55 Uhr: Arbeitsnachweis 19 00 Uhr: Aus dem Leben für das Leben. 19.30 Ubr: Romantische Klaviermusik. 2000 Uhr: Sinfoniekonzert. 22 00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage. Pressebericht unK Sportsunk. 22.30 Uhr: Funk-Tauzuuterricht. ZssvlSllSO» Togal-Tabletten sind ein hervorragendes Mittel bei Ktieums, ««<»,«, Irekis», vripps, »4«ru«n- unet tstopkvekn,«»», krleüttungrteesnteksiten. ttaut notarieller Bestäiigung an erkennen über 50M Arzie, darunter viel,- bedeutende Prafesto^en. die gute Wirkung des Togal. Ein Pcnuch ubcrstugl l fragen Eie Ihren Arzt. Lu allen Apotheken. Preis RM 1.40. 0.4V ir.b UNK. 7«.r Nci-I. »ckv »o ,oo Nmvr 8cIiÜ886 im Lrevrvalä jLt» 8«i»wu>sxl«rrow»a voo Kl» v«ll d, o,»»»»>» tb-O, »ertl» t32. Fortsetzung.) Sein« Frau hatte in ihrer Hetze ganze Arbeit getan, und al, vor «in paar Wochen zweihundertsünszig Mark Straf« für die paar Zigarren gezahlt werden mußten, brach di« Wut von neuem und heißer hoch. Er dacht« an den Veriobungsabend damal» und was er daran für Hoffnungen geknüpft. Verfitzt, dacht« er, dieser Es«! von Rupperts! Warum konnten wir nicht Hand in Hand arbeiten. Wir hätten da» fo famos machen können. Der Karo, das gute Tier, lag jetzt auch draußen irgendwo im Busch, dem tat kein Zahn mehr «eh. Aber von dem Ben war es doch eine dumme Idee gewesen, den Hund zu erschießen. Alle hätte er dadurch verraten können, daran dachte dieser Teufelskerl ja nicht. War manchmal so weich wie ein Wickelkind. Al» ob der Hund nicht die zwei Minuten länger hätte leben können. Schmerzen hatte das Tier doch gehabt. Aber nein, um zwei Minuten weniger Weh sür den Karo verriet man mit einem Schuß lieber alle Kameraden. Das war echt Ben. Anwandlungen hatte er wie ein Kind, und ihm wollt« der das bißchen Singen verwehren, so «in Jährling, so ein Frischling. Aber heute wollte sich Adriaen nicht weiter darüber ärgern. Er wollt« an das Trinchen denken, das jetzt ein neues Bettchen bekommen hatte; die Llauausgeschlagene Wiege war dem Frauleinchen zu klein geworden. So niedliche Fäustchen machte das Kind, wenn es spielte, und Aeugelchen hatte es, so braun wie der beste Iavakasfee. Es besaß auch schon ein Sparbüchrlchen, das Trinchen. Adriaen war jetzt ganz zufrieden mit sich; er fühlte sich als guter Familienvater, und als er nun zu Haufe ankam. meint« er zu seiner Frau, er schenke ihr doch den Eamtmantel zu Weihnachten; sie könne morgen oder übermorgen, oder wann sie eben Zeit habe, nach Gladbach oder Krefeld fahren und Ihn sich holen. Sie horchte auf. Was war denn in den Mann gefahren? Gestern noch polterte er über die kleiderverrückten Fraulcut und fand, daß ihr alter Mantel noch lange gut sei, und nun wollte er doch einen neuen kaufen. Und da sie fürchtete, diese Stimmung sei morgen früh verflogen, fo ließ sie sich einen Hundertmarkschein geben und nahm ihn hastig aus Adriaens Hand, als der ihn zärtlich zwischen den Fingern rieb und doch wohl schon wieder ein bißchen zögerte, so was für Frauleutzeu^ auszugcben. Die Frau aber sah sich schon von den Nachbarinnen bewundert und spürte schon den Samt -wischen den Händen, der so zart und weich war. In Terportenr Hof schien es fast wie früher zu sein. Willi arbeitet« gut. Und mit immer froheren Blicken schaute er dem Anneken nach. Ganz vergessen schien das Hinausfliegen aus Bens Stube über der Gewißheit. Ben will nichts mit dem Mädchen. Lisa mußte von dem jungen Menschen «ine richtig« Predigt anhören, sie wuselte nachher in der Küche herum, schüttelte den grauen Kopf und verwunderte sich über die heutige Jugend. Dann gestand sie sich doch im Herzen rin, der Junge Hab« nicht ganz unrecht. Am vergangenen Sonntag brachte Willi dem Anneken fein« zartgrüne Wolle mit. Das Mädchen staunte. Aber der Willi lachte: „Sie haben so nette Jäckchen in der Stadt. Hätte dir ja gleich ein fertiges kaufen können. Du bist aber so ein geschicktes Mädchen, du machst es dir sicher lieber selber. Und ich kann dir abends auch helfen, das Garn halten." Anneken wurde es ganz warm vor Freude. Sie strich über das flaumige Garn hin, hielt es an das Gesicht, und sogar Frau Terporten fand, es sei eine gute Farbe zu Annrkens blondem Haar. ' Schon am andern Abend wurde das Garn aufgewickelt, und es kam hier und da ein Lachen zwischen den beiden auf, scheu und zag, sie sahen immer wieder zur Mutter hinüber, ob es sie nicht verletze. Denn Frau Terporten ist sehr müde und traurig. und denkt immerzu an den Christian. Ihre Augen sind rot vom Weinen, und ihre Hände halten oft still bei der Arbeit, und sie sieht den Jungen, draußen auj der Bahre im Hof, und plötz lich fährt sie aus und kann sich erst nach einer Zeit wieder in die Gegenwart ohne Christian finden. Ben brachte ihr im Ansang von jedem Uebergang einen Anteil. Nie nahm sie ihn an. Ben war ganz trostlos. Einmal sprach er mit Willi davon. Nun gibt er es ihm, und der setzt es in Terportens Hof ein; cs fehlte an einem neuen Pslug, da» Scheunendach mußte geflickt weiden, mit einer Kuh hatten st« Unglück, sie konnte nicht mehr geschlachtet werden. Und Frau Terporten fragt in ihrem Schmerz nicht viel danach, wo da» Neue herkommt. Es ist da, und es ist gut, denn sie sieht wohl» daß Willi «In prächtiger Schaffer ist. > Einmal, als das Lachen der beiden ein bißchen lauter wirk, fleht sie zu ihnen hinüber, die erschrocken die Kopse ducken. Aber ein Lächeln liegt um Frau Terportens Mund. Sie sink jung, di« zwei da vor ihr, warum sollen sie sich nicht freuen« Und will das Anneken den Willi haben, so soll es gut sein. Das Garn ist längst ein schöner runder Knäuel geworden, der wird langsam kleiner und kleiner, und am ersten Advent« sonntag bewundern Annekens Freundinnen die hübsche Jacke, Eine jede probiert sie an. Biel Spaß ist.dabci und viel Lachen, und Willi, der darüber hcreinkommt, wird umdrängt, und fi» bitten ihn, ihnen doch auch die Farbe auszusuchcn, denn mit den» Anneken habe er cs sein getroffen. Willi lacht und denkt, mit dem Anneken sei es auch etwa» Besonderes. Er schaut die Mädchen der Reihe nach an, di« blonden, die braunen, die schwarzen Köpfchen. Nein, er müßt« keine Farbe, die zu ihnen paßte. Und seine Augen suchen da» Anneken, und sic lacht ihn an. Barbaras Koffer steht fertig gepackt. Mutter Belliketriy zupft an einem Schürzenzipfel und hockt ganz traurig und «W zufrieden auf einem Stuhl. Hat dieser Grenzer «» doch wirklich fcrtiggebracht. daß ihr Fräulein geht. (Fortsetzung folgtZ