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rief l-susitr Schwere Dründe Görlitz, 14. August. Gestern abend entstand in der Scheune des Bauerngutsbesitzers Wittner in Sohrneudorf ein Brand, wodurch die Ernte von etwa fünfzig Morgen sowie eine Dresch maschine mit Strohpresse vernichtet wurden. Den Feuerweh ren gelang es. die Gefahr eines Uebergreisens der Flammen auf die Nachlmrgebaude abzuwenden. Die Entstehung des Feuers ist aus böswillige Brandstiftung zurückzusühren Kamenz, 14. August. Wahrend des schweren Gewitters am Dienstagabend schlug der Blitz in Schwosdorf in die Scheune des Wirlschaftsbesitzers Techritz und zündete. Die erst im vorigen Jahre neuerbaute Scheune brannte mit der gcsam- icn Ernte und landwirtschaftlichen Maschinen vollständig nieder. Das Gewitter war von einem wollienbruchartigcn Regen beglei tet. durch den mehrere Keller iibcrslruet und sonstiger Schaden eingerichtet wurde. Die Feuerwehr mutzte auch hier in mehreren Fällen belscnd eiligreifen. Schwepnitz, 14. August. An der Strasse nach Rohna hat ei» Waldbrand in der Nähe des Känigsbrücker Uebungsplatzes großen Schaden verursacht. Die Feuerwehr löschte im Verein mit Reich'-wehrtrllppeu den Brand und konnte weitere Gefahr schnell beseitigen. 7. Beim Transport einer Säureslasche verunglückte in Eunewalde der 22 Jahre alte Alwin Helm dadurch schwer, dass die Flasche zerplatzte und die Schwefelsäure sich ihm über den Körper crootz. Mit schweren Verbrennungen wurde er ins Boutzener Stadtkrankenhaus eingelicfert. Man befürchtet, das; der Verunglückte die Sehkraft einbiitzen wird, da auch die Augen von der Schwefelsäure getroffen worden sind. Vom Zenkralverband christlicher Maler In den Tagen vom 3. bis 6. August hielt der Zentraloer bond christlicher Maler in Königswinter seinen 9. Verbands tag ab. Dis Eröffnung hatte ihren Höhepunkt in einer Ehrung, die dem früheren Berbandsoorsitzenden Ferdinand Brauer zuteil wurde. Auf Vorschlag des Hauptvorstandes wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes ernannt. Den Geschäftsbericht erstattete Hans Berghosf, Düsseldorf. Er schilderte die Entwicklung des Verbandes und gab Rechen schaft über die in der Berichtszeit geleistete Arbeit. Der Ver band hat eine erfreuliche Mitgliederentwicklung aufzuweisen, die in Anbetracht der ungünstigen Verhältnisse hoch zu bewerten ist. Das Arbeitsfeld des Verbandes ist indes noch ein sehr grosses, zumal der kleingewerbliche Charakter unseres Berufes viele Schwierigkeiten mit sich bringt. Bei 203 000 Berufsangehöriaen haben wir 65 000 Betriebe, die zu meist weniger als 10 Beschäftigte haben. Die Zahl der Lehr linge ist außerordentlich hoch Bei vorsichtigster Zählung kommt man auf 50 000. Der Beruf ist überfüllt, daher auch die grosse, in den letzten Jahren fortwährend gestiegene Nrbeitslosenziffer. Die Lohnverhältnisse sind durch Tarifverträge geregelt, an denen der Verband überall beteiligt ist. Der zweite Verhandlungstag brachte zunächst einen Vor trag von Hans Huber über „Die soziale und gewerb liche Lage der Malergehilfen". Dieser war eine wertvolle Ergänzung zum Geschäftsbericht und fand entsprechende Beach tung in der anschliessenden Diskussion. Zum Vorsitzenden des Verbandes wurde einstimmig Hans Berghoff, Düsseldorf, ge wählt. — Zu Beginn des dritten Tages hielt Anton Henke einen Vortrag über die Jugendbewegung, dem die Leitsätze zugrunde lagen: 1 Die Iuaendfrage ist für uns eine Lebens frage. 2. Die Jugendbewegung darf nicht nebensächlich behandelt werden. — Ihren Abschluss fand die Tagung durch einen einzig artigen Vortrag von Prof. Dr. Brauer über das Thema: „Handwerk und gewerkschaftliche Eigen Wer tigkeit". Der Redner rechtfertigte den grossen Ruf, der ihm vorausgeht, in glänzender Weise. Seine Darlegungen gipfelten in der Feststellung, datz die guten Kräfte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich in Gemeinsamkeit um den Aufstieg des Hand werks bemühen mützten. welches in der deutschen Volksgemein schaft eine besondere Mission zu erfüllen habe. b. Gedenkstein für Ludwig Richter. Am Montag fand in Sebuscin im Elbetale die feierliche Enthüllung eines Gedenk steines für den grossen Rialer dieser schönen Landschaft, Ludwig Richter, stall. Tie Gedenkrede hielt Archivdirektor Ankert, Leitmeritz. der auf die enge Verbundenheit des Schaffens des Meißner Meisters und seiner Schule mit der deutsch-böhmischen Elbclandschaft hinwics. Der Stein, ein gewaltiger Quarzit black von 4 Meter Höhe und 2 Meter Breite mit der Inschrist: Dem Maler des Elbetalcs Ludwig Richter, 1829—1929, erhebt sich am Ortsrande, der einen wundervollen Ausblick auf die Berge des Elbtalez und das Dubitzer Kirchlein eröffnet. Katholische Kirchenmusik Domkirche zu Bautzen. Sonntag, 17. August: Missa in ho»« B. M. V. de Loreto v. V. Goller für 4stiinmtgen gemischten Chor mit Orgelbegleitung: Offertorium: Ave Maria von Markus Koch für .stimmigen Frauenchor. Alle übrigen Metzteile vatika nischer Choral. Vor der Predigt: „Sag an, wer ist doch diese" von Kromolicki für stimmigen Chor a cappella. Wichtig für die neugeWählken Elkernbeiräke! Um alle katholischen Ellernbeirüte über die laufenden Fragen des Schulwesens zu orientieren und ihnen Anregungen für ihre Sitzungen zu geben, versendet die Zentralstelle der Katholischen Schulorganisation regelmässig in jedem Vierteljahre ihre Rund, und Führerbriefe in vielen Tausenden von Exemplaren. In den letzten Nummern wurden u. a. folgende Themen behandelt: Was halten unsere hohen kirchlichen Behörden von der Be deutung der Elternbeiräte? Wie stehen wir zur Neuwahl in den Schuldeputationen? Wie steht es um unsere Volksschule? Die Einschulung der Kinder und die religiöse Er ziehung. Was hält die Katholische Schulorganisation vom Film und Lichlbild in der Schule? Was wünscht unser Runüsunl!'- Refcrent? Aendcrung der Schulzeugnisse in Preutzen. Soll die bisherige Ferienordnung und Einteilung des Schuljahrs ab» gcändcrt werden? Katholische Eltern, iväs dürft ihr eiteren Kinder lesen lassen? Was ist katholische Kindcrwohl-Bewegung? Die Katholische Schulorganisation und die höhere Schule. Katholische Eltern, welche Schulart wählt ihr für das Studium eurer Töchter? Schüleraustausch, internationaler Briefwechsel, Fcriensahrten ins Ausland usw. In diesen Tagen kommt nun der Sommern Rund- und Führerbrief zur Versendung. Aus feinem Inhalte folgende Aussätze: Das Zusammenwirken non Elternschaft, Lehrerschaft und Geistlichkeit zum Schutze lind zur Förderung der katholischen Schule. Wie steht es um unsere Volksschule? Bildungswege des mittleren Mädchenschulwesens. Ausgaben der höheren Schule auf dem Gebiete der sittlichen Erziehung. Philosophie- Unterricht in den höheren Schulen. Das Schulwesen für die dänischen, polnischen und für — konfessionelle Minderheiten in Deutschland. Eins katholische Elternbücherei. Welcher Elternbeirat wird nicht gerne solche Aufsätze für seine Besprechungen verwerten? Zur Vereinfachung der Ver sendung gehen jedem Pfarr- und Seelsorgsamte mindestens 3 Exemplare dieses Rund- und Führerbrieses kostenlos zu. Davon ist das eine für die Geistlichkeit, das andere für die katholische Lehrerschaft und das dritte Exemplar für den katholischen Elternbeirat bestimmt. Sollte es nicht in seine Hände gelangen, dann bitten wir beim Pfarramts nachzufragsn, dem auch gerne für mehrere Schulen fortlaufend soviele Exemplare wie benötigt zur Verfügung gestellt werden. Diese Briefe dienen letzthin dazu, dle innige und heute beson ders notwendige Erzlchergemeinschast von Elternhaus, Schule und Kirche im Sinne der Katholischen Aktion und der Enzyklika des Hl Vaters zu pflegen und zu fördern. * Ein Lübecker Firmcnlnhabcr und sein Prokurist «ege» Wcchsclsälschung seftgenommen. Wegen Wechseljülschuug wurde der Inhaber einer alten Lübecker Firma und der Pro kurist verhaftet. Wie die Polizei hierzu mitteilt, wurde die Firma Kahl u. Sohn, die bereits seit Mai dieses Jahres ihre Zahlungen eingestellt hat und sich seit Juni in Konkurs befindet, von Kunden angezeigt unter der Beschuldigung, datz sie Blankoakzepte, die sie von der Kundschaft bekommen hat, mit wesentlich Höheren Beträgen ausgesüllt hatte, als die Konto schuld betrug. Die Wechsel sind zum grössten Teil bei hiesigen Banken diskontiert worden. Da nach der Zahlungseinstellung eine Entdeckung zu befürchten war, hat der Inhaber der Firma Geldbeträge, die aus das Postscheckkonto der Firma einamgen, entnommen. Er übergab sie seinem Prokunsten, der die in Umlauf befindlichen Wechsel einlöste. * Ein deutsches Sprltschmugg.erschifs in Horte» auf gebracht. Wie aus Oslo gemeldet wird, haben Spritschmuaael- jäger der norwegischen Zollbehörde in Horten ein deutsches S p r i t sch m u g g e l s ch fff namens „Roald" aus Hamburg aufgebracht. An Bord befand sich eine Besatzung von fünf Mann, darunter der bekannte Erotzschmuggler Iehle. Der Sprit war in einem geheimen Raum unter dem angeblichen Boden des Schmugglerschisfes verborgen. Ueber das Versteck hatten die Schmuggler eine Betondecke gegossen und darüber wieder eine Holzdecke angebrackt. ch Ter Bezirkstag der Amtshauptmannschast Leipzig wurde NN Mittwoch im Deutschs» Buchgewerbehaus unter Vorsitz von vr, Peters abgehalten: autzer Amtshauptmann Dr. Boetzlcr und den Beamten der Amtshauptmannschast nahm auch Kreishaupt mann Tr. Marcus am Bezirkstag teil. Zur Beratung stand der Haushalt plan für den B e z i r k s v e r b a n d auf das Rechnungsjahr 1930, der 4 234 449 Mark Einnahmen und Ans ätzen ausweist. welcher Betrag sich wie folgt zusammensetzt: 990 419 Mark Einnahmen und 1 472 549 Mark Ausgaben aus die allgemeine Bezirksverwaltung und 1 238 000 M. Einnahme» und 2 701 900 M. Ausgaben auf den Bezirksfürsorgeverband. Die Bezirksumlage soll 1 000 000 M. betragen. Bezirksrat Teu- pel berichtete über den Haushalt des Bezirksfürsorgeverbandes Die Mehrausgaben von einer Million seien durch die Unterstüt zung der Wohlfahrtserwcrbslosen bedingt. Ein Abbau der FUr- sorgeauigaben sei. bis auf Kleinigkeiten, nicht erfolgt. Bürger meister Amborn lSoz.f bezeichnete die Bezirksumlage mit 1 Mill. , 8000 Mark als untragbar. Abg. Nebrig <Soz.) erklärte, seine Partei stelle den Antrag: „Uni den Gemeinden die Durchführung von Nolstandsmatznahmen zu ermöglichen und zu erleichtern, wird der Bezirksausschutz ermächtigt. Mittel bis zu 500 000 M. sm Anleiheweg zu beschaffen und diese Mittel den finanzschwa chen Gemeinden darlehnsweise zur Beschaffung von Arbeit für Erwerbslose und Fürsorgeempfänger und zum Kauf verbilligter Kohlen. Kartoffeln und sonstiger Lebensmittel zur Verfügung zu stellen." Kreishauptmann Dr. Marcus erklärte, datz die Regie rung über die Laae der Bezirksverbände informiert sei. Man müsse mit allen Mitteln dahin streben, datz das Reich eingreife und die Sorge für die Wohlfahrtserwerbslosen übernehme, denn diele Erwerbslosen gehörten nicht zu den Leuten, die Armcn- unterstützung zu empfangen Hütten. f Ein Betrunkener auf der Landstratze setzt sich bei dem heutigen starken Autoverkehr leicht der Gefahr aus, überfahren zu werden, besonders aber dann, wenn die Umnebelung schon so stark ist. datz er nicht weiter kann und mitten auf der Strotze liegen bleibt, wie es einem, der des (Outen zu viel getan hatte, auf der Stratze Borna —Lob st ädt passierte. Er schien bei seinem an sich hilflosen Zustand auch noch eingeschlafen zu sein, als plötzlich aus Richtung Borna ein Leipziger Motorradfahrer angesaust kam. Der Betrunkene, der sich guer über die Stratze gelegt halte, wurde überfahren und der Motorradfahrer stürzte dabei. Beide wurden erheblich verletzt. Ein an die Unfallstelle gerufener Arzt ordnete die Ueberführung der beiden ins Kran kenhaus an. y (Ziemnitr, rvviclcsu, PIsuen tz Stratzenrüubcr. Am Sonntag früh wurde auf dem Wege zwischen Rabcnslein und Rolllusf ein Geschirrführcr von einem eliva 22 Iabre alten Manne angehaltcn. der ihm die Uhr mit Kette gewaltsam entritz. Der Räuber ist unerkannt entkom men. tz. Brand in einer Zwirnerei. Auf dem Grundstück der Zwirnerei und Färberei von Gustav Grimm brach Mittwoch früh in einem Schuppen, in dem leichteutzündliche Materialien untergebracht waren. Feuer aus, daz eine grotzc Gefahr für die übrige» Gebäude bildete. Ten Feuerwehren gelang es nach angestrengter Arbeit, die Flammen aus ihren Herd zu beschrän ken. Der Schuppen ist vollständig nieöergebrannt. tz. Aus der Hast entlassen. Wie seinerzeit berichtet, war in Chemnitz die Ehesrau des Freiballonführers Fröbel unter der Beschuldigung, ihren Alaun erschossen zu haben, verhaltet worden. Am Mittwoch wurde nun in einem von der Verteidi gung der Frau Fristiel beantragten Haftprüsungstcrmin dem Antrag auf Haftentlassung stattgegeben, da der gegen Frau Fröbel bestehende Verdacht nicht dringend sei. Frau Fröbel wurde daraufhin sofort aus der .Hast entlassen. Kauft deutsches Obst! Wie die Pressestelle der Landwirt- schattskainmcr mitteilk, hat die spanische Apselsinencrnte im letzten Fahre Erträge gebracht wie nie zuvor. Nach Deutschland sind lucht weniger als 1 Millionen Halbkisten über See ver schilft worden. Es ist natürlich, das; diese autzcrgeivöhnlich starke Einfuhr von Apfcsine» sich als sehr ungünstig für den deutschen Obstabsal; erwiesen hat. Die geradezu ungeheuren Zahle» der vorjährigen Apfelsine,leiusuhr führen vor allem der. deutsche» Hausfrau die graste Verantwortung vor Augen, die sie auch beim Einkauf ihres Früchtebetrages zu tragen hat. Die Bevorzugung der ausländischen Früchte schädigt de» schwer dar- nicderliegcndcn deutschen Obstbau, der sich um den Erfolg seiner Arbeit gebracht sieht. H7elko LLdvv: VKIoroäoiit die Wchrckauten errichtet haben, die Klosterbauern und ihre Fa milien werden Hand- und Spanndienste geleistet haben. Ein kricgskundigcr Herr aber dürste die Arbeiten geleitet haben, denn die Verteilung der Bauten ist den strategischen Bedürfnis sen des Geländes ausgezeichnet angepatzt. 1427 scheint aber das Unheil doch hereingcbrochen zu sein. Sifricdsdorf und das Kloster gingen in Flammen auf. Vor den Massen der Gegner schützten die Burgivülle nicht, sie wurden überrannt. Datz sie keine ständige Besatzung trugen, geht aus dem Fehlen all und jeder Kulturschicht hervor, sie sind heute als stragctische Schutz, bauten, entstanden aus den Erfordernissen der Hussitenzcit. auf- zufasscn. Vielleicht mur-den sie später noch als Halte zur lleber- wachung der Strotzen benutzt, in erster Linie aber sind sie für das Kloster geschaffen gewesen, das durch sie vor 500 Jahre» wehrhaft gemacht worden war. Dr. Frcnzel-Bautzen. Bom Hcimgarten. In den vergangenen Monaten herrschte wieder ein reges und vielgestaltiges Leben im Hcimgarten. In das Bcrnhard-StrehieroHaus zog Anfang März der 7. Kursus der Mädehenheimvo kshochschule mit Teilnehmerinnen aus Polen, Rumänien, Jugoslawien, und der Tschechoslowakei ein. Dieser Lehrgang dauerte — wie üblich — vier Monate. Den ganzen April über beherbergte der Heimgartcn in der Baucrn- volkshochschule 20 ausland-deutsche Studenten, für die der Neichsrxnband für da- katholische Auslaudsdcutschtum einen be sonderen Lehrgang veranstaltete. Der nächste Monat war durch einen Arbeiierschulungskursus besetzt, der aus ganz Ostdeuisch- land sehr stark besucht war. Im Juni fand eine Volkstanz schulungswoche sür Fortgeschrittene statt und daran schloss sich sofort ein achttägiger Führerkursus für katholische Iungmäu- ner, der von Gcneralpräscs Walker selbst geleitet wurde und über 80 Teilnehmer zählte. Tie Iungmänner wurden abgelöst durch eine Ferienwoche, die der Verband katholischer criverbs- tälger Frauen und Mädchen vom 22. bis 29. Juni veranstaltete. Vom 0. bis 15. Juli führte derselbe Verband eine Freizeit für katholisch« Hausgehilfinnen durch, an der 50 oberschlesische Hausgehilfinnen teilnahmen. Mitte Juli begann ein Kursus für die Lehrer an den oberschlesischen Minderheitsschulcn, der vier Wochen dauern soll. Zu gleicher Zeit Kain die Werkgemeinde katholischer Volksschullchrer an den Pädagogischen Akademien Sonn und Beuthen zu viertägigen Beratungen zusammen. Ge genwärtig beherbergt der Heimgarten neben den oberschlesischen Minderheitslchrcrn eine stark besuchte Laienspiel- und Einge- woche, die von der Schulabteilung der Oppelner Regierung ver anstaltet und von Georg Röhrich und Hermann Führich geleitet wird. — zu kürzeren Besuchen kamen in der letzten Zeit als Gäste in den Heimgarten 20 Teilnehmer der Leipziger Volks hochschule unter einem ihrer Dozenten, der katholische Iugend- vcrein Wohlau, dann 60 katholische Iungmädchen aus Oppeln, dir katholische Iugendverein Leobschüt; und verschiedene andere kleinere Gruppe». — Mitte Oktober beginnt der 8. Lehr gang der Mädchenheimvolkshochschule unter Leitung van Frau Gertrud Kunza. Er datiert vier Atonale. Prosix-Kte versendet auf Wunsch kostenlos dieW^anzlei des Heimgartens. Der Ehrensaal de« Deutschen Museums. — Das Deutsche Museum in München besitzt einen Ehrensaal für deutsche Forscher. Vor dem Kriege war jedoch beabsichtigt, hier den Berühmtesten auch anderer Länder einen Platz anzuweisen. Wie Oskar von Miller in einem jüngst in München gehaltenen Vortrag erzählt, hatte er dem Kaiser, als dieser das Museum im Frühjahr 19l4 besuchte, mitgeteilt, er wolle die Büsten dieser Gelehrten, um ihre Bedeutung besonders zu betone», auf Säulen von Halbedelstein aufstellen. Die Kosten für eine solche Säule bezifferte Miller auf die Frage des Kaisers mit 50 000 Mark, worauf jener erwiderte: „Sie minien viel Geld haben." Miller aber wandte ein, er ho^e, das; die Büsten und Säulen von den Fürste» der betreffenden Länder gestiftet würden. „Sie irren sich", sagte der Kaiser, „meine Kollegen haben kein Geld", woraus w'eder Miller ant wortete, sie hatten schon Geld, es kämme nur darauf an, sie für bestimmte Zwecke zu gewinnen. „Da soll ich vielleicht wieder für Sie schnorren?" fragte lachend der Kaiser und erklärte sich auch bereit, den Zaren, den König von England und den Präsi denten der französischen Republik deshalb anzugehen. Ehe cs aber dazu kam, brach der Krieg aus. Dresdner Lichtspiele „Skandal um Eva" nennt sich der erste Tonsilm, in der die wahrhast unverwüstliche Henny Porten auslrilt. Er wird im Capitol, Dresden, seit Dienstag gezeigt. Die Handlung ist nicht neu: ein Bräutigam hat seiner Braut ver schwiegen, datz er ein uneheliches Kind, einen achtjährigen Jungen hat. Durch Zufall erfährt's die Braut, nimmt die Sache humoristisch, sieht sich den Jungen an, gewinnt ihn lieb und nimmt ihn zu sich. Was zur Folge hat. datz s i e in den Verdacht gerät „Fräulein Mama" zu sein. Damit wäre der Skandal um Eva serlig, der sich aber selbstverständlich sehr rasch in Wohlgefallen auslöst. — Dies alles haben wir schon oft gesehen auch im Film sWcrner Kraus und Lil Dagooer haben das schon sehr viel besser gespielt: „Eifersucht" hieß der Film). Aber Henny Porten und Oskar Sirna machen ihre Sache auch recht ordentlich. und mit einigen Längen und Un wahrscheinlichkeiten rollt die Handlung, die hier nur humo ristisch ausgefatzt ist, recht unterhaltsam ab. Die Fürsten Hof-Lichtspiele verlängern insolge der grotzen Nachfrage die Vorführung des Tonfilms „Zwei Herzen im )4-Takt" nochmals eine Woche und zwar di« dritte. — In den Gloria-Palast-Lichtspielen wird ab Freitag, den 15. August, der Ton- Sprech- und Gesangssilm „Der blaue Engel", nach dem Roman „Professor Unrath" von Heinrich Mann vorgcsührt Die Hauptrollen des Films liegen in den Händen von Emil Ianniugs und Marlene Diet rich. Der Film vom Eucharlstischcn Kongrctz auf dem Katholiken» lag in Münster. Die Lcofilm-A. G, München, bringt während des Katholikentages in Münster i. W s3. bis 7. Septemberl im dortigen Emelka Theater im Ralandshof den von ihr hergestell ten Originalfilm in fünf Teilen vom Eucharistischen Kongres; unter dem Titel „Tagebuch vo mEucharistischen Kaugretz in Kar thago 1930" zur Welt-Nraufsührung. Dies Tagebuch, das eine neue Form des Kulturfilms darstellt, ist erlebt und photogra phiert von D H. Rütters und enthalt außer interessanten Mo menten der Hin- und Rückfahrt einzigartige Ausschnitte aus dem tunesischen Land, in dein Christentum und Islam so eng beieinander wohnen, dem Geburtsland des hl. Augustinus. Dem Schöpfer dieses Films gelang es, sowohl einzig vorhandene fil mische Dokumente von diesem denkwürdigen katholischen Kon greß in Afrika mitzubring.n als auch in islamitisches Leben ein zudringen, wie bisher kaum eine Filmkamera einzudringeri ver mochte. Diesen 2000'Meler langen Film, der hohen geschichtlichen und kulturellen Wert besitzt, hat die Leofilm-A.-G., München, im Weltvertrieb und im Verleih für ganz Deutschland.