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Dienstag, S. Dezember 1927 — „Dresdner Nachrichten" —. Nr. 570 Seite IS „Wir Nnd auf -em Weqe zum Fernsehen!" Gros. Sorolos «Ser »te Znkask« der VIk»«elegr«»h1- ««» sei»« velierardett. — vsldtse i,»,r»ati,«al, Au»dr«tt»»g der Bild. tel«,ra»tzie. — verdräng,«, aller Telegr,»he«s,fte«e dnrch Sen Bildtrlegravhe». vel der Eröffnung de» Bilderdienste» «erlsn-Wie«, tm Augenbllck seine« großen Erfolge» sah und sprach ich Pros. Dr. « aroIu ». den Erstnder der Karolus-Zelle. de» wesen«, liidrn Fortschrttte« be« der Apparatur für dt« vtldüber- tragung. Der Mann, dessen Name für alle Zetten mtt etnem der größten elektrotechnischen Fortschritte in der Geschichte der Erfindungen verbunden sein wird, gehört zu dem aus. gclprochenen Top der modernen Techniker, in deren Gesamt habitus sich angespannte geistige Arbeitsleistung und «in schlechthin leidenschaftlicher Wille zu neue» Zielen ««»drückt. Auch Pros. Dr. Narolus hat bas lebhaft« -luge, da» man als unwiderlegliches Zeugnis von Temperament. Leidenschaftlich, keil und Lebenskraft nur bet Schauspielern, Musikern. Tichicrn, Malern und anderen künstlerischen Menschen findet. Ter modern« Techniker von heute ist eben der künstlerische Mensch ln der höchsten Potenz. Prof. Dr. Karolu» beantwortet meine Frag«: „Was empsinden Sie angesichts dieses großen praktischen Erfolges?" znnüchst mit gutgelaunter Wendung: „Was soll man in dieser Lust empsinden. wo einem die -lugen von den Magnestumblitze» der Photographen schmerzen und man vor Magnesiumrauch kaum atmen kann." DaS bezog sich aus die leider unleugbare Tatsache, das, die Photographen auch zu diesem Ereignis, wie immer, rüde!- wciie erschienen waren und im Verlaus einer halben Stunde - wie ein gewissenhafter Beobachter mitgezählt hat — zwei, undzwanzigmal „blitzten". Professor Karolus leitet« dann aber schnell i»s Praktische über und führt weiter aus: .Lim übrigen meine ich. daß diese SrSffnnng des Bilderdienste» Berlin-Wien ein Ansaug ist. Wie ich das verstehe? Nun. ich glaube, dah der Btlder- telegraph in gar nicht zu scrner Zukunft zmaugläusig alle anderen Telegraphensysteme in der HSu'igkeit der -ln. Wendung verdrängt haben wird. Man braucht bet Einführung des Bildertelegraphen die Telegramme ja überhaupt nicht mehr zu klopfen, sondern gibt sic einfach in der Urschrift weiter. Sie haben ja gehört, wie daraus »ingewtesen worden ist dah man mit dem Btldertelegraphcn in der Urschrift selbst solche Sprachen telegraphieren kann. die. wie beispielsweise das Chinesische, nicht Schriftzeichen. sondern nur Schriftbilder kennen, die bisher für telegraphische Zwecke in nicht immer vollkommen sinngemähe lateinische Schrift übersetzt werden muhten. Dabei hat der Bildtelegraph noch den ungeheuren Vorteil, dah er alle telegraphischen Berrtchtungen selbständig ansflihrt und das mühselige Erlernen von Tele, graphensy st einen überflüssig macht. Ein Anfang ist der Bilderdienst Berlin-Wien auch in dem Cinnc. dah er noch über die Fernkabcliciinng erfolgt. Dort sehen -ie bereits die Anlage für einen drahtlosen Bilder, dienst. Wir werden auf Grund der bisher gemachten Versuche in gar nicht langer Zeit einen öffentlichen drahtlosen bildtclegraphischen Dienst haben, und dieser Dienst wird sich viel schneller abwickeln, als bei der heutigen Verwendung des Kabels. Wir tele graphieren letzt ein Bild von Postkartcngröhe in zehn Minuten: in kurzer Zeit werden wir die gleiche Leistung unter Benutzung vv» elektrischen Wellen in höchstens einer halben Minute bewältigen." ?l!s ich die Frage an Prof. KaroluS richte: Bedeutet Ihre Erfindung einen Schritt auf dem Wege zum Aeruse-en?. macht Lr. Karolu» in der Antwort ntlchs» den intereffanten Gedankensprung: »Durch da» Her», sehen würde die Btlbertelegraphte nicht überflüssig gemacht!" In dieser Gestaltung der Antwort kommt überraschend stark »um Ausdruck, mtt welcher GelbstverftändUchkelt dieser Phy- stker anntmmt. dah wir aus dem Wege »um Fernsehen Nnd. Er erklärt dann auch: »Naturgemäß wirb Nch die Entwicklung von Fernsehapparaten in der gleichen technischen Richtung be. wegen wir die jetzt erreichte technlsche Möglichkeit einer Blld- llberttagung. Sie können sich ruhig lo auSdrücken dah sich die techiitschr Arbeit für die Erzielung eine» Kernsehens aus der «setzt erreichten Grundlage ausbanen wird. Die Techniker, die aut diesem Gebiete tätig Nnd. streben natürlich nach dem Auf. bau von Fernsehapparaten. Wir »erden ,in«al Fernsehapparate herausbriage« und sie werden In jedermann» Hand letn. Ihre Anwendung läuft dann dem bildtelegraphlschen Dienst parallel, da eS ja auch ln Zukunft nicht nur darauf an- kommt. Dokumente zu sehen, sondern Aufträge aller Art. . die man telegraphisch ln Bildern und Worten wettergebcn kann, alle »nr erdenklichen Dokumente, auch tatsächlich in der Hand zu baden." Ueber die nächsten Schritte In der Anwendung der Bilder, telegraphie erklärte Pros. KaroluS: „Zunächst ist es richtig, dah die Oeisentlichkcit. »ainentlich die Prelle, von dem Bilder dienst Gebrauch macht; damit eine breite VertranenS- atmosphäre für diesen technischen Fortschritt entsteht. Ueber Deutschland hinaus wendet man dem neuen deutschen Apparat auch im Auslände stärkstes Interesse zu. Wir habe» bereits Versuche zwischen Berlin und Moökn» unter Verwendung von elektrische» Wellen vollkommen erfolgversprechend anS- geführt. Bestellt und zum Teil auSgeführt sind die Apparate bereits für Argentinien. Nordamerika. Japan »nd wahrschein lich auch schon für zahlreiche andere Staaten, so dah sehr bald mtt einem interuatsonalen Bilderdienst gerechnet werden kann. Wenn Sie mich danach fragen, ob dieser Apparat der leistungsfähigste ist und ob an anderer Stelle tm Auslände etwas Aehnlichcs gemacht wird, dann muh Ich daraus verweisen, das, in Amerika seit einigen Monaten eine telegraphische Nilderübertragung stattfindct. bei der das Wesentliche die Verwendung von Filmen ist. Darüber hinaus darf man aber für die neue deutsche Appara tur geltend machen, dah sie technisch vollkommen und wirt schaftlich bei weitem stärker auswertbar ist. Man wird auch in Amerika sich sehr wahrscheinlich der deutschen Avpa'mtur »„wenden." Franz Lehnhoff. Vermischtes. Verebschiedeke rttllerltchkeik. In einer Franenvcrsammlung in BceSkow soll die Vor tragende. eine brandcnburgiiche Psarrsrau. u. a. gesagt haben: Das ganze Haus solle ein Bekenntnis zur Kirche sein: das bedeute, „dah wir Zeitungen, die alles Kirchliche und Nationale verunglimpfe» wie z. B. das „Berliner Tage blatt" auS unseren Häusern entfernen." Wir lallen es dahin gestellt sein, ob diele Charakterisierung zutrisft oder nicht. Unter den prelleethischen Gesichtspunkten interessiert uns je doch die Antwort, die das „Berliner Tageblatt" der Kritikerin erteilt. Es schreibt: „Wir nehmen an. dah die Frau Pastor infolge unzureichender Intelligenz nicht in der Lage ist. die Tragweite ihrer Worte »nd Handlungen zu ermessen ... In jedem Falle hat sie mit ihrer Behauptung, hier werde alles Kirchliche und Nationale verunglimpft, sich einer dreisten Lüge schuldig gemacht Eine Borkämpserin der Religion sollte willen, das, das Lüge» und Verleumden verboten ist .. . Bevor die Frau Pastor wieder erzieherische Vorträge hält, täte sie gut. ihr« eigene moralische Erziehung zu vervollkommne»». Eine anbelrächiltche Person verdien, e» eigentlich nicht, d ß man sich mit ihr beschäftigt. Aber die Frau Pastor ist io»«- lagen ein topischer Fall, und von Zeit zu Zeit ist es notwendig, einer Berelnsschwätzerin die selbstgefällig geblähten Höschen strammznziehen." Man mühir leibst zu völlig unparlamentarischen Ans» ! drücken greifen, um die über alle Mähen unriiter- , ltche Art zu kennzeichnen, in der hier eine Frau, und eine Psarrsrau. die t» einem Werk umfassender sozialer Fürsorge steht — ganz einerlei, aus welchem Anlalle — beschimpft wirb. Wir können das Urteil über eine solche Kampseswclse getrost der öfsentllchen Meinung, von der sich in diesem Falle wohl niemand auSichlieht. überlassen. Iu ammenslosj .zwischen Personenzug und «ul». Der Personenzug E r s u r t—N o r d l, a u s e n überfuhr an einem Slahnübergang der nach Qberspier führenden Straße einen Last! rast wagen mil Anhänger. Der Führer des Wagen» war sofort tot. der Beifahrer starb im Krankenhaus. Ein Gepäckwagen entgleiste, wodurch sie eingleisige Strecke auf einige Stunde» gesperrt wurde Wie verlautet, hat die Bremse des Autos versagt. Gin 14 jähriger Mörder In Bad Bclvhrad wurde der Uhrmacher Urma i» seinem Geschäft in einer grohc» Blutlache mit gespaltener Schädeldecke ichwer verletzt nufgesuwdcn. Urma wurde in ein Krankenhaus gebracht, starb aber bald darauf. Die Unter suchung führte zur Verhaftung des ltjährigen Lehr lings Tauchma»», -er nach längerem Leugnen gestand, seinen Meister m i t d e r A r t e r s ch l a g e n zu haben. Urma habe von ihm für eine verdorbene Uhr Schadenersatz ver langt. Da seine Eltern vollkommen mittellos sind und er den notwendigen Betrag nicht habe aufbringen können, l-abe er den Beschluh gcfaht, feinen Meister zu ermorden. * Der Wcltnmseglcr Karl Kircheib, früher Navigation»- vsstzier aus S. Ni. S. „Seeadler", der aus einem Hamburger Fischcrkutier am 8. Iannar 1020 zu einer Propaganda reise für das Teutschluin um die Welt abscgelte, befindet sich auf der letzten Etappe nach der Heimat. Er ist am 17. November mtt seinem kleinen Boot von Neunork abgescgelt. Sein Ein- tressc» dürste bet anhaltend günstigen Windverhältnissen noch vor W.ib»achten in Hamburg erfolgen. ** Heißer Kaiser als Todeötrnnk. Da« dreijährige Töchierche» dcS Arbeiters Düvier aus Dcmmin hatte au» einer Tasse eben ausgcbrühten Kaiser getrunken, nnd sich dabei so schwer verbrüht, dah cs starb. ** Bcrhastnng von Kokainschmnggler«. Die Baseler Polizei verhaftete eine rcissinicrt organisierte Bciäubungö- mtttelschmngglcrbande. Bo» einer Vieler Firma wurden seit einiger Zeit täglich zahlreiche Mustcrpakcte, die für Schanghai und Mexiko bestimmt waren, zum Versand übergeben. Schließlich wurde eines der Pakete geöffnet und dessen pulver- artiger Inhalt von dem eidgenössischen Gesundheitsamt al» Kokain und Heroin erkannt. Die sofort begonnene Unter suchung führte schließlich zur Verhaftung der Bande. äst Todesopfer des Unwetter» an der Murmanküste. Wie aus Archangel gemeldet wird, sind während der EiS- stürme an der Murmanküste 50 Fischer in ihren Booten er froren. * Gallischer Humor. „Ich habe zwei BillcttS fürs Theater," verkündet der hciiiikchrciidc Ehemann. „O sein." antwortet die Gattin, „ich will mich gleich nnzichenl" — „Recht so. Liebe», dann werden wir auch pünktlich icrtig sein — die Karten sind für morgen abend!" /sieocki r^rr4 e/rre Llle 8 Lvkrut-tlvll Nul.e-ao»»»,»»««! . M. II Alteoo»« ...... M. » so 0 o I salianl», . . . >.7». «.»5. » ii> 8UU« >an8«»o . . I.8«i L kk, Neeneoe»«,«» . . . v. ,, »IN««-« ».>,o I I «dor»»»»,«» .... 0.75 »Iw. - 0«I geNUoron «e„s«a ainlgse V 7-: lÜlax: NllZllvr, 8etie1sel8lr. 30 ,«««. >7«7. »«I, su »»dr»» I», «»»>«»» »»«NI« »»,«««. oklckeie tNuir:iilo-vl»i"on-v»uerllNu xen> al- -> »IdrUalan «arl von Urunkl »ul »»«naetai-en uns f»Nr» oNn, SckIt-IIen b-,a>"rc:l'arl dviben. I'er kostenio,«-. vintaur»bol «-.'»Mer» ^ r--, k r » »V^ p,k,ikni-<,«"i-a» 1»» i,e-vT»ein. »—b«r« ««»,« «V. n»-«u«»-o«»«« «». 1»«pb»n »NU. Oslsn. Hsrcis äs»»,«»«»,»* - a»»»,»««»« Brser» s» - LI»»». Wäbcenä meine» vikascdt8-V erkauk«8 desonctere billig: Illlllilll« Stsngvnleinen ^ I i,n« slUn unv „,-k. 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Nur», wie fa. 8-5 ,'ch noch znnr gsnou — ,» »a» in unksnv 5omme-hiluschen— aul8e,blk,menßelchnwcketen7,»'koll»—» Dm-st btlvten vn e,n lebr-siche» Oelproch >che« Innen« . «fchn-Icni» — Sann «» «>ne iclein« Kunltpaul» —» unr, s>!snlich „ mich, ob ich 8i» bouchrart» ZchünboN n,-ino> 7«,n», 8en> Oebrouch von ?u8e, unck 5chiNinli» v.-ckan«-» — Ich va» »nvurlet. «mpt>-t. ba- loichzt. — ich — 8i» ich meine tzinM 8och NU» an» 2uchoob-Ereme bebon8!e llnä 8on. - ? so. unck ckemr lld«5r«iizt» «, l,ch eben von 8e» tzi'okcheN memar Von« ^be, e» bol mich Nichl «Ke» «u, lemen gelallen. b>» ich >bm errobll bob», 8ok 2uchook Oem« «ine kenliche Xompolition von lkaur-L'em» mn lein- stem tvloä»-?u6ek ist. ch« 8«m 7eint ougenbllciclich blg- tenrorle llrische, voinebm-moNe ?o,!sll>önung veOeibt—- Sab ^uchoob c^reme m Tiiben fit, !v. <5. SL unck SO?k unä in Poirsllan-Iolen Ktr I.5V ru baden ist — so. ich mukt« ibm lozo» ven-len, 8od ich mich alltLglich mit 2uciroob-55bnen 5e,le »«ich«, ch, NU» ZA tzi doste! UN8 «mlclich ein ronr V;,ol>tllen8«, bloulpllezemittsl ist — an d»!on8»ren 7,^,n 8ogegen mil 2ucIl0ob-Eseme 8chönbeN;-5«i!e, 8a, äkvch ru 72 ?l h, geb! nicht, lldei ^ucc,oob-(.l«me-bchc>nben,-5eil» u/>8 2ucikoob-Ec«m« TOEKOOi-I - no, Lvelkoos»«j»» zm, kicktsaa Io tuPF ^ Lchüpiun» Obussen,