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Ihr Sohn sott Kaufmann werden? Einige Ueberlegungen für die Ettern vor -er Entscheidung Vom KKV. wird uns geschrieben: Die Eltern sollen nach Möglichkeit den Bcrufswunsch ihrer Kinder bei der Wohl eines LcbcnsbcrnfcS berücksichtigen. Gerade der Kaufmannsberus erfordert ungeahnt viel Zähigkeit, Geduld und eigen« Initiativ« von seinen Angehörigen, die sich zu verantwortungsvollen und einträglichen Stellungen durchringcn wollen. Nur wer in seinen sungcn Jahren mit Freuden den Beruf' ergreift und mit Lust und Liebe darin schasst, wird es im Kailsmannsberuf zum LebcnSersolg bringen. Ist Ihr Sohn seiner Natur nach sür den Beruf geeignet? Ist er schnell entschlossen, klug überlegend? Frisch wagend? Fleißig, zuverlässig? Ausdauernd? Der Kausmannsberns ist kein sog. leichter Beruf, Ost mache» wir die Erfahrung, daß Eltern ihre Jungen dem Kaus- mannSberus zugefiihrt I>abe». weil sie ihn für andere Berus« zu schwächlich hielten. Die kaufmännische Berufsarbeit stellt an wich tige Organe des Körpers hohe Ansordcrungen: An Lunge, Nerven, Augen zum Beispiel, Der Verkäufer sieht säst den ganzen Tag, der ans dem Miro Tätige muß den ganze» Tag sitzend arbeitet,, der Lagerist muß körperlich mit arbeiten Fast die gesamte KvusmannS- arbeit spielt sich in geschlossenen, vielfach dumpfen und staubigen Räume», meist sogar bet künstlichem Licht ab. Sie sehen, daß in diesem Berns ein« große Zahl von gesundheitlichen Gefahren lauert, die natürlich den Schwächlichen zuerst treffen. Deshalb: Fragen Sie zuvor de» Arzt und den BcnisSberater, Auch hinsichtlich der Schulbildung sind die Anforderun gen gestiegen. Fast 60 Prozent des kaufmännischen Nachwuchses hat eine höhere Schulbildung mir mindestens Obersekundareife, Wenn Ihr Sohn aber nur Volktzschulbildung lmt lallerdingS abgeschlossene), so braucht Sie das nicht abzuschrecken. Ein guter Volksschüler, der Veranlagung hat, wird sich auch im Kausmannsberns durchsetzen. Höhere Schulbildung allein ist noch keine Antwartschast für den Er folg im KansmannSberuf. Dstr ein gutes Zeugnis, gute Handschrist, richtiges Deutsch »nd schnelles sicheres Rechnen von der Volksschule mitbringt, kann getrost wagen, den Kausmannsberns zu wählen. Mehr als auf Schulwissen kommt cS auf die sonstige Eignung an Tic fortschreitende Nationalisierung im Kaufmanns- beruf hat die Berufsaussichten natürlich nicht verbes sert, Auf dem Büro leistet heute die Maschine viele Arbeite», sür die früher gualisizierte Gehilfen erforderlich waren. Nun genügen schon angelernte, gering bezahlte Hilfskräfte zur Bedienung der Maschinen, Die Aussichten aus spätere Selbständigkeit schwinden immer mehr mit der weitere» Konzentration der Betriebe, Klein- und Mittelbetriebe ringen heute schon um ibre Existenz, Auch die Zahl der leitenden Stellen muß geringer werden mit der Zusammen- legung mehrerer Klein- uns Mittelbetriebe zum Großbetrieb, Einst weilen scheint der Verkäufer mehr Cliancen zu haben als der Konto rist, weil seine Persönlichkeit Im Kampf um den Kunden immer weniger entbehrlich wird. Ein „sauberer" Berns ist der KausmannSbcrnf durchaus nicht in alle» Fällen. Lager und Laden erfordern in man chen Branchen recht schmutzige und schwere Arbeiten, denen sich auch der Lehrling, oft auch der Gehilfe, nicht entziehen kan» Büro arbeit zum Beispiel ist durchaus nicht so einfach, daß jeder dazu taugt, tsi auch nicht iipmer interessant, ost sogar sebr ein tönig und sclMiatisch, obwohl sie sehr anstrengend ist, Im Kanf- inannSberus — namentlich in kleineren Betrieben — muß von der Pike an auswärtSgcarbcitet werden — wie in jedem anderen Berus. Erschrecken Sie deshalb nicht, wenn der Junge später einmal klagt über „ungehörige" Arbeiten, Diese dürfen nicht die ganze Lehrzeit «innehmen, aber einmal muß auch ein Kansmannsstisl alles von Grund auf mitmachen. Die Lehrsahre und die ersten Gchilfenjahre stellen Geduld und Zähigkeit d«S Jungen aus manche Harle Probe, Verwenden Sie besondere Sorgfalt aus die Auswahl der Lehrstelle, Tie Wahl der Lehrstelle ist ebenso entsclzeidcnd und schwierig wie die Berusswahl überhaupt. Der KausmannSbcrus kennt noch keinen vorgeschriebene» Ausbildungsgong, keine Lehr» lingS-, Gchilsen. und Meisterprüfungen, keine durchgreifenden Be stimmungen Uber Berechtigung zur Lchrlingshaltung und über di« Zahl der Lehrlinge, Es muß nicht unbedingt die erste Stelle sein, die Ihnen angebote» wird. Sie müssen sich davon überzeugen, ob Prinzipal »nd Betrieb die Eiarantie dafür bieten, daß der Junge 1, In «ine sittlich einwandfreie Umgebung kommt und 2 etivas s ü r s e i n e n B e r u! l e r n t. Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Lehrstelle auch, ob Branche und Haupttätigkeit den besonderen Anlage» und Neigun gen dcs Jungen in etwa entsprechen Wenn auch ein« ausgespro chene Spezialisierung in der Lebre nicht anzuraien ist, so muß man doch schon überlegen, ob Einzelhandel (Laden) oder Großhandel, Bank, Versicherung, Fabrik oder Spedition — Kontorist oder Ver käufer, Lagerist oder Buchhalter mehr der Natur deS Junge» Neuen. Die Branche spielt keine so bedeutende Rolle, Ein gut durchgebil- deler Kaufmann findet sich rasch in «ine neue Warengaltnng ein. Es ist besser, daß beide Parteien des L e b r v e r > ra ge I über die Rechte »nd Pflichten genau orientiert sind- Die Ncchis- schutzstclle des KKV, weiß von vielen Fällen zu berichten, wo der Mangel eines schriftlichen Lehrvertrages sür den Lehrling erheb lichen Schaden brachte. Vorgednickie Lehrverträge mit allen «'forder lichen Vereinbarungen und den für den Lehrling geltenden gesetz lichen Bestimmungen erhallen Sie von der Bundesleitung deS Jnng-KKV lJugendbnnd im Verband kaih. kanfm. Vereinigungen Deutschlands e. V.), Sitz Essen Hnvsscnallee 100 Und vergessen Sie iolgendcs nicht: Ihr Junge braucht eine G« m e i n scb a s t g'eichoesimner, innger Menschen, die mit ibm im gleichen Bernte durchs Lebe» geben. Er braucht inngirüche Fröh lichkeit im Kreise der Kameraden, er braucht Ansporn und Hilst in seiner Bernsssortbildnng, er braucht eine ideale BerusSannassiing und sittlich« Festigkeit auf seinem Wege durch oen klippenreichen Kausmannsberns, Er braucht auch die materiellen »nd geistigen Hilfen einer starken Bcrnssorganisalian, Der Bund der katholischen Kaufmann-Gigend, der sittliche Festigung und Erstarkung der katho lischen Persönlichkeit und beruilicki« Höchstleistung auf seine Fahne geschrieben hat, ist der Jnng-KKV, lJnocndbnnd im Verband kath, kanfm, Vereinigungen Deutschlands e, V,), Sitz Esten, Hntzs- senallce 100, Bestellen Sie sBon kostenlos die Zciiicbeist .Fihrt Ins Leben", Blätter für Jungen, die Kaufmann werden wollen. Eine Postkarte an die obige Anschrist genügt. Die Zeilschrist sührt den Jungen ein in die Licht- und Schattenseiten des Kausmanns- bcruscS — Melden Sie ibn aber auch gleich in einem Jnng-KKV. an. Dort findet er gleichgesinnle und gleichstrebende Bern''käme« radcn, die ihm bei seinem ersten Schritt ins Leben helfen wollen, Jnng-KKV. Chemnitz, An'christ: Kur! Riil.ubach, Haiustraste 107, Gruppenabend jeden Dienstag abends 8 Nbr in der WoMniig des Bräus. Herrn Kaptanz Toddciirvd. Gießer- straße,16. Jnng-KKV, Lciv z i n Anjchrist: Wa!ter Pcschck, Einerstraße 1, Gruppenabend icden Donnerstag abends 8 Uhr i:n städtischen JnoendhanS, Döpstrstrcßc 2, Fnng-KKV, Dresden Anschrist: Jean Brüll. Schn, beitstraße 18, Gruppenabend jeden Mittwoch abends 8 Uhr im katholischen Jugendheim, ScbloMraße 12 Todesopfer des Verkehrs Dresden, 24, Februar. Während des Sonnabend und Sonntag ereigneten sich ein« Anzahl schwerer Verkehrsunfälle, die zum Teil tödliche Folgen hatten. Ein überaus heftiger Zusammenstoß trug sich am Sonntag kurz vor 1 Uhr nachmittags auf der Staatsstraße Dresden- Pirna in Flur Gutsbszirk Kammergut Großsedlitz zu. Ein in Heidenau wohnlzafler Mechaniker Kotzmann kam mit seinem Motorrad aus Richtung Pirna und wollte noch der elterlichen Behausung zurückkehren. Unweit der bekannien Gaststätte „Zur Pechhütte" überholte der junge MotorsalDr einen Rad fahrer. stieß aber im gleichen Augenblick mit einem entgeaen- kommenben und in Richtung Pirna fahrenden Dresdner Per sonenkraftwagen zusammen. Gotzman» wurde mit seiner Ma- schine zur Seile geschleudert »nd erlitt dabei u. a, schwere Schüdelverletzimgen, di« zu seinem sofortige» Tode führten Zur gleichen Zeit ereignete sich in Dresden an der Ecke der Neichenbach- und Eedanstraße ebenfalls ein schwerer Zu sammenstoß. In diesem Fall« betraf es einen Personenkraft wagen aus Brand Erbisdorf und ein mit zwei Personen besetztes Motorrad aus Naunhof bei Lewing. Die beiden jungen Fahrer käme» mit ihrer Maschine schioer zum Sturz. Sie sind e:wa 1!1 bis 20 Jahre alt und heißen Bergmann bezw, Alter, mann. Beide wurden in bewußtlosem Zustande ansgehouen und nach dem Friedrichstädter Krankenhaus übergeführt. Aus dem Transport dorthin starb Bergmann. » Ain Sonnabend kurz nach Mittag trug sich in Dresden- Neustadt an der Ecke der Hauptstraße und Albertplatz ein schwerer Unfall zu. Ein Radfahrer, der an der dort endenden Hauptstraße noch vor einem Autobus vorüberfahren wollte, wnrde dabel ersaßt und tödlich verletzt. Es handelt sich um den 1181 geborenen Metallschleifer Pani Lieb Ing. aus der Saal- hausener Straßes in Dresden-Naußlitz wohnhaft. — Schwer zu Schaden kam am Sonnabend in de» Vormittagsstunden auf dem Albertplatz eine im Anfänge der vierziger Jahre stehende Stütze aus Hellerau. Diese wollte noch von einem stadtwärts fahrenden Straßenbahnzug der Linie 7 abspringen, der sich be reits wieder in Bcivegung gesetzt hatte. Die Stütze glitt dabei aus, kam mit dem linken Bei» unter den Anhänger und zog sich ans d'ese Weise erhebliche Verletzungen zu. Die Verunglückte wurde in das Carolahans übcrgcführt, wo sofort zur Operation geschritten werde» mußte. Ein Zusammenstoß zwischen zwei Personenkraftwagen trug sich weiter am Sonnabend mitten auf der Kreuzung der Für. stcn- und Comeniusstraßc zu. Die beiden Fahrzeuae wurden infolge des gewaltigen Anpralles bis zu 00 bezw. 100 (!) Grad um die eigen« Achse gedreht und auch znm Teil bis auf die linke Fußbahn geschleudert. Dadurch entstand großer Sach schaden. Die Autos mußten später abgeschieppt werden. Deren Führer wurden verletzt, konnten aber nach Erhalt erster ärztlicher Hilfe ihre Wohnungen wieder anssuchen. — Dieser Zusammenstoß hatte aber noch ein weiteres Unglück verschuldet, indem ein im Anfänge der fünfziger Jahre stehender Kanzlet- bäte, der mit seinem Rade gerade die Unsallstelle passierie, von dem einen Auto erfaßt und dadurch ernstlich verletzt wurde. Dieser muftte nach dem Iohannstädter Krankenhaus über geführt werden. l.ripriq un<I Umgebung 132 Prozent Miete für ftädttfche Neubauwohnungen Leipzig, 24. Februar. In einer Vorlage an die Stadtvcr- ordneten bittet der Rat der Stadt Leipzig, zu beschließen, daß sür die in der Nachkriegszeit erricheten stadteigenen Wohnungen vom 1. April 1010 ab eine einheitliche Miete von 132 Prozent z» erheben ist. In der Vorlage wird darauf hlngewiesen. daß die Stadtgemeinde Leipzig seit 1019 mit öffentlichen Mitteln 7760 Neubauwohnungen erreichtet hat, sür die bisher allgemein Mieten in Höhe von 120 Prozent der Vorkriegsmiete erhoben wurden. Dieser Satz reicht bei den bis 1027 errichteten Bauien aus, um die derzeitigen Hausausgaben zu decken. Aber schon sür das Mnlprogramin 1028 würden, ans Grund der Baukosten und .Hausauegaben allein errechnet. Mieten bis zu 180 Prozent der Vorkriegsmietcn erforderlich werden. Bei Weitererhebung von 120 Prozent blieben nach Fertigstellung des Bauprogramins 1020 Ausgaben von über 100 000 Mark jährlich ungedeckt. Mi dieser Sachlage sei die Erhöhung des Gcsamlmietertrags not wendig. Eine Aenderung des Verfahrens der einheitlichen Mielfestsehung würde für die Mieter neu fertiggestelltcr Woh nungen ein« unbillige Härle bedeuten, da sie dann die „erfor derliche Miete" in Höhe von etwa 160 bis IM Prozent bezahlen müßte». Die Cinheitsmicte müsse nach sorgfältiger Berechnung der zu bestreitenden Hausausgaben auf 132 Prozent der Fric- densmiete festgesetzt werden. Damit bleibe die Stadt noch weit hinter den Mietpreisen zurück, die in anderen Städten Deutsch lands für gleichwertige Neubauwohnungen gefordert werden. Auch die gemeinnützigen Baugenossenschaften Leipzigs müssen in den in den letzten Jahren bezogenen Neubauten Mieten er heben, die über diesem Prozentsatz liegen. ) Der Leipziger Autosithrerstreik. Streikende Krastdrosch- kensührer haben Sonntag mittag am Bäurischen Bahnhof eine Kraftdroschke umgeworfen. Das Ueberfallkommando stellte die Täter fest und führte sie dem Polizeipräsidium zu. — Wie der Droschkenbesitzerverein mitteilt, glaubt er, auch im Falle einer längeren Dauer des Streiks den verstärkten Messeverkchr durch, lühren zu können. Bis seht haben sich dem Verein für den Messeverkehr etwa 100 Führer zur Verfügung gestellt. ) Totgequetscht. Am Sonnabend wurde in Markran städt der Fuhrwerksbesitzer Gustav Steingrub er, als er u» Hof den Anhänger eines Lostkraftivagens abkuppelte, von drin Anhänger mit dem Kopf geczen den Motorivagen gedrück. Der Unglückliche erlitt «Inen Schäüelbruch, der seinen sofortigen Dod im Gefolge hatte. ) Flammentod eines Kindes. In Oelsen bei Meusel, nutz wurde das zweijährige Töchlerchen der Familie Beer, als cs in einem unbewachten Augenblick dem Ofen zu nahe kam, von den Flammen ergriffen. Es erlitt schwere Brandwunden uns mußte dem Zeitzcr Krankenhaus zugejührt werden. Qirmnltr, lvicksu, PIsurn h. Das Plauenrr Stadttheatcr bleibt. Tie Plauener Stadt- ».iordnele» beschlossen mit 29 gegen 20 Stimmen, TlMter und Orchester sortzuführcn. Die große Oper soll ganz fortfallen, die Spieloper aus 8 Monate eingeschränkt, die Gehälter sür Solisten und Chor neu geregelt werden. Das Orchester soll von 56 Künstlern ans 40 ständige und 8 nichtständig« herabgesetzt werde», linier die sen Umständen wird das Theater künftig nur eine» Zuschuß von 725 RM, erfordern statt bisher 320000 RM, tz. Ter neue Bezirkstag der Amtdlmnptmannschaft Auerbach. Der neue Bezirkstag der Am!sl>auplnlai»iscl)ast Auerbach sctzi sich zu» »mimen aus 40 Abgeordneten, und zwar 27 Bürgerlichen, 11 So- üatdenioklalen und 2 Kommunisten. Ter bisherige Bezirkstag be» stand aus 22 Bürgerlichen, 12 Sozialdemokraten und 5 Kommu nisten. tz. Vermächtnis cincS Wohltäters. Der Stadt Zwickau ist laut letztwilliger Verfügung Ernst Raundarfss ein Vermächt nis von 50 000 RM. zngcfallcn. dessen Zinsen zur Unterstützung bedürftiger würdiger Einwohner der Stadt dienen sollen, nach etwa einer Stunde das Bewußtsein wiedererlangte. Tatsächlich war er, wie d'e Untersuchung ergab, die ganze Zeit bei Bewußtsein gewesen und hatte de» Uebersall nur fingiert. Es bandelt sich um einen Fleischer auS Freiberg, der schließlich zngcstandcn hat, er sei ans Freiberg ansgerückt, weil er Strafe befürchtete. Der junge Mann wurde von der Polizei wieder nach Frciberg znrücktrans- portiert, tz, Ueberfahren. Auf der Voigtsbergcr Straße in Oelsnitz >, V. wurde der 44 Jahre alte Scherer Adolf Meier von einem Kraftwagen überfahren und so schwer verletzt, daß er lange bewußt- loS im Krankenhaus darnicdcrlag, Er hat einen komplizierten Schädelbnich »nd eine schwere Gehirnerschütterung davongetragcn, tz. Fingierter Uebersall. In einem Eisenbahnwagen in Grimma wurde ein Mann gesunden, dem die Hände aus dem Rücken gefesselt waren, auch schien er besinnungslos z» sein. Man brachte den anscheinend Ucbersallenen in das Krankenhins, wo er 5>U5 «Irr l.8U5itr l. Generalversammlung deS Gebirgsvereins Schirglswalde. Im Anschluss« an ein« Nachmitlaasivanderung nach dem Mönchs wald er Berge hielt der GebirgSverein am Mittwoclmbcnd in der BahnhosSwirtschaft seine Generalversammlung ab. Diese erfreute sich eines recht gute» Besuchs und wurde von Herrn AmtSgerichts- rat Dr. Porsche! geleitet. Mit ehrenden Worten gedachte er zu nächst des verstorbenen Mitgliedes, Kaufmann Otio Tarn wer. zwei weiteren treuen Wanderkameraden, Herrn Tischlermeister Hauptmann und Gerichtskasstnsührer Stange, wünschte er recht baldig« Wiedcrgenesung. Der Jabresbericht gab Zeugnis von erfreulicher Regsamkeit im Verein und von fleißigem Wandern. Der endgültige Eriverb eines wertvollen Grundstückes ans der Höbe dcs Melzcrbcrgcs schuf die Basis ssir eine spätere Verwirklichung deS Planes eines Bandenbanes. Tie Tätigkeit des VerkebrSans- schnsseS in Schirgisivalde wurde lebhaft begrüßt. Beitritt und Bei trag wurden einstimmig beschlossen. Auch die Werbe marken mit dem Bilde von Schirglswalde saiiden viel Interesse, lieber seine Tätigkeit als Wegenxirt berichteie Herr Oberlehrer Seifert. Ge klagt wurde über das bäusig vorkoimnende freventliche Zertrümmern von Bänken, di« der Verein in großer Zahl an schönen Aussichtö- und Ruheplätzen unterhält. Im Laufe der Jahre Kat der empor- strcbende Fichtenwald das Blickfeld am Kälbcrsiein immer mehr ver engt: Herr Förster Waurick nmrdc beanstragt, mit dem Gutsherrn, dem Domstist St. Petri z» Bautzen, in Vechandlnngen zu treten, damit dieser liebelstand beseitigt werden könnte. Der Kassenbericht, von Herr» Lehrer Janz« vorgetragen, zeigte eine» erfreulichen Ucberschnß, Dem Verein gehören zur Zeit 76 Mitglieder an, Herr Oberlehrer Seifert berichtete noch über einige Sagen unserer Lausitz, — Die nächste ?6ander»»g sührt über den Biclebob nach Fnga», Für den Juni oder di« Zeit der Heidcb.lüte ist ein Besuch der Königs»»irtliacr Teichiandschmst geplant, ze. l. Bezirhvtagswcchlen. In den neuen Bezirkstag der Amtsha»p!>nannsch>aft Kamcnz wurden gewählt 27 Bürger liche s25) und 13 Linksvarlciler lbisher 15). I. Ein wirksames Abwehrmittel. Nus Jeßnitz wird ge- meldet: lim die Kupserdrahldiebstähle ans den Greppiner Wer- Ken zu bekämpfen, werden di« Licht, und Kraftleitungen. aus denen -der Draht hcransgeschnittc» wnrde. dauernd unter Strom gehalten, Ei» Dieb ist beretts ein Opfer dieser Abwehrmaß- nahme geworden. Er Hai sich beim Versuch, Kupsordrahl au« der Leitung hcrausttischneiden. beide Hände schwer verbrannt. Als er sich in ärztliche Behandlung begab, wurde er entlarvt und festgenommen. Bayerische VoUrsschulttalistik K, S Tie sür den Schluß des Schuljahres 1029 diirchgesrwrte amtliche S ch u l st a ! i st i k gibt wieder lehrreiche Ausschlüsse über den Umsang des bäuerlichen Biidungsweicns. Tie Zahl d-r Schul- otte ist 6538: sie besitzen 5 44 6 katholische. 2<>I7 evangelische. 230 »ach Bekenntnissen gemischle, 24 israelitische, alw 7726 Potts- schnien mit 20111 Klassen. Von diesen sind 11177 katholisch. 4617 evangciisch, 11 israelitisch und nur 2067 simultan: die letz teren machen also »och nicht 10 Prozent ans. Dabei ist der Pro zentsatz nur erreicht, weil die N Heinpfalz 20 Prozent Simnlian- schiile,, answeist und die großen Städte München Nürnberg. Förch und Augsburg je eine größere Zahl solcher Schnien besitzen. Nic- derbaiiern. Oberpsalz und llnlcrironken baben üdettiaupt keine Si- mliltanschiikc. Die Du r ch sch n i > l S sch ü I e r z a h i einer Klasse ist 4015. am günstigste» in Miticisranken und in der Rbcinvkalz. am iinglin- fünften in Niedccbapern i46) und Obeipsglz (42,1). Ungeteilt« Schulen bestehe,, 1267 Ihre große .Jabl ist durch die SiedlnngS- vcichällnisse Bauern?, die vielen kleinen Orle, welche von anderen Dörfern weit entfernt sind, bedingi Die höchste Tckniierzahl enier Klasse beträgt 79. in Niederbauern Von den übrigen Kreist» ist in der Pfalz die höchst« Schnierzabi 62 — Hilfsschulen sind 56 mit 215 Klassen eingerichtet, VolkSsortbildungSschnlen 7086 mit 12H4 Klassen 4156 derselben enthalten nur Knaben, 4567 nur Mädchen 1611 noch Knabe» und Mädchen Die Gcsamtzabl der Lebrk rüste ist 20114. und znxir 14166 kalboiische. 5805 evangelische, 31 israelitische. Erfreulich ge ring. verschwindend ist die Zahl der Volksschuilebrcr die nach der RcicliSvcrsassiiiig von der Möglichkeit Gebrauch machten, den Reli gionsunterricht abzulehnen: es sind die? nur 210 ka'.boliiche und 12 evangelische, von ersteren die meisten in Nicderbanern >901 und in Obcrlxinern <60): eine kleinere Zahl trist! aus di« Obcrvialz l») und Mittelsrankc» (3): keine Ablehnung erfolgte in der Rhein- Pfalz »nd in llntcrsraiiken, — Die Estiamtzabl der Schüler ist 708081: von ihnen nahmen am Religionsunterricht nicht teil 260 katholische »nd 404 evangelische Schüler. Mit körperliche» Gcvre» che» behaftet waren 50072, SchulhauSncubanien wurde» 52 beendet »nd Schul» hanSiimbaiitcn 70 diirchgcsübtt. « Wilhelm «ntsche, der Führer der christlichen Eisenbahner ist in der Nacht vom 18, zum IS Februar gestorben. Im Juli des vergangenen Jahres, als er seinen 50, Geburtstag feiern konnte, war er 25 Jahre als Gewerkschaftsführer tätig. Wilhelm Eutsches Heimat war Niederschlesien. Im Jahre IMS wurde unter seiner Mitwirkung als Glied der christlich-natio nalen Gcwerkschastsbewugn der Zcntralverband deutscher Eisenbahner in Elberfeld gegründet. Eutsches Verdienst war es im wesentlichen, daß dieser Verband — aus einem Nicht» geschaffen — bei Ausbruch des Krieges über 87 000 Mitglieder zählte, als Führer der Gewerkschaft deutscher Eiscndahner hat Wilhelm Eutsche einen ganz hervorragenden Anteil an de« Gründung des Deutschen Gcwerkschastsbundes genommen.