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48. Kchr« Sonntag, den 6. April 1890. ra«. «S. ler. »ieder. ne 8. sch. tn. iße^ ladet sch. l 4 bis chröirr für der usik. kN. s auf' itz. llin ihr F. H. Geringer, Riesa, empfiehlt seinLager von Porzellan und Steingut, weiß- und feindecorirter Kaffee- u»» Speiseservice zu sehr billigen Preise«, feine uro billige Blumenvasen, Zwiebelmuster in Porz-uan u. Steingut, Hohl- u. Tafelglas, Glaserkitt, Biverrahmen und Golbleisten. , . den Mel lte. Ball. i''-n,ff. "ränle. »ball m. au-- leit. zweites Feuer findet ausdauernde Arbeit in Schmiede zu Röderau. - Asil-ttisviiatk - ** Im Kirchdorfe Jäcobsthal ist das Hau- Nr. 7d des Br.-Vers.-Cat. mit walzenden Grund-,, stücken, als 4 Acker gutes Feld und V, Acker sehr, gute Kreinitzer Elbwie,e sofort zu verkaufen. Selbst käufer erfahren Näheres im Grundstücke selbst, in welchem der Besitzer bis zum 2. Feiertag anwesend istz Ci« Ächechits Zvckad gut gehalten, ist pre-Twerth zu verkaufe«. Näheres in der^ Expedition d. Bl. die Schönheit erhalten. Kein Wunder, wenn daher in der Osternocht Schaaren von Frauen und Mädchen lautlos — denn es darf dabei bei Leib« nicht gesprochen werden — zum benachbarten Flusse oder Vach eilen, daS Osterwaffer, dieses Heilmittel und SchvnheitS- Elixir zu schöpfen. „Mußt dich ducken, — Schöpfst Wasser raus, — Darfst nit mucken, — Sonst wird nichts drauS l" — Natürlich stellen sich zum Schöpfen des OsterwafierS auch Burschen ein und suchen durch Necken die Frauen zu störe» und zum Reden zu bringen. Die Deutsch-Böhmen lieben eS, sich am Tage vor dem Osterfeste im Flusse zu waschen in dem Wahne, ohne diese Borsicht sei daS Waschen und Baden im Lause deS JahreS unnütz, und in Thüringen und dem Harze treibt man Ostern daS Bieh inS Master, damit eS während deS JahreS nicht von Krankheiten befallen wird. Die Osterspiele, die im Mittelalter namentlich als geistliche Schauspiele sehr gepflegt wurden, gehören bi« auf wenige Ueberreste, die man in Oesterreich und Süddeutschland findet, der Vergangenheit an. Ur sprünglich war der Inhalt dieser kirchlichen Spiele (Mysterien) ein sehr einfacher. So brachte man in den Karolingischen Zeiten etwa folgende Handlung zur Aufführung: Am Ostermorgen saft an einem g-öfsneten Grabe, daS in der Ki-che vorm Altar herqerichtet und besten Schlußstein weggewälzt war, ein Engel. Die Priester traten hinzu und sangen: „Wer wird unS wohl >en Stein vom Grabe wälzen? Darauf fragte der Engel: „Wen suchet ihr? ' und erhielt zur Antwort: „Jesum von Nazareth! ' „Er ist nicht hier, Er ist er- kanden, gehet hin und kündet es den Jüngern! ' unv alle Anwesenden sangen daS Gloria. Schlimm kam bei derartigen Volksspielen der Teufel weg, denn er - wurde am Schluffe meistens durchgeprügelt. In einem norddeutschen Osterspiele stellten die Juden, welche ürchtcn, Christus könne wieder auferstehen, vier Wächter an seinem Grabe auf. Inzwischen berichtet der Satan einem Obersten Lucifer, Christus sei todt und dem Teufel nicht mehr hinderlich. Da sprengt plötzlich der Heiland di« Pforten der Hölle. Zuletzt wird eS Tag, die Wächter erwachen und gewahren zu ihrem Schrecken, daß daS Grab leer ist. Spott und Hohn ist jetzt ihr Thetl. Die erregten Juden kommen herbei und ge- rathen mit den Wächtern in heftigen Streit. Solcher Osterspiele gab es unzählige. In den meisten spielte ost ein ungezügelter Volkshumor eine große Rolle und vielfach wurde dadurch die Stätte der Handlung — die Kirche — entheiligt. Deshalb wurde sie aus den Gotteshäusern verbannt; auch dursten sich die Geistlichen nickt mehr daran betheiligen. Immerhin haben sie sich außerhalb der Kirche noch lange erhalten und die vielbewunderten PassionSspiele der Oberammergauer erinnern noch heute an jene Sitte der Osterspiele. Literarisches. Kleine Gesundheitslehre von Prof. Dr. Carl Ernst Bock. 7. Auflage, neu bearbeitet von Dr. Max von Zimmermann. Leiozig, Ernst Keil's Nachfolger. Preis in elegantem Ganzleincnband I Mark. Der wohlbekannte „Kleine Bock', welcher mehrere Jahre im Buchhandel vergriffen war. ist soeben in siebenter, durchaus neu bearbeiteter Auflage erschienen, wodurch gewiß Diele, denen das „Buch »om gesunden und kranken Menschen" in folge seiner höheren Preises unerschwinglich ist. der rührigen Verlag-Handlung und dem Herausgeber zu großem Danke ver pflichtet werden. Das Büchlein enthält tn gedrängter, leicht faßlicher Weise alles Wiffenrwerthe au« dem Bereiche drr Anatomie, Physiologie und Gesundheit«lehre: nach einer ein gehenderen Beschreibung der anatomischen Verhältnisse, der Bauart, der Gestaltung des menschlichen Körpers gicbt cs eine ausführliche Schilderung sämmtlichrr LebenSthätigkeiten im ge funden Körper, sowie der hieraus folgenden, sür Jedermann so wichtigen Lebens- und GesundbeitSregeln mit besonderer Betonung der SesundheltSlebre bet den verschiedenen Gewerben und Brrufsarten. Hieran schließen sich Belehrungen und be- herzigenSwerthc Winke über rme vernünftige naturgemäße Pflege des Körper- im kranken Zustande, wobei aus die wichtigen Kapitel über erste Hülfe bei plötzlichen UnglückSsällen besondere Sorgfalt verwendet wurde. Das vortrefflich au-geftottete Buch bietet bei erstaunlich billigem Preis so Biele« und Treffliches, daß man auch dieser neuen Auflage die weiteste Verbreitung wohl sicher in Aussicht stellen bars. Kirchennachnchten für Riesa und Weyda. Riesa: Am 1. Osterfeiertag predigt Barm. 8 Uhr?. Führer; Nach« */z2 Uhr Di«. Trabenbach. Am 2. Feiertag predigt Bor». 8 Uhr Diac. Trabenbach. Am 1 Feiertag früh 7 Uhr Beichte und Prtvateomrmmio«. W-Yda: Am 1. Osterfeiertag Sorm. Predigt «nd Feie, de» heil. Abendmahls: Di« Trübrubach. Die Beickte beginnt Vorn». 8 Uhr, Beilage zum „Elbeblatt und Anzeiger." 'MM», — WlllliM 'ü -r-fl. Mrr-m-r-i, 1 Osterfitten. Von «mit König. „Nimm a Schüssel Zur Ofterzest, Geh' an« «löffel. Aber sei «'scheid»." (Alter Volksspruch.) (O.-L.) Eine große Reibe von Sitten und Spielen knüpfen sich an daS heilize Osteifest noch immer, wenn auch die alleSaivellirende Zett manche- Eigenartige ver drängt hat. Noch heute findet man in unserem deutschen Vater lande die schöbe Sitte der Osterfeuer «eit verbreitet. W-r am Abend deS Ostersonntag- in den gebirgigen Theilen deS Harzes, Westphalen», in Bayern, im Böhmer wald, den Alpen und anderwä-tS reist, der wird auf Bergen und Hügeln mächtige Femrgarben zum Himmel «mpo> lodern sehen und fröhliche Gesänge vernehmen, als wollte daS Volk mit dem Wiedererwachen der Natur zugleich hinausjauchzen: „Christ ist erstanden und hat den Tod besiegt." In Ty ol pflegt man schon am Oste-Heiligen-Abevd große Feuer zu entzünden, ebenso in O-sterr. Schlesien und hier und da in Bcy-rn. Man nennt dieses Feuer „JudaS Verbrennen." Gar sinnig will die Sitte die Strafe andeuten, die der Berräther Judas-Jscharioth verdient hätte, und zwar noch vor Auferstehung deS Erlösers. Das Osterfeuer bedeutet den Sieg deS LichtS über die Fivsterriß. Es dürfte heidnischen Ursprungs sein, denn unsere Allvorderen, die alten Deutschen liebten es, zu Anfang deS Frühlings den Gott Thor durch mächtige,Feuer zu verehren. Ihre Asche streuten die Priester auf die Felder, wähnend, dieselben dadurch vor Hagelschaden zu schützen. Nicht minder weit ver breitet wie die Osterfeuer sind die Ostereier. „Stieb, stieb, Osterei, — Bitte um ein Kakelei, -- Giebst du mrr kein Kakclei, — Stieb ich dir den Rock entzwei" — fingen in der Mark zu Ostern die Kinder und streicheln ihre Angehörigen dabei mit einem Birken zweige. Sie setzen diese Schmeichelei so lange fort, bis man ihre Bitte erfüllt. Einzig steht auch die Sitte der Halloren (der Salzwirker-Brüderschaft auS Halle a. S.) da, dem König von Preußen, ihrem Landes herrn, Eier und eine Schüssel Salz zu überreichen. Bei zahlreichen Völkern gilt LaS Ei als daS Sinnbild d«S Lebens. Die JSrarlrten stellen sich daS Wrltganze unter der Gestalt eines Eies vor, und Erde und Himmel als die beiden Hälften. Wie daS Vöglein die Schale des Ei's durchbricht und dem Ei entsteigt, so überwindet der Wellheilavd die Fesseln deS TodeS und entürigt dem Grabe. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Der Brauch, sich in der Osternacht oder am Oster morgen bunte Eier zu schenken, ist ein uralter. „Christ ist erstanden!" Man beglückwünscht sich bei Uebergabe der Eier zur Auferstehung des Erlöser-. Diese schöne, finnige Sitte herrscht vornehmlich in der griechisch- katholrschen Kirche, besonders in Rußland. Dort er folgt die Eierbeschenkurrg, mit welcher ein dreimaliges Küssen verbnndcn ist, noch beendigtem Gottesdienst, und eS darf sich Niemand dieser Sitte entziehen. Selbst der höchste Würdenträger ist gehalten, dem Bettler, der ihm den kirchlichen Gruß bietet, den dreimaligen Kuß zu gestatten. Während der ganzen Osterwoche hindurch findet man in den Zimmern auf dem Tische eine Schüssel mit gefärbten Eiern stehen, theilS zum Genuß sür Besucher, theils zum Spiel. Wenn diese Sitte auch bei Uns in Deutschland nicht heimisch ist, so hüben wir doch den hübschen Brauch des EieraufsucheuS der Kinder in HauS und Garten, und so mancher unserer Leser wird sich des unendlichen Jubels, den es beim Auffinden der bunten Ostereier giebt, gewiß gern erinnern. Im Spreewalde wünschen die Kinder ihren Pathen Glück zum Osterfeste und werden dafür mit Ostereiern beschenkt. Hier und da pflegt man mit den Ostereiern allerlei Spiele vorzuvehmen. So läßt man die bunten Eier im Unterharz eine» berosten Abhang hinab gleiten und läuft mit. I« Hvhenzollein'schen pflegt man zwei Reihen von Eiern zu legen, jede- Ei einige Schritte vom andern entfernt. Dann wetten zwei Bursche» mit einander: der eine hat eine bestimmte Strecke zu laufe», der andere die Eier inzwischen auf- zulesen. An manchen Orten liebt man eS auch, mit Sinn zu werfen. Gewinner ist der, dessen Ei am längsten hält. Dabei mag allerdings manche Mogelei Vorkommen. Die Sitte deS OsterwasserholenS ist heidnischen Ursprungs. Sie gewährt im Allgemeinen Vergnügen; doch artet sie auch hm und wieder in Unfug auS. Wasser, in bet Osternocht geschöpft, soll nicht allein Wunden heilen und Schmerze milder», sondern auch ig » — L Ltück SV Pfa. — LiMjxvr, Dresden von hervorragender Wirkung für die all gemeine Hautpflege empfiehlt Vttomar Bartsch. »a s«. sa. Am 2. Feiertaq predigt Bor«. 8 Uhr k Führer Am Osterfest LandeSkollekte der Wächst- Da« W°».?am^oms!bi- 12. April hat k. Führer. Getraute: Carl Reinhold vörtitz. -Irischer und Saft- hosSpachter in Oschatz mit Clara Pauline Straub« hier. — Friedrich August Hans Walther, Maschinenmeister hier mit Pauline Emma Pölitz au- Zeitz. Getaufte. Karl Florenz, Karl Gottlob Pohle'«, Handarb. in R„ S. Alfred Karl, Job. Karl Gottlieb Fleck«, Handett- gättner« in Poppitz, S. Paul Karl Hermann, Karl Her«, -lamme'«. Cigarrenarb. in R., S. Anna Ida, August Yen». Frünzel's, Hammerarb. in R„ T. Beerdigte: Ernst Bruno, Friedrich Ernst Lienem«»»'«. Haiidarbtr« in R., S„ — 7 >8. Selma Ana, Karl August Grünberg'«, Handarbtrs. in T., l ll 2«. Fra» Auguste Charlotte Liebscher, geb. Sckaarschmiedt, Job. Ml. Herman» Liebscher'«. Mechanik»« und Optikus in R., Ehest-, 72 4 —. strieda Marie, «lug. Richard Sbert'S, Schlosser« tn R., T., — S 3. Da- Diakonat befindet sich jetzt im Raths Haus über dem Aichamt. Kirchennachrichten für Glaubitz u. Zschatten. 1. h. Öfters«« tag. Glaubitz: Frühkirche 8 Uhr und Communioa. Beichte »/,8 Uhr. Collecte für die Bibelgesellschaft. Festgotte-dienst Nachm. 1 Uhr. Zschaiten: SpätgotteSdienft. 2. Feiertag. Glaubitz: SpätgotteSdienst 10 Uhr. — Zschaiten: Frühgottes dienst 8 Uhr. Communion. Beichte »/,8 Uhr. Bibelcollecte. Kirchennachrtchten für Zeithain und Mderau. 1. Ofteifelextag. Zeitvain: Frühkirche 8 Uhr mit Abendmahlsfeier; Beginn der h. Beichte »/,8 Uhr — Röderau: Spätkirche»/,IL Uhr. 2. Osterfeiertag. Zeithain: Spätkirche r/,11 Uhr — Röderau: Frühkirche 8 Uhr. Wegzugshalber ist die L. Etage, Albert, platz Nr. 4, anderweit zu vermiethen und den 1. October event. auch früher beziehbar. Tanuert, Stdb.-Jnspektor. mit allem Zubehör Uso- Em Logis -LMM Zu vermiethen und sofort beziehbar Etage, 5 Zimmer, Küche und Zubehör. Leligmttller, Hof-Photograph, Wettiuerstr. Ein Laden mit Wohnung ist zu vermiethen und 1. October d.J. zu beziehen Hauptstrasse «8. für l.Mai em Mädchen, welches schon i« bürgerlichen Haushalt war, bei gutem Lohn. Näheres in der Expedition^ Bl. zu erfragen. - wird für 1. Mai ein größeres Schulmädchen Hauptstraße «, parterre