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s. Dezember 1S27 — »Dresdner Nachrichten" — 7lr. 570 Sette S Sitzung -er Sta-iveror-neren. Mne konfvie Abgimmung. — Antrag auf Anflvlnng -es Rates als Körper cha^k. . 7 Uhr 2« Minuten, itzuna geöenti ter Vorsl-en-e des un- ^tadioer« öe» frühere« Sta-toeror-,iet«n- Segln» der Sitzt Au lttugang der «rmuteten Ableben» Ätirstcher» Pros. Dr. Zetzsch« ,nd lelner aufreibenden Arbeit im UoUeaium. Da» vvllig un- vermutete Abscheiden spreche dem Gefühl eine» jeden «b- aeordnelen eine Mahnung au». Ihm gebühre der Dank aüer seiner Mitarbeiter. Der Borsteher zählte die vielen «uSjchusie au! in denen der Verstorben, gearbeitet habe. Lein Lob se ihm. dem Vorsteher, besonder» nahe gegangen: e» fei wohl allen Siudtverordneten so ergangen. — Die Mitglieder des Nöllen,ums batten sich mährend dieser Ausführungen von ihren Eitze» erhoben. . . Unter den Eingängen liegt ein RatSfchreibcn zu dem Ersuche» der Stadtverordneten vor. dahin zu wirken, dag den Fordcrnugen der Ltratzenbahner aus achtstündige Arbeitszeit. Anrechnung der Wenbezeiten, VorbereitungS. und Ablchlußzeürn. beiirrer Bezahlung der lleberstunden sowie der Nachtarbeit entsprochen wird, um einer A r b c i t v e > n ii e l l » n g n»d somit einer schweren Er schütterung de» VerkehrSleben» eiilgegenzuwirken. Der Rai teilt dazu mit. dah er beschlossen habe, die Arbeitszeit einschlicsUich der Wendezeiten usw. aus 8A Stunde» sestzusetzen und im Einvernehmen mit den Be- aiiilen und Angestellte» eine bereits ain 24. November durch» gesührte Fahrpianäiidernng vvrzunehinen. Die Angelegen, heit der Bezahlung der Uebcrst»»de» und der Nachtarbeit ist millieriveiie durch Annahme des R r 1 ch S in a » t e l t a r i s S erledigt morde». . ^ Vor Etnlrltt in die Tagesordnung bittet der Vor» stehcr im Interesse der Nusarbeitnng Berichterstatter und Redner. ihr Material in möglichster Kürze vorzutragen. ^ Als erster Punkt der Tagesordnung wird der Bericht deS BerivaltungoanSschusseS über die Errichtung eine» Lchwlmmbades »m Krankenhause >iohannttadl erstattet. Au den zunächst ndtigcn konstruktiven Arbeiten sollen blllXXi Mark oorschußweisc bewilligt, wer» den. Vielter soll der Rat ersucht werden, das von den städti schen Kollegien genehniigte Programm über den Auöbau der VvltSbäder beschleunigt durchzusühreii. Sl -V Walther iSoz.s wcndci sich gegen die Vorlage, da daS Schwimmbad von hundert Quadratmeter Fläche zu klein sei, um in einer Stunde 34 Personen baden zu lassen. Siadt» rai Dr. Temper wolle aber das Bad wohl für seine Schwester» haben <Lachc»>. denn er habe einmal geäußert, er brauche das Bad. um das Pflegepersonal für die scchzigsiiindige Arbeitszeit frisch zu erhallen. Er beantragt, die Natövorlagc abziilehncn. dafür aber i» der Nähe des Ivhannitädtcr Krankenhauses eine össentüche Badeanstalt mit Schwimmbad zu errichten. Si.'B. Bertram lVolkSr.s verweist auf eine,? früheren An trag. den Herrn Oberbürgermeister zu ersnchc». zugunsten einer hngicnischcn Neneinrichiniig ans seine Dotation aus der Mub-Stisliing zu verzichten Wen» er und Bürgermeister Dr. Biihrcr seht zugunsten dieser Angelegenheit verzichteten, so seien die Koste» für das Bad in drei Jahren beisammen. Stadtrat Dr. Temper erklärt, er habe die vom St.-V. Wallber angezvgcne Acufternna oder eine ähnliche nie getan. St.-V Schneider iKomm i gibt im Interesse dev Personals die sustiminnng seiner Partei zur Ratsvorlaae, verlangt ober die Durchsuhrnna des Achtstundentages auch für das Pflege» personal in den Krankenhäusern. Der Antrag Walther wird angenommen. Daraus wird die Ngtsnoriaoe a n a e n o m m e n. Es erbebt sich ein schallendes Gelächter, denn damit hat das Kollegium innerhalb einer Minute dieselbe Angelegenheit ein mal abgclchnt und einmal anaenommrn! Oberbürgermeister Dr. BÜihcr bekundet die Unmöglich keit des Rates nach dieser Abstimmung an dein Bade weiter zu bauen Es empfehle sich eine erneute Abstimmung. -I-V. Rösch iSoz.s wendet sich gegen diese Mastnahme und warnt davor, einen einmal geiahten Beschluß durch er neu,' Abstimmung nmznstoßen. Daraus stellt St.-V Dr. Helm t.Komm I den Antrag sofort noch einmal abznstimmen, und -war so. daß zuerst über die Nalsoorlage. sodann über den Antrag Walther abzustim men ict. St.-V. vi«»r«ch l«. «. P1 fetzt sich für sofortige Neu- abstimmung ein. da die vorherig» Abstimmung ,« eine« Unsin« geführt habe. An Stelle de» Oberbürgermeister» würde er zu bauen ansangen. Di »B. Kranke tSoz.s stellt den Antrag, dir Angelegenheil dem Vorstand zur Prüfung zu überweisen Das geschieht Ein Bericht de» PrüsungS-AusschusseS über die durch den Rat erfolgte Ablehnung eines Gesuches der Orisgruppc Dres den der Deutschen FrtedrnSgrsellschast und des Sächsischen FriedenSkartell» will den Rai ersuche», den Lichthof de» Rathauses oder andere günstig gelegene Räumlichkeiten der Stabt unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. St.-V. Freund ISoz.s hält eine Friedensprogrammrede und stellt den Antrag, der FriedenSgelelllchast die ursprünglich von ihr erbetenen ItlttO Mark zu gewähren und den Rat zu er suchen, Führungen der Oberklasscn der städtischen Schulen durch die Ausstellung zu veranstalten. St-V. Wagner l-Komm.i erklärte, leine Partei sei zwar gegen den imperialistischen Krieg, aber sie bereite i»en Bürgerkrieg vor Dieser werde der levie Krieg sein. Trotzdem sei seine Partei für den Antrag Freund, Oberbürgermeister Dr. Biüher stellt lest, daß der Rat teil einiger Aeit grundsätzlich hier tagenden Kongressen keine Bar- iinierstülznng zukommrn laste: lein Beschluß sei vollkommen ohne parteiliche Einstellung erfolgt. Der Antrag Freund und daS Ausschuß-Gut achten werden angenommen. Eine Ansrage Schravel »Wie hoch belaufen sich gegen- wärtig die Bezüge des 2. Bürgermeisters aus der Dr. Gllntzschen Stiftung? und ein Antrag Lendel ans Nach»rüs>,nn des Einflusses des Stadtrates aus die Redaktion der Dr. Güntzschcn Stift »na wer den Insofern in die Geheime Sitzung verwiesen, als diese be schließen soll, ob die beiden Punkte in öffentlicher oder in geheimer Sitzung zu behandeln seien. Kommunistischer Anlraq aus Auslösung -es Rates als Körperschast. Ein Antrag Helm will den Rat als Körperschast aus- lösc», dc» 8 4 der Versaslung der Landeshauptstadt Dresden entsprechend zu ändern und den Rechlsauöschuß zu beans- tragen, Vorschläge über eine Neugestaltung der Brrsasfnng hinsichtlich der Verwaltung der Slaötgcmeinbe auö- zuarbeilcn. In seiner Aiilragsbenrüiidung suhrt Dr. Helm ans. daß sich der Antrag nicht aus irgendeine Person des Raies beziehe, sondern lediglich zu begründen sei aus der arnndsütz- lich anderen E i n st e I t u » g deS Raies gegen die Be schlüsse der Stadtverordneten aus sozialem Fürforgegebict. St.-V. Rösch iSoz.s gibt breite Aussührunge» Uber die Steilung der Lvzialdeinvlraiie zum Eiiuammerniilem >n den Gemeinden. Seine Partei werde sich mehr aus den Kamps gegen einzelne Personen einstellen da diese für die Beschlüsse des Rates verantwolllich seien. Das feindliche Lustern iveroc besonders durch den Herrn Oberbürgermeister vertreien. Grundsätzliche Auöeiiialiderjetzungc» leien so zu führen, dag cs auch wirklich den Mindcrbcmillellc» zugMe komme. Auch seine Partei habe jetzt die Verpflichtung, gegen den Rat als Körper schaft zu kämpfen. Aber der Kamps hier lm Kollegium werde zu keinem Ergebnis führen. Man müsse im Landtag >ür eine neue, diesem -lntraa entsprechende Ge mein deorbnung kämpfen. Seine Partei werde jedoch hier dem Antrag der Kommunisten beistiinmcn. St.-V. Dr. Ncrtholb lD.-N.j will eher die Macht deS Rates weiter ausgedehnt wissen. Hütte» wir keinen Rai. so werde die Bürgerschaft den Auswüchse» des Paria- menlarismus wehrlos ausgelieserl sein. iWidersprnch linkS.j Man müsse im Kollegium wohl zngchcn, daß im Ral fast durchweg doch Männer säße», die ihre Sache verstunden, und daß im Rat im Verhältnis zu den Stadtverordneten doch mehr Intelligenzen vorhanden icic». St.-V. Werner lKomm.s wendet sich gegen die Aus führungen Röschö und legt dar, daß gegen diese Ausführungen ei» Karussell eine gerade Linie scl. Seine Partei brauche das System der SowietS. Es komme nicht daraus an, wieviel ein Stadtrat arbeite, sondern in welchem Sinne: »Ein Stadtrat kann von früh bis abends auf dem Hosenboden sitzen, und es braucht nichts für die werk tätige Bevölkerung heraudzulvinine»Er spricht im übrige« längere Zell über die Tätigkeit der Bürgermeister und ihre Bezüge and der Güntzschcn Sliiinng. Er spricht unter anderem von den „VvUsivertlcr»" und „Ausrcchtlern" und verteidigt diese Entgleisung damit: bei der Beurteilung einer Parlci, die aus zwei Vertretern bestehe, die zwei verschiedenen Parteien angehürten, könne man sich schon einmal versprechen. St.-B. Leydcl iVolksr.s macht dem Rat den Vorwurf, er habe gegen die Versagung gehandelt und habe Beschlüsse der Stadtverordneten nicht ausgeinhrt Aber man sehe, daß in den Parlamciileii die Vcranlivorllichkeii, die für Negierende nötig sei. meist nicht vorhanden sei. Wenn es gelinge, eine Form zu finden, die die Ralsmiiglieder dem Volke und dem Sladl- parlamcnt vcranlmortlich mache, dann werde seine Partei auch für die Abschaffung des Rates als Körperschaft sein. St.-V, Rösch iSoz.s hält wieder eine große Programm» rede über die Einstellung der Sozialdemokratischen Partei zum außerparlamentarischen Kamps. In seinem Schlußwort wendet sich St.-V. Helm (Komm.) so einseitig gegen den St.-B. Rösch, daß dieser ihn wieder» holt mit längere» Rede» unterbricht. Ter Redner wirst dem St.-V. Rösch darauf vor, er sei auch einmal jung gewesen und habe den Klasienkamps gewollt: jetzt sitze er aus seinem Polstersessel und wolle einen jüngeren Politiker ins Bocks horn jage». lieber die beiden ersten Punkte, für die Drei« v i c r t e I »i c h r h e i t nötig ist, kann keine Abstimmung er folge». da nur 41 Stadtverordnete anwesend sind. Die ge samte Rechte hat vorher de» Saal verlassen. Die Beauf tragung des Rechtsans^chnsscs mit Vorschlägen über eine Ncugcstaltnng der Vcrsassnng wird angenommen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung werden auf die Donnerstag-Sitzung verschoben. Schluß der Sitzung: ll Uhr 25 Minuten. 1-41 neu äliI,kttS535l.I.SOE Verkaufsstellen in Dresden: prsgsr Ltrsös 13 sie üinsnetslraSa » Nsuptrtcaö« 6 sandlcr Tr, Müller übcrbrachte die Grüße der Neichsregie- runa, würdigte die Hilsstätigkcit der deutschen Vereine im und nach dem Kriege in der Schweiz »nd gedachte dabei auch der gastlichen Schweiz, ihrer vorbildlichen Neutralität und ihrer außerordentlichen Verdienste um die Gefangenen- und die Kinderfürsorge. Generalkonsul Aich mann überreichte im Namen des Außenministeriums, der Gesandtschaft und des Konsulats einen Ehrenvokal. Praaer Erlebnisse. Von Julius D. Polland. Sie glauben, lieber Leier, daß cS in Prag nichts Ver- nliuiiigeo mehr zu erleben gebe? Sie irren sich. Leit die Üchechv-livwnki'che Negierung in der allen Moldaustadt sozu sagen ihren Maicparnisba» gefunden ha«, reibt sich Prag ganz windig ln den Kranz der europäischen Hauptstädte ein. Warum sollte cS da also in Prag nichts mehr zu erleben gebe»? Hören Sic. ums ich zu erzählen habe: Es war in der guten alten Aeit. da das Regierungswesen d>>r Republik noch sv'nsagcn in den Kleinkinderschnhen steckle. Da gehe ich rt»e- TaaeS über den W nzelSpIatz. der setzt „V^clavskö niimcstl" heißt. alS ein unisormierler Postangc- stellter der einen schwer mit Paketen beladenen Postwagen zu kutschieren hatte, ans mich nitrat und bescheiden fragte: „Proilm pane könne Sie mir nix lagen, wo sich kein Hauptvestamt? Ich lein mir erst ieit gestern bei Post und ich letzt nix wissen, wo sollen hinsahrn, weil ich Postamt nix finden." * Die Schreiber lm Ministerium haben viel zu tun. daS heiß,, sie sagen, daß Ne gar nicht mehr richtig zur Ruhe kämen. Da läuft eines Tages bei der Verwaltung des Hauses die Beschwerde ein: Tie Beamte» auf Aimmer IS können nicht mehr arbeiten, weil der Büroranm überheizt ist. Sie ersuchen, man möchte Abhilfe schassen. Was der Berwaiinngödircktor dazu sagte? „Bewilligt," schrieb er aus daö Gesuch, „da ich überzeugt bin, daß eS ungesund Ist. in überheizten Räumen zu schlafen." ES gab auch eine Aeit, wo man nur mit Lebensgefahr dc» Hraisichi» den Sitz der Regierung, passieren konnte. Das war lnarv nach dem Umsturz. Ta erhielt ich eines ichöncn Tages dc„ Auftrag ein Interview mit einem der damals bekannt gewordenen Politiker zu führen, Ter Genannte batte seine Behausung >» einem der Gebäude am Hradkchin. Ein Kollege begleitete mich. Mutig schritt ich aus die Wiche vor dem Hauvlvortale zu. ihr mit Triumph meine Pressclegltlmalion unter die Nase haltend. „Priel" sguchie er lrech, .Schani, sich, daß sorikommcn. Teltschc» werden nix rcinaclasien," Meine freundlichen Beteuerungen, wie meine groben Eiililistiinasailsbiüche fruchteten nichts. Niedergeschlagen machte ick kehrt, — Da zupfte mich mein Kollege unter listigem Blinzeln am Arm. „Versuchen wir's beim rückwärtigen Tore." sagte er, „aber laß diesmal mich vorangehen." Gesagt, getan! AlS wir i» die Nähe deS zweiten Ein ganges kamen, fing mein Begleiter plötzlich mit Stentor stimme ein kunterbuntes lldadcbrechei, an: „Parlez-vous fran- cais?" ries er. „Je tu. tl elle — nvuS-vous US. elles — je suis — l'appartement — parlez-vouS srancaiS, aut dvnc — du pain — a quelle hcure venez-vvus? " Ich dachte, er sei verrückt geworden, aber ich staunte zu gleich.- die Wache salutierte vor uns, und wir durchschritten ungcbindert das Tor. „Siehst du." sagte mein Begleiter, „alles geht. Man hat nnS für zwei der vielen sranzösiiclxn Diplomaten gehalten, die täglich ungehindert ein- »nd auSgchen, lind dann ist es gnl, wenn man fremde Sprachen lernt: Ich nehme seit vorgestern Unterricht im Französischen." Letzthin fahre ich mit der Straßenbahn vom Masarnk- bahnhofe gegen Weinberge, Der Wage» ist vollbesetzt, de» letzten Platz hat eine sehr beleibte Dame erobert. Neben ihr sitzt ein schmächtiges, dünnes Herrchen. AIS der Schaffner kommt, beginnt die Dame erst langsam, dann immer hastiger nach ihrer Geldbörse zu suchen. Sie knöpft an ihrer Rocktasche. In Prag trägt man zugeknöpfte Rocktaschen, denn sicher ist sicher! Immer und immer wieder knöpft sie. Der Schaffner steht bereits vor ihr und wartet. Alles bückt aespannt, „Ver- zcihung. Gnädigste," sagt plötzlich daS schmächtige Herrchen neben ihr. „ich werde für Sie bezahlen!" „Nein!" lagt Ne entrüstet und kiröpst unentwegt und auf geregt weiter. „SS würde mir wirklich rin Vergnügen sein, fllr Sie bc- zahlen zu dürfen," sagt nach einer Weile der Schmächtige abermals. „Nein, ich daS nicht brauchen!" sagte Ne von oben herab, „Ich werden Geld weiniges schon finden!" „Schon möglich," lagt daraus daS Herrchen, „aber bi- jetzt haben Sie mir bereits fünfmal die Hosenträger abgeknövft." » Alles, waS nur „kreucht und fleucht" und einer mensch lichen Kreatur ähnlich sieht, mnst Stenern zahlen. Ein tnvi- lcheS Beispiel hierfür erlebte ich kürzlich bei einer Gerichts- oerhandluna in einer Prager Vorstadt. Ganz durch Aiilall kam ich in ein MerichtS'immer In dem der Vorsitzende eben die Verhandlung gegen einen Arbeiter zu Ende führte. „ES ist erwiesen." sagte ersterer. „daß Sie Ihre Frau ver- prügelt haben. Sie werden zur .Zahlung einer Strafe non 1»0 Kronen verurteilt. Außerdem haben Sie 4 Kronen lll> Heller zu entrichten." Der Angeklagte besinnt sich einen Augenblick, dann saa» er: „DaS mit den 400 Kronen ist mir klar. Herr Richter: was aber sollen die 4 Kronen 60 Heller?" „DaS ist Vergnügungssteuer!" * In Prag hat man vor längerer Aeit eine neue Verkehr«- ordnung etngcführt. „Links gehen!" heißt eS. Um den Fuß gänger,, die Neuerung „handgreiiiicher" zu machen ließ man eine» Mann, der vorn und rückwärts eine Tafel trug über den Wcnzetsplav spazieren. Zi-us der Tafel stand in mächtigen Buchstaben: ./.sinks gehen!", und der Plan» selbst ging seelen» ruhig — rcchis! Bücher und ZeMchri'len. V Herrsilieraestalien des deuilclic« MiiiklalicrS. Den ktzrhelm» rat Tr 1k H a m » c «Verlag von Quelle L Meyer in tzctpzig.t Tie großen Ecsialten der miliclaiierlichcn Kalter und ihre Laien sieben im Miiiclpnnki der Tariiellnng, Lhcoderich der iNroße der Tieirich von Vern der Tage, bald noch verwnrzeli in den An» schaiinngcn der Anrile. halb schon in eine Zutuns! weitend in der deuktchem Geiti »nd deutscher An die Kiihrcrrolle zutälll, erüttnet den Neigen Mil Karl dem iNropen werden wir zum eigcnilichr» Millclaiter gctübn, »nd nun toigen tenc gewaltigen iÄctialikn unterer «Äekchichic: Quo der Große der Ichlskalsreichiic Lalier Hein rich IV Friedrich Barbaro^a. der vvlksiiimiichbe aller Liautcn» kalter, und als ei» »ngelrvnicr Herrscher in weilen Teilen deS deut schen Reiches Heinrich der tzllivc. der teil zustreikende zielbewupt« Welte, dem das Schicksal io iibel miitvlclie. Gleichsam alS Wechsel, spiel solgl Nndols von Hadsbukg, und als letzicr der klügste Vurem» burger Kart IV. Tie Kniiurcrschciniingcn jener Acti bilden den Htniergriind, von dem sich die gro»en Führer wlrklam abheben. Darstellung und tzbara.icristik zeuicn von einer ungewöhnlich hohe« Kunst, Kiipferdriicktalcln von überraschender Feinheit bilden eine» wirkungsvollen Schmuck des Werkes, lieber den Umgang mli Büchern, von Faset HolmIIler. tzangcnS Bücher der Bildung, Band W. iVerlag von Alber, tzangen in München.> — Nun gibt Folet Hosmiller endlich die iangerwariete Zammlung seiner seingcschiiisencn glanzend geschriebenen EganS heraus. ..lieber den Umgang mi, Büchern" nennt er den Band, »nd wirtlich, wir haben cs »ölig wieder mi> Büchern umgehen zu lernen. Wir würgen an Büchern wir an schlechten Medizinen, Turch HofmillerS Buch aber, durch jede .Keile keiner rhnlbmilch beschwingten Prosa geistcri das Glück des Begegnen» ml, den grogc» Werken dcuischcr »nd fremder tzitcralur. Tos Buch üksnei wieder den Augong zu den wirklichen Wcrien ln der Literatur, den eine kaüchc Mode» strömuna verschüiiei balle, X Dr, Earl Hacberlin. Briefe an »Inen fnnqen Arzt. «Berlin SW. N, Teuilche Landbuchhandlung.i Tte Ergebntge der Seclcn- ticlenforschung werden in ihrer Auswirkung aus da» gesamte Leben anfgezelgt. tn vornehmer »nd sachlicher Art weiden .sielt- »nb Streitsragen berührt, Darüber hinaus siebt bas menschliche Ber» biindenleln de» A-ztt« mii dem Leben im Bordergrnnde, Probleme der Knust »nd Phiiviovlic werden an schlichten AlltagSerlebnIsscn geklärt und lebendig gemacht. V Der Glockenkrieg, Roman von Trust W Freibier. Nm» schlag, und Einbandzeichnung von Pros Tr Walter Llcmann «Ver> lag von Alber, Langen in München., In dielen bumvrlk't'chen Roman vom Glockenkrieg ha» Fretzcker ein Llück iiallrnilchen Berg. Vorlieben» In ein so hclierklngeS unb dabei ko hinter- »nd unter gründiges Kunstwerk gebannt, daß er reinste» Entzücken bamli her» vorrult. Ai» erzähle diele Geschichten ein lebenSwcllcr alter Ge birgler. dege» funkelnde Neuglein »nd !>e»cn heimliche» Schmun zeln man sörmiich steht, — einer, der weiß, daß „der Alltag da» Weltgeheimni» b»iet, wie ein Strom die Schöbe anl seinem Grund"! Kurzum, ei» Buch erlstNi von Ucsem und sonnigem Humor, der UN» aus jeder Seile gui lächeln und häufig von Herzen lachen macht.