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4 „Dresdner Nachrichte«" 4 Sonntag, 17. Sevtbr. 18SS >W Nr. 358 Daß Frl. Salpk sich in der an musikalischen »nd darstellerischen Ansprüchen reich bedachten Titelrolle der Gounvd'schen .War na re t b c" vorstelltc »nd damit eine Partie wühlte, in die selbst durchaus ausgejprvchene Talente nur mit der Zeit hineinwachsen können, »nicht eher zu Gunsten als zu», Mchtheil eines »ach hohen fielen trachtenden Bestrebens, sonderlich ehrenvoll aber erscheint das Wagniß, wenn es. wie in dem gegebene» Falle, gelingt. Jedenfalls hat Frl. Saldi mit der intelligenten Verkörper ung der Margarethe eine nicht gewöhnliche Begabung für jugend lich dramatische Rollen erwiese», sie hat sich als talentvolle, in ernster schule (Lnmpcrtii gebildete Sängerin geriet, ausgestattet »nt schonen, von Wanne und Innigkeit erfüllte» Mitteln, einem, wenn vorläufig auch nicht großen, so doch klangvollen und trag fähigen Organ, das, in allen Registern sicher und glelcbmnßn anivrechend. gleich vortbcithaft geeignet für die dramatisch Eantilene erscheint, wie. biegsam und geschmeidig, auch sür den verzierten Gesang. Die bereits auf das Sorgfältigste gepflegte Textaiissprache, das erfolgreiche Bemühen, der dramatische» Ge staltung gerecht zu werden, die von Intelligenz zeugende Auffass ung, die vorgestern, nninentlich in der legten Scene, eine sehr benieilcnswerthe Steigerung des dramatischen Afsccts zu finden Wichte, alle diese sicheren Anzeichen wirklichen Talents ließen die junge Künstlcn» nicht nur einen schonen Erfolg erziele», sondern weckten auch berechtigte Hoffnungen für die weitere künstlerische Entwickelung. ü. 8t. ck Im König!. Hofopernhaus tritt heute im „Barbier von Sevilla" Frau Wedekind nach ihrein Urlaub zum ersten Mal wieder ans. Der Opern-Vorstellung schlickt sich ein Ballet- Divertissement an. Anfang hall, 8 Uhr. Das Königl. Hofschau- ipicl giebt ,.E g n> o n t". Anfang halb 7 Uhr. ck Spiclplan der Koni gl. Hvfoper. Sonntag: „Der Barbier von Sevilla". Ballet-Divertissement; Montag: „Don Inan"; Dienstag: „Die Folkungcr"; Mittwoch: „Undine ; Donnerstag: „Jcssvnda"; Freitag: „Die lustigen Weiber von Windsor"; Sonnabend: „Joseph in Egypten"; Sonntag: „Tann- Häuser". — Königl. tzofschansPleI. Sonntag: „Egmont": Montag: „Neu ciustudirt: ..Der Getandtschasts-Attachä"' Diens tag : „Hans"; Mittwoch: „Der Geiandtschafts-Attnchs"; Donners tag : Zum ersten Male: „Das fünstc Rad"; Freitag: „Das sünstc Rad"; Sonnabend: Zur Feier von Theodor Korners Geburtstag: „Zriny": Sonntag: „Faust" <1. Theil). ck Mitlheilnng aus dem Bureau der Königl. .Hoftheater. Im Königl. Schauspielhanse geht Montag den l8. September — ncn- einstudirt — das viernktige Lustspiel „Der Gesandtschafts- Attachs" von Henry Mcilhac, deutsch von Tr. Förster, in nach folgender Besetzung in Scene: Baron von Scharps —Herr Müller, die Baronin —Frl. Diacono, Gras Prachs, Gcsandtschasts-Attachs — Herr Stahl. Madelaine —Frau Basis, Lucien von Mors — Herr Dcttmer, Herr von Estillac — Herr Gebühr. Herr von Frondcville — Herr Rens, Herr von Ramsay —Herr Giinz, Herr von Mazcray — Herr Leichert, Herr Feige — Herr Erdliinnn, Kar! — Herr Olbrich, Diener — Herr Reumann. Vernicht» «nd Sächsische». - '^ol t z e ibertch t ^ 16. September. In der Nacht 8. November. 6. Dezember, 17. Januar und 21. Februar. — Anmeldungen auf neue Abonnements nimmt die Buchhandlung von C. Tittmann, Pragerstrabe, entgegen. ck C o n c c r t - M i t t h c i l« n ac n der Königl. Hofmustkalien. Handlung von F. Nie s, Kgnsbauü. Die Rcihensolgc der Vortragenden in den 6 D i ch t e ra b e n d c n zuni Besten des Vereins „Dresdner Presse" ist wie folgt festgesetzt: Frau Lina Schneider, Herr Dr. Paul Lindau, Herr Ludwig JacobowSki, Herr Paul Wiccke, Herr Dr. Heinrich Bulthaupt. Herr Johannes Schlaf. — Der erste Abend der Kammermusik-Ver einigung der Herren Lcwingcr-Marwas-Rokohl und Buxbaum findet unter Mitwirkung von Frau Laura Ravpoldi-Kahrer am 16. Oktober lm Mulenhause statt. Programm: Mozart: Streichquartett (6-cluiff; Beethoven: Kreutzersonatc: Schubert: Streichquartett (v-i»oII>. — Tis Abonnenten der K a »i m e r m u s i k - V e r c i n i g u n g von Frau Marg. Stern, der Herren Henri und Ego» Petri. Spitzner und Wille, die ihre vorjährigen Plätze wieder zu buben wünschen, haben die letzte» Bitlet- abschnilte der F. Nics'schcn Hosmusikatienbandlung vorzulegcn. Für die Philharmonischen Concerte haben nunmehr ihre Mitwirkung zugesagt: Teresa Cnrcnno, Ernst Loch-Brunner lKlavicrs: Fritz Kreisler (Diolines; Marcella Lindh. Franeeso d'Andradc, Bcn Davies, LuIaGmeiucr (Gesang). Eine Jnstrmnenlalmitwirung steht noch aus. — Herr Eugen Hollida », Schüler Nubinstcin's, wird den diesjährigen Concertreige» mit einem Klavierabend am 12. Oktober eröffne». — Der erste der vier Trio-Abende der Herren Sherwvod, Kratina und Smith findet am IS. November in, Musenhause statt. Programm : Brahms : Trio (Il-cliie, op. 8>; Chopin : Sonate sür Pianosorte und Violonccll l»p. 6S>: Schu mann : Trio <v-m»II, np. kg>. — Herr Hosschauspicler Paul Wiecke veranstaltet, wie bereits bekannt gemacht, einen „ C> o e t h e - A b e n d " im Musenhnusc -um Besten eines zu errichtenden GoethedcnlmnIS in Strafiburg. ck Der langiährige Leiter der Bk n i n z e r städtischen Kapelle, Herr Emil Steinbach, hat nun auch die Direktion des Stadt- theaters übernommen. f Zn der von uns kürzlich erwähnten Preisniisschreib- ung der Neuen inusiklitterarischcn Gesellschaft in Wien schreibt das „Musik. Wochcnbl.": „Wie Herr Professor (?) Gustav Kühle in Wien, eine unseres Erinncrns schon früher einmal an einem gleichen Unternehmen licihciiigt gewesene Persönlichkeit, den Zeit- ringsredaktioncn mittheilt, schreibt die Neue mnsiklittcrarische Gesellschaft in Wien, dessen „Präsident" der Herr „Professor" ist, 200 Kronen für ein Concertlied ans, das „noch effektvoller und wirksamer" sein soll, als des Herrn „Professors" „allgemein be liebtes" Concertlied „Für mich allein". Da nun jeder Komvonist, der sich an dieser Konkurrenz betheiligc» will, das Kühle'sche Lieo- vrodnkt, das er im Effekt noch übertrcfsen soll, zunächst kennen lerne» und zu diesem Zweck sich kaufen mich, so wird bei den lockenden 200 Krone» das Preisausschreiben für Herrn Kühle schon im Vornherein recht lukrativ, und es kann ihm alcichgiltig sein, ob der Preis zur Ausgabe gelangt oder nicht. Ter letztere Fall kann ja aber leicht eintrcten, wenn keines der cingesandtcii Lieder „noch effektvoller und wirksamer" als daS Kühle'sche ist, was zu entscheiden vielleicht Herr Professor Kühle sich selbst Vorbehalt. Abgesehen von der ganzen Ansschreibung, wäre es uns lieb, zu Nutz und Frommen unserer Leser etwas 'Näheres über die uns un bekannte „Neuemnsiklitterarische Gesellschaft in Wien" zu vernehmen." ck Das „Neue Wiener Journal" bleibt trotz des Dementis der Vcrlanssirma dabei, das; das Skizzcnmatcrial sür Strauß' Äalict „Aschenbrödel" gering sei. Das Blatt meldet weiter, daß Strauk' „Indigo-Musik mit dem Text des alten Schwankes „Knbinct Pimpertin" im Wiedncr Theater als Novität erscheint, und daß eine andere angebliche Novität von Strauk mit uralten Kompositionen des Komponisten in Vorbereitung ist. Das „'Neue Wiener Journal" proteslirt gegen dieses Fruktifiziren der Manen Strauk'. ck Zn der sür gestern Abend angesetzten Eröffnung des neuen Stadtthcaters in Graz mit Schiller s „Wilhelm Tell" verbot der Kvrpskommandnnt Succovati durch Korpsbefehl den Offizieren, die Vorstellung zu besuche», da nationale Demonstrationen des Publikums z» erwarten seien. Auch der Schlußsteinlegung des Hauses durften Offiziere nicht beiwohnen, da man anläßl ' '' ' Feier das Absingen der „Wacht am Rhein" „befürchtete". ck Ter 72jährige Dichter Manrns Ivkai ging vorgestern vor dem Standesamt in Budapest mit der 18jährigen Schauspielerin Bella Nagy die Ehe ein. 4 Sächsischer Kun st verein. Neu ausgestellt sind : K. I. Böhringer (Dresdens „Lilian, Studienkops", R. Diebe (Meisen) „Feldblumen", Anna Gcudtner iDresdc») „Mohn", „Spvrca", „Schnee glöckchen" »nd „Leberblümchen". H. Gogartcn (Münchens „Winterabend, Motiv bei Obersühring", Willy Hamacher (Berlins „Bei Abbazia", „Wurg- Ibnl bei Gernsbach", „An den Faraglicni", „Mondaufgang" (Arcona), „Brandung bei Finalmarina", Hugo Kaufmann (Münchens „Goethemedaille", Hugo Kempter (Dresdens „Bei der Giraffe", Pi. B. A. Meyer (Dresdens „Gorge aur Loupo, Foret de Fontainebleau", „Motiv aus Bourron bet Fontainebleau" und „Motiv aus Arcuil bei Paris". E. G. B. Meyer (Dresdens „Iris" und „Robe und gekochte Artischocken", A. Oberländer (Münchens „Noah's Weinschänke", Martha PclS-Lcusdcn (Düsseldorfs „Mo tiv aus Arolla in Wallis", Otto Schurig (Dresdens „Bildntfi des Herrn GalcriercfiauratorS Schmidt", Gustav Täubert «Dresdens „Carlsteg im Turergrund" (Nordiirols und „BaxbergischcS PalalS". Am 29. September finden Ankäufe des KunstvereinS statt. Vom 16. Oktober bi» 7. Dezember bleibt die Ausstellung wegen der akademischen Schülerarbeiten-Ausstellung geschloffen. ck Im Kunstsalon Ernst Arnold (WilSdrusfersttaffe) ist so eben eine SondcrauSstcllung des Künstlers Lesjer > Urv (Berlins ver anstaltet worden. ES ist das erste Mal, daß dieser Künstler kollektiv bei uns ausllellt. Die Ausstellung enthält Landschaften und Genrebilder aus den verschiedenen Epochen d«S Künstlers, sowie auch Pastelle und Gemälde. In der Radierungsausslellung im Kunstsalon (Schloffstraffe) find infolge ver zahlreichen Verkäufe an auswärtige Kunstfreunde mannigfache Veränder ungen vorgenommen worden. Im Schaufenster der Finna sin« dt« beiden neuesten Publikationen der „Photographischen Gesellschaft" zu Berlin aus- gestellt: eine Mappe Goetbcbilvniffc und die erste Lieferung von Reproduk tionen der Londoner Nationalgalerie,' zwei technisch vollendete Werk« gra- vbischer Kunst, die die Beachtung aller Kunstfreunde aus das Lebhaftest« ver< dieser 11. dS. Mts. hörten patroulllirende Gendarmen aus der Sche?fel- slrabe einen Schuß und fanden einen anscheinend leblosen M a » n mit cinei» abgcschossencn Revolver in der rechten Hand auf der Strohe liegend vor. Auf dem Wege »ach der nächsten Vcrbandstation, wohin er mit HIlse einiger Männer getragen wurde, kam plötzlich Leben i» den Bcwuktlvse». sodab er die Hälfte des Weges dahin selbst zurücklege» konnte. Bei der hier vorgc- nomiiicue» Untersuchung war zwar n» der linken Bruslseite eme kleine Hautabschürfung, keineswegs aber eine Schußwunde be merkbar. Weiterhin ergab sich, dak der Man» »ach Entfernung der Kugel aus einer Patrone nur deren Ladung nick sich abgefeuert hatte, um damit seiner Mutter, mit der er eines Liebesverhältnisses wegen i» Streit gerathen war. Singst und Schrecken einziiflöke». — Vor einiger Zeit hat ei» Unbekannter, anscheinend Markthclser, etwa 24 Jahre alt, bei einem hiesigen Händler einen Pfand schein über einen am 5. August ds. Js. im Alislädtcr Lcihamte verpfändete» goldenen Ring zu», Kaufe aiigebotcii sich aber, znm Ausweise über seine Person aufgesordert, unter Zurücklassung des Psiindschcines entfernt, und ist anch vis jetzt daselbst nicht wieder erschiene». Da somit nicht ausgeschlossen ist, dak der Pfandschein beziehentlich der Iking von einem Drebstahle herrnhri, wird der Eiyeiithiimer hiermit aufaefordert, sich alsbald in derKriminal- Adthcilung der König!. Polizei-Direktion zu Aktenzeichen E, IV. 2681 zu melden. — Nach wie vor übt im E entra l - Th ea ter das Lrst ol-ma Programm grobe Anziehungskraft ans die Besucher ans. Das bestätigen allabendlich die vollen Häuser. Mit gesteigertem In teresse folgt man jeder einzelne» Darbietung der Künstler, die in begeistertem Wettstreit um die Palme des Abends ringen. Für Wechsel ist in ergiebiger Weise gesorgt, so daß daS flott gespielte Programm, das nur einmal durch eine Pause von 20 Minuten niiterbrochc» wird, de» Besucher i» steter, nicht eriiindeiider Spann ung hält. DaS Robinson Baker-Trio ist eine phänomenale Leist ung; unerreicht sicht der Champion-Springer der Welt, Robert Baker, da, der mit verblüffender Sicherheit und größter Eleganz die schwieligsten lind gefährlichsten Sprünge gleichsam spielend ansführt. Mit gleicher Gefälligkeit ruht das Auge ans dem Antipvdcii-Spiele der Nffhihainn-Trnppe, die anch als japanische Gaukler Vorzügliches leistet. Die feine Art, wie Mr Gillet seine musikalische» und springende» Hunde vorführt, gefällt allgemein. Die kleiimtssische Tiuppe Aaiiamaciiioff wirkt in ihrem Ensemble, 5 Herren und 5 Damen, gefällig. Mit neuen Schlagern wartet in fast jeder Vorstellung unter großem Beifall der Wiener Original- Gcsangs-Komiker Herr Richard Waldemar ans. Die GcsangSkunst ist überhaupt vielseitig vertreten. Hier gebührt den Steyerischen Dnettisien Georg und Gnsli Edler der erste Platz. Ihre aiimuthigcn Borträge werden allabendlich sreudigst begrüßt und immer und immer wieder muß der Vorhang vor dem unermüdlichen, lebens frohen Sänaerpanr in die Hohe gehe». Auch die elmnteusv vxcontriguv Mite. Pvlaire hat gleich der Liedersängeriii Tili Bus- eany ihr dankbares Publikum. Tie Pantomime „Picrrvls Abenteuer" der ck EvvperS giebt noch immer zu ralhen ans, wie nämlich das Auftreten der ck Männer ohne Giiederbrechen möglich ist. Morris Ervnin, der MeistersihaftS-Kenleii-Expert, fesselt in hohem Grade, was auch von La Roland in der Schliißnummer mit ihrem illnmiiutteä Vaneo gilt, — Heute finden 2 Vorstellungen statt, in deren Pansen der Besuch des seyciiswcriheii Theater-Kellers empfohlen sei. — Da anch in den letzten Tagen der Besuch der., Dcu r s ch e n K uiista » sstell u n g" ein ungemein lebhafter gewesen und mehr- sach von Korporationen, Vereinen re. das Verlangen an die Ans- stclinngskommissivn gestellt worden ist, den Schlni;tcrmi» der Aus stellung wenn möglich noch um ei» oder zwei Wochen hiiiauS- ziischicbc», will man die maßgebenden städtischen Behörden ersiichen. »ii Interesse der gute» Sache den AnSstellnngspalast noch auf weiteres der Kommission zu überlassen. Man hofft somit die Aus stellung bis zum 1. Oktober zu verlängern. — Von beute an stellt das Panorama international, Marienstraste (3 Nabenj bä Ansnaknncn von den Nordsecbädern aus. Es sind interessante Ansianen von Borkum, Norderney, Hehroiand rc., die im Juni und Juli dieses Jahres außienominc» worden sind, — Vorgestern Abend in der 10. und in der 12. Stunde wurde die Feuerwehr nach Sidonienstraße 18 und nach dem Grunaerweg (Vorstadt Strehlen) alarmirt. An crsterem Orte handelte es sich nur nm einen blinden Alarm. Der andere Alarm betraf einen durch Brandstiftung entstandenen Fcimenbrand. Die gegen 100 Cenlner Weizen cnihaitendc, dem Gutsbesitzer Schneider m Strehlen gehörige Feime brannte vollständig nieder. Außer der hiesigen Feuerwehr war auch eine Abtheilniig der freiwilligen Feuerwehr Gruna am Brandplatze eingetrvffe», ohne indessen in Thätigkcit zu kommen. Der Brandstistcr, ein dem Vernehmen nach nicht ganz zuiechnungSfähiger Mensch, wurde noch in der Nacht ciiifgegrisicir und in Haft genommen. — Francke' s Kaiser-Panorama, Pragerstraffe 48, 1. Etao«, eröffnet nach mcbrmonallichcr Unterbrcchunq beute siine Pforten aus's Neue, und sübrt zunächst die Serie: „Der Drcysns-Prozek in Rennes" vor. Der Eintrittspreis ist pro Person 20 Psg., Kinder 1V Psg. — Der Döring-Verein hält heilte Nachmittag sein Sommerfest zum Besten armer, windiger Konsirmnnden hiesiger Bezirksschiilen. in der Großen Wirthschast im Kvnigl. Grvyen Garten ab. Außer Concert von der Kapelle des Hauses sind ver schiedene Lustbarkeiten und Amüsements vorgesehen. — In unseren Nachbarorten Planen und Löbtau begehen heute zwei Vereine ihr Wjähriges Stiftungsfest, in Planen der Turnverein, in Löbtau der Mannergesangverein „Einigkeit". I» beiden Orten finden Nachniittags 2 Uhr aus diesem Anlaß Umzüge der fest- ncbcnden Vereine statt. In Plauen werden die turnerischen Vor führungen auf dem Schulturnplatz an der Hvheslraße daS Haupt interesse ans sich ziehen, während in Löbtau das Nachmiilngs 8 Uhr im Eirliis Alihvsf staiisindende Evncert mit anschließendem Kommers den Höhepunkt des Festes bilden wird. — Ter Schwimmklub Neptun, Dresden veranstaltet «Sonntag den 2-1. September sein 6. internes Wettschwimmen, verbünde» mit lokalen »nd nationalen Konkurrenzen, im Bade Albertshof. Die lokalen Konknrrenzen sind die drei Meisterschaften von Dresden inisMehrlampf, Springen und Schwimmen und find für jeden Dresdner offen, während die nationale» für sämmtliche deutsche Herrcnschwimmer offen sind. — Der Standplatz sür Droschken H. Klaffe an der Ecke der Stephanien- und Striescner Straffe ist nactz der nördlichen Hälfte des Stcpbamenplatzcö. an die Ecke der CanaleNostrnffe verlegt worden. — Mehrere Menschensihädel und Knochentheile wurden beim Grundgraben einer Villa in der Königsbrückerstraße ausgesunde». — Der Geinmmt-Austage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen „Für' s Hau s" bei. ferner für Dresden-Neustadt eine Preis- liste in Brennmaterialien von Fr. W m. Stolz u. Co., hier. — Jni Cbrrstl > chcn Vereine junger Männer, Nm- niarkt 9, S, wird beule. Sonntag, Abends N Uhr Herr vanct. rev. mln. Saul einen Vortrag über Reisc-Emdrücke batten. — Der Evangelische Arbeiterverein Dresden- O st veranstaltet Tonnersiag, den 2l. September, Abends >/s9 Uhr im Carvlagarie», Gcrvkstraße, einen Disknssionsabend, an welchem Herr Dr. med. Beher, 2. Vorsitzender des alldeutschen Verbandes, iiber das Thema sprechen wird: „Die wirihschastliche Bedeutung der denischc» Schutzgebiete". Für spätere Vortragsabende sind bis jetzt bereits gewonnen worden die Herren Dr. jnr. n. Phil. Wutlkc, Dr. Boh, Hofvcediger Stöcker. Gäste, welche den Disklissions- uild Familienavenden des Evangelischen Arbeitervereins beiwohnen wollen, können eine für alle Vorträge gütige Karte znm Preise von 1 M. beim Vorsitzenden Herrn ArchidiakonuS Reichel, Trini- tatisplatz 1, II.. entnehme». — In der vr. Ernst Zeidler'schen Realschule. Seidnitzer- straffe 9, fand gestern unter Vorsitz des Kgl. Kommijscirs. Herrn Schulrath Etchcnberg, die mündliche Michaelis - Reifeprüfung zur Erlangung des Be- rechtigungSschcineS sür Etniährig-Freiwlllig« mit 4 Abiturienten statt, die di« Prilfuna bestanden, und zwar erhielten in den Sitten 8:1, t: 1 t>, in den Wissenschaften 2: III», 2:111. — Die sächsischen Studenten- und Schüler herbergen in Allenberg, Bockau, Brambach, Buchholz, Crotten dorf, Eibenstock, Jöhstadt, Kirchberg. Krebes. Laiiensiein. Marien berg. Olbernhciu, Oberwiesenthal. Rechcnberg-Bienenmühle, Rode wisch, Sayda, Schelbenberg, Schwarzenberg, Stollberg, Zwönitz und Ohbin sind vom 23. bis 30. September geöffnet für Hoch- schüler, Schüler der obersten drei Klassen der Gymnasien. Real schulen und der diesen gleichgestellten Lehranstalten, wenn sie im Besitz von Lcgltimntioiiskarten sind. Die Herbergen gewähren freies Nachtquartier und znm Theil auch freie Verpflegung. — Seit einigen Wochen sind über 20 Vermessiingsbeamte mit der Absteckuna der Bahn beschäftigt, die von Bühlau über Schönfelv nach Dnrrröhrsdors gcpla"^ ist — Am 15. September beging Herr Buchhalter Ewald Kluge in GroßröhrSdors lein sOiäbrigeS Jubiläum als Beamter der Firma Johann Gottfried Schöne, der ersten mechanischen Bandweberei Sachsens. Ans diesem Anlaß wurden dem Jubilar sowohl von dem dermaligen Firmeninhaber als auch seinen Freunden und Kollegen vielfache Ausmerkkamkriten zu Theil. — Landgericht. Ter am 3. Juni 1878 geborene Lackirer Friedrich Max El. Jallund befindet sich aus einer ziemlich ab schüssige» Bahn; trotzdem er bereits mehrfach vorbestraft ist, und zwar wegen Urlllnbcnsäijchung. Unterschlagung, Unzucht mit Kindern :c.. hat doch das Gefängniß nicht bessernd auf ihn gewirkt. Am 22. Juli ds. I. öffnete er mit einem Schrankschlüssel widerrecht licher Weise de» Koffer des Barbiergehllfen Schreiner, mit dem er im Hanse seiner Eltern ein Zimmer bewohnte, und stahl daraus 42 Mk. baares Geld. Er war zwar damals ohne Arbeit und Ve-- dicnst. doch nickt in Nvth und verbrauchte leinen Raub leichtsinniger Weise. Dies siel bei der Strafabmeffuiig gan; erheblich in'S Gewicht, und der Gerichtshof schickte Jalland auf 1 Jahr ins Gefängniß. 1 Monat der Strafe rrchnece man als durch die Uniersiichungshaft verbüßt an. — Schließ lich nahm »och vor der dritten Strafkammer der Gelo- gicßcr Heinrich Hermann Harnos. 1870 in Karlsruhe in Ob-r- ichlcsien geboren, ans der Anklagebank Platz. El ist vorbestraft n»d wurde erst am 6. Mai 1809 ans dem Gefängniß entlassen. Gestern Halle er sich wegen folgender Delikte zu verantworten: Am 7. oder 8. Juli nahm er aus einem unverichlosseiien Fache en lck Mk. in widerrechtlicher Weise an sich, die seinem Lvgisgeiwssei Koch gehörten. Anfang November 1896 verkaufte er für 127 Mk Möbel an die Fabrikarbeiterin Thomska, indem er in ihr den Glaube» erweckte, die Möbel seien sein rechtmäßiges Eigentlmm; das entsprach jedoch nicht der Wahrheit, denn dieselben gehörten der Möbelhändleiin Münch, die sie gegen Ratenzahlungen an Harnos abgelnssen hatte. Der Angeklagte wurde zu 2 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheilt. Seine Stellung unter Polizeiaufsicht wurde für zulässig erklärt. — Die -1. Stratkammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsrath Meyer vermtheille gestern zuerst den Polier Friedrich Louis Max Kunze zu drei Wochen Gefängnis;. — Nach geheimer Bcweisniifnahnie »nirdc der Geschinsührer Franz Oskar Israel aus Gcilhain ans Grund von 8 176. ck des ffc.-2t.-G.-B. zu 9 Monaten Gefängniß und drei Jahren EhrenrechtSverlilst oertirlheill. — Wegen desselben Deliktes wurde ebenfalls hinter verschlossene» Thüren gegen den bereits Wege» Sittlichkeitsverbrechens vorbestrafte», 40 Jahre allen Schuhmacher Karl Georg Hermann Knabe aus Dresden ver handelt. Das Urlhcil lautete auf 1 Jahr Gefängniß und ck Jahre Elnenrechlsverlust. — Weiter nahm noch das Ehepaar Käinvs. zur Zeit in Tharandt aufhältlich, aus der Anklagebank Platz. Ter Angeklagte Wilhelm Alvert Max Bernhard Kämpf ist am 24. Juli 1867 in Frcibcrg geboren, hat Landwirth gelernt nm, bereits 9 Vorstrafen erlitten. Seine Ehefrau heißt Anna Johanna Loniie geb. Wirth, ist 28 Jahre alt, stammt auS Kvttichau i» Rens: und wurde 188!» wegen Diebstahls und Gewelbsniizucht mit 4 Monaten Gesängniß bestraft. Im März d. I. bewohnte. Kämpf mit seiner Ehestan beim Prvdulienhändlcr Faßte ans der Wintcranrtciistiaßc Nr. 7ck hiersclbst eine Stube. Als min Jaßkc's Frau wegen Krankheit nach dem Krankenhause gebracht wurde, war die Kamps zugegen und benutzte die Gelegenheit, nm ans einem offcnstcheiiden Wäscheschrank zivei Sparkassenbücher za stehlen, deren eines auf 202 Mk. 60 Psg. lautete, während das andere 27 Mk. 48 Psg. wcrth war. Diese Bücher übergab sie ibrem Man» in Verwahrung, der dann später zu verschiedenen Malen einen Betrag von insgesamt»! NOM. von den Büchern cw- lwb. Das Urtheü lautete für die Kämvs wegen einfachen Dieo slabls aus 6 Monate, für den Angeklagten wegen Hehlerei au, ck Monate Gesängniß. — Amtsgericht. Der zu Gewallthätigkeitc» stark neigende Schlosscrgeielle Friedrich Hermann Curt Reuter, 1871 zu Striesen geboren, vier Mal vorbestraft, vernbie in der '.''acht ans einer Straße in Plauen bei Dresden durch Singen und Johlen Ruhe störung. Den einichrcitenden Gendarmen beleidigte R. und leistete diesem unter starken Beleidigungen hartnäckigen Widerstand. Wegen Verübung groben Unfugs, Beaniienbeleidigiiiig, Widerstands uno lhäilichen Angriffs verwirkte der Angeklagte 4 Monate Gesängny; und 1 Woche Hast. — Der Zilninermanii Oswald Richard Hascr- kvrn, 1876 zu Gersdors geboren, wurde wegen Diebstahls zuni Nachihcil eines Schlafkollcgen, dem er die Ersparnisse cnllvendcic, zu 7 Tage» Gesängniß veriirlheill. — Der 18-5 geborene Schlosser geselle August Friedrich Wilhelm Richter, wegen Eigenlhums- vergehenS bereits vorbestraft, stahl während seiner Thätigkeii »i der Schladitz'schcn Fahrradsabrik eine große Anzahl einzelner Fahrrad- lheilc. Der Angeklagte muß diesen Diebstahl mit 6 Wochen Ge- sängniß sühnen. — In rohester Weise griff der Steinmetz uni, Maurer Hermann Richard Jacob am 16. Juli seine» Stiefvater Kemnilcr in Lvschwitz an, der ihm wegen unbefugten Verweilens m seinem Hanse den Aufcnihalt nntersaai hatte. Der bedrängte Zeuge regliirirte schließlich zu seiner Hilfe einen Schutzmann. Am» der Beamte winde wörtlich und thällich angegriffen. Unter Be rücksichtigung der zahlreichen Vorstrafen Jacvb's erkannte das Schöffengericht wegen Bedrohung, Widerstands, Körperverletzung^- Verübung groben Unfugs und Benmtenbeleidignng nuf 5 Monate Gesängniß. — Ter I86i zu Hcnnersdors bei Königstein geborene Kutscher Earl A»gnst Richter wurde, weil er auf seinem Wagen eingeschlafc», von einem Polizcibeginten gngchallen und zur Rede gestellt. R. gntwortcte mit Beleidigungen und ergriss schließlich seine Peitsche drohend gegen den Beamten. Dem Angeklagten wurden ck Monate Gesängniß aiifcrlent. — Trotz seiner Vorstrafen gelang cs dem Coiichtviristcn Otto Prölß ein entsprechend gutes Unter kommen bei einem Ingenieur zu sindcit, der ihm volles Vertrauen schenkte und nicht nach seinem Vorleben forschte. Prölß mißbrauchte dieses Vertrauen in schnödester Weise und machte sich auf s Neue des Diebstahls lchuldig. DaS Schöffengericht erkannte ans 2 Mo nate Gefängniß. — Der czechiichc Maurer Joseph Stejial, 1870 zu Prag geboren, gerieih mit einem Landsmann in einer hiesige» Schünkwnthschast in heftigen Wortwechsel, während dessen Stejsal leinen Gegner mit dem Taschenmesser bedrohte. Der An geklagte, welcher nicht Deutsch zu sprechen vorgab. wurde durch Herr» Kaufmann Lutes, als Tolmetscher der czcchische» Sprache, vertreten. Das Uribeil lautete wegen gefährlicher Körperverletzung inid Bedrohung ans 2 Monate und 1 Woche Gesängniß. — Am 20. August führte sich der aus Dux in Böhme» 1872 geborene Glasmacher Frnnz Prenasil in der rüpelhaftesten Weise im Tanz- sgal „GambrinnS" ans. in welchem er die Gäste in ordinärer Art belästigte. Er wurde durch den Wirth hinonsgesteckt, kam aber alsbald zurück und setzte seine Rohheiten fort. Zwei Kutscher leisteten vem Wirth Hilfe, de» niigehvbellen Gast auf's Neue zu entfernen. Nniiinchr erössnete Pr. ei» förmliches Bombardement mit Biergläkern, mittelst deren mehrere Gäste verletzt wurden. Der Angeklagte verwirkte 6 Monate Gesängniß. — Während seiner Stellung in oer Schladitz'schen Fahrrad-Fabrik machte sich der anS ffiegensbiirg gebürtige, 18jährige Laufbursche Ludwig Richard Weber llr vielen Fällen des Diebstahls von Fahrrad-Einzcltheilen una anderen Gegenständen schuldig. Der junge Mensch verwirkte eine Gefängnißstrase von 1 Monat. — Der Töpfer August Müller in Löbtau wurde wegen Bcamtcnbeleidigniig zu 4 Wochen Gesängniß verurtheilt. — Der 1881 in Böhmen geborene Glasmacher Johann Svlnär verwirkte wegen einsacher Körperverletzung 30 Mk. Strafe cvcnt. 6 Tage Gefängniß. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Mctevrolog. Instituts in Chemnitz vom 16. September, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). Okt. Bodii Haparand Memel Hamburg Cherbourg Berlin München Var. 7b1 51 52 50 54 59 Wind. I Wetter. 080 leicht'wolkig 0 - - IV S80 80 8>V leicht>bedeckt schwach beiter leichtbedeckt schmachbedeckt leicht'bedeckt Tp. -i- 7 -- 9 14 -l-u ck" c>r». Chemnitz Wien Prag Pcierid. sermftdt. Triest Aberdeen Wind. ! Wetter. Tp. 890 leicht bedeckt -M2 IV leicht wolkenl. - IS 88IV schwach Nebel z-I2 8 0 Ichwach bedeckt Z-It 8IV leicht bedeck« - ->2 0 leicht bedeckt - -l» 8 V frisch halbded, -j-Ib stellte stch am IK. Sept. Nach vorübergehender Aufheiterung am Vortag unter westlichen Winden von Neuem Trübung init Nteverxmag auch in schwächere»! Grade als bisher, ein. Ebenso zeigte die Temperatur mir geringe Acnderunv, z. Th. sogar einen Rückgang. Ihre Mittelmcrthe lagen wieder zwischen 6 Grad und 14 Grad (Fichtelberg—Coldih), in, Man- tnum wurden noch mehrfach 15 Grad überschritten (Leipzig 17,7 Grad). Von NW. her ist eine neue Depression erschienen, deren Minimum mit 745 Millimeter über der südlichen Nordsee liegt, von wo sie sich west nach dem Kontinent herein erstreckt und auch einen Auslänfcr nach Skandinavien entsendet. Aus ihrer Rückseite, im südöstliche» Theil des Wltterunasgebie. tes, weben zwar südöstliche bis südwestliche Winde, doch herrscht inelst wol kiges bis trübes, anhaltend kühles Wetter, auch dürsten sich die Nieder schläge, die in NW.-Dcutschland bereits stattfinden, bei uns gleichfalls von Neuem einstellen. Lr « « d « n. 16. September. Barometer »,n Optiker Megan» (vom,. Otto Bbsoldl, Wallstrafft L Abends « Uhr. 745 Millimeter, S ge fallen. LuSstchten: Niederschläge. Thermometrograph nach Lelstu». Tem peratur: höchste 17 Gr. Wärm«, niedrigste 7.5 Gr. Wärme. Regen, be deckt. Südwestwind.