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Nr. «tt S-I«e I» Brieslraslen. «»rechft»»de» »«» BrleskasienonkelS: Vormittag» «außer an Sonn» und yetertaE«») täattch »on lt dis >41 Uhr: nachmittag» nur Montag» und Mittwoch« von b bi» » Uhr. Schriftlich kbnnrn »nfragen nur deantwortet «erb«». ««»» Rückporto betgesügt tst. Abonnentin S. K. »Wir haben ein Meerschwein chen. das sehr starken Haarausfall hat, bisweilen sogar richtige kahle stellen. Soweit ist das Tierchen aber munter, ißt und trinkt, jedoch bis aus etwas chronischen Luströhrenkatarrh. WaS wäre da zu tun?" — Ja, ja, so eine Meersaul Das sind schon Sorgen! Wie doch die Menschen ihre Sorgen lieben. Wenn man svnst weiter keine hat. macht man sich welch«. Zu nächst der Haarausfall: Er kann »parasitär" sein; daS heißt, er kann, wie etwa die Krähe, durch eine Milbe verursacht sein. Das kan» natürlich nur der Tierarzt seststellen und sagen, welches Mittel zur Bekämpfung des Leidens anzu- wenden ist. Aber der Haarausfall kann auch »symptomatisch" sei»: das heistt: er kann von völlig falscher Ernährung und Uebersütterung herrühren. Ei» Meerschweinchen ist zwar ein Haustier, aber deswegen noch lange nicht ein Allesfresser, wie der Mensch. ES ist auf eine Meerschweinchen-Nahrung angewiesen. Wer also sein Mecrsäulein mit auf den Früh- stuckstisch setzt iwie so etwas aus übertriebener Tierliebe und irregeleiteter Zärtlichkeit nicht selten geschieht! und es von der Butter jsei eS auch nur von der »Buttargarine") nach Be lieben kosten läßt, oder ihm Schweinskotelettknochen zum Abknaupeln gibt, der tut dem kleinen aus Grünzeug und ein wenig Körner angewiesenen Nagetier keinen Gefallen. Ver fettete Menschen neigen auch zu Katarrhen der Luftwege: also auch der »chronische Luftröhrenkatarrh" Eures Lieblings kann tn einer solchen Ernährungsunart seine Ursache haben. Aber das alles mutz nicht so sein. Darum also, auf! Den Patienten gut etngepackt und damit zum Kletntterarzt. *** Kaffeekränzchen auf dem Land, <60 Pf.) »Oft gibt eS Streit beim DamenkränzchenI Kannst Du unS Bescheid geben, wann die letzte Pferdebahn und die erste elek trische Straßenbahn in Dresden gefahren sind? Wirst Du unseren Streit erledigen, so werden wir Dich recht bald in unser Kränzchen einladen!" — Beides hat schon oft im Brief kasten gestanden. Aber eS sei Euch noch einmal gesagt, denn eS nmre doch zu schade, wenn der Frieden in Eurem Kränzchen lange gestört bliebe. Die erste Elektrische fuhr am ö. Juli 1893 aus der Linie 18, die letzte Pferdebahn am 24, August 1900. nachts 13 Uhr. Und was die Einladung zu Eurer Rede schlacht angeht ... lieber nicht! Der Onkel ist nämlich in Ge sellschaft mehrerer Damen sehr schüchtern! *** N e f f e A. K. i n M. »Welcher Konfession gehört Ludendorff an?" — Er ist, wie gemeldet wurde, vor kurzem aus der evangelischen Kirche ausgetreten. *** Skatbrüder Georgewttz. <20 Ps.) »1. Darf etn Grand ouvert gekauft werden, das heißt: der Skat herein- genommen werden? 2. Wie wir- ein Grand ouvert mit drei Wenzeln berechnet?" — 1. Etu Grand ouvert ist nur als Hand spiel möglich. 2. Grand ouvert mit 3: gespielt 4, aus der Hand ö, Schneider v, schwarz 8. Achtmal 48 sdoppelt Grand aus der Hand) --- 384. Na ... wer'ö kriegt, kanu's wohl spielen. *** Wertpapiere. »Unter den meiner Verwaltung unterstehenden Wertpapieren befindet sich ein 7 - fl.» Sachsen. Meininger-LoS, Serie 6582 Nr. 2V, datiert Meiningen, den 8. Februar 1870. Das Los ist nach Angabe meiner Bank für den 1. November 1928 mit 14 fl. gelost worden, jedoch wäre Verwertung oder Auszahlung nicht möglich. An wen habe ich mich zu wenden?" — Au das Thüringisch« Rentamt in Meiningen. *** Etn Obstfreuud. »Beim Einkauf von Lebens mitteln, im besonderen von Obst, in der Markthalle oder bei Stratzenhändlern fällt es manchmal auf, daß die Ausschichtung der Ware aus dem Verkaussstand derartig vorgenommen ist, daß die ansehnlicheren Stücke dem Käufer zugewendet sind, während die weniger begehrenswerten weiter rückwärts, dem Stande des Händlers zunächst, gelagert sind, so daß der Käufer sich leicht über die Güte der Ware tu ihrer Gesamtheit zu seinen Ungunsteu täuscht. Der Händler greift dann mit Vor liebe die weniger guten Teile -er Ware heraus wenn er sie für den Käufer auSsucht und sträubt sich, dem Käufer diejenige Ware auszuhändigen, die dieser zu erwerben wünscht, ja es kommt vor, daß er einen höheren Preis für die Gewichtseinheit verlangt, als es die am Verkaufsstand vermerkte Preis- ankündigung angtbt, wenn der Käufer darauf besteht, daß er das nicht tn Empfang nehmen will, was dem Verkäufer ge rade »zufällig" in die Hand kommt. Wie ist nun in dieser Frage nach den amtlichen Vorschriften die Pflicht der Ver käufer bemessen und wie wett reicht das Recht des Käufers, um für sein gutes Geld das zu erwerben, was ihm zusteht, ohne hinter das Licht geführt zu werden? Die genannten Händler legen nicht immer Wert darauf, vorbildliche Umgangsformen zur Schau zu tragen und man vermeidet eS deshalb lieber, sich mit ihnen in einen Wortwechsel darüber einzulassen, was recht und billig ist. ES wird deshalb gewiß manchem Käufer erwünscht sein, die Vorschriften zu kennen, die ihn schützen, um die Meinungsverschiedenheiten durch die zuständige Aufsichts stelle schlichten zu lassen." — Wenn Du Dich durch ein solches Vorgehen geschädigt glaubst, so wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als die Polizei tn Bewegung zu fetzen. Du wirst aber dabei bedenken müssen, daß ein leichtes Zurückweichen der Ware gegenüber der Qualität, die im Schaufenster, oder tn der Markthalle außen aus dem Stand liegt, etwas Selbst verständliches ist, womit der Käufer rechnen muß. Denn daß nur die ausgesucht besten Stücke in» Fenster kommen, ist selbst verständlich . . . dafür ist'S eben ein »Schau"-Fensterl Ge wiß wird aber Deine Frage auch die Händler anregen, nach Möglichkeit nur solche Ware aufzunehmen, von der jedes Stück zur Schau gestellt werden könnte. Daß solche ausgesuchte Ware teurer ist, als wenn man auch mal ein Fleckchen an einem Apfel oder eine »vorgeschrittene" Birne tu Kauf nimmt, ist klar. *** Kränzchen-Schwester. »Als unser Kränzchen heute bei Jdas Tante zusammen war, da sprachen wir auch über den Weihnachtsbaum am BiSmarckdenkmal vom vorigen Jahr. Das war doch zu schön! Wie oft sind wir dahtn- gegangcn und haben uns so recht von Herzen erfreut. Wenn sie so die schönen Lieber sangen und bliesen, so wurde eS unS ordentlich feierlich zumute. Und Jda meinte, der WethnachtS- baum würde wohl dieses Jahr wiederkommen. Ist das wahr? Das wäre doch zu sein! Und unsere kleine Olga sagt«, da würde man doch auch wünschen, daß mal bunte Lichter auf- gesteckt würden. Aber das geht doch wohl nicht, weil der Baum ja elektrisch beleuchtet ist. WaS meinst Du dazu?" — Zuerst: Euer Wunsch, den WeihnachtSbaum wiederzusehen, ist schon er füllt, ebe Ihr ihn noch ausgesprochen habt. Der Verband für Jugendhilse wird ihn auch dieses Jahr wieder aufrichten und am 27. November, dem ersten Adventssonntage, wird sein Licht wieder strahlen und seine Stimmen werden wieder zu Weih nachtsgedanken und zu Weihnachtsliebe ausrusen. Ob nun srei. lick Klein-Olgas Wunsch nach bunten Kerzen aus diesem Baum in Erfüllung gehen kann, das weiß der Onkel nicht. *** Tante Mieze. Zu Deiner Anfrage im letzten Briefkasten gibt ein Kundiger Auskunft darüber, daß. wenn auch nicht lediglich sür Strafentlassene, so doch für die so genannten „Wanderarmen" tn Sachsen in zwei gut organisier te» Heimen gesorgt wird. Das eine solche Wanderarmenheim wurde vor 6 Jahren in Taucha bei Leipzig, das andere vor zwei Jahren in Obercunnersdorf iAmtshauptmannschaft Löbau) von der Landesstistnng sür Wanderarmc in Sachsen gegründet. Das Obercnuncrsdorser Heim hat Platz sür 129 Insassen. Das Wohlsabrts- und Fürsorgeamt in Dresden hat 29 Plätze be- legt: der lebte von hier Zugewiesene war ein Neunnndscchztg- jähriger mit einem Bein, der ans der Landstraße lebte. Den Leuten wird volle Verpflegung. Kleidung und Wäsche gewährt. ^ ^ « Dienstag. 1. November 1S27 I« nach Leistung tu Haugtndustri« ob,, Lanbwirtschoft wird jede« H«i«lt«g ei> monatlich,» »ascheugrlb von »»,« bi» sünszehu Mark gutgesch,t«b«n ob«, ««»gezahlt. Dt« meisten Insassen sind freiwillig gekommen und bleibe», fo lang« e» ihnen gestillt. Ueber 80 Prozent sind trnnksttchtig und werben durch die darauf zugeschnttten« Hauborbnung bewahrt und tunlichst geheilt. *** Neffe Fritz tnB. »1. Bet einer Htnbenburgfeter in Bautzen sah ich tn einem geschmückten Saal« unsere alten RetchSsahnen und auch Sachsenfahnen aufgehängt. Dabet fiel mir auf. daß dt« Farbenfolge Rot-Wetß-Gchwar» und Grün- Weiß an den Wänden gehißt war. während die Reich», bzw. LandeSfarbr doch Gchwarz-Weiß-Rot und Wetß^tzrün sind. Etn Bekannter sagte mir, e» wäre in Ordnung, daß dt« Fahne Rot-Welß^Schwarz ausgehängt ist, denn die Farben zählten von rechts nach links. 3. Mache ich mich strafbar, wenn ich von den jetzigen RetchSfarben Schwarz - Rot - G e l b spreche? Goldenes Fahnentuch habe ich noch nicht gesehen. 8. Kannst Du mir sagen, wie man Alpenveilchen Jahr für Jahr wieder zum Blühen bringen kann?" — 1. Bei Fahnen, die wie Standarten aufgehängt sind, zählt man dir Farben im all- gemeinen von links nach rechts. Bei den alten Reichsfarben müßte also Schwarz, bei den Sachsensarben Weiß links sein. 3. Die jetzigen RetchSfarben sind Schwarz-Rot-Gold. DaS „Gelb" im Tuch gilt als Ersatz für Gold. Die erwähnte Bezeich nung ist schon als Verächtlichmachung bestraft worben. Der Ge brauch dieser Bezeichnung kann also unter Umständen straf, bar sein. 8. Alpenveilchen, die abgeblüht haben, setzt man am besten zwischen daS Doppelfenster, gießt wenig und nur am äußersten Rand« des TopseS und stellt die Töpfe im Unter setzer auf etn paar Holzstückchen, um die Wurzelfäule zu ver meiden. Welk und schlaff werdende Blätter schneidet man zurück. Erst wenn sich der neue Trieb zeigt, nimmt man die Töpfe wieder ins Zimmer, gießt etwas reichlicher und düngt mit einem Pflanzennährsalz. *** Neffe Hermann. <18 Pf.) »Kannst Du mir die einzelnen Strophen d«S Liedes »Herr Schmidt, Herr Schmidt, was bringt die Jule mit?" sagen? Ich brauche den Text zu einem Volkstanz sür einen Unterhaltungsabend." — Den Text des Liedchens, dessen Umfang wohl sehr vielen Leuten be kannt ist, aufzutreiben, war nicht ganz leicht. Immerhin ver lautet, daß daS Liedchen in der Lausitz heute noch, oder viel leicht auch heute wieder als Tanzliedchen lebt. Das wird Dich vielleicht gerade anspornen, etwa» besonder» Hübsche» daraus zu machen. Der schließlich doch gefundene Text heißer Heu krtimwl, Heu Schmidt, Air h-bev eine Bit«, «ui Freieriiüßen kommen «tr, Man jagt, '» lind viele Mädchen hier. Io ja, ia io. Ich bin der Heu Vapa, «in Dutzend Idchter Hab' ich mu, «on jedem Jahrgang ein« Spur. Heu Schmidt, Heu Schmidt, «a« bringt denn Iulchen mit« — 'nen Schleier und 'nen Aederhnt, Da» steht dem Iulchen gar »u gni. Nun beginnt jede Strophe in du erste» HLIile mit der Frage an Heu« Schmidt: .Wa» bringt denn .... mit?" Dir beiden anderen Zellen geben dann allemal di« Antwort. «ustchen: Da« «ustche» ist iür St« ket» Front, Denn iie ist, Sott iet D-nI, Icho» «raut. Dortchen: Ne «Stege and Ichbn Finder»eng. Wenn « dann Io weit ist. ha» st?» gleich. Mtnchen: Weiße Strümpfe und ichbne Schatz Und ein Strumpfband auch dazu. *»*E. t n N. <1 Mk.) »Vor etnige, Zeit fragt« bei Dir einer nach einer Möglichkeit militärischer Erziehung für seinen Jungen. So wird eS wohl auch unzähligen Eltern gehen, die ihrer Jugend eine ebenso gute Erziehungsschule wünschen, wie sie unser alles Heer ein« gewesen ist. Aber dank des Versailler Vertrags ist unS diese segensreiche Ein- richtung genommen. Ich habe nun kürzlich zusällig von einem ehemaligen Soldaten gehört, daß jetzt auch der Sächsisch« Mtlttär-VereinSbund sich besonder» derjenigen jungen Leut« annimmt, deren Väter Mitglieder de» Bundes sind, und mit ihnen Wanderungen, Turn- und Sportspiele, auch Schießen mit Wind-, Lust- und Kleinkaliberbüchse» abhält. Auch. Hab« ich einmal einen SptelmannSzug tu der Nähe von Gruna üben sehen, der einen vorzüglichen Eindruck machte und tn mir die Erinnerung an meine schöne aktive Dienstzell lebhaft erweckte. Weißt Du davon Näheres? An wen kann ich mich wegen Aufnahme meine» 16 Jahre alten Sohne» tn solch ein« Jugendgruppe wendeu? Ich möchte ihm so gern dt« dort ge- botcne körperliche und geistige Wetterbtldun« zuteil werden lassen." — Wenn Du als alter Soldat eifriger Leser des »Sächsischen MilttärveretnSblatte»" wärest, würdest Du gewiß schon viel über die Jugendbewegung gelesen und die Antwort aus Deine Anfrage gefunden haben. So aber sei Dir gesagt, daß Du wettere Auskunft tn der Bundeskanzler, Etruvestr. 31, erhalten wirst. Auch tm Sächsischen Kameraden manches Interessant« darüber. »** Frettaler Skatbrüder. <80 Pf.) 1. »Ich b« Molchen: Dal Mtdet. da« ist,ui »nd den», wer die nimm!, der bekommt ei» Echos. LoNchen: «ine» Istickrimaniel nett »nd sei» Und «eine» Segen obendrein. Der firtzi »on fchon^dU Dreitztg »» — D« müste» mein« »«ich«» »». Lutsche»: MB Mädel fagi st« hei«« nicht. Doch daran stoß' fich keine» «ichL M» Sasa kriesi^ste"§ng »Nd streit Für ihr« groß» Sitz—famkeit. Nolall«: Zwei Schinken «nd »e KÜIderstrnst, Dean Este» ist ia ihre Lust. Emma: De» Schüler »nd den Walter Scott, Denn 8er>« macht fi« «t« ein «o«. vttllchen: vitilchr» Ist dal »akeinest. Sie kriegt de» ,anz«n Überrest. r^kaleuder steht Haupte, der Spieler muß, um nicht »Schneider" zu sein, 31 Punkte haben, während die Gegenspieler nur 80 Punkt« brauchen. Die übrigen Mitspieler behaupten, beide Parteien müßten, um nicht »Schneider" zu sein, 81 Punkt« erreichen. 2. Kann beim Spiel mit Zahlenreizen der Spieler, der etn Spiel bis 33 gereizt, den Skat beretngenommeu und das Spiel getauft hat. sich nochmal» verbessern und etu anderes Spiel <höher oder niedriger, jedoch nicht unter die 83 Punkt«) an- sagen? 3. Ist es gestattet, auch nach Heretunahme de» Skate» „Schneider" oder -Schwarz" so auzusagen, daß dafür bet der Berechnung der Punktzahl je etn Matador mHr gezählt wird?" — 1. Du hast vorbei behauptet. Behaupten allein macht» nicht. Brieskastenlesen macht». Seit nun mehr fast 71 Jahren wird alljährlich wenigsten» einmal diese Frage beantwortet: Beide Parteien müssen, um nicht »Schneider" zu ein, 31 haben. 3. Der Spieler kann sich verbessern, solang« noch nicht auSgespielt ist. 8. »Schneider" ansagen ist nur bet Handspiel zulässig: eS wird jedoch meiste»» nicht mehr an- gewendet. *** Neffe Lateiner. »Kannst D« mir sagen, ob der Satz »ssevnäiun Korvins» kowividv» mamrm« ntil« «««" der klassischen Lattnität entstammt und wo er zu finden ist?" — Cicero, Vs ottiott», 2. Buch. Kapitel 8, letzter Satz be» 8 11. »** Dumme» Schaf. <20 Ps.) »Von 1914 bi» 1821 hatte ich eine Pension. Au» dieser Zelt sind mir «och zwei meiner Gäste Geld schuldig: 17 000 Mk. und 20000 Ml. au» den Jahren 1919 und 1920. Der «ine ist jetzt in Bonn, ant wortete aber auf meine» Mahnbrief nicht einmal. Der ander« ist jetzt in angesehener und gut bezahlter Stellung. Diesem übergab ich auch einmal Gegenständ« zur Aufbewahrung, dt« er ohne mein Wissen verkaufte. Außerdem hatte tch ihm auch Gläser. Betten und andere» geliehen, bekomm« aber nicht» zurück, nicht einmal ein« Antwort auf metae Mahnbrief«. Wegen der letzten Sach« Hab« tch mich au die Staatsanwalt schaft gewandt: aber auch dt« schweigt sich au». Wa» kann tch tun, um zu meinem Rechte zu kommen. Wieviel Prozent der Rechnung kann ich verlangen? Ist 28 Prozent zu viel? Jeden Monat nach Dollarbasi» umzurechnen, ist unmöglich, da kommt Unsinn heraus. Denn tm November 1919 stand die Goldmark 9R0. etn« Paptermark also 10 Pfennige. Also würden zwei sehr elegante groß« Zimmer, die mit Bett und Bedienung einen Friedenspreis von 180 Mk. hatten, damal» aber nur 400 Mk. kosteten, nur einen Wert von 40 Mk. haben. Schließlich käme überhaupt nicht» mehr heran». WaS soll tch tun?" — Hättest Du Deinen Namen nicht selbst gewählt, so ... na, der Onkel will nicht unhöflich werden! Da sitzt nun der Onkel, und Du sitzt tn Dresden, und da konntest Du in den Jahren seit 1921 nicht schon längst mal fragen? Die Ansprüche aus Miete und damit verbundenen Lieferungen oder Leistungen sind verjährt. Ob Du von Deinem zweiten Kunden ans die ihm geliehenen Gegenstände noch waS kriegen kannst, muß Dich eine Prtvatklage lehren. Geh' darum zu einem Rechtsanwalt! *** Dreißigjähriger Abonnent. »1. Wie reinigt mau Korbmöbel am besten? 2. Wann suhr di« Straßenbahn linie 6 »um ersten Male elektrisch durch die Grob« Plauensche Straße?" — 1. Di« Möbel mtt einer warme» Lösung von vitterkleesal» mtt einem kletnen Zusatz von Essig scheuern, sehr aut spülen und dann womöglich tn die Sonne setzen. 2. Al» Pferdebahn fuhr die 6 zum ersten Mal« 1890 durch die Große Plauensche, al» Elektrische am 28. November 1899. *** Unie ross izierSschu len. <1,10 Mk.) »Gibt«» tn Sachsen noch Schulen, wie sie früher dir Unterofstziervor- schule Struppen und die Nnterossizterschule Frankenberg und Marienberg waren, wo Schulentlassenen Gelegenheit gegeben ist. sosort die militärische Lausbahn zu beschreiten?" — Nein, solch« Schulen sind durch den Versailler Vertrag verboten. Nesse M ax tn Lübau. <1 Mk.) »Vielleicht bist Du tn der Lage, mir zu sagen, wie heute die Orte »Hermstat und Dtudtwcnier im Schwabelant" heißen. Nach einem alten Jnnungsbuch ist mein Urururgroßvatcr „gebürtig ans Herm stat, gelernt i» Studtwcyler im Schwabelant" 1732 i» Sachsen etngewandert." — Beide Orte haben sich in den verfügbaren postalischen Nachschlagebüchcrn nicht finden lassen. Achnltch klingt ja Hornstaad in Baden. Amt Konstanz. Weiler und Weyler gibt es eine ganze Menge mit verschiedenen Zusammen setzungen. Es wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als ein- mal an die Innenministerien tn Karlsruhe und in Stuttgart zu schreiben. *** Auto-Tuberkulose. »Ist für einen Lungen- tuberkulöse - Rekonvaleszenten das mehrmonatige tägliche Autofahren schädlich? Der Kranke hat eine offene Lungen- tuberkulöse gehabt, die nach seiner Behauptung durch Liege kuren tm Schwarzwald und in Arosa infolge von Vernarbung zur Ausheilung gekommen sein soll. Jetzt liegt wieder Husten, reiz und Temperaturanstieg vor. Ich erachte dies als einen Meinung nach müssen doch die Erschütterungen de» Auto- fahren» sür dt« frische» Vernarbungen deö angegriffenen LungengewebeS sehr schädlich sein und Zerreißungen der Narben begünstigen." — Gewiß können schwere Erschütte rungen selbst bet gut auSgehellten tuberkulösen Lungen, erkrankungen Zerreißungen der Narben und damit neue Er- krankung bewirken. Aber die Erschütterungen normalen Autofahrens tn unseren Gegenden und aus unseren Straßen dürften dazu nicht auSreiclwn. Jedoch droht einem aus» gehettten Lungcnpatientcn beim Autofahren von anderer Seite Gefahr. Fährt er im osscncn Wagen, so ist die Ein- Wirkung des Luftzuges und dadurch entstehende Erkältung wohl geeignet, Rücksälle hcrbetzuführen. Diese Gefahr besteht natürlich beim Fahren in einem wohl geschlossenen Auto nicht. Aber die von Dir geschilderten Erscheinungen, ,vie erneuter Hustenreiz und Temperaturanstieg, sollten den Patienten ge wiß mahnen, die Sache nicht leicht zu nehmen und sich sofort wieder tn ärztliche Beobachtung zu begeben. Eine Nichte. »Ist eS üblich, einen Schuldschein »urückzugeben, wenn die Schuld zurückgezahlt wurde? Erhält der Schuldner nur eine Quittung, so märe ja immer noch der Schuldschein in der Hand des Gläubigers. Namentlich bet Todesfällen könten ja dadurch Mißhclligketten entstehen." — Zunächst kann gesagt werden, baß eS üblich ist, einen Schitld- schetn nach Zahlung der Schuld zurückzugeben, auch wenn über den gezahlten Betrag eine Quittung ausgestellt worden ist. Weigert sich der Gläubiger, den Schuldschein herauszugeben» so dürfte eine Klage aus Herausgabe der Schuldurkunde Aus sicht auf Erfolg haben. *** Nichte Gertrud. »Kannst Du mir ein gutes Rezept für Biskuitteig mttteilen? Meiner gerät stets da- neben!" — 1. Kalt abgerührte BiSkuttmaffe: 260 Gramm Staubzucker und 10 Eidotter schlägt mab mit der Schneerut« in einem Kessel oder in einem flachen Topf zu einer sehr schaumigen Masse, die dtckfließend sein muß. Dann unter mengt man sie mit 250 Gramm sehr fein gesiebtem Mehl, setzt daS gewünschte Gewürz <Zitronenschalen- ober Banillen extrakt) und den steifen Schnee von 10 Eiern zu. 2. Warm abgerührt: Man schlägt dieselbe Grundmasse über schwachem Feuer so lange, bis die Masse ziemlich heiß ist, hebt dann da» Geschirr vom Feuer weg nnd schlägt die Masse so lauge fort, bis sie wieder abgekühlt ist. Darauf untermengt man sie mit 128 Gramm Kraftmehl und 38 Gramm feinstem ge siebten Mehl, Gcwürzzusatz und dem steifen Schnee von zehn Eiern. Schlagen, schlagen, schlagen! » HetratSsehusuchtvecke. In dleser HeiratSsehnfuchtSecke ivill Onkel Schnörk« nur die Wünsch« seiner Nichten und Nrssen zum AuSdrnck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen, die hierauf eingehenden Brief« an diese weiterznletten. Wer mit den Heiratslustigen tn Vrieswechsel »n treten wünscht, wird gebeten, fich de» Anzeigenteil» «usereS Blattes zu bedienen. Nichte Einsam <1 M), Vll. fett mehreren Jahre« Witwe, stattlich, mtt eigenem Geschäft, des Alleinsein« müde, sucht Herrn tn paffendem Alter ohne Anhang und mtt wirklich edlem «nd vor nehmem Charakter, am liebsten au» Beamten- und Lehrerkreisen. — Nesse deutscher Landwirt <1 M.t, 23, such« etn echt deutsche» LandwIriSinäbel. dt« ihn al» Frau glücklich machen mochte. Tr ist Praktiker, nicht unvermögender Landwirt, unbescholten tn ieder vr. ztehung und strebt nach baldiger Selbständigkeit, um sein Können sür dt« eigen« Familie zu verwerten. Tr sucht «in deutsches Mädchen mtt gleichen Eigenschaften und Wünschen, die bet gegenseitiger Neigung gewillt lst, den Gang durch» Leben mit Ihm zu wagen. — Nesse Gerhardt <1 M.). Anfang 89. kaufmännischer Beamter von guter Erscheinung mtt einigen tausend Mark Vermögen, sucht gutsituierte Dame, vielleicht auch Witwe. Die Vermittlung von Eltern und Verwandten würde Ihm angenehm sein, auch wäre Ein- hetrat nicht au»geschloflen. — Nichte GlückSruf <89 Pf.), »0, Halbwaise, würde gern auch an einem anderen Orte al» tn Dresden etn« Heimat finden, wett sie dort Pflichten hätte. Sie ist gesund, anpassungSsähig, offenen, heiteren Wesen» tkcin Flirtmädel). Alle HauSsranentugenden sind da sFehler sind abzugewöhnen). Sie würde rtnem treuen Manne sicher ein frohe» Heim bereiten. TS kommt aber nur wirklich« Zuneigung >« Frage. Tr möchte gesund, gebildet, aber nicht ,n sehr Weltmann sein, und seine Frau tn Höherer Stellung »der sretem Berns« an seinem Wissen oder seiner Arbett tetlnehmen taffen. — Nichte Späte» Glück lös Ps.), 18, au« guter Familie, gesund. Frohnatur, mtt sehr schöner Wohnung, reich- sicher Wüsche und Kleidung, wa» sie sich alle» selbst anfertigt, wie sie auch tabello» wirtschaften kann. Der Erwähnt« müßte den ae- btlbeten Stände» angehören, etn« sichere Existenz und wahr« Herzensbildung haben. — Nichte L i« sa <1,89 M.), 21, da» einzig« Kind, GutSbesitzerStochter, au» guter Familie, groß, schlank, sehr mnfikaltsch, versteht, einen guten HauSbalt zu führen, bekommt alle» Schöne, «a» nur zu einem gemütlichen Heim nötig ist, erstklassige Ausstattung tsi da «nd an Geld sehlt » auch nicht. Der Neffe, den sie wünscht, möchte am liebsten Doktor ober Fabrikbesitzer sein. — Nicht« Maria <1 M.1, 82, blond, schlank, natur- und musik- liebend, erstklassig« Schneiderin, Ausstattung vorhanden. Ihr« Schwester sucht für sie einen gebildeten LebenSkameraden mit gutem Tharakter. — Nichte F. R. 12 M.>, 8l, möchte schlichten, treuen, christlich gesinnten Mann recht glücklich machen. Er möchte, wie sie, aller modernen Oberflächlichkeit sernsteben und ein brave» Wetb und eigene» Helm zu schätzen wissen. Sie stammt aus guter Familie und ist als Wirtschafterin sirm tn allem OäuSlichcn. Auch verfügt sie über gute UmgangSformen. Für gute AnSstattung wirb, gesorgt. — Nichte Weihnachtswunsch lbü Ps.), 81, sehnt sich nach trautem Heim. Sie möchte gern einen der Neffen recht glücklich machen, ist groß, vollschlank nnd von sehr heiterem Gemüt. In jeder HauSsrauenarbelt ist sie durchaus gut bewandert und sorgt sür eine gediegene Ausstattung. Der Nesse möchte groß, 89 bis 49 sein und Sinn sür alles Gute und Schöne haben. ; No»iU»m>-t » FuN»-- - -I'uekV Slotte Nslm. püwvksl Uegr 1888 « 8«dette slrnk« 21