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Dresdner Nachrichten : 05.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-05
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.05.1886
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MUnm An-y > NcNmnc !u" daü">Ä>> maitcil ct- Poücnicalilunci JmcrpU ii>-I„„c» 'ammNlitir rc>w»imiri« «n- nouccu ffri-ctriw!,«,, <»>. Sur ««' ü>>Ix kin-k' 9,'!->ni>i^rrne Irnui Eec- binduch Tageökatt für UolttiK, Mchm«. -esWrrntelr, KSistnkniC Irm-rnM Orn««« LusvLdI aller Arten tünmxrer unä praetmelmr Uei-ulienlcc, ru Uoeh/.eitk-, (iebnllu- t.'c^«-un<> 80Mi> i^e» b'ocit- b'tzierlielrlceito» de. de. in irväiegern-r Ilinuee, Luivrv - puli, Icirra- caltvu >»»! !>1uzelil»eu etc. Lvstellurissen irai-b Orclre. fr. paoiiimann, Zelllvtozolp. 30 i». 77.^7?^ KKIsnI LeliM« ,DrvkävL'L.,^L8oLsüdsrx 2. kadritc von anck ia cksa «mkvk«t«n dm rn ävo daedloivston Artikvlo Für ««««»-, Nn»«rlcib»>, tr, I«I»ti>, iiiklcvcrdttonl», -»«»«»trank- »«>»»» >«. Mttzt,« Prell«. ^ Pr' 8. Vr. »Ni,»,is»« «ur«»,l inbll ö>irlk>,-i-s>n i lni LNiroi» iÄ« tluoc. Llust. Lr«i»>>rr., dvriiijcdc Buchhandlung, iowi« direct. ^ ^«I'ÄiNSI» H i »ieln-., e„"I.. «,-dvvir!. Kidbrikat, rroiüs u. erkme, ch»g Illeier E 70, 80, 100 l'i. bi« 4 ällc., abrrep. b'ender 8. 10, 12, 15 bi« K 00 )lk., oekte b'ilet-llujp. 20 bi« 100 llllc. Koster, /» 1- 4 K I'onster n.isseiul, xu Oarnpeeisen. Oarcllnen-Psdeiie von MZ,1. ^ t>«»»l», 0rediIsii.1Vsl8«!nk»u«8tr.25, im «aus« cl. Violoria-Salvns. !?!- st II ditto creuan anl I'irma uncl 8ehaut'eii8ter xn aehteu. N kiok. MZ«r'8 §»MAl-8Nilk- II. ktzW-VMlI, ^ LMsms N-M.. Nr.lZA. 31. Ziliria«,. Aulla-t: 42M0 Srpl. ISkraiMiiortlickkr Rcdallcur tür PvIIlischkS Vr. Emil Bterev ln Dresden. Also gleich zwei Branntwemstcucrgesctze werden dein Reichstage unterbreitet. Er soll sich dann das beste ausmchen. Beide ergän zen sich nicht etwa, sondern der zweite Entwurf ist nur sür den Fall vorgesehen, daß der erste nicht den Beifall des Reichstags findet. Dieses Verfahren ist neu. Das kann jedoch nicht abhalten, der Lache näherzutrctcii. Die Steuersätze sind in beiden Entwtirsen nach Art wie Höhe gleich, blvö die Erhebung nach Ort und Stelle fl'll eine andere sein. Nach dein Prinzipal-Anttage soll die Kon- liilli Abgabe von den unter Stenerkontrvlc zu stellenden Kleinhänd ler» und Schänken, erhoben werden uno zwar aus Grund von Steuerbüchern über die bezogenen Spirituosen. Wenn diese Form d.r Erhebung dem Reichstage nicht gefallt, so schlägt der Eventual- cuiwurs vor, die Steuer vom Produccnten bez. vom Händler zu erheben und zwar dann, wenn der Spiritus aus den (mit kontro- lirlcu Lainiiielbaisius versehenen) Brennereien oder aus den amt lich verschlossenen Niederlagen in den freien Verkehr übergeht. Eine umständliche Kontrole ist bei beiden Erhebnngssormen nvthig; auf de» ersten Blick erscheint die Erhebung vom Producenlen bczw. Großhändler einfacher, als die Kontrole aller kleinen Schank- und Kramslellen. Die Höhe der neu einzusiihrcndcn Koiffum-Ahgabe ist t ili 1,2e-*Mk. für das Liier reinen Alkohols bemessen. In einer zweijährigen UcbergangSpcriode soll ein niedrigerer Sah erhoben werden, nämlich vom 1. Oktober 1880 bis 1. Oktober 1887 nur 40 Pu. von da ab bis l. Oktober 1888 nur 80 Pi. und von da an 1,20 Mk. siir das vollprozentigc Liter. Ter Ertrag dieser Konsum-Ab gabe ist aus 00 Millionen Mark für das erste, 130 Millionen Mark für das zweite Jahr und aus je 210 Millionen Mark für die fol genden Jahre berechnet. Deuniach hätte man tür das erste Jahr emc» Konsum von 2'.« Millionen Hektoliter reinen Alkohols ange nommen, vom dritten Jahre ab aber nur mehr einen Konsum von sichtlich 1'0 Millionen Hektoliter; man rechnet also daraus, daß in folge der Vcrtheuernng der Verbrauch sich um zwei Neuntel vermin dert. Neben der Koiisnnistener soll die Maischraumsleucr bestehen bleiben »nd zwar mit etwas Ermäßigung für die kleineren und et was Erhöhung für die größeren Brennereien. Diese Gesetze sind nur sür daS Gebiet der norddeutschen Brannt- weiustcuergemcimchaft bestimmt, da die Branntwein-Besteuerung ein Aescrvatrccht der süddeutschen Staaten ist. Jedoch nimmt man an. daß trenn es zu einer Neuordnung der Branntweinsteuer kommt, daun die siiddenUchcil Staaten freiwillig auf ihr Sonderrecht ver zichten. Das wäre im Interesse des Ganzen nur zu wünschen. Fragt mgn mm nach den Aussichten, welche die Branntweinsteuer- vo.lagcn »n Reichstage haben, so sind sie entschieden günstiger als beim Monopol. Ta kostete cs nicht viel Mühe, ein grundsätzliches Nein zu sagen. Bei den gegenwärtigen Vorlagen sind drei Ge sichtspunkte zu unterscheiden. Zunächst die Frage der Kontingenti- uu.g des Bcamitwcinvrcnnens. Es hat seine schweren wirthschast- lichm und politischen Bedenken, den gegenwärtig zufällig bestehen den Brennereien eine Art Monopol für die Branntiveinversorgiing LcutschlandS zu geben und ihnen vorzuschrciben, wieviel höchstens Oe brennen dürfe». Es widerstreitet den Begriffen von Gewerbe- tteiheit und Rechtsgleichheit, die bisher noch nicht mit Brennereien ucilehencn Gegenden Deutschlands grundsätzlich des Rechts ans die>e Industrie zu berauben. Hier müssen gesetzliche Büiasehasten ge'clinssc» werde», daß alle Dhcile des Reichs gleiche Chancen haben, sonst läuft die Sache ans eine Bevorzugung des kartvfsel- slhiiapsbieinicndcn Ostens von Preußen hinaus, uno einer der ver werflichsten Zwecke des Monopols würde „ns diesem Umwege wiedemin erreicht. Sodann kommt die stcueitechnische Seite in Be wacht. Ist die Konsiinistruer von angemessener Höhe? Läßt sie sich erheben ohne Schädigung berechtigter Interessen? Unzweifelhaft ist die jetzige Vorlage ungleich bester als der Mviiopolentwurf; Alles komim aber am die Bedürfniß- und Venvendungötraac an. Die Braimtweiiibesteileruiig mag so schön sein wie sic will, so ist sie doch emc Belastung des Volks, »nd eine Mehrbelastung wollen wir nicht, so lange nicht ihre ganz »nabwcisliche Nvthwenoigkeit »ach- gcwicsen ist. Nur wenn die Mehrcr-täge der neuen Branntwein- stcncr den Einzclstaaten znflicßcn, die damit aus anderen Gebieten Steiicrerleichterungen gewähren, ist auf Zustimmung des Reichstags zu lechnc». Selbstredend wird sich derselbe dann auch nicht weigern, dem Reiche selbst die Mittel zu gewähren, die für dessen Sicherheit in den jetzigen gefährlichen Zeitkäufen unentbehrlich sind. Die Gahrung in der europäischen Arbeitcrwelt hat bewirkt, daß man den ähnlichen Erscheinungen in Nordamerika nicht die gebüh rende Aufmerksamkeit widmete. Trotz seines fast zwanzigjährigen Bestehens ist der transatlantische „Orden der Ritter der Arbeit" in Europa ziemlich unbeachtet geblieben. Das hat zum Theil seinen Gmnd in der cigcnthiiiuiiclwn, dem Freimaurerorden Hochgebildeten Organisation der Arbeitsrittcr. Ihr Orden wurde 1867 ur Phila delphia von einem Angehörigen des ehrsamen Schneidekharrdwerks, den, Ziifchneidcr Stephrirs, gegründet. Es war ursprünglich ein Farlwereiu. der 6 Jahre lang teure Organisation geheim hielt. Das Mystische seines Treibens übte auf Ändere großen Einfluß aus, bald wurden „Logen" von Tischler», Schuhmachern, Buchdrucker», Eueiiarbeitcr» n. s. w. gegründet, die geheime Zeichen, Loosuiigö- wurte, unbekannte Beamte belaßen und in ihren für alle Uneinge weihten streng abgeschlossenen Zusammenkünslcn ei» auf das Gemnlh wirkendes EercmonieÜ und Ritual beobachteten. Viele dieser Logen gingen bald wieder ein, in mehrere» traten korrupte Zustände zu Tage! gewissenlose Beamte der Arbcitöritter beschwindelten die ..Brüder" um ihre mühsam dem Lohne abgcdarbtcu Pfennige. Nach heilige» Kämpfe» gründete man einen allgemeinen Bund, der sich »übt mein gegen die Ausnahme der verschiedenartigsten Arbeiter iträuble. stghlieicye Handwerker, Klcinindustrielle. Bcamie und Käufleute traten dem Orden der Arbeitsrittcr bei, doch müssen stets A« der Mstglicdcr- Gcfaiiimlheit Hand- und Fabrikarbeiter sein, die Geistesarbeiter dürfen nicht mehr als '/« ausmache». Ganz und unbedingt ausge schlossen sind Händler und Wirthe von Spirituosen, „weil sie das Familienleben schädigen", die Advokaten und Berufspolitiker, „weil sic meist gewissenlos und egoistisch sind", die Aerzte, „weil sie für ihre Unkenntnis! in ureduinischcn Dingen die Kranke» mit hohen Rechnungen belasten", endlich die Bankiers, „weil sie das Geld und den Kredit iiwnopvlisiren." Zu diese» Ausnahmen rnöac» die Ar- »Iricr>i»»«»»«ß»ie» skr »r, r> «»rdiNtntflen bcci«flu-i« Sirömua, ohnc «kskutNche vr«>! ÄnFliÜ oder Icichic «KN dcn^rlULen i <» »Hd, ^ ' r°"^>«d««W?"WzÄu«7""""""E"""' iDresden. 1886. Mittwoch, D MlN. ihm vor, dem Papste Schmeichcleicir gesagt zu haben. Sotlwn in r etwa nut dem Souverän, mir dem wir den Frieden wümch.n m knllnrkaimneriichcr Grobheit verkehren? Richter ichincichrlr W>. a Horst n»t Rücksicht anr die Wahlen girsihsalls. — Abg. Rsihlcr E weise diese Jnsini'.alion inst verdienter Mißachlung znriicl. — 0-e->t-. kanzlcr Fürst Bismarck bedauert diese Empfindung, er distniire g,c > - mit Richter, dessen höfliche gewinnende Formen ihm cmo.e.i.R. seien. — Weilerberathnng morgen. Pete r s b u rg. Eine anständig getlecdcle Dame seuerle gestcr" Nachmittag mehrere Revolversilmste a»t einen aus dein Senatt-gr bände heranslretenden jnnarn Rtann ab »nd verwundete leobt einen anderen Passanten. Tie Attentaten» ward verhaftet. B erliue r B ö r > c. Die fortgesetzte Baisse in österreichischen Bahnen übte einen allgemein nngiiniiigen Einfluß. Tic sigrtn Mindereinnalniicir der österreichischen Bahnen verstimmten. Da- Gelchätt entwickelte sich schwerfällig. Allenthalben waren Kear. riickgänge zu verzeichnen. Deutsche spekulative Bahnen vermochten die anfänglichen Besserungen nicht zu behaupten. 2H,gwerle ivar.n gcdrückt. der Nentcmnartt vorwiegend fest. Im Kassnvertehr' wäre»! Bahnen nachgebend, Banken ruhig und schwächer. Für Indulin.:> herrschle ivenig Jnieresw. dculiche Fonds und öslcrrcichi'che Priocn täten waren fest, Privntdistout l a Pro;. iZrn » rfurI «. M.. I. Mai. vrcdt« eri2>/„ LlaatSball» t^r> Lei», baidcu 8i. Gali^icr IM-Z, Estyrilcr gg.i.c. «uro«. u»aar. Gxldccui!. —- wollimrdt,. —. LrcSducr Pank —. Tie-cai»» aii. Ltil!. r>0 i r ». r. Mai. Nrc->! e'87.r>«. Ltaaisliaiin vui.va. romba-rcll leo.2-. - Kalizicr IM,!s->. kr-,l,N,al >12.50. Gold —. Pari». >. Mai. Lchlnt!. !»«,»« L', >2. '-Inlcilic iag,I7. Ntaliklicr aa.Ni. l StaaiSkiadn tgih,. Lombard«» LUö.ga. du. ivrioriiat«» —,—. Liiaiiicr !-7.r -. , Lcsi. Goldrrntr —. r?a>»»«r 35.-.W. Oltoina»«» .UI.UO. g-cs>. London. I. Moi. Lori». Il Mir IN Min. ksonlols lg» -I27:!cr ! »lug«» !>«-/,. Iialirncr U7>,n. Lombard«» »onv. Türkc» It->.... »vrrr. i fuiidir!« Amkrikancr I2>0:. ibrvc. Unqar. cpolbrrii!« Lcsicri. «>)«!». >«»>«!». Preutz. kkontol» lOth-. Eg»»«cr kb«,. Sicuc <ka>N>t«r !>2>.. Otlomai.- dank ll>Lnc.r-Ar»«» 8ög>. — Ttlunnu»»: Trau«. -- Wcitcr: Peächti». L r c e l a » , !. Mal, Nachm, citicircibcmarrlj. ZbirilnS U-. re» Liirr IVO Pro«. Pr. Mai g»»i »>.!>!>, vr. Inni-guli R.ag. Pr. 2>»»»s>.Lcpic>r. N7.r!», - »r> > r " - ^ j Roaacn Pr. Mai-Juni IN,«», Pr. J,»,I-J»l> I35.<w, Pr. Lcpi. Lctobcr >!->.»». nähme des Vcrsichenlngs- und Bankgcichaits durch den i-raat! Riita, laco pr. Mai-Jnn, -I1.W. hink «obulamarr« lt.rn bcr. - Wkl.«e: rrul-i. 8 > r I t i II .1. Mai, Slachm. 1 Ubr. «Lctrcibcmark». Lvcizc» nnocrinidcn, loco Itl—Iöt>, Pr. Mai-Juni tt>7,W, Pr. Zcpt.-Oci. rr>2,üg. üioanc» in vcräudlri, loco >2i—127. pr. Mal-Juni I2«.til>. Pr. Scptembrr Oclobcr ia.i.m. Uliibol malt, »r. Mai-Jnni -lg.'»», pr. Lcplcmblr-Lrtobcr -lä.ftu. . Spiriiu« rntua. locu NM, pr. Mai-Jnui NM, pr. Juli-Üiniinst MM, pr. -lngnft-srptrnibcr NM. Prtrolcum loco pcrlicnerl Nsanck l- . Pro«. Tara 11,25. Amitcrdam cProbultkih. i. Mai. iSchlng.s Wrizru pcr Juni —, pcr plovrmdcr 219. üioggcn pcr Mai I2I>, pcr Lctobcr —. beiter durch Wahrnehmungen aus nächster Nähe veranlaßt worden sein. Unbedingt zu billigen ist der Ausschluß der so lies verhaßten gewerbsmäßigen Politiker, zu welchen namentlich die Lchnaps- wirthe, Advokaten »nd Beriretcr der Hochfinanz in Amerika cur starkes Kontingent stellen. Gleichwohl verstanden sich die 'Advoka ten in die Logen cinzudrangc» und diese redegewandten, in der po litischen Jntrigue wohlbewanderten Stcllcnjäncr bilden eine große Gekalir für den Orden. Zunächst fielen die Sozialdemokraten und die Gcwertschakllcr wilthknd über de» mächtig erstarkenden Arbcilerhnnd her. Sie er lebten durch ihn einen gewaltigen Abfall ihrer 'Mitglieder. Na mentlich die geringe Bedeutung, welche die der europäischen Sozial demokratie verwandte Richtung in Nordamerika erlangt hat, ist ans die Konkurrenz des LlrbeitSeittcr-Ordcns zmückznfliliren. Dieser hat, indem er sich fast ausschließlich aus die Anwendung flicdlichcr Mittel zur Verbesserung der Lage der Arbeiter beschränkte, ganz anßcrvrdeirtliche Erfolge erzielt. In dem früheren Mechaniker Pvwderll). dem „Stnhlmcistcr". besitzt der Orden ein äußerst be fähigtes und treffliches Oberhaupt. Wir können unmöglich die ge schickte Organisation des Ordens im Einzelnen vorssihrcn: er baut sich ans Einzelgnipvcn, größeren Vereinigungen. Generalversamm lungen und einem Exekutivkomitee aus; die ganze Organisation ist jetzt bekannt, geheim gehalten werden nur die Namen der Obere» der einzelnen Gruppen und die Zahl der Mitglieder. - 'Man ichätzt sie jetzt im ungünstigsten Falle ans ttziO.W» mit gegen 48.000 „Gutslehcrn", d. h. Obmännern. Ein gutes Theil des Programms — das darauf abziclt, die uiigcrcchtc Änhänsuiig des Rcuhthnms in den Händen Weniger zn verhindern und dem'Arbeiter die Früchte seines Schaffens zn sichern — ist nicht bl es anderen Arbeiterver ein,gimgc» gemeinsam, fluidem das Gemeingnt aller christlichen Vvlkssrcunde auf der aanzcn Erde. Wir zählen dahin den obliga torischen Volksimterricht, die Abknrziiii/l der Arbeitszeit. Haftpflicht und staatliche Fgbrikinipcktion. Abschaffung der Bezahlung der 'Ar beit mit Waarcn statt mit Geld, Schiedsgerichte bei Streitigkeiten zwilchen 'Arbeitgebern und Arbeitern. Ärrbot der Kinderarbeit, gleiche Bezahlung bei gleicher Leistung für beide Geschlechter, lleber- u. s. w. 'Andere Forderungen sind spezifisch amerikanischer Natur, z. B- Abschaffung der Elfincscnarbeit und dcS Landmonopols. In die heiligste Jeinvschast ist augenblicklich der Orden mit den Sozial demokraten aeratben, weil er Produkliv-Geiivssenschaslen der Ar beiter anstrrvt. In einem späteren 'Artikel werden wir die Ansich ten des Ordensmeistcrs Powoerll, über die Streiks, das Verhältnis; des Ordens zn den anderen Arbeiterbünden und seine Aussichten darlegen. Reneftr Telegramme ver ..Dresdner Nackir." vom 4. Mai Berlin. 'Abgeordnetenhaus. Am Ministcrtllchc: Kultusminister v. Gvßler. Die Tribünen find dicht besetzt. 'Auf der Tagesordnung steht die erste Beralhung der kirchenpvlitiichcn Vor lage. 'Abg. Dr. Gneist (n.-l.): Seine politischen Freunde hatten mit der Mehrheit der Konservativen s. Z. üir die Maigesctze ge stimmt, in der Ucverzcugung, daß die Staatsregieriuig die von ihr für notliwendig erachteten Mittel zur Erhaltung der staatlichen 'Autorität bedürfe. Sie hätten ebenso für die weiteren lirchenpoli- tisihen Vorlagen gestimmt, die bestimmt waren, die Maiaesetze zu mildern. Auch das vorliegende Gesetz sei seinen politischen Freunden nicht uniympalhisch; sie könnten zum Theil sehr wohl siir einzelne Punkte dieser Gesetze stimmen. Tagcaen müßten sie an dem Grund gedanken der Maigcsetzgcbniig seslbalken und zwar nicht ans Feind schaft gegen die katholische Kirche. Leider wolle dieselbe keine Gleichberechtigung anderer Kirchen anerkennen. Es fehle uns das nationale Band einer einheitlichen Kirche. Tie beiden Kirchen ständen sich schroff gegenüber und crhicllcn Trennendes aufrecht. Was wäre aus Denlschland geworden, wenn jede Verinifchung beider Konfessionen verhindert worden wäre? Tic Weigerung der katho lischen Kirche, eine andere Kirche neben sich als gleichberechtigt an- zuerkcnnen. verhindere eine Verständigung. Abg. Kleist schließt mit dem Anträge, die Vorlage an eine Kommission zu brrweisen. — Abg. Dr. Windthorst will nicht auf die Rede Kleist s antworte», cs gäbe eine Zeit, zn reden und eine Zeit, zn ichweige». Seine Zeit zu schweigen fei gekommen. Das Centn»» stimme cinniüthig tür die Vorlage, wie cs auch ferner einmüthig Zusammenhalten werde. Es bleibe manches zu wünschen übrig, es nähme aber das Geborene an und verzichte auf die 'Amendements, sowie aus das Eingreifen in die Diskussion, wenn es nicht dazu provozirt werde. Er sei darüber erirent. daß die Regierung mit der Veenonng des Kampfes Emst mache. — Abg. Jagdzcwöki kündigt einen Antrag ans Streichung der Ausnahmebestimmung sür die Diözesen Posen und Kulm an. — Abg. Rauchhaupt: Tic Kouscrpaiipeii seien einstimmig nir die Vorlage, die von den Rechte», welche der Staat zur Erhaltung des Friedens nothwcndig brauche, nichts vergebe. Tic Maigesetze verschärften nur den Zwiespalt zwischen beiden Kirche». Tie ab lehnende Haltung der Nationalliberalcn beruhe ans dem Mißtraue» gegen die Kurie und gegen sich selbst. Das Mißtrauen gegen die Kurie sei unbegründet. Die Noten Jacvbini'S seien offizielle Akten stücke, nicht persönliche Meinuiigsäußerungcn. — Abg. Cuuy: Tic Nationalliberalen seien einstimmig gegen die Vorlage und hegen allerdings Mißtraue» gegen die Kurie. Die lonzedirte Anzeige ge währleiste nicht ein wirksames Einspruchsrecht des Staates. Der Kampf wird sofort wieder entbrennen^ wenn der Staat vom Einspruchs rechte Gebrauch machen will. Windthorst kündige bereits den Kampf um die Schule an, das sei nickt der Weg zuin Frieden. — Reichskanzler Fürst Bismarck: In der letzten Jacobini'schcn Note gewährte die einmalige Anzeige nur eine Abschlagszahlung, die definitive Aiizeigcgewayrung erwlgt mit der Promulgirung dieses Gesetzes. Er setze volles Vertrauen in den Papst, die gefaßte» Be schlüsse würden nur eine äußere Form sein. Die FrirdcuSgesiuming dc'kumentire sich erst bei der Aussührung. Er könne als leitender Minister nicht dauernd aus einem bestimmte» Partcislandpnnkle sichen, er müsse davon ansgchen, was dem Staate frommt. Er bitte die Vorlage ohne Polemik anzunehmen, die Kommissivus- hcrathuiig würde nur eine Amendming und Polemik sei». — 'Abg. P. Zedlitz: Ein Theil der Freikvnscrvalipen sei tür die Vorlage, weil er das Vertrauen zur Kurie theilt. Ein anderer Theil sei da gegen, weil in der Vorlage kein befriedigender -loclrus vivomli ge geben sei. — Abg. Seyffardt znal.-lib.) ist gegen die Vorlage. Er glaube an die iahrlnnidcclnnge Tradition der Kurie inehr alS an die Bismarck'sche Fiktiv» vom sriedlicbendcn Papst. 'Abg. 0!ich!er spricht im Namen eines Tbeils der Freisinnigen für d,e Vorlage. Ma» solle der Regierung nicht dieMachlmiltel lasse», die sic selbst nicht sür nöthig halt. Richter kritisirt in abiprechender Wesie die Verhandlungen nut der Kurie, die zu einer Niederlage des Fürsten BiSmarck geführt hätten. — Reichskanzler Fürst Bismarck: Tie Auffassung Richter'S von den diplomatischen Verhandlungen er scheine geradezu kindlich. Die einfachsten diplomatischen Formen erschienen ihm als etwas AnßcracwöhnlichcS. Atz» Richter werke Lokales uns Siichit'ches. — Ans der jetzige» Rückreise von Sibyllenort nach Dresden begriffe», verweilte Se. Mas. der K vnig mit den Prinzen Fried rich August, Johann Georg und Max in Begleitung des Flügelgdjutanten Frlmi. v. Malvrtie einige Zeit in Breslau. Es ivurven der Tom, das Museum und daS Nachhalls besichligt und darnach die Weiiihandlnng von Lübbcrt ». Soh» beehr!, wo selbst in den dazu mit Pflanzen dckvrirle» Räumen das Diner ei» genommen wurde. Frau Lübbert, die Jnhgbcrin der Finna, über- resihlc Sr. Maj. dem König ein Bongnct. welches dankend eut- gegeiigenommen wurde. Die hohen Herrschaften fuhren nach ea. l Vüstnndigem Aufenthalt mit dem fahrplanmäßigen Eilzng 2 Uhr 44 Min. nach Dresden weiter. — Morgen wird Ce. Kgl. Hoheit Prinz G eorg in Beglei-, tiing Sr. Excellen; des Generalleutnants v. Tschirflhky und des Herrn GcnerälniniorS Freihcrm S Byrn Abends gegen halb o Ulu. von Werdau aus mittelst Wagen kommend, in der Garnison Zw ickan cintrefsen und im „Hotel zur Tanne" Quartier neinneu. Se. Kgl. Hoheit wird am 7. d. M., Vormittags von 8 Uhr nb. l ie Bataillone des dortigen 0. Inf.-Reg. Nr. 133 auf dein Exerzier platze besichtigen. Abends 6 Uhr 43 Min. erfolgt die Weiterreise nach Chemnitz. — Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg nebst Familie haben gestern ihren Wohnsitz von der Langestraßc nach Hostcrwitz verlegt. — Te. Kgl. Hoheit der Prinz Georg begab sich vorgestern Abend in Begleitung des Chefs dcS Generalilabes Oberst Edler v.d. Planitz imd HaiipIinanir v. Stralenheiin nach Zitta». mir gestern den Patgilloiis-Pvrsielllingen des 102. Regiments beizuwohnen. — NcichSgerichtSealh Gustav Neiße erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom Verdienstorden. — Rach der Königsparadc treten die Ofsizierkorps zu Galadincrs in ihre» Kasinos zrifammcn, auch findet eine festliche Speisung der Mannschaften statt. — Gestern Vvrmiltaa unternahm Generalfeldmarschall Gra» p. Moltke mit seinem Nesse», Major v. Amt, von Blasewitz ana einen Ausflug nach Lohmen. Die Rückfahrt sollte per Dampfschiff erfolgen. An dem Ausflug betheiligte sich auch Obcrsilculnaur v. Schreibersliofen. — Das Kgl. Kriegsmiiiiflerium macht jetzt unter Bezugnahme aus die m Nr. l l deS diesjährigen NeichSgcsetzblattcs veröffentlich te» NeichSgeietze vom 2l. April 1880. betreffend die Abänderung des M i l i tä r - P eii s i v ns - G c s ctzcs vom 27. Jmsi 1871 und des Reichs Beaintcn-Gcsetzcs vom 31. März 1873 :e.ve- kamii, daß diejenige» in Pension stehenden Offiziere. Militärartte im Offizicrsrangc und Reiclisbeamtcii dcS königl. sächsischen Mili tär Kontiiigents. auf welche die erwähnten Gesetze Anwendung zu finden habe», die Anweisung der von, 1. 'April 1880 ab zahlbaren höhere» Pensionen innervalb der nächsten Wochen zngestellr eil,al te» werden, ohne daß c-s deshalb eines besonderen Antrags dcc'Be- thciligten bedarf. — An der bevorstehenden vierte» La n d eS - S inr o d c der evangelischen Kirche werden außer den in 27 Wahlbezirken ge. wählten 01 Abgeordneten noch folgende Mitglieder theilnehmcn: r>) von den i» eranfteiiei« beauftragten Staalsmstiistern lHerren von Nosiitz-Walllvitz und De. v. Gerber) berufen : die Heere» Over konsifloriallath Hofpredigcr Dr. Niiling. Oberkonsislorialrath Suv. cm. Tr. Franz. Oberbürgermeister Dr. Stübel. Kammcrherr v. Erd- inannsdvrf und Hnupimann a. D. Gras Vitzchimr v. Eckslädl, all- scits in Dresden: Konsistorialrath Pros. Dr. Luthardt und Kou sistorialralh Pfarrer Tr. Fricke in Leipzig: Lbcrstrchcnrach D>. Schmidt und Bürgermeister Löhr in Bautzen: Kammerhere von Zelmieii ans Liauchitz: b) von der theologischen Fakullät der. N»i- versilät Leipzig gewählt: Konsistorialrath Pros. Dr. Banr in Leip zig; e) von der ffiiislsichen Faknlkät der Universität Leipzig g> wählt: Geh. Hosralh Prof. Tr. Friedberg in Leipzig. Die Landes syiivdc wird alfl> 73 stmimhercchtigte Mitglieder zählen, daruiiier gehöre» 33 dnn geistlichen Stande an. — Tie Schwedische 'Akademie der schöllen Wissenschaften. Ge schichte und Alterlhumskunde in Stockholm hat Herrn Auhttett Oskar Planer in Lsitzen für seine Bemühungen. Erinnerungen aus ff- D AH t-v. -> . -! , 2.» fl- ff---' f-e?* ^ 7 ^ der Zeit Gustav Adovs zn faunucln. zum auswärtigen korreff'ondi- rende» 'Milalicd ernauiit.
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