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Aus der Jenlrumsparlei Der ordentliche Landesparteitag der Sächsischen Zentrums- Partei sindet, wie bereits berichtet, am Sonntag, den 9, März, vormittags 11 Uhr im Speisesaale des Bahnhofes Dresden. Neustadt statt. — Tagesordnung: 1. Jahresbericht: 2. Referat iiber die politische Lage; 3. Kassenbericht: 4. Aussprache: 5. Neu. inahl des Vorstandes: 6. Verschiedenes. — Zum tslarteitag haben anher den Delegierten der Ortsgruppen alle eingeschriebenen M.tglieücr der Partei Zutritt. Eine Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Dresden findet am Mittwoch, den 5. Mürz, abends 8 Uhr, in der „Kata- bombe" des Hauplbahnhoscs sEingang Wartesaal 3. Kl.) statt. — Tagesordnung: 1. Wahl der Delegierten zum Parteitag: L. Bericht über lwmmunalpolitische Fragen (Stadt». R. Müller): 8. Verschiedenes. Die Generalversammlung der Ortsgruppe Bautzen für das Jahr 1939 findet am Freitag, den 28. Februar, abends 8 Uhr Im G-''.'»c»haus statt Windthorstbund Zittau. Zn der letzten Monatsversamm- lnng hielt Herr Gewerbelehrer Willi neh einen Vortrag über die blutige Fnternationale der Rüstungsindustrie. Er sprach von der Verflechtung der internationalen Rüstungsindustrie vor. während und »ach dem Kriege, berichtete insbesondere darüber, wie Kriegsmaterial über neutrale Länder ein- und ausgcführt worden ist. An diese interessanten Ausführungen schloß sich eine Anssprache. Zum Schluß kennzeichnete der Vorsitzende Hans Wöhle an Hand des „Jungen Zentrums" die Persönlich, keit des neuen Vorsitzenden der Reichstagsfraktion des Zen- trums Dr. Brüning. i.eiprig und Umgebung Genehmigte Eingemeindungen Gegen die Ttimmcn der Bürgerlichen. Leipzig. 27. Februar. Die Stadtverordnetenversammlung halte am Mittwoch über die Ratsvorlage zu beschlichen, nach der die drei Gemeinden Thekla. Abtnaundorf und Knautkleeberg ringemeindct werden sollen. Die zuständige,, Ausschüsse beantrag- tcn, lediglich die Eingemeindung von Abtnaundorf z» geneh migen, i,n übrigen aber die Vorlage abzulehnen. Die Kritik, die von der rechten Seite des Hauses geübt wurde, richtete sich be sonders gegen die Höhe der Kosten, die der Stadt Leipzig durch die Eingemeindungen erwachsen und die sich auf etwa 211 Millionen Mark belaufen. Oberbürgermeister Dr. Rothe betonte, das; es sich bei de» Gemeinden um Leipziger Arbeiterwohnsih- gcm ei »den handele, die bereits in enger Verbindung mit der Stadt stehen und iri denen auch große städtische Werke liegen. Die Vorteil« der Stadt seien auf lange Sicht berechnet. Erst in Jahr, zehnten würden sie sich durch die besseren Möglichkeiten für die wirt schaftlich« Entwicklung der Stadt, für Siedlungen, für die Neu gestaltung dcS Verkehrs und der Entwässerung realisieren, Tie Aussprache gesialleie sich äußerst erregt, Tie Eingcmein- dungSanträoe wurden schließlich mit den Stimmen der Tcmokra» ten, Sozialdemokraten und Kommunisten angenommen. Ans demokratischen Antrag wurde dabei beschlossen, daß die Durchfüh rung der Wasserleitungs- und Beschleusungsanlagcn in Thekla statt i„ füns in zehn Jahren ersolgt sein müsse. Die Beibehaltung der kommunalen T o t e n b e st« t t u n g wurde auf sechs Jahre beschränk!. Die Entschädigung des Bezirksvcrbandes der Aiiitsbauptmaiinschasl Leipzig bleib! späteren Verhandlungen vor- bcistrlien. wobei gleichzeitig die Entschädigungen für das im vorigen Jahre elngeincindet« Schönau geregelt nnnden sollen, Die Durchführung der Eingemeindungen soll bis zum 1. April erfolge». Das Stadtgebiet vergrößert sich da- durch um 1172 Hektar mit 9490 Einwohnern, so daß die Einwoh» nerzabl der Siadt damit die Grenz« von 709099 nahezu erreicht haben dürste. Eine Natsvorlagc. den Geschäftsanteil der Siadtgemeind« bei der Sächsischcn^Flugbäfen-BetricbSgcscllschaft von 97 809 M. um »veitcre 32000 M. bei der jeßt vorgesehenen Durchführung der .Kapitalcrhöhung dieser Gesellschaft zu erhöhe», wurde unter der Be dingung angenommen, daß die Sächsische Flughäfen-Betriebsgesell- schüft für die Kapitalcrhöhung der Leipziger Luftschiffhasen, und Flugplah-A.-G. noch weitere 50 000 M. zur Verfügung stellt. — Für die statistische Zentralstelle der deutschen Volkshochschulen in Jena wurde «ine Beihilfe bewilligt. Ebenso wurden die Mittel zur Beteiligung der Stadt Leipzig an der Kollektivausstellung dcS Deut» . scheu StädtetagS „DaS EtesundbeitSwesen der deutschen Städte" auf der Internationalen HygiencauSstcllung Dresden 1930 bewilligt. ) Der Leipziger Autodroschkenführerstreik geht weiter. Vor der Kreishauptmannschaft wurde Mittwoch nachmittag mit den Parteien zum Zwecke der Beilegung des Autodroschken, sührerstreiks verhandelt. Um 6 Uhr abends wurden die Ver- Handlungen ergebnislos abgebrochen. Die Arbeitnehmer zeigten sich zum Nachgeben insoweit geneigt, als sie den am 27, September gefällten Schiedsspruch, den sie damals abgelehnt halten, heute als Grundlage zur ArbeftSwiederaufnahme emvfahlen. während die Arbeitgeber die Wiederausnahme der Arbeit unter Verlängerung des bisherigen Tarifs verlangten. ) Der letzte Baumriese am Leipziger Hauptbahnhos ver- schwindet. Wie das Städtische Forst- und Anlagenamt mitteilt, sieht sich die Garlenverwaltung gezwungen, seht auch die letzte große Pavpel auf der großen Wiese am Hauptbahnhos neben dem Eisenbahndenkmal zu entfernen, nachdem schon vor einigen Fahren zwei große stammfaule Bäum« gleicher Art ans Sicher heitsgründen gefällt werden mußten. Auch bei dieser Pappel ist die Fäulnis in den starben Testen so weit vorgeschritten, daß die Gefahr des Herunlerbrechens vorliegt. 5Iur der l.su5itr vr. Nikolaus Rachel 75 Jahre Panschmitz. 27. Februar. Am Freitag. 28. Februar, begeht eine der bekanntesten Persönlichkeiten der katholischen Wendel, Herr Dr. med. Nikolaus Rachel, der seit 45 Jahren in hiesiger Gegend wirkt, seinen 7 5. Geburtstag. In den Jahrzehnten seines Hierseins haben wohl alle Kreis« der Be völkerung Gelegenheit gehabt, mit ihm in nähere Verbindung z» treten. Es ist schon nichts Geringes, wenn ein gewöhnlicher Sterblicher in diesen schweren Zeiten das 75. Lebensjahr bet leidlichem Wohlbefinden vollendet. Ist dies aber einem Manne beschießen, der nicht nur an hervorragender Stelle seinen Lebenslauf erfüllt, sondern auch anderweit Wertvolkes geschaf fen hat, so darf ihm schon aus vollem Herzen Glück gewünscht iverden, zumal er in seinem Silier sich weder Rast nach Ruhe gönnt und sich noch mit großen Problemen zum Wöhle der All gemeinheit trägt. Aus seinem Entwiclielungsgange sei erwähnt, daß seine Wiege in Schönau bei Kamenz, hart an der preußischen Grenze, stand, wo der Bater das Schmiedehaiidmcrk betrieb Hier wurde er am 28. Februar 1855 geboren. Nach Besuch der Volksschule des Heimatortes und Beendigung seiner Gym nasialstudien in Bautzen. Mariaschein, Leitmeritz und Prag, bezog er die Universität Leipzig, um sich dem ärztlichen Berufe zu widmen. Seine erste Anstellung erhielt er an einer Klinik in Wie», um sich dann 1885 endgültig in Panschwitz nieder- zulasscn, wo er noch heut« eine umsgngreiche Tätigkeit ent saftet. Dieses scheinbar einfache Leben läßt auf den ersten Blick seine Bedeutung für die Gegend und darüber hinaus nicht ver muten. Seine Arbeit galt dem Wähle der kranken Menschheit. Schon vor Jahren wurde ihm die Leitung des Räckelwitzer Krankenhauses anvcrtrauk. An seinen' Namen Knüpft sich ein bedeutungsvolles Gebilde der Krankenbehandlung, nämlich das Fohannisbad Schmeck witz, dessen jetziger Ausbau und seine Ausgestaltung sein »reigentstes Werk ist, Die Moor-, Schwefel- und andere Bäder, sowie die weitere Behandlung haben Hunderten und Tausenden Genesung von mannigfachen Leiden gebracht, wovon zahlreiche Dankschreiben zeugen. Selbst in wirtschaftlich schwerer Zeit ließ sich der Jubilar vom Schicksal nicht unterkriegcn. Das starke Gvltvertranen, das ihn von jeher beseelte, hals ihm aus den schwierigsten Lebenslagen und ließ ein Werk ent stehen, dessen Bedeutung weit über die heimatlichen Grenzen ragt. Fm Kampfe gegen den Mißbrauch des Alkohols, des Nikotins »nd andrer Volksgistc steht er in den vordersten Reihen. Fn seinem T » S k u l n m om Klosterwaffer will er seinen Lebensabend beenden. Mögen ihm noch viele Jahre un getrübter Gesundheit und Rüstigkeit beschieden sein. Feuer am Fuh -er Lausche Zittau, 27. Februar. Im Gasthaus „Zur deutschen Wache" 4>n Fuß der Lausche war in dem Nobenaebäude eingebauten Holzschuppen ein Brand ausgebrochen. Bei Entdeckung des Feuers durch die Wirisleut« war es trotz eigenen Eingreifens sowie tatkräftiger Unterstützung der Nachbarschaft nicht mehr möglich, den Brand einzudämmen. Es mußten die Feuerwehren alarmiert werden, die durch Ausbietung aller Kräfte größeres Unheil, insbesondere das Uebergreisen ans das Hauptgebäude, verhüteten. Am Brandplatz waren die Wehren aus Walters, darf, Großschönau, Ober- und Niederlichtenwalde, Krombach und Schanzendorf erschienen. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt, cs wird jedoch Brandstiftung vermutet. Der Schuppen wurde völlig zerstört, da die Flammen in den lagern- Zählkarten für Mürz Der heutigen Nummer liegen die Zahlkarten für März bei. Wer sie umgehend ausfüllt, der- meidet lästige Mahnungen. den Holzvorrätcn, darunter verschiedenes Baumaterial, reiche Nahrung fanden. Die Wehren mußten sich darauf beschränken, den Brand zu lokalisieren und den Schuppen ausbrcnncn lassen. Folgenschwerer Zusammenslotz Bad Elster. 27. Februar. Aus der Zollstraße zwisckien Bad Elster und Grün stieß der Autobus aus Asch, der regelmäßig zwischen Asch und Bad Elster verkehrt, mit einem Privatauto aus Werdau zusammen, das stark beschädigt wurde. Sein Führer, der Inhalier eines Agenturgeschäfts namens Hager, erlitt einen Oberschenkelbruch. Zwei Insasse» aus Krimmitscha» wurden nur leicht verletzt. — Nach der Erörterung der Schuld- frage durch einen Vertreter der Staatsanwaltschaft Plauen und Kriminalbeamte aus Plauen wurde der Autobus-Führer fest- genommen. Er soll auch aus sächsischem Gebiet auf der linken Straßenseite gefahren sein und dadurch das Unglück verschiff, det haben. * tz. Das dritte Todesopfer der Schlagwetterexplosion In Oelsnitz i. Erzg. Auch der Vater des bei der Schlagwetter explosion auf dem Bereinsglück-Schacht tödlich verunglückten Bergarbeiters Keller ist nunmehr seinen schweren Verletzungen erlegen. Lemelnde- und Vereinsveren 8 Bezirk der katholischen Iungsrauenvereinigungen. Da« Rundschreiben des Vezirkspräses wird in den Händen der Vereine sein. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Uebungsstunde des dreistimmigen Frauenchors am Donnerstag, den 6. März, abends 8 Uhr (pünktlich!) im Gesellen Haus« — nicht im O b la t e n k l o ste r — geholten wird. Es kom« men doch olle, welche am 8. Dezember so gut mitgctan haben? X Der Gemcindcvcrrin St. Laurentius e. B. Nadebcrg hielt am 21. Februar 1930 seine Hauptversammlung ab. Der Vorsitzen-«, Herr Lehrer Bö linier eröffnet«: 8 Uhr mit begrüßenden Worten dte Versammlung. Hierauf erteilte er dem Schriftführer das Wort z»m Jahresbericht. Nur das Bemerkenswerte aus dem Be richte sei hervorgchobcn. Einig« Vereine der katbolischen Gemeind« Nodebcrgs, das Katholisch« Kasino, der Marienvcrcin und der Kir- chenchor Cacilia, schlossen sich dem G e m e i nd e v e r e i n an, um gemeinsam in der Gemeinde zu arbeiten. Der Gcmeindevcrein In seiner Gesamtheit gehört wiederum dem Volksverein für das kaiho- lisch« Deutschland an, — Der schon lange gehegte Wunsch, ein eige nes Vcrcinszimmer zu besitzen, wurde in diesem Jahr erfüllt. Di« Verwaltung der Bischof-Mauermann-Stistung überließ dem Gi« mcindevcrein ein Klassenzimmer der hiesigen katholischen Schule. Die ses Zimmer wurde nun von Grund auf vorgerichtet und bietet mit seinen 80 Sitzplätzen einen gemütlichen und würdigen Verstimm« slmgsraum, ln, Gegensätze zu dem früheren, nnsrcundlichen, schmalen Vorramn ln der Schule. Ein Flügel und «in Lichlbildapparal dienen der Unterhaltung. An Veranstaltungen des GemeindevercinS find folgende z„ nennen: zwei Vortragsabende mit den Themen „Katho lische Aktion" und „Dr. Karl Sonnenschein als Großstadtscclsorger*« Ferner eine Pa pst fei er, die Einweihung des VereinSzimmert und eine WeihnachtSbeicberung für 17 bedürftige Kinder der Ge meinde. Den Kindern wurden zwei Märchcnabende mit Lichtbildern geboten, die bei jung und alt großen Anklang fanden. Derf Kas senbericht gab Herr Franz Banda. Tie Kasse wurde geprüft, für richtig befunden »nd dem Kassierer Entlastung erteilt. Dem An träge, de» Vorstand ans zwei Jahre zu wählen, wnrde stattgcgeben, Bei der Wahl wurden sämtliche Vorstandsmitglieder wieder» gewählt. Als 1. Vorsitzender Herr Lehrer Böhmer, dessen Stell vertreter Herr Oberlehrer Driever und Herr Willi Wunsch. Kassierer Herr Franz Banda und Schriftführer Herr Franz Poin- sel. Nach Annahme mehrerer Anträge gab der Vorsitzende den Ar beitsplan für das Jahr 1930 bekannt. Er forderte im weiteren di« Anwesenden zu tatkräftiger Mitarbeit auf. Möge diese Anregung weiteste Beachtung finden, auf daß der Gemcindeverein van segens reicher Tätigkeit berichten,kann. P. Blitz -roma« e«n«« Wolfshund«» — Don s. v. Svark» Berechtigt» Uedertragung au» dem Englischen von Philipp Berger Copyright ly Leorg Müller (München). ^ (S. Iortsetzung.) Sir lag wach und erfreute sich an dem silberhellen uchor der kampfeslustigen Bullen, dte von nah und fern zu hören waren. Ganz umfangen von dem Zauber des „Kur zen blauen Mondes" lauschte sie in dte Helle Nacht hinaus. Unwiderstehlich zog es Blitz zu ihr hin. Er hatte den Wunsch, nahe heranzukriechen und dieses sonderbare Wesen zu untersuchen. Er fühlte sich von ihr beobachtet, trat unter den Bäumen hervor, hinaus in den strahlenden Mondschein und blieb stehen. Da erhob das Mädchen ihre Stimme. „Komm!" sagte sie. Bei dem Klang ihrer Stimme öffneten die beiden Männer, die hinter ihr lagen, sogleich die Augen, beweg ten sich aber nicht, Blitz merkte, daß sie erwacht waren. „Komm doch!" sagte sie wieder und streckte die Hand aus. Blitz glitt einen Schritt näher, seine buschige Nute schnellte für einen Augenblick in die Höhe, Zoll für Zoll schob er sich vorwärts, sein vorsichtiges Auge immer auf die zwei schweigenden Beobachter im Hintergrund geheftet. Schon berührte seine Schnauze die Spitzen ihrer ausge streckten Finger. Das Mädchen langte nach ihm und strei chelte seinen Kopf. „Komm doch her zu mir — fürchte dich nicht," sagte si« mit schmeichelnder Stimme. Er kroch näher, bebend unter der sanften Berührung ihrer Hand. Er rieb seine Schnauz« an ihrem Kinn und drückte si« in di« Füll« ihres braunen Haare», dessen Wohl- aerilch «r ttek «inatmet«. Jetzt hob »r vlötzlich den Kool Und lugte wieder nach den beiden Männern, da einer von ihnen die Stimme erhob. „Es ist das erstemal, daß erstemal, daß er sich von je- manoem andern als Moran berühren läßt," sagte Kinney. „Du kennst ihn?" fragte der Fremde. „Es ist Blitz," antwortet« Kinnei). „Er gehört Elark Moran. Hat' dich nicht etwa snervös gemacht, zu sehen, wir der Wolf immer näher auf st« zuschlich?" „Keine Spur", erwiderte der andere. „Wäre es rin Wolf, der hätte sich niemals so nahe herangewagt. Auch ist es mir nicht entgangen, wie er seine Rute hob, während Betty mit ihm sprach. Ein Wolf tut das nicht, da» ist ein Hund." Dieser Fremde mit dem kurzgeschnittenen, grauen Bart und der harten Aussprache des Ostens war offenbar ein Kenner der Tierwelt. Ihre Stimmen tönten freundlich. Blitz blieb ruhig ausgestreckt neben dem Mädchen liegen. „Wer ist dieser Moran?" fragte sie. „Ich will den Hund kaufen." Kinney kicherte und schüttelte den Aops, . „Unmöglich." sagte er. - „Aber ich mutz ihn haben." ries si». „chr wirs mir ihn sicherlich verkaufen." „Den nicht," sagte Kinney. „Moran braucht dein Geld nicht. Blitz ist ihm um keinen Preis feil." Und Kinney erzählte ihnen kurz die Geschichte des Wolfes. „Ein kurioser Kauz, dieser Moran, übrigens ein bra ver Kerl." berichtete er. „Verbringt seine Zeit damit, alles mögliche Getier aufzustöbern und sein Leben und Treiben zu studieren. Der behauptet auch sogar, datz sie eine rich tige Sprache haben." „Ein Naturforscher!" rief das Mädchen. „Jawohl, ohne Zweifel ein Naturforscher. Ist übers Sunlight Gap berübergekommen und treibt sich setzt bald drei Monat« hier herum. Man kriegt ihn nie vor dte Augen. Er muh aber irgendwo in der Nähe lagern. Nein, den Hund kannst du nicht kaufen, Betty. Der Ist Morans «tiuiger Begleiter auf feinen Ausflügen." ' ,',Nun, dann will ich verzichten," sagte das Mädchen großmütig. Kinney kicherte wieder und wickelte sich in sein« Decken, um den unterbrochenen Schlaf fortzusetzen. Die beiden Männer schlrefen, Blitz lag regungslos neben dem Mädchen, ihre Hand ruhte auf seinem Kops. Bald verrieten ihre regelmäßigen Atemzüge, datz auch sie «ingefchlafen war. Da vernahm Blitz ein Geräusch — dt« Pferd« seiner neuen Freunde rührten sich. Sofort schoß er davon und sah nach dem Rechten. Ein Pferd war angepflockt, die übri- gen weideten in der Nähe. Beruhigt kehrte er zu dem Mäd chen zurück. Zweimal erwachte sie und km Halbschlafe murmelte sie jedesmal: „Blitz, alter Bursche, du bist noch hier?" und lieb kosend strich ihre Hand über sein Fell. Etwas lag in ihrer Stimme, in der Art, wie sie feinen Namen aussprach, das ihn erregte, wie nur noch Morans Zärtlichkeiten. Er blieb fast bis zum Morgengrauen, in der Hoffnung, sie werde noch einmal erwachen. Jetzt wurde er unruhig. Moran mußte bald auf- wachen und Blitz hatte die Pferde zur Stelle zu bringen. Eine halbe Stunde, ehe sich im Osten der erste Licht schimmer zeigte, schlich er fort, hielt wieder an und blickte ein letztesmal zurück. Dann machte er sich auf den Weg. Die Morgenluft war kühl und silbrig glitzerte das bereifte hohe Gras, das unter seinen flinken Beinen knisterte. Noch nie war er solairge von Moran fortgeblieben, und da er nun befreit war von dem Zauber, den das Mädchen auf ihn ausgeübt hatte, wurde sein Verlangen, den Herrn wieder zusehen, doppelt stark und die Sorg«, ob dort auch alles in Ordnung sei, trieb ihn zu höchster Eile. Wie ein Sturm wind flog er die vielen Meilen hin. Moran war bereits aufgestanden und machte eben Feuer. „Wo sind dte Pferde, Blitz?" war sein Gruß. „Bring si«. Bursch», rascki Heut« beißt es frühzeitig aufbrechen." «Fortsetzung folgt.)