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crsvuen besuchte Htttvoet» L« S, Hai 1886 ca. MO faßte am Sonntag wird an alle Illauuntern »»na gestellt, einen Min! bezahlen. S) Dieteniaen . . ^ . M WW> hi» de» veelanaten Mindestloh» nicht erhalten. ... aus dem »Tivoli* chlüsfe: 1) Morgen, den S. Mai. ..... die Maurer beschäftigen, die Fvrde- Ilohn von 60 Psg. für die Stunde zu 'eilen. welche auf diese Aufforderung !. ist et " überlassen. Nontag Mittag hatten sich bei der Lobnkommilsion nur 230 Ge sellru gemeldet, welche die Arbeit niedcrgelegt batten. Man dark anncbmen. daß die Meister den Forderungen der Gesellen ohne Weitere- entsprochen haben. Die Berliner Steinsetzer verlangen ebenfalls eine Lohnerhöhung von 20 Prozent. Der englische Fischerkutter „Mazeppa" von 90 Neg-Tons Naum- gehalt. welcher »m vorigen Somuier auf einer Werst in Rostock für eine Fischrreisirma zu Hüll erbaut ward, hat nacy Angabe seines Führers in dem Zeitraum von 7 bis 8 Monaten rund 20.000 Mk. Bruttoertmg erbracht. Dieser reiche Gewinn spricht aus'S Neue für die Thatsache, daß die Hochseefischerei in der Nordsee, wenn sie ruvtig betrieben wird, sehr erhebliche Erträge zu liefern im Stande ist. icnde Thor zum Ezcni« durch starke, in die Erde zieren ausrückcn wollte, fand es das Thor tief eingerammte Bohlen seit verbarrikadirt ^ - aufgeworfenen geblatr" meldet. Kibliknm ttber- verrt ist, das selben Quelle r durch Zim- nierleute haden ausrichten lassen, so daß die Konunandanlnr einen Posten am Eingang ausstellen »uißtc. Nach einer anderen Angade ,ollen die Anstifter unbekannt sei». — Die Differenz zwischen Stadt- ratl, und Militär wegen Entrichtung der Eingangsabgabe für die an die dortige Garnison zu liefernden Naturalien »st ausgeglichen. Tie Intendantur des vierten Armeekorps in Magdeburg hat die Verpflichtung des MilitärfiSkus zur Zahlung nicht nur für die Zu kunft anerkannt, sondern wird auch stir die seit Jahresfrist einge- aangenen Brodiiescnmgen die Abgabe nachzahlen. Qesterreich. Ern Korrespondent der „W. Allg- Ztg." hat die Müken einer Rciie ans den eigentlichen Schauplatz der gali- z irhen Baucmbeweanna und eines stirindganges aus deniselben nicht geicheiit, um die Zustände ans eigner Anschaunng kennen zu lernen, und bekennt, dass es eine höchst traurige Wanderung gewesen, die er durchgemacht. Au? Schritt und Tritt, man möge seine Schritte in's Dorf oder auf's Feld lenke», begegnet einem eine Misere, für deren Bezeichnung jeder Superlativ zu schwach ist. Was man in Westgalizien zu lehcn bekommt, das ist eine Verkommenheit, die rbrcs Gleichen sucht. In meinem ganzen Lebe», erzäblt er. bin ich nicht so vielen Bettlern und so vielen Jammergestalten als in der Umgegend von Tamow begegnet. Ich habe auch nirgends so viele Schnapsbuden gesehen, wie lucr. „Die Bramitweinschänken nehmen bei rms im arithmetischen Verhältnisse zur allgemeinen Nvth zu". Zagte ein ergrauter OrtSvorstcmd. «Der bäuerliche Arbeiter »mb fick einen Theil seines kargen Lohnes in Fusel entrichten lassen, und allmälig wird der Zwang zur lieben Gewohnhert. Der bäuer liche Arbeiter aiebt überhaupt das Ausbeute-Objekt ab für die Gutsbesitzer und deren Spirilusabnehmer. die Scbankivirthe. Sie werden begreifen, dab der Arbeiter ihnen keine ncundschastlichen Gcstihle enlacgenbringen kann und, sobald er zur Erkenntlich seiner Lage gelangt, aus Mittel, und leien cs auch Gewaltmittel, sinnt, sich anS dieser Lage zu bekeien und an seinen Unterdrückern Stäche zn »ebmen. Das »st der Arbeiterstand ans dem Lande. Auch daö Verbätlnih des Häitslers und kleinen Bauern zum Gutsherrn ist sehr schlecht. In Folge der ganz ezccptioncllen Stellung des gali- zischen Adels gegenüber den Gemeinden tragen diese alle kommu nalen Lasten. Nicht genug an Dcni. Die Interessen des Groß grundbesitzers befinden sich mit jenen der Gemeinden nicht nur m keinem Einklänge, sondcrn zumeist in diametralem Gegensätze; wo nun die dwergircnden Interessen in Kollision gerathen, zieht in der Regel der Klei»besitz den Kürzeren. So stehen sich denn bäuerlicher Aibeilerstand und bäulerlichcr Grundbesitz einerseits und arislolra- tischcr Großgrundbesitz anderekseils feindselig gegenüber, und jedes Püvilcgnim, welches der letztere infolge seiner Machtstellung erzielt, mich nolhwendigerweiie eine Verbitterung der elfteren nach sich letzungen nicht vor. Der Botschafter und d>e Komtesse Mane zu Münster blieben unversehrt, nur fühlte der Botschafter eine leichte schmerzhafte Nachwirknng von der großen Erschütterung. Der übrigens mit anrrkeimenswerther Geschwindigkeit und Umsicht wieder in Ordnung gebrachte Zug langte dann mit Verspätung von einer Stunde in Pari- an. Frehcinet empfindet angesichts der Wendung in der griechischen Frage, die einem Ausschluss? Frankreichs anS dein europäischen Einvernehmen gleichkommt, das Bcdürsniß. seine Politik zu recht fertigen und bereitet ein Gelbbnch vor. Paris. Die hier im Jahre 1889 geplante internationale Arrs- stelluna rückt ihrer Verwirklichung immer näher. Ter Minister des Handels und der Industrie erläßt ein hierauf bezügliches Konkur renzschreiben. Alle französischen Ingenieure und Architekten können sich an der Konkurrenz bethciligen. Die Ausstellung soll umfassen das JndustriepalaiS und die benachbarten Gärten, die Esplanade der Invaliden, das Marsseld, die Quais und Böschungen zwischen dm beiden letzteren. Die ESplanade der Invaliden und das Jn- dustriepalais sollen durch eine Brücke oder ein anderes Mittel mit einander verbunden werden. Die Gebäude werden eine Fläche von 291,000 Quadratmetern bedecken, hierin sind 20,000 Quadratmeter der ersten Etage des JndustriepalaiS inbegriffen (das Erdgeschoß des genannten Palais bleibt für die Festlichkeiten mervirt). Von dieser 291.000 Quadratmeter großen Fläche werden 82,000 den schönen Künsten einaeriiumt, 26,000 der Alchitektur, 6000 den Kolonien, 90,000 den Maschinen und 118,000 den anderen Sektionen. Die Hauptkonstruktionm sollen aus Eisen bestehen. Die Preisbewerber können die Möglichkeit der Errichtung eines Eisenthurmes mit in's Auge fassen, der 126 Meter breit und 200 Meter hoch werden soll. Die Konkurrenten sollet» liefern: l) einen Hanptvlan im Verhält nisse von 1:6000, 2) einen Plan für das MarSscld und 2) Durch- schnittspläne und solche kür die Fahnden re. Die Kommission setzt an Preisen ans: 2 n 4000 Francs, 2 ä 2000 Francs und 6 ä 1000 Francs. Bei der Veröffentlichung dieser Kontiirrciiz ist das Ziel des Ministeriums gewesen, die Früchte aller der Arbeiten zürnte en. die eine große Anzahl sranzösstcher Architekten bereits seit fahren gesammelt hat. — Eine interessante Hcirath steht in der hiesigen Kiinstlerwelt bevor und macht viel von sich reden. Frätckein Ja- caneline Lffcnbacb. die Tochter des berühmten Overnkomponisten, heirathct demnächst Herrn Mnijsct, einen jungen talentvollen Maler. Italien. Leo XIII. hat in eigener Pcrivn und un besonderen Auftrag der Königin von Spanien seinen Staatssekretär, den Kar dinal Jacobiui. mit den Orden des güldenen Vlieses ilr höchst feierlicher Weise bekleidet. In dem offiziellen Schreiben des königlichen Ka- binets werden die von dem Kardinal in der Karolincnfrage geleiste ten vorzüglichen Dienste mit großer Anerkennung hervorgchvben. Spanien. Ter Bischossmördcr Galevle hat ans dem Gc- fängnin an den päpstlichen Nunlius und an den Kapitclsdekan einen Brief geschrieben, in welchem er seiner Neue über eine That Ausdruck aiebt, zu der sein Elend und icine Eitelkeit ihn getrieben habe: er bittet dcmülliig um Vciwendnng beim Papste, damit dieser ! ihm Verzeihung und Absolution ertheile. , Schweiz. In Bern wurden am 2. Mai durch einen wildgc- l wordenen Stier, der sich von seinem Führer loSgcrisscn und seinen j Lauf durch mehrere Straßen der Stadt genommen hatte, gegen 20 Personen verletzt, bis in der Nähe des Bürengrabens einige von einer Ucbuna zurückkebrende Schützen auf das wüthende Thier eine Salve abgaben und cs zu Boden streckten. Schwer verletzt ist auch öffnet, der Kommandant der städtischen Feuerwehr, Herr Marcuard, ein kräftiger Mann, der von dem Stier niedergeworscn, mit den Hörnern gestoßen und mit den Hufen gestampft wurde, so daß ihm ein ziehen. Da haben sie die Erklärung der Baucnmnruhe». So hat ,ich denn die Argrarsraae in Galizien mit einer Gewalt eingesührt. welche daraus schließen läßt, wie sic in Zukunft austreten wird." Im Bezirk Favoriten hat der Slchrrhcitswachlnann Mohr aui den Knischer Kowcnchitz aus seinem Revolver zwei Schüsse abge- fenert, weil dieser ihn darüber zu Rede stellte, daß er im Dienste mit eine»! Mädchen scherzte. Der Wachmann beiand sich m so voll- kruiikencm Zustande, daß er nach femer unter großem Znjaimiicli- lanse durch aus dem Aucnal herbeigeeiltc Artiltcriesvldaten crsvlg- icn Verhaftung nicht einmal veriwmiiicn werden konnte. Dem .Kutscher wurde die Nase zerschmettert. Der Wachmann wurde über ärztliche Anordnung aus die psychiatrische Abthcilnng gebracht, wo irm Geisteszustand, der gestört zn sein scheint, untersucht werden soll. Ungarn. Säininllichc Journale von Budapest feicm in be geisterten Artikeln die Thatsache, daß der Kaiser unerwartet zum Leichenbegängnisse des Jnstizministers Panier erschien und der Trancrceremoiiik im Sterbeziinincr bis zum Schluß anwvhnte. DieS ist der erste ähnliche Fall in Ungarn. Auch Erzherzog Josef war erschienen, desgleichen sümmtliche Hof- und Staatswurdenträger. Frankreich. Aus den Ausgang der Ersatzwahl in Paris, wo selbst Henri Rochefort, der freiwillig sein Mandat niedcrgelegt halte, emm Nachfolger erhalten sollte, durste man um so mehr gespannt sein, als der Radikale Gaulicr und der Parteigänger der Kommune Roche die einzigen Kandidaten waren. Die Opportunisten hatten diesmal auf die AnistcUmig einer beiondcren Kandidatur verzichtet, obgleich eine Zeit lang davon die Rede war, daß Paul Deroulede, der allerdings bereits zweimal Fiasko machte, zum dritten Male ausgestellt werden sollte. Diese Absicht wurde dann jedoch aufge- gebe», zumal der «patriotische" Dichter sich augenblicklich aus Reffen befindet, um. wie er cmpbatisch nnküudigen ließ, Propaganda für Frankreich, selbstverständlich im Sinne der Revanche, zu machen. So siegte der Radikale über den Kommunarden. Für den unter legenen Kandidaten Roche ist dieses Ergebniß um so weniger er freulich, als er sich nunmehr wieder in's Gesängniß begeben iiuiß, woselbst er die gegen ihn wegen seines Verhaltens in Dccazcville verhängte iüiifzehimwtintliche Strafhaft verbüßen muß, während er midenitalls als Deputirter für sich die ,,Unverletzlichkeit" eines solchen hätte beanspruchen können. Der Sieger Gaulier, Redak teur des „Navpcl". ein alter bewährter Republikaner, ist seit langen Jahre» im „Rappel" der Kollege des gegenwärtigen HandelsministerS Lockioy gewesen, hat mit Ausnahme Frevcinets sümmtliche Mini sterien und Minister bekämpft und verspricht in seinem Wahlpro gramm alle möglichen und unmöglichen radikalen und sozialen Re formen bis zur „friedlichen" Lösung der sozialen Frage im Gegen satz zu der von den revolutionären „Kommunards" beabsichtigten Lösung durch Feuer und Dynamit. Die Konservativen sahen dem Schauspiele ruhig zu, ohne sich hineinzumische». Für sic ist Gaulicr um nichts besser als Roche, und Roche wenig schlimmer alS Gaulier. Der Letztere will alles Bestehende aus «gesetzlichem Wege" Um stürzen, was Roche auf „gewaltsamem Wege thun will. Der „So le,I" bemerkt deshalb: «Es handelt sich für uns lediglich daruur, mit welcher Sauce »vir gegessen werde,» sollen." lieber den Unfall, welcher den Llscnbahiizng, in welchem der deutsche Botschafter Gras Münster von seinem Urlaub auS Deutsch- Imid mit seiner Tochter nach Paris zurückkchrte, zugestoßcn ist, wird ausführlich berichtet: Als der Zug sich der Station Tergnier näherte und in den Bahnhof entlaufen wollte, brach dem Lokomotiv- lührcr die Lustbremsc, womit gegenwärtig in Frankreich alle Züge versthcn sind, „nd es wurde daher dem Maschinisten unmöglich, den Zug rechtzeitig zum Halten zn bringen. So brauste denn der- iclbe »nt voller Kraft durch den Bahnhof Tergnier hindurch. Ein Weichensteller riß die Weiche hemm und der Zug fuhr nun aus ein Nebengleis, wo eine Neservemaschinc stand. Auf diese stieß nun der Zug und kam, da nizwische» der Lokvmotivfübrer Gegen dampf gegeben hatte, zum Stehen, wobei icdoch mehrere Wagen aus den Schienen sprangen und einige der letzteren brachen. Glück licher Weise stürzte keiner der Wagen »»» und eS wurde dadmch weiteres Unglück verhütet, welches »»»icrhi» ein entsetzliches hätte werden können, da der Zug auf einer Stelle znm Stehen kam. wo der Bahndamm mehrere Meter hoch ist und wo zugleich ein anderes Gleis kreuzt, auf dem in dcniscldrn Augenblick der Zug von Laon derankam, der nun jedoch durch Nothsignale und Notdpscise» noch rechtzeitig zum Anhalte» gebracht worbe» war. Durch de» furcht baren Stoß des Entgleisens erlitten eine Anzahl von Reffenden mehr oder minder erhebliche Kontusionen, doch fielen schwerere Ver- ahne enl- erletznng . . ge chcnkel zerbrochen, eine Hand durchbohrt und mehrere. geschlagen sind und sein Zustand, wenn auch keine innere stattgernndcn hat, ernste Besorgnis; erregt. England. London. Dir Nageiichmicde in Staffordshire und Worccstershire verlangten eine Lohnerhöhung und droyen,falls dieselbe nicht gewährt wird, die Arbeit einzustcllen. Die Zahl de» Strei kenden würde sich auf 15,000 belaufen. — Der Violmvirtuos Sara- sate gab amLSonnabend in St. James-Hall ein zweites Konzert vor einem außerordentlich zahlreichen Auditorium. -- Am Sonntag starb Lord Nedcsdale, der Vicepräsident der Lordkammer, im Alter von 81 Jahren. — Die große Ausstellung von Feuerspritzen, die am Sonnabend im Kgl. Aquarium von Wcstimnster eröstnet wurde, erfreut sich eines zahlreichen Besuches. Mehrere Proben wurden mit den Ausstellungsobjekten angeslellt, wobei ein Arbeiter durch den Schwnnghebcl einer Spritze getödtet wurde. Die Ausstellung uiiifaßl Feuerspritzen für die Schifffahrt, gewöhnliche Spritzen, Rohre mit Dauipsentweichung, imprägnirte Materialien und alle möglichen praktischen Mittel, um dem Brande zuvorzukomiiien oder ihn zu ersticken. Rußland. Das alte Projekt, in Jerusalem ein griechisch- orthodoxes Episkopat zn errichte», wurde wieder ausgenommen, weil »in» für nöthig erachtet, die Vollmachten des Vertreters Rußlands in Palästina zu erweitern. Diese Angelegenheit kam wifhrciid der Anwesenheit Edhem Paschas in Livadia z»r Sprache. Das neue Episkopat wird nur die Leitung der kirchlichen Fragen behalten, die weltlichen gehen ans de» russische» Geiieralkviisul über. Ter Kanz- leidirektor der Synode. Sablcr, begiebt sich nach Konstantiiiopel, diese Frage und den griechisch-bulgarischen Kirchcnstrcit zu schlichten, und wird das Athosklostcr besuchen, wv die Mönche beständig über türkischen Druck klagen. Türkei. In einer neuerdings abgcsandlen Cirknlarnote weist die Pforte aus das Rundschreiben Delijaiini's an die Präfekten hin, in welchem angedcutct werde, daß die hellenistischen Aspirationen Befriedigung erfahren würden. Griechenland. Man meldet auS Athen: Delijannis, welcher an der Frankreich gegebenen Erklärung sesthält, wird keine Antwort geben; die Abreffe der fremden Gesandten tvird unmittelbar er wartet. Die Einschiffung der Geimidte» wurde für den 8. Abends festgesetzt. Der englische Gesandte hat bereits Vorbereitungen ge troffen, dagegen zögert der ruispche, neue Instruktionen abwartend. Ei» Gerücht besagt, Deutschland und Oesterreich schlagen vor, der Türkei das Mandat zu geben, um Griechenland zur Abrüstung zu zwingen. Dre Mächte sollten den Kampf limitiren, einen Ausstand aus türkischem Gebiete hindern. Dieier Plan sei von Bismarck am 21. April vvtgeschlagei» worden; England proponire dagegen den Blocus. Die Vertreter der fünf Großmächte traten in Athen zu ciner Berathung zusammen. (Frankreich hüll sich also nochmals seitwärts.) Serbien. Am Sonntag wurden in ganz Serbien die Ur- den lntt. als in verschiedenen anderen Rollen. Seine erste Szene mit Oktavio und Questrnberg gelang ihm vortrefflich. Ec entlaste:.! das rechte jugendliche Feuer in der Deklamation, besonders Kaff und ausdrucksvoll am Schluffe in der Entrüstung über die diplo malischen Jntriguen gegen den vergötterten Wallenslei». Für das Empfindsame im Dialog mit Thekla ist er weniger ausdrncksin'ii.i. Infolge einer Zufallssügung erschien das erst am Tonnersrng vn abschiedete Irl. v. Olah wieder als Thekla aus der Bühne, diesmal als Gast. Das gastfreundliche Publikum brachte ihr lebbaste Sw» patbie entgegen. Nach dem kunstgerecht und lichtvoll voegesta genen Monologe (3. Akt) wurde sie wiederholt hervolgeeusen. w w renddiedewmidernswertheGräsinTerzky, Frl Ulrich.ailsiyrciiAppIans anlhest verzichtete. Die glänzendste Leistung des Abends, der Wallen stein des Herrn Porth, fand mit Recht am meisten Anerkennung. B. S. s „Wallen st ein'sTod" kommt wie die ersten Theile der Trilogie bei ermäßigten Preisen am Freitag zur Aufführung, ü Nächsten Montag, d. 10. d,. beginnt Herr Gr »inert vom Kgl. Theater in Hannover als Ferdinand in „Kabale und Liebe" scm OMstspiel rin Altstädter Hoftheater. Als spätere Gastrollen des zum Nachwlger des HermMatkowsky ausersehenen Künstlers sind einstwei len bestimmt: Romeo (am 14 ). der Prinz von Homburg (ain 17 und der Erbprinz vo» Bayreuth in «Zops und Schwert" (am 19. d. M tz Das trübe Geschick des Herrn Kammersängers Lorenzo Niese, welcher jetzt in Halle ciner Augcnvperation sich unterwiin. erweckt hier große, herzliche Thellnahme. Voraussichtlich wird D: Graefe dem ichwergeprüstcn Künstler das eine Auge heraus»chmcu. Au» jeden Fall »st der ausgezeichnete Sänger gezwungen, längere Zeit seine Wirksamkeit auf der Bühne einznstellen. -j- Herr Hosschnuspielcr Klein hat als Bühnenkünstler si b zwar die Sporen längst verdient, aber erst vor einigen Tagen wist lichc Sporen erhalten. Kurz nach seiner excellenten Darstellung ö. Majors in der Premiere des Lustspiels „Ter Man» von 60 Jahren" schrieb ciner der Herren Kavalerie-Osffziere an Herrn Klein, lad: auf's Liebenswürdigste nicht nur das Spiel, sondern auch die Ma ! des Herrn Klein, bemerkte jedoch schließlich, daß cs mit den Spore' nicht ganz reglemciitniäßig bestellt wäre, denn die Ulancmpwt: seien anderer Art. Ein paar Tage später sandte derselbe Qsüi dem Mimen ein paar feine, völlig vorschriftsmäßige Sporen. Nun ist der Herr Major vom Scheitel bis zur Sohle vorschri'tsgerec- , und selbst der schar'sichtigste militärische Kritiker könnte nicbis wst . an ibm mlSstcllen. p Das Stadttheater inKöln bringt demnächst eine neue cm aktige komische Oper, betitelt „D ie lustigen Chinesinnen oder „Ter schlimmste Teufel", von Heinrich Zöllner, dem hie' wob! bekannten Komponisten, znm Besten eines wohlthätigon ZweW- erstmalig zur Anssährmig. 1 Tie Opmnaffon des Kroll-Theaters in Berlin hat am 2, d, mit dem „Troubadour" begonnen. In der Titelrolle gastir'.e H ur Gritzinger vom Wiener Hofopcr»theater. den Grafen Lima l n Herr Brucks (das frühere Mitglied der Dresdner Hofbühne ge sungen. — Nächsten Montag, den 10. d., eröffnet Frau M a r - cella Scinbrich ihr dortiges Gastspiel als Lnem. Die unermüdliche Gastiviel-Priiizivalin Frl. Ad. Beruhe» e t hat das Stadllheatcr m Bremen zu einem Emcmble-Gastipic! a >, pachtet. Letzteres wurde am 2. d. M. mst Sardon's „Eypuennc unter günstigen Auspizien, mit Frl. Maffon in der Titelrolle, er öffnet. Von hervorragenden Schauspielkrästen werden westest'm Mitwirken: Frl. Panline Ulrich (als Donna Diana, Fedora, Köm Von der Betheiligung der Meininger ver'au'.cl lährigen) deutfchland, Rußland re. verwenden will. Possart's an der amerikanischen Tournee »ichs mehr. -j- Der Bassist der Wiener Hofvper, Herr Scaria, dem sein längerer Urlaub ersichtlich wohlthut, ist zum Aufenthalt abermals in Dresden eingetrofseii. 7 Ter außerordentlich fruchtbare Dramatiker Richard Boß hat wieder ein neues Trauerspiel. „Brigitta", vollendet. Tassellv ist vom Wiener Hosburgtheatcr zur Aufführung angenommen worden. h Der Allgemeine Richard - Wagner - Verein hat, um die Bayreuther Bühnenfestspiele sowohl in ideeller als m mate rieller Hinsicht wirksam zu lindern, auf Antrag der Ccnirallcitung beschloffcn, zu den diesjährigen Festspielen eine namhafte Zahl Ein trittskarten als Freikarten mittelst Verloofung an seine Mitglieder zur Vcrtheilung zu bringen. Durch Aufruf forderte die Centrallei- lung jetzt die zahlreichen Anhänger des Meisters und die viele» Korporationen, denen die Pflege idealer Kunstzwecke am .Herzen liegt, auf. das Lebenswerk Wagners durch Anschluß an den Allg. Richard Wagner-Berein zu unterstützen. (Der Jahresbeitrag ist nur 4 Mark). Das Recht der Theilnahme an der Freikarten-Verloosung wird dadurch erworben. ü Fräulein Marie Leonhard!, die gegenwärtig Wälschland be reisende Tochter des hiesigen rühmlich bekannten Landschaftsmalers, deren zutreffende Urtheile in musikalischen Dingen wiederholt den Beifall hervorragender Tonkünstler gefunden haben, schreibt von ^lhr Abends und schloß »im 'V»1 Ikhr Nachts. Titz Ouvertüre wurde für eine erste Aufführung recht ancrkennenswerth gespielt. Ter Kapellmeister E. Mascheroni dirigirte sic mit Begeisterung, und nach Beendung des Musikstückes brgch ein solcher Jubel lvs, daß es unverkürzt wiederholt werde» mußte. Tic Ausführung war die, ich möchte sage», naiv-komischste, die sich denken läßt, sowohl in Bezug ans Ausstattung als Darstellung. Eine häßliche, schlotterige Venus, ein Tanithäulcr, der aussah n»e ein angeputztcr, römischer Bandit, und ein Wolfram, der den Inbegriff gespreizter Manicrirt heit bildete! Tic Elisabeth sang Frau Bertha Bretho!; sie war recht gut; zwar kein Gedanke an die Vollendung dieier Rolle Lurch Misere AtUUI. 11111 V2,rV11I11.E 1111 X?l.'U,E1lVU1i^ ,-11'tLI« 1. e Mallen, aber immerhin von echt deutscher Auffassung MW .... Qvtzdein hatte sie gar keinen Beifall. Die seelische auf tlirkischem Gebiete hindern. Dieser Plan sei von Bismarck Tiirchlcbniig eurer Rolle wissen die Italiener eben nicht zu schätzen. — ' die " Empfindung wählen fü» die Sknpschtina beendigt; das Resultat derselben läßt sich noch gar nicht übersehen. Sowohl die Regierung, als auch die Opposition behauptet, die Majorität errungen zu haben. In viele» Wahlkreisen scheinen überhäufst keine gütigen Wahlen zn Stande gekommen zu sein; die Opposition beschuldigt die Behörden der Fälschung der Wahllisten und der Verhinderung der Stimmen- abaabe oppositioneller Wähler. Zahlreiche Verhaftungen oppositio neller Wcchlmünner fanden in den Kreisen Kragujevac, Scmcndria, Posaredatz statt, angeblich infolge Störung der öffentlichen Ruhe. Amerika. Die New-Aorker Streiks endigen ohne Konzessionen an die Arbeiter. In Chicago befinden sich 20,000 Arbeiter im Streik behufs der Erzielung eines achtstündigen Arbeitstages. Tic Holzarbeitgeber erscheinen minachgiebia. Die Fleischpacker und Eisen-Arbeitgeber sind nachgiebig. In Milwaukee streiken die Ar beiter ui den Brauereien. In Washington steht ein Streik der Bauarbeiter bevor. China. Um den Beherrscher des Reiches der Mitte in den Besitz einer ihm genehincn Ehehälfte zu setzen, ist der Befehl er gangen, daß sänuntliche Mandschu-Bcainte der höheren Rangstufen der Kaiscrstadt. Sehr günstige Llnssichten bieten sich, wie es heißt. der Provinz Tehe-Kaing, von ausgezeichneter Er- . - HA« - der Tochter eines gewissen Too Tai aus welche eine hervorragende Schönheit und Ziehung sein soll. Aeutlletou. 4 Altsti» dter Hoftl> eat«r. Bei der Aufführung von „Wallenstein'S Lager" und „Die Piccolomini" sah nian vorgestern überall volle Besetzung der Plätze, sogar im ersten Rang. Auch der künstlerische Erfolg mußte die Mitwirkenden erfreuen und auk- miiiitern. Nach dem Schlüsse des immer beliebten, durch Krast und Schwung der Dichterjprache, wie durch gesunden Realismus der Handlung wirkungsvolle» Wallenstein Vorspiels erhob sich stür mischer, langdauerndcr Bestall. Besonders erwähnenswcrth ist es, daß Herr v. d. Osten (erster Kürassier) sich zuletzt al« tüchtiger Sänger hervorthat. Er sang seine Strophe des ReiterliedcS ebenso klangvoll und wohlnüanclrt, wie die He»rr» Opernsänger. In den „Piccolo mini" interejsirtc der neue Mar. Herr Wallncr, der in dieier Partie weit bessere Gelegenheit, sein Können ai» den Taa zu lege», gefnir-. Uebernaiv berührte auch die Ausstattung der Oper. Schon ,m Venusberg erschien ein ganz gewöhnliches, unpassendes Ballet. Daun folgte die Dekoration mir der Wartburg, die hier zur Abwech-elung in den Apcnninen lag Im 2. Akt tam man beim Marsch gar i nicht auS dem Lachen heraus, so mkvmffch wirkten diese wäischcn Vertreter deS deutschen Rittertknms. Als Minnesänger traten lauter schwarzhaarige Banditengestalten aut. denen ihre Rollen offenbar böhmiicve Dörfer waren. Im letzten Alle zeigte sich die Erscheinung der Venus links zwischen ein paar Bäumen, grell grün bclcuchlcr und zwar ohne daß die Wartburg-Dekoration einen Augenblick vcr fchwunden wäre. AlS bereits Elisabeth s Sarg aus der Bühne er schien. saß Frau Venns noch da! — Nach dem Manch und nach dem Schluß des 1. Altes, sowie nach dem großen Finale crbob sich ein riesiger Beifallssturm. Das Lied an den Adendstern musste wieder holt werden. Das war die erste „Tannhäufel"-Alstsührmig im den nchmslen Theater Noms!" i Tic Fleisch m a n n'sche K u n st ausstcllung iin Aus- stclluilgsgebäude aus der Brühlschen Terrasse wird nächsten Sonn lag, den 9. Mai geschloffen. Der Besuch war während der ganzen Tarier der Ausstellung ein sehr lebhafter, auch baden die Ans slellungsobjekte, unter denen außer dem Kolossalgemälde von Roche große „Ter Bauernaufstand" mich 70 Gemälde meist Münchener Künstler, allgemein sebr angcsprochen. 7 Vom Bürgermeisteramt in Markt Weckelsdors (Böhmen) ging uns ein Schreiben zn. ans welchem wir Folgendes wiedcrgcben: „Unser Weckelsdors, weit bekannt durch feine herrlichen Felicn gruppen, ist der Geburtsort des verstorbenen Joseph Tchar schck, Lessen ruhmvolles Wirken in Dresden seinen Ruf alsKünst ler in alle Gauen Deutschlands (und in'S Anöland) getragen hat. Hier bat sich nun ei» Komitee gebildet, um dem vielgeäußerten Wunsche, sein Geburtshaus mit einer Gedenktafel zu zieren, nach ziikomnicn, und liofft, dasselbe ans Beiträgen der zahlreichen Bei ehrer und Freunde deS Gefeierten, über welche öffentlich guitiin werden wird, m den Stand gesetzt zn werden, eine solche des be rühmte» Landsmannes würdige Gedenktafel, vielleicht auch »och eine Tichatschek-Stittung errichten zu können. Möctnen sich doch recht Viele an dem rühmlichen Unternehmen bethciligen und dce aus den 80. Geburtstag Tichatschek's, den 11. Juli d. I., auberaum- tcn Enthüllunasseier beiwohnen." " Da in Nordamerika der öffentliche Verkauf von Spirituosen verboten, fo wissen sich die Nankcc's aus allerlei sinnreiche Wem ihr Schnäpschen zu verschaffen. In KamaS verkaifft man Bibeln, die nicht aus Papier, sondern aus einem andere» Material gemach: und »nt Branntwein gefüllt sind; ebenso aiebt cs mit Branntwein gestillte Spazierstöcke. In Jirischerlade» kann man Würste lausen die sich bei »ädere»- Unteriuchnng als Sclmapsflaschcn ciiipüppe.