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5tr. rri Selter Dresdner Aachrlchten — Bayerns Bedenken gegen das Gutachten. Ein bayrischer Nachtrag zur Konferenz -er Minislerpr-sioenten. München. ü. Juli Au» Kreisen. bi« dem Minister. prSiiSciiieil Held nahestchen, will ein Münchener Sonntag- bl,in erfahren haben, das, der amtliche Berliner Bericht Uber die Kvufrcn» der Ministerpräsidenten der Länder mit dem Netchdkavineil einer Korrektur bedltrse. SS hieß in diesem Bericht, bah mit Ausnahme von Mecklenburg Schwerin alle Länder mit der Haltung der RctchSrcgterung gegenüber dem Sachverständigengutachten einverstanden gewesen seien. Demgegenüber müsse sesrgestellt werden, dab der bayrische Ministerpräsident in der Eisenbahnfrage seine Stellungnahme vvn dem Ergebnis der bevorstehenden Besprechung zwischen Vertretern Bayerns und der NeichSregierung über diese Frage abhängig gemacht habe. Allgemein habe Herr Held schwerste Bedenke» gegen das Sachverständigengutachten ge» älikieri, wenn die Rcichorcgiernug nicht hinsichtlich her Wieder« lwesteüuug der dentschen WirtsctzastShoheit, der Kr.egSschuld« lüge, der «^esangenensreigabe «ad der Garantien Illr eine objeltive Prüfung der deutsche« Letftnngosahigkei« dl« not» wendigeu Voransictzunge» bei de« Gläubigerstaaten dnrch- gasetzen vermöge. Ein Münchner Gedenkstein für die gefallenen Pfälzer. Feierlich« Einweihung am Sonntag. München 6. Juli. Unter starker Betelliauna der Be völkerung Münchens, ferner baririscher vaterländischer Be- zirkovereiiir und insbesondere der Pfälzer landsmannlchast- liche» Verbände. der pfälzischen AuSaeivie!cncn und der slieginieiitSvereimgungen ehemaliger psälzilcher Formationen wurde am Sonntag vormittag an der Residenz in München ein Gedenkstein an die SO ML im Weltkrieg gesgllcnen PsäUer feierlich enthüllt. Unter den Ehrengästen lab mgn den früheren Kronprinzen Nu pp recht und den bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Selb mit der Mehrzahl der Minister, den auSgewiesenen Regierungspräsidenten r>. Eblin gensberg, General K r e fi v. K r r s i e n st e i n, Eieneral Bothmer. den preußischen Bevollmächtigten bei der bayrtichen Regierung Minitterlalrat Denk und zakl- reiche andere Vertreter von Reich. Staat und Gemeinden. Die R«tch»webr hatte eine Shreukompaanie ««stellt. In der Weibrek« betonte Generalleutnant a. D. Miller. bak> die Stimmen der SO OM aesaklcnen Psälzer zu Sinlgkelt und Opfermut mahnen. Nack der Weibrrde nahm der »weite Bügcrmeister München» Dr. Ktlkner da» Denkmal tn den Schuh der bayrischen Landeshauptstadt. Nach einem gemeinsamen Gesang de» Demlchland.Liede» dankte Ministerpräsident Dr. Veld allen, die sich um die Errich- «ung d«S Gedenksteins verdien» gemacht staben, und erklärte, nachdem er dem stetsten Dank Bauern» an die Pfalz Ausdruck verliesten statte: ..Wir haben Anlab zu der Bcsttrchtnng, dab unseren Brüdern in der Pfalz neue harte Prüfungen dnrch verbrecherisch«. landeSverrätertsche Mteiitnae auserlegt werden sollen, die das Land von Deutschland Men und den Franzosen in dt« Händ« spielen »olle». Psälzer Srast und deutsche Treue werden auch diese Schandplän« ,»nicht« machen- Mit einem Vorbctmarich der teilnrhmrnden Verbände endete dir eindrucksvolle Feier. dir von dem treuen Ge denken Bayern» an die Opfer der Pfalz und von der löslichen Verbundenkeit BanernS mit der Pfalz und Reiche erneute» Zeugnis ableate. <W. T. B.i Scheivemann enIhülN eine Vedenklalel für Sesattenen der Aasseler Verwaltung. Kassel. S. Juli. Im Naihause fand beute die Enthüllung einer Gedenktafel sür die Gefallen c» ans der Berwaltung der Stabt Kassel statt. Oberbürgermeister Scheidemann übernahm die Tafel unter die Obhut der Stadt und führte u. a. auS: Wer neuen blutigen Kriegen entgcgenn'irkrn will, muf, vor allem der Zwietracht und Herrschsucht im eigenen Lande entaegenwirken. Mögen und die aus der Tafel verzeichnten Männer alle Zeit zur Ver rinnst und Brüderlichkeit mahnen. Möge keiner, der an dieser Takcl vorttbcrgcht. vergessen, dab wir alle Glieder eine» Volte» sind, dab wir. wir immer sonst die Meinungen auScinandergehen. einen Wunsch gemeinsam staben müssen, nämlich den. das Wohl unsere» Vater- lande» z» fördern, für daS die hier Genannten ihr Leben geopfert haben. sW. T. B.) un- dem die 71lo«r«L 7. Zu« 1«4 Die Deutsche Dolkspartei hinter Dr. Slresemann. Resolutionen von der Franksurter Toaun« des Zentral» Vorstandes der D. v «P Kranksnrt a. M., a. Iull. Der Zentrerkvorstand der Deutichen BolkAparlet trat am heutigen Sonntag hier »u einer von mehrere» hundert Vertretern besuchten Tagung zw- lammen, die vom Relch»mi„istrr Dr. Slresemann er- ösfne« wurde. Zum Vorstand de« Zentroloorstande« wnrde Dr. Streseuign» durch Znras »nter lrdhaste« Bei» sallwiedergewählt. Zu Stellvertretern sllr dt« jetzige Tagung wurden die Abgg. v. Eamp« und Zaps geivählt- Ebenso ersolgten dir Wabb «n übrig n Parteiorganen. Dr. einen eingehenden Bericht »um Zentralvorstnnd und de« Strrlcmann erstattete darauf über dir innere und äubere Ire StrafanttSge im Weimarer Ekandalprozeß. Gefängnis sür Kerrmann d Ku Le 2 Lahre un- Kuntze. iBon unserem Sonderberichterstatter.) Jena, 8. Juli. Am Schlüsse seines Plädoyers beantragte Oberstaatsanwalt Frieders, Herrmann und Kunde wegen gemeinschaftlicher Urkundenfälschung zu bestrafen. Die Mindeststrafe kann aber, trotzdem unlautere Motive be- stimmte« Ar« nicht nachgewiesen werden können, nicht in Frage kommen, sondern er beantragte sür jeden der An» geklagten IV, Monate Gefängnis. für Kuntze allein wegen der von ihm begangenen Fälschungen und Unterdrückungen se 8 Monate für die verschiedenen Fälle, so dnst Och eine Gclamtftrase von st Fahren Gefängnis für Kuntze ergibt. Für Herrmann wurde wegen Beseitigung deS Akten stückes im Falle Kopf IV, Monate Gefängnis beantragt, dabet könne es dem Gericht anheimgestellt werden, die Unter- suchungshast zum Teil anzurechnen. Bet der Gesamtstrafe für Hcrrmann von S Fahren S Monaten GesängnlS stellte der Oberstaatsanwalt dem Gericht Strafaufschub bet einer Buhe von 8000 Mk. anheim. Für die Krci ircktoren Hoerselmann, Eisenach, und Faulian, Roda, beantragte der Oberstaats anwalt je Ni- Monat Gefängnis oder 1800 Mk. Geldstrafe. Für KreiSdirektor Koch, Gotha, wurde die Freisprechung be- antragt. Hierauf erhielten die Verteidiger das Wort. Von den Verteidigern erhielt zuerst NechtSan-walt Dr Roscnseld da» Wort Er stellt von vornherein die unter Anklage stehenden Vorgänge als unnötig durch politische Machenschaften aufgebauscht hin. und meint, die Reichsregierung habe durch da» AnSsageverbot für die von der Verteidigung als Sachverständige inS Auge gefahten Reichsbeamten der vollen Aufklärung deS Sachverhaltes im Wege gestanden, vielleicht weil sie geglaubt habe, diele Auf klärung nicht verantworten zu können. Die Angeklagten hätten um die fraglich« Zeit viel wichtigere politische Geschäfte beobachten müssen, als die hier ihnen zum Ver hängnis gewordenen. Die Aenderung der Daten in den An stellungsurkunden sei wahrlich nicht so gewichtig und eS leien viel wichtigereDatcn bei weil bedeutsameren Gelegen heiten geändert worden, ohne dah ein Hahn danach ge- kräht habe. Eine Urkundenfälschung daraus zu konstruieren, hetste den Rahmen der zulässigen Anforderungen weit über schreiten. Minister Herrmann habe allein zu bestimmen gehibi. wie er die Akten ansbewähren wolle, deshalb sei er sowohl von der Anklage der Urkundenfälschung, wie oon der der Aktenbeseitigui^ freizusprechen. Für Kuntze beantragt der Slaatsanivall nachträglich, ihm dir Eignung sür Bekleidung eine» össcntlichen Amte» at>- zusprcchcn. Auch Rechtsanwalt Blith-Eisenach spricht sür völlige Freisprechung HerrmannS und der KreiS- dircktore» R e n n e r - Meiningen und Hörschelmann. Eisenach. Auch die übrigen Verteidiger stellen sich aus den Standpunkt, das? strafbare Handlungen nach Lage der Um- stände nicht gegeben sind und folglich ebenso die übrigen An geklagten sreizusprechen sind. Für Kuntze erklärt der Ver- leidiger, in der SIrashöhe sei der Staatsanwalt zum minde sten zu wett gegangen. Der Hauptschuldige lei doch schliehltch Herrniann. und dem wolle man gerade Gefängnisstrafe er sparen. Mindestens müsse man Kuntze die Untersuchungshaft anrechncn und den Haftbefehl gegen ihn ausheben. Dem widerspricht der StaaiSanwalt nicht. Die Angeklagien verlieren sich beim letzten Wort leider wieder in langwierige Ausführungen, so das, die Verhandlung ausMonlagSUHrsrübvertagt werden muh. Die Aevlsionsschristen sür getaner. ieipzig, 4. Juli- Der Verteidiger Dr. Zeignrrs. " " sich Zeic Leipzig, Rechtsanwalt Marschner, wendet sich in zwei längeren RevisionSschristen gegen da» Urteil Zeigner» und fordert Aufhebung desselben tn vollem Umfange, soweit nicht bereits auf Freisprechung erkannt und Zurückweisung der Sache an die erste Instanz erfolgt ist. Der Verteidiger rügt, dab trotz des Widerspruchs der Verteidigung in der ganzen Verhandlung die Aussagen de» Zeugen Brandt verlesen worden seien, wa» nicht der Vorschrift der Stras prozehordnung entspreche. In der zweiten RrvisionSschrifi betont der Verteidiger, dah von ihm einige Mitglieder de» er kennenden Gerichts wegen Befangenheit abgelehnt wor den seien. Dieser Antrag sei jedoch vvn der Strafkammer ab- gtlchnt worden. Der Oberstaatsanwalt Hab« gegen den An- trag de» StaatSanwalt» Revision eingelegt, soweit die An geklagten Mödiu» und Dr. Zeig ner sreigesprochen wor den sind. Er begründet sein Rechtsmittel mit der Verletzung deS formellen und materiellen Rechts. Weiter wird von der Ober« staalsanwaUschast Verkennung de» Begriffe» der Annahme i», Sinne der 88 332. 33l deS Strafgesetzbuches angenommen. Sollte den Revisionen vom Reichsgericht stattgegeben werden, so würde der Prozeh noch einmal vor dem groszen Schöffen gericht zur Verhandlung kommen. Im gegenteiligen Falle würde da» gefällte Urteil gegen Dr. Zeigner ldrri Grsängni» und drei Jahre Shreurechtsverluft» kräftig werden. Politik, der mit stürmischem Bcisall ausgenommen wurde. In der >-egen Aussprache ergab sich, dah die Partei und dir beiden Fraktionen einmütig hinter der Politik de» Parteiführer» stehen. ES wurden folgende E n t s ch l i e h u n g e n an. genommen: Der Zentralvprftanb bttztg« die Polttik der Reich«, regier»»«. Insbesondere de» Herrn Anhenm.ntsterS. in der Frage de» LachvcrständigengutachUnS. Der Zenlralvorstand ist sich darüber einig, dab da» Sachverständigengutachten bet der in den letzten Monaten ringetretenrn Verschlechterung aller wirtschaftlichen Verhältnisse nur angenommen werbe« kann, wenn mit Annahme deS Gutachiens die Wiederber, ftellung der wirtschaftlichen Einheit und der voheitSrechte des Reiche«, insbesondere de» vertragSmähige» Zustandes am Rhein gesichert ist. Die» ersordert vor «lle« die wirtschaftliche und militärische Räumung aller üver das Rhc nlandabkommen htna»» besetzten Gebiete, bi« Feststellung, das, Renbeseftungen al» Sanktionen ln Zukunst a»Sg.'schlossen sind, die uneingeschränkte Rückgabe der von de« Regie verwalteten deutschen Bahnen, die Aufhebung der Zoll grenze, ein Aushören der Micnmlasten angesichts der nun eiiisetzende» allgemeinen RevarationSleisiungen, die Sicke, rung der Grundrechte der Bevölkerung dr» zunächst noch be» setzt bleibenden Gebiete» vor der Willkür der Besetzung, die Rückkehr aller Vertriebenen und verhafteten und ihre Wiedereinsetzung in Ihre früheren Stellen. Der Zentral- yorstand setzt al» selbstverständlich voraus, dah Versuche, die NäumungSkrtsten de» altbesetzten Gebietes htnanSzu. schieben, mil aller Entschiedenheit verhindert werden. Der Zentralvorstand Ist sich darüber einig, dah die ungeheuren Lasten de» Sachverständigengutachten» nur unter der Voraus- setzung übernommen werden können, dab dadurch die deutsche Währung nicht erschüttert und die Lebenshaltung der deutschen Bevölkerung nicht unter dt« der anderen Nationen herabgedrücki werden darf. In der »weiten Nesolutlou helht es: Der Zentralvorstand dankt d«r ReichStagösraktio« dafür, dah sie sich mit entschiedenen Bemühungen sür die Bildung einer groben bürgerlichen Koalition-real«, rn » g eingesetzt hat. Bemühungen, die leider durch daS Ver- sagen anderer Faktoren erfolglos geblieben sind. Sr erkennt die Notwendigkeit an. dah die NeichSIagSsraktton nach dem Scheitern dieser Bemühungen sich erneut zu verantwortlicher Mitarbeit tn der Neichöregierung zur Verfügung gestellt hat^ Für die Tauer können die bestehenden innen- und außen- politlschcn Schwierigkeiten nur behoben werden, wenn alle Bolkskräsie zusammcnwirkrn, die auf dem Boden de» Schutze» der Privatwirtschaft rtne gesunde, nativnale Wirtschaft»-, Finanz und Sozialpolitik treiben und sich l» der Notwendigkeit der Erhaltung de» Staate» und seiner Autorität tu verantwortlicher Mitarbeit zusammeustade». rrl Jahre recht». Klvmmuniftische Mordlak. Saarbrücken, ö Iull. In der Nacht vom SS. Junt wurde tn dem benachbarten Dudwrtler der Bergmann W. Neu» mann vor einer Wirtschast mit etnem Knüppel er» schlagen. Al» mutmaßliche Täter wurden nunmehr vier Kommunisten, darunter auch der kommunistische Abgeord nete de» LandrSrat», Reinhardt, verhaftet. Die Tat war offenbar gegen den Bruder de» Erschlagenen gerichtet wegen seiner Mllgltedschas« lm sogenannten Saarbnnd, »u dem dt« freien Gewerkschaften tn Opposition stehen. klcknrck Illvlanu, Ovlksn l. ^nt>. 0«rtr1>M«1> «ui.-k.nnlM W»»»«,k>»uI»<NM»ivi «u<t>> mIN»t» ^elsllnünsekelruls uM.rira. tt,»- un6 N-aai, »on»N>. dtl»»r,N»«> »ul. U»d»rn. 61« ». U«d»rv»<1>>. 6.« Snu>n«>«>>»F. »te. N«t. N»I«r. »on prlv»l»n uixt N»ka«a»n. Kunst UN- Wissenschaft. s Dresdner Thcaterspielpla» sür heute. Opernhau»; „ToSca" H/PN. Schauspielhaus: Geschlossen, Neu städte« Schausvielbau»: »Orpheus in der Unter, welt- lVyS). Residenz-Theater: „Der lachende Ehe mann- t^8). Neue» Theater: „LharlrvS Tante- <V^8). s Opernhaus. Zwei Gäste ermöglichten die von Kutzsch- bach mit fctngctstigem Schwünge geleitete M e t st er s t n g e r- Ausführung. Für den al» heiler gemeldeten Plaschke sang der Wiener Hermann Weil den Sach«. Man hatte ihn au» Bayreuth hergcrufen. Er blendete weniger durch Wucht und Gröhe der Mittel, al» vielmehr durch Kultur und Sttlcchkhett. In überzeugender Weis« spiegelte sein Spiel die Tragödie, die die Seele de» Schusterpoeten erfüllt. Da mar alle» psychologisch ersaht und in Etn»elhrttrn wohl durchdacht. Der Monolog wuchs sich auch stimmlich »u einer Prachtletstung aus . Man fühlte sich im Banne einer starken Künstlerpersön- lichkeit. die in sich Milde und Ruhe, Entsagung und Humor in glücklicher Harmonie vereinigt. Den Beckmesser hatte E d u a rd Kan dl lEharlottrnburg) übernommen. Auch dieser Künstler bewährte sich mit hervorragendem Geschick. Er verstand Mab »u halten, wirkte dabei überau» drollig tn seiner galligen Art und tn der entglelsten Letdenschaskltchkett. Da» Spiel diese» ausgezeichneten Bahbuffo »etgtr so manchen geistreichen Einfall, den sich andere Vertreter der Ausgabe entgehen lassen. Beide Gäste bestachen durch die musikalische Sicherheit, dt« auch im Zusammcnspirl sehr vorteilhaft in die Erscheinung trat. Mit Taucher lStolztngj und Grete Ni kt sch lEva) in den Hauptrollen stand dt« Aufführung aus ragender Höhe. Der begeisterte Vetfall am Schlub kam au« beglücktem Herzen. S.?. s Oper am Albertplatz. Am Sonnabend wurde Offen backS ..Orpheus tn der Unterwelt- »um ersten Male anf- aestibrt. Man hat da» geistvoll gearbeitete Werk de» fran »ösierlen Oyerettenküntg» hier seit langem nicht «hört. E» zählt z» seinen volkstümlichsten Schöpfungen, »u lenen must kaltschcn Meisterwerken ihrer Art. bet denen stch mit ver- hältniSmähig einfachen Mitteln grobe Wirkungen erzielen lassen. Die köstliche Musik ist au» Rhythmus und Melodie gewoben. Sie muh Dust bauchen und LebenSbalsam. Mraczek mit den Seinen gab ste etwa» zu schwerblütig. DaS dürfte stch mildern, wenn daS neuartige Ganze de» b« arübensw-rten Unternehmen» bei seiner Auswirkung noch festere» Gesüae gewonnen hoben wird. An Arbeitswillen und Bereitschaft zu opferfreudigem Tun bat e» wahrlich nicht gefehlt. AuS dem Kreis« der Darstellenden überragt« Olga Borth al» schöne Eurydike die übrigen an Stilbeberrschuna. SNmmbcstd und gesanglichem Können. Ihr LiebeSrausch war »um Entzücken und ste rih mit stch lort durch goldige Laune und prickelnde Leidenschaft. Eine reizende Diana mit gut geschulten Mitteln schuf Johanna Buttler- Neben ihr brhaupicte stch Maximiliane Schur ller alS be- strickender Cuvido in volley Ehren. Auch waren die Tomen Mela v. Lohnbach al» handfeste Juno. Fls« B'Iörn- stadt lVrnu») und SIldeaard Grüble lösfentliche Meinuna) ausreichend aus ihrem Posten. In der Rolle de» Göttcrvater« '-lchnetr stch Kars Wagner al» geschickter Darsteller von humorvoller Beweglichkeit au», der stch in vielem über die Kopie erhob und ursprünglich« Züge tn der AuSgestaliung erkennen lieb. Den Orvbeu» spielte, sang und aeiate San» Rtebbera recht befriedigend. Mit seinem AristeuS-Pluto vermochte Rolf Poppe nur mäbtg hock ge- stellten'Ansorberungen zu genügen. Mar Drrbler gestes der groben Mehrheit al» Styx. An den Ausbau der Akt- schlüsie hatte man alle Mühen aewrndet und e» wurde ge boten. waS eben un»-r den aeaebenen Verhältnissen irgend möglich war. Wenn eS hie und da im Zusammenwirken nicht recht klappte, namentlich gegen daS Ende bin. so dars man mit Unvollkommenheiten nicht allzu scharf in« Gericht gehen. Wa» die Kostümschau betrifft, so Hai man geschmackvolle» Walten anzuerkennen, da» lm besonderen durch Farbsreudig. kett »um Ausdruck kam. Dt« Entwürfe lteserten Bros. Otto Seltner, der auch die Bühnenbilder schul, und Han- Blanke. Für dt« VeleuchtungSeffekte zeichnete E. Man iok. sür dt« technische Leitung K. Slibmilck. Die Reale lag doch wohl wieder in den Händen de» mit Au»»etchnung bewährten Fachmann«» Ernst Lert. besten Namen der Zettel kn befremdender Weis« beharrlich verschweigt. Di« Aufnahme der durch Umbauvaulen sehr ln die Länge ge zogenen Burleske, die im »weiten und vierten Bilde ihre Höhepunkt« gewann, war eine reckt dankbare. Der nach der Ouvertüre geaebene, langanhaltend« Gonderbelfall galt tn der Hauptsache dem künstlerischen Letter Pros. Gustav Mraczek, der e» stch nicht verdrieben lässt, trotz vielfacher Hemmungen, dem BühnenvolkSbunde gegenüber seine volle Schulbiakeit zu tun. L. 5. s Carl Perron, der unvergessene Sänger der Dresdner Over, hat vor 40 Jahren tn Leipzig zum ersten Male dt« Bühne betreten. In seiner ersten Rolle, als Wolfram im „Tannhäuser-, wird Perron am 1b Juli in der Dresdner StaatSoper, an der er von 1891 bl» 1913 gewirkt bat. al» Ehrengast vor bi« Dresdner treten. f Ei« Mozartabend in der LnkaSIirche brachte erlesen« un» namentlich für den Kenner reizvolle künstlerische Lecker- ! bissen, wie Mozart» au» dem Jahre 1789 stammend« Orgel- Ouvertüre, für dt« Orgamft Paul Höpnrr in vollem Mahr da» erforderlich« historisch stilistisch« SlnsühlungSver- mvgen a-ufbrachte, oder dl« klangfetnen, bewundernswert gearbeiteten Kanon» sür Frauenchor „Ave Maria- und ^Alleluja-, oder ferner dir au» drei etnlähigen Sonaten Mozart» »usammengestelltr und von Rheinberger kadenzierte Sonate für Orgel, 3 Violinen und Bah, wie auch da», ver mutlich im Todesjahr komponiert«, von dem Dresdner Mozartforschcr Lrwickt ergänzte und eingerichtet« „Adaglo- für Bratsche und Orgel. Die Wiedergabe dieser und noch vteler anderer Mozartscher Werk« stand auf sehr beachtens werter künstlerischer Stus«. Man kennt den wundervollen, gepflegten, glockenreinen Sopran unserer einheimischen Konzcrtsängerin Maria Thiem« und braucht nicht be- sonder» zu betonen, dah ste dir Mozartschen GesangSkantilrnen mit vollendeter Sktmmkultur ertöne« lieh: man kennt auch die oft erprobten Fähigkeiten de» Frauenchore» von Ilda von Wo l s. der an dem Abend seine Meisterschaft ans» neue im günstigsten Lichte zeigte — kleine Trübungen und Tonschwankungen lm „Ave Maria- waren rasch ausge glichen —; einige Kunstfreunde endlich spielten sehr tapfer und stellenweise mit vollendeter Tonschönhett dl« Sonate»- sätze. r. e. I-. k Amerikanisch« Ehrnag eine» dentsch«» Gelehrte«. Ge- hetmrat Professor Dr. Strümpell, Direktor der medizi nischen Klinik tn Leipzig, wurde von der America« Neurologtcal Association, der angesehensten amerlkanlsche» neurologischen Gesellschaft, zur Feier ihre» vojährtge« «tz« stehen» zum Ehrenmitglied« ernannt. SS. SLngerlag -e» Sldgausangerbunde». .^Strömt herbet. ihr Sängcrscharenl Willkommen Dangr»bräderl- So konnte man allenthalben am gestrige» Sonntag im festlich geschmückten Freltal auf Fahnen und Girlande« lesen. Ein großer Festtag: batte doch der E ltz- gausängerbunb au» Nab und Fern zu seinem 8 8. Sängertag« geladen. Und im landschaftlich schönen- sreilich letzt sichtbar die ehrenvollen Merkmale von Industrie und emsiger deutscher Arbeit zeigenden Plauenscken Grunde, da. wo tn grauen Borzelten „wild und schauria die rauhe« Weisen der späteren Sorben ertönten, wenn ste auf de» Gipfeln der Berg« ihre bösen Götter durch Opfer alle, Art mild und günstig zu stimme« suchten .... und der Kampf, der dann anhob. al» bi« »urückkebrenden Germanen bt« ein- gedrungenen Slawen wieder verdrängten, tn den Wälder» und an den Felsen de» Weiberltztale« manchen iüiderhall »». funden habe« mag. während «» bann später rnbtg »ard a»L