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Die Kirchen-VerkrSge gesühr-ek Die Demokraten verlangen weitgehende Abänderung -er von der Regierung geschlossenen Verträge Dresden, 26. Februar. Bei Beginn der gestrigen Beratung über die Kirchen oerträge im Recht sausschutz gab für die Negierung Ministerialrat Dr. o. Zimmermann die Erklärung ab, datz die Regierung zunächst an dem mit der Kirä)e sormrichtig abge schlossenen Vertrag gebunden sei und daher nicht «inseitig von oem Vertrag zurücktreten könne. Sie sei aber grundsätzlich bereit, unter Hinweis aus die Tatsache, das die Mehrheit des Landtages den Ablösungsverträgen zuzustimmen nicht bereit sei, in Verhandlungen mit der Kirche über ein« Abänderung der Verträge einzutreten. Eine Abänderung des Vertrages mit dem Bistum Meitzen würde insofern zu besonderen Schwierig, keiten führen, als dann die wetteren Verhandlungen kaum mit dem Bischof von Meitzen ausgenommen werden könnten, sondern der Abschluß eines geänderten Vertrages mit der Kurie ver langt werden würde. Hierauf wurde in di« Beratung des Vertrags mit dem Bistum Meitzen eingetreten. — Abg. D. Hickmann (D. Vp) als Berichterstatter erläuterte die Rechtsverhältnisse und die sinanziellen Berpslick« tungen des Staates. Die Mlösungsrente für das Bistum Mei tzen sei nach denselben Grundsätzen wie für die evangelisch, lutherisch« Landeskirche errechnet worden. Wenn aber gefor dert werde, datz durch den Vertrag eine Beeinträchtigung aus geglichen werden solle, die die römisch-katholische Kirche bisher in Sachsen erfahren habe, so sei es nicht möglich, diesem Wunsche zu entsprechen s?). Bei Beurteilung der Rente dürfe nicht übersehen werden, datz der Staar nach dem Vertrag noch weiter hin für das Bistum Meisten nicht unbedeutende Sachleistungen aufzuwcnden hat. Für den Fall, datz der Vertrag mit der evangelisch-lutherischen Kirche abgeändert würde, müssten auch an dem Vertrag mit dem Bistum Meisten entsprechende Aendrrungen vorgenommen werden. — Abg. Neu sSoz.s bean standete besonders die im Vertrag vorgesehene einmalige Ab findung von IN 00« Mark. — Abg. Dr. Troll (Landv) und Dr. Wagner sDn.) beantragten ein« Erhöhung der im Vertrag vereinbarten Iohresrente um 3000 Mark und «inen weiter- gehenden Zuschutz an das katholische Krankenhaus. Das Ergebnis der bisherigen Beratungen wurde darauf durch Abstimmungen festgestellt. Die Beratung der Kirchenverträg« im Rechtsausschutz lässt für deren Annahme ln der vorgelegten Form eine Mehrheit nicht erwarten. Da gegen wäre eine Annahme in Aussicht zu stellen, wenn die Ver träge auf der Grundlage der von Abg. Dr. Dehne (Dem,) gestellten Anträge abgeünvcrt würden Hiernach soll die bewegliche Rente an die evang.-Iuth. Landeskirche, die bisher auf 5 Millionen RM. festgesetzt ist, auf 5,5 Mill. Mark erhöht und die unbewegliche Rente entsprechend um 500 000 Mark vermindert werden. Van der beweglichen Rente sollen 1,5 Mil- lionen entsprechend dem Staalsauswand für Besoldung der Lehrer an höheren Schulen erhöht oder vermindert. 4 Mill. NM. entsprechend dem Staatsaufwand für Ruhegeld- und Hinter, bliebenenbezüge für die Lehrer an höheren Schulen erhöht oder vermindert werden. Die Sicherstellung der unbeweglichen Rente auf Goldbasis soll wegfallen, ebenso soll der Staat auf die Möglichkeit einer Kapitalabfindung vorläufig verzichten. Die Rente für Besoldungszuschüsse und Ruhegelder Im Betrage von 5 484 050 RM. soll nach einer zehnjährigen Laufzeit auf gekündigt werden können. Vorbehalten bleibt die Aufnahme einer Bestimmung über Einsetzung eines Schiedsgerichts zur Auseinandersetzung Zwischen Staat und Kirche über die Kirch- schullehcn. — Der Vertrag mit dem Bistum Meißen soll ent- sprechend abgcändert werden. Nachdem die Regierung sich bereit erklärt hat, in Ver handlungen mit den Kirchenbehörden einzutreten. must nunmehr dos Ergebnis dieser Verhandlungen abgewartet werden, es kann aber nicht verkannt werden, datz durch die In Aussicht' gestellte Ablebnung der Verträge in der abgeschlossenen Form das gesamte Vertragswert, gefährdet ist. Hierauf trat der Ausschuß in die Beratung eines sozial demokratischen und demokratischen Antrages zur Auseinander setzung zwischen Kirchgemeinden und Schulgemeinden über Ansprüche an die Klrchschullehen «in. — Als Berichterstatter wandten sich die Abg. Neu (Toz,) und Dr. Dehne (Dem.) gegen das bisherige Verfahren bei der Auseinandersetzung, das viel zu schwerfällig und für de» Staat ungünstig sei. Abg. Neu forderte, das; die Regierung endlich das im Trennungsgesetz vom 10. Juni 1921 verheißene Gesetz über die Auseinandersetzung unverzüglich vorlege. Abg. Dr. Dehne erkannte die Schwierigkeiten der Rechtslage an und beantragte zu zweckmäßiger Erledigung der Auseinandersetzung die Vereinbarung eines Schiedsgerichts. Ferner forderte er. datz die Einsetzung eines Schiedsgerichts bereits im Vertrage mit der «v.-luth. Landeskirche sicherzustellen sei. Ministerpräsident Dr. Bünger führt« aus. dast eine Aus- einandersetzung überhaupt nicht in Frage komme, soweit es sich um reine Schullehen handle. Anders liege es. wenn die Kirchschullehenseigenschast sestgestellt sei, -o Kirchschullehens- vermögen als Kirchcngut ancrkount sei. Die Negierung müsse den Vorwurf zurückweisen, das; sie bei den bisherigen Ver handlungen die Interessen der Schule ungenügend wahrgenom men habe. Die Schwierigkeiten beruhten vielmehr auf der Tatsache, dast die matzgebende Auflassung der Rechtsgrundlage wie die Grundsätze der Judikatur für die Ansprüche der Kirche günstig waren. Eine einseitige Siaatsgesetzgebung über die Auseinandersetzung sei verfassungsrechtlich Das arbeitende Dresden in Zahlen Ein anschauliches Bild über die Vielseitigkeit des Dresdner WirischaslskörpcrS gibt die letzte Arbeiinelnnerzählung vom 1. 8. 1929. Die Zahl aller Dresdner Elewerbebelricb« ist von 7387 im Jahre 1925 auf 8320 im Jahre 1929 angestiegen. In der Zahl der in diesen Betrieben bei<l>äsliqi«n Arbeitnehmer ist zunächst ein Rückgang von 102454 i. I. 1925 ans 151619 I. I. 1026 zu beobachten. Dann niinmt die Zahl der Arbeiinclmier wieder zu <181748 I. I. 1928) und sollt wiederum aus 177096 i. I. 1929. Von den fünf grosse» Gcwerbeablcilungen: Gärtnerei und Tier zucht. Industrie, Handel und Verkehr, Theater-, Musik- und Schau- slellungsgewerbe und Gesundheilswesen überwiegt in Dresden bei weite,» die Industrie. Diese beschäftigte 1929 in 5422 Betrieben 127 891 Arbeitnehmer gegenüber 5241 Betrieben mit 134 976 Arbeit nehmern i. I. 1925. An der Spitze dieser Gewerbeabteilniig steht sowohl »ach Zahl der Betriebe als auch hinsichtlich der darin bestbästiglcii Arbeilneh- mer die NahrungS- und Genutzmiklelindustri« mit 1657 Betrieben »ud 25 869 Arbeitnehmern i. I. 1929. Hier inleressiert vor allem die Dresdner alteingesessene Tabakindustric. Ihre Entwicklung hat seit 1926 leider eine fallende Tendenz l88 Betriebe > I. 1926 gegen 53 t. I. 1929). Di« Zahl der Arbeiinehmer hat ebenfalls eine starke Cinbutze erlitten, und zivar von 11 230 <1925) auf 8562 (1929). — Die zweit« typisch»« Dresdner Gemerbegruppe, die Kakao-, Schokoladen- und Znckerwarenindustrie ist nicht so stark zurück gegangen I» der Zahl ihrer Betriebe nahezu konstant geblieben ist die Gruppe der Mälzereien und Brauereien. — Die Zahl der Betrieb« des Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbaues ist seit 1925 zurück gangen, und zwar entfielen 1929 aus diese Grupp« 313 Betriebe mit 17 005 beschäftigte» Personen. — Die Papierindustrie beschäftigte. 1929 in 329 Betrieben 13 483 Perionen. Bon Industriezweigen, die durch die Zahl ihrer Betriebe oder di« Grütze und Bedeutung «mzciner Unternehmungen hervorragcn. seien noch folgende genannt: das Bekleidungsgewerbe mit 9191 Arbeitnehmern <14 597 i. I. 1925), das Holz- uns Schnitzstoss- gewerbe mit 5472 <6177), die Eisen-, Stahl- und Mctallwarenuidn- strie mit 9087 <10 378), die elektrotechnisch« Jndustri«. Feinmechanik und Optik mit 9875 <9053), die Industrie der Steine und Erde» »nt 4932 <4-167) und die chemische Industrie mit 5361 (5119) Arbeit nehmern. Di« zweitgrösti« Ge>v«rb«abicilnng umsastt d.en Handel und Verkehr Hier ist die Zahl der Betriebe von 1965 ans 2176 an gewachsen, die Zahl der beschäftigten Personen vo„ 23 865 aus 41763. In ihr steht das Handelsgewerbe an erster Stelle; es be schäftigte 1929 in 1258 Betrieb«» 25 159 Personen und hat seit >925 iinniilcrbrocheu '»genommen. In zweiter Linie ist das Elast- miß Schankwirkschajlcgewerbe mit 1098 (878) Betriebe» urro 7683 (5668) Personen zu nennen. An dritter Stelle steht daS Verkehrswesen mit 71 Betrieben und 7385 Arbeitnehmern Die nüchstgrötzle Gewerbeabteiinng umsatzt das Gesund heitswese», d. s. Heil- und Badeanstalten. Apotheken, Bar biere u. a. Betriebe. Tie Zahl der Betriebe ist von 94 ans 211 und die Zahl der beschäftigte» Personen von 2519 auf 3825 gestie gen. — In gleicher Weese hat sich auch die Abteilung Theater-. Musik-, Sport- und Tchanstellungsgcwerbe entwickelt. Be triebe und A r b e i t n e h m e r za h l babe» sich mehr alz ver doppelt. Zum Schluss sei noch die Gärtnerei und Tier zucht erwähnt. Gewerbebetriebe dieser Art wurden 84 mit 1520 nicht zulässig. Mit der Einsetzung eines Schiedsgericht» sei dagegen die Regierung einverstanden, ober sie könne nur durch eine Vereinbarung mit der Landeskirche herOeigelührt werden. Die von Dr. Dehne geforderten Maßnahmen dagegen, datz dos Eigentumsrecht an den Kirchschiillehen von den Kirch. gemeinden auf Grund von 8 900 des bürgerlichen Gesetzbuches ersessen werde, habe die Regierung bereits ergriffen. Da» Ministerium glaube, alles getan zu hoben, was zur Ausrechl- erhaltung der Schule möglich ist. Auf den Zeitpunkt der La- schling der Widersprüche gegen die Eintragung von Schuigrund- stückcn als Kirchschuilehen !»abe die Negierung allerdings keinen Einfluß, da sie der richterlichen Entscheidung nicht vorgreiscn könne. Die Abg. Nebrig (Toz.) und Hartzsch (Toz.) erhoben Vor. würfe gegen das Landeskonsisloruim und die Kirchgemeinden, de eine verständnisvolle Auseinandersetzung über die Kirch schuilehen vielfach verbiuderteii und unberechtigte Ansprüche machten. — Abg. D, Hickmann und Dr. Männer <Dn > wiesen -lese Vorwürfe zurück. Besonders hervorgehoben wurde, dast die Richtlinien des Landeskonsistoriums über die Auseinander setzung im Hauptpunkt der Auseinandersetzung den Schulbezir- Ken entgegenkommen, da hier die Uebereignung dos Schul, gebäudes an den Schulbezirk vorgesehen ist. Mn der Verein barung eines Schiedsgerichts erklärten auch sie sich einverstan. den Die Abstimmungen über den sozialdemokratisch)«» und demokratischen Antrag wurden zurückgestell! beschäftigten Personen i. I. 1929 gegenüber 26 Betrieben und 269 Arbeitnehmern i. I. 1925 gezählt. Wenn auch durch de» seit dem Zahltag einzetreienen allge meine» Koniiinktilrrückgang woyl i» allen Gewcibegrnppen bemcr- kciiswcrle Veränderungen «i,«getreten sind, so gelun doch die ge nannten Zahlen ein recht anichanliclxs Bild von der LandcShaupt- stadt Dresden als Siadt der Arbeit. Berr nqerler^ehlbelraaimStaakshaushatt Im Januar haben sich die sächsischen Steuereinnahmen auf 28.32, die Ueberschüsse der staatlichen Unternehmungen und Be triebe ans 0 69 und die sonstigen Einnahme» aus 10.93. ins gesamt also die Einnahme» im ordentlichen Haushalt an» 40.24 Mill. NM. belaufen. Die Ausgaben betrugen nur 33.06 Mill. NM., so dast sich, wie in jedem ersten Dierlelsahrsmonal. ein staatlicher Ueberschuß, diesmal in Höhe von 7.18 Mill NM. er- geben hat. Dadurch verringert sich der Fehlbetrag, der sich Ende Dezember aui 21,55 Mill. RM. belief, aui 14 37 Mill. NA!, für die ersten zehn Monale des laufenden Neck», uungsjahres. deren Eingaben, sich auf 328.16. deren Ausgaben sich auf 342.53 Mill. NM. belaufen I»abcii. Wenn auch Februar und März mit geringeren Einnahmen wahrscheinlich wieder ein Anwachsen des Fehlbetrags Hervor rufen werden, lst doch zu beachte», dast noch beträchtlich« Ein. nahmen aus den kaufmännischen Betrieben des Staates aus stehen, sa gast der Fehlbetrag für das ganze Rech nungsjahr 1929/30 sich «ul etwa 20 Mill. RM Khätzen läßt bei einem Voranschlag van 39.43 Mill RM, so daß also auch 1929 30 sicherlich besser, als befürchtet, absättießen wird. — Im ansterordentüchen Hausha'tulan betrugen die Ausgaben !m Januar 2.12 Mttl. RM. und erhöhten sich dadurch aus 48 31 Mill. NM. Aller Voraussicht nach werden die mit 62 23 Mill. NM. vorgesehenen Gesamtausgaben des außerordentlichen Haus- hallplans erfreulicherweise nicht erreicht werden. Dom E'be-spree-Oder-Kana! Tie Neichs:naslersteaßcnver>va!l:ing läßt zur Zri! durch das Kanalbanaml § e u f t e u b e r g hie Banwürdiiueil de« E!k. Snre.- Odcr-Kanalz eingc-hcnd prüfen. Diese Vorarbcilrn mwcu vor ihre:» Ablchlutz. Es sing von Elitcrwerda ab zwei Linien Elsternierda— M'ih'Serg und Elsterwerda—Ricia in technischer und wirtschiaitlicher Hinsicht unicriucht worden. Länge und Koke» beider Linie» wei chen nur unwesentlich voneinander ad. so daß es ein« Sclbslver- st'ndlickkel! ist. hast her .Kanal »icbi bei Müiübrrg. sondern in der Aäbe des wicklicie» Hasenp'atzes Nie'a »au der Eibe ab-,origen niust. In Niem ist bereits ei» für he» Gitteriimichl-'g ausaebauier, a„ eine» wichtige» Ettenbalinknoienpiiiilr anqeicklon-'nrr Berkckrs- b.isc» vorhanden, während er in Mühlberg erü mii hohen .Kosten ge schahen werben müßte. Anck befinden sich in N:eia außer den ande re,> Industriebetrieben hie L'uchhawweniwr/e. w„ Owerne!»»«» von großer volkswirt'cha'ilicher Bedeutung. Sch.ietziich ui daraus hin- ziiweiseii. das; die Wasserverbiudung nach den obe:'ächüßhen Ge, bieten von Ric'a aus weß-iilttch kurier wird, alz von Müwkerg aus tt, .»"—W Tie Zahnzwischenräume als Sitz übelriechender Speise reste reinig! inan zweckmäßig mir der eigens ha'ur konstruierten Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem B o r st e n s ch n i r t in zwei Härtegrade» von höchtter Qualität 1 Alk.. Kmderourste 6V Pf. Nur echr in hygienischer blau weiß grüner Originalpackung. EI-Quds, die heilige Siadl Jerusalem Bo» Jernsalcmpilgcr P. Scholze. (Fortsetzung.) Sieh«, wir gehen hinauf nach Jerusalem (Luk. 13, 32). Allzu rasch verrannen die Stunden dieses sorglos anregenden GedaiikcuauSialischeS, der Tag hatte sich bereits lief in di« Nacht geneigt. ES verblieb uns nur noch «ine kurz« Spanne Zeit zur Nachtruhe, ivenn wir schon frühmorgens um 2 Uhr unsere Häupter vom Schlafe erhebe» sollten. Kurz vor dem Schlafengehen betraten wir noch einmal mitten ln stiller dunkler Mitternacht die Dachterrasse der Grabeskirche über dem Kalvarienberge, und tiefer prägte» sich in meinem Herzen jene KarsreitagSstundc» ei», wo man auf Golgatha, also an dieser selben Stätte, voller Schauer die bebende Stimme des sterbenden Erlösers vernahm: „Es ist vollbracht, Vater in dem« Hände empfehle ich weinen Geist!", wo sich die Sonne verfinsterte, die Erde erbebte, der Felsen zersprang und die Gräber ösincten. Rechtzeitig stand ich srühnwrgens auf und hielt mich in der Frapziskanersakristci der hl. Grabeskirche bereit. Di« maiinigfaliigen und zahlreichen Zeremo nien des armenischen Gottesdienstes an diesem Sonntag legten mir noch ein« Wartezeit von über 2 Stimden auf. Dann legte ich die priestcrlichcir Gewänder a». m e i u Ministrant, ei» echter Je- rusalemer Kind, ein wohlanständiger, geweckter und frommer Jung«, stand auch schon bereit. Beim Introitus zum hl. Grabe, es war irühmorgens 1-5 Uhr, durchwogtc» mein Herz und mein« Seele di« Gedanken, die uns die bitztische Geschichte erzählt. Beim Anbruch des -ritte» Tages stand Jesus von de» Toten aus und ging glorreich aus dem Grabe hervor. Ein Engel des Herrn stieg vom Himmel nieder, wälzte de» Stein vom Grabe weg und setzlr sich darauf. Als leb beim Eintritt durch hie niedrige Pforte in die Eugelskapelle, einen Teil dieses Grabsteines, genannt En cs ei st ein. als kostbare Reli quie erblickte, glaubte ich die Siiumie des Himmelsboleu und seine trostreiche,, Worte au die frommen Flaue» zu vernehme»: „Elsehrek- kei nicht! Ihr suchet Jesus vo„ Nazareth, den Gekreuzigieu, er ist «»'erstanden. er ist nicht hier. Sehet hier ist der Ort, wo sie ilm hiu- gelegt hatten!" Mein guter, ansmerksaipcr Ministrank bleibt seit wärts an der niedrigen GrobeStüre stehe», schützend die Hönde über mich ausstrcckens, damit men, Haupt nickt a» den Marmor der reichlich «inen Meter hohen Oesfuung austoße. Jehl siehe ich vor dem Gnadeualtare, vor dem Felsengrabe dcz gekreuzigten Heilan des, vor -er Auserstehungssiätte des glorreich Verklärten. Jntroido ad oltare Del — ich beginn« das unblutige Opfer des N. B. und lese die hier privilegiert« immerwährende hl. Ostermesse Introi tus: „Ich bin auferstanden und werde bei dir sein, Alleluja..." Graduate: „Haec dies, quam fccit Dominus" — Dies ist der Tag, den der Herr bereitet, freue» wir uns und frohlocken wir. O st e r°S e q u e n z: „Die nobis Maria, gnis v disli in via" — Sag an Maria, was schautest du auf dem Wege allbier? Das Grab Ehristi des Lebenden... Und wie eigenartig wldcrhalltcn an dieser Grabes- und Auserstehungsstätle di« Wort« des E. redo: „PassuS et sepultnS est: resnrrexit lcrtia die secundum Scriptnras." Kurz vor der Opferung ging mein Ministrant i» die Eugelskapelle und znrückgekehrt, legte er mir 5 kleine Hostien auf de» Altar zur Kon sekration für d!« Kommunikanten. Als ich die hl. Kommunion ans- ieiltr, war mein braver Ministrant der erste, der sie empfing, ein bell- leuchleiides Vorbild für manchen Küster und Ministranten, dem statt dessen die Lektüre eines Gebetbuches notwendiger erscheint. Bei der Danksagung hätte ich mit den beiden EinmanSinngern ansrnsen mögen, „brannte nicht unser Herz in uns. während er mit uns redete und uns die Schrift erklär!«" (Luk. 24, 32). Das waren selig« Minuten und Augenblicke, besonders wäbrend der Opferung. Wand- ln-nq und Konnnunioii am Felscngrabc des glorreich Auserstandeiien. Ai» Soilntagvormittag ivar in der Sionskirche Dormitio B. Al. P. «in feierlicher Pilgergottesdienst mit Levitenamt vorgesehen. Zuvor besuchte ich die unweit der Grabeskirche gelegene E r! ö s« r k i r ck e, welch« Kaiser Wilhelm Il 1898 den Proiestanten nlxi geben. Oie ivar menschenleer, und »üch:er», es fehlte eben der Opierailar und die „Ewige Lampe", daS Kennzeichen desjenigen, der gesagt: Seket, ich bleibe bei euch alle Tage. b>S a»S Ende der 'Weil (Matth, 28, 20). Hierauf besuchte ich »och die armenisch« Kathedrale „Ja ko tz » S der Aeiiere", wo dieser Apostel ini Jahr« II von Herodcs Agrippa 1. «iltiwuplet wurde. Daseibst weiden »octz a!S Reliquien sein Bisekossstuhl und sein Manylerimupl gezeigi. Nachdem ick dem feierliche» und würdigen Gottesdienste armenischen Ritus bci- gewolin!, begab ich mick nack dem Berge Sion. Taz Hockamt batte Tomkapitulac Pros. Tckelemann und Re Prce.g! chttarre: Tr. Prior, den Ekoralge'anci iü.:r:en die Benediktti'.'rpattes B.'nrv- »er Präzision aus. Tie Pi.aer waren soll;ä!'l:.r ermnenen. aber Einbennncke fehl:«». In Jerusalem kennr inan eben ke; d-,: irannß - sättigen Religionen der Mohammedaner Juden ..na :n e Abt MauruS richtig betonte, keinen eine» , cke» Orn., m Nach dem Son.nlagSg.'tteedieüste verrinntte uns :.n ,.rastt.ck:n Refektorium des K.osters «:n geselliges Zusammen!<:«- Emen be sonderen Anzichnnaspnnlr inc uns Püger biidcle an diesem Vor mittag noch '»er Besuch des „2i b e n d ma h l s a a l e L". Seidiger ist in einem srünereii Artikel bereits geschildert worden. Die;« ein zige Stätte ist nereiligt durch das kl. Adendniahl und die Herab- kuuft des HI. Geistes am Pfingstseste. Beide Tatsachen waren für die Ehristen Grund genug, diese bl, Siäiie Kock in Einen zu katteu und zu beschützen Aber die Snttane haben es oecnanden. auch hin hl. Rech!« der Ekriste»i>eil ,ml Füßen zu :re:en lind «rn. als die Mohammedaner kier das Grad Tarnds cnldecki zu kalnn Vorgaben, sucht inan dis ans den benlmen Tag mit einer gerade;» mna: che Eifersucht gegen di« Ekriiienkeil diese Sinne des Aocndma tts zu bewache». War eS doch dem italienischen Kronprinzen be: ieiner Heiiiglanö-Bsaittabri venvekrt worden, vier »iederznki' - n und seine An-achr zu verrichte». Wir Kaden eS siebend gela», von einem recht mißtrauischen Mnilie nach allen Seilen deobach'et n d beargwöhnt, indem wir kill die G-edele verruß:.m »'.» - es tt.um. >ak »»glaub lick — in der jetzigen „'Moschee Ne u Tand" die für den Besuch keS Abenckiiaklsaaies bewilligie,, Ablässe zu gewinnen Trotz der erinibc- nen Erinnerungen ivaiö niuer den vdwgttenden »wkamiii.dalUichc» Veikällnisscn »»je»« Sliniiiiiing «lwas niedergedrückt Wieden»» kam uns das lrenlieke Piigerprogramm zusiauen, >as 'ür d<n Sonn- lagnachmillag den Besuch von Emqiiaus »„nah. Wie den be'den Jüngern von Emnians immer leichter ums Heiz wurde, se «veiler sie sich von der Kreuzigungsstadt enisernien, desto freier almele,, wir ans, ie mein wir n»S ,,e! O.nbebe", d. i. dem Emmans des Evange liums »äkerleii und zumal ivn doelseibk ans den, Munde der beiden Emma»-:jünger die Worte des Gekreuzigten Z» vernehme» glaubten: „Biannle nicht unser Herz, ivakrend er ans du n Wege „nt uns ..dtt« und uns die Schritt an'ßhivtz" .Luk. 21, 31). eForlsctzuiig folgt )