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Dresdner Nachrichten. vir. 181. Seite 2. 'M» Sonnabend. 7. Juli »vv« Sr war zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, die er doll verdutzt hat. Halle a. d. S. InWieieneua wurden heute sechs Personen, die mir Feldarbeiten defchäftigl waren und sich ui «cn«n Kieereuter aeslüchtet hatten, vom Blitzschlag ge- »rossen. Zwei wurden getötet und -ivei lebensvesahrlich ver wundet. Die beiden übrige» wurden betäubt. Wien. I« der heut« sortgesetzten Beratung des Okku- pqtl»nÄredits »n der Desterreichischen Delegatiotr widerlegte Finamzminister Burian eingehend die abfällige Kritik, die di« Delegierten Biamkini und Klosac gestern an der Ver walt an« der okkupierten Provinzen geübt hatten. Wien. Es bestätigt sich, daß gegen die Pieheinfuhr aus Serbien die Grenzsperre verhängt ist. Gleichzeitig Zt ftrr den übrigen Warenverkehr aus Serbien das Inkrafttreten des autonomen Zolltarife- angeordnet worden. Wien. Heute trat unter dem Vorsitze Koloman-Szells daS von den beiderseitigen Ouotendepatationen ein gesetzte Subkomitee zusammen. Die Beratung endete damit, daß jede der beiden Deputationen an ihrem bisherigen Stand punkte sesthielt. <S4«ck,l» eingehend« Dcvelcbe» befinde» «eite 4.) ». «. t«chU>z.I «nd» «».so. LUI-nt, lN.so. »l«»d«r v-nk »»».«. l»».IO S»m»ar»«n SS.W. LaurahUtt, Un,»r. «»» . N»Nu,>»,.n?0.»S. rwk«UoI« S-I». »«««. k» US» «Ich».» »«»» »«.»». >»,>». V»»IN«» »».1»'/, «»»» 70.o». Iürl,u Mntftc An,«ch«1 »«.«>/, rculna»,« >»».». Ou». u»n»»»c Li»,—. SuxU««»» —. Lomd»r»«n ns.—. F«ft. >»»»»». (»«»«tdemark».! »U«u>ndi!ch», es>u»n ,«r>n,«r, Nachtrag» »«t irLherrn «n^Ujcher Wo,«u ncht, Ld«k sl«»g. Sm«>ilantlch«r Mat» willig, L»nau» *»U «„mn-ll un-k,Ln»«N. «tmrrgan. M,HI tr»g,, wglUchM M-tzt ruht, *«t>» ruh!» v-t-r Ichwach. Oertliches nnv Sächsisches. Friedrich Aneust ia Kiel. Wie bereits kurz er igte Se. Majestät das 1. S e eda t a i l l o n.. Aus wähnt, besichtigte , ^ . . das Kommando: ./Sachsen vor die Front!" traten 7 Offiziere und etwa 150 Mann vor, die in zwei Gliedern Ausstellung nah men. An diese richtete der König eine besondere Ansprache, in der er sie ermahnte, an altbewährter Sachientreue festzuhalten für Vaterland, Kaiier und Reich. Der König verteilte sodann durch die Hand des Obersten v. Salza an die Hausstleute von Schlichlina. v. Brauchitsch und Hink, sowie den Kompagnic- sührer Oberleutnant Schell, den Oberstabsarzt Dr. Äftrius und den OtberzalümeNter Hiedawohl den Albrcchtsorden 1. Klasse, an den Oberleutnant Wenzel und di- Leutnants Stampe und Schemmann den Albrcchtsorden 2- Klasse. Für acht verdienstvoll» Unteroffiziere des Seebataillons spendete der König acht silberne Friedrich August-Medaillen. Der König ritt hieraus die .Front der Sachsen ab. an jaden einzelnen in leutseligster Weise das Wort richtend und sich nach dem Namen. Geburtsort ubv. eines jeden Mannes erkundigend. Nach dem Zurücklreten der Leute in die Front wurden dem König die Feldwebel Peters und Deue in der Uniform der Südwestatrika- Krieaer und Sergeant .Nikolaus und Unteroffizier Streck in der China-Uniform vorgestellt, die mit dem wegen seiner Teil nahme an sechs Gefechten in Siidwesiasrikn berühmt geworbenen Kriegshund Pontak das Interesse des Königs in hohem Grade aus sich zogen. Ferner wurden dem Monarchen die erst kürzlich zurückgekehrten etwa 25 süUvestasrikauijschen Kricgsentlassenen vorgestellt, mit denen sich der König einige Zeit unterhielt. Dann begab er sich mit dem Prinzen Heinrich und den Gefolgen nach der Kaiserlichen Werst, wo unter Führung des Obevwerftdirektors Konteradmirals v. Usedom eine eingehende Besichtigung der Betriebsanlaaen vorgenommen wurde. Nach der Besichtigung begab sich Se. Majestät mit dem Prinzen Heinrich an Bord der Stationsiacht „Carmen". Bei dem Hissen der Königsstandarte aus diesem Schiffe feuerten sämt- liche^im Hafen liegende Kriegsschiffe einen Salut von je 21 Schüssen. Die Mannschaften der Kriegsschiffe, die auf Deck in Parade Ausstellung genommen hatten, brachten dem Könige beim Passieren der stationssacht drei Hurra? dar. Abends 8 Uhr fand rm Ossizierskasino des Seebataillons zu Ehren des Königs einFestessen statt. Rechts vom Könige iahen Oberst leutnant v. Glasenapp, Oberst v. Salza, Oberstabsarzt Dr. Mirius, links Korvettenkapitän Langem«?. Major von der Decken, dem Könige gegenüber Prinz Heinrich von Preußen, zu dessen Rechten -Oberst Wunekcii und zur Linken General leutnant v. Altrock. Bei diesem Festessen brachte der König ein Hoch aus den Kaiser aus. das der Kommandeur des 1.. See- batoillons, Oberstleutnant v. Glasenapp mit einem Trinkspruch erwiderte, worin er dem König für seinen Besuch und die In- ft'izicrung dankte. Hieraus ergriff der König nochmals das Wort und drückte seine Freude darüber aus. n In 8uita des 1. Seebataillons zu stehen, das unter schwierigen Verhält- uissen und mit großer Opferfreude in DeutschSüdwest- und Ostasrika gefachten habe. Er bringe sein Glas dem See- bataillon. Um bull Uhr kehrte der König nach dem Schloß zurück. — Von Sr. Majestät dem König wurde der Arsenal- sammlung das Model! eines Tvppelhakeus ans dem 16. Jahr hundert und eine Ordensschnalle weiland Sr. Majestät Königs Friedrich August II. überwiesen. — Ferner gingen bei der Arsenalsanimluna Geschenke ein vom Generalmajor und Oberzeng meister Löblich. Maior r^D. und Garnisonverwattungsdirektor a. D. Schmidt zn Dresden. Maior z. D. von CranShaar zu Nadebenl. Major z. D. Meißner zu Klotzsche, Firma W. Grah zu Lüttich und Leutnant Pazschke im !2. Pionier-Bataillon. ' — Ein Befehl Sr, Majestät des Königs zum Exerzier reglement für die Infanterie besagt, dag auch die Offiziere, die den HausOrdcn der Rauten-Krone tragen, wenn ne in der Parade vorbeimarichieren oder den Parademarsch begleiten, von den am Paradepunkte haltenden Offizieren und von den Richtungsofsizieren durch Anlegen der Hand an die Kopfbedeckung zu grüßen sind. — Frau Emma Marie Friederike verw. Hertzsch geb. Scharf in Leipzig-Eutritzsch ist in Anerkennung ihrer langjährigen ersprießlichen Wirksamkeit als Vorsteherin des Franenvereins »nd der Kinderbewahranslalt zu Leipzig-Eutritzsch die Carola-Medaille in Silber verliehen worden. — Aus Anlaß des Brandes der Michaeliskirche in Hamburg war von Herrn Geh. Hvfrat P r o fe s s o r D r. G u r l i t t, hier, folgende Beileidskunvgebung abgesandt worden: „Leiter und Studenten des Bauhistorischen Seminars an der Technischen Hochschule Dresden sprechen ihr tiefes Bedauern über die Zer störung einer der schönsten und charakteristischste» protestantischen Kirchen aus," Für diese Kundgebung ist von Hamburg aus Herrn Dr. Gurlitt telegraphisch gedankt wocdeu. — Ueberdruckte Postwertzeichen dürsten die Folge der Auf- Hebung des Zwcipfennigportos im Neichspostgebiete sein. Bei der kurzen Frist, mit der die Beschränkung der Ortsbrieftaxe eingeführt worden ist, ließ es sich natürlich nicht vermeiden, daß eine erhebliche Zahl von Marken und Postkarten zu 2 Pfennig übrig blieb. Wurden doch im letzten Jahre gegen 150 Millionen Zweipfennigpostkarten gebrauch!. Auch wenn die Abschaffung dieser Sorte schon länger geplant gewesen wäre, würde der not wendigste Vorrat bei allen Berkeyrsanslalten schon eine erheb liche Menge darstellen. Tie Zahl der übrig gebliebenen Zwei- pfcnnigkarten wird auf gegen 20 Millionen geschätzt. Eine genaue Feststellung erfolgt am 15. Juli. Es würbe nun den finanziellen Zweck der ganzen Maßregel erheblich beeinträchtigen, wollte man einen solchen Vorrat von Wertzeichen nur als Makulatur verwerten. Hier bietet sich die Möglichkeit, den Wertzeichen durch Ueberdruck einen höheren Wert zu geben. Eine beschränkte Möglichkeit, die Zweipfeiinigwcrtzeichcn noch als solclze abzusetzen, bietet allerdings Württemberg. Tort ist der Zweipfennigsatz vorläufig in Geltung geblieben. Nach den Ver- Handlungen des Landtags und insbesondere den Erklärungen der Regierung erscheint es aber wahrscheinlich, dah auch Württemberg den Zweipfennigsatz aufhcben wird, wenn es auch nicht 5. sondern 3 Pfg. für eine Postkarte im Ortsverkehr Wohl erheben dürfte. Diese Verwendung der übrigen Zwcipfenmig- Wertzeichen ist also in Frage gestellt. Wenn Württemberg eine Entscheidung getroffen hat und die genauen Zahlen der übrig gebliebenen Bestände festgestellt sind, kann erst eine Entschließung über die Frage erfolgen. Bei den Postkarlen zu 2 Psg. kann man entweder eine Dreipsennigmarke neben der zu zwei der Karte aufdrucken, oder den neuen Wert durch schwarzen Auf druck auf der Marke der Karte Herstellen. Auch die Zweipfennig, marken lassen sich durch Ueberdruck zu Marken zu 3 oder 5 Pfennig verwandeln. Ebenso wie die Erhöhung einer Porto- taxe wäre ein Ueberdruck auf inländischen preußischen: oder deutschen Wertzeichen ein Novum. Man hat wohl schon den Ueberdruck hgzv verwendet, um Marken der Reichsvolt einer fremden Währung wie in der Levante und in China anzupassen. Mit der „Umwertung dep Werte" von inländischen Briefmarken oder Ganzsache» der Relchspost wurden aber die Briefmarken sammler bisher noch nicht beglückt. - DaS Generalkommando de- 12. König!. Sächs. Armee korps bat das über die hier. Bautznrr Straße 17. gelegene Schankwirtscdast .Kalsergarten' verhängte Mtlitärvrrvot wieder aufgehoben. — Zur Erhöhung de» Bierpreise» durch die Dräne- reien nahm gestern der Verein der Saalinhaber Dresden und Umgebung in einer im .Odeum" abgehaltrnen Mitgliederver sammlung Stellung. Der Vorsitzende. Herr Gustav Frttzsche. «öffnete die Versammlung mit begrüßenden Worten und warf einen Rückblick auf die Biersteuer di» zu deren Behandlung im Reichstage. Damals wurde allgemein die Hoffnung gehegt, die Brauereien würden die Steuer tragen Nun hätten diese aber den Preis des Hektoliter» um 2 Mk. erhöht. Der Saalinhaber- stand könne diele Steigerung nicht auf seine Schultern nehmen. Miete. Dekorationen. Arbeitslöhne und NnterhaktunaSkosten der Birrapparate »sw. feie» mehr und mehr gestiegen. Die Braue reien bade» den Bierprei» vom 1. d. M. kurzer Haird erhöht und sind nicht mit den Wirten in Unterhandlungen eingetreten. Hier durch sei e» notwendig geworden, daß der Preis des Biere» für den Konsumenten erhöht werden müsse. Innerhalb de» Vorstandes seien zwei Meinungen zu Tage getreten: die eine ging dahin, nicht zu doch aufzutchlagr», während die andere die einmal ein " " --- - --— benützt HO tretende Erhöhung l haben wollte, dir Bterpreise von Grund aus zu reaeln. Herr Frrtzschr verwieg aus den Äeschlutz dr» Ersten Verein» Dresdens Gast- und Schankwirte, der die Einführung von Viertrlliteraläsern vorsreht. Für die Saalinhaber kommt in Frage, daß auf dem Saal« kleine Gläser überhaupt nicht au»- aeaeoen werden, da die Unterhaltungskosten des Saales größere sin» olS die in Gastwirtschaften. In der Debatte wurde dagegen empfohlen, bei dieser Gelegenheit auch die Schntttgläser auf dem Saale rinzuführen und den Preis staffelweise derart zu gestatte», daß auf daS Zehntel Böhmisch beziv. Lagerbier 5 Psg. entfallen. Ein anderer Teil der Redner schlägt vor, den bisherigen Preis pro Glas um 1 Pfg. zu erhöhen. Einen einheitliche» Beschluß 'l, wie u fassen wird der Vorsitzende Fritzsche betonte, schwer galten, weil fa?t jeder Saalinhaber mit einem anderen PndlHui» zu rechne» habe. Er empfahl indes, im Prinzip eine Erhöhung um 1 Pfg. zu beschließe». Wie Herr Restaurateur Kretzschmar vom Verein der Gastwirte innerhalb der Amtshauptmannschasl Dresden-Neustadt mitteilte, haben die in diesem Verein zusamnien- geschlossenen Wirte des Plauenschen Grundes beschlossen, für Liter Böhmisch oder Lagerbier 16 Psg., für Münchner und Knlmbacher Bier 22 Psg. zn verlangen. Herr Restaurateur Thomas beleuchtete die Vorteile der Elnsrihrilng von Liertcllitcr- gläsern und befürwortete die Erhöhung der bisherigen Preise um l Pfg. bei Lager und Böhmisch und um 2 Pfg. bei den bay rischen Sorten. Redner verwarf daS Vorgehen der Dresdner Brauereien: kulanter hätten die Ehciimitzer und Leipziger Brauereien gehandelt, die den Gastwirten 1 Monat Frist niit der Erhöhung ließen. Herr Restaurateur Hanta-Ottcndors richtete eine» warmen Appell an die Versammlung, einen einheitlichen Beschluß zu fassen und für die Hebung der darniederliegendc» Lage der Gastwirte einziitreten. Im Radeberger Bezirk sind all gemein als Schnitt Vtcrtellitergläser eingesiihrt und mit den bis herigen ßio Lilergläscrn ist gebrochen worden. Nachdem die Debatte geschlossen, wurde von der Versammlung folgende Preis- > kala mit 49 gegen 5 Stimme» zum Beschluß erhoben: ' « Liter Böhmisch best». Lager solle 10 Pfg., Münchner bezw. Kulmbacher 15 Pfg. koste», "/ui Liter 15 bezw. 20 Psg., Liter 17 bezw. 22 Psg. Damit wird die Einführung von Vierteliitergläsern ge stattet. Wie noch in der Bersammlnng betont wurde, ist es bei den gestiegene» Lasten der Saalinhaber ausgeschlossen, durch den gesagten Beschluß eigene Vorteile zu erringen. — Die Schmiede von Dresden und Umgegend, die in eine Lohnbewegung eingetreten sind, hielten vorgestern abend im „Volkshause" eine gut besuchte Versammlung ab, in der der GesellenauSschuß über die mit dem Jnnuiiasausichuß ge pflogenen Verhandlungen berichtete. Danach sind gerade die Forderungen, auf welche die Gesellen den meisten Werl legen, von den Meistern abgeichnt worden, nämlich Verkürzung der -ehnsründigen Arbeitszeit auf 9V? Stunden, Aufbesserung ber jetzigen Minimallohniätze um 10 Prozent und Anerkennung der Organisation insofern, als zur Vermeidung oder Bei legung von Streitfällen, die aus dem einzuführenden Arbeils- vertrag ertoachlsen, der Gesellenausschuß unter Zuziehung eines Vertreters der Organisation und der I-nnungsausichuß gemein sam zuständig sein sollen. Der ablehnende Beschluß der Innung wurde von ver Versammlung mit Entrüstung ausgenommen. Hieraus wurde beschlossen, die Forderungen zcde-m einzelnen Meister vorznlegen und bis spätestens heute abend die Er klärung Hierzu schriftlich oder mündlich zu verlangen. Am Sonntag vormittag soll dann in einer größeren Versammlung der sofortige Streik beschlossen werden, falls nicht befriedigende Erklärungen abgegeben worden sein sollten. — Zur Hebung und Förderung des Hand werks in Sachsen hat das Ministerium des Innern die Dresdner Gowerbekammer veranlaßt, dahin zu wirken, daß zu dem oben angegebenen Zwecke mehr als bisher Aus stellungen von Lehrlings- und Gesellcn- arbeiten veranstaltet werden und zugleich zur Erwägung anheim gegeben, ob sich nicht die Einrichtung von ständigen oder Wander-Ausstellungen für Werkzeuge oder Maschinen des Handwerks, die in ihrer Anwendung vorgcsührt werden müßten, empfehlen würde. Die Immngsausschüsse und vereinigten Innungsvorstände im Bezirke der Dresdner Gewerbekammcr sind von dem Inhalte dieser Verordnung in Kenntnis gesetzt wurden. Gleichzeitig wurde bei ihnen angesragt, ob es nicht möglich sei, die zn Ostern gefertigten Gesellenstücke an einem bestimmten Tage >in einem gemeinsamen Raume zur Ausstellung zu bringen. Ferner wurde noch in Anregung gebracht, baß, wenn es ohne größere Aufwendungen nicht angängig sein sollte, eine Ausstellung von Werkzeugen und Maschinen zu veranstal- ten, aus der zugleich die Anwendung derselben gezeigt wird, darauf Bedacht genommen werden möge, den Innungs- Mitgliedern wenigstens die Möglichkeit zg bieten, daß sie in solchen Betrieben, in denen sich Handwerksmaschinen im Be triebe befinden, diese während des Ganges besichtigen. — Die Ortsgruppe Dresden des Vereins Deutscher Chemiker, Bezirksverein für Sachsen-ThürinKen, nimmt heute nachmittag 3l4 Uhr eine Besichtigung der Sammlungen der mechanischen dlbteilung der Technischen Hochschule vor, nämlich der Sammlung für Maschinenlehre, Hebe- und Trans- portmaschinen, der Sammlung für allgemeine Maschinenlehre und technisches Zeichnen und der Sammlung für mechanische Technologie. — Der Verein zur Begründung und Unter haltung von Volksheilstätten für Lungen- kranke im Königreich Sachsen hält am Sonntag seine Haupt versammlung in Zwickau ab. Wirkt. Geh. Rat Prof. Dr. Fiedler aus Dresden hält einen Vortrag über die „Für- sorge für die Tuberkulosen in -den verschiedenen Stadien der Krankheiten". Ter bereits erwähnte Bericht des Vereins liegt nunmehr im Druck vor. — Vom herrlichsten Wetter begünstigt, feierte der Be- zirks verein Dresden-Süd im „Paradiesgarten"- Zschertiiitz am 4. Juli sein Sommerfest. Durch Gaben lotterie, Pfefferkuchen-Verlosung, Wurf- und Schießstände, so wie Konzert war den zahlreichen Besuchern viel Unterhaltung geboten. Auch die Kinder wurden durch Spiele und Umzüge m der heitersten Laune erhalten. Für den reichbesetzten Gavcn- tempel Hatten Freunde des Vereins zahlreiche Geschenke ge spendet, so daß Großen und Kleinen manche hübiche Ueber- raschung zu teil wurde. Ein frohes Tänzchen beichloß das Fest, dessen recht ansehnlicher Reinertrag für wohltätige Zwecke bestimmt ist. — Der „Bezirksverein Dresden des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde" unternimmt am Sonntag seine» StiftungSausflua nach Meißen. Di« Abfahrt erfolgt früh 6.50 Ukir von Dresden Hailptbahnhof, 7 Uhr von DreSden-Neustadt. Es wird zunächst eine etwa dreistündige geo logische Wanderung <Pechstem, Porphyr. Porzellanerde) unter nominell, sodann das Mittaasessen voraussichtlich im Ratskeller eingenommen. Der Nachmittag ist der Stadt Meißen oder der Pose! gewidmet. — Am 15. Juli findet im städtischen Muldenbad zu Döbeln daS 2 s ächstsch« KreiSschwimmfest statt. ES sind die besten Vorbereitungen getroffen, die Schau- und Wettschwimmen interessant zu gestalten. Preise sind gestiftet von dem Protektor eutiche Kunstgtwerb« . Au» stell» ug Am Somitag mittag 12 Uhr findet ei» Vertrag Dr. Fr re drich Naumann über Surrst »rnL evangelischen Arrchenraum der Ausstellung stall. deS KreiSvcrdandes König Friedrich August, Von der Stadt Großenhain und von ver Stadt Döbeln. — Nächsten Sonntag wird ein Sonverzua zu ermäßig ten Prellen von Görlitz sAbsahrt vormittags 4 Uhr 15 Mast. Lübau sAbsahrt 4 Uhr 58 Min.) vnd Bautzen tAbsahrt b Uhr 27 Min.) über Neustadt—SeLnitz nach Schandau Gkrkuaft vormittags 7 Uhr 3Ü Min.) abgefertial. Die Rückfahrt von Eckandan. crwlgt abendA 10 Uhr v Min. Der tzahnarten- verlauf wrrd Sonnabend adends 8 Uhr geschlossen. — 8. Deutsche Kunstgewerd« . AuSstellnag Dresden. ' von Pfarrer Dr. Industrie im , — Der Lederarbeiter Dittrich hat nicht hundert, wie lm gestrigen Abendblatte infolge eines telephonische« Miß verständnisses gemeldet wurde, sondern zehn Mordtaten e i n g e st a n d e n. . — Am Sonntag findet in dem herrlichen Lindenparle de» Ltncke>chen BadeS aus Anlaß der Vaterländischen spiele ein aroßeS patriotisches Konzert von der Kapelle des Schützenregiments statt, wobei das große Potpourri: .Die Völkerschlacht bei Leipzig" aufgesnhrt werden soll. Di« Vater ländischen Festspiele und besonders die Schwimmer, und R»d«- gruppen können von der an der Elbe gelegenen Dracheuschar»kt aus am besten beobachtet werden, da sowohl da» Ziel für di« Schwimmer und Ruderer, als auch der Sprungturm der Schwimmer sich direkt vor dem Linaefchea Bech« befindet. — Der Zirku» Sarrasant erfreut sich allabendlich eine» sehr regen Besuche», wa» den Beweis lieiert, daß dt« Leistungen des Zirku» ungeteilten Beifall finde». SLmtktche Nummern de» sehr nmfana- und abwechslungsreichen Programme» werden ausgezeichnet durchgeführt, die Leistlingen sind erstklassig, man sieht sie gern mehrmals und hat leine Freude dra». Man könnte da» Programm beinahe zu reichhaltig nennen, aber da» aanze Arrangement ist so getroffen, daß man den Vorführungen vis zuletzt die gespannteste Aufmerksamkeit widmen muß. Für heute, Sonnabend ist wieder eine Hiah-Ltfe-Vorstellung angesetzt, die besondere» Genuß verspricht, wahrend Sonntag zwei große Vor stellungen stattsiiive». - In Oberp « sterwitz scheuten am Mittwoch ad«nd die Pferde eines BierlranSportwagens der Brauerei Reisewitz und gingen durch. Aus der tollen Fahrt verlor der Kutscher vollständig die Herrschaft Wer die Pferde: dazu kam -noch der ungltückliche Umstand, daß aus der ab'schMigen Chaussee das au? dem Wagen befindliche schwere Eisfaß nach vorn ins Rollen kam und den Geschirrsüyrer mit sich vom Bock schleudert«. Der Bedauernswerte wurde vom eigenen Wa«n stlberfcchren und eine längere Strecke niitgcfchleist. bis es endlich einem beherzten Mann gelang, den Pferden in die Zügel zu greifen und die rasenden Tiere zum Stehen zu bringen, wodurch weiteres Un glück verniioden wurde. Der Kutscher, der unverheiratet war und im 30. Lebensjahre stand, gab furze Zeit nach der Be freiung aus seiner schrecklichen Lage feinen Geist auf. Wagen und Pferde sind vollständig unverichrt geblieben. — Zur WahlrechtSvorlage für daS Leipziger Stadt verordn eten-Ko liegt um teilt das ,,L. T.* mit: Unter Zugrundelegung der Wahlliste von 1904 würbe sich bei der vom Rare beantragten Einführung des Berusswahlsystems die Zahl der Wähler i» den einzelnen Abteilungen wie folgt stellen: ä..Bürger, die nach Kl desJuvalidenversicherungsgesetzes derBer- sichenmäspsticht lintcrliegen, 12 487, 8. Reichs-, Staats-, Gemeinde- nnd Privatbeamte, Geistliche, Universilätsprofessoren und Lehrer mit über 30M Alk. Einkommen 3777, 6 Jimungsmitglieder, sowie selbständige Gewerbe- und Handeltreibende ohne eingetragene Firma mit über 3000 Mk. Emkommen 2402. O. Handeltreibende und Industrielle mit eingetragener Firma und über 10000 Mk. Einkommen 1219, ferner alle zu L. bis v. nicht Gehörenden dieser Klassen, sowie die freien Berufe und Personen ohne Beruf, und zwar: mit einem Einkommen bis zu 3000 Mk. 9939 und mit einem Einkommen über 3100 Mk. 2512-, Summa: 32 386. Dazu trete» noch 171 auswärts wohnhafte Bürger. Wie wir ichon mit« teilten, soll jede dieser Gruppen 12 Stadtverordnete <6 Ansässige und 6 Unmisässiae) wählen, so daß bei der alle zwei Jahre statt- findenden Dritlel-Euicuerung von >eder Gruppe 4 Stadtverordnete zu wählen sind. Eine neue Bestimmung ist in der Vorlage, daß l» Zukunft nur »och die absolute Mehrheit entscheiden soll. Kommt eine solche nicht zu stände, so hat «ine Stichwahl stattzusinden. — Der wegen schweren Diebstahls und gewerbsmäßigen Wilderns steckbrieflich verfolgte Handarbeiter Friedrich, Mar Schönfeld in Chemnitz ist am Mittwoch abend in der Waldschänke zu Grillenburg bei Tharandt durch die Gendarmerie verhaftet worden. Am Donnerstag nachmittag wurde der Verbrecher, dem außer zahlreichen Wilddiebereien, über 400 Diebstähle, ausgeführt in der Gegend von Chemnitz, -wr Last gelegt werden, starr gefesselt von zwei Transporteure» in das Chemnitzer Gerichtsgefänanis eingeliefert. Auf die Er greifung Scböufclds war vom Justizministerium eine Belohnung von 100 Mk. ausgesctzt worden, oic später aus 500 Mk. erhöht wurde. — Gommern bei Mügeln, 6. Jnli. Hier hat sich gestern nachmittag ein Mord- und Selbstmordversuch abge spielt. Bei der Witwe Lehmann, hier, wohnt der Bauarbeiter Naminisch, ei» geborener Ocstcrreicher. der mit seiner Wirtin ein Liebesverhältnis unterhält. Gestern nachmittag weilte nnn der Fabrtkarbetler Bcmer aus Mügeln bei dee Lehmann zu Besuch »nd war in der Wohnung noch anwesend, als Nammisch nach Hause kam. Von Eifersucht gepackt, feuerte dieser auf seinen ver meintlichen Nebenbuhler ciuS einem Revolver drei Schüsse ab, von denen einer I» den Unterleib, einer in die Brust und einer in die Stirne traf. Auch auf die Witwe richtete der Eifersüchtige die Waffe und schoß zweimal, ohne aber zu treffen. Frau Leh mann hatte sich jedoch aus den Boden geworfen, so daß der An greifer glaube» mochte, sie sei tot. Er ging dann nach seiner Kammer, wo er von der Frau eingeschlosscu wurde. Nachdrin er hier sich einen Schuß in den Unterleib betgebracht, der indes nicht tödlich war, steckte er ein Rasiermesser zu sich, sprang aus dem Fenster zwei Stock hoch herab und lies nach dem am L»g- berge gelegene» Gehölz, wo er sich die Pulsader deS einen Armes durchschnitt. Noch lebend wurde Ramniisch aufgefunden und dem Johanniter-Krankenbause in Heidenast zugeführt, wohin man auch den lebensgefährlich verletzten Bauer gebracht hatte. — Bei einem am Donnerstag nachmittag geg«« 4 Uhr auftretcnden Gewitter brannte in Dittelsoorf das Haus des Gutsbesitzers Kirsche, in Nosenthal der Tachstuhl des Wohnhauses des Kutschers E. Theurich infolge Blitzschlages ab. — Schwurgericht. Wege» Mordes hatte sich gestern die 1892 in Großkugel bei Halle geborene Dienstperson Marie Anna Ebelt vor den Geschworenen zu verantworten. Der Ver handlung wohnte im Aufträge des Justizministeriums Herr Geheimer Justizrat Ort bei: der Zuschauerranm ist zum großen Teile von Damen besetzt. Tie Äimeklagte macht «inen ganz sympathischen Eindruck. Nach dem Eröffnungsdeschluß wird ihr zur Last gelegt, am 18. März 1906 ihr am 26. Februar d. I. außer der Ehe geborenes Mäochen Elsa Anna getötet und dieze Tötung mit Ueverleguiig ausaesührt zu haben. Die Angeklagte brickt bei Verlesung der schweren Beschuldigung in lauteS Schluchzen aus und erklärt auf Gefragen des Vorsitzenden: „Ich habe es ersticken lassen : ich wußte nicht, wie ich allein sollte auskommcn! Meine Mutter hätte mich aus dem Haus« ge worfen!" Die persönliche Vernehmung der reumütig ge ständigen Angeklagten entrollt ein reckst trübes Bild, jedoch kann man der Angeklagten das Mitleid keineswegs versagen. Die Ebelt hat als ältestes von fünf Geschwistern von ihrem 14. Lebensjahre an den Lebensunterhalt unter fremden Leuten suchen müsse», verschiedene Stellen in Quedlinburg, Loschwitz, zuletzt in Dresden-Plauen bekleidet, sich allenthalben gut geführt und nach und nach 200 Mk. erspart. Im vergangenen Jahre knüpfte sie trotz aller Warnungen ihres damaligen Dirnstherrn ein Liebesverhältnis mit einem damals in Dresden-Plauen beschäftigten Schlosser an, ohne auch nur nach dem Namen de» Mannes zu fragen. Auch jetzt noch weiß sie nichts Näheres über die Persönlichkeit des Schlossers. Als sich die Folgen deS Verhältnisses bemerkbar machten, zog sich der Scksiosser von der Ebelt zurück. Letztere hat in der Voruntersuchung auch an» gegeben, daß sie zu der fraglichen Zeit aus dem Heimwege nach Plauen in der Nahe der Bergstraße auf freiem Felde von zwei Männern überfallen und vergewaltigt worden sei. Dieser lieber- fall könne auch die Veranlassung ihrer Schwangerschaft fein. Ter Zeuge Freund, bei welchem die Angeklagte zuletzt in Stellung >oar, wurde allmählich auf den Zustand der E. auf merksam und stellte sie zur Rede. Die Angeklagte behauptete»