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Sächsische Volkszeitung : 25.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193002255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-25
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.02.1930
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der U nt« »nehme» »in« unbedingt notwendige unrntbrhrlich« Perlon für di« menschliche Eeseltichaft. Dem Unternehmer gegenüber steht der Kapitalist, Während der Unternehmer produziert, Werte schasst und in der Güterwelt lebt, denkt der Kapitalist in Zistern. sieht nicht die Ware, sondern nur den Gewinn und das Risiko Auch der Kapitalist ist in der heutigen Wirtschaftsordnung notwendig Aber seine Funktion und seine Ausgaben sind wesentlich anders als die des Unterneh>n"rs Der Unternehmer steht die Natur gegenüber, deren Schuhe und Kräfte er zu verwerten hat, serner die Technik, die er im höchsten Mage zu entwickeln und auszu nutzen hat Dir Mitspieler des Unternehmers sind der Kapitalgcber und der Arbeiter. Der Kapitalgeber ist einer der umstrittensten Typen unserer heutigen Gesellschaft. Gegen ihn richtet sich der Ansturm des Sozialismus und des Kommunismus, In seiner heutigen Form, wo er nach größtmöglicher Dividende bei größtmöglicher Sicherheit strebt ist seine Funktion sür die Gesellschaft unter Umständen schädlich Den eigentlichen Sinn seiner Ausgabe ersaßt er nur dann, wenn er seine Kapitalien so verwendet, daß sie dem Volke, der Gesellschaft am meisten Ruhen bringen, der von dem privaten Gewinn durchaus verschieden sein kann. Das Verhältnis des Unternehmers zu seinem anderen Mit. »rbeiter, dem Arbriter, ist gegenwärtig nicht in Ordnung. Das beweist der K l a s s e n k a m p s, der da ist und bereits selbst zu dem Mittel uniformierter Heere gegriffen hat. Dieses Verhältnis muß gesunden, durch die Schaffung einer kooperativen Wirtschaft, dem Sachlichen heraus rt schaft, d, h, einem sinnvollen aus gegebenen, voll gegenseitiger Achtung getragenen Zusammenwirkens von Unternehmer und Arbeit«». Pros Dessauer schloß mit Betrachtungen Uber das Verhält nis d«s Unternehmers zum Staat und zu den Konsumenten d. h. zur Gesellschaft, und kam damit auf den Ausgangspunkt seiner Rede, aus die Spannung zwischen Wirtschaft und Sozialpolitik zurück. Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck, Der Gewinn ist nicht Ziel des Wirtschaften». Ziel der Wirt schaft ist vielmehr der Ansbau d«r menschlichen Eesellschast von der materiellen Seit« her. der dem einzelnen größere Freiheit, größer« Verfügungsgewalt und damit das kulturell« und religiöse Leben ermöglicht. Daher mündet jeder Wirtschasts- gedanke im Sozialen. Aber die Wirtschaft ist der Weg zum Aus bau der Gesellschaft, ist notwendige Bedingung zum Ausbau. Infolgedessen muß man ihr die Wesenseigentümlichkeit belassen und sichern, die sie braucht. Und eine Wesenseigcntümlichkeit ist der Gewinn. Ohne Gewinn muß aus di« Dauer jede Wirtschaft zugrunde gehen, auch die sozialistische. Die Frage ist nur, wie sich der Gewinn in die Ge sellschaft ergießt. Eerechtcrweise wird man dann aber den engsten Mitarbeitern, die diesen Gewinn erzeugt haben, ihren Teil zubilligen muffen, d, h. dem A n t e r n e h ni e r. dem Kapitalisten und den Arbeitern. 2 Für diejenigen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu er halten, wird ein Teil des Gewinnes abzuzweigen sein. Das Füriorqe-Soziale 'st jedoch nur in dem Maße erträglich, daß d i e ?ast kür die Wirtschaft nicht zu groß wird, d. h.. daß sie imstande bleibt, genügende Gewinne zu erzeugen, Tie andere Grenze °ür das Fürsorge-Soziale ist der Mensch selbst, der nur i.nter gewissen, ganz bestimmten Bedingungen gedeiht, llcberschreitct das Fürsorge-Soziale eine gewisse Grenze, so gibt es kein mannhaftes, kein wctterhartes, kein unternehmerisches Geschlecht, so wird Selbstoerantwortung und Selbstbehauptung ertötet. », Aeltere Angestellte werden beim Staat angcstellt. Das Gemeinsame Ministerialblatt Nr. 2 vom 20. Fe bruar enthält folgende Verordnung: Im Hinblick aus die dauernd ansteigende Zahl stellenloser älterer Angestellter wird von den staatliche» Dienststellen erwartet, daß sie bei Neu es n st e I l u n g e n von Angestellten unter Beachtung von 8 5 des Sächsischen Angestelltenlarisvertraoes bei gleicher Eignung und sonst gleicher Eiiistellungsdringlich'iclt in der Regel den, älteren Angestellten den Vorzug geben. Den Gemeinden. Bezirks- und Zweckverbänden wird empfohlen, entsprechend zu verfahren. s, Parteitag der Wirtschaftspaktes. Sonntag, den 2. März findet im Saale des Zoologischen Garten eine Kundgebung der Wirlschaslspartei statt. Finanzminister Dr. Weber wird über „Sachscnkrisis und Milteistand": Reichslagsabgeordneier Gla serobermeister Oskar Beier-Dresden über „Sozialpolitik im Deutschen Reichstag" und Landiagsabgeordncter Dr, Wilhelm über „Der Tributplan und Deutschlands Mittelstand im Kampf um die nationale Erneuerung unseres Volkes" sprechen. s, Sachsens Schulden steigen. Wie wir crsahren, sind im Januar dis Schulden des sächsischen Staates einschließlich der Kasscnkrcdite auf 2-13,81 s240!>8 Ende Dezembers Mill. NM, ge stiegen, Es sind rund 3 Mill, NM, neue Schat^nweisungen begehen worden. Die Anslandsoerschuldnng des Staats ist mit 52 23 Mill. NM, unverändert geblieben. Tie Schulden der vier sächsischen Großstädte sind im Dezember um 10,27 auf 515,41 Mill, NM. gestiegen. Zur Reform -es Finanzwesens Todesi Kundgebung der sächsischen Industrie-- und Kandelskammern Die Industrie, und Handelskammern von Chemnitz, Dresden, Leipzig. Plauen und Zittau hielten am Sonnabend in Dresden eine gemeinsame Sitzung ab, um zu den gegenwärtigen Schwierigkeiten der finanzpolitischen Lage Steilung zu nehmen Auf Grund ihrer Beratungen wenden sich die Industrie- und Handelskammern mit einer Kundgebung on die Oefsentlichkeit. in der an die Oeffentlichkeit, an Reichs tag und Reichsregierung die dringende Mahnung gerichtet wrö. mit einer g r n » d I e g e » d e » Nesormdes Finanz- und Steuer wesens endlich ernst zu wachen. Unser Wirlichails- hben h<-be im vergangenen Jahre unter der Ungewißheit iitwr die Finanz- und Steuerpolitik der Regierung, unter der Ver schleppung und Umgehung aller lebenswichtigen Probleme der Siaats-, Wirtsch'ofts- und Steuerpolitik vielleicht schwerer ge litten als unter den Depreffionserscheinungen einer znrückgeken- den Konjunktur. An gesunden Finanzen der öffentlichen Kör» perschaltcn liege der Wirtschaft nicht weniger als der oerant- wortl'chen Staatsführung, Die ösfeniliclien Haushalte seien nach gesunden Finanzwirtschaftsgrundsätzen in Ordnung zu bringen. Der Augenblick, in dem die Reparaiionslast des Reiches sich übersehen lasse, müsse genützt werden, um auch die sonstigen Ausgaben und damit den Deckungsbedarl von Reich, Ländern und Gemeinden stark einzuschränken. Würden alle Ersparnis möglichkeiten ausgenützt, so sei auch die gesetzlich vorgeschrie- benc Schuldentilgung voll durchführkior. Die Sanierung der Finanzen des Reiches, der Länder, der Gemeinden und der sozialen Versicherungsträaer lasse sich bei entschlossenem Willen mit der Inangriffnahme eines Umbaues unseres Steuersystems und mit einer in nächster Zukunft stufenweise vorzunehmende» Herabminderung aller vsfcnilichen Lasten wohl vereinigen. Nicht nur die die Produk tion besonders belastenden Steuern seien nach einem verbind lich sestzulegenden Programm systematisch abzubauen, sondern auch die Soziallasten, die Tarife der Verkehrsunterneh- mungen und sonstigen öffenllichen Einrichtungen sowie andere die Wirtsckmftslwtätigung milteibar erschiverenden Leistungen zu senken, Ter Finan-ausgleich sei so auszugestalten, daß all« öffentlichen Körperschaften zu sparsamster Haushaltsllhrung ver anlaßt, sowie an einer Entwicklung aller produktiven wirt schaftlichen Kräfte und der hierfür erforderlichen Bildung innerdeutschen Kapitals interessiert werden. Die von der Reichsregierung angekündigte Einführung eines beweglich» Faktors" für die Gemeindefinanzen, der im Gegensatz zu den heutigen Realsteuern olle Bevölkerungskrcise trefsen müsse, nicht länger zu verzögern. Die Kammern kommen in der Kundgebung zu dem Schluß, daß die Entscheidung über ein zum mindesten in allen wesent lichen Grundzügen absolut bindendes Finanz programm gleichzeitig mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Haager Konferenz eine unerläßliche Notwendigkeit sei. Falls sich hierfür im Reichstag keine verantwortungsbewußte Mchrlzeit finde, so müsse dos Parlament, ähnlich wie 1023. durch ein Ermächtigungsgesetz einer entschlossenen Regierung den Weg zu einer durchgreifenden Staats-, Finanz- und Wirt- schaftspolitik freigeben. Verden unci Umyeduny Erleichterung im Wohnungsbau Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium Hai eine Ver ordnung erlassen, wonach Gemeinden mit weniger als 3000 Ein wohnern sür das Rechnungsjahr 1930 nach den gleichen Gesichts, punkten wie nach der Verordnung vom 10. April 1926 von der Verpflichtung befreit werden dürfen, die sür den Wohnungsbau bestimmlen Steuererträge an den Bezirksverband abzuliesern. Das Arbeits- uno Wohliahrtsministerium macht dabei daraus aufmerksam, daß ,n Anbetracht der außerordentlichen Schwie rigkeiten, die sich der Finanzierung des Wohnungsbaues im laufenden Jahre enigegcnstellen, es nicht ratsam ersäieine, eine zu weitgehende Zersplitterung der Mittel herbeizufiihren. Je kleiner der für den Wohnungsbau zur Verfügung stehende Be trag an Mietzliissteuer sei, umso schwieriger werde sich eine ausreichende Finanzierung gestoben. Die Entscheidung über die Befreiung treffen die Bezirksausschüsse im Aufträge des Ministeriums. ; lieber „die Hl. Johanna In Geschichte und Dichtung" spricht am Mittwoch, den 26. Februar, abends 8 Uhr im Kol- pingslzaus Dr. Desczyk in einer Versammlung des katho lischen Bürgervereins Dresden. : Johannes Tammer h. Am Sonnabend, 22. Februar 1930 begleitete eine große Schar von Bekannten und Freunden die sterblichen Ueberreste des am 19. d, M, in Breslau—Deutsch-Lissa jäh verstorbene» Bureauchefs der Firma Villeroy u. Doch. Jo hannes Tammer, zur letzten Ruhe auf dem Inneren katho lischen Friedhof. Ter im Silier von 36 Jahren Heimgegangene war in Dresden mehrere Jahre ein beliebtes und eifriges Mit glied des KKV, Columbus, der ihm die Vorbereitung und Gestal tung mancher heiteren Stunde verdankt. In selbstlosem Eifer und mit viel Geschick verwaltete er das Gemeindehaus der katholischen Pfarrgemeinde Dresden-Iohannstadt. die „U n i o n" auf der Huttenstraße 7 Der Weltkrieg führte ihn nach Frank reich. nach Galizien, Rumänien und wiederum nach dem west lichen Kriegsschauplätze. Ueberall genoß er als Soldat und Katkolik große Wertschätzung, beim Heer wie bei der ansässigen Bevölkerung. Tie Anhänglichkeit der Soldaten seines Trup penteils zeigte sich noäftin den letzten Tagen des Kriegs und bei der Rückkehr in die .Heimat; treue Kameraden begleiteten ihn bis in die elterliche Wohnung und gaben ihren herzlichen Sympathien für ihren Offizier rührenden Ausdruck, Nun ist er mitten in der Bahn hinweggenommen. Das zahlreiche Traucr- gesolge war ein Veivcis, wie tief sein Name in die Herzen vieler geschrieben war. Gott sei sein Lohnt : „Die Beziehungen d«r ungarischen Kultur zu Westeuropa." lieber dieses Thema spricht Dienstag, den 25, Februar. 20 Uhr im Saale des Stndeiftenhansts, Momwienstraße 13, Ministerialrat von G ö m ö r y - L a n »l. Budapest. Die Ausführungen dcS Vortra genden werden Lichtbilder und Filmaufnahmen umrahmen, Ver anstalter ist die Studentenschaft der Technischen Hochschule Dresden und das Uiinarli'cbc Konsulat, Grober Miss!onsnhe"d in Dresden. Dienstag, 11, März, 8 Uhr im Balll>aus Saal, Ba utzcner Straße 35, veranstaltet der Volksverein für das katholische Deutschland, Dresden Neustadt, sür die St, Petrus-CIaver-Codalität einen Missiousnbend Es gelangt nach dem Vor'raoe einer Hilfsmissionarin ein Original- silm in 6 Akten zur Vorführung: „Unsere Millionäre und Mis- sionssckwestern auf Apostelvsaden im fernen Afrika, um Seelen zu retten für Christus, den König!" Alle Katholiken seien auf die Veranstaltungen aufmerksam gemacht, — Eintrittskarten bei den Firmen Beck, Neumarkt 12, und Trümper, Sporer- gasse 2 : Vortragsabend beim B. S- I. Die Ortsgruppe dcs Bcr« bandes Sächsischer Industrieller veranstaltete unier Leitung des stell vertretenden Vorsitzenden Direktors Heyn« im Hotel Bristol einen Vortragsabend, der auch von zahlreichen Vertreier» der Behörden und Ehrengästen besticht war Den Hauptvortrag hielt Kurt Frei herr Riiot von Eollenberg über „Die wirUchaslliche Struktur des Faschismus" Ter Redner, welcher der Persönlichkeit dez Diktators Mussolini und seinem individualistischen Wirtschaftssystem, in dem, sür Streik und Aussperrung kein Platz mehr sei, Anerkennung zollte, fand mit seinen Darlegungen den Beifall der Zuhörerschaft : Die Ziehung der Rotkreuzlotterie steht iinmitlellwr vor der Tür s25. und 26, Februar). Die Lotterie soll dem Roten Kreuz Mittel zur Erfüllung seiner Wohlfahrtsausgaben zuftih ren. Ein Los der Rotkreuzlottcrie zu 1 RM. kann anseknliche,'. Gewinn bringen und ist im ungünstigsten Falle ein Scherslein und eine Dankesgabe für die Bestrebungen zugunsten der Volks- Wohlfahrt. : Dresdner Vogelwiese 1930. Die Dresdner Vogelwiese findet dieses Jahr vom 5. bis mit 13. Juli statt. : Zusammenstöße zwischen Natkoiw'sozlallsten und Kom munisten. Anläßlich des zehnjährigen Bestehens der naiiana!- sozialistischen deutschen Arbeiterpartei führte die Dresdner Orts, prupne eine Kundgebung dmch. Am frühen Nachmittag fand am Theatcrvlatz ein Konzert statt, an das sich ein mehrstündiger Werbemarsch der Sportabteilungen anschloß. Hierauf hielten im großen Saal des Ausstellungspalastes Landtagsabgeordneter Meyer und Reichstagsebgeordneier Straffer Ansprachen. Die Kommunisten hatten in der Arbeiterstimme. die deshalb auch am 22. Februar beschlagnahmt worden war, und durch Handzettel für die der Landtagsobgeordnete Opitz verantwortlich zeich» ncte, zum Widerstand gegen die Nationalso'icilistcii anlgejordert. Es kam am Theaterplatz und in der Bautzener Straße zu Zu sammenstößen, die die 'Polizei zum Einschreiten zwangen und mehrere Festnahmen veranlaßten : Eigenartiger Unfall. Im Stadtteil Dresden Grnna. in einem auf der Hepkestraße gelegenen Grundstück siel eine dort vorübergehend an die Wand gestellte Tür infolge eines kräftigen Windstoßes um. Dabei wurde ein iieunjähriaes Schnlmädck>cn aus der Glashüiter Straße getroffen »nd mehrfach verletzt. gen. di« keine Vogelschwinge durchrüdcrt, da sie schon ruht unter vem Ruß und dem Alter der Turmgicbel, so schaut uns eine Trauer in das Herz, die hcreingeweht ist aus zeitlosen und unerbittlichen Himmeln. -Und der suchende verirrte Vogel ist da, über dem flimmern den kühlen Weiß wird die Gestalt des dunklen, blauen und zarten Tieres fast zum rätselhaften und unbekannten Ding. Er wird durch den Kontrast von Dunkel und Weih fast ins lieber- große gehoben und entfremdet, als sei er «m Geschöpf von steilen und steinernenen Nachtinseln. Seine Kralle drückt wie leichte Seide In die Oberfläche mit leiser bebender K.aft, die Anmut des Vogeltrittes und der dreigcteilten Zehe ist bezaubernd, eine kühle rätselhafte Hieroglyphe, eicke Eottesschrift der Natur. Traumzeichen, süße grazile Andeutungen aus einem unbekannten Buch, Verloren heiten aus einem anderen Raum . . . Wild und schwermütig macht die Cchneezeit in den Schlössern und in den Gehöften der verlorenen und sich hinaus in das Unendliche ziehenden Ebenen. Der Blick geht weit über die Cchnccwelt, die nichts bewegt und über die kein Laut sich schwingt: jetzt müßte es sein, daß «in Rudel Wölfe, haarige und gierig heisere Kreaturen, mit grünen flimmernden Eis lingen, die Bestien der Verwahrlosung und des Hungers, mit zuckendem und gestrecktem Leib mit furchtbarem und wildnis» Haften, Gebell über die Hecken springen, herein in den Hof. daß der Schnee unter den Flanken fliegt und mit tollem Satz sich an die Pferdehälse werfen, die am Schlitten angespannt dampfen . . . Aber nur eine Glocke aus einer Kapelle läutet ihr christ liches Ave in die erstarrte Dämmerung hinein. Streit im Hause Ullstein Von Herrn Rechtsanwalt Dr. Vlax Alsberg i^t Michelangelo. Bon Emil Ludwig. Ernst Roivohlt- Beilag. Berlin W. 50 sGeh. 6.50 RM., Leinen 9,50 NM.). — Der Meister der psychologischen Biographie hat hier ein Werk gesci-assen, zu dem die 1927 in der Sammlung „Kunst und Schicksal" vereinigten Bildnisse als Vorübung erscheinen. Mit höchster formaler Vollendung wird uns das Leben des Michelan gelo Buonarmli geschildert, der der größte Künstler der Renais sance genwsen ist. Ein ltzenuis, wie sic Gott in Jahrtausenden nur einmal der Menschheit besck>ert, Bilder einiger Meister werke Michelangelos schmücke» den Band. Kein Freund der bildenden Kunst, kein Bewunderer großen Menschentums wird den Band ohne innere Ergriffenheit aus der Hand legen. W, T. B. das nachstehend« Schreiben zur Verfügung gestel worden. Namens und im Aufträge des Herrn Dr. Franz Ullstein, teile ich hierdurch folgendes mit: Im Hause Ullstein haben, was der Oeffentlichkeit auch nicht unbekannt geblieben ist, seit langem Differenzen bestanden, die zum Teil in der verschiedenen Bewertung führender Persönlich keiten des Hauses ihre Grundlage haben, »im Teil darauf zurückzuführen sind, daß einzelne jüngere Familienmitglieder eine Machtstellung erstreben, die ihnen im wohlverstandenen Interesse des Unternehmens nicht eingeräumt werden konnte. Di« Heirat des bisherigen Generaldirektors Dr. Franz Ullstein mit einer Dame, die vor dieser Ehe für die „Vossische Zeitung" Reiseberichte aus Rußland und Französtsch-Westafrika geliefert hatte, hat zu einer Zuspitzung der vorhandenen Differenzen ge führt, weil man eine Einflußnahme von Frau Dr. Ullstein auf die Geschäftsführung ihres Gatten befürchtete. Um für ein Vorgehen gegen Herrn Dr. Franz Ullstein eine Handhabe zu bekommen, hat man sich hinter seinem Rücken mit einem berüchtigten, als Journalisten m Paris tätigen, Separatisten in Verbindung gesetzt und von diesem Mann, der als Spezialist für die Herstellung falscher Beweisurkunden bekannt ist, um, sonst von der gesamten deutschen Presse auss strengste gemieden wird, gegen Zahlung von 500 Mark vie Abschriften angeblicher Berichte von Polizeiagenten gekauft, die Frau Dr. Ullstein verdächtigen sollten, als Journalistin während ihres früheren Aufenthaltes im Ausland. Spionage getrieben zu haben. Nachdem dir tatsächliche Unrichtigkeit dieser Behauptung durch cinwandsreie Auskünfte der maßgeblichen Stellen der be treffende Länder nachgewiescn war. hat man den zunächst mit Emphase erhobenen Spionagcvormurf fallen gelaffen und an Stelle dessen gegen Frau D. Ullstein, um ihre angebliche Schäd lichkeit für das Haus darzutun. Barwürfe erhoben wie die: sie habe einen der Redakteure der „Vosstschen Zeitung" gebeten, da» aufsehenerregende Buch eines der glänzendendsten deutschen politi schen Publizisten in der „Doffischen Zeitung" nicht nur feuilleto- nistisch sondern auch politisch zu würdigen: sie habe ferner durch ibren Mann der „B. Z." einen von ihr gezeichneten Artikel »um Abdruck gegeben, der nicht auf der lite,.„»,.„.-en Höhe der „B. Z." stehe: ihr Mann habe schließlich dem Leiter des Bnchverlages ans ihre Veranlassung einen Roman einer ibr bekannten Dame zur Annahme empfohlen, obwohl dieser Roman nicht von gleicher Güte wie andere Ullsteinbllcher sei. Kegen Vorwürfe von solcher Bedeutungsschwere ist Herr Dr Ullstein mit der gebotenen Sckiärfe ausgetreten, worauf seine Brüder unter dem Einfluß einiger Junioren und einer anderen einflußreichen Persönlichkeit des Hauses ihre Aktienmajorität dahin ausgenutzt haben, Herrn Dr. Ullstein seiner Stellung als Generaldirektor der Firma zu entkleiden. ' Herr Dr. Ullstein hat, nachdem inzwischen ans dem Zause falsche Informationen Uber die Streitigkeiten an die Presse ge langt sind, die die öffentliche Meinung irreführen müssen, c, nunmehr abgelehnt, über eine gütliche Beilegung der An gelegenheit weiter zu verhandeln und Auftrag erteilt, den aus drücklichen Widerruf der falschen Behauptungen im Wege der Klage zu erzwingen und seine Rechte auf eine führende Stellung in der Firma gemäß dem zugrunde liegenden Gozietütsvcrtrag zu erreichen. Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Dr. Alsberg, Rechtsanwalt Wir hatten zunächst die Absicht, uns mit diesen inne ren Auseinandersetzungen im Hause Ullstein überhaupt nicht zu beschäftigen. Nachdem aber die Presse durch W.T.B. unterrichtet, von der hier vorliegenden Aeußerung der einen Seite der Beteiligten Notiz genommen hat und die Angelegenheit publik ist, geben wir die vorstehende Verlaut barung wieder, ohne daß wir irgendwie Stellung nehmen, zumal die ganze Frage der gerichtlichen Entscheidung zuge- wsesen ist. Der „Vorwärts" teilt hrÄ-iL mit, „daß die Journalistin, deren Ehe mit Dr. Franz Ullstein Anlaß zu solchen Verwickelungen gab, Frau Rosi Erävenberg ist, daß mit dem erwähnten Dokumentenfabrikanten, der den Vorwurf der Spionage gegen Frau Ullstein-Erävenberg in die Welt gesetzt haben soll, der Separatist Mathe, gemeint ist. «nd daß schließlich der Chefredakteur der „Voss. Ztg.", Georg Bernhard, offenbar die „einflußreiche Persönlichkeit ist, di« Dr. Franz Ullstein unter seinen Geg nern nennt." Dresden, 24. Fel Sonntag ereigneten fi dle zum Teil tödlich Ein überaus Heft kurz vor 3 Uhr nach Pirna in Flur Giltst» Heidenau wohnhafter Motorrad aus Nichtni Behausung zurückkehi „Zur Pechhütte" über' fahier, stieß aber im kommenden und in 3 sonenkraflwaoen zusai schine zur Seil« gcsch Schädelverletznngen, d Zur gleichen Zei der Neichenbach- und sammenstoß. In dies wagen aus Brand Erb Motorrad ans Nannhi kamen mit ihrer Ma l9 bis 20 Jahre alt > mann. Beide wurd und nach dem Friedr dem Transport dorihi Am Sonnabend Neustadt an der Eck schiverer Unfall zu. l .Hauptstraße noch vo> wurde dabei ersaßt ui 1883 geborenen Metal hansener Slraßc4 in Schaden kam am Sou Albertplatz eine im Stütze ans Hellerau. fahrenden Siraßenbal reits wieder in Bcive ans, kam mit dem lin ans dstse Welse erhel wurde in das Earolal geschritten werden m> Ein Znsaiiimsiist sich weiter am Sonn, sten- »nd Eomeniusst infolge des gewaltige um die eigene Achse linke Fuß bahn ge sch l schaden. Die Aut Deren Führer wurde! ärztlicher Hilfe ihre Zusammenstoß hatte c indem ein !m Anfan. bote, der mit seinem dem eine» Auto erst Dieser mnßle nach geführt werden. I-eipriri 13: für städki Leipzig, 24. Feb ordnete» bittet der 3 für die in der Nachkr vom 1. April 1930 ai z» erheben ist. In > die Sladtgemeinde L 7760 Neubauwohnung Mieten in Höhe von wurden. Dieser Satz reick um die derzeitigen § das Bauprogramm 1l Hansauegaben allein Borkriegsmielen crfo !20 Prozent bliebe» i Ausgaben von über dieser Sachlage sei t wendig. Eine Aend Mieliestsctzung würdi innigen eine unbillig derliche Miete" in Hc müßten. Die Cinheii der zu bestreitenden dentzmiete festgesetzt i hinter den Mietpreise lands für gleichwer Auch die gemeiniilitz in den in den letzten heben, die über diese. ) Der Leipziger kensührer haben Ec» Kraftdroschke umgew Täter fest und führt. Droschkenbesitzervcrei längeren Dauer des < lühren zu können. Messeverkehr etwa 1 ) Totgequetscht, ftädt der Fuhrwerl im Hof den Anhang dem Anhänger mit t Der Unglückliche erst Tod Im Gefolge Haft. ) Flammentod witz wurde das zive cs in einem unbewo oon den Flammen c wiö mußte dem Zeitz Qirmnlt h. Das Plauen, iniardneleii beschlösse, Orchester fortzuführc» Cjnetoper auf 8 Mo> und Chor ncu geregelt aus 40 ständige u»d k st» Umständen wird 225 000 RM. ersordec tz. Der neue B Ter neue Bezirkstag d i.iiiimen ans 40 Abgc ckiidemokralen nnd 2 jlanü ans 22 Bürge, mslen.
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