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Aüv -Mg» -K-f-v - am Mittmach mar««». An den Dolomiten griffen die Italiener auf der Dvoda del Ancona und am Rufreddo au; beide ««griffe sind abgeschlagen worden. Im A da m el l o»G e b i et e wurden von den öfter» tzekchtsch-ungarischen Truppen 87 Alptnt gefangengenommen Staatssekretär v. Jagvw teilte im HauSbaltSauS. schusj -es Reichstages mit, daß die Entscheidung in der vnreii konischen Krage noch ausstehe. Der italienische Oberkvmmandierende Cadorna hat VH mit dem Generalstabe ins Treniino begeben. Alle italienischen Städte am Gols von Tarent «vardeu als zur KriegSzone gehörig erklärt. Die Novelle zum ReichSvereinSgeseh mit der Regelung der Gewerkschastsfrage ist »ach der Verabschiedung dwrch den BunücSrat dem Reichstage zugegangen. König Friedrich Slugrtft hat abermals zahlreichen Per lauen wegen besonderer vaterländischer Betätigung wäh rend der Kriegszeit Auszeichnungen verliehen. Die Z w i sch e n d e p u t a t i o n der sächsischen Zweiten Kammer zur Vorberatung der Vorlage über die staatliche Elektrizitätsversorgung trat gestern zusammen. Der neue Dresdner Stadtbaurat Prof. Poelzig wurde gestern nachmittag verbuchtet und in sein Amt Utagcwiesen. Mctteransage der amtl. sächs. La n b e s w e t te r w a r t e: Meist beiter, keine wesentliche Temperaturänberung, trocken. Nttenen Schäden bekomme. Die Vertreter von England, Rnsiland, Italien und Japan haben sich dieser Erklärung angeschlossen. tW. T. B.) Der Kongreß -es Verbandes der Slrbeitcrsvndikate der Seine Hat nach einer Besprechung der Frage deS l. Mai eine Ent schließung angenommen, die von neuem die am l. Mai 1915 angenommene Tagesordnung bestätigt. Der Kongreß billigte die Bemühungen, die dahin gingen, den Sitz deö Internationalen Sekretariats, der sich gegen wärtig in Berlin befindet, in ein neutrales Land zu verlegen. Ferner sprach er sich zugunsten des Vorschlages der amerikanischen Arbeiterorganisationen ans, -er für die gleiche Zeit, in der die Diplomateilkonserenz sich mit dem Abschluß des FricdensvertragcS beschäftigen wird, die Ab haltung einer internationalen syndikalistischen Konferenz fordert. In den Friedensvcrtrag solle» die Arbeiter- Interessen wahrnehmende Klauseln ausgenommen wer den. sW.T. B.j Rene Hilsstrnppen für Frankreich. b. Die „Schweizerische Tel.-Inf." erführt aus Athen: Griechische Pvstdampfer mit aus Aegnvten geflüchteten Griechen sind im Piräus eiugelaiifen. Die Reisenden er zählen, der Bierverband mache fieberhafte Anstrengungen, um die Truppen, die zuletzt bei den Dardanellen kämpften ^ und setzt inAegypten sind, nach Marseille zu schaffen. 150 Transportdampfer sind in den ägyptischen Häsen vcr- A sammelt. Bisher wurden über 190 000 Mann i?> nach Marseille transportiert. — In Marseille ist auch ein Kon- ^ tingent marokkanischer Truppen gelandet worden. ^ Sie wurden bis zum Abtransport an die Front in einer Marseiüer Kaserne nntergebracht. HS ^ LZ 6»,- sr SK! »» s Euglands Kriegsschiffverlnste. Der seemännische Mitarbeiter der „Times" widmet dem Untergang des Linienschiffs „Russell" einige trübsinnige Beirachtungen. Es ist das zweite Schiss dieser Gattung aus der Zeit vor der Dreadnought, dessen Verlust die bri tische Flotte seit Beginn des Jahres zu beklagen hat. Diesmal seien Menschenleben vcrlorengcgangcn, wogegen von „King Edward Vll." j,n Januar in der Nordsee alle gerettet werden konnten. Bis jetzt habe die britische Flotte zehn Linienschiffe eingebüßt, wobei von den 75V0 Mann ihrer Besatzungen 2250 nmgekvinmen seien. Schisse konnten allerdings in weniger Zeit gebaut als Seeleute auSgebildet werden, meint der Berichterstatter im Hinblick auf die Ver luste an Menschenleben vom „Russell". Dann heißt es weiter: „Die Kriegsverluste an Linienschiffen, die wir er leiden, nahmen stetig zu, wenn auch freilich nicht in be unruhigendem Maße. Wir begannen den Krieg mit einem guten Spielraum au „überschüssigen Schiffen", wie Oberst Ehurchill sie bezeichnete, und die Verluste blieben fast ganz auf solche Schiffe beschränkt, einschließlich des „Russell". Gleichzeitig erweist sich der Verlust an Kriegs- s chisf eu» überhaupt bei der britischen größer als bsMjeüer andern Flotte. Wenn man die in Dickinsons Aufstellung für 1911 angeführten Gesamtzahlen von fertigen Schiffen als Grundlage annimmt, so ergibt sich, daß Großbritannien Ist Linienschiffe von 58 eingebttßt hat: Italien 1 von st, Frankreich 2 von 2l, Deutschland l von 35: Rußland und Oesterreich habe» keinen Verlust. Während also bei uns der Verlust sich ans 17 Prozent stellt, erscheint er bei unscrn Verbündeten mit 11 und Ist Pro zent, wogegen Deutschland mit 3 Prozent wegkomml. t>. Französische Blätter, die den Untergang des eng lischen Panzers „Russell" kommentierten-, betonen, daß dieses die z w e i u n ö z w a n z i g st c seit Kriegsausbruch zerstörte S ch i s s s e i n h e i t der englischen Marine ist. Sie geben zu, daß diese Verluste wohl beklagenswert seien, aber durch Neubauten, an denen in den englischen Wersten ständig gearbeitet werde, ersetzt würden. Der Unterscekricg. Lloyds meldete Montag die Versenkung deS eng lischen Dampfers „Leudonhall". Das Schiff heißt, wie in zwischen festgestcllt wurde, „ Hendvuhall " und hatte 8S44 Tonnen. lW. T. V.) Die Minengefahr. l>. Nach einer Meldung aus London führte der ver senkte norwegische Dampfer „Mod" 604 Tonnen ttlenbenholz sd. h. Bannware). Ob das Schiss durch eine Mine oder ein Unterseeboot versenkt wurde, ist bisher nicht aufgeklärt. Tie Lage des englischen Kabinetts. Der parlamentarische Mitarbeiter der „Daily News" schreibt: Wenn die der Arbeiterpartei angehörcnden Minister nicht im Kabinett blieben, so würde dies das Ende des Kabinetts bedeuten. Wenn sie dagegen blieben, so würde die Regierung imstande sein, cS auf Neuwahlen ankommen zu lassen. )W. T. B.) Der ausfithrende Ausschuß des englischen Bergmanns» Verbandes hatte eine Sitzung in London, die von General Mac Kin- nvn und anderen Offizieren -es Kriegscrmteö besucht wurde. Diese erbaten die Unterstützung des Ausschusses, um IstOOO gelernte Bergleute für Tunnelarbeiten an den verschiedenen Fronten zu bekommen. Der Aus schuß betonte die absolute Notwendigkeit, den gelernten Arbeitern Löhne zu zahlen, die ihren gegenwärtigen Ein nahmen entsprachen. Unter dieser Voraussetzung würde man bestimmt die entsprechende Zahl von Leuten erhalten. General Mac Kinnon konnte diese Zusage nicht machen, versprach aber, die Angelegenheit vor das Kriegsamt zu bringen. lW. T.B.) Di« d««tsch«n Schiffe in Brasilien. b. Eine Havas-Meldung aus Rio de Janeiro besagt: Tie Unterhandlungen über den deutschen Vorschlag hinsicht lich der in Brasilien liegenden deutschen Schiffe blie ben erfolglos und sind anscheinend endgültig aufae- geben. lDcr Vorschlag ging bekanntlich dahin, daß die brasilianische Negierung die Schiffe pachtweise übernehmen «sd nur t» -er SLiteuschiffahrt verwende» jolleI »Fahler werden NAarchl arm acht * An die „U » » «srtedenrn* richtet sich im Leitartikel des „Salut pudlte* (Lyon) Vevmt Faucte,. in dem er sagt: Einige Franzose« mache« ein Gewerde daran», alles dauernd herunterz«reißen, seit Krtegsbeginn paßt i-ne» nicht». Unser Oberkommando sei unentschlossen und veraltet. Ich gebe die Nützlichkeit der Kritik und der Kontrolle, feien Ne auch ohne Wohlwollen, zu. auch die Zensurnotwend takelt erkenne ich an, deshalv hoffe «ch aöer. daß e» einem bescheidene» Provinzialen erlaubt ist zu sagen, weshalb er nicht mit allen Dingen einverstanden ist. Wir erkennen die Union ,»cr<« an, aber wir sind keine Narren, die man »um besten haben kann, noch sind wir so ermüdet, daß man un» gängeln mutz. Wir sind Bürger, die da» Wohl de» Staate» wollen. Wir sehen den politi schen Führern in» Angesicht, und tm gegebenen Augenblick fordern wir Rechenschaft» aber unter un»! Niemals vor dem Feinde! Unsere Auseinandersetzung mit den Macht habern kommt später. Sicherlich sind viele Fehler ge- macht worben: Die unglaubliche Naivität der Flotte an gesichts deS „Goeben" und „VreSlau" hat un» die Türkei gekostet. Infolge der betäubenden Langsamkeit der Engländer sind »ns die Dardanellen verloren ge gangen. Die Diplomatie Delcafsss hat uns -ie serbische Armee gekostet. Aber wer unter uns Ist ohne Schwäche! Die Oester- reicher und Deutschen behaupteten im Jahre 1914, zwei Feldzüge gleichzeitig gegen uns und Rußland führen zu können, aber mit welchem Preise müsse» sie bezahlen? War ihre Diplomatie in Italien etwa sehr erfolgreich? Ist sie es in Amerika? Löst die englische Regierung, deren wachsende Anstrengungen und Beharrlichkeit man bewun dern muß, ihre Aufgaben in Mesopotamien und Aegypten etwa in sehr bewunderungswürdiger Weise? lAllerdingS nicht!! D. R.) Hütte England nicht fast den Orient ver loren, als es Saloniki verlassen wollte? Hat der pracht volle russische Vormarsch in Galizien und den Karpathen nicht mit einem Zusammenbruch geendigt, Lank -er schuld vollen Unvorsichtigkeit oder — Zensurlücke — eines Ministers? Irren ist menschlich, und unser Land hat nicht das Monopol für Selbsttäuschungen. In der Schreibstube und ans der Parlamentötribiine ist es leichter, Vorwürfe und ironische Kritik zu üben. hBriand hat die Lage in Saloniki besser begriffen als seine Kritiker, die Engländer. Briand ist es auch geglückt, die tatsächliche Einigkeit der Handlung in wirtschaftlicher und militärischer Beziehung zn erreichen: man kann ihn ruhig einen großen Diener des Staates nennen. Man darf jetzt auch in der Provinz von den militäri schen Führern reden, weil es in Parts geschieht. Die weit gehendste Diskretion mag eine Sicherheit gegen Eitelkeit und Ehrgeiz sein. Aber man hört heimliche Angriffe gegen die Führer der Armeen, der eine ist zu zaghaft, zu klug und zn vor sichtig, der andere ist fast untätig! Alles dieses ist ungerecht und dumm. Wir können nur sagen, datz Frankreich in diesem Kriege den schrecklichsten Platz hat. Fast allein hat es den deut schen Stoß anszuhalten, die besten Truppen dieser als un besiegbar bezeichnet«.'»! Armee mit der gewaltigsten Artillerie stehen gegen nnS. Hinter den blutigen Wällen unserer Truppen bereiten ich England und Rußland vor oder stellen sich wieder her, wie man es ausdrücken will. Die Marne, Flandern, Artois, Ehampagne, Verdun sind erhabene Epochen, viel leicht darf ich sagen „unerwartete Siege"! Es sind Zeichen -er Tapferkeit aller Truppen, aber auch der Geistesgegen wart der Führer: ich fühle mich gedrungen, gegen ihre Tadelung zu protestieren. („N. A. Z.") gteviake Die Aitöivucherttng Italiens durch England. b. Nach einem ausführlich vorliegenden Texte seiner Rede sägte im Namen der italienischen Delegierten der Abgeordnete Drago, datz -ie Italiener zwar bereit seien, jede innere Steuer für den Krieg zu tragen, aber nicht eine willkürliche Besteuerung der Kohlen- und Getreideeinfuhr du r ch die englischen Schiffs reeder. Italien habe mit seinem Eintritt in den Welt krieg eine überaus hohe geschichtliche Pflicht erfüllt und wolle hieran keinerlei Bedingungen knüpfen. Aber es sei ihm von hohem Wert, datz gewisse Kragen sofort und endgültig gelöst würden, zumal die Probleme sich nach dem Kriege erst recht verschärfen würden. Wenn man von den Kämpfern an der Front Aufopferung fordere, so könne man dieselbe auch von den Regierungen erwarten. Auch Senator Marconi richtete an England die dringende Aufforderung, tm Interesse des Sieges über den gemeinsamen Feind Italien wirksamer cntgegenzukommen. Während in Eng land der Kohlenpreis nur um wenige Schillinge für die Tonne 'in die Höhe gegangen sei, habe er in Italien eine Steigerung von über sechs Pfund Sterling für Sie Tonne erfahren. Sollten die Frachtenpreise nicht sinken, so bedeute dies den unvermeidlichen Ruin einer Reihe italie nischer Industrien und eine starke Abnahme der wirtschaftlichen Widerstandskraft Italiens. Die „Stampa" stellt fest, datz Italien, das iährlich 19 000 Kohlentonnen vom Auslande beziehe, hierfür jährlich 820 Millionen Franken an das Ausland bezahlt habe. Da nun die Kohle von 30 auf 230 und 240 Franken für die Tonne gestiegen sei, so müsse Italien heute tm Jahre mindestens 2 Milliarden 300 Millionen Franken bezahlen. Dazu käme eine Mehraus gabe von 150 Millionen für die Gctreidefracht und ent- spiechendc Mehrausgaben für die übrigen Importartikel, so daß Italien heute an das Ausland 2^ Milliarden mehr ausgeücn müsse als ehedem. Wenn dereinst die Anleihen aufhörtcn und das Land Zinsen zahlen müsse, werde die Frage der Wechselkurse sich in seiner ganzen Unerbittlich keit zeigen. Eine österreichische Offensive in Tirol? Ick. Der militärische Mitarbeiter deS „Eorrtrre della Sera" schreibt, die Vorbereitungen der österreichischen Offen sive in Stidtirol ließen auf große österreichische Pläne schließen. Es sei nicht länger zu verbergen, daß das ita lienische Heer eine furchtbare Belastungs probe zu erwarten habe, wofür das Nrtillerieduell im Etschtale bas Anzeichen sei. Cadorna im Trentiuo. b. Nach der Zeitung „Jl Vencto" in Padua ist Cadorna nach dem Trenttno abgereist. Sin ans vielen Wagen be stehender Extrazug sei in Bassano itngetroffen» in -em Cadorna und sein Generalstab saßen. Der Zug habe außer dem viele Offiziere und Zugehörige zu den Speztalbirnsten und das gesamte für die Einrichtung des Komman-os nötige Material mttgesührt. Wohin -ie Expedition gerichtet sei, könne bas Blatt nicht Mitteilen, nur so viel, -ab es sich um das Trenttno handelt und daß der Aufenthalt -eS Kommandos dort eine längere Dauer haben werbe. Die Schiffahrt i« Golf von Tarent. Nach Mailänder Meldungen wurden all« italienischen Hafenstädte am Golf von Tarent als zur Kriegszoue gehörig erklärt. - Die deutschfreundliche Vtimmuug in Athen. Im „Secolo". dem Hauptorgan -er Franzosen Italiens, schreibt sich Enrico Leut, der Vertreter dieses Blattes in Athen, seinen Aeraer über dt« angeblich deutschfreundliche Richtung der griechischen Politik wie folgt von der Seele «„Secolo" vom 28. April): „In Athen haben die Deutschen das groß« Wort, da» Deutschtum hat dt« Oberhand. E» har sich hier zahlreiche Geister so stark erobert, datz der Freiherr v. Mirbach. Deutschlands Gesandter, eS für angezetgt ge- halten Hai, nicht erst mit den Goldsüchsen herumzuwersen. die der Baron Seenda 1??) fett langem «1t grösster Frei gaben sür die deutsch« vrovammda in der ans -t« brschetdene Summe von 10 MV Drachmen. Wozu soll man «och mehr auSgeben? Wozu, wenn «an überall nur deutsch sprechen hört? Wenn in de« Theater« nur deutsche» Zeug gespielt wirb? Wenn man in de» Kafseekonzerten nur deutsche Künstler zu Worte komme« lätzt? Wenn man. um nur ein Beispiel anLlsühren, »ei einer Galavorstellung zum Besten eines — Mtürlich nur in Berlin — mit einem Pret» gekrönten Konservatoriums, schüler», abgesebcn von der Ausführung eine» deutschen Schauspiel», gleich auch Programme in zwei Sprachen, in der griechischen und deutschen, verteilt! Wozu soll man auch noch weiter fpendteren. wenn die Regierung tn ihrer Politik nur das macht, was Deutschland zufriedenstell«« kan«! Wenn .... Ich könnte noch mehr ansühren. Aber da würd, ich vielleicht zuwett gehen.* Die griechische Politik verfolgt nur griechtsche Auter- essen, das weiß auch der „Tecolo" ganz genau. Datz Ne sich dabei in Uebereinstimmung mit Deutschland und seinen Verbündeten befindet, daran sind tn erster Linie oie Leute schuld, die dem «Sccolo" nahestehenk Da» mag man sich freilich tn Italien nicht gerne eingestehen. Sngltfchc Besorguiffe über die Lage in Griechenland. b. Der Londoner „Star" greift die ermltsche Regier««- wegen der Lage der Verbündeten tn Griechenland sHr scharf an und führt aus, datz die Nachrichten von dort sehr ernst und unbefriedigend lauten, woran wieder da» Kabi nett und namentlich die „Minister -eS Abwarten»" schuld seien, die seinerzeit gleichzeitig mit Sir John Simon hätten abtreten müssen. Die sehr gefährliche Lage tn Griechenland sei ein Erfolg der deutschen Diplomatie. Die einzige Lösung dieser Schmierigkeiten, metnt der „Star", wären einige entscheidende militärische Erfolge, denn unglücklicherweise ist das englische Ansehen gesunken, und am letzten fürchten wir, wir- eS noch mehr sinken. Deutsche und dnlgarische Truppe« in Dolra«. d. Der „Az Est" gibt eine Meldung de» „Petit Pari- sien" aus Saloniki wieder, wonach b e u t s ch e u n ö b u l g a- rische Truppen die Stadt und den Bahnhof von Dot» ran Mazedonien) besetzt haben. Rnmänische militärische Maßnahme«. K. Nach einer in Sofia eingctroffenen Privatmeldung läßt die rumänische Militärverwaltung alle noch ver fügbaren Verpfleg ungsmittel für die Armee reautrieren. Die bulgarischen Regierung»- kreisc haben zwar keine Bestätigung dieser Meldung er halten, glauben aber, -aß ste selbst, wenn sie wahr wäre, nichts Beunruhigendes enthalte, zumal da die letzten Kundgebungen rumänischer Staatsmänner und die Haltung der rumänischen Negierung durchaus nicht dazu angetan sind, irgendwelche Befürchtungen zu erregen. Es könnten daraus im Gegenteil sogar günstige Schlüsse ge zogen werden. Das GefmidheitSweseu im deutschen Heere. h. Znr außerordentlichen Tagung des mediztnt» schen Kongresses in Warschau haben sich aus ganz Deutschland und Oesterreich-Ungarn überaus zahlreiche Aerzte eingefunden. Zunächst begrüßte der Generalgouver neur von Warschau, General b. Inf. v. Beseler, di« etwa 1500 Teilnehmer zählende Versammlung. Er sagte: Wir Soldaten gedenken in tiefer Dankbarkeit der unermeßlichen Hilfe, die uns gerade von den Aerzten in diesem Kriege ge leistet wurde, nicht nur auf dem Schlachtfeld«, sondern auch gegen den schleichenden Feind, die Seuchen. Der General stabsarzt der Armee. KeldsanitätSchef Dr. v. Schj erntn g. begrüßte die Herren, die aus ganz Deutschland und den ver bündeten Ländern zum Kongreß gekommen sind, und kon statierte: Mehr als 24000 Aerzte stehen tm Dienste deS Heeres, davon zwei Drittel im Felde und ein Drittel in der Heimat beschäftigt. 3000 Aerzte widmen sich der Tätigkeit des Roten Kreuzes, daneben dienen bet mrS 4000 Aerzte der Zahnhetlkunde und 1800 Apotheker, ferner 92 000 Sanitätsmannschaftcn und Milttärkrankenwärter. Außer dem unterstützen uns tn der Heimat 72 000 Köpfe der frei willigen Krankenpflege und 22000 Köpfe tm Etappengebiet, unter denen besonders rühmend 6800 Kranken« schwestern hervorgehoben werden müssen. Tausende von Autos und Krankenwagen befördern die Verwundeten und Kranken von den Truppenteilen in die Lazarette, von wo sie 288 Lazarettzüge in die Heimat bringen. Tausende vor» Einrichtungen für Sterilisierung deS Wassers, zur Des infektion und zum Röntgen sind bet Miseren Truppen in Gebrauch. 26 große Felddampfwäschereien dienen in der Etappe zur Reinigung der Wäsche für unsere Feldlazarette. Hunderte von Einrichtungen zur Bekämpfung der Seuche« sind getroffen, unter anderem auch an der Grenze achtzehn große Desinfektionsanstalten errichtet, von denen pro Tag 100 006 Mann mit ihren sämtlichen Sachen gereinigt und desinfiziert werden können. Täglich gehen waggonweise von dem Hauvtsanitätsdcpot BerbanLmtttel und ärztlich« Utensilien an die Front, nm das verbrauchte zn ersetzen. Alle diese Einrichtungen würden nichts nützen, wenn nicht der Geist der Vaterlandsliebe und treuester Aufopferung, der Geist echter Wissenschaftlichkeit und des Bewußtseins, daß cs sich um -ie Existenz unseres Bater- londes handelt, in den Herzen aller unserer Aerzte walten würde. Nachdem auch der Vorsitzende deS Kongresses. Geh. Medtzinalrat Generaloberarzt HtS, der Tagung schwung volle Begrüßungsworte gewidmet, berichteten Oberstabsarzt Professor Dr. Hoffmann über den Schutz de» Heere» gegen Cholera und Professor Wenckebach, Wien, über Herz krankheiten bet Kriegsteilnehmern. Die Novelle znm ReichsvereinSqesetz. die der Bunbesrat Montag abend verabschiedet hat, ist dem Reichstage zugegangen. Die Novelle beschränkt sich tm wesentlichen aus dir Bestimmung, daß die 88 S «ub 1? de» Neichsvereinsgcsetzes (Verpflichtung zur Einrichtung von Satzungen, Ausschluß Jugendlicher unter 18 Jahren) Mnf- tig nicht mehr Anwendung finden sollen auf solche Ver eine (Gewerkschaften), die sich lediglich die Verbesserung der Arbeit-. und Lohnverhältnisse ihrer Mitglieder zur Auf gabe gemacht haben. Der Bürgermeister vo« Wien Dr. WeiSkirchner wurde in -en Freiherr« st and erhoben. (i>.) Die Sobranje-Mitglieder i« Budapest. Die Mitglieder der Abordnung der bulgarischer» Sobranje waren am Montag in Budapest Gäste bei einem Essen, da» Graf und Gräfin v. T«S»a tm Palai» de» MtnistcrpräsidtumS ihnen zu Ehren gaben. Der Minister präsident hielt dabet eine An spräche, in der er die Mit glieder de» bulgarischen Parlament» willkommen hieb und sodann sagte, der Eintritt Bulgariens in das Bündnt» der Mittelmächte war nur die Krönung de» Gebäude». Dieser Anschluß ist die logische Folge einer natürlichen Entwick lung, gegeben sowohl durch den bulgarischen Nattonal- charakter, al» auch durch die geschichtliche Rolle Oesterreich- Ungarn» auf -em Balkan. Der Gedanke, die Lösung der valkansragen tn der Freiheit und Unabhängigkeit der Val- kanvölker zu suchen, wurde zu allererst vor ungefähr 40 Jahren durch die damal» an der Spitze der au»wärtigerr Politik Oestcrretch-UnaarnS stehenden ungarischen Staats männer entwickelt. Der Ministerpräsident warf sobainr einen Rückblick aus die verschiedenen Phasen der Balkan- eretgnisse und sagte: Kaum hatte die Regierung, deren Bor- sitz zu führen ich die Ehre habe, sich konstituiert, als Bul- garten die harte Probe d«S zweiten BalkankrtegeS zu be- stehen hatte. Unsere Bemühungen. Ihnen den Bukarester Frieden zu ersparen oder dessen Revision durchzusetzrn. waren nicht von Erfolg gekrönt. Sie mutzten dies« große Ungerechtigkeit, diesen schwere« politischen Fehler erdulden- Ueverzeugt davon, daß diese Lage auf die Dauer nicht bald)