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Der dumme Hans stand des Morgens etwas spät auf, fütterte, suchte die einzelnen Wagentheile und setzte dann gemüthlich seinen Wagen zusammen. Darauf fuhr er ab. Unterwegs grub er ein grosses, tiefes Loch, da er sich mit einem Spaten versehen hatte, verdeckte dasselbe sorg fältig mit Zacken und fuhr in die Haide. Die anderen Knechte hatten ihre Wagen beladen und kehrten heim, ge- riethen aber in das tiefe Loch, welches der dumme Hans gegraben hatte. In der Haide machte sich Hans an die Arbeit, riss ganze Bäume mit den Wurzeln aus, belud seinen Wagen damit und kehrte dann glücklich heim, während die ändern Knechte noch in ihrem Loche sassen. Der Herr sah den dummen Hans zuerst angefahren kommen. Das gefiel ihm, aber er war damit nicht zufrieden, dass Hans, als er mit seinem Wagen auf den Hof fuhr, die beiden Pfeiler des Thorwegs umwarf. Er wollte ihm deshalb kündigen, besann sich aber doch wieder eines Besseren und ging aufs Neue mit ihm einen Vertrag ein, wonach der dumme Hans ihm noch ein Jahr dienen sollte; als Lohn hatte sich Hans ausgemacht, dass er seinem Herrn nach Ablauf des Jahres eine Ohrfeige geben dürfe. Als das Jahr um war, wollte Hans seinen Lohn haben und dann abziehen. Er suchte sich einen Wanderstab. Auf dem Hofe lag ein grösser Block, welcher zu Brettern verschnitten werden sollte. Den ergriff er und ging damit auf das Schloss zu. Der Herr stand am Fenster und sah den dummen Hans mit seinem Reisestock ankommen. Da fürchtete er sich denn doch vor der Ohr feige, verschloss die Hausthür und versteckte sich. Hans aber schlug die Thüren des Schlosses ein und suchte den Herrn so lange, bis er ihn fand. Nun bat ihn der Herr, er möge statt der Ohrfeige einen ändern Lohn fordern. Der dumme Hans verlangte, einen Tag Erbsen dreschen zu dürfen; die ausgedroschenen Erbsen sollten ihm gehören. Darauf ging der Herr ein. Hans nahm nun die Laken aus allen Betten des Schlosses, band sie zusammen, machte sich daraus einen gewaltigen Sack und ging dann an die Arbeit. Die Arbeit ging gut von Statten, denn mit seinem wuchtigen