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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160503013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916050301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916050301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-03
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1916
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dar sei« könne. verloren wir nicht die Hoffnuna. später «in «letchgewicht ans dem Balkan zu schasse«, da- eine solche Ordnung der Dinge Herstellen würbe, dt« im Einklang« mit Leben-tnteressrn und nationalen de« ^ , , garten» steht. Der Viinisterprüsibent Bestrebungen Bul schloß mit folgenden Worte«; Sicherlich ist es nicht nur etu Spiel des Zufall», daß Bulgarien diesen denkwürdigen Abschnitt seiner Ge schickte unter der Herrschaft eine» König» erlebt, der mit de« Eigenschaften eine» groben Staatsmannes die Gefühle lebhafter Freundschaft für die Doppelmonarchte vereint. Bor kurzem erst batte ich die Ehre, aus dem Munde Seiner Majestät den beredten und rührenden Ausdruck dieser seiner Gefühle zu vernehmen. Voll ehrerbietiger Anhang- lichkett lade ich Sie ein. Ihr Glas zu erbeben aus die Ge- sundhett Seiner Majestät deS Königs Ferdinand, des Zaren der Bulgaren. In seiner Antwort erinnerte der Vizepräsident der Svbranje. Momtschilow, an die innige Freundschaft -er ungarischen und der bulgarische» Nation und sprach den Dank seines Volkes für die tatkräftigen Beweise von Ungarns Sympathie für Bulgarien aus. Bulgarien werde jederzeit bereit sein, für die ritterliche ungarische Nation dankbar etnzutreten. Der Name Tiöza sei in Bulgarien «nvergebltch. Sei es doch Koloman Tisza qewesen, der vor r>0 Jahren den Feinden Bulgariens zugerufen habe: „Weg mit den Händen von Bulgarien!" Er erhebe sein Glas auf den erhabenen König Franz Joseph und die ungarische Nation. — Am Abend wurde zu Ehren der Bulgaren von seiten der Hauptstadt ein Festessen gegeben, wobei der Bürgermeister Dr. Barczy die Gäste willkommen hieb. Namens der Abordnung dankte der Vizepräsident Momtschi- low für die herzliche Begrüßung. iW. T. B.j Di» deutsch - enftiische Konkurrenz und der Weltkrieg. Den Deutschen vom Weltmarkt zu verdrängen und sich an seine Stelle zu setzen, — das ist von Anfang an das wirtschaftliche Krtcgsziel Englands gewesen. Auch hier scheint aber, wie sich mehr und mehr hcrausstellt. die bri tische Rechnung einen Fehler auszuweisen. Man übersah nämlich in England, daß das sogenannte „Verdrängen" durchaus nicht ohne weiteres identisch ist mit einem »sich an die Stelle setzen". Freilich ist die wirtschaftliche Betätigung des deutschen Handel» und Gcwerbefleitzes seit dem Weltkriege in dem großen Bereich der britischen Kolonien, sowie den mit uns Im Kriege liegenden Ländern und endlich auch überall dort, wo wir vom Seeverkehr abgesperrt waren, zum Stillstand gekommen. Diese „Verdrängung" ist aber sicherlich nicht das Verdienst des britischen Kaufmanns gewesen, sondern dessen „Erfolge" hätten dort einsctzen müssen, wo der Krieg ohne sein Zutun den deutschen Wettbewerber ausgeschaltet hatte. Aber selbst in den britischen Kolonien und in den uns verfeindeten Ländern ist es den Engländern bisher nicht gelungen, den frcigcwordenen Platz einzunehmen. So hörte man schon im vorigen Jahre lebhafte Klagen aus Australien, bah dort nicht etwa der englische Kaufmann, sondern die japanische und nvröamerikantschc Konkurrenz an die Stelle der deutschen getreten sei. Klagen über kne wachsende Eroberung des indischen Marktes durch die heimische indische Textilindustrie einerseits und die japanische Einfuhr anderseits sind in Manchester neuer oingS an der Tagesordnung. Und aus Rußland veröffcnt lichte der „Manchester Guardian" am 7. Mürz 1916 die Zu schrift eines Moskauer Kaufmanns, welcher cs den Eng ländern zum Vorwurf macht, Rußland nicht in der er warteten Weise mit Maschinen und Fabrikaten versorgt zu haben. Die Zuschrift schloß mit den charakteristischen Worten: „Hun-crttansenbc unserer Landsleute haben ihr Leben «er loren, um Freiheit und Unabhängigkeit ihres Landes zu schützen und jetzt, wo Milliarden von Rubeln für den Krieg verwendet werden und Sic -och alle wissen, das, Rußland ei» durchweg landwirtschaftliches Land ist, welche» einen ungeheuren Reichtum in Nohstosscn besitzt, jetzt muß man an Sic, welche uns mit den notwendigen Geräten versorge» sollten, welche Le» russische» Industriellen die Größe und die gewaltige Entwicklung Fhres Landes zeige» und erkläre» sollten, die Frage richten: „W a s tun Sic?" Ist schon bas Versagen des englischen Handels auf den oben bezeichneten Gebieten für die Engländer eine arge Enttäuschung des Weltkrieges gewesen, so dämmert auf der anderen Sette auch heute schon die Erkenntnis in England auf, daß man noch viel weniger in neutral gebliebenen Ländern mit der Ersetzung der deutschen Konkurrenz ein leichtes Spiel habe. Charakteristisch, und für alle Deutschen welche an unserem Außenhandel und unserer Weltwirt schaft ein reges Interesse nehmen, überaus erfreulich, ist bas, was wir nach dieser Richtung einer umfangreichen Beilage des „Manchester Guardian" vom 18. April 191« entnehmen, einer Beilage, welche sich ausschließlich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas beschäf tigt. Auch hier zeigt sich die Tatsache, welche dem englischen Ausfuhrgeschäft während des Krieges einen so starken Strich durch die Rechnung gemacht hat: nämlich die Vcr teuerung der Frachten, welche die Konkurrenzfähigkeit der englischen Industrie auf dem Weltmärkte in stärkster Weise erschüttert hat. In dem Kapitel über den chinesischen Handel wird ansgeftthrt, daß schon bei Beginn des Krieges die britischen Kaufleute entschlossen gewesen seien und den Versuch gemacht hätten, die Hand auf den sogenannten „muck »nci truc!c"-Handel zu legen, d. h. den Ausfuhrhandel tn den verschiedensten Waren, wte Haaren, Saatgut usw Dieser Handelszweig habe zuerst die Aufmerksamkeit der Deutschen in China auf sich gelenkt, und man müsse zu geben, daß die Deutschen überaus erfolgreich in der Entwicklung dieses Handelszweiges gewesen seien. Die britischen Kaufleute hätten aber leider während des Krieges nur halb erreicht, was sie erwartet hätten, weil cs schwierig war, genügenden Frachtraum zu erhalten und die Frachtraten ständig in die Höhe gegangen seien. Sehr Interessant ist ferner bas, was über den Feldzug der eng ltschcn Farbenindustrie gegen die Herrschaft der deutschen Farbentndustrie in China gesagt wird. Die Anstrengungen, welche die neue englische Farbentndustrie bisher tn China gemacht hat, scheinen den Engländern selbst wenig Erfolg zu versprechen. Der „Manchester Guardian" muß geradezu gestehen, daß der deutsche Chemiker „sich mehr Mühe gäbe und ausdauernder sei als der englische": immerhin dürfe man die englischen Chemiker nicht für „das Fiasko" in der Farbenindustrie verantwortlich machen, „aber cs sei zweifelhaft, ob man dem englischen Geschäftsmann ebenfalls Vorwürfe ersparen könne: ihre Leistungen in anderen Zweigen angewandter Wissenschaft seien keineswegs be ruhigend". Demgegenüber sei „die Energie und Tüchtig keit der deutschen Verkaufs-Organisation schon seit Jahren ein Anlaß der Bewunderung für die englischen Färbereien gewesen". Ein weiterer Beweis für die Tüchtigkeit des deutschen Kaufmanns über Sec findet sich in der Be merkung, daß viele britische Industriellen die Ausschaltung des deutschen Kaufmanns in China durchaus nicht als wünschenswert betrachteten. „Die britischen Kaufleute tn China", so schreibt der „Manchester Guardian", „stellen keine Waren her, sondern verkaufen, und sie glaubten, daß der Verlust ihrer Feinde einen entsprechenden Gewinn für sie bedeuten würbe Für den britischen Industriellen aber, dessen Waren tn China verkauft werden sollten, war die Sachlage viel komplizierter als für den britischen Kauf mann. Die große Masse der Waren, welche von deutsche» Häusern in China verkauft werden, waren britischer Er zeugung. Dies« Häuser hatten verschiedene britische Agen- turen und wurden von den britischen Industriellen für so energisch, gewandt und erfolgreich iniMGeschäft gehalten, daß sie nur ungern die Beziehungen nbbrechen wollten." Schon tn FriedenSzetten ist von den Engländern, so z. V. von dem bekannten Schriftsteller Dawson, hervorgehoben iße Geheimnis deutscher Wirtschafts pakt« vestehe, Laß dt« Deutschen sich „Manchefter Guardian", nachdem er hervorgehobe« bat, der Straße, die MH« eine daß »te englische Maschtnentnduftrie bisher die durch den war verwüstet. Man sab ni Krieg, geschaffenen Vorteile nur wenig auSgenützt habe, zur Nachahmung deutscher Methoden. «Wte auf anderen Gebieten, so haben die Agenten der großen deutschen Jnbu- strteunternehmungen eine direkte Verbindung mtt bedeu tenden Kunden hergestellt, anstatt die Vermittlung der chinesischen Agenten zu benutzen. Sie haben die Gewohn heiten und die Gebräuche der Chinesen studiert, ebenso sich deren Sprache angeetgnet und die grüßte Geduld darauf verwandt, zu zeigen, welche Vorteile sich für jeden ein zelnen Fall aus -er Anwendung einzelner Maschinen er geben würden." Die Anerkennung,'welche das enttäuschte England der wirtschaftlichen Wirksamkeit der Deutschen im Ausland spenden muß, kann uns nur mit höchster Freude erfüllen und unsere Hoffnung auf eine kräftige Weiter entwicklung des deutschen Außenhandels nach dem Kriege stärken. England hat an Stelle der erwarteten Steigerung seiner Ausfuhr es erleben müssen, daß seine Ausfuhr von 525 Millionen Pfund im Jahre 1913, also etwa 10,S Milliarden Mark, aus 984 Millionen Pfund im Jahre 191S, also etwa 7,ü Milliarden Mark, zu- rückgiilg. An diesem Rückgang sind sicherlich Faktoren be teiligt, für welche der britische Wirtschaftsflciß nicht ver antwortlich gemacht werden kann, wie z. B. das enorme Steigen der Frachtraten, der Schiffsraummangcl, die Rekrutierungen, die verteuerte Nohstosszusuhr usw.: ander seits aber zeigt sich mehr und mehr, daß gerade angesichts dieser Schwierigkeiten die mangelhafte und zum Teil un moderne Organisation des britischen Ausfuhrgeschäfts und die rückständige Bildung der englischen Kanfleute in fremden Sprachen und Geschäftsmethoden sich bitter gerächt haben. Alles in allem aber ergibt sich, daß cs eine falsche Rechnung Englands war, wenn es meinte, dem englischen Kaufmann oder Industriellen werde ohne weiteres der Platz ziisallcn, den die Deutschen verlassen mußten. Auch hier zeigt es sich, daß man wirtschaftliche Erfolge nicht mit bloßer Gewalt erzwingen kann: solche Erfolge sind viel mehr das Ergebnis ständiger Arbeit und jener unermüd lichen Tüchtigkeit, welche man dem Volke, das sie besitzt, nicht entreißen kann. der schönste« der Stadt wa», uur räumende Trümmerkausen. Vom Postamts stehen nur noch die äußeren Mauern. Auch bas Gebäude der JnkermanS Bank und die beiden größten Hotels der Stadt, bas Imperial und Las Metropol. sind Schutthaufen. lW. T. B.j Ein bulgarisches Dementi. Sofia. Die Bulgarische Telegraphen-Agentur teilt mtt: Das Blatt „La Suisse" hat die Nachricht gebracht, daß der bulgarische Gesandte in Wien, Toschew, und der bulga rische Militärattache in Bern, Oberstleutnant Tjcher- wenakow, in der Schweiz im Einvernehmen mit tür kischen Delegierten mit Vertretern der Vierverbandsmächte Friedensverhandlungen pflegten. Die Nachricht entbehrt jeder Begründung. Das Gerücht hat seinen Ausgang von der Reise Toschews und Tscherwcnakows nach Gens ge nommen, wohin die beiden Herren sich in Geichäftcu be geben haben, die weder mit dem gegenwärtigen Kriege, noch mit dem zukünftigen Frieden in Zusammenhang stehen. «W. T. B.j worden, daß bas erfolge im AnSlan nicht des Zwischenhandels bedienten, sondern per der Sprache de» fremden Landes mächtig, die abschlüsse zustande brächten. Auch hier ermahnt und äfts- nun der Die neuesten Meldungen lauten: Staatssekretär Dr. Delbrück aus dem Urlaub zurück. Berlin. Der Staatssekretär des Ncichsamts des Innern Dr. Delbrück ist von seinem Urlaub zurückgckchrt und hat die Geschäfte seines Amtes wieder übernommen. (W. T. B.j Aus dem Hanptanüschusse des Reichstages. Berlin. <Eig. Drahtmeld.j Im Hauptausschnsse des Reichstages kritisierte ein Redner der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft tm Anschluß an die Vorgänge am 8. April die Geschäftsführung des Präsidenten und ver langte Sicherheiten dafür, daß künftig die Redefreiheit nicht mehr eingeschränkt würde. Der Präsident des Reichs tages erklärte, daß er sich in eine Kritik seiner Geschäfts führung nicht einlassen könne. Er übe das Amt nach bestem Ermessen und auch in Anbetracht der Pflichten, die er gegen das Vaterland habe, aus. Ans der ausländischen Presse und aus Aeußcrungen gefangener feindlicher Offiziere sei ihm bekannt, wie schädigend das Auftreten deZ Abgeordneten Dr. Liebknecht für unser Vaterland gewesen sei. Der Präsident erklärte schließlich, cs sei seine Pflicht, sein Amt so zu führen, daß solche Schädigungen verhindert oder doch möglichst gemin dert würden. In gleichem Sinne sprachen sich Redner der verschiedenen bürgerlichen Parteien aus. In der Abstim mung wurde der Antrag Ledcbvur gegen drei Stim men ab gelehnt. Der Antrag (Resolution) ging dahin, 1. Es ist unzulässig, daß durch das Präsidium des Reichs tages die Presse zu beeinflussen versucht werde, einen von ihm selbst fcstgestelltcn Bericht über eine Sitzung des Reichs- tgges oder einen Teil eines solchen zu veröffentlichen, wenn jeder andere Bericht dadurch ausgeschlossen werden soll. 2. Der Präsident wird ersucht, Vorkehrungen zu treffen, daß die Redefreiheit nicht beeinträchtigt und daß der Redner an der Ausübung seines parlamentarischen Rechtes nicht gewaltsam gehindert wird, wie dies am 8. April gegenüber dem Abgeordneten Dr. Liebknecht geschehen ist. — Der Etat des Reichstages wurde genehmigt, worauf sich der Ausschuß der Beratung des Kapitalsabfindungsgesetzes zuwandte. Gute Ernteansstchten in Süddentschland, i>. Karlsruhe. (Ctg. Drahtmeld.j Nach übereinstim menden Meldungen aus allen Teilen Süddeutschlands ist der Stand d e r W i n t e r s a a t, der Feldfrüchtc und der Obstbäume ausgezeichnet und berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Durch die Aprilnachtfrvste entstand keinerlei Schaden. Mit dem Schnitt des grünen Futters wurde be reits vielfach begonnen. Der deutsch-französische Vcrwnndetcnaustansch. Konstanz. Am Montag abend ging der erste Zug mit erholungsbedürftigen und kranken Franzosen, von denen in letzter Zeit eine große Anzahl sich hier ver sammelt hatte, nach der Schweiz ab. Esist täglich ein Zum Anschlag auf die bulgarische Gesandtschaft in Athen. Sofia. Nach einer Mitteilung von zuständiger Stelle hat der griechische Gesandte Raum dem Minister präsidenten Radoslawow das Bedauern der griechischen Re gierung über den Anschlag gegen die bulgarische Gesandt schaft in Athen auSgedruckt. Der Ministerpräsident er widerte, die bulgarische Negierung habe an der Loyalität der griechischen Negierung niemals gezwcifelt. Es sei staunens wert, baß der Äierverband noch mit derlei Mitteln auf einen Erfolg rechne. Die bulgarische Regierung hoffe, daß man den Täter ergreifen werde. (W. T, B.j Die Verhandlungen über den Serbcntranöport. Paris. tAgence Havas.j „Petit Journal" erfährt aus Athen, daß es unrichtig sei, daß die Verhandlungen be treffend die Durchfahrt der serbischen Truppen durch Grie chenland durch die ablehnende Antwort Skulubis' beendet seien. Die Unterhandlungen werden sortgeführt. (W.T.B.j Straßcukundgebuugcn gegen den Krieg in Rumänien. Bukarest. Die Sozialisten haben gestern eine öffentliche Versammlung abgehalten, an weiche sich S t r a ß e n k u n d g e b u n g e n gegen den Krieg an- schlvssen. Es ereignete sich keinerlei Zwischenfall. tWTB.) Rücktritt deS montenegrinischen Ministerpräsidenten. Paris. Die Agcnce Havas meldet: „Petit Parisicn" erführt aus Bordeaux, daß der montenegrinische Ministerpräsident Lazar MiuSkcwitsch seine De mission überreicht habe. Der montenegrinische Ge schäftsträger in Nom, Radowitsch, sei nach Bordeaux be rufen worden. tW. T. B.j Seitliches im- sächsisches. 3. Mai 19(5: Versenkung eines englischen Unterseeboote» durch ein deutsches Marinelustschiff. Zug mit etwa 500 Kraulen vorgesehen. Die Züge verkehren von Konstanz bis Bern direkt, wo die Verteilung an die verschiedenen Kurorte stattfinöet. Der Austausch Ser invaliden Kriegsgefangenen zwischen Deutschland und Frankreich beginnt demnächst wieder: der Tag ist noch nicht genau festgesetzt. Montag abend ist der stellvertretende Kommandierende General des 14. Armeekorps mit einem großen Stabe von Vertretern des Kriegsministeriums aus Anlaß des bevorstehenden Austausches hier ein- getrofferu (W. T. B.j Die verwundeten Kriegsgefangene« in -er Schweiz. Bern. Die Unterbringung kranker Kriegsgefange ner in den Kurorten der Schweiz geht weiter. In der letzten Nacht ist ein Zug aus Lyon mtt 817 Deutschen um 2 Uhr 80 Min. tn Bern angelamgt, dessen Fahrgäste nach kürzerem Aufenthalt weiterreistcn, um in Olten und Zürich auf die einzelnen Landesgegenbcn verteilt zu werden. 141 kommen nach dem Kanton Glarus, 44 in den Kanton Appenzell, 42 nach St. Gallen, 83 nach Ragaz, 43 nach Chur, 80 nach Davos und 84 nach der Zentralschwciz. (W. T. B.j „TimeS"-Berichte über de« irische« Aufruhr. Amsterdam. Wie ein hiesiges Blatt meldet, hat die Times" eiste Schilderung der Ereignisse in Dublin von einem Augenzeuge« erhalten. Danach verließen Sonntag früh gegen v Uhr 600 Sinn-Feiner als Gefangene Sie Hauptstadt. Die Leute sollen ganz demoralisiert gewesen sein. Nur einige haben Uniform getragen, die anderen be fanden sich tn einem elenden Zustande. Am Sonnabend abend war der Führer der Aufständischen. Pearcc, nach dem Hauptquartier des Militärs gegangen und hatte sich be dingungslos ergeben. Sodann waren die Rebellen aus den zerstörten Stadtteilen zum Vorschein gekommen. Auf der Post wurde Sonntag früh die weiße Fahne gehißt. Im medizinischen Collegegebäude hat man, nachdem es erobert worden war, 200 Berwundete gesunden. Während der letzten drei Tage war die Lebensmittelversorgung schwierig geworden. Die Geschäfte waren entweder ausverkauft oder verbarrikadiert. Am Freitag konnte man kein frisches Fleisch mehr bekommen. Die Rebellen wurden offensichtlich von der irischen Bevölkerung unterstützt. Die Haltung der Nationalisten war für die Rebellen eine bittere Enttäuschung. Nach der „Times" sind verschiedene Taten entsetzlicher Wildheit bekannt geworden. Unschuldige Bürger wurden kalten Blute» niedergemacht, unbewaffnete Polizisten wurden niedergeschoffen. Tins der chünsten Kebäud« in Irland und das wichtigste Industrie- zentrum von Dublin sind tn Trümmer geschossen. Wie etzt bekannt wird, ist der Rebellenführer Connolly nicht tot, sondern gefangen. Nach dem Bericht eine» anderen Korrespondenten der „Times" soll die Gackville-Street einen unbeschreiblichen Anblick -argeboten habe«. JedeS Gebäude - Eencnuungc», Versetzungen nsn>. im össcntlicheu Dienste. Verwaltung der indirekten Abgaben. Versetzt: Zollassistent Schmidt vom Zoliamle Niesa znm Hauptzollamte Zwickau und Zollassistent Z t m m e r m a n n vom Hauptzollamle Dresden II zum Hauptzollamle Meitze». —- Pensioniert: Hauptzollamisrendaut K r e tz s ch in a r in Zwickau und Zoll- ässisteni Brockaus in Zittau. — Entlassen: Zollassistent Z i m m c r m a n n in Eibenstock. — Kriegsanszcichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten: Unteroffizier d. N. Richard Hause, Inhaber der Fricdrich-August-Medaillc: — Unteroffizier d. R. Max Paul bei einer Etappen-Krastwagenkolonne: — Unter offizier Walter Fleck, Offiziers-Aspirant im bayerischem 1. schweren Reiter-Regiment, Sohn des Stadtbaurats Fleck, Dresden: — Unteroffizier in einer Landwehr-Pioniec- Kompagnie, 2. Armeekorps, Hermann Hassel. — Die Friedrich-August-Medaille in Silber erhielt der Eisendreher, Unteroffizier der Landwehr Karl Hcrikncr. — Kriegsauszeichnungen an sächsische Staatsbeamte usw. Es erhielten: Bei der Verwaltung der indirekten Abgaben: Las Albrcchtskrenz mtt Schwertern Steuerauiseher Otto in Oschatz; die Kricdrich-Augusl-Mcdatlle in Silber am Kriegöbandc Zollausscher Gross in Chemnitz und Lohnarbeiter Grü lieber» in Leipzig (Ij: die Friedrich-August-Medaille in Rronzc am Kriegsbande Lohnarbeiter Dübel in Leipzig (I>: das Eiserne Kreuz 2. Klasse Obersteucrausseher Pohler in Chemnitz, Grenz- aussehcr S t e i n b r li ck in Giotzschönau und Anitsdicner Mittag in Ebcrsbach. — Der Flugzeugführer Leutnant Rudolf Steinbach, der kürzlich mit dem Eiserne» Kreuz 1. Klasse geschmückt wurde, erhielt abermals eine hohe Auszeichnung, indem ihm der König von Bulgarien in Anerkennung seiner hervorragen den Flicgerdicnste im bulgarischen Hauptquartier das Ritterkreuz des Bulgarischen Militär-Verdienstordens «ist Schwertern verlieb. Leutnant Steinbach weilt zurzeit auf Erholungsurlaub hier bei den Eltern im Psarrhause der Aufcrstchungskirche. — Aus dem Felde der Ehre gefallen: Am 1. Mai starb in einem Feldlazarett Herr Johannes Kormanu, Fähn rich im Feldartilleric-Regiment 64, Inhaber des Eisernen Kreuzes und der Friedrich-August-Medaille. Sohn des Herrn Geh. Jnstizrats Dr. Kormann in Blaseivitz: — Friedrich Adolf Pilz, Jnf.-Negt. 192/7. — Todesfall. Vorgestern starb hier nach kurzer schwerer Krankheit Herr Architekt Richard Schleinitz, König!. Sächs. Baurat, der durch sein erfolgreiches Kunstschaffen in weiteren Kreisen bekannt geworden ist. — Znm Tode HanS Dieterichs, des früheren lang jährigen kaufmännischen Leiters der Chemischen Fabrik Heisenberg A.-G., sei noch erwähnt, daß der Verstorbene über 25 Jahre in Helfeltberg tätig war: er hat sich um die Ausgestaltung des Exportes, wie der Erschließung neuer Handclswcgc der Helfenbcrgcr Fabrik bleibende Verdienste erworben. Der Verstorbene wird auf dem Tolkcwitzer Friedhof, seinem eigenen Wunsche zufolge, in aller Stille in der Dictcrichschen Familiengruft beigesctzt. — Die Zwifchendcputation der Zweiten Ständekammer zur Vorberatung der Vorlage über die Eiikleitung und den künftigen Ausbau einer staatlichen Elektrizitäts versorgung ist gestern nachmittag 4 Uhr zu ihren Be ratungen im Ständehause zusnmmcngetvetcn. Die Sitzung leitete der Vorsitzende Abgeordneter Glcisberg (natl.). Man erledigte gestern nur die Wahlen der Berichterstatter und Mitberichterstattcr und bestimmte hierzu den Abg. Nitzschke - Leutzsch (natl.j bzw. die Abgg. Dr. Mangler (kons.j und N i tz s ch e - Dresden (Soz.j. Beschlossen wurde noch, nächsten Montag das Elektrizitätswerk in Hirschfeldc bei Zittau zu besichtigen, dessen Ankauf durch die Regierung in Aussicht genommen ist. — Die Zwischendeputation tritt morgen, Donnerstag, wieder zusammen. — Amtsantritt des neuen Sta-tbanrates Professors HanS Poelzig. Vor versammeltem Rate und einer aus den Stadtverordneten Vorsteher Oberjustizrat Dr. Stöckel, Vizcvorstchcr Sich. Hvfrat Dr. Vogel, Vize vorsteher Hofrat Holst, Baumeister Scholz und Privat mann Schnabel bestehenden Abordnung des Staütver- orbnetenkollegiums fand gestern nachmittag 6 Uhr vor Beginn der Ratssitzung im Saale des Rates die Ein weisung und Verpflichtung des zum Nachfolger Erlwetns gewählten Stadtbaurates Prof. Hans Poelzig statt. Oberbürgermeister Blüh er leitete die Handlung, wies auf die großen Aufgaben -es neuen Stadtbaurates und daö außerordentliche Vertrauen hin. das dem Ge wählten von beiden städtischen Kollegien entgegengebracht werde und gab der Erwartung Ausdruck, daß alle Hoff nungen in reichem Maße in Erfüllung gehen möchten. Stadtverordnetenvorsteher Oberjusttzrat Dr. Stöckel be grüßte und beglückwünschte den Gewählten im Name» des von ihm vertretenen Kollegiums, worauf StwdkbauraS 122 »Dresdner Nachrichten» « Mittwoch. ». Mai ISIS G
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