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4 «Dresdner Nachrichten" 4 Dienst««, 1». Dezember 18V» M» Nr. 351 ^Helsirigfors u»ler der Benennung .^inländische Gendarmerie- j^chwadron" deschlvssen wviden. Bisher wurde der Dienst durch mbkvmmaiidirte Gendarmerie versehen. Transvaal. In der Tngcla-Sch lacht standen nach einer Brüsseler, , Meldnini 12,000 Buren '20,000 Engländern gegenüber. Der Rück- s> zug der Eiraläuder artete in wilde Flucht aus. Die Buren er- > g beuteten zahlreiche Gewehre, welche die Flüchtenden Wegwarten, weise) Die Brüsseler Presse erklärt, die 'Niederlage am Tugela bedeute Englands Ende als Landmacht. Der „Soir" schreibt, dir britlsche 'Armee zeige, daß sie nicht leistungSfablaer sei, als die spanische und die griechische Armee. Die politische Bedeutung dieser Er- kenntniß sei enorm. Die „Times" melden aus Modderriver vom 15. d. M.; Eine heute früh durchgesührte Rekognosjiruna ergab, daß die Buren 5 Meilen östlich vom Modderriver drei Laaer haben. Die Streitkräste der Bure» sollen etwa 20,000 Mann stark sein. Nach Zusammenstellungen in den Blättern betragen die englischen Verluste seit Beginn des Feldzuges 7630 an Offizieren, Unter offizieren und Mannschasten. Tobte. Verwundete und Gefangene zusammciigenonunen. AnS Lonrei».o Marques wird ferner gemeldet, daß 4500 Kap- Holländer bei Barkly East und Burghersdorp zu den Buren nKer ze g n » g e n sind. e Dem „Cape Argus" zufolge laufen noch weiter Berichte über geheime Versammlungen von A nhängern der Buren ein: an mehreren Plätzen nehmen die holländischen Farmer eine bedroh liche Haltung an. In allen englischen Blättern ohne Unterschied der Partei wild der große» Enttäuschung über die englische Generalität Ausdruck gegeben, und besonders über Buller, auf den man so enorme Hoffnungen gesetzt hatte. „Gesucht wird ein Gehirn für die Armee", betitelt ein Blatt seinen Artikel, und das Bewußtsein, daß es an der richtigen Führung fehlt, kommt überall zum Aus druck, die Einsicht, daß viel mehr auf dem Spiele steht, als Trans vaal und selbst Südafrika, bat die Bevölkerung allerdings noch nicht durchdrungen. Dem „Globe" aber entschlüpft das Geständniß. daß cs sich setzt schon um die Stellung Englands als Weltmacht handle. 2u militärischen Kreisen Londons versichert man, daß General Buller durch Lord Roberts erlegt werde» wird. Lord Frede« ick Roberts, Großkonithur des Bath-Ordcns. Unhaber des Bictoria-Ervß und Grvßkvnithur des Sterns von Indien, ist einer der verdientesten Generale der englischen Armee, hat aber den Fehler, etwas alt zu sein für die ilnn zugcdachtc Ausgabe. Er steht nämlich im 67. Jahre, hat schon den indischen Aufstand, dann den Zug nach Abessnnien gegen Kaiser Theodor 1868 mit- qcmacht, wo er bereits Oberstleutnant wurde, er kämpfte im Asghanen-Kriege 1878, wo er Kabul eroberte. Im Jahre 1881 war er zum Höchsttommandirende» gegen die Buren auSersehcn, als der Friede seine Abreise unnütz machte. Roberts ist Lord seit 1892. Das Londoner KriegSamt veröffentlicht folgende Noten über die Anordnungen der Militärbehörde. Die Regierung billigt nach stehende Maßnahmen: Alle noch nicht einberufene» Jahr gänge der Reserve sollen aufgeboten werden. Eine siebente Division ivird unverzüglich nach Südafrika abgehen, desgleichen Ver stärkungen für die Artillerie, die eine Hanbitzenbrigade umfassen. Der Oberkvinmandirende ist ermächtigt, nach Bedarf Aushebungen für die lokalen Verstärkungen der berittene» Infanterie vvr- znnehmen. Ebenso ist beschlossen worden, beträchtliche Ab- theilnngen derselben Waffengattung aus der Hauptstadt ab zuschicken. Nenn Bataillone der Miliz außer den beiden Ba taillonen. die schon als Freiwillige für den Dienst in Malta ver pflichtet sind, und der für die Inseln im Acrmel-Meer bestimmten Bataillone sollen ermächtigt werden, sich freiwillig kür den Dienst außerhalb Englands «»werben zu lassen. Andere Bataillone der Miliz sollen diese im inneren Dienst ersetzen. Eine starke Ab- thcilung von Freiwilligen, die aus den Regimentern der berittenen Aevmnnrh-Freiwilligc» entnommen ist, soll für den Dienst in Afrika bestimmt werden. Es sind Maßregeln getroffen, um ein starkes Kontingent sorgfältig auserlesener Freiwilliger in Afrika zu verwende». Die patriotische» Anerbietungen der Kolonien weiden so weit als möglich angenommen werden, wobei man die be rittenen Truppen in erster Linie berücksichtige» wird. — Das KriegSamt meldet ferner: Da der Feldzug in Transvaal nach Ansicht der Regierung derartig ist, daß er dir Anwesenheit und voll ständige Aufmerksamkeit Bnller's erfordert, so ist beschlossen worden, den Feldmarschall Lord Robert, der zur» Oberkvmmandircnden der enalüchen Streitkräste in Afrika ernannt ist, dorthin zu senden. Des Weitere» meldet das KriegSamt. daß Lord Kitchener zum Generalstabsches ernannt worden ist. Gouverneur Bcauchamp i» Sidney erhielt von der englischen Regierung die telegraphische Mittheilung, daß sie das Angebot eines weitere» australischen Truppenkontingents für den Dienst in Südafrika gern annehmc. „Dailp Mail" meldet ans Sidnev: Das neue für Südafrika bestimmte australische Kontingent, das von der Regierung acceptirt worden sei, zähle 1500 Mann. Ein Theil der Besatzung von Gibraltar wird ain 24. d. Mts. nach Transvaal abgehen. Eine nach Transvaal bestimmte russische Ambulanz vom Rothen Kreuz ist von Odessa nach Port Said abgcreist. 8 Reserveoffiziere der in Warschau garnisonirenden Infanterie-Regimenter sind »ach Transvaal abgereist, um in den Reihen der Buren zu kämpfen. Im Warschauer Offizierkorps herrscht für die Buren lebhafte Sympathie. zuverstehende» Absicht auf. die nach Göthe verstimmend wirken soll. V. -s- Die Direktion des ResidenztheaterS bringt als WeihnachtS- gabe die Operette „Die Puppe" (1-a Loupi o von Audran) mit vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Rcguisiten und Deko rationen. Herr Rudolf Rittner beendet morgen sein Gastspiel. Donnerstag. Freitag und Sonnabend den 2l-, 22. und 23 d. M. luden Wiederholungen der Operette „Die Fledermaus" statt. Am "'^Gttag des heiligen Abends wird um 2'/, Uhr (ansnahiiis- .. das Märchen „Die Eisprinzessin" gegeben; Abends findet keine Borstellung statt. Vom ersten Feiertag ab geht dann all abendlich die Operette „Die Puppe" in Scene, während an allen 'Nachmittagen 3>/, UhrdasMärchen: „DieEisprinzessin" gegeben wird. -j Der Sächs. Etbgau-Sä» gerb und weift in seinen« soeben erschienenen Geschäftsbericht über den Verlaus des diesjährigen (32.) Sängertoges des Sächs. Elbgau-Sängerbundes. sowie über den Stand des Bundes Folgendes nach: Der 32.. am 20. August ds. I. in Dresden abgehaltene Sängertag war von 90 Vereinen mit 93 Stimmen vertreten und wurde von dem hierzu gewählten 1. Bundesvorsitzenden Kallmcyer geleitet. Anwesend waren außerdem die Mitglieder des Bnndesausschusses. die Ver trauensmänner der Gruppen Dresden, Frcibcrg, Pirna, Radeberg und von der Musikkominission die Herren Königs Musikdirektor Kantor G. Schöne-Dresden. Oberlehrer Künzel-Pirna und Kantor Nitzsche-Lauenstein. Nach dem Geschäftsbericht des Bundcs- auSschusses fanden in der Zeit vom 31. zum 32. Sängertag 4 Vereine mit 112 Sängern Ausnahme in den Bund, und zwar die Vereine: Männergeiangverei» Teutonia, Hainsberg, mit Sängern, Männcrgesangvereiii KönigSbrück mit 36 Sängern, ' Sänger», Männer- Eintreffen die Brände bereits ilvthig hatte, einzugreifen. unterdrückt, so dab sie nicht mHr Mannergesangverein Söbrigen bei Pillnitz mit 27 _ . gefangnerem der Fabrik G. Meiner, Dresden mit 27 Sängern. Dm gegen sind in derselben Zeit 4 Vereine in Abgang gekommen und zwar Männergcsangvcrci» „Eintracht". Kaitz, Mäiinergescmgverein „Eichenkranz", Dresden, Sängerfchast des Allgemeinen Turn vereins. Dresden, Mannergesangverein „Freundlchast", Frcibcrg, zusammen mit 94 Sängern, unter Berücksichtigung des Vor stehenden besteht gegenwärtig der Sachs Elbgau-Sängerbund aus 164 Vereine» mit 4128 Sängern. Diese Vereins- bcz. Süngcrznhl vertheilt sich wie folgt: 10 Vereine mit 192 Sänger» auf Gruppe Dippoldiswalde. 86 Vereine mit 2354 Sängern auf Gruppe Dresden. 3 Vereine mit 64 Sängern auf Gruppe Fraucnstcin, 10 Vereine mit 301 Sängern auf Gruppe Fleiberg, 3 Vereine mit 50 Säugern ans Gruppe Laueiisteiu, 4 Veieine mit 161 Säuger» auf Gruppe Meißen. 21 Vereine mit 577 Säugern aus Grnppe Pirna, I I Vereine mit 326 Sängern auf Gruppe Nadelung und 13Ver- cine mit IM Sänger» aus Gruppe Seimig; hierüber: 5661 Ehren- und passive Mitglieder. Die Einnahmen betrugen: 4323 Mk. 33 Pfg.; die Ausgaben: 2601 Mk. 59 Pfg.. so daß das RechiniirgSwerk mit >721 Mk. 71 Pfg. bilnncirt. Der BnndeSnusschuß bleibt in lciner bisherigen Verfassung, es criiitirei, als: 1. Vorsitzender: Kaufmann Bruno Kallmrher. 2. Vorsitzender RalhSdrnckcr Bruno Stenzel, l. Kassner: Kaufmann Gustav Richter, 2. Knffircr Heraldiker Evnrad Schüßler. Schriftführer Lehrer Theodor Gebauer, als Kassen- und Rechnungsprüfer Kaufmann Louis Bel,er und Töpfermeister Moritz Hänel. Da von verschiedenen Seiten warm für P ulSnitz cingctreten wurde, so wurde bei der vorgciwimnenen Wahl PulSnitz als Fcstort für das nächste Gau fest deS Sächs. Elbgan-Sängerbnndcs 1901 einstimmig gewählt. s Herr Direktor Paul Lelm,»,,»-Oster, veranstaltet Donnerstag Abends 7 Uhr in den Sclmlräumen, Walpurgisstraße. eine W e i l> n a ch t ü cr u s - führ u „ g beim Kerzenglanze eines ChnstbauineS. Non der Lehrerlchast bclbeitigcn sich die Herren Kammersängcr Glömme, Kamincrinusitcr Asilen- dorss. Eoncerlnieister Srcgbch und Tonkünstler Beiier. Interessenten erhal ten Programme in LI> rlicd' S Musikschule kostenlos. f Der bekannte Hofvpcrnsänger Franz Hi in irrer, der auch der Dresdner Hvsvpcr längere Zeit als lyrischer Tenor angchörtc, ist am Sonnabend, 72 Jahre alt. in HildeSheinr gestorben. 's Der bekannte Rezitator Richard Tür, chm an» ist in Leipzig gestorben. I» Dresden ist er wiederholt anfgetreten und hat Shakespcnre'scheDramen frei auS dem Gedächtnis: vvrgetragen. 7 Die Statthalterci »n Wien verbot die Vorstellungen der Freien Bühne, die am Montag im Jantsch-Theater mit der Auf führung des anonymen Schauspiels „Die Macht der Liebe" eröffnet werden sollen. j- Lamoineux beabsichtigt, im Mai des nächsten Jahres in Paris Wagner s „Ni» g des Nibelunge n" aufznführen. — Der bekannte Asieiiforscher. Herr Dr. Boeck, hier. Ver mag mit großer Geiruathuung auf seine soeben beendete Vortraas- reise in Nord- und Süddeutschland zurückzublicken. Das außer- crewöhnlich Interessante, daü Herr Dr. Bocck als Resultat seiner Asieirreisen berichtete, erregte bei seiner schon wiederholt betonten vortreffliche» Vortragsweise aNerwärts 'Aufsehen. Recht vielseitig ist zudem sein Bortragsvrogiann». bietet cs doch u. A.: Geheim nisse indischen FrauenlebeirS — Im „verschlossenen" Lande Nepal. — Durch die Heimath des Schnees (worunter Dr Boeck's Wander ringen Im Ost- und Wcst-Himalaya zu verstehe» sind), ferner: In dische Dichter i» deutscher Uebertraguug (mit Recitationeir). — Land und Leute i» Birma und Siam. — Kulturbilder aus dem „geöff neten" Japan. — Japanische Schauspielkunst. — Deutsch-China im Bau. — Charakter der Chinesen. — Korea und die Koreaner. — Längs der sibirischen Bahn. — Möge sich Herr Dr. Boeck auch in Dresden bald einmal öffentlich vernehme» lassen. An Zuhörern und Zuhöreriniren wird es ihm gewiß nicht fehlen. — Am Sonnabend veranschaulichte Herr Lehrer Bielenberg aus Chemnitz in der La ndSma n ns cha st d er Erzge d irger und Vogtländer hier eine Neffe durch das Erzgebirge und — ' - - . .. ---e A"' Kunst uuv Wissenschaft. 's Im Königs. Hosopernliausc gelangt heute „Der fliegende Holländer" zur Ausführung. Im Königl. Schansprelhause ivird das Drimas'sche Lustspiel „Ein Freund der Frauen" gegeben. Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. c Die am 2l. d. M. im Königl. Overnhause stattfirrdende Aufführung der Operette „Die Fledermaus" von Johann Strauß findet zum Vesten des PensionSfoirdS des König!. Opern hauses statt. i Im K ö n i g 1. Hosschauspiel hatte vorgestern Abend die Nelieiiistirdirung des rasch alt gewordenen Lustspiels „Die Sorglosen" von Adolf L'Ärronge nur ein sehr kleines Häuflein Getreuer anzuziehen gewußt, das es allem Anscheine nach mit der ziemlich oberflächlichen Arbeit deS betriebsamen Schwankfabrikanten nicht allzu genau nahm und an den oft recht skrupellos zusammen- gestellten Witzen und Scherzen Freude genug fand, um die Schwächen des Werkes nicht sinnen Darstellern entgelten zu lassen. Ist doch nahezu Alles an diesem sogenannten Lustspiel, das nichts weiter als einen Schwank billiger Unterhcrltuiigsmciche bedeutet, nach der Schablone zugeschnitten: die dürftige Handlung, die Durchführung der Fabel und die Charaktcrzcichnuirg, so daß von künstlerischen Qualitäten kaum die Rede in den drei Akten sein kan». Allein das Hochstapler-Ehepaar Bolinski. das der Autor als treibende Kraft benützt, um die dramatische Kugel in's Rollen zu bringen, würde genügen, um der Komödie jeden Schimmer von Lebenswahrhert zu rauben, ganz abgesehen von den groben Ver stößen gegen eine konseauent durchgesührte Charakteristrk. Für die Darsteller giebt es bei solchen Stücken nicht viel sie können tick höchstens mit leidlichem Anstand aus ziehen »nd haben nur die Pflicht, die Schwächen des Schwankes möglichst zu verdecken. Am meisten thar das vorgestern Frau Wolfs, die mit ihrer derbe» und gesunden Komik die resolute Auguste Sturzbacher ganz vortrefflich gab und auch das Ehargirte an ihrer Rolle nicht lo übertrieb, wie Herr Schubert Ludwig Sturzbacher), daß es eine Freude war. ihr zuzuschauen und zuzuhören. Neben ihr sind mit Auszeichnung Irl. Lromms- dorff «Paula), der inan gem öfter in derartigen Rollen begegnete. Frl. Tiacono, welche der Salonichlange Eslrella einen Zug von Dämonie zu geben versuchte, und Irl. Serda zu nennen, dre den rechten Ton für die gedrückte temm« inconmis fand. Von den Herren verdient an erster Stelle Herr Franz für seinen aus gezeichneten Paul Röder ein volles Lob, während Herr Bauer den Bolinski-Effcndi viel zu sehr outrirte und Herr Kunz, unser prächtiger, derb zugreifender Naturbursche, mit dem Salorrhelden Otto von Erchmaun nicht viel anzusangen wußte; hier wäre besser Herr Stahl oder Herr Reno am Platze gewesen. In kleineren Rollen bewährten sich die Damen Guinand und Scbendler. sowie die Herren Winds und Gebühr. — Die Regie des Herrn Erdmann machte durch ein ziemlich lebhaftes Zusammen- -viel und einen geschmackvollen dekorativen Rahmen ven etwas schleppenden Gang einzelner Szenen erträglich; nur bisweilen hulbigte man allzu sehr centripetalen Bestrebungen aus der Bühne mW luchte die Nähe des Souffleurkastens mit jener nicht mitz- OcrtliHes und Sächsisches. — Sollen Kinder Handel» gehen? Born Prcß- ausschnß des Dresdner Lehrervereins geht uns folgendes Schreibe» zu: Angesichts der vielen Kinder, weiche» mau jetzt wieder ans Straßen und Plätzen als Verkäufern von allerhand WciünachtS- gegenständcn begegnet, ist diese Frage jedensalls sehr zeitgemäß. Wohl zu keiner anderen Zeit im Jahre ist der Menschenfreund mehr als gegenwärtig geneigt, zustimmcnd zu antworten, zumal, wenn er die Noch in kinderreichen, armen Familien aus eigener Anschauung kenne» gelernt und eingeschen hat. wie diese nrr- bcmittcltcn Leute mit jedem Pfennige eines sich darbietcnden Nebenverdienstes rechne» »rüsten. Und doch sollte die Liebes- thütigtcit aller jener Vereinigungen, welche sich die Unterstützung bedürftiger Mitmenschen namentlich in der Weihnachtszeit zur schonen Ausgabe gemacht haben, es thunlichst verhindern, daß arme Kinder handeln geschickt werden. Wie leicht ziehen sich Letztere, die oft stundenlang der Unbill der Witterung preis Vogtland durch etwa llÖ Prosektronsbilder. Diele Vorführungen sind nach nrehr als einer Richtung hi» geeignet, weiteren und be sonders pädagogischen Kreisen näher bekannt zu werden. Der Vvrsühreirde hat cs nicht nur verstanden, mit wahrhaft künst torischer» Blicke die schönsten Punkte im Bilde sestzuhalten, sondcm er hat auch die Bilder durch glückliche Vertonung zu einer sprechen de» Wiedergabe der 'Natur gebracht. Auch eignen sich die Aus nahme» als Stereolkvprnbildec besonders zur Anschauung in den Schulen. Aus dem Vorgesührten ist aus's 'Neue zu erkennen, welch' reizende Pnnlte und Gegenden unser Erzgebirge und unser Vogtland bieten, so daß sich das Aufsuchen dieser Gegenden in reichem Maße lohnt. — Die Wiedereröffnung des Circus Corty-Altboss findet am ersten Weihnachtsseiertage mit zwei Fest-Vorstellungen statt und zwar 'Nachmittags 1 Uhr zu halben Kasseupreiien, Abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen. An Stelle der ausgeschiedenen Künstler sind viele neue auserlesene Kräfte gewonnen worden, da runter ganz hervorragende Attractivncn. Auch das komische Fach der Clowns und Auguste wird neu besetzt kein. Am zweiten und dritten Feiertage finden ebenfalls je zwei Vorstellungen statt. Es empsiebll sich, den Billctvorverlans in den Wols'sck,c» Eigarren- geschästen. Secslraßc und Postplatz, zu benutzen. Die Billctö sind ichon von Donnerstag ab bis Sonntag 'Abend zu haben. — Falb's Wette rkalcnder für 1900 weist 25 kritische Tage auf. Ter 1. März ist der stärkste kritische Termin des ganzen Jabrcs und der letzten Jahre überhaupt. Termine I. Ordnung sind außerdem der 9. September, 30. März, 8. Oktober, 31. Januar, 10. August. 7. November, 29. April, 1. Januar und 12. Juli. Ferner sind die Termine zweiter Ord nuiig. der 28. Mai und 13. Juni, als solche erster Ordnung zu rechne», weil an diesen Tagen eine Sonn- bezw. Mondfinsternis; stattfindct. — Die Vereinigung „P cstal vz z ia na" veranstaltet am zweiten Weihnachtsseiertage von 'Nachmittags 5 Uhr an tm Hotel „Bellevue" zu Biasewitz riirc WeihiiachtSseier. — Anläßlich des Weil!» lchtsscstcs wird die österreichische Nordwcstbakm auch in diesem Ialirc einen Sonocrzug zu außerordentlich ermäßigten Fahr menen von TcIsche » nach Wien in Verkehr bringen. Dieser Sonver- > zug wirs am Sonnabend den 23. Dezemver Nachm. 4 Ubr 57 Min. von i Teilchen abiabrc» »nv am WeibnaäUoheiligabciib srülr V Ubr 27 Mi», in Wie» einlrcten. Die Fabrlarlen, die zur Rückfahrt innerhalb l4 Tagen gel- len, tollen ab Teilchen in 2. Kl. 24 Kronen (20.10 M.) und in 3. Klaffe ! l6 Krone» <13.80 M >. Der Zug siebt im direkrcn Anschlüsse mil dein Nachm. 2 Ubr 20 Min. voni hiesigen Haumbabnbosc nach Tcpchen absabreiwen Pcrwnciizilg, de» Reisende von hier aus am zweckmäßigsten bis Teischen ! benuge» tonnen und dort aus den Sonder,»g über,»gehen hätten. Für die sächsische Strecke bis Teischen würde eine RtiKabrkarte zu enlnebmen sein, ' die ja bis z»m 8. Januar — die Wiener Sonberzugskarle laust am 5. Jan ab — zur Rückreise Giltigkeit bat. — Das Wichtigste sür den Wcibnacbtsbaum find die Lichter. Alles An dere darf unter Umiiändcn fehlen, mir diese nicht, aber gerade sic mack» beim Schmücken des Bnnmes die meiste Sorge, wenn cs an praktischen LichthalIern (sogen. Tüllen) fehlt. So viele Neuheiten aus bieten, Gebiete auch schon erschienen find . . . jedes Jahr bringt andere Formen und .Konstruktionen. Das Vollkommenste dürste bis jetzt doch der Hauoi- voget'icbc Patemlichhaltcr tcin, welcher jede Kerze, ob stark oder schwach, einen absolut feste» Halt bietet und nicht mir das Heruntectrovsen von Wachs bez. Stearin vollkommen ansschlicßt. sondern auch ein gefahrloses Verbrennen der Kerze bis ans den letzten 'Nest zulcißl. Die unter dem Na me» „Ezeellenz" cinaesiihrle Tülle iß zum Preise von l,2U M. per Dutzend bei dem Fabrikanten Herrn Albert Hauploogcl, Ostra-Mer IN, zu babeii, der auch mit vrakliichen Konfektbaltern, Lichlanzündern und zu saminenlcgbarc» Cbrislbaumitändern anfwartct. — Zu den nützlichsten Wcibnachtsgcschenkcn sür viele Leule gebärt auch eine Flasche gutes Mundwasser Nicht nur daß der regelmäßige Gebrauch eines solchen sür die Erhaltung der Zähne von großer Bedeutung ist, öftere Spülungen mit etwas antiievlisch wirkendem Wasser sind »ameul lich in der kälteren Jahreszeil zur Abhärtung der Schleimhäute ein bewahr teS Lorbeugungvinillel gegen den Sämupsen. In dieser doppelten Hmnchi vielfach geprüft und erprobt befunden, ist das „ Spirolin ", welches in den meinen Apotheken, vielen Drogerien <u. A. bei Herr». Roch, am Alt markt) und Coiffeuren erhältlich ist. Wcnlge Tropfen davon in Wasser ge nügen. um eine geeignete Mund- und Nasimspülung vorzunehrnen, sodaß eine Flasche (Preis l M. 25 Psg. und 2 M.) lange ausreicht. — Die L e rp j r g e r N «u j ah r s ine s i e beginnt am ». «md ent«! am l6. Januar. Eine prächtige Lichterscheiirung wurde am 15. d M.. wie gegeben sind, eine Erkrankung zu, deren Heilung mehr Geld kostet, i «ns N e i ch e » u u gemeldet wird, am nördlichen Himmel beobachtet. alS der von ihnen heimgebrachte Verdienst beträgt! Wie schnell Mit eine», Geräusch, ähnlich dem beim Akbrcnne» einer Rakete und unversehens können sie auch bei dem gesteigerten Verkehre j snlstebcndcn. zeigte »ch ei» Meteor, das einen mächtigen Vogen Glich eff, Gcsäyrt, etwa durch elektrische Straßenbahnwagen, zu! cm, Himmelsgewölbe beschrieb. und anschciireild zur^Erde irrcder in cr- , . Davon zerrai z. B- der Umstand, daß städtische Dresdner Schulen ihren Schülern die Erlaubniß zur Theilnahme am Ehristmarkthandel vcr- Man hat die Erfahrung gemacht, daß Kinder das ber- Schadcrr kommen! — Schwerer noch sind die Bedenken zichlicher Hinsicht, die von der Lelirerschaft^gelheilt werden. Zkttzst sagen. . _ _ einnahmte Geld vernaschten, daß ihr Feilsche» nicht selten in nnf- driiigliche Bettelei ausartet und daß sic sich schließlich gar unelncr- bieiig gegen Erwachsene betrugen. Zu verwundern ist cs freilich nicht, wenn solche Schuliiigcno dann ihre eigentliche Pflicht, die Erledigung ihrer Schularbeiten, versäumt: den» viele der bandeln den Kinder haben von ihrer Wohnung, die sich vielleicht i» der OppeUvorstadl oder in einer» Vororte wie Cotta besiudec, bis in s Stadtinnerc einen weilen Weg zurückzulegcn und sind dann halbe Tage lang der elterlichen Zucht entzogen. — Daü Ministerium VcS Innern bol der Kranken- und Begräbnißkaffe „Harmonie", einae'cbriebener Hilsskaffe, zu Oberlunawitz bescheinigt, daß sie den Anforderungen des 8 75 des KcanrenverfiLcrungsgeseves vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom lO. April 1802 genügt. — Aus de» hiesigen Bahnhöfe» herrschte am Sonn tage ein ungewöhnlich reges Leben und Treiben. In de» Mittaos- nnd den zeitigen Nachmittagsstunden ergoß sich jedesmal nach oer Ankunft der Eisenbaynrnge ein breiter Menschcnstrom in das Innere der Stadt und in den Abendstunden sah man Tausende, mit Pasteten rind Packctchen belade», wieder den Bahnhöfen zrrstreden. Be sonders stark freauciitirt waren die beiden Linien nach Pirna und Tharandt: es reichten dort die durch Wagen verstärkten Personen- züge zur Beförderung der Reisenden allein nicht aus, man mußte vielmehr Sonderzügc zur Hilfe nehmen. Solcher Züge kamen _ . .. _ zwischen hier und Pirna 4 und zwischen hier und Tharandt 8 zur solchen Stücken nicht viel zu holen; Abfertigung. mit leidlichem Anstand aus der Affaire — Polizeibericht. 18. Dezember. Am Sonnabend wurde am Terrassenuscr ein 8 Jahre alter Knabe von einem Schulkameraden rrnigestoßen. so daß er hinsicl und nrit dem Kopfe auf eine Straßenbalimchierre schlug. Ter Knabe stand zwar allein auf und ging nach .Hause. Einige Stunden später erkrankte er aber und starb irr Folge erlittener Gehirnerschütterung am Sonn tag Abend ungeachtet ärztlicher Hilfe. — Am 21. November 1899 siiid in einem Gehölz bei Ottendorf mehrere Steckbetten und Steckbettenbezüge aufgesunden worden. Zu zwei Steckbetten mit dunkelrothem Jnlet. uugezeichnet, und einem Bezüge, weiß und roth geblümt, mit weißem Kopstheil und gelben Flecken, gleich falls unaezeicdttet. bat sich der Eigenthümer bisher nicht ermitteln lassen. Ter Verlustträger wolle sich zur Empfangnahme bei der Krrminalabtheilung der Königl. Polizeidirektion unter Angabe des Aktenzeichens 6. II. 2924 melden. — Gestern Nachmittag in der I. und K. Stunde wurde die Feuerwehr auS Anlaß zweier Brände nach den Grundstücken Letpzigerstraße 8 und Am Markt 5 gerufen. Durch den ersten in einer Schreibstube entstandenen Brand wurden einige zu nahe an einem heißen Ofen gehangene Kleidungsstücke vernichtet. Der andere Brand war beim Anzirnden einer Gas flamme tm Schaufenster eines SeifengcschästeS entstanden und batte dt» Dekoration des Fensters zerstört und eine Anzahl Maaren beschädigt. Durch die Sitze wurde außerdem die Fenster scheibe gesprengt. In beiden Fällen fand die Feuerwehr bei ihrem ging. Der wringe Körper verbreitete ein mehrere Sekunden an haltendes Helles Licht. — Der Rittergutsbesitzer v. B. aus Otzdors hat, sich dem „Roßweincr Tageb'l." zufolge, am 15. d. M. durch einen Schuß schwer verletzt. — A i» tSgericht. Der frühere Bäckergeselle und jetzige AboiiiicnLeusaiumlcr Paul Heinrich Trauavtt Pohl, mehrfach vor bestraft. stahl am l. Dezember auf der Pirna ii'chenstraße vor dem Verkaussladen des Bäckermeisters Hauswald einen Gummi- sußabskrcicher. Er erhielt dafür l Woche Gefäugniß. — Der im 13 Lebensjahre stehende Schulkunde Max Otto Hamich versuchte mit einem slraiunmündigeit Schulknaben von einem im Hose der Trairikaserne stehende» Hauowagen 10 Kommißbrote zu stehlen, wofür er 2 Tage Gcsängniß erhält. — Am 26. Oktober ließ der Handelsmann Adolph Johann Ferdinand Feßler aus der Werßerib- straße vor der Markthalle sein einspänniges Lastfuhrwerk aussrchts los liehen und begab sich in eine Rellauratio». Ein Gendarm machte ihn aus die Strafbarkeit seiner Unterlassung aufmerksam, wurde aber dafür von Feßler gröblich beleidigt Dieier muß dakür mit 5 Tagen Gesängniß und 5 Mk. Geldltrase büßen. — Eine Polizeistrate von 4 Tage» Haft wurde dem Handarbeiter Atbert Alfred Fucys zudiktirt. weil er auf der Straße von Dresden mich Plauen Franc» in gröblichster Weile belästigt hatte. Trotz der wohlgemeinten Aufforderung des Vorsitzenden, de» Einspruch zurücizuziebcn, da derselbe auf schwankenden Füßen sicht, ließ sich Fuchs nicht belehren und beharrte aus der Entscheidung des Schöffengerichts; dieses erkannte aus 14 Tage Haft. Wettcrdertcht des Kgt. Sächs. Metevrowg. Institut- In Ebemnttz vom 18. Dezember. 8 Uhr Morgens lTemperatur nach CelsiuS). Ort. Bod» Hcwarand. Memel herbourg Berlin Münctze» Var. Sind. I Wetter. r». Ort. Bar. Wind. Wett«. 77S 0 reichl haldbed. 1- ' iZhemnttz 7«7 30 lel-hi Redet 82 I»ll bedeck, -10 Wien «7 lull Nedel 7L so Ichw. woltia - 3 Pca, «L silll Redet 85 80 leich! dedear 4- o Le>er«d. Hermstdt. 6« 80 leiHsibedeM o Duell «» 0 reich! ««Mg bi 0 lerchtiwollenl. -20 Aberdeen «7 80 leicht kr Minimum und gliederlchläge werden MN Mitra, Ldgeleien. Der ,8. und 17. Dezember brachte einen raschen Teinperatnranfiiea, s«. daß die Minima an letzterem Tage nur noch von — S Gr. (Leipzig) berab- fitngm bis — il Gr. «Ficbtelderg» und die Mittelwerth« zwilchen — 1 Gr. im Flachland und — 5,5 Gr. an der Lochstation laben, während dt« Ma- kinra zum Theil den Nullpunkt überschritten. Da« Wetter war meist trüb« aber trocken. SchneeNcfen in den unteren Löbenlagen 13—>8 Emir., tn de« mittleren 20—28 Emir., im Gebirge »7—70 Emir. Ein Hochdruckgebiet mit einem 780 Mm. überschreitenden Maximum tm Stordosten hat sich von Neuem ln südwestlicher Richtung »»«gebreitet, unter seinen, Einstuß ist nchi- ge«, am Morgen nebliges, späterbin beücrcv Wetter «ngelrcten. Eine stäche Depression liegt über denr Biscavcrse«. Stärkerer Frost herrscht nur tn Süv- deursibland und Frankreich, erreicht jedoch in erstcrem — LOG». (München). Dr «sde n. lS. Dezember. Barometer von Optiker Wiegand im Otto Büiold», Wallftraße r. >bend« 8 Ubr. 759 Millimeter, st stiegen. Su«s>chten: Veränderlich. Tbrrmomerroarapv nack> «el prrcuur; höchst« 2 Gr. Wärm« ntedrcaff» Eispunkt. Bedeckt. ge- Istu». De«. Südostwind. 17. ««>««»« l». Dezemder «atmiorttanr» »»« «»», Oto>n»»»d. vudw««» Prag tzlardubt» «Not» LeUM«Ntz «M - « -« ,-hlt -7» — » -« - «