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VIttLKIIObl: 81» lAontng, 2. veremder 06^ ttd vlenstsq, «len 3. veremder »en u Porten: I^§UElSI^IlSl)S IVocsients^s Lonnts^s >3>5l7lS ! s l Um -ie Zukunst -es -eustchen Films Unsere Vorschläge, wie dem dcut ben nicht nur in Zn Filmindustrie . schen Film zu helfen der Filmsachpresse, sondern auch in ustric selbst große Beachtung gefunden. Daß die Fachpresse, die seit Jahr und Tag in dem gleichen Schema die Lustbarkeitssteucr als den verderblichen Vampyr der Filmindustrie bekämpft, schon aus dieser Kampfstellung heraus sich gegen unsere Nesorinoorschläge wenden würde, war zu erwarten. Nicht zu erwarten war allerdings, das; kein einziges Blatt sachlich aus unsere Darlegungen, warum ein Fortfall der Lustbarkeitssteuer am allerwenigsten der deutschen Yilmproduktion zugute kommen wird, eingehen würde. Man hütet sich, an dielen wunden Punkt der Front gegen die Lust barkeitssteuer zu rühren, und glaubt darüber hinwegtäuschen zu können, in dem man um so lauter die alten Verslein von dieser Würgesteuer singt. Man kennt sie aus den Eingaben der Epitzenorganisation ebenso wie aus den Geschäftsberichten her- trntergewirtschasteter Filmgesellschaften. Weder die Ufa, noch hie Emelka. noch die Westi, noch die Vruckmann, noch die Phoebus, die Jfa, die Derussa und wie di« zusammengebroche nen und teilweise wieder sanierten Filmunternehmen alle Heiken, sind durch die Lustbarkeitssteuer ruiniert worden, sondern Ü« scheiterten an Unfähigkeit, kur Mißwirtschaft und Korruption. Die Lustbarkeitssteuer hat die geringste Schuld an der Krise, In der sich die deutsche Filmindustrie zur Zeit befindet. Die Skandalassären der großen Firmen, die viele Millionen ver geudet haben, und die Gaunereien der zahlreichen kleinen Filmpiraten, deren Opfer besonders Privatleute waren, haben das Vertrauen der Bank» und Finanzwelt zur Filmindustrie restlos erschüttert. Man frage kinmal die Fabrikanten, aus die Verträge welcher Verleiher Ne ohne besondere Sicherheiten noch Geld bekommen und pxlchen Bedingungen! Die drohenden Wolken über der «cdeutcn eine neue Verschärfung der Lage, die bereits jetzt un» haltbar wäre, wenn nicht das Reich der Emelka beigesprungen wäre. Die gesamte Filmindustrie ist desorganisiert und in ihren Methoven verrottet. Eine Aushebung der Lustbarkeits- stcucr würde, soweit sie überhaupt noch deutschen Firmen nutzt, allein auf die Dauer keine Besserung bringen, sondern lediglich gewisse Bankrotteurs des deutschen Films noch einige Zeit über Wasser halten. Wer ernstlich an das Problem des Wiederaufbaus der deut schen Filmindustrie hcrangeht, darf sich diesen Tatsachen nicht verschließen. Wenn die Frage des deutschen Films nur eine Finanzsrage wäre, so würde ihre Lösung nicht allzu schwer sein. An Geld hat es vielen Filmgesellschaften wahrhaftig nicht gefehlt und doch er litten sich elend Schissbruch. Die Frage des deutschen Films ist in allererster Linie eine geistige, und nur wer das berücksichtigt, wird sie lösen können. Darum ist die Einstellung der Filmfachpresse, die teilweise glauben machen will daß mit einer finanziellen Sanierung der Film industrie geholfen, grundverkehrt. Die geistige Sanierung muß Hand in Hand damit durchgcsührt werden, sie ist keine cura vosteiior, sondern eine eonckitio, ohne die eine Rettung ikbar "" der d zu Ufa Unser Vorschlag der Prämiierung guter deutscher Filme und der Gründung einer Filmschule Hirt darum keine sekundäre Bedeutung, sondern ist grundlegende Bedingung für die geistige Sanierung. Die Filmpresse hat ganz verschieden darauf reagiert. Das „Reichssilmblatt" (16. Nov.) begrWt eine Prämiierung des guten Films als eine der nächsten Aufgaben des Staates. Die „Lichtbildbühne" (16. Nov.) besorgt, daß ein Prämiensystem eine Fülle non Konflikten in sich berge, da die Auslegung des Begriffs „guter Film" sehr verschieden sein könne. Der „Kinematograph" (13. Nov.) fürchtet, daß die Prämie in vielen Fällen als Anerkennung für künstlerische Leistungen gegeben werden könne, die in diametralem Gegen satz zu den geschäftlichen Möglichkeiten und Erfolgen stükdrn. Außerdem stößt er sich an der Person des Reichskunstwarts Dr. Redslob, den wir als Vorsitzenden der Prämienkommission nominiert hatten. Die „Lichtbildbühne" hält eine Filmschule für wichtig, der „Kinematograph" spricht sich dagegen aus, weil... die unzulängliche Münchner Filmschule ein Mißerfolg war. Das „Film-Journal" (17. Nov.) weist unsere Vorschläge „aus sachlichen Gründen" aufs schärfste zurück, ohne diese, sach lichen Gründe zu nennen! „Lichtbildbühne" und „Reichssilmblatt" wenden sich nicht grundsätzlich gegen die Gründung! eines Filmfonds, halten aber dessen Finanzierung durch eine Reichssilmabgabe für abwegig. „Lichtbildbühne" meint, daß man nicht die F osren der anderen Sparten der Filminoi Die Icht die Filmgr auf 'kosten der anderen Sparten der Filmindustrie fördern könne. Sie vergißt, daß unsere Vorschläge allen Sparten zugute kommen. Der Führer der deutschen Lichtspieltheaterbesitzer, Kommerzienrat Scheer, hat auf den letzten Versammlungen des Reichsoerbandes der Lichtspieltheaterbesitzer immer wieder betont, daß di« Theaterbesitzer endlich gute Filme brauchen. Ein guter Film bedeutet für aste Sparten ein Geschäft. (Für die allzu Bedenklichen, die glauben, es ließe sich über den Be griff „guter Film" keine Einigung erzielen, sei als Bespiel eines solchen guten Films der Franck-Film „Die weiße Hölle vom Piz Palü" genannt.) Der Theaterbesttzer macht damit ebenso sein Geschäft wie der Verleiher und der Fabrikant. Und wie sehr eine Schar wirklich durchgebildeter Filmschaffen der die Herstellung eines Films und damit auch die Vertriebs preise verbilligen würde, braucht hier wohl nicht näher ausge» führt zu werden. Die „Lichtbildbühne" sollte sich darüber klar sein, daß kein deutscher Wirtschaftspolitiker einer bedingungslosen Aufhebung der Lustbarkeitssteuer zustimmen kann, weil das bei der heuti gen Situation des Filmverleihs in Deutschland bedeuten würde, daß ein großer Prozentsatz der Mil» Nonen, die bisher den Kommunen, also Immerhin der deutschen Wirtschaft zuflossen. über die ausländischen Verleihe direkt in» Ausland abwandern würde. Bei einer freien Ein ahr, wie sie die „Lichtbildbühne" propagiert, wurde dieser > naturgemäß noch gewaltig erk ' liegen, würde eine freie Film deutschen Film» bedeuten, litik wür! wie Prozentsatz Dinge heute Tod des »mäßige" Zollpolitik rhöhen. Wie die me,«fuhr den würde daran ändern Auch «ine und es ist meyr als stagNch, rw man damit überhaupt einen Fkkmfond» zur Förderung der deutschen Filmproduktion speisen könnte. Dieser Vorschlag erscheint uns noch weit „abwegiger" als der unsere. Das im übrigen unser Vorschlag, den Fonds durch ei«e zehnprozentige Reichsfilm abgabe zu finanzieren, nicht so abwegig ist, wie es die „Lichtbildbühne" meint, und nicht auf einem grundlegenden.Irrtum beruht, wie der „Kinemnto- graph" behauptet, beweist die Stellungnahme der Lichtspieltheaterbesitzer selbst, die in einer Del«» giertcnversammlung ihres Rcichsverbandes am 15. November sich eingehend mit den Reformvorschlägen der „Germania" de« faßt haben. Man hielt dort den Weg einer Reichs» filmabgabe, die die derzeitige kommunal» Lustbarkeitssteuer ersetzen würde, sehr wohl kür gangbar und um so erträglicher, als man sich dadurch der schwierigen Verhandlungen mit den einzelnen Kommunen enthoben sähe und es nur mit einer einzigen verantwortlichen Stelle zu tun habe. Wenn man Bedenken über die richiche Verwendung des Filmfonds äußerte, der nicht zur Sanierung einzelner Firmen benutzt werden dürfe, sondern im Interesse der gesamten Filmindustrie verwr.tct werden müsse, so ist cs wohl selbstverständlich, daß hier nur nach bestimmten, genau fcstgelegten Richtlinien verfahren werden darf. Wir haben das in unserem Artikel in Nr. 525 der „Germania" bereits ausdrücklich betont. Bemerkenswert ist, daß inzwischen auch die Dach organisation der film sch affende n Künstler D e u t sch l a n d s, die am 14. November in einer Delegierten versammlung (vergl. „Germania" Nr. 537) ihr Arbeitspro- gramin bekannt gab, Forderungen erhoben hat, die sich durch» aus mit unseren Vorschlägen decken. Man erstrebt, daß die Erträgnisse bzw. Teilerträgnisse der Lustbarkeitssteucr, soweit oder solange ihre völlige Aushebung nicht erzielt werden kann, Zwecken zugefllhrt werden, die das deutsche Filmschaffen in künstlerischer und sozialer Hinsicht zu fördern geeignet sind. Man erklärte, daß man hierbei insbesondere an Staats prämien für gute deutsche Filme und an die Gründung einer staatlichen Filmakademie (Filmschule) denke. Im Interesse einer geregelten Heranbil dung eines künstlerisch und technisch qualifizierten Nachwuchses sowohl wie der Filmschaffenden überhaupt, die sich ständig weiterbilden müssen, hält man eine solche Filmakndemie für unerläßlich, damit der deutsche Film künstlerisch auf der Höhe bleibt. Es wurde betont, daß selbst die größten Film- künstler sich in Hollywood auf der dortigen Akademie immer fort über alle Neuerungen auf dem Gebiete des Films unter richten ließen und Gelegenheit nähmen, sich mit allen wichtigen Filmen des In- und Auslandes bekannt zu machen. Im Ge gensatz dazu bekqprmt der deutsche Filmschaffende häufig noch nicht einmal die Filme zu sehen, an denen er mitgearbeitet hat, geschweige denn daß ihm überhaupt eine Gelegenheit zur Fortbildung gegeben wird. Aus der Erkenntnis der eigenen Berufsnot heraus sehen daher die Filmschaffenden in der Er richtung einer Filmakademie die beste Gewähr für die Vor wärtsentwicklung des deutschen Films. Ihre Stimme sollt« um so mehr ins Gewicht fallen, als der Wiederaufstieg de» deutschen Films schließlich nur durch den Impuls der schaffen den Filmkünstler, seien es nun Autoren, Regisseure, Kamera leute, Architekten oder Darsteller möglich ist. Daß sie sowohl wie die Lichtspieltheaterbesitzer den von »n» gemachten Vorschlägen zustimmend oder wenigstens nickt ab weisend gegenüberstehen, beweist zweierlei: 1. Unser Programm ist notwendig. 2. Es ist praktisch durchführbar. Alle Einwände der Filmfachpresse, soweit diese überhaupt begründet sind, sind unwesentlich und nicht überzeugend. Wir oben unsere Pflicht getan und den uns gangbar erscheinenden cg zur Rettung des deutschen Films gewiesen. An den verantwortlichen Instanzen der Filmindu strie und des Staates ist esietzt, sich aus diesem Weg zusammenzufinden. Es geht um ein deutsches Kulturgut, um einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor, um das eindrucksvollste Propagandamittel der Gegenwart' Die Zu kunft des deutschen Films steht auf dem Spiel. Diele» Tatsache sollte Grund genug zu einem schnellen und entschlossenen Ver handeln und Handeln beiderseits sein. Kleinliche Bedenken und Sonderinteressen müssen hinter den großen Gesichtspunkten -urückstehen. vr. K. Brranlwortlich tllr Politik »nt» Feuilleton; 0r. ». D«»c>hk; für Lokal«» un» Sport: «.John; sür «Inzeig«»: «.Lenz, all« In Dresden, polierllratz» lt, »ruck und »erlag: «ermania Filiale Dresden.