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Noitzen der von Ein- und der nick- chie- rncn eren oben der oben der ichte. gita. rder- ihrer rlner tiven , der Ver- zur g be- Ge- ings- . um l Be. rdelt, »ieser Aus- 'iats.l - sich end- aus- ragte a die chluh- t der eige- hal> okra- der is an -tein- ;nhai> Ter t, das n Be> 23.16 Eine n der :r Be- klaren ent- rgo. eit sei 'ellung b von Schluß eit der mitiing stogen >e offi- t Dres- Ober, nschaft ßungs- meister re eben. Dienst ndendo n der Zer ge- erfolg en von lernte Stim- t) ken- rksame Helena t Bra- m Bei- ' treue, immer- rkranz mgencr Stücke >rigl- -er cha- gleicher h Doro s. zu den rmusik, schaffen n Stil- "nstlern in und habener er mei- aik und s Pro- art und wg gin- —kl ag fand tommer- >«r Brr. lilch b.- Das „Berliner Tageblatt" Hot vor der Wahl zu den schärf sten Gegnern des Kabinetts Brüning gehört. Unter dem Ein druck des 14. September und nach den Erfahrungen der ersten Reichstagssitzung hat sich diese Stellungnahme erheblich ge ändert. Nicht ohne Erstaunen liest man in Nr. 494 des Ber liner Tageblattes einen Artikel von Theodor Wolfs, in dem der Reichskanzler folgendermaßen charakterisiert wird: „Man würde sehr falsch urteilen, wollte man hinter der Kühlen Sprache eine Natur ohne Wärme vermuten, und hinter dem oft trocken erscheinenden Stil des Sachverwalters einen unbcschwlvgten Geist. Die Aufgabe, unter den heutigen Um ständen den Staat zu halten und wieder in Ordnung zu brin. gen und sich der fortlreißenden und niederreißenden Strömung zu widersetzen, ist für dürre Gewächse gewiß nicht verlockend — dazu gehören ein gefestigtes Verantwortungsgefühl, ein tapferer Glaube, eine idealistische Selbstlosigkeit. Don einer Schwierigkeit zur andern, jede nur mit schärfster Anspannung der Intelligenz zu überwinden, vorn der offene Angriff und lm Rücken die Intrige, eingesponnen in Arbeit und Beratungen, ohne einen freien Augenblick für einen erholenden Schritt in den Garten, und jeder Dummkopf auf der Gasse plärrt dos im Rinnstein der Demagogie aufgegriffene Geschwätz über „die faule und unfähige Regierung" nach. . . . Als Brüning im Reichstag auf der Rednertribüne die Regierungserklärung verlas, unterließ er jede Geste, und die Zurufe der Nationalsozialisten und Kommunisten glitten von Hm ab, wie das Regenwosser vom Schieferdach. Diese Ruhe, diese Selbstbeherrschung sind gewissermaßen selbstverständliche Züge in der Inneren und äußeren Erscheinung eines Mannes, der in der Disziplin der katholischen Kirche erzogen wurde und, Historiker und Staatswissenschoftler, auf dem Ielsbodcn ihrer Traditionen steht. Dort, auf diesem Boden, hat ihren Ursprung auch die leise Art seiner Stoatskunst, seiner wägenden Diplo matie. Ganz im Gegensatz zu Strcsemann, der sich mit seinem unermüdlichen Temperament, seiner rednerischen Werbekraft fortwährend an die Oeffentlichkeit wendete, ist Brüning ein im Stillen vorwärtstastender Knotenentwirrer, der aber ohne Ziveisel über die nächsten Hindernisse hinweg den weiteren Weg, oder mehrere Wege, vor sich sieht." Man wird sich diese Zugeständnisse des liberalen Blattes für später merken. Denn wir haben es nicht nur einmal — wir erinnern an den Fall Wilhelm Marx — erlebt, daß ein gentrumsmann und Katholik von der liberalen Presse erst hoch erhoben und dann durch den Schmutz gezogen wird. Die nationalsozialistische Neichstagsfroktion hat dem Reichstag einen Antrag (Drucksache Nr. 87) zugchen lassen, in dem die Einstellung von Strafverfahren gegen 23 Mitglieder der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion verlangt wird die in nicht weniger als 103 Fällen angeklagt sind. Es sind An klagen tvegen Beleidigung, Vergehen gegen dos Republikschutz gesetz, Vergehen gegen das Preßgesetz, Körperverletzung, Wider- stand gegen die Staatsgewalt, unbefugter Titelführung, Be schimpfung der Reichsfarben und Religionsvergehen. , An der Spitze steht der Pfarrer Münchmeycr, gegen den nicht weniger als 24 Strafverfahren schweben. Ihm folgt der nationalsozialistische Gauleiter Koch (Königsberg), der Lima! wegen Beleidigung verfolgt wird. Gegen Dr. Goebbels schwe ben 14 Klagen, und zwar wegen Beleidigung, Vergehen geaen das Republikschutzgesetz und Beschimpfung der Reichsfarben. Ihm folgt der frühere Lehrer Wagner aus Bochum, gegen den noch 1ö Klagen anhängig sind. Gottfried Feder, der Aktien besitzer, der gleichzeitig für die Abschaffung der Zinsknecht- schaft eintritt, hat 10 Klagen, darunter eine wegen Religions- Vergehens. Weitere Klagen sind anhängig gegen die Abgeord- rieten Buch <6 Klagen), Dr. Fabricius (1 Klage). Fillusch (1), Florian (2). Göhring (2). .Haße (1). Hinkel (2). Krause-Ost preußen (1), Lenz (1). Dr. Löpelmann (1). Dr. Meyer-Westfalen (2), Lberlindober (1), Schmeer (1), Schultz-Stettin (1), Spren ger (1), von Ulrich st). Willikens (1), Dreher (5). 103 Strafverfahren bei 107 dlbgeordneten! Das ist ein ganz netter Prozentsatz. Was werden die 23 Herren, die so viel von ihrer Immunität erhoffen, im Schutze ihrer Abgeord- ne^"würde anstellen, nachdem sie schon vorher'so wenig Achtung vor den Gesetzen bewiesen hoben! : Der Bezirkselternrat Groß-Dres-en der christlichen Elternvereine (evangelische Organisation) hat in seiner Okto bersitzung u. a. vor allen auch zu dem neuen, vierten Teil der Dresden als Fremdensladl 2KV438 Fremde besuchten Dresden im letzten Sommerhalbjahr Das Statistische Amt der Stadt Dresden teilt uns mit: Die Internationale Hygiene-Ausstellung, die zweifellos einen ganz besonderen Anreiz zum Besuch der sächsischen Lan deshauptstadt neben ihren vielen landschaftlichen Schönheiten und weltberühmten Kunstbauten auf die Fremden ausübte, hat ihre Pforten geschlossen. Es ist nun von allgemeinem InteresH, zu wissen, wieviel Fremde in diesem Zeitraum Dresden besuch ten, welche Länder am stärksten vertreten waren und welchen Anteil die Bevölkerung aus dem Reiche an der Besucherzahl, im Vergleich zum Sommer 1929, aufgewiesen hat. Insgesamt wurden in der Zeit vom 1. April bis 30. Sep tember 1930 260 438 Fremde gezählt gegenüber 239 871 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Legt man aber die als Ausstellungs monate besonders charakteristischen Monate Juni bis September zugrunde, so ergibt sich für die Stadt Dresden ein noch weit gün stigeres Resultat: denn in diesen Monaten hatte Dresden einen Mchrzuwachs an Fremden von nahezu 27 000 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres. Dieser Gewinn ist für Dresden um so erfreulicher, als in den anderen Städten durchweg ein Rück gang im Fremdenverkehr zu verzeichnen war. Betrachtet man die Halbjahrsergcbnisse, so sind von der großen Schar der Dresd ner Gäste 49 317 Ausländer — 6,28 Prozent: ihre Zahl ist gegen über dem Sommer 1929 um fast 7600 gewachsen, und zwar von 41877 auf 49 317 Personen. Den Hauptanteil an ausländischen Besuchern stellte, bedingt durch die nahe deutsch-böhmische Grenze, die Tschechoslowakei mit 13 807 (9107 im Sommer 1929). An zweiter Stelle standen die Vereinigten Staaten von Nord amerika, die uns einen Zustrom von 9090 (8201) Besuchern brachten. Erst nach ihnen folgten die uns räumlich viel näher liegenden Oesterrcicher, die mit 3817 (3985) Fremden aufwarte ten, übrigens das einzige Land, das weniger Besucher als im Vorjahre aufwies. Aus Dänemark, Schweden und Norwegen kamen insgesamt 6439 (5017) Gäste, aus dem britischen Reiche einschließlich Kolonien 3493 (3019). In größerem Abstande folgte dann Polen mit 2343 (1702) Fremden, Holland mit 1576 (1492), die Schweiz mit 1161 (940), Italien mit 794 (624) und Rußland mit 390 (271). Die übrigen ausländischen Besucher, rd. 7000, verteilten sich auf das europäische und überseeische Ausland. Der weitaus stärkste Fremdcnzustrom kam natürlich aus dem Reiche selbst mit 211 121 (197 994) Personen. Geht man auch hier von den vier Ausstellungsmonaten Juni bis September aus, so zeigt sich ebenfalls wieder das außerordentlich günstige Ergebnis, daß reichlich 21000 Fremde mehr in Dresden weilten als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Zahl der Besucher dürfte indessen noch viel höher gewesen sein, namentlich aus den grenznahen Gebieten, wie Tschechoslowakei und Oesterreich so wie aus dem Reiche selbst, da in den angegebenen Zahlen nur die Fremden aufgeführt sind, die auf Grund der polizeilichen Anmeldungen statistisch erfaßt werden konnten, während die Gäste, die in Privatwohnungen als Vesuchsfremde übernachtet haben, nicht in Erscheinung treten. Zur Unterbringung dieses bedeutenden Fremdenzustroms standen nach der Zählung vom 1. August 1930 während des letz ten Sommerhalbjahrs zur Verfügung: 149 Gastwirtschaften mit 3142 Zimmern und 6088 Betten, 122 Fremdenpensionen mit 725 Zimmern und 1041 Betten, 111 Privathäuser mit 448 Zimmern und 624 Betten und 4 Sanatorien mit 400 Zimmern und 487 Betten, insgesamt also 386 Gaststätten. Von den Fremden aus dem Reich stiegen ab in Fremdenhöfen 173 867 und in Pensionen 25 315 Personen. Muttersprache Stellung genommen, dessen Einführung für Ostern 1931 geplant ist. Herausgeber ist, wie schon bei den an deren Teilen der - Muttersprache, der Dresdner Lehreroerein. Der Einstellung dieses Vereins entsprechend ist auch der neue Teil der Muttersprache völlig verweltlicht und widerspricht da mit dem Geist der Gemeinschaftsschule, ln der auch die christ liche Gesinnung Gegenstand des Unterrichts sein soll. Wie schon früher jst ferner auch jetzt mit allem Nachdruck daraus hinzu weisen, daß es für die christlichen Eltern ein unerträglicher Zu stand ist, die Bücher des Dresdner Lehrervereins, der die christ liche Gesinnung und Bildung in den Schulen bisher stets in Wort und Schrift bekämpft hat, kaufen und ihn damit zwangs weise finanziell unterstützen zu müssen. Dazu kommt, daß die Neueinführung allein der Siadlkasse 20 000 NM. an Kosten für Desäxnfung von Büchern für Minderbemittelte ver ursachen soll und daß sie auch sonst den Ellern neue finanzielle Lasten aufcrlcgt. Da nach dem Urteil von Fachleuten für die mittleren Schulklassen hinreichend Lesestoff vorhanden ist und daher ein Bedürfnis zur Einführung dieses neuen Lesebuchs nicht besteht, ist eine durch die Einführung des neuen Lesebuchs entstehende neue Ausgabe gerade in der fetzigen wirtschaftlichen Notzeit unbedingt zu vermeiden. Bezeichnend ist auch, daß der Dresdner Schulausschuß genötigt gewesen ist, durch einstimmigen Beschluß die Beseitigung eines Mlchnitts eines Lescstücks des neuen Buches wegen seines verrohenden Inhalts zu fordern. Etwas derartiges sollte bei einem von einem Lehrerverein herausgegcbenen Buch überhaupt nicht möglich sein. Die christliche Elternschaft Dresdens wird kein Mittel unversucht lassen, um zu erreichen, daß die Genehmigung zur Einführung dieses neuen Teils der Muttersprache vom Volksbildungs- Ministerium nicht erteilt wird. : Religiöse Vorträge In der Joseph,,lenstlstskirche. Der sonst monatlich einmal, am Freitag nach dem dritten Monats sonntag stattsindende religiöse Vortrag über Zeitfragen, fällt im Oktober aus. Ein Rie^enbekrugs- und Wechselfülscherprozetz Ein Riesenbetrugs- und Wechselfälscherprozeß begann am 20. Oktober vor dem Gemeinsamen Dresdner Schöffengericht. Angeklagt sind die Kaufleule Alfred Besenbruch. Wolter Busch und Kurt Ebert aus Leipzig. Erster« beiden sind vorbestraft und befinden sich in Untersuchungshaft. Für die Tauer der Verhandlung sind vier Tage vorgesehen. Aktenbündel von riesigen Dimensionen bedecken den Gerichtstisch. Aus ollen Teilen Deutschlands kommen Zeugen, die zumeist durch die Hauptangeklagten Besenbruch und Busch durch Hergabe von Darlehen, Interessen-Einlagen u. a. geschädigt wurden. Ebert hat eine mehr passive Rolle gespielt und den Namen hergegeben. Unter der Firmenbezeichnung Wert u. Co, Vereinigte Faserstoff werke, hatten die Angeklagten sich in der Tlzalmühle in Pirna- Jessen etabliert und suchten zahlende Interessenten durch Zei tungsinserate. Früher betrieben sie in Katterfeld ein Unter nehmen. Auch hier arbeiteten sie ebenso. Die ihnen zur Last gelegten Wechselfälschungen verübten die Angeklagten zum Scha den des früheren Leipziger Rechtsanwalts Dr. Münch, dem nach Anzeigen wegen Verleitung zum Meineid die Ausübung der Praxis untersagt wurde, und der immer in Furcht lebte, von Bescnbruch erpreßt zu werden. Die Angeklagten Besenbruch und Busch bezichtigten sich gegenseitig der Fälschung der Wechsel Zur Klärung dieses Punktes ist ein Schristensachvcrstündiger vom Polizeipräsidium Dresden geladen. Ter erste Derhand- lungstag brachte die Vernehmung von etwa zehn meist aus wärtigen Zeugen. Folgenschwere Derkehrsunfälle In Pillnitz hat sich am Sonntagnachmittag ein schwerer Motorradunfall ereignet. Ein mit zwei Personen besetztes Kraftrad kam in Richtung Dresden die Staatsstraße entlang. Kurz vor Hosterwitz, in einer ansteigenden schwierigen Kurve, hat der Führer des Kraftrades vermutlich starb, bremsen müssen, uni die Kurve noch aussahren zu können, dabei platzte ihm der Hinterradreifen. Nach einer Bremsspur von etwa 10 Meter Überschlag sich das Motorrad. Ter Fahrer wurde mit dem Kopf gegen eine Mauer geschleudert und zog sich einen schweren Schidelbruch zu. Die Braut des Fahrers wurde derartig heftig zu Boden geschleudert, daß sie eine schwere Gehirnerschütterung davontrug. Der 24jährige Kraftradfohrcr, Willn Förster aus Heidenau-Großsedlitz, ist an den Folgen seiner Verletzung am Montag gestorben. Seine Braut, Erna Hauptmann aus Krebs bei Pirna, liegt noch bedenklich darnieder. Auf der Tohnaer Straße in Heidenau stieß am Sonw togmittag ein Kraftradsahrer mit einem Auto zusammen, das von dem Kammersänger Tino Pattiera gesteuert wurde und in dem noch drei Kinder des Generalmusikdirektors Fritz Busch Platz genommen hatten. Der Motorradfahrer wurde durch den Anprall über die Kühlerhaube hinweg auf die Straße geschleu dert. Er mußie bewußtlos mit einer schweren Gelsirnerfchüt. :eriino und verschiedenen anderen Verletzungen ins Iobannitcr- krankenhaus übergeführt werden. Die Insassen des Kraft wagens kamen unverletzt davon. interessanten, anregenden Veranstaltungen auch in dieser Saison weiter staltsinden. Professor Mraczek versteht es allerdings auch, immer Besonderes zu bieten, und sein Kammerorchester ist mit bestem Erfolg bemüht, die Ausführung bestmöglich zu be sorgen. Seinem Grundsatz getreu, bot Mraczek im ersten Konzert Werke aus alter und neuer Zeit. Von älteren Werken erfuhren eine Sonate für Streiäzorchester und Klavierbegleitung von Pergolcsi und I. S. Backs Brandenburgisches Konzert Nr. 3 eine saubere, klangvolle Wiedergabe. Von den Werken der Neuzeit eriveckie daz Konzert für Cembalo. Flöte, Oboe. Klari nette, Violine und Cello von Manuel de Fall« das größte Inter esse. Der Komponist ist ein echter Neutöner. Er gefällt sich in Gestaltung absonderlichster Harmonien und eigenwilliger Rhythmen. An Einfällen fehlt es ihm nicht, wenn sie auch bizarr sind: geschickt nützt er die Klangwirkungen der Instru mente im einzelnen und im Zusammenklang aus. Namentlich dos Cembalo brachte überraschende Effekte hervor. Ta die einzelnen Instrumente rücksichtslos ihre eigenen Wege in stren ger Logik gehen, prallen die Stimmen oft in wenig ergötz lichen Mißklängen zusammen. Am eingänglichsten wirkte der hymnenartig« zweite Satz. Jean Sibelius' drei Stücke für Streichorchester und Schlagzeug wirkte gegen Fallas Konzert beruhigend. Es sind in Wohlklang schwelgende, nordisch gefärbte Stimmungsbilder von großem Reiz. Die weitgeschwun genen Mclodiebögen werden von vornehmen, gemäßigt moder- nen Harmonien gestützt. Wirkungsvoll werden Violine und Cello soiistisch beschäftigt, das Schlagzeug wird ganz diskret zur Färbung des Klanges verwendet. Einfach, doch recht nett sind auck die zwei Charakterstücke von Leone Sinigaglia, kurz«, echt italienisch volkstümliche Zuge kragende, sein instru mentierte Nivrsiachen. Die Ausführung aller Werke ließ kaum etwas zu wünschen übrig. Als Solistin erregte Lotte Erben- Groll durch ihre meisteichafte Beherrschung des Cembalos Bewunderung. Nur eins ist den Konzerten zu wünschen: stärkere Anteilnahme des Publikums! —n. 25 Jahr« Heimatkundliches Schulmuseum des Dresdener Lehrervereins. Dresdens Sammlungen sind berühmt, das Exte rieur dem Interieur würdig angepaßt, Kunstwerke von Welt ruf: das weiß bald jedes Kind. Wer aber kennt das Heimat- kundiiche Schuimuseum des Dresdener Lchrervereins, das am 22. Oktober seinen 26. Geburtstag feiert? Wenige sind es: leider allzu wenige, ein paar Fachleute, die sich hier beraten lassen und sich reiche Anregung für den heimatlichen Unterricht holen, hin und wieder eine Sckulklasse. die begeistert und staunend zugleich all das liebe, bunte, wertvolle Allerlei gleich sam in sich aussaugt und nicht fortzubringsn ist von diesem toten und doch so lebendigen Inhalt, der den Begriff „Heimat" aus- zuschöpfen in so glücklicher und hervorragender Weise sich bemüht. Sonst noch etwas Laufkundsckxnt. und schon ist der Kreis der Besucher geschlossen. Kennst du. lieber Leser, den Plauenschen Grund mit seinem Bergwerksbetrieb und seiner für Dresden so wichtigen Industrie? Kennst du das liebliche Moritzburg und seine Himmelsteiche mit ihrem unerschöpflicken Reichtums an Wasserpflanzen und Wassertieren, sein Schloß und seine wechselvolle Geschichte? Bist du dir der Bedeutung der Schönfelder Hochfläche bewußt, die ein fruchtbarer Boden hervorgebracht hat? Hast du die Reize der Dresdener Heide schon voll ausgekostet? Was weißt du von der Elbe und ihrer Bedeutung für Dresden, von seiner Industrie und seiner interessanten Geschichte? All diese Fragen beantwortet dir das Museum, diese? Wissenwerte bietet dir das Museum so anschaulich dar. daß auch dri dich diesem Zauber nickt entziehen kannst. — Begründet wurde dieses Heimatliche Schul- mnseum am 22. Oktober 1906 von Friedrich Hermann Döring und bis 1906 von ihm geleitet. Bon da ab übernahm es Ober lehrer Alfred Frenzel. der sein reiches Willen, sein« unermüd liche Tatkraft, sein organisatorisches Talent und seine große Liebe zur Heimat dem Museum geschenkt hat. Er ist es auch, der olle heimatlichen Fragen in umfallender und liebenswür diger Weise jederzeit beantwortet. Di« Räume des Heimat kundlichen Schulmuseums liegen im 2. und 3. Obergeschoß des Hintergebäudes, Sedanstraße 19. Es ist unentgeltlich geöffnet Mittwochs und Sonnabends von 4—6 und im Winterhalbjahr am letzten Sonntag im Monat von 11—1 Uhr. Franz Wagner. Leipzig. Das zweite Gewandhauskon»— unter Bruno Walter — brachte zum erstenmal „Blcd-.c , einer Ausstellung" von Modest Mussorgsky (18R—81), in- l stiimentiert von Maurice Ravel (qeb. 1876). Dies; musi^rli- ' scheu Beschreibungen der 15 Bilder zeigen einen glücklichen Gegensatz auf. Er interessiert von der ersten bis zur letzwn Note durch die Erfindung an sich. Der Franzose Ravel hat diese Sze nen musikalisch illustriert durch eine hochbedeutsame Instrumen tation. Das Ganze indes geht nickt tief. Tönende Intel lekt u a l i st i k. Eine Art Tonfilm in all seiner Geist- und Seelenlosigkeit. — Es war für dieses Neuwerk von Nachieil. daß es auf das Violinkonzert von einem W. A. Mozart (K. P. 216) folgte. Noch dazu gespielt von dem durch und durch musika lischen Adolf Busch. Alles, was dieser tiefinnerliche Künst ler darbietet, quillt über von blühendem Leben. (Nur eines trübte etwas das reine Enwsinden seiner Kunst: er änderte das Zeitmaß der ersten Kadenz. Auch die zweite litt etwas dar unter. Wenn er beide weggelassen hätte — er wollte sich offen bar ihrer möglichst raich entledigen — man hätte wenig vermißt Wieder war es der langsame Satz, der wie eine einzige Erauik- kung durch die Seele zog. Und dieses herrliche Zusammonspie! mit dem verkleinerten Orchester! — Wie schwer wird es einem doch immer wieder gemacht, die Neutönerei auch als Musik an- zuerkennen. — Den genußreichen Abend eräffnete der warm- begrüßte Dirigent Walter mit Beethovens Symponie Nr. 6 (68. W. Die „Pastorale"). Unter Walters Händen enrauoll ihr reiches Leben. Ihr Dortrag stellt gesteigerte, köstlich erfüllte An forderungen an Dirigent und Orchester. Gewiß: Programm musik. Aber welche Fülle reinsten NatureinpfinSens. Welche fast rührende Naivität Welch sonniger Frieden lagert über die sen Motiven und schlichten Themen. „Hier bin ich Mensch. Hier darf ich sein." O glückliche Zeilen, wo der schaffende Künstler noch hoffen durfte, daß ihn die Mitwelt versteht. Auch in diesem Schwelgen in leuchtendem Sonnenschein und sanftem WinSes- kosen. Es schien, als ob der atemlos lauschende Saal durchweh! sei von dieser reinen Menschengröhe des Tonvoeten. Wie weit — wie weit entfernt steht die Musik von heute jener stillen Ver sunkenheit in Gottes reine Natur. Wir haben gründlich ver lernt, uns wie Kinder zu freuen. Darum fällt und das Mensch- sein oft so bitter schwer. — Die Neumusik zeigt immer wieder, wie seelisch-arm wir geworden sind. — Ein schöner Abend — aber man ging doch ziemlich nachdenklich seinen Weg nach Haus Dr. Hugo Löbmann