Volltext Seite (XML)
Kummer 65 — 2S. Jahrgang »vLem, «ma> w»a>tU mit Musir.»raU»»«Ua,«n Heimat und »«>>' »nt der Kinderdellag« „ffrohmut*. '»wie den rertbetia«»,, ««. Nenno-SIatI' »llnierdaltimq und VMen' .Die »eil de» pm>' .NerpttLer «ataeder^ .Da» imt« «»«' .Ntlmvmb. Mau». Monat»»« »e,»«»t»»et« » Mt. «tn»»I. VeNellaeld. Itiuelinnnmer I« s «onnadend. u. «oimtazmummer »« «. HauvlI»r«M«Uer, »».». Leie,«,». Drelden. SachMe Dtenslag» den 15. März 195- »rette, Dt» '««walten» »«UlzeUe IM » ^amltt«- an,eigen u.«lell«na»ln», »«»». Dt« DetttreNomeieila ssnuj »re». I Ft Nvk An,eigen mcherdatd de» Verdre»ung«gedlc«t «»« dt»V»NtrekIam«,«II»>.!U»F». «rie'aeb.NZ»« Ampulle yttLerer «eivau ertt>»> ,ed« VerdNlchtuna aut Lieterung uaen Erfüllung v. «neetgen.«ultrügen u. Veittung v. SLadenerlaW «el»üttll»er kev ^»aa, vungar«». Dretden. Holfsseimrm «eia<ttt»flelle, Drnitu.Bertag, »ermania tlir jiertag und Dnukerei. jZUlale Drelden. Dresden.«. I. PaUerUratz«>7. ,Nrrnn,«2I0lL. Posttwecklonlo Dre»den »7«' »gnttonin Etndtbank Dresden >171» Für christliche Politik und Kultur Stevatt«»» der Ettidtttiden Volk»,eitun» Dredden.AUItcUu 7 PoUeriirake 17. iternru, MN un!> »1012. Primv de Rwera -fi Der gestürzte spanische Diktator in Paris einem Schlagansaii erleben Beisetzung in Spanien Paris, 17. März. General Prima de Rivera, der sich Kur, nach seinem Rücktritt nach Paria begeben hatte und seither In einem hiesigen Hotel wohnte, ist am Sonntag ganz plötzlich an einer Embolie gestorben. Prima de Rivera litt seil iongem an einer schiveren Zuckerkrankheit und beabsichtigte sich in nächster Zeit nach Frankfurt a. M. zu einer Sonderbehanü- Iling zu begeben. Prima de Rivera schien, nachdem er in den letzten Tagen einen Grippeanfall überwunden halte, wieder seine volle Rüstigkeit erlangt zu l)aben. Am Sonntagvormittag erhob er sich zur gewohnten Stunde und sah noch die eingelaufene Post durch. Er schien sich jedoch nicht ganz wohl zu fühlen, da er. emgegen seiner Gewohnheit, nicht die Messe besuchte. Als sein Lohn kurz nach 10 Uhr vom Kirchenbesuch wieder zurück m das Zimmer seines Vaters trat, fand er den General bewutztlos nue-gestreckt mit geschlossenen Augen auf seinem Bett liegend rer In der Annahme, der Vater sei von einer Ohnmacht des,eilen, benachrichtigten die Kinder den Arzt der spanischen SetsöM, der bald darauf im Hotel eintraf, jedoch nur fest- lislien konnte, dost Prima einem Schlaganfall erlegen wer. Madrid. 17. März. Ministe^rräsident General Berenguer iM der Potriotenliga die Erlaubnis erteilt, die Leiche des Neiiemls Prlmo de Rivera in einem Sonderzug nach Spa nien zu bringen. Der Zug wird morgen abend in Madrid eintresfen. » Primo de Rivera. der Spanien vom Herbst 1020 bis An fang 1020 als Diktator regiert hat. ist knapp 5 9 Fahre all ^geworden. Er war 1871 als Sohn des Marschalls Primo !>Hoera geboren worden, der sich durch die Niederschlagung Korllsten-Aulstandes von 1871 und der Unruhen in Barcc- ^-Mona ausgezeichnet hatte. Gleich seinem Vater hat er eine > ^rasche militärisck-e Lauibahn hinter sich gebracht. Dali 1017-21 wm e>- Senator und vertrat damals den Standpunkt der Auf- heke Marokkos. Gleichzeitig war er einer der Führer der Onvers Klubs, die seit 1017 wieder beginnen, wie schon früher, cnie Rolle in der spanischen Geschichte zu spie'en. Er war zuletzt Teneralkamtä» in Barcelona, als er Mitte Levt. 1020 an die Stütze der Militärrovolution. die nach dem llGnc,- Mustolims. die bestehende ixirlamentarische Oiegierung versagte und eine Militärregierung einsetzl« mit der U'Vch,, dem durch die parlamentarischen Mißbräuche mitgenom menen Lande wieder oufivärts zu Helten. Infolge des Auf tretens von ?lbd-el Krim snh er sich gezwungen, de» Marokko krieg nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, obzubauen, sonder» zusammen mit den Franzosen kräftiger als je zu führen und dort im Sommer 1025 sogar selbst den Oberbefehl zu überneh men. Er erzielte dabei, namentlich durch die Einnahme voll Ajüir Anfang Oktaler 1025 einen gewissen Erfolg, der ihm den Titel eines Herzogs von Ajdir einbrachte. Nach diesem äußeren Erfolg erlich er eine Reihe von Ge setzen mit faszistischen Charakter und entlieh sogar den alte» Marschall Wephler Kurzerhand als Ches des Generalslabes, als dieser ihn kritisierte, obwohl sogar der König Alions selbst für Weyhler eintrat. Anfang Dezember 1025 bildete P. das nur aus Generalen bestehende Direktorium i» ein Kabinett um. in dem er selbst den Vorsitz führtet neben 2 Fachministeru für Armee und Marine übernahmen 5 Zivilpersonen die übrigen Portefeuilles. Unter diesen befand sich keiner der früheren Politiker. Das Parlament blieb weiter ausgei'clzaitet. die Verfassung suspen diert. 1027 beries Primo eine N a l i o n a l v e r s a m m l u n g. die an Stelle des früheren Parlaments lder Cortes) treten sollte All« diese Mahnahmen wallten und sollten als lanasmner Abbau der Diktatur verstanden merde». Für Ende 1020 hatte Primo de Rivera den liebergang zu versassuugs- mähiaen Zuständen angekündigt. Er Hai diesen Ueber- gong aber nicht mehr selbst benserkstelligen können. Fm Fanuar 1920 erklärte er seinen Rücktritt, weil er die Ucberzeugung gewonnen hatte, die Armee stände nicht mehr hinter ihm. Tie näheren Umstände dieses Regierungswechsels. l>ei dem General Verengter Nockfolaer Primas wurde, um dessen Werk im gleichen Geiste weiter zu führen. Horben wir seinerzeit gewür- diot. Einen Ueberbl'ck über die politische Entwickelung, die sich seitdem in Svanien voll'open hat. geben wir an anderer Stelle. — Es kann ke>n Zweifel sein, dah der jähe Uebergang von anoestv-nnlestcr Tätiokeit zu erzwungener Muhe, von der Fülle der Macht zur Einflukloiüakelt die phulische und seelische K'mst Primo de Oliveras erschüttert und so die Vorbedingung dafür gejckoffen hat. daß sei» Organismus einer alte», seit Jahren ertragenen Krankheit so plötzlich erlegen ist. Die Memoiren des Dikkalors Neutzork, 17. März Nach einer MA'mig der AnHobet Preh aus Buenos Aires gibt das Blatt La Nacion bekannt, dah es mit Primo de Rivera einen Vertrau über die Berösfentlichnno seiner Memoiren pboescblosten Hobe. Diese Memoiren würden nunmehr wahrscheinlich sofort erschei nen. Volkslrauerkag im Reichstag Gedächtnis -er Gefallenen „ Berlin, 17. Mürz. An der Spitze der Veranstaltunzen a„S VoikstrcmertageS stand die Gedenkfeier, die der Volks- 17 ^ o deutscher Krieg-Zgräbcrfürsorge gestern im Reichstage ab- IlsM- '.ien bat. 22i« in den vergangenen Fahren, war der Plrnar- sszenzssaal festlich geschmückt. Di« Stirnwand des SaaleS und die Gnade waren schwarz verkleidet. Vor der Rednertribüne ivarcn Gn riesige Lorbeerkrä-nzc mit schivarzrotgoldenrn Schleifen nieder st egt. Punkt 12 Uhr erschien Reichspräsident o. Hin- len bürg, begleite! vom ReichSinnenminister Sevenng und den 2.K,.-Präsidenten des Reichstages sowie den Ebers der Heeres- und ?-ar neleitu»g. um in der Diplomaienlog« Platz zu nehmen. Die i ch s r c g i e r u n g war ferner durch di« Minister Dietrich. Tr Schätzt und Dr. Wirtb vertreten. Auherdem bemerkte man tZter de» Llnweseirden den Präsidenten des Voiksbundes. Mnister c 7 Dr ERßler. die Ttertreter der Kirckenbebörden, d-rr-unier de» -..''.e.ijchen Stdministtator der Diözese 'Berlin, Bischof Dr. 7 cdreidcr, Vertreter der Landesregierungen und der Paria- Hinter der Rednertribüne b>>tten Fmbnenabordnungeii der eg-eurebr t'tufslelluiig genoiiimen. während die Vertreter jämt- . siudcntisebe» Kvrpvmlionen ui'veilem WiebS und nät Fah- ez. es.en Kreis »m den ganzen Sml bildete». Die Gedenkrede lneii m diesem Fahre der Reichstags-- '.rtnete G ebciinral D r. Ka b l. Er jübrte u. a aus: Wir mü-„ der Daten mit der starken Stimmung und Entschlossenheit < en Opieimules und uncrjchütterlichen Glaubens a„ ein« Ki .i- Zuknnsl. Der Vaiksirauerlag ist B» Tolensesi des deut- Volkrs. Vau zwei Millionen dtutscker KriegStoten ru'.-e» nur 7 >«> in deutscher Eide, ivädren- di« übrigen in 28 Landern und ^ .-«»! L'leeresgruiide verttrent sind. Uns al!« venx-gt beute die " :e. ab cS unserc ictzien Kriegskateu sein werde». Es geht deute 'bi mehr »in die Hunianisierniig des Krieges, sonder» um di« '"i >er Abich.isstiug des Krieges Der große Weltsr.ode»s>redanke i eüerdings n emals bemdsinkei, zur imtiauaü'n Würdelosigkeit. - ' >ir' h'e aiah- geichichl! .de '!i.''.z>'ngend.'ii des Velk.'s per- geilen. Der Geist der W «h r fr e u d i a k e i t muh lebendig er halten werben, die allein die einzige wahrhaftige Krieorber.-ft-ch.'it und FriedenSbürgschast ist ..Ans 'IG 1 erlang, -uz ,enre schließ dich an." Ersi in de» jüngste» Tagen ist die'er Oiu' an das deuiichc Volk ergangen, der R»t der Sonimluiio u:n das Vater land. Fn der Einstellung imn Staat mag manches uns nennen. Fn der Einstellung zum Vaterland darf uns »ich's trennen. Sa ist der PolkStrauertag zugleich ein Tag des Gedenken» und des Bekenntnisses zuni V-rterland. An die Gedenkrede schloh sich ein Troimnelwirües, und >väh- rend die Fobnen sich senkten, das Lied vom Kameraden Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes wurde die Gedenkftier beendet. Fm Anschluß daran schritt Reichspräsident v Hinden.burg vor dem Reichstage eine Ebrcnkamvagnie der Rei-chsivebc ab. Webers Elalrede Dressen, 17 März. Der Sächsische Landtag ist beut« vorm.Nag 11 Uör zulammengetrcteii. um dir Etarrcde des F i n a n z n: i n i - Hers entgeaenzuiiedmeil. D « 'dtus'prache üver de» Etat wird morgen beginnen. — Vor E.nirit! in die Dagesordiiung verlangte der Abg. Renn'er. daß der kominunisti'ch« Antrag aus Aus lösung des Landtage» in tie'er oder der nächsten Sitzung des Landlage? verbandelt werde. Da d e« Fordeneng kerne ge- inigend« Unterstützung Krnd, ging man tarn der zur Tagesordnung iwer. Finanzminisier Weder ^r dann gas Wo;! erdie.t. las ziemlich irocken e.n jedr umiairgreuches Viannskrrp! t-eiunler in dein scbr sorg'älrig zu allen wichtigen Punkten des 'Setst«txn Staats- dausbaitplanes mr 1020 Stellung genommen w.rd Der Minister nihrre ini :ve>«»lt!cheil die gleichen .Zahlen und Tatsachen an. d:r er kürzlich tn der Pressekonferenz über di« wir der-ch-et baden, dargelegt 0att« — Euren aus'üdri»ch<n A:i»zug au» der Rede des Ministers ftichen uisterr Leser a >' Zer nächsten Se-.tr Ernüchterung in Spanien Der plötzliche Tod Primo de Rkveras lenkt aus» neu« die Ausinerksamkeil aus die politisch« Entivicklunft. di« sich in Spanien seit dein Rücktritt des Diktators voll« zogen hat. Der folgende Artikel gibt einen rasch orten, tierenden Ueberblich über die wesenhasten Züge diese» Entwicklung. D. R. Man konnte eine Zeitlang den Eindruck haben, dcch der berühmte Vorfahre so mancher Spanier, Don Quijote, wieder seine Rojinante gesattelt habe und nun durch di« kastilijchen Lande geistere. Es lag etwas Unwirkliches, Irreführendes in der Entwicklung der Ereignisse nach dem Sturze Primo de Riveras, man konnte leicht zu falschen Folgerungen veUeiiet werden. Als Don Quijote war der viel genannte Professor Unamuno über den Bidasoa, den historischen Grenzfluß in den Pyrenäen, gekommen und ver suchte mit gefällter Lanze gegen die Monarchie anzu« rennen. Die Republikaner Spaniens hatten ein Aufgebot von drei- bis viertausend Mann gestellt, das dem streit baren Professor beim Grenzüberlritt erwartete und ihm eine laute Ovation darbrachte. Unamuno. den der ,.El Sol" im Jahre 1022 den eitelsten Politiker des Königreiches ge nannt hatte, liest sich die Huldigung gerne gefasten, und nahm die Gelegenheit wahr von neuem zu erklären, dust er die Monarchie für den Krebsschaden seines Vaterlandes halte. Auch in seiner Vaterstadt Bilbao und in Satamanca. wo er bis 1922 Professor und Rektor gewesen war. wurde Unamuno von gewissen Kreisen der Bevölkerung im Triumph empfangen. Die streng monarchistische Regierung des General Berenau-zr liest den Professor gewähren, man sah in seinem Treiben keine Gefahr. Denn wenn ihn auch die links radikalen Kreise auf den Schild gehoben hatten, so nahm man ihn auch dort scheinbar nicht allzu ernst. Nachdem ganz Spanien drei Tage nur von Unamuno gesprochen hatte, wurde es bald wieder still um «einen Namen, lin nene Götzen tauchten am politischen Horizonte Spaniens ans. Exministerpräsident Sanckez Guerra. der hohe Achtung int Lande genießt, aber einer der erbittertsten Gegner Primo de Nioeras ist. halte im geräumigsten Theater der Hauptstadt, im ..Teatro de la Zarzuela", eine politische Rede gehalten, in der er sich zwar als Monanhist erklärte, sich aber gegen die Person des Königs Alionjo des XNl. anssprach, und der Nation das Recht zuertaniue, die Republik ausznrufeii. Die Studentenschaft und Mit« glieder der republikanischen Partei nahmen die Rede San- chez Guerras zum Anlast, antimonarchische Umzüge in der Hauptstadt zu veranstalten, wobei sie den Versuch machten, bis zum Königsschlosse vorzudringen. Sie wurden aber daran von der Polizei verhindert. Auch in Barcelona un- in einigen Städten des Nordens kam es zu leichten anti monarchischen Unruhen, deren Bedeutung stark ausgebaujcht wurde, die aber namentlich im Auslands ein lautes Echo fanden. Man darf nicht übersehen, daß sich die breiten Massen der Arbeiterschaft fern von diesen republikanischen Macheiu schasten hielten. In Valencia wurde zwar der Versuch gemacht einen Generalstreik in Szene zu ietzen und in Sagunla trat ein größerer Ausstand ein. aber die Arbeiter schaft als solche leistet weder Unamuno noch Sanchez Euerra Gefolgschaft. Die spanische republikanische Partei ist eine durchaus bürgerliche Partei, die ihr Bestehen au» den siebenziger Zähren des vorigen Jahrhunderts herleiiet, als Spanien nach der Vertreibung Isabella ll. für kurz» Jahre Republik war. Während der Lorreszeit hat sich di« Partei weniger für soziale Reformen zugunsten der Arbei» ter und Minderbemittelten eingesetzt, als daß sie de« Einfluh der katholischen Kirche bekämpft«, und ihre Macht zu brechen versuchte und Jreigeisteret, namentlich unter der akademischen Jugend, zu fördern trachtet«. Zu ihr gehören viele Spitzen der spanische« Intelligenz, Professoren. Rechtsanwälte. Journalisten usw. die nicht nur in einem Teil der spanischen Presse den To« angebcn, sondern auch im Auslände Trimmung zu machen verstehen. — Professor Unamuno ist denn auch nickt nur ein ge, schworener Feind der Monarchie, sondern auch ein Gegner der katholischen Kirche, wie denn überhaupt tn Spanien Nepublikanismus und Antiklerikalismus zwei Beari^i find, di» durch Tradition miteinander verbunden bleiben. Unamuno ist als Prorrffor der Philosophie und al» Schrift steller sicherlick ein Mann, der Beachtung verdient, aber als Politiker darr seine Bedeutung nicht überschätzt werden. Eine der führenden Zeitungen Madrids, der >E l D e b a t e", der besonder, die katholischen Interessen oer. tritt, nimmt die Huldigungen für Prosessor Unamuno i« der ausländischen, auch in einem Teil der deurschen Press«, zum Anlaß, sich über die Berichterstarrung einiger Korrespondenten in Madrid zu beklagen. Sie erweckten eine vollständig falsche Vorstellung »an der tatsächlich«» Lag« in Spanien. Fast gleich^iltg überra'Li -er liberal« »El Sol" sein« Lei«» «it »er Rachricht, dar ein« Reich«