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... - SM - AUerlel für die Frauenwelt. on viel welchen Geschlechtes ' ich, über mal ist Meinungen NSmp^,» ^ ^., er war, die 'Avil, Wendigkeit einer cingehen- den Würdigung der Fraucnsrage längst einge sehen und zugegeben worden war, beginnt letzt der Meinunasaustausch, und zwar eben !o erregt wie srüyer, von Neuem, „Was sagen sie zu dem Frauenkvngrek in Ber- lin?" — ..Gehören Hie auch zu der radikalen Bewegung?" — Aehnliche Fragen werden letzt in den meisten Frauenkreisen, die über- Haupt für datz Leben drangen Smn haben, eifrig erörtert: di« Meinungen platzen heftig auseinander. Wenige aber gehören heule noch zu Denen, deren eS früher so viele gab. zu Denen, die sich gleichgutin abweuden und sagen: „Was geht da» mich an?" — Nein, das eine Gute hat die jahrelange Fehde, der Kamps der grau um Rechte an die Ocssent- lichiert. doch gehabt, daß man es nicht leicht mehr wagt, Gleichgiltigkeit zu zeigen. Diesen Triumph schreibe» sich mit wohl etwas zu großem Selbstbcwiintsein die unermüdlichen Jübreriunen der großen Bewegung zu. Hier dürsten sie ihre «»genen Erfolge wohl über schätzen, Nein, hierin ist ihnen das Leben und die Zeit selbst zu Hilfe gekommen: Die Frage selbst ist eine brennende geworden, die trotz aller Versuche, ihr Dasein und die Noch- Wendigkeit ihrer Erledigung zu ianvriren, machtvoll sich selber Geltung verschafft! ES giebt zu viel Frauen, die keinen Beruf, kein Brot haben! Da» drängt zu Entscheidungen, zu Kamps und Entschlüssen! Gewiß nicht aus bloßer Freude am Kampf. auS bloßem närrischem Ehrgeize, es den Männern gleich zu thnn, oder gar aus Freude am Geld erwerb tritt die Frau aus dem stillen Schutze des HouseS, DaS möchte man doch Denen gegenüber betonen, die in gänzlichem Mih- verständniß über die Lage noch heute ine ganze Sache mit einem Lächeln der Gering schätzung abthun möchte». Etwas ernster liegt die Sache doch. Der Angelpunkt der ganzen Bewegung ist nicht der Kamps der Geschlechter, der er zu sein scheint; er ist freilich eine ganz logische Begleiterscheinung Der innerste Kern, man darf cs ruhig glau ben. ist nicht Ehrgeiz, nicht Herrschsucht, - der innerste Kern ist — die Noch! Ja, die bittere Noch! Man sollte doch endlich ans hören, über eine Frage zu lächeln und zu spotten, die im innersten Innern bitterernst ist. Der Mensch, gleichviel ob Mann oder Weib, will leben. Zum Leben gekört aber bcutzutaoc Vieles, Das Wenigste ist Nahr ung, Wohnung und Kleidung, Nun ist es seil Jahrtausenden üblich, daß der Mann daS Dnb ernährt. Das Mädchen erhält seinen Unterhalt vom Vater. Wenn es sich ver- heirachet, erhält der Mann das Weib, Jr-.i- ohnc Weiteres dieses natürlichste System der menschlichen LcbenSordnung einbälten. so wäre für Alle gesorgt. Jeder hätte feinen Be rus und auch seinen Unterhalt, und eine Fraucnsragc gäbe cs nicht. Nun liegt «s aber anders, Jeder weiß heutzutage, daß durch die erhöhten Ansprüche an da« Leben, durch die Sitten oder Unsitten der Gesell schaft. die an den Ehemann und Bäte größere Ansprüche als früher stellt, die meiste», der jungen Männer, eine oft nur allzu berechtigteBorsicht, Meschen nennt mo» e»>, abhält, eine Ehe zu schließen Und selbst wenn >eder junge Mann eine Frau nähme, so weiß doch Jeder, daß auch dann noch «ine rohe Menge Franca übrig bleibt, die. wenn er Vater stirbt, keinen Ernährer mehr haben. Sie müssen also selbst daraus be dacht sein, einen Erwerb zu müssen «inen Berus haben, (Foltlctzuug «»lgl > suchen. sie Melancholie. Das ist ein fröhlich Sprießen Aus srühlingssrischcr Au'. An jedem Raine grüßen Schneeglöckchen, Veilchen blau! Aus Wiesen, endlos weiten, Inmitten jungem Grün, Aus Hügeln und Gebleiten, Biel laniend Blumen blüh'n! Heb ich dort auf der Heiden Ein Lied zu singen an. So fliehen olle Leiden; » schau' ich himmelan Und senk', ihr Blumcngeister, Zu euch die Knie herab: Preis sei dein Wcltenmeister, Der Lied und Blumen gab! Drum, wenn ich ousgelitten Und dann am letzten Tag, Rings Kerzenschei» und mitten Der düst re Sarkophag, Drauf meine starren Glieder Gebahrt zur ew'gen Ruh' — Singt mir d r e schön st en Lieder! Deckt mich mit Blumen zu! Mit Blumen, duftig — süßen, Tic ich mein Lebe» lang So gerne mocht' begrüßen Mit Hellem Licdcrsang! — Dann pilg're ich zu fernen, Somi'iilichte» Höh n empor. Wo über goldenen Sternen Frohlockt der Engel Ehor! Alfred Erwin Sachte, Vrgründol 1886 ^ dH, Mo VO Sonntag, den 20. April. 1VVS Familie. Roma» von O. Elster, ctzorifktzuni, -Nachdru« oerboNn.» .Wollen Sic mir einen Gefalle» erweisen, so lassen Sie den Titel svrt Ich b»i Mensch, wie Sie — Künstler wie Sie, wenn Sic wolle», wenn auch ans dem Gebiete des Schriftstellers," „Sagen Sie des Dichters, Herr von Wustrow! Denn das, »vas ,ch von Ihnen gelesen habe, berechtigt Sie zu diesem Name»," Wenigstens strebe »ch danach, diesen Namen zu verdienen." versetzte Dietrich bescheiden, „Aber nun lassen Sie uns von der Angelegenheit sprechen, welche mich hcrsiihrt, Alta hal mir Alles geschrieben und auch um Hilfe, uni Unterstützung gebeten, Ihre liebe» Worte, die mir ihre Liebe und die Qual ihres armen Herzens verriethcn, habe» mich tief ergriffen, Herr Stolzenberg, cs isl ein folgenschwerer Schritt, den Sie Beide zu thnn im Begriffe stehen - sind Sic gewiß, datz Sie meiner Schwester mit der treuen Liebe zugethan sind, die allein das Unterpfand einer glücklichen Zukunft sei» kann'?" „Ja, Herr von Wustrow." „Ich glaube Ihnen! Ich habe schon oft bewundernd vor Ihren Werken gestanden: »ver so aus der Tiefe des Herzens und des Geistes schassen lau», der muß nicht nur ein selten begabter, sondern auch ei» edler Mensch sein," „Sic beschämen mich, Herr Wustrow Sic wissen selbst, wie cs uns Künstlern ergchi. Wir schassen unbewußt - weil wie schaffen müssen. Eine uns selbst uiibegrcifbcire Gewalt unseres Geistes, unsere, Phamabe zwingt »ns dazu — wir sind die Sklaven unseres Äniistlerthnms und kaum persönlich veramworitrch für unsere Werke, für unsere Ideen, Wir thnn nur daS äußere Machwerk hinzu — unseren Fleiß, unser handwerksmäßiges Können — die wahre Kunst beherrscht uns — nicht wir die Kunst," „Ich verstehe Sic — ja, Sic haben Rcchi, wir sind die Sklaven unserer Kunst — der wahre Künstler kann nicht anders als künstlerisch empfinden und denken Das unter, scheidet ihn von den anderen Menschen, Das macht ihn zu der absonderliche» Erscheinung in dieser Welt der Thatsachen. die ihn so leicht mißversteht und als moralischen Fehler an- sicht, was doch nur verfeinertes, künstlerisches Enipfinden ist, Und so, mein lieber Herr Stolzenberg, verstehe ich auch Ihre Liebe zu Asta und Mas Liebe Ihne», die die Mel! vcrurtheilen wird, Und so bin ich bereit, Ihnen und Asta zur Seite zu stehen, Ihnen Beiden ein wahrer Freund und Bruder zu sein," Die beiden junge» Männer schüttelten sich die Hände, Dann lenkte das Gespräch in rin weniger idealistisches Fahrwasser ein, Tic thatsächlichc» Verhältnisse forderten ihr Recht; sie wollten erwogen und besprochen sein, Noch stundenlang blieben sie zusammen und sprachen sich auS; als Freunde schieden sie von einander, und erleichtert athmete Georg auf, das letzte Bedenken, der letzte Rest von Uiimuth war aus keiner Seele verschwunden, Diet richs edler Idealismus, sein warmherziges Empfinden, sein tiefer, sittlicher Ernst hatten die leichten Schlacken des Zweifels, des Unmuths. des Schwankens ans Georgs Seele sortgespült, , ^ * Es war nur eine kleine Gesellschaft, welche sich einige Wochen später in einem bessere» Restaurant Unter den Linden zur Feier der Hochzeit Georgs mit Asta zusammensand. Aber es herrschte in diesem kleinen Kreise eine warme Herzlichkeit, treue Freundschaft und eine natürliche Munterkeit, welche mehr wertl, waren, als alle Pracht, aller Glanz einer großen, vornehmen Gesellschaft, Freilich, Miß Evclinc Wilson zerfloß stets in Thronen, wenn sic Asta anblicktc, die eine der lieblichste» Bräute war, die man sich vorstellen kann. Auch Astas Herz ward von einem wchmüthigen Gefühl erfüllt, wenn sic im Kreise der Hochzeits- gäste mir ihren Bruder Dietrich von all' ihren Verwandten erblickte, und Dietrich selb» war ernst und still, obgleich er sich Mühe gab, aus die Scherze der beiden Freunde Henrys, des Bildhauers Arnold Müller und des Thicrmalers Walter Berkhahn, cinzngchcn. Vergeblich halte sich Dietrich bemüht, die übrigen Geschwister und vor Allen den Landralh Werner versöhnlicher zu stimmen, Adalbert, der inzwischen Regicrungsratk im Ministerium des Inner» geworden war, Halle nur eine spöttisch-abweisende Antwort crthcilt, der Lcmdrath aber versicherte, daß er niemals von icinem Beschluß obweichcn würde, da cs sich hier »m die Ehre und Ausrechterhaltung der Familie handle, über die er durch Bestimmung der Eltern als Schützer geletzt se,. Er halte sich an diese Bcstimmunoen Dresden. Prager Strafte 1«. Ecke rrom-eteestraftc. Wasek slvffs. Luft- und waschechte Blouse» — EoupS — vollstSndlg hochmoderne, haltbare Waare — tadellose neneste Muster , Die «lause kostet O ^ Pf. Manufaktur. ModewaarenhauS groftea Stils. tOsiciekstoffs. Neueste Etaminc — Bolle —» sowie alle moderne« KoftümstoHe i« bekaunt -»öfter Auswahl, ^ Hauptserlen Meter cd und 1.2T Mark. vlme Konkurrent! 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