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Anspruch genommen wird, so nlnnnt der «asse»zufluß zum . . Meere natürlich entsprechend ab. und bei der starken Verdunstung, die in jenen Gegenden herrscht, ist das Wasser schon so weit ver mindert. daß der See schon jetzt fast wie ein Lager von trockenem Salz aussieht. , * In Barmen passirte jüngst dem Tischlermeister Josef Hecker eine sonderbare Geschichte. Seine Gattin hat gegen j Mitternacht ein Geräusch im Zimmer gehört und weckt ihn. Er steckt Licht an und sieht nun eine» stark Betrunkenen im Zimmer. Betrunken scheint der Man» wenigstens zu sein, denn er ist sch unsicher ans de» Beinen und lallt mit schwerer Zunge aus die Frage, was er wolle, er wolle schlnsen. „Ja, mein Freund, da bist D» in ein falsches Hans gerathen," meint der biedere Meister. »Wo wohnst Du?" Nachdem der Betrunkene seine Wohnung ge nannt. kleidet sich der Meiner an, um ihn nach Hause zu bringen. Aus der Straße wird der Betmnkene aber immer schwächer, und lieblich versagen die Beine ganz. eit ran» würde kn seiner Hilstosigkei! Draußen aber ist es kalt: der erfrieren, überlegt der Menschen freund. und, gutmnthig wie er ist, lad'er sich den Betrunkenen aus die Schultern und trägt ihn Weiler. Da taucht ein Schutzmann im Dunkel der Nacht auf und besieht sich den Saufaus. „Ter scheint mir aber gar nicht betrunken zu sein," meint er, „stellen Sie den Mann doch mal wieder aus seine Pedale." Das geschieht auch, allein der Betrunkene taumelt von einer Seite nach der anderen. Dabei verliert er einen harten, klingenden Gegenstand. Der Schutzmann hebt ib» aus und sieht, daß es ei» von Laien hand nachgcfeilter Schlüssel ist, der. wie der Meister daraus fest stellt, gerade so aussieht wie sein Slubenthnrichlnssel. Er wird stutzig. Sollte der Mensch zu stehlen vorgehabt haben ? Aber nur eine Weile braucht er zu überlege», dann wird» ihm klar, daß es so ist, den» der Betrunkene ruft: „Guten Abend, meine Herren I" und läuft wie ei» Hase davon. Nach langer Jagd er greift man ihn: es war der schon oft bestrafte Friienrgehilse Hugo Blasberg. Der Bursche hatte sich nur betrunken gestellt, als er sich entdeckt sah. Die Strafkammer vernrtheiltc ihn wegen Dieb stahlsversuchs zu 5 Monaten Gefängnis;. * Gustav Frehta g hat. was wohl nicht allgemein bekannt sein dürste, als er Großkomthur des ernestinischen HansordcnS wurde, den niit dieser Wurde fakultativ verbundenen erblichen Adel abgelehnt, er wiederholte dies mehrere Jahre später hinsicht lich des Freiherrnstandes. Auch für sein einziges Kind Gustav (damals noch mindersährig) verzichtete er ans den Adel. Er sagte bei dieser Gelegenheit in Bezug ans seinen Cohn zum Herzog Ernst II.: „Wenn er als Gustav Freytng nichts wird, so wird er als Gustav von Frehtag auch nichts weiden." lleberhauvt war ja Frehtag sein ganzes Leben hindurch ein Herold des Biirger- tbums; „Wir aber wolle» bürgerliches Wesen zu Ehren bringen", schreibt er in seine» Erinnerungen. * Die letzte Schwurgerichtsperiode dieses Jahres schloß in Opveln mit einer Blntlhat schrecklichster Art. Des Mordes angeklagt war der Arbeiter Paul BombiS. begangen an dem Häusler Johann Schwitalla daselbst. Der Verhandlung lag folgender Sachverhalt zu Grunde: In dem Hanie des Ermordeten wohnte die an de» Arbeiter Wenzel verheirathcte Schwester deS Angeklagten- Dieser verkehrte hänsig bei ihr und brachte manchmal seinen kleinen Hund mit, der sich mit dem Hunde des Schwitalla nicht vertragen konnte. Dieser Umstand, sowie der, daß dem Vvinbis das Betreten des Gelwstes mit brennender Eigarrc von Seiten des Schwitalla schon mehrmals untersagt worden war, ver ursachten Differenzen und Reibereien zwilchen den Beiden. Als nun gar eines Tages der Hund deS Angeklagten ans dem Gehest des Sckwitalla tobt ansgesnnden wurde, faßte er den Entschlich, sich an dem Schwitalla zu rächen. Vor Ausführung seines Vor habens hatte BombiS. wie dies die meisten der sünszchn Zengen übereinstimmend bekundeten, durch mehrfache laut ansgcstnochenc Drohungen die Absicht zu erkennen gegeben, daß er den Schwitalla ebenso wdtscblagen werde, wie er seinen Hund tvdlgeichlagen Mien-IsLpitill 12.MM M. Wir verzinsen Vaav-Einlagen aus Depositenbücher habe. Ter Angeklagte, ite Pcrion. t mit :r PCI. 1 . __ ml,pm. l »»«7? bei täglicher Verfügung . . . „ eiumonatlicher Verfügung . » »/z ^ z . . . „ dreimonatlicher Verfügung . » mit 4 pCt. 1 spesenfrei Dresden, Dezember 18VV. vresänor SankvsrEm. Waisenhansstratze 21. .. . eine arbeitsscheue und in seinem Torfe wenig beliebte Pcrion, wollte nun om 3o Oktober sein Vorhaben miss «ihren. Zwischen 7 und 8 Uhr Abends lauerte er dem s Schwitalla am Eingänge in dessen Gehöft ani und suhlte die That l aus, indem er demietden sei» Messer zwei Mal in die Brust stieß, was den baldigen Tod des Ermordeten zur Folge hatte. Nach der Aussage des Sachverständige», König! Kreisphhsilus Scmitkts- rath Tr. Klose, war schon der eine Stich in dieBrnst todbringend, indem durch ihn die Aorta verletzt wurde, jo daß eine inncre'Ver blutung eintrat. BombiS hat noch nach vollbrachter Thal, wie An Zeuge bekundete, die Aeußernng gctha», daß er nun den i Schwitalla ebenso beseitigt habe, wie dieser seinen Hund tobt- s geschlagen habe, Tie Geschworenen bejahten die Frage, ob der! Angeklagte die Thnt niit Vorsatz und Ucbcrlegnng ausgesührt ^ habe, und der Gerichtshof vcrnrtheille ihn zum Tode. * Im Wiener AmlSblalt wird folgende Stelle ausgeschrieben: Im Sprengel des OberlandeSaericblS Wie» ist die Stelle deS Scharfrichters mit dem Wohnsitze >» Wien erledigt, mit welcher Stelle ei» Gehalt jährlicher 420 Gulden, eine AstivitätZ- zulaae jährlicher 105 Gulden, eine Ouarliergcld-Entichädignng lährncher 105 Gulden und ein jährlicher Betrag von 4M Gulden zur Haltung von zwei Gellilien, deren Wahl dem Scharfrichter Vorbehalten bleibt, dann die Vcrpslichtnng verbunden ist, im Falle des Bedarfs gegen Vergütung der gesetzlichen Reiickvste», sowohl in dein eigenen als auch in de» Svrengcln der aiidelcn Obcr- landeSgerichle sich verwenden zu lassen. Tie Bewerber Häven ihre mit einem 50 Kreuzer-Stempel versehenen, belegten Gesuche unter Nachweis ihrer bisherige» Verwendung, ihres Wohlverhaltens und ihrer sonstigen Verhältnisse, und zwar, wen» sie eine Scharsricbter- oder Gehilsenstclle bekleiden, im Wege des Präsidiums des Ge richtshofes ihres Wohnsitzes und, wenn sic sonst einen öffentliche» Dienst versehen, im Wege des betreffenden Amtsvvrilehers bis 22. Dezember 1899 beim Präsidium des ObcrlandesgerichtS Wie» einziibrnigen. * „Andacht mit Comfort", das ist das Neueste ans dem secessionistischen Lager der österreichischen Kaiscrstadt. Oberbailrath Otto Wagner hat für Wien-Währing eine „Kirche für Menichen von heute" eistworse» und in der eben eröfsncleü Ausstellung der „Seccision" ausgestellt. Gesehen habe» wir, so schreibt das „Centralblatt der Banverw ". den Schöpfiingsban nicht, können vielmehr nur DaS wiedergeben. waS die österreichische Presse über ihn mittbeilt; aber ganz Wien soll entzückt sei», selbst die Geist lichkeit soll aut der Seite deS Architekten stehen, sowohl die Lco- Geiellichnst als Professor Swvbvda sollen bereit sein, sich für den Plan elnznsctze», In ihrer architektonischen Erscheinung scheint Wngner's für 3000 Kirchgänger geplante ., in odernc K i r ch e" nach den Schilderungen von den hier zu Lande üblichen »ach rationalistischem Programm gebauten Kirchen gar nicht sonderlich verschieden zu sein. Die Ansichten sind allerdings gelheilt darüber, ob sic niehr dem Pantheon oder einem Gasometer ähnelt. Es ist ein kreisrundes Gebäude niit vier ganz kurzen Kreuzarmcn für Beichtstühle. Seitcnciltärc und Eingänge, bedeckt mit einer Eiscn- kuppel von 45 Meier Hohe. In der Hauptachse hinter der Kirche steht ein durch eine Brücke mit ihr verbundener Treppen- und Glockenthurm von 75 Meter Höhe: ebenso „axial", also verinuthlrch wieder hinter dem Thurme. das Pfarrhaus. Das Innere ist weig und nur nuten herum mit farbigen Seidendecken behängt gedacht. Die Eisenkonstrnktion der Decke ist sichtbar, die Fenster haben „ovaleseentc" Verglasung. Der Hochaltar ist nach der Mitte des Gebäudes vorgerückt, um allen Kirchciibeinchern die Thciliiahme an der heiligen Handlung zu ermöglichen, eine Einrichtung, die alio die Prvtestantenlirche nicht mehr für sich allein wird rn Anspruch nehme» dürfen: die Kanzel wird »on der Sakristei ans bestiegen. Die Hauptsache sind nun aber nach den Berichten die Beguemlichkcits-Eiinichtnngen. mit denen Waancr'S neue Kirche versehen ist. „Der Künstler denkt an Alles. Er hat sogar cincii Beichtstuhl für Schwerhörige und Gelegenheit für ein Hängcgerüst zum Reinigen des Raumes vorgesehen," In der „Krypta" aber, rn der die Kreuzweastatioiren einen wirklichen quer hindurchgeführten Weg bilden, sind Depots. Brunnen, Aborte. Rcltunasziinmer für Solche, denen in der Kirche unwohl wird, und acht Äärmkammern vorgesehen, in denen inan sich ergehen kann, wenn die Gasöfen der Kirche aus Ersvarnißgrünben nicht in Betrieb gesetzt werden. Man sieht, es ist Alles vorhanden, zm wirklich modernen Kirche fehlen blos noch die Volksbibliothek und die Badestuben. - Zur Psychologie des Lachens Hut der französische Gelehrte Dr. Rauliii eine Reihe von interessanten Untersuchungen angestellt, aus deren Ergebnisse» Einiges hier mstgetbeilt »ei: Das Lachen entsteht durch ein Ucbermaß nervöser Energie, die, um sich aus- zualeichen, gewisse Gesichtsmuskeln. insbesondere den großen Jvch- vemmiiStel, zulammenzicht. Diese Muskeln sind nur beim Menschen deutlich ansgebiidet, aber auch die Katze, der Hund und nach Buffon auch das Pferd scheinen Im Spiel und um die Zärtlichkeit ausrudrückc» zu lachen Tcuwi» hat gesehen, daß ein junger Schimpanse nnhörbar lachte, wenn man »hn kitzelte. Bei dm neu- Sortsetzuna ftrbe nächst« Seite. Klicn-MccklMtti MiHMrs«. N In unserer Generalvcrsaiiiinlung vom 9, Dez. a. c. wurde die Dividende für das Gejchästsjahr 1898/99 aus V s vorm. R. Hüiti» L Die am 1. Januar fälligen Zmsfcheine unserer krioriM merden Non» NerknUtcioo oi, stoi «Ntkereltt HPocietzt. und gelangt icllche von.heute Ivrrorii VVIN orrsnnlnge nv vce nnft-rrm <zw,^^>nsiöra,ie. dcm Bautöame >. Vaurlfanse Berlin, d u Filiale» der lirrrui. tön lol eL luUodtrle, j Berlin und Frankfurt a. M.. dem Bankhaus«: 6bdr. HrokoLü, ürMloii, sowie der E, G. Zur Aus zahlung, Afchaffcnburg, 15. Dezember 1899. !!iy6!'i86l>6 äilvrei MIiMMirK. IIS« LrspvkLLvn. kllMlj kerlkscil kisMolgei' in vresÄso, 8c!i!«lWo ausgezahlt. § Dresden, den 15. Dezember 1809. I-VI VorstLNSll-l. Die in der heutigen Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1898/99 genehmigte Dividende von kann von heute ab gegen Eliiliefcrnng deS Dividendenscheines Nr. 3 unserer Aktien mit bei der Mrli pr« Mie bei der Lfklütalietait M Iliülietlik uni! ttnM. Idi N id Ktvsa, SM. Sellin. und an dc'ii Kassen der Unterzeichnete» Gesellschaft in Hamburg Mid Bautzen i» Empfang genommen werden. Hamburg, den 10. Dezember 1899. Von allen Lvlnakmen, llis bi8 inet. 22. «Is. Alks, in meinem Atelier ertolFsn, Ellen aocb vor «kein HVelduarlits- t«8t H»robvk,tI«Ior Mlietsit HolpIiotosnniM, I*irr»se» 8<rn««e 7. (vormals W. t . ib'. iru8«-I»>. 8 w. 8o«oli. v. Tlel^or. uv, rLliiisiÄüclie tlinill. Sprcchz. 9-5. Y Slvtlv-stv. Sonnt. 10-12. Vollst. schmerzlose Zahnovcrativn i. allgem. u. vrtl. Betäubung. 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