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trrreuzv rkehr liegt, Er teile haltende» ind in Schritt« ilcksicht daraus, as unter seit» setz nicht; man rgäit die Mög- und Straßen- tfahrzeuggesctz- nt bewegt sich >ines gehenden hrenden Fuhr- 18 Kilometer), nur gegenüber le Ausdehnung »deren Stellen lls eine Lahm rs zu besorgen : nicht nur an. I steht: es sind des gebremsten Bestimmungen er Entscheidung : Auslegung die lle reibungslose hrende Veriick- n Publikum im kehrs nicht ver > Straßenbau»» en sich bremsend hrer schon beim windigkeit »nd Beschränkungen t können durch etrosfen werden besondere wäre ,e der Polizei- Straßenbahnen ! einsteigen. ast Reichsrccht dem ragraph 38 der Verwaltung für »sagen. M erachten, da« r Straßenbahn Hamburg vom nben nach Para» ' Schienengeleis« sahrzeugcn «n< :rechtigte Weg» »bestritten war igen kein Vor- ..ein Fahrzeug' zeugverordnung; i Einmündungen n im Einzelsall uptverkehrswege enüber dem aus lso auch einer kommende Fahr castfahrer^ selbst Aufmerksamkeit iner fahrlässigen t wird auch die auptoerkehrswcg leiht des Kraft- . ht die Befugnie, gendcn Straßen- ggebliche Höchst- >c»rn, 6c>nn. LSelZrlreks VolkrrvNung 26 DK'. 7^30 - Ende -es Kapitalismus? Weber. Adolf, Prof. Ende des Kapitalismus? 2. wesentlich erweiterte Auslage. 104 Seiten. Großolitau hart. 2,50, geb. 4 RM. Verlag Max Huber, München. — Die Schrift, deren starke Auflage bereits nach wenigen Wachen vergriffen war, hat in Praxis und Theorie außergewöhnliche Beachtung gesunden. Ihr Zweck ist eine Verteidigung der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung: und sie verteidigt durch dick und dünn. Der Tendenz ivird man in etwas zugute halten müssen, wenn das Lob des Kapitalismus hier und da gar zu laut ertönt. Zum Beispiel Seite 28: „Durch den Preisbildungspro- zeß wird ein Wirts chastspla» ausgestellt und realisiert, kein starrer, am grünen Tische kon struierter, sondern ein im Leben Tag für Tag n e u g e st a l t e t e r W i r t s ch a s t s p l a n " Den Gewerkschaf ten ist W. bekanntlich nicht besonders hold. Das bedeutet frei lich nicht, das; seine Kritik a» der Lohnpolitik der Gewerkschaf ten nun ohne weiteres in den Wind geschlagen werden könnte. Beachtenswert sind Ausführungen über Kapitalbildung und Ka pitalverknappung. Die These des Buches lautet: Der Kapitalis mus zeigt keineswegs Alterserscheinungen sSombart). Im Ge genteil, er ist in den besten Mannesjahren. Die von manchen Ge lehrten in der heutigen Wirtschaft gefundenen Anzeichen des Hinübergleitcns in marxistische Planwirtschaft lGroßkartolte, Gewerkschaften, Konsumgenossenschaften, Betriebe der öffent lichen Hand) deutet W. gegenteilig. Im ganzen ein flott und klar geschriebenes, auch für weitere Kreise lesenswertes Hesl. Eathrei», Victor S. I., Sozialismus / Katholi zismus. 108 Seiten. Verlag Bonifatiusdruckerei, Paderborn. — Der greise Vorkämpfer gegen den Sozialismus, Paier Victor wesentlich zu beachten und zu betonen hält. Er macht auch kein Seiten kurz und in seiner gewohnten Klarheit zusammcngestellt, was er in den Auseinandersetzungen mit dem Sozialismus sür wesentlich zu beachten und zu betonen hält. Er machtauch kein Hehl daraus, daß er die von einige» katholischen Führern ver tretene Verständigungspolitik nicht für richtig hält. Das Büch lein ist wegen seiner Kürze und Klarheit auf alle Fälle lesens wert. Trotzki, Leo. Die permanente Revolution. 168 Seilen. 3.50 RA!. Verlag der Zeitschrift: Die Aktion. Berlin- Wilmersdorf. — Trotzki setzt sich in dieser Streitschrift mit sei nen früheren Genossen und jetzigen Gegnern, Stalin. Radek usm. auseinander. Trotzki behauptet, das; die russische Revolution sich auf die Dauer nicht Hallen kann, wenn nicht die andern Länder auch revolutioniert und in Sowjetstaaten umgcwandelt werden. Die heutigen Machthaber in Rußland habe» sich da gegen auf eineil „nationalen Sozialismus" zurückgezogen, das heißt, sie sind der Meinung, das; das Sowjetexperiment auch in Rußland allein zu einem dauernden Erfolge geführt werden könnte. Die früheren Freunde des Organisators der roten Ar mee werden nicht gerade immer glimpflich behandelt. Mail kann dem Büchlein den Vorwurf theoretischer Spintisiererej >md einer dementsprechenden Langeweile nicht ersparen. Kr. Zur Jeilgefchichle G. Bessedowsky, Den Klauen der Tscheka ent ronnen. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig. sPreis brosch. 4,80 RA!., geb. 7,60 RM.). Die Anklagen gegen Moskau und seinen „Imperialismus der Führer" nehmen kein Ende. Und man kann nicht umhin, einem so ernsthaften Schildercr wie dem russischen Diplomaten Bcssedowski; zu glauben. Denn das zeich net sein neues Blich vor allen anderen dieser Art aus. daß keine Zeile nach Sensation schmeckt, daß nichts darum geschrieben ist, damit man sich daheim bei einer guten Zigarre eine wohlige Gänsehaut überlaufen lassen kann. Das neue Werk beginnt mit der Uebcrnahme des Postens des Sowjet Geschäftsträgers in D tt-, ein schon reichlich dunkles und schwieriges Amt, das er > W-»°ismus auszufüllen bemüht war, soweit dessen Beta- - im Dienste der Sowjets überhaupt möglich war. Die der Komintern im chinesischen Konflikt erfährt hier ecke . an.e Beleuchtung. Nach Moskau zurückberufen, bat der Verfasser Gelegenheit, das verbrecherische Treiben gewisser an der Spitze stehender Kreise zu beobachten. Auf seinem späteren Posten als Botschaftsrat in Paris ereilt ihn bekanntlich das Schicksal. Seine zweifellos aus idealen Gründen und zum Wöhle Rußlands versuchten Anknüpfungen mit englischen Geld leuten werden ihm als Hochverrat ausgelegt, und Vessedowsln; wäre ein toter Mann, wenn er nicht selbständig gehandelt hätte. Die Anklagen sprechen Bände. Man muß nach der Lektüre die ses Buches entsetzt sein, auf welch infernalische Art in Rußland der „Weltfrieden" vorbereitet wird. H. R. Vernsdorss, „Diplomatische Unterwelt". Verlag Dieck u. Co., Stuttgart. Geh. 5,50 RM., geb. 7.50 NM. — Der Verfasser des erfolgreichen-Buches „Spionage" verbreitert in seinem neuen Buche „Diplomatische Unterwelt" .dieses Thema. Und zwar sind es jetzt in der Hauptsache echte Dokumente von allen Plätzen der Welt, zu denen er die denkbar eindringlichste Schilderung gibt. Diese Dokumente haben dem begabten Jour nalisten irgendwie zur Verfügung gestanden. Wie, das verrät er nicht, aber er tut viel mehr: Er druckt sie nämlich im Faksi mile ab. Und das gibt diesem Abenteurerbuch einen besonderen Reiz und wohl auch eine nicht geringe Werbekraft im allerbesten pazifistischen Sinne. Die Diplomatie der ganzen Welt lehnt ja bekanntlich die Spionage offiziell ab, trotzdem hat sie überall Agenten ihres Geheimdienstes sitzen. Und diese dunklen Leute sind die eigentlichen Urheber aller Kriege. Rußland zum Bei spiel hat nach dem Zusammenbruch am lautesten die Abschaf fung der geheimen Diplomatie gefordert. Heute hat es den fabel haftesten Geheimdienst der ganzen Welt, für dessen tadelloses Funktionieren jährlich Unstimmen ausgegeben werden. Man beachte diese beiden Fakta und werte sie nach Gebühr. Gewiß kommt das Buch dem Sensationsbedürsniste des Publikum- entgegen. Es gruselt sich doch gar zu schön dabeim im Klubsessel. Aber es kann viel Gutes stiften, wenn es wohlverstanden ivird. Aendern werden sich diele Zustände kaum, solange nicht eilst Nationen die gleichen Interessen haben. Zck. Vee'hoven Edouard Herriot, „Beethoven". — Nutten n. Loc- ning Verlag, Frankfurt am Main. Preis geh. 0 RA!., geb. 12,80 RM. — Französische Politiker halten es mit der Kunst. Neulich erst hat man uns Elemeneeaus Bekenntnis zur bildenden Kunst nach Deutschland gebracht, jetzt erscheint Herriots Beethoven. Die beiden Bücher haben indessen nichts gemein. Beim „Tieger" war persönliche Künstlerschasr Grund zum Bekenntnis, Herriot beschäftigt sich mit dem Titanen, nicht ganz grundlos, wie mir sehen werden. Das umfängliche Werk ist nicht leicht zu rubri zieren. Eine Biographie ist es letzten Endes doch, aber keine, die mit dem Ehrgeize des Musikhistorikers geschrieben wurde Herriot ist nicht Musiker und verwahrt sich auch dagegen, den Leuten vom Vau ins Handwerk pfuschen zu wollen. Er meint vielmehr, das; die Musik geschaffen sei, um den Unwissenden wie den Gelehrten zu gefallen. Mit einem bewundernswerten Verständnisse für den Sinn dieser echtesten und deutschesten Musik läßt Herriot das Schaffen Beethovens von seinen An sängen bis zum Schmanengesang erstehen. Die Person dieses größten aller Tondichter ivird zwar anschaulich geschildert, aber sie tritt zurück vor dem Werke. Die Einflüsse der Zeit und der Umwelt tun sich auf, gesehen vielleicht mit anderen Augen als denen des deutschen Musikhistorikers, aber doch tief erfaßt und immer mit innigster Anteilnahme nacherlebt. „Ein Wesen von allercdelstem Genius will man nur darum kennen und verstehen lernen, um es inniger zu lieben, um seine Lehren besser aufzu- nehmen." Wie ein Leitmotiv klingt dieser irgendwie mittendrin stehende Satz. Herriot ist Pazifist im allcredclsten und von jeder Parleinüance befreiten Sinne des Wortes. Ihm ist Richard Wagner der Brutalist, der 187l das unterlegene Frankreich marterte. Ihm ist Beethoven eine Gestalt voller Schmerz und Genie, die aus der Tiele verzweifelter Einsamkeit die Men schenpflicht der Brüderlichkeit verkündet. Beethovens Musik kann für ihn das Band sein, das Hände fest ineinander schmiegt, Hände, die Freundeshände sein möchten. Und deshalb läßt der Autor die Geschichte laut reden, die damals Kamps auf allen Fronten zeigte, und stellt dar, wie heute ganz ähnliche Situatio nen bestehen. Er beschließt das Buch mit einem Wunsche, das; sich nämlich überall, wo die Neunte Sinfonie ein Echo findet, die Anhänger Beethovens in der Brüderlichkeit eines ge»n.-ttstamen Kults geeint fühlen möchten. Hassen wir, das; d,e 'umttttctt neu artige Betrachtung Beethovenfchen Wirkens die ib ' nur!» b ge bührende Beachtung finde. Gerade, weil es im Augen' n dieser Beziehung wieder einmal sehr düster ausfteht... Zck Rer ediicher Eric Miöbcrg, „In der Wildnis des tropischen Urwalds". Abenteuer und Schilderungen ans N b. bind''ch- Indien. Mit 07 Abbildungen und 1 Karte. Geh. 0.58 RM.. Lei nen 8 RA!. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1 Das blendend geschriebene Buch, aus dem wir neulich einen Attictttt.t zum Ab druck brachten, überrascht vor allein durch seine Rettlstmitigkeit, die durch die Kürze der einzelnen Kapitel und durch einen von der Diktion so vieler Geographen und Zooloaen weit entfern ten Erzählerstil absticht. Mjöberg ist dennoch ein oan; richtiger Gelehrter, einer, den die schwedische Regierung osfiziell beanf- s tragt hat. An der Tierwelt Borneos hängt er natürlich mit be sonderein Interesse, und was er da von Gr '.Kotz u und Assen, von Schlangen und Fische» zu berichten n-tt", das ist so lebendig und so brennend interessant, daß man bestimmt den .sch -" n" Detektivschmöker fahren läßt und sich mit Ab -bera an ' ndet. Aber auch Menschen und Pflanzen hat er studiert, und auch hier weis; er viel Neues zu berichten von den Javanern, den Mattsten, den Chinesen, von Kakao und Kaffee, vom Tabak, lauter Dinge erzählt er da, die uns noch niemand so ,z» berichten wusste. Jung und alt Kail» seine Freude au diesem Prcicst"--;ke haben! ?>ck. Voin nordischen Geiste. Ein Buch aus Skandinavien. Von I u i i o n a von Sto ck b a u s c n. M I drei Lesenden von Sigrid U ndset. Oktav, Kart. 4,50 NM, Ganzleinen 0 RA!. Perlag Josef Kose! u. Friedrich Pustet, -stich.':!. Dmstm Buch ist die Frucht einer somineriichen Nordlandsobrt. Bmn Ge sie der Nordvölker, Schwede», Norwegen und Dünen, er-ühlt und küch let Iuliana von Stoekliousen in Essays nnd Novellen mit ihrer blühenden, sorbensrendigen Frische, mit der S'eb'rheit ihres historischen Einsühlens und der Weib? -' n B - >-o ' ms. Aeußerst bedeuisam wurde sür die Dichterin nnd iar die Gestal- iung ibres Werkes ein Besuch bei Sigrid IIiids-> an> dem öden Hochplolean der Oesterdoiberge. Die düsteren M-ic-iiobc-iide M dem grollen, einfachen Suter der nordischen Dichte-"», duster großen Tochter nordischer Landschosi, haben der um Iabre siin- aeren Schwester ethnisch und kulturell eine aan; nc-'e West, er schlossen. Bon dieser Welt gibt sie uns ein frisch---' N'.'d das Len ersten tiefen Eindruck durchaus unmittelbar wiedc-rgibt Kunde und .Nahen Hunde und Katzen. 2 t Ticriiovesten von Otta A scher, Friedrich Arenhövc-l, Oiai Aitngsson. W. W. Bechtte, Arnolt Bronne». Felix Buttc-rsoek, Boro» Leo von Eainptnhaasen, Wolf Durian, Mikkjc-l Föubus, Friede ich Hiettchcr. W beim Hochgreve, Mar Iungnickel. Eso» Freiherr >' -» b.a -Herr. Frei herr von König Wartticiusc-ii. Eoa Letter. Amu z. 'ar- .^ >rl Peter, Helmut Noseuthol, Ernst von Salomo:, F a,-' S bau» Wecker. Harr» Schreck. Goet; Otto Stofsregeii, Märst Stab!. — Mit 21 Bildern in Kupfertiefdruck berausgeae n v m b anz Sckauwecker In Ganzleinen OM RA! Fr:»:' ' Berlaa G. m. b H„ Berlin 1020, — Tie lauge Liste der Autoren läßt die Neichbaltigkeit des Inhalts ahnen. In etwa -wansta Beiträgen gewinnen hier Hunde und Kotzen ein ni zwon-tt B-rstmstch- kciten vielfach gestnegeltc-s Bild. Wie sie im Menst-ben »mge- wandelt lebendig sind, vom Subjektivsten btt- '."in ongenobert Objektiven, tauchen lster Hunde ans und sebie-cken die Katzen vorüber. Der Herausgeber Franz S bauwc-cb.-r bekannt L - ch seinen Tierroman „Ghavali", hat hier ein Buck -» -m:-'»- gebracht, das erfüll! ist von einer Liebe znm Tier, d:e sich nicht mit einer bochmütigen Gerechtigkeit des Tieres zu erbo n versucht, sondern dein Tier in seiner Eioenbedenttii'g und sei nem elementare» Wesen nachzutasten bemüht i» ft-iiem Bereich, in dem nicht die vergewaltigenden Gesetze einer bestimmten Gattung, sondern die geheimnisvolle Ordwmo der Natur gültig sind. kr 22 Romane SLOt» ro. rr etrovich Um au ergißt , „Moderne Romane" — das ist eine Sammlung guter zeit genössischer Erzählungen, die der Verlag Reclam in solider Nusstattung und doch zu billigem Preise s2,75 RM. für den Ganzlcinenband) herausbringt. Wir greifen ein paar Bünde her aus, die die Vielseitigkeit dieser Reihe zeigen: Da finden wir Georg Hirschfetder „Der Mann im Morgendämmcrn", ein mutiger Versuch, die Wirrnis der sozialen Probleme nach Krieg und Inflation zu gestalten und einen Weg in die Zu kunft zu zeigen. Daneben Jakob Wassermann mit einem Noveilenbande „Der Geist des Pilgers", in dem die ewige Frage nach den Grenzen des menschlichen Willens und das Postulat der Demut in meisterhaft geformten historischen Bil dern geformt werden. Der holländische Dichter Louis Cou- perus Ist mit dein Roman „Aphrodite in Aegypten", einer farbenprächtigen Darstellung der spätantiken Welt, vertreten. Der preisgekrönte Nvinan des italienischen Dichters Massimo Bvntempelli „Der Sohn zweier Mütter", in dem das Ver hältnis zwischen Mutter und Kind, uralter und doch ewig neuer Slosf der Dichtung, an einem seltsamen Falle — Streit zweier Mütter um ei» Kind — in packender Weise erörtert wird, — Die Romane der Reihe zeigen durchweg sauberen Druck und solide Ausstattung, Norbert Jacques, „Fünf in der Südsee". Roman, Preis 3,80 RA!„ Leinen 4,80 RM. Verlag Knorr u, Hirtb, Mün chen, — Der Autor ist bekannt als Meister der exotischen Er zählung, wie sie die Sehnsucht des Deutschen nach dem Begriff „Uebersee" hervorbringt. Er ist auch ein Meister der Stimmungs- schilderung, hauptsächlich der Leidenschaften, Krankheiten und seine unerreichte Fieberphantasie im „Kaufmann von Schang hai" ist mir unvergeßlich. Diesmal schildert er das Schicksal dreier Deutscher, zweier Studenten und eines blauen Jungen, die der Trieb in die Ferne in seltsame Abenteuer verstrickt. Charaktere zeichnet er dabei von solcher Feinheit und Echtheit, daß man Jacques, der nun freilich auf seinen Weltreisen viel Kenntnisse gesammelt hat, getrost den besten unserer Psycho logen zurechnen kann. Geschmack und Lauterkeit der Gesinnung sind benso zu loben wie die hinreißende Gestaltung der Hand lung. 31» Floyd Gibbons, „Der rote Napoleon". Ernst Ro wohlt Verlag, Berlin, Kart. 0,50 NM, — An Zukunftsromanen haben wir in Deutschland eigentlich keinen aMngel, besonders nicht an Romanen über zukünftige Kriege Hans Dominik bat schon von der „Spur des Dichingis Khan" erzählt, und nun kommt ein Amerikaner und schildert uns den künftigen Dikta tor Sowjet-Rußlands, der selbstverständlich Halbmongolc sein und den alten Napoleon als Feldherr in den Schatten stellen wird. Der Mann erobert natürlich Afrika, Australien und — Kleinigkeit — Europa, und erst die prächtigen Jungen von USA, setzen ihn matt und befreien die Welt wieder. Das Buch ist offenbar als Propagandaroman für Verstärkung der ameri kanischen Luft- und Seestrc-ilkräftc- rechc geschickt geschrieben. Pikant ist, daß in dem Buche noch lebende Personen — Stalin. Seipel, Mussolini, der deutsche Kronprinz — als Episode,isigu ren erscheinen. Und man kann über die Kühnheit der Phantasie, die mit diesen Zeitgenossen recht willkürlich schaltet, begeistert sein oder lachen, je nach Temperament und Geschmack. Die Powenzbande. Zoologie einer Familie, gemeinver ständlich dargestelit von E r n st PenzoIdt iPropylcien Ver lag. Berlin). — Powenz ist ein Landstreicher, welterfahren, ge schickt nnd in seiner Weise genial. Er gründet in einem Spießer städtchen eine Familie, baut auf höchst seltsame Weise ein Hans und seine Nachkommen werden reiche Leute, Das ist mit viel Humor und Begabung zur Satire erzälstt. Wer Sinn für etwas subtile Späße hat, ivird das Buch mit Vergnügen lesen — aber wir warnen zarte Gemüter. Zur Iugendleklüre ist das Buch absolut nicht zu rechne». Der Zwischenfall. Ein Roman aus dem tiefsten Bayern. Von Joseph M nria Lutz. R. Piper u. Co,, München, — Ein Skandal, der keiner ist — das ist immer noch ein dankbarer Stoff sür einen humoristischen Roman, In Ludwig Thomas Manier: und soweit wäre die Sache gut. Dann aber versucht der Autor zwischen den heiteren Szenen ernst und elegisch zu wer den, und da kann der Leser dann nicht mehr ernst bleiben. Diese Zwischenspiele im Stile der Courths-Mahler könnten eine neue Art humorigen Stils sein. Wir fürchten aber, der Autor hält sie für den besseren Teil seines Romans. Ein Roman alnrr ist keiw Diner mit »wei Gängen, wo erst Fisch, dann Fleisch gereicht wird. Theater Arthur Kahanc, ,, T h e ater ". Aus dem Tagebuche de» Theatcrmanues. Bcstksvc-rband der Büe>-c-rireu»de, Wem- - n-r- verlag G, m, b, H„ Berlin Chartolienbnrg 2, Geb, 2 00 Mark. — Den Wort- und Begrissskomplex „Tbeoler" behandelt liier der langjährige Dramaturg des Deutschen Theaters, der Freund uns literarische Berater Asttr Reinbcird's: Arttiur Kahane. -Aus Tagebuchcnlfzeichiiuiigc-n ist ein Buch entstanden, das an Le bendigkeit der Darstellung, an stofflicher Vielseitigkeit, an per sönlich Erlebtem nicht leicht von einein andere» Bucke gleich Charakters übertroften wird. Neben den modern gesehenen Problemen des Dramaturgischen bilden die Menschen des Thea ters den Mittelpunkt, Hier erzählt, enthüllt, kritisiert einer der berufensten Praktiker aus seiner jabrzeknlelongc-n Theatergeit. Zcllwekers Erläuterungen zu Goethes Faust I ll tBestaq Ferd, Schöiiingh, Paderborn, — Kort, t>0 RA!tt sind in erster Linie zum Gebrauche beim Literatnrnntc-rrichl bestimmt. Ganz inodc-i» betrachtet der Verfasser das Meisterwerk, gan; so, daß dem Primaner Verständnis für die ungeheure Spannweite des Fanstprohlems anfgehc-n muß, Bon der srnheren „Sektion" des Klassikers ist nichts mehr geblieben. Ganz modern auch die am Schlosse beider Teile gesteiilen Aufsatzthemen, die sich sogar mit der Szenentechnik und dem „Popiergeldichwindel" i»> Faust be igsten. Der neue Faust Kommentar zeugt von einem beine- kens- werten nnd sür die Schule durchaus erwünschten Kunstve--tänd- nisse seines Verfassers, Zck I. H. Weinschcnk, „Sonette", — Kort, 1,75 RM. — Hettngsche Berlogsbnchhondlung, Leipzig, — Sonette! Gibt'« denn so etwas überhaupt noch? Die Zeit scheint an dtt-er Form und an den Gedanken, die sich hinter ihr zu verbergen pflegten — früher, es ist schon lange her — vorübergcettt. Und dennoch, dieser Dichter hat etwas zu sagen. Er ist Virtuos auf seinem Sprachinstrument, mau horcht auf. Und die lieben alten Themen werden wieder jung, und die Liebenswürdigkeit ver gangener Zeile» wird lebendig. Ich las diesen Band mit herz licher Freude und reichem Genüsse. Atöae er viele Freund» finde»! Zck.